Das Thomas Evangelium Teil1

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    Re: Das Thomas Evangelium Teil1

    Thomas - 07.12.2004, 23:34

    Das Thomas Evangelium Teil1
    Das Thomas Evangelium

    (All rights reserved by © Jonathan Dilas, 2000, update: August 2003)

    Jonathan Dilas, der Verfasser des folgenden Textes, ist kein Christ und vor Jahren aus der Kirche ausgetreten.


    Dieses wohl interessanteste Evangelium, das der Vatikan jemals zusätzlich für eine Neuauflage der Bibel hätte aufnehmen können, wurde jedoch von selbem abgelehnt. Es konnte zweifelsfrei bewiesen werden, dass die gefundenen Schriftrollen, also Papyrusrollen, entdeckt bei Naq Hammâdi in Oberägypten, authentisch sind und das tatsächliche Evangelium nach dem Jünger Thomas verfasst worden ist. Das Problem, das sich nun hier für den Vatikan ergibt ist, wenn dieser sich bereit erkläre, das Evangelium mit in die Bibel aufzunehmen, der Vatikan zugeben müsste, dass sämtliche Kirchen nicht dem entsprechen, was Jesus predigte, denn Sinn und Existenz dieser Einrichtung werden im Thomas-Evangelium nämlich eindeutig als unnütz dargelegt. In diesem Sinne weigert sich der Vatikan verständlicherweise dieses neue Evangelium in die Bibel aufzunehmen oder überhaupt als authentisch zu bezeichnen, da es die Struktur der Kirche unvorhersehbar verändern würde. Als Grund dafür behauptet dieser, dass es kein einziges Originalwort Jesu in der Überlieferung gäbe (da er ausschließlich aramäisch gesprochen hat) und somit könne man die Authenzität nicht mit Sicherheit für gegeben halten. Wie in diesem Kontext jedoch, in Bezug auf die Bibelpassagen mit Jesus, das neue Testament entstehen und Teil der Bibel werden konnte, macht diese Rechtfertigung eindeutig fadenscheinig. Das Schöne daran ist, dass sich der Vatikan damit als Vertreter einer Institution und nicht als der Gottes outet. So können doch nun hoffentlich alle gläubigen Christen aufatmen und erkennen, dass Kirche und christliche Religion einfach nichts miteinander zu tun haben! Dies sollte doch mindestens ein Grund sein, aus der Kirche augenblicklich auszutreten. Ich kann versichern, dieser Vorgang dauert keine drei Minuten und man wird dafür sogar, für die Pragmatiker besonders entgegenkommend, mit einer kleinen Steuerentlastung belohnt. Es geht dem Vatikan also nicht um Wahrheitsfindung, sondern nur um Aufrechterhaltung einer einst erstellten Institution mit einem gewissen Machtbereich. Man erinnere sich daran, dass in der Regel jeder Neuankömmling in unserer Welt, automatisch Mitglied der Kirche ist. Ein Grund mehr, deren Spiel nicht mehr mitzuspielen.

    Das “Thomas-Evangelium” beinhaltet 114 Verse und scheint überwiegend Regeln für das Leben im Allgemeinen zu beinhalten. Es wird eine Parallele gezogen, von einigen Deutern des Evangeliums, dass die Bergpredigt auf der einen Seite Regeln für das “äußere” Leben birgt, während das “Thomas-Evangelium” diese für das “innere” Leben darstellt.

    Wer war denn Thomas überhaupt?

    Der Ausspruch “Ungläubiger Thomas” kommt schon aus dieser Zeit und reicht bis in unsere Gegenwart. Er war ein Galiläer mit dem Namen Didymos Thomas, wobei dieser seltsame Name vor Thomas aus dem Griechischen kommt und “Zwilling” bedeutet, und war einer der 12 Jünger Jesus. So wie die Kreuzigung des echten Jesus aller Wahrscheinlichkeit nicht stattgefunden hat, da es Schriftrollen gibt, die von einem Aufenthalt Jesus in Indien berichten einige Jahre nach seiner Kreuzigung, so ging Didymos Thomas im Jahre 52 nach Indien und wirkte dort als geistiger Lehrer und Baumeister. (Er betätigte sich dort auch als Missionar und versuchte die Lehre Christi in Anlehnung an seinem Evangelium zu verbreiten. Vielleicht ist dies eine der Erklärungen, wieso die Inder der westlichen Zivilisation, im Hinblick auf den religiösen Bereich, der Kirche um einiges voraus sind.) Didymos Thomas soll nämlich angeblich im Jahre 72 auf Befehl des Königs Mesdeus in Mylapore bei Madras getötet worden sein, was ich nicht glaube, da einige seiner Reliquien im syrischen Edessa schon von je her verehrt werden. Dies deutet auf einen weiteren Aufenthaltsort hin, der in den Hauptschriften überhaupt nicht erwähnt wird. Interessant finde ich an dieser Stelle auch die seltsame Verschleierung, die die Apostel in den Schriften umgibt, denn sie werden nicht sehr häufig erwähnt sowie die ständigen Widersprüche im Hinblick auf deren Aufenthaltsorte und Tode, die sie erlebt haben sollen, WENN deren Ziel es doch war, den Tod zu besiegen, ist auffällig und noch ungeklärt!

    Nur einmal rein hypothetisch...

    Was ist, wenn Jesus tatsächlich einen Weg gefunden hatte, den Tod zu besiegen? Was ist, wenn er es nicht war, der am Kreuz starb, sondern vielleicht nur ein Doppelgänger, der von Pontius Pilatus als Ersatz genommen wurde (es gab genügend Nachahmer zu der Zeit), um seine Herrschaft über das Volk nicht ins Schwanken geraten zu lassen, da Jesus sehr viele Anhänger besaß? Was ist, wenn seine Jünger, die offensichtlich nach seiner Lehre lebten, den Tod ebenfalls besiegen konnten? Wie reagiert eine Regierung, ein König oder das Volk auf solche Wunder?

    Didymos Thomas soll ebenfalls einige Wunder in Indien vollbracht haben, so wurde berichtet, also war er ein ebenbürtiger Jesus, der ebenfalls welche vollbracht hatte, wie wir alle wissen.

    Mehr über die Schriftrollen

    Die dreizehn Schriftrollen sind in Leder gebunden Papyrusbände, die über 1200 Seiten enthalten und wurden bereits Ende 1945 gefunden. Entdeckt wurden die Schriften von einigen ägyptischen Bauern auf einem alten Friedhof in einem Gefäß. Wie diese sich dort so lange halten konnten, ist noch ungeklärt. Auch gibt es Untersuchungen von Wissenschaftlern, die besagen, dass diese Rollen aus dem ersten, aber vielleicht auch aus dem vierten Jahrhundert stammten. Die Schriften beinhalten eine Struktur, die verschiedene Stufen gnostischen Denkens beinhalten, sogar Geheimlehren, die auf Zarathustra und Salomon zurückführen.

    Das Interessante an dem “Thomas-Evangelium” ist, dass sie nicht das Leben Jesus beschreiben, so wie es damals üblich war, in Form von erzählten Geschichten oder Legenden, sondern vielmehr beinhaltet es ganz simple Aussagen, die Jesus gemacht hat, Leitsätze, sozusagen Orientierungshilfen für Suchende. Dies klingt sehr esoterisch und ich denke, so kann man dieses Evangelium auch betrachten, als einen esoterischen Ratgeber Jesu, wie man den Tod besiegt.

    Der Widerspruch

    Wenn alle Menschen ewig und unsterblich im Reiche Gottes leben können, wieso war es für Jesus so wichtig, den Tod zu besiegen? Es wird von der Kirche behauptet, dass Gott durch den Tod Jesus den (tief religiösen) Menschen die Möglichkeit gab, auch ins Himmelreich eingehen zu dürfen, ABER wenn das nicht stimmen sollte, dann haben die Vertreter der Kirche diesen Umstand manipuliert und somit bewirken wollen, dass das Volk ihren Glauben, an das, was geglaubt werden sollte, nicht verliert. Was wäre, wenn die Garantie, dass jeder Mensch die Möglichkeit besitzt, ins Reich Gottes einkehren zu dürfen, von vornherein gegeben war (denn andernfalls hätte es keinen Sohn Gottes geben können), und sagte Jesus nicht auch, dass wir alle Söhne Gottes seien?! Wie dem auch sei, Tatsache bleibt, dass Jesus und seine Jünger, jeder für sich und auch gemeinsam, nach einer Möglichkeit suchten, den Tod zu besiegen!

    Es mag sehr esoterisch klingen, was ich hier sage, aber wer gleich das Evangelium einmal durchlesen wird, oder auch nur anliest, wird eben solche Gedanken haben, denn schon der erste einleitende Satz Jesus lautet: “(1) Wer die Interpretation dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken.”

    Aus diesen 114 Leitsätzen Jesus, die zumeist mit dem Vor-Satz beginnen “Jesus spricht”, ergibt sich in der Tat eine ganz neue Lehre Jesu. Das kurze Vorwort spricht jedenfalls von den “geheimen” Worten Jesus, die er dem Volk vermutlich nicht ohne Weiteres offenbaren wollte und nur seinen engsten Vertrauten bekannt waren.

    Gemäß einigen Schriften soll Jesus unmittelbar nach seiner Auferstehung gesagt haben, dass Matthäus, Philippus und auch Thomas, seine Leitsätze und Geschichten niederschreiben und unter das Volk bringen sollten. Die meiste Arbeit fiel eigentlich Thomas an, da seine Werke bereits im dritten Jahrhundert immer wieder erwähnt wurden und so viele Schriften umfassen, und das macht ihn zu einer zentralen Person und Kronzeuge dieser Zeit.

    Anfangs erwähnte ich doch, dass auf der einen Seite Thomas seinen Tod in Mesdeus in Mylapore bei Madras gefunden haben soll, aber anderseits Reliquien von ihm im syrischen Edessa verehrt werden. Ist es verwunderlich, wenn ich nun sage, dass das “Thomas-Evangelium”, nach neuesten Angaben, im zweiten Jahrhundert im östlichen Syrien entstanden ist, wobei die Leitsätze sogar bis ins erste Jahrhundert zurückdatiert werden können. In diesem Kontext ist es doch sicherlich nicht verwunderlich.

    So möchte ich nun jeden interessierten Leser dazu einladen, sich einmal von einem sehr esoterischen Jesus verführen zu lassen, ungeschminkt und unverändert von den hundert Päpsten, die sich immer wieder über die Bibel hergemacht hatten, um sie neu übersetzen zu lassen, sie abänderten, ganze Evangelien strichen oder ganze Passagen entfernten oder umschrieben, um ihr untertäniges Volk in ihrer gefolgsamen und hart arbeitenden Position zu belassen. Die handelsübliche Bibel von heute ist fast 1300 Mal (re-)übersetzt worden und gleicht dem Original vielleicht wie das Huhn dem Fahrrad. Das Thomas-Evangelium hingegen scheint nun der einzige und unberührte Zeuge dieser Zeit zu sein.

    Das Thomas Evangelium (nach Thomas dem Zwilling)
    übersetzt nach W. Schneemelcher/B. Blatz, © Mohr




    Trägt man im Vatikan weiche Gewänder?

    In der Bibel finden wir einige Zitate, in denen Jesus nicht so liebevoll und pazifistisch erscheint, wie man ihn vielleicht in historischer Erinnerung haben mag, das gibt vielleicht einen Hinweis, der auf die Verdrehungen und Zensuren der Werke innerhalb der Bibel zurückzuführen sein mag. So findet sich nicht nur im Thomas-Evangelium ein Hinweis auf Jesus Aufforderung zum Schwert zu greifen, sondern auch bei Matthäus 10/34:

    "Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert."

    Sowie unter 10/38:

    "Und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert."

    Nun mag man sich fragen, was für ein Symbol ist das Kreuz und wofür steht es? Ist es nicht sogar einem Schwert sehr ähnlich? Ist der geschichtliche, gandhiähnliche Pazifist doch ein Kämpfer gewesen, der sich zwar nicht zu sehr in politische Belange des damaligen System einmischte, sondern eher sich selbst und den Tod zum Kampf herausforderte?

    Laut den Verkündungen der Kirche sollen wir in einem familienorientierten Gesellschaftssystem leben und z.B. Hilfsmittel wie Kondome und die Pille ablehnen, doch unter (79) im Thomas-Evangelium finden wir einen Hinweis darauf, dass man auch eine Perspektive zum Leben einnehmen kann, in der es sogar besser ist, niemals ein Kind geboren oder gezeugt zu haben. Ebenso der Hinweis von Jesus, dass wir unsere Eltern ablehnen sollen, steht im Widerspruch zu den zehn Geboten, in denen es heißt, wir sollen unseren Vater und Mutter ehren. Man erkennt, dass Jesus überhaupt nicht zu einem familienorientierten System aufgerufen hat, immerhin ist er in diesem Punkt keineswegs als Vorbild tätig gewesen und hat selbst niemals Kinder gezeugt oder ist in den Stand der Ehe eingetreten.

    Nun lässt die Kirche, so vorurteilslos sie ist, überhaupt nicht mit sich reden, trotz der Tatsache, dass es bisher weder einen Beweis für noch gegen die Echtheit der Papyrusrollen gibt und trotzdem im Vorfeld direkt davon ausgehen, es handele sich um eine Fälschung der sogenannten Gnostiker, die Jesus als Widersacher betrachteten und ihn seinerzeit diffarmieren wollten. Doch in Anbetracht ihrer Reaktion ist es letzten Endes auch irrelevant, wie die Kirche dieses Evangelium betrachten möchte, denn Tatsache ist, dass sie eine sterbende Religion mit Gewalt am Leben erhalten möchte, die jedoch längst dem Untergang geweiht ist. Es ist wie die Weigerung eines Geliebten, der seine verlorene Liebe nicht loslassen will, um der Zukunft und neuen Wundern endlich ins Auge schauen zu können. Eine Religion, die allzu gern für Machtspiele benutzt wird und wurde, verliert sich nunmal irgendwann einmal und wenn dies manchmal 2000 Jahre dauern mag...



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