A long way down – A long way through
Vier Menschen treffen sich zufällig auf dem Dach eines Hochhaus und alle haben nur ein Ziel: sie wollen alle von Dach springen, denn ihr Leben scheint ihnen nicht mehr lebenswert. Doch irgendwie will keiner den anderen Springen lassen und so kommt es, dass die vier einen Deal machen: sie springen nicht an diesem Sylvesterabend und treffen sich dafür am Valentinstag wieder und wer dann noch springen will, soll springen.
Aus dieser merkwürdigen Konstellation entwickelt sich eine noch merkwürdigere Freundschaft, die das Leben der vier verändert.
Nachdem ich so viel begeisterte Stimmen zu Nick Hornby hört, wollte ich es selbst einmal ausprobieren. Der Klappentext zu dem Buch klang interessant und versprach viel. Das Buch konnte dieses Versprechen dann aber nicht halten.
Hornby spielt in diesem Buch mit einem sehr ernsten Thema: Selbstmord.
Und für mich sieht es teilweise so aus, als ob der Autor das Thema nicht wirklich ernst nimmt. Die Charaktere sind blass und eindimensional und konnten mein Mitgefühl noch nicht mal ankitzeln. Hornby dichtet ihnen zwar ein paar Gründe an, die einen schlecht fühlen lassen, baut diese aber nicht soweit aus, dass man nachvollziehen kann, dass man in diesen Situationen an Selbstmord denken könnte. Natürlich habe ich im Kopf, dass nicht alles für mich ein Grund zum Selbstmord ist, aber für andere vielleicht schon.
Manchmal kam es mir so vor, als ob die Selbstmordgeschichte nur ein Aufhänger für die Geschichte war, die einfach für Aufmerksamkeit sorgen sollte.
Zwischenzeitlich habe ich sogar überlegt ob ich einfach zu dumm bin Hornby Genialität zu erkennen.
Ich habe zwischenzeitlich auch an die Möglichkeit gedacht, dass Hornby die Geschichte vielleicht mit Absicht so oberflächlich mit dem Thema Selbstmord umgeht, um zu zeigen, dass es für alles eine Lösung gibt, doch finde ich, hat Hornby selbst für den Fall eine unpassende Umsetzung gewählt.
Um jede Perspektive einfangen zu können erzählt Hornby die Ereignisse 4 Seiten lang aus der einen Perspektive und dann 4 Seiten lang aus einer anderen. Durch diese Aufteilung leidet der Lesefluss und die Umsetzung der Geschichte.
Zusätzlich ist mir negativ aufgefallen, dass Hornby – ich habe das Buch auf Englisch gelesen – auf einer Seite im Minimun das Wort f**** 10 mal verwendet! Selbst im Englischen hat man mehr Möglichkeiten „verflucht“oder „verdammt“ auszudrücken, als nur mit f****. Solche Ausdrücke mag ich nicht und es zog das Geschehen zwischenzeitlich sogar ins lächerliche.
Ich kann die Begeisterung für Hornby nicht teilen und somit war dies mein erster und letzter Roman von ihm.