balzac

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "balzac"

    Re: balzac

    Nattramn - 25.07.2007, 14:30

    balzac
    habe gerade mal wieder das eu genie gelesen und bin jedesmal aufs neue von diesem buch fastziniert; die charaktere sind so extrem real, so nah beschrieben, dass ich jedesmal denke, ich habe einen film gesehen. einfach ein großartiges buch!



    Re: balzac

    Herbst - 25.07.2007, 16:02


    Halt die fresse du Spinner :)



    Re: balzac

    Nattramn - 25.07.2007, 16:21


    schnucki nur weil du nix mit literatur anfangen kanst :!:



    Re: balzac

    Anonymous - 25.07.2007, 17:41


    Du meinst die Eugénie Grandet...

    Soweit ich weiß, führt Balzac in seiner ´Menschlichen Komödie´ (eine Reihe aus 80 Büchern und mehr) ein sehr detailiertes Bild der sittlichn Verhältnisse der Gesellschaft vor Augen. Insofern darf man ihm Züge des Realismus zuschreiben, was Deine Wahrnehmung realistischer Bilder erklärt.

    Anders als Naturalismus, kann man dann aber bei realistischen (poetisch-realistisch) Zügen eine gewisse Ausdeutung und kommentierende Schilderung der Realität feststellen, womit der Realismus niemals eine wirklich detailgertreue Darstellung der Realität erreichen kann.

    Was mich an Balzac im wesentlichen stört, ist, daß er Franzose ist! Und das meine ich nicht politisch gesehen. Es ist der ewige Konflikt in der Literatur, wie er schon im Barock galt, in der Aufklärung bei Lessing, im Sturm und Drang bei Lenz, beim jungen Goethe, bei Schiller, ja selbst noch im 19. Jahrhundert bei Arno Holz und Gerhart Hauptmann zu sehen ist. Immer wieder scheint sich Deutschland messen zu müssen mit Frankreich, sei es in Theorie oder Werk.

    Entspannter ist da das Verhältnis zu Skandinavien und Rußland, wo man Vorbilder freudig begrüßt, wie etwa Ibsen, Strindberg, Dostojewsky, Tolstoi.

    Wozu also Begeisterung für einen Franzosen? Ich will nicht leugnen, Balzac schreibt sehr gut, ja man will auch sicher nicht einen Voltaire missen oder gar einen Baudelaire (undenkbar!). Dennoch, im Vergleich mit der Deutschen Literatur stehen die Franzosen in de Tat letztlich immer als lächerliche Wachsfiguren da. Denn dies schaffen nie: Ihre Theorien und Werke im letzten Winkel abzurunden!! Sie denken nicht zu ende!!

    Das ist es, was einen Balzac vor einem Hauptmann etwa, vor einem Goethe oder Heine ganz kleinwerden läßt. Die Franzosen mögen eine nette Unterhaltung sein, aber man sollte es nicht überbewerten.



    Re: balzac

    Atolf - 25.07.2007, 17:47


    Zitat: Wozu also Begeisterung für einen Franzosen? Ich will nicht leugnen, Balzac schreibt sehr gut, ja man will auch sicher nicht einen Voltaire missen oder gar einen Baudelaire (undenkbar!). Dennoch, im Vergleich mit der Deutschen Literatur stehen die Franzosen in de Tat letztlich immer als lächerliche Wachsfiguren da. Denn dies schaffen nie: Ihre Theorien und Werke im letzten Winkel abzurunden!! Sie denken nicht zu ende!!

    Das kann ich so nicht stehen lassen. Du hast Sartre vergessen sowie den ganzen Fin des Siecles-Kreis - Werke von unfassbarer Genialität, zwar durch und durch "französisch" -dekadent, aber dennoch literarisch global bedeutend.
    Das fiel mir nur dabei ein, von Balzac selber hab ich noch nichts gelesen.



    Re: balzac

    Anonymous - 25.07.2007, 21:59


    Gut, Sartre darf nicht verkannt werden, aber ich sehe ihn mehr als den Philosophen und trenne dies strikt von der Literatur an sich, Literatur also im Sinne von lyrischer, epischer oder dramatischer Kunst.

    Allerdings, ohne Sartre in seiner weltwirkenden Rolle zu verkennen, muß ich gestehen, daß er mir immer mehr jemand vorkommt, der einfach in den Stapfen eines Heidegger stolziert. Viele seiner Begrifflcihkeiten finden sich schon bei Heidegger. Anders als Heidegger mit seiner dichten und verworrenen Sprache, die oft mehr Hermeneutik zuläßt als ein lyrischer Text etwa oder eine Bildbetrachtung - Sätze wie ´Dasein west in der Erschwigung´ lassen schwerlich einen klaren Horizont aufkommen - schreibt Sartre verständlicher, weniger irreführend und kommt schlicht auf den Punkt. Darin muß man in der Tat eine Stärke Sartes sehen.





    Wenn ich darüber nachdenke, einen Baudelaire mit seinen ´Blumen des Bösen´ würde ich da ganz klar als ebenbürtig ansehen. Dort gibt es nichts zu mäkeln, da sie als Ganzes in ihrer Wirkung unanfechtbar und vorbildhaft sind. Vielleicht muß man Lyrik sogar ganz aus einem Vergleich rausnehmen und kann diesen nur über Epik und Dramatik verhängen.



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