Erfahrungen mit Anleihen?

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    Re: Erfahrungen mit Anleihen?

    gabi - 25.10.2013, 22:31

    Erfahrungen mit Anleihen?
    Servus!

    ich wollte mal fragen, ob ihr schon mal erfahrungen mit wohnbauanleihen hattet. Ich bisher nur mit sparbüchern o. Ä. :mrgreen: :oops:

    Ich lese schon seit einigen wochen übner eine neue Wohnbauanleihe der Bank Austria aber hab keine Erfahrung mit solchen Produkten. Weiss nur dass die Mindestveranlagung 1.000 Euro beträgt und die Rückzahlung erfolgt zu 100 Prozent nach 12 Jahren



    Re: Erfahrungen mit Anleihen?

    dejost - 30.10.2013, 07:58


    Ich hatte ja gehofft, dass Dir Harald vielleicht mit Deiner Frage helfen kann, der kennt sich besser aus als ich.

    Hier gibt's einen Artikel der Presse dazu, falls Du den noch nicht gelesen hast.
    Zitat: Dennoch schneiden [Wohnbauanleihen] im Vergleich zu anderen risikoarmen Anlagen nicht so schlecht ab. Und manche Banken betonen einen sozial vernünftigen Aspekt: Das Geld fließe in den Wohnbau.

    Die Laufzeit beträgt 12 Jahre, und vor 12 Jahren hat man 4% Zinsen (allerdings steuerpflichtig) - und die effektiven Zinsen von 2,83% sowieso - noch auf ein Sparbuch bekommen.
    Das ist jetzt per se kein Argument gegen Wohnbauanleihen (oder Staatsanleihen oder Sparbuch), es ist nur halt die letzten paar Jahre so, dass man bei derartigen Anlageformen bestenfalls die Inflationsrate rauskriegt.

    Ein Hinweis noch zum Abschluss: Diverse Finanzinstitute haben jetzt mehrere Prozesse verloren, weil sie die KundInnen schlecht über die vermittelten bzw abgeschlossenen Geschäfte aufgeklärt haben: Auch bei der Bank genau nachfragen und sich alles erklären lassen.



    Re: Erfahrungen mit Anleihen?

    harald - 11.12.2013, 13:01


    Entschuldigung, habe derzeit nicht so viel Zeit, aber mal ein kurzer Überblick zum Thema:

    Vorteil Wohnbauanleihe: KeST Steuerfrei bis 4%.
    Nachteil: Mindestlaufzeit 11 Jahre, kaum ein Markt zum Verkauf

    Warum ist die Laufzeit ein Nachteil: man kann die Zinsentwicklung auf diese Zeit nicht vorhersehen.
    Ein frühzeitiges Aussteigen ist schwierig.

    Steuerlich kann man die Wohnbauanleihe ja seit über einem Jahr leider nicht mehr bei den Sonderausgaben absetzen.

    Ist in diesem neueren Presseartikel schön zusammengefasst.

    Was ist ein Vorteil der nicht in dem Artikel erwähnt ist. Man kann auch laufende Anleihen kaufen, allerdings muss der Kurswert beachtet werden, da dieser die Rendite drücken kann. Ist aber eventuell besser eine Rendite von 1,8% KeST-frei in Kauf zu nehmen, wenn die Restlaufzeit zB 3 Jahre ist.

    Wichtig: Für Anleihen benötigt man ein Depot. Dafür fallen im Regelfall Verwaltungsgebühren, Eröffnungs- oder Schließungskosten, Versandspesen für Depotauszug an. Diese muss man jedenfalls mitberücksichtigen. Sprich: Wenn man in Anleihen einsteigt, sollte man nicht nach ein zwei Jahren das Depot wieder schließen.

    Bezüglich anderer Anleihen: Grundsätzlich könnte man Staatsanleihen in Betracht ziehen. Diese sind nicht KeST-frei und derzeit aber eher schlecht verzinst (zumindest von Staaten, wo nicht mit einem Ausfall der Rückzahlung am Ende der Anleihefrist zu rechnen ist). Siehe dazu ganz unten auf www.bundesschatz.at. Dafür ist die Kontoführung bei Bundesschatz gratis und die Stückelung kann kleiner erfolgen!

    Für alle anderen Anleihen gilt der Grundsatz: Je höher die Verzinsung desto höher das Risiko. Ist die Verzinsung über 5% kann man tendenziell von einer Hochrisikoanleihe ausgehen. Daher gilt zB für Unternehmensanleihen: über das Unternehmen informieren, das Rating ansehen und überlegen, wie viel Geld man einsetzt, bei dem unter Umständen ein Totalausfall möglich ist.

    Um es an einem Beispiel zu zeigen: Unternehmensanleihe mit 8,5% von der Scholz AG http://www.finanzen.net/anleihen/A1MLSS-Scholz-Anleihe. Der Kurs liegt derzeit bei 73,50. Das bedeutet die Rendite wäre noch viel höher. Scholz ist im Recyclingbereich tätig. Warum ist der Kurs so niedrig. Ratingagenturen bewerten Scholz derzeit mit einem Rating, dass auch die Alpine kurz vor dem Konkurs hatte. In diese Anleihe jetzt noch zu investieren ist aus meiner Sicht, wie ins Casino zu gehen.

    Vorsicht auch bei Anleihen in den neuen Grüneenergiesektoren (Windkraft, Photovoltaik). Auch hier muss man sich das Unternehmen ansehen. Wie groß ist es? Hat es schon ertragbringende Infrastruktur (=Kraftwerke)? Wie sieht das rechtliche Umfeld aus (zB Bauverfahren, Flächenwidmungen, Ökostromförderung bis in welches Jahr)? Sind die Anleihen öffentlich handelbar oder nur über bestimmte, geschlossene Plattformen. Und gerade bei diesen Anleiheanbietern weiß man nicht, wie sie Instandsetzungen und Instandhaltungen kalkulieren, also ob sie das realwirtschaftlich korrekt machen. Denen fehlt ja auch Erfahrung, diese Unternehme sind in den seltensten Fällen älter als eine Dekade, sollten somit auch noch keine gröberen Instandsetzungen gehabt haben. Das bedeutet, selbst wenn ich heute zum Schluss komme, eine solche Anleihe zu erwerben, ist es nach Abschluss der Laufzeit noch nicht unbedingt schlau, wieder zu investieren.

    Abschließend noch folgende Überlegung zu den Anleihen (Wohnbau und Staatsanleihe kann man hier dem Prinzzip nach fast außen vor lassen), die zwar nicht zu sehr verunsichern sollte, aber mitbedacht werden muss: warum nehmen diese Unternehmen beim derzeit niedrigen Zinsniveau keinen Kredit auf, sondern begeben eine Anleihe mit viel höheren Zinsen? Haben sie vielleicht die Sicherheitsanforderungen der Banken dür die Kreditvergabe nicht erfüllt oder würden dies nur zu viel schlechteren Konditionen? Warum könnte das so sein?



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