Der violette Rabe

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    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 23.07.2007, 18:48

    Der violette Rabe
    Dies ist die Lebensgeschichte von Ilu´s Schwager Curunir.

    Es kommen einige Chars vor, die für Ilu sehr wichtig sind und auch in seiner Geschichte Erwähung finden oder sogar persönlich auftauchen.

    Ich wollte es der Gesamtheit - und auf besonderem Wunsch :wink: - euch nicht vorenthalten und hoffe, das es euch gefällt.
    --------------------------------------------------------------


    Erst einmal ein paar kurze Daten:

    Name: Curunir Dragmire
    Titel: Der violette Rabe
    Beruf: Zauberer der Kirin Tor, Magiokrat und Diplomat der Magiokratie
    von Dalaran
    Heimat: Der Stadtstaat Dalaran
    Familienstand: verwitwert

    Verwandtschaft:
    Vater: Curumo Dragmire (verstorben)
    Mutter: Carline Dragmire (geborene con Doin; verstorben)
    Onkel: Edmont Dragmire (verstorben)
    Schwager: Iluvatar Coldbreaker (Hochmagier der Sin`dorei in Silvermoon)

    Familie:
    Ehefrau: Sheeris Dragmire (geborene Coldbreaker; verstorben)
    Sohn: Arion Dragmire (verstorben)
    Tochter: Cecile Dragmire (Verlassene Apothekerin der Dunklen Fürstin)

    --------------------------------

    So, dann beginnen wir mit einem Prolog und steigen damit in
    Teil 1: Die Gestaltwechsler-Saga
    ein



    Das Los der Jugend

    Curunir Dragmire wurde als einziges Kind des Magiers Curumo Dragmire in die Zeit vor dem ersten Orkkrieg geboren.

    Die Familie Dragmire, deren Wappen der Rabe auf violetten Grund ist, war in den letzten Jahrhunderten zu einer einflussreichen Familie in Dalaran geworden.

    Seit Generationen waren die Dragmire als Magiokraten und Mitglieder der Kirin Tor in die Geschehnisse Dalarans und der Allianz verwickelt gewesen.

    Curunir (dessen Name aus der Hochelfensprache stammt und "der Mann der schlauen Pläne" bedeutet) wurde von Kindesbeinen an zum Dirigieren aus dem Hintergrund erzogen.
    Sein Vater, ein kalter und strenger Mann trichterte ihm ein: "Wahre Macht wird nicht gewährt mein Junge; Sie wird ergriffen!"

    So sollte für Curunir nur das Beste gut genug sein, schon früh wurde er in den Fechtkünsten unterrichtet und sollte die Grundlagen der Magie bereits im Kindesalter beherrschen.

    Zu seinem Mentor wurde der elfische Gelehrte Tyrannos Sunsong ernannt, der den jungen Curunir bereits auf viele Reisen mit sich nahm.

    Curunir wurde jegliche Art von Magie gelehrt, die von den Magiern von Dalaran angewandt wurde, besonderes Interresse zeigte er jedoch an den Arkanen Künsten, die dann auch zu seiner bevorzugten Art von Magie werden sollten.
    Doch auch - zum missfallen seiner Lehrmeister - war er sehr an den Okkulten Künsten interresiert ...

    Anders als den anderen Studenten aus Dalaran wurde Curunir der Weg der Magie beigebracht, den die Hochelfen gebrauchten, den sogenannte "Erhabenen Pfad der Magie", in seiner Ausführung vollkommen anders als die Magie der Menschen war es Curunir so nun aber nicht mehr möglich den "Niederen Pfad" der Menschen zu beschreiten.

    In seiner Freizeit war Curunir eher als Taugenichts und Frauenheld bekannt, immer mit seinem besten Freund dem jungen Paladin Torpad Duprix unterwegs rutschte er ständig vom Regen in die Traufe, aus der ihn sein Vater dann immer wieder herausholen musste.

    Schließlich - kurz vor Ausbruch des 1. Orkkrieges und der Invasion der Orks - wurde Curunir zum Agenten der Kirin Tor ernannt.

    Und sein erster Auftrag war ihm auch schon zugeteilt wurden:
    In Andorhal waren seltsame Geschehnisse passiert, es wurde auch schon von Mord gemunkelt.

    Curunir sollte einem Paladin der Silbernen Hand als Gefährte beistehen, der die Vorfälle untersuchte.

    So machte sich der junge Curunir also auf zu seinem ersten wirklichen Auftrag ...

    ---------
    So, das war erstmal der Anfang der Lebensgeschichte von Curunir,
    das nächste Kapitel wird dann "Der Gestaltwechsler" heißen



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 23.07.2007, 19:01


    Und nun Part 2 des Zyklus:


    Der Gestaltwechsler

    "Also wenn das ein Zufall ist, bin ich ein Troll mit zwei Köpfen!", meinte Curunir mit einem breiten Grinsen ...

    Tarrens Mühle, ein Städtchen am Rande des Alterac-Gebirges und nahe der Grenze zum Reich von Alterac.

    Hier ging man seinen gewohnten Geschäften nach und plauderte mit den Händlern, die die südliche Route nach Southshore einschlagen wollten.
    Hier sollte Curunir den besagten Paladin treffen, mit dem er nach Andorhal reisen sollte, der junge Magus sollte eine Überraschung erleben ...

    "Das stimmt wohl, das haben sicherlich unsere Väter eingefädelt ..." antwortete Curunirs alter Jugendfreund Torpad verschmitzt; Bereits ihre Väter waren Gefährten gewesen, und diese hatten scheinbar Interresse daran die beiden Jungspunde zusammen zu sehen.

    Torpad hatte sich in den letzten Monaten im Norden im Kampf gegen die Waldtrolle verdient gemacht und hatte sogar schon einen Titel "der Treue" erhalten, jedoch war er immernoch jung und unerfahren und so waren die beiden jungen Abenteurer sich einig, dass es sich um einen eher weniger wichtigen Auftrag handeln müsste.

    Auf ihrem Weg zu ihrer nächsten Zwischenstation, Strahnbrad, hörten sie in den Klüften des Alterac-Gebirges Kampfschreie und eilten sofort dorthin.

    Dort zwischen den Steinen war ein Zwerg gerade mit zwei Ogern "beschäftigt".

    Der Zwerg schien schon ein paar Jahre auf dem Buckel zu haben, jedoch war sein Haar zum größten Teil noch strahlend Orange, er schien zum Wildhammer-Clan zu gehören.
    Ihm zur Seite stand ein großer weißer Worg, bei dem Zwerg musste es sich also um einen Jäger handeln.

    Torpad und Curunir fackelten nicht lange und griffen mit ein.
    Ein paar Axtschläge des Zwerges, ein beherzter Biss seines Worgs, ein paar arkane Geschosse von Curunir und ein kräftiger Schlag mit Torpads Hammer genügten um die Oger zu erledigen.

    Der Zwerg schnaufte "Aye, habt Dank junge Herren - ich hätte das zwar auch allein geschafft - aber trotzdem vielen Dank, ich stehe in eurer Schuld." Der Worg betrachtete die Fremdlinge derweil argwöhnisch.
    "Ja, Hagin Hudinssohn, genannt der "Weiße Worg" ist euch was schuldig; das ist übrigens mein Partner Loki ..." Der Zwerg deutete bei diesen Worten auf den Worg und kraulte ihn kurz.

    Nachdem sich Curunir und Torpad ebenfalls vorgestellt hatten, erfuhren sie das Hagin hinter dem Kopfgeld her war, das auf die Oger ausgesetzt war.
    Die Belohnung musste er sich in Andorhal abholen!
    Also entschlossen sich die Drei kurzer Hand gemeinsam weiterzureisen.

    In Andorhal angekommen waren der junge Paladin und der Magus sofort zu ihrem Auftraggeber - einem Magistraten der Stadt - geeilt, während Hagin seine Belohnung abholte ... sie wollten sich später in einer Herberge treffen.

    Der Magistrat, ein hagerer Mann, ging nervös auf und ab "Dieses Elfenartefakt wurde uns von König Aanasterian persönlich zu Forschungszwecken überantwortet, und jetzt versucht es jemand zu stehlen! Einer meiner Leute hat schon sein Leben ausgehaucht!"

    "Um was für ein Artefakt handelt es sich denn genau?" wollte Curunir wissen.
    "Es handelt sich um einen Materie-Festerer, der zudem die Vitalfähigkeiten steigern soll - eigentlich nur ein kleiner schwarzer Kasten - fragt mich nicht was er bewirken soll, irgend so eine Koproduktion von Elfen und Gnomen ..." antwortete der Magistrat.

    "Keine Sorge Magistrat Sheinwing, wir werden uns darum schon kümmern, da der Dieb sein Ziel ja bisher verfehlt hat, wird er es bald wieder versuchen und dann haben wir ihn!" meinte Torpad selbstbewusst.

    "Soso, ein Elfen-Dings-Bumms ..." spöttelte Hagin als sie sich später in einer Taverne trafen, "Und mit so einer Aufgabe betraut man einen unerfahrenen Kirchendiener und einen möchtegern Magus?"

    Torpad und Curunir verzogen das Gesicht "Unerfahrener Kirchendiener?!", "Möchtegern Magus?!" schallte es aus ihnen heraus.

    "Nur ein kleiner Spass." Hagin zwinkerte, "Wenn es sich wirklich um einen Dieb handelt, so kenne ich genau den richtigen der euch da weiterhelfen kann: Schimon "die Hand" ein alter Freund von mir und Nachtmeister der örtlichen Diebesgilde ..."
    Curunir und Torpad warfen sich besorgte Blicke zu.

    "Was?! Schimon ist tot?!" staunte Hagin.
    "Ja, vor einer Woche von der Stadtwache am nächsten Baum aufgeknüpft, musste ja früher oder später passieren ..." sagte der zwielichtige Schurke ruhig, sein Gesicht war in dem Lagerhaus in dem sie sich jetzt befanden kaum zu sehen, von Draußen hörte man die Regentropfen auf die Straße fallen, ansonsten war die Nacht ruhig.
    "Aber ihr könnt mit seiner "Stellvertreterin" reden, sie führt auch den Namen "die Hand" ..." fügte der Schurke hinzu.

    Als die drei Freunde den Raum betraten waren sie überrascht, Karlla "die Hand" war nicht so, wie sie erwartet hatten.
    Vor Ihnen saß ein junges Mädchen, höchstens 15 Jahre alt, mit kastanienbraunen Haaren und einem anzüglichen Lächeln; wie sich später herausstellen sollte, war sie ein Waisenkind aus Andorhal, das seine Eltern nie kannte und Schimon "die Hand" war für sie eher ein brutaler Tyrann als ein führsorglicher Stiefvater gewesen.

    "Ihr wollt also etwas über den Dieb wissen, der Magistrat Sheinwing Probleme bereitet?" Karllas Stimme war zwar aufgrund ihres Alters sehr hoch, jedoch gleichzeitig fest und entschlossen.
    "Allerdings, ihr wisst gut Bescheid" meinte Torpad.

    "Mein Beruf" fügte das Mädchen grinsend hinzu "doch viel kann ich euch nicht sagen, er hat es bis jetzt einmal probiert, dabei ist ein Mann der Stadtwache umgekommen - schreckliche Kratzer haben ihm den Brustkorb aufgeschnitzt wisst ihr ... Der Magistrat ist seitdem wie ausgewechselt.
    Das einzige was bekannt ist, ist das der Dieb höchstwahrscheinlich aus Stratholme kam ... und man munkelt das er es heute Nacht wieder versuchen wird.
    Doch nun muss ich leider gehen, Termine - und Hagin seid froh das ihr ein Freund meines "Vaters" wart, sonst wäre diese Auskunft nicht billig gewesen"

    Karlla verschwand so schnell in den Schatten, das die drei Abenteurer keine weiteren Fragen an sie stellen konnten. Auch von dem anderen Schurken war keine Spur mehr zu finden.

    Die Drei waren zum Magistrat zurückgekehrt um das Artefakt zu bewachen, es war wirklich nur ein kleiner schwarzer Kasten, der auf einem Podest stand.

    "Ich werde mich etwas umsehen, ihr bleibt hier beim Magistrat." Sagte Hagin und machte sich auf Patroullie im Ratsherrenhaus.

    Der Magistrat war sichtlich aufgeregt und es wurde wenig gesprochen, einige Zeit später hörte man einen markerschütternden Schrei! Es war Hagins Stimme!
    Torpad und Curunir wetzten los, ohne sich um den verschreckten Magistrat zu kümmern.

    Hagin stand vor einer aufgebrochenen Tür im Untergeschoss, ein Geruch von Fäulnis drang aus ihr heraus "D.. da, das kann doch gar nicht sein!" stotterte der Zwerg.
    Curunir und Torpad späten in den Raum und sprangen kurz darauf zurück: In der Kammer lag ein Toter in einer riesigen Blutlache, jedoch, es war der Magistrat Sheinwing und zwar vollkommen nackt!

    "Wie wie kann das sein?" sagten Beide wie aus einem Mund.
    "Egal zurück zum "Magistrat" rasch!" sagte der Zwerg und rannte los, sein Worg Loki immer dicht hinter ihm.

    Das Fenster war eingeschlagen und der Regen strömte in die Kammer, und das Podest war leer!
    Am Fenster stand eine Gestalt, sie hielt die kleine Schatulle in Händen und trug des Magistrats Kleider, aber die Gestalt selbst ...

    Das schreckliche Wesen grinste die drei Freunde aus einem unmenschlichen Mund an, eine lederne braune Haut glänzte von Regen und die pupillenlosen schwarzen Augen verbargen eine tiefe Bosheit.

    "Was ... was ist das?" fragte Torpad.
    "Ein Gestaltwechsler ... ein Wesen aus den tiefsten Gründen des Nethers" erklärte Curunir.
    "Das erklärt die Sache mit dem Magistrat ... Doch wie kommt das Vieh hierher?" meinte der Zwerg
    "Wichtiger ist die Frage: Wer hat ihn herbeigerufen?" stellte Curunir fest.

    Der Gestaltwechsler scherrte sich nicht um seine Gesellschaft, drehte sich um und sprang aus dem Fenster, dabei ließ er jedoch ein Schriftstück fallen.

    "Hinterher!" schrie Torpad und hetzte davon, die anderen beiden folgten wenige Augenblicke später.

    Sie hatten die Bestie durch die Straßen gejagt, doch vergebens, die Spur verlor sich in den Gassen und ein Gegner der seine Gestalt ändern konnte, könnte überall untertauchen.

    "Verdammt! Wie sollen wir ihn finden!?" Torpad ballte seine Hand zur Faust und sah verzweifelt aus.
    "Keine Sorge, ich habe da so eine Ahnung." Curunir holte das Schriftstück hervor, das er rasch aufgehoben hatte
    "Dies hat der Gestaltwechsler verloren, es ist eine Adresse eines Lagerhauses in Stratholme ..."
    "Ausgezeichnet Junge! Aber wie kommen wir nun am schnellsten dort hin?" fragte der Zwerg.

    "Vielleicht kann ich dabei helfen" erscholl eine vertraute Stimme.
    Karlla tauchte mit vier Pferden in der Gasse auf.
    "Ihr?" schallte es den drei Gefährten gleichzeitg heraus.

    Karlla schmunzelte "Ja ich! Ich spendiere euch diese Reittiere und dafür lasst ihr mich mitkommen - habe ein paar Probleme mit der Stadtwache, ihr versteht schon - und so eine Reise ist für eine Dame wie mich allein ja auch viel zu gefährlich." Karlla versuchte ein unschuldiges Gesicht aufzulegen, was ihr meisterhaft gelang.

    "Nun gut, einen zusätzlichen Schwertarm kann man bei so einem Gegner wohl gebrauchen." Murrte Torpad, war jedoch dankbar für die Pferde.

    "Sagt, wo habt ihr eigentlich die Reittiere her?" fragte Curunir.
    "Na gestohlen!" erwiederte das Mädchen.
    "Das Mädel gefällt mir!" lachte Hagin, doch Curunir erwiderte nur "Warum überrascht mich das nicht ...?"

    Torpad gab seinem Pferd die Sporen "Unser Weg führt nach Stratholme! Vorwärts!"


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    Weiter gehts im dritten Akt: "Schatten über Stratholme"



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 31.07.2007, 18:00


    Ein kleines Zwischenspiel: Redcastle

    Die Zeit drängte, der Gestaltwechsler war seinen Verfolgern entwischt und wer konnte wissen auf welch dunklen Pfaden er nach Stratholme zu gelangen versuchte.

    Auf der östlichen Route durch die Nordlande kamen Torpad und seine Gefährten in einer Stadt Namens Redcastle vorbei.

    Es war eine geschäftige Stadt, die von dem regen Handeln zwischen Andorhal im Westen und Stratholme in Osten provitierte, die mächtige Trutzfeste war ein Beispiel makelloses Zwergenhandwerks, die sich hier niedergelassen hatten.

    Unter der Herrschaft des Hauses Redcastle war die Stadt gleichen Namens als Ort bekannt, an dem die Freiheit hoch gehandelt wurde so waren hier auch oft große Denker anzufinden, denen sonst nirgendwo Gehör geschenkt worden wäre.

    "Wo sind wir denn hier?" fragte Karlla verlegen, sie war noch nie aus Andorhal herausgekommen und fragte an jeder Biegung, wo sie nun seien und was dies und jenes wäre, den Anderen machte es jedoch nichts aus ihr ihre Fragen zu beantworten.

    "Redcastle, ein Provinznest ..." antwortete Curunir "warte auf Stratholme, es wird nicht umsonst das "Juwel der Nordlande" genannt."
    "Ich glaube du tust diesem Ort Unrecht Curu." warf Torpad ein "Lord Auric ist als treuer Anhänger der Krone bekannt."
    "Treu vielleicht, aber nicht einflussreich ..." begegnete Curunir kühl.
    "Du denkt viel zu viel an deine Machtspielchen Curu; ganz der Vater ..." Torpad schüttelte den Kopf.

    "Ich habe zwar nicht so viel Ahnung von solchen Dingen" mischte sich Hagin ein, "aber die Redcastle sind doch mit den Barovs verwandt?"
    "Ba ... Barov, doch nicht DIE Barovs?" fragte Karlla erstaunt.
    "Ja, davon habe ich auch schon gehört, dann könnten sie vielleicht doch noch in den Hochadel aufsteigen, vielleicht fließt bald in ihren Adern königliches Blut." meinte Curunir, überrascht über die Kenntnisse des Zwergs.

    "Hm, wenn Terenas nicht bald einen Erben zeugt, werden die Barovs wirklich das nächste Herrschergeschlecht ..." dachte Torpad laut nach.

    Doch bald sollte dies ohnehin vergessen sein, und das Land sollte widerhallen vom Freudentaumel der Bevölkerung über den jungen Prinzen Arthas, den Hoffnungsträger für eine glorreiche Zukunft ... nichts ahnend, das allein der Klang seines Namens in nicht allzuferner Zukunft Schrecken und Verzweiflung auslösen würden.

    "Pah, man wird sehen wie sich das alles entwickelt, doch ich halte es für unwahrscheinlich, das die Redcastle je an der großen Politik mitmischen werden." meinte Curunir arrogant wie eh und je.

    Hätte der junge Zauberer gewusst, welche Bahnen das Schicksal für ihn bereit halten würde, und wie Grundlegend sich seine Einstellung zu Redcaslte verändern sollte ... so hätte er wohl lieber seinen Mund gehalten.

    Die vier Gefährten gaben ihren Pferden die Sporen und verließen Redcastle Richtung Osten gen Stratholme.



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 07.08.2007, 20:22


    So, nun geht es weiter ...


    Schatten über Stratholme

    Stratholme das "Juwel der Nordlande" war eine beeindruckende Stadt.

    In den letzten Jahrzehnten durch die reichen Ölvorkommen hatte die Stadt permanent an Einfluss gewonnen, Händler, Gelehrte und nicht zuletzt der Adel ließen sich hier nieder um vom Reichtum zu provitieren.

    Diese Metropole, die sich vor Andorhal, Stormwind oder gar der Hauptstadt Lordaeron nicht zu verstecken brauchte, beeindruckte mit ihren festlichen Plätzen, den hohen Türmen der Zitadellen und den uneinnehmbaren Trutzfesten, die die Herrlichkeit menschlicher Baukunst verdeutlichten.

    Hier war ein bunter Schmelztigel der Kulturen anzutreffen: Die menschlichen Siedler hatten die Stadt zudem gemacht was sie war.
    Hochelfen aus dem im Norden gelegenen Quel`Thalas boten ihre exotischen und magischen Gegenstände an.
    Die Gnome aus Gnomeregan arbeiteten fleißig an den Ölbohrtürmen und auch die Zwerge waren aufgrund ihres handwerklichen Könnens in der Stadt gerne gesehen.

    Die vier Gefährten standen auf dem Platz, der später als der Kreuzfahrerplatz bekannt sein sollte, vor einem der bekanntesten Gebäude der Stadt: der Bastion des Lichtes!

    Torpad und Curunir waren schier aus dem Häuschen, ihre Augen leuchteten und freudestrahlend ergriffen sie sich bei den Händen.
    "Das wir das erleben dürfen!" meinte Torpad fasziniert.
    "Die Heimstatt des großen Alonsus Faol, der Mittelpunkt des Lichtes auf Azeroth und wir stehen davor Torpad!" fügte Curunir begeistert hinzu.

    Hagin und Karlla warfen sich verwirrte Blicke zu.
    "Was ist denn bitte mit denen Los?!" fragte Karlla mit einem genervten Gesichtsausdruck.
    Hagin zwinkerte kurz und meinte dann: "Das meine Liebe nennt man FANATIKER."

    Curunir und Torpad fuhren wie vom Blitz getroffen herum und schrieen gleichzeitig "Fanatiker?!", dabei warfen sie Hagin scharfe Blicke zu.

    Der Zwerg wich erschrocken einen Schritt zurück "Sachte, sachte meine jungen Freunde." Doch die beiden Männer sahen ihn weiter mit bösen Blicken an.
    "Haben wir nicht noch etwas zu erledigen?" lenkte Karlla kurzerhand ab um die Sache zu einem Ende zu bringen.

    "Ja richtig!" meinte Torpad "Vor lauter Begeisterung hätte ich ja fast unseren Auftrag vergessen."
    "Also ..." fing Curunir an "zuallererst müssen wir dem elfischen Botschafter hier in der Stadt von dem Diebstahl berichten, danach machen wir uns auf die Suche nach dem besagten Lagerhaus und holen uns den Materie-Festerer zurück!"
    Die Anderen stimmten zu und die Vier machten sich auf den Weg.

    Die elfische Botschaft stach wahrhaftig aus dem Stadtbild heraus, ihre runden und geradezu perfekten Formen sahen wie ein Fremdkörper in der von Menschenhand geschaffenen Stadt aus.
    Der Botschafter von Quel´Thalas war der Archetyp eines Hochelfen, seine Arroganz war unübersehbar und genauso verhielt er sich auch.

    Torpad, Karlla und Hagin schienen von diesem Hochmut negativ überrascht zu sein, doch Curunir kannte die Elfen und wusste wie man auf soetwas reagieren musste.

    "Es war ja klar, dass so eine wichtige Aufgabe nicht von Menschen gelöst werden kann!" meinte der alte Elf - er musste indes wirklich alt sein, denn selbst seinem unsterblichen Anglitz sah man Falten an - "Und was ist das? Ein kleines Mädchen?" der Elf deutete auf Karlla, dieser schien das offensichtliche Interesse unangenehm zu sein und ging einen Schritt hinter Hagin.
    "Na wenigstens ist ein Zwerg dabei! Augenscheinlich von den Aerie Peak, wenigstens einer mit Verstand." Der Botschafter nickte Hagin kurz zu, seit Generationen waren die Hochelfen und die Zwerge der Wildhammer treue Verbündete gewesen.

    "Entschuldigt euer Gnaden, wir werden das gestohlene Artefakt, natürlich Augenblicklich zu ihren treuen Händen zurückbringen." Mischte sich Curunir mit einer Verbeugung ein.
    Der alte Elf war sichtlich über die Umgangsformen und der Höflichkeit des Magus überrascht "Nun, davon bin ich nicht überzeugt, deshalb werde ich euch eine meiner Leute zur Verfügung stellen." Der Botschafter klatschte in die Hände und die Tür öffnete sich.

    Herein trat eine wunderschöne Elfe mit - wie bei ihrem Volk üblich - langem blondem Haar und vornehmer weißer Haut.

    "Sheeris Coldbreaker" stellte sie sich vor und verneigte sich knapp.
    Die Priesterin des Lichtes war für eine Elfe mit ihren 243 Jahren noch recht jung, genoss jedoch bereits das vollste Vertrauen ihrer Herren.
    Die Coldbreaker, als Mitglieder der Synode von Silvermoon, waren ein einflussreiches Geschlecht.
    Über Sheeris´Vater hieß es sogar, dass er mit dem Sunstrider höchst selbst nach der Spaltung der Welt nach Lordaeron gekommen sei.

    Curunir und Torpad starrten die wundervolle Elfe mit weit aufgerissenen Augen an, beide, sowohl der Paladin als auch der Zauberer hatten sich mit dem ersten Blick in Sheeris verliebt.
    Bald sollten sie zu Rivalen um die Gunst der Elfe werden, was ihre langjährige Freundschaft auf eine harte Probe stellen sollte.

    Sheeris bemerkte die Blicke, doch das war sie bereits gewohnt. Hatte sie doch schon einige menschliche Geliebte ihr eigen genannt.
    Allerdings war ihr immer wieder klar gemacht worden, das eine wirklich ernste Beziehung mit einem Menschen nur zu Leid führen konnte, sie waren einfach zu kurzlebig.
    Hatte man ersteinmal sein Herz an einen Menschen verloren und starb dieser dann nach kurzer Zeit, blieb man den Rest der Ewigkeit allein und voller Trauer zurück.

    "Hey ihr Beiden! Benehmt euch und zieht sie nicht gleich mit euren Blicken aus!" flüsterte Hagin den jungen Männern zu, die sich dann beschämt wieder fingen. Karlla konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, Sheeris war indes keine Regung anzumerken.

    Nachdem die Begrüßungsfloskeln beendet waren, machten sich die nun fünf Gefährten auf den Weg zu dem uminösen Lagerhaus, in dem sich der Gestaltwechsler verbergen sollte, es war bereits später Abend geworden und die Sonne sank bereits herab.

    Sheeris war - nachdem man ihr die ganze Geschichte erzählt hatte - sehr überrascht gewesen, dass sie es mit so einem finsteren Wesen zu tun hatten.

    Schließlich waren sie am Ziel angekommen, das Gebäude war ein großer Komplex im Osten der Stadt, hier standen Lagerhaus an Lagerhaus und viele Waren, vorallem das begehrte Öl wurde hier gelagert, bevor es in alle Reiche der Allianz verschifft wurde.

    Torpad betrachtete das Gebäude genau als er das Wappen des Eigentümers an der Hauswand entdeckte.
    "Curu! Komm mal her, das musst du dir ansehen!" meinte Torpad mit erschrockener Stimme.
    "Was gibt es denn?" fragte der junge Magus und sah sich dann auch das Wappen an. Ruckartig viel er rücklings und konnte sich noch gerade mit seinen Händen abstützen.

    Das Wappen, es war der Rabe auf violettem Feld! Das Wappen der Dragmire!
    "Das musst du mir aber jetzt erklären..." mischte sich Hagin ein und auch die anderen beiden kamen dazu.
    "Ich ... ich weiß nicht ... ich wusste garnicht, das wir hier Lagerhäuser haben." stotterte Curunir.

    "Aber es ist die richtige Adresse ..." fügte Sheeris nachdenklich hinzu.

    Karlla zuckte mit den Schultern "Eigentlich kann uns das ja auch egal sein." die junge Diebin ging zur Tür - einem kleinen Seiteneingang des Gebäudes - und lauschte an ihr.
    "Ein kleiner Raum hinter dieser Tür ... Ein Wächter ... er schläft ..." sagte das Mädchen.
    "Und das kannst du alles genau voraussagen, nur durch das was du hörst?"
    fragte Torpad erstaunt.

    "Allerdings" meinte Karlla voller Stolz "ich höre nur eine Person, aufgrund der Atmung kann ich sagen das diese Person schläft und wie die Geräusche hallen, kann es sich nur um einen kleinen Raum handeln."

    Karlla machte sich daran die Tür mit einem Dietrich zu öffnen, die Anderen sahen erstaunt zu, wie sich nach kurzen Augenblicken die Tür einen Spalt öffnete.

    "Ich gehe rein, ihr wartet bis ich rufe ..." sagte die Diebin und war verschwunden bevor jemand Widerworte aussprechen konnte.
    "Kommt" rief das Mädchen einen Augenblick später.

    Als die anderen Vier eintraten wurden sie nochmals überrascht, es war wirklich ein kleiner Raum, und der eine Wächter lag schon tot auf dem Boden. Karlla hatte ihn erledigt, bevor er auch nur aufgewacht war, selbst ihre Gefährten hatten davon nichts mitbekommen.

    Sheeris und Curunir waren über diese Gnadenlosigkeit geschockt, Torpad und Hagin dagegen lobten das Mädchen für das schnelle Handeln.

    "Hinter dieser Tür" Karlla deutete auf die einzige Tür im Zimmer "liegt ein Raum, der etwas größer ist als dieser ... es gibt keine Wächter, er ist leer." Sie hatte bereits alles ausgekundschaftet.

    Die Gefährten betraten den nächsten Raum, es war eine Art Labor.
    Seltsame Gerätschaften standen herum und es roch nach verkohltem Fleisch und Eskrementen.

    "Da, das Elfen-Dings-Bums!" sagte Hagin und deutete auf die Schatulle, die auf einem der Tische lag.
    Der Materie-Festerer war aber offensichtlich beschädigt, Teile hingen heraus und er war an einigen Stellen gebrochen.

    "Und seht euch das an ..." Sheeris deutete auf einen großen Glasbehälter in einem Eck des Raumes.
    "Das ... das ist ..." Torpad bekam kein Wort heraus.
    "Der Gestaltwechsler!" sagte Curunir kühl.

    Ja der Gestaltwechsler, er war in dieser Glasvitriene eingeschlossen. Doch er war tot! Seine Augenhöhlen waren vollkommen leer und ihm waren die Rippen herausgerissen worden.

    Es handelte sich auf jedenfall um den gleichen Gestaltwechsler wie in Andorhal, denn die Wunden waren frisch, sie waren ihm vor kurzem zugefügt worden.

    "Warum liegt das Ding da? Und wer war das?" fragte der Zwerg verwirrt.

    "Es war mit Sicherheit die Person die ihn auch herbeigerufen hat, doch weshalb?" meinte Curunir.

    Da standen die fünf Gefährten nun, in einem Lagerhaus in Stratholme, das den Dragmire gehörte.
    Vor ihnen der tote Gestaltwechsler und der zerstörte Materie-Festerer.
    Doch warum dies alles? Was hatte das für einen Sinn? Und wer war für das alles verantwortlich ....

    --------------------
    Soweit erstmal heute, des Rätsels Lösung kommt im nächsten Kapitel "Das Ende der Dragmire"



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 20.08.2007, 16:08


    Und nun Kapitel 4 des Zyklus


    Das Ende der Dragmire

    "Igitt! Das ist ja ekelhaft!" Karlla war nahe daran zu erbrechen, als sie den toten Leib des Gestaltwechslers betrachtete.

    Quällende Minuten waren vergangen seit die fünf Gefährten das Labor betreten hatten, jeder der Freunde machte sich seine Gedanken was hier nur passiert sei.
    Es war Hagin der das Schweigen brach.

    "Hier herumzustehen hilft uns auch nicht weiter!" sagte der Zwerg und tätschelte dabei seinen Worg Loki, der noch immer den toten Gestaltwechsler böse anknurrte, "Da dieses Ding ja scheinbar noch nicht lange tot ist, muss der Drahtzieher ja noch irgendwo hier im Gebäude sein."
    "Richtig." stimmte Sheeris zu "Karlla würdest du bitte?", die Elfe deutete auf die nächste Tür im Raum.

    Das Mädchen vollführte wieder die gleiche Technik wie die letzten Male, sie horchte kurz an der massiven Holztüre und wandte sich dann an ihre Mitstreiter: "Ein ziemlich großer Raum, mindestens ein halbes Dutzend Wächter, allerdings kann ich das nicht mit Gewissheit sagen, zuviele störende Geräusche ..."
    "Nun gut ..." meinte Torpad "wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite, also macht euch bereit, wir bringen Licht ins Dunkel!"

    Die Fünf machten sich kampfbereit, stießen die Türe auf und sprangen in den Raum.

    Es war eine große Lagerhalle, viele Fässer und Kisten standen herum, viele verwinkelte Wege zwengten sich durch die Reihen der Waren.
    Die Lagerhalle hatte auch eine höher gelegene Etage, die die untere mit einer Art Balkon überragte.
    Am Fuße der Treppe zum oberen Stockwerk saßen sechs Personen, ihrem Aufzug nach Söldner, auf großen Kisten.

    Der Anführer dieser Schar, ein großer Hüne mit dunkler Haut und schwarzem Haar, sprang auf und zog erschrocken seinen Zweihänder, er rief seinen Kameraden etwas zu, und an seiner Aussprache konnte man erkennen, dass er aus dem Süden stammen musste.

    Bei diesem Söldner handelte es sich um Siegfried Blance, genannt der "Rote Söldner". Er stammte aus Stormwind und hatte schon unter vielen Herren gedient, gefürchtet war er vorallem wegen seiner kalten und berechnenden Art.
    Für Torpad und seine Gefährten sollte dieser Mann noch eine wichtige Rolle spielen ...

    Die Söldner liefen los und das Scharmützel begann.

    Die Feinde stürzten sich gleichzeitig auf die fünf Gefährten. Torpad war mit Siegfried beschäftigt, beide vermochten nur die Schläge des anderen zu parieren, konnten jedoch keinen einzigen Treffer landen.

    Hagins weißer Worg sprang einen der Angreifer an und zwang ihn damit zu Boden, in diesem Moment hatte der Söldner auch schon des Zwergs Axt im Schädel stecken.

    Sheeris und Curunir kämpften Rücken an Rücken, was den jungen Magus eher ablenkte und ihm die Röte ins Gesicht trieb als das es ihm nutzte.

    Die Priesterin hatte um beide einen magischen Schutzschild aufgebaut, mehr Magie konnten beide jedoch nicht einsetzten, aufgrund der geringen Entfernung wehrten sich die zwei mit ihren Schwerten gegen die Angreifer.

    Karlla erledigte gerade "ihren" Gefechtspartner mit einem Stoß zwischen die Rippen, da kam ein Angreifer auf Sheeris zu, die Elfe konnte den präzise ausgeführten Schlag auf keinen Fall abwehren.

    Die junge Diebin reagierte sofort: sie warf ihren Dolch mit einer imensen Geschwindigkeit. Man konnte nur noch hören wie der Adamsapfel des Söldners zersplitterte, als er mit dem Dolch im Hals zu Boden ging.

    Während des Kampfes hatte Curunir eher mit seinem Gegner gespielt, als wirklich gegen ihn zu kämpfen, der junge Zauberer war so eine Situation nicht gewohnt.

    Im Kampfgetümmel rutschte der Söldner aus und viel genau in Curunirs Klinge hinein.

    Des Magiers Augen weitetenden sich, als der leblose Körper von seinem Schwert hinunterglitt. Verwirrt ließ Curunir sein Schwert fallen.

    Hagin der dies bemerkt hatte, sagte mit einem beißenden Ton "Was ist mit dem Jungen los? Hat der noch nie einen Menschen getötet oder was?!"

    Torpad nickte nur kurz und wandte sich dann wieder seinem Gegner zu, Hagin entfuhr nur ein kurzes "OH".

    Curunir war starr vor Schreck! Ja er hatte Trolle und auch Oger und andere niedere Kreaturen getötet, aber doch keinen Menschen.
    Das war ein Verbrechen! Das war Mord! Und keine heldenhafte Tat ...
    Sein Vater hatte ihm beigebracht, das jedes Leben nur eine Marionette sei, das sie manchmal geopfert werden müssten. Doch die schreckliche Realität sah anders aus ... was hatte er nur getan.

    Sheeris und Karlla halfen dem Magus auf die Beine. Jetzt standen die Fünf nur noch Siegfried gegenüber.

    Doch plötzlich geschah etwas, fünf Wesen sprangen vom höhergelegenen Balkon herab.
    Es waren Gestaltwechsler! Doch sahen sie anders aus, sie waren kleiner, hatten eine grünliche Haut und ihre Augen waren matt und tief Blau.

    Erschrocken wichen sowohl die Gefährten als auch Siegfried zurück.

    Eines der Wesen wollte mit seinen rasiermesserscharfen Krallen auf den Söldner einstechen, dieser war zu perplex um sich zu rühen.

    Doch Torpad, vielleicht in einer Anwandlung von Nächstenliebe, oder weil es ihm sein Kodex als Paladin vorschrieb, rettete er den erstaunten Krieger vor dem Angriff des Monsters.

    Plötzlich erscholl eine Stimme vom Balkon "Genug damit!", die Gestaltwechsler wichen zurück und standen still.
    Die Gestalt auf dem Balkon trat ins Licht.

    Curunir stockte der Atem "Onkel?!".
    "Edmont Dragmire?" fragte Torpad ungläubig.
    Ja, Edmont Dragmire, Curunirs Onkel und der jüngere Bruder des Magiokraten Curumo Dragmire stand in einer pechschwarzen Robe und mit einem intriganten Lächeln dort oben auf der Brüstung.

    "Lange nicht gesehen Neffe." sagte der Magier "Schön das ihr endlich hier angekommen seid, hat ja auch lange genug gedauert."
    "Was hat das alles zu bedeuten Onkel?" schrie Curunir voller Zorn.
    "Es gibt Gerüchte, das Edmont das Haus der Dragmire anführen will, und deshalb eine Intrige gegen Curumo spinnt." antwortete Torpad anstelle des alten Magiers.

    "Es überrascht mich, dass diese Information schon so weit vorgedrungen ist." meinte Edmont überrascht.
    "Doch es stimmt, mit Hilfe dieser Wesen" er deutete auf die Gestaltwechsler "werde ich bald unser Haus anführen."

    "Und was spielen wir für eine Rolle?" fragte Hagin.
    "Ihr? Eigentlich gar keine ..." fügte Edmont trocken hinzu "Es ging mir einzig und allein um meinen Neffen. Seht ihr, diese Wesen sind ..."

    "Jeder von Ihnen ist ein Homunkulus." stellte Curunir fest.

    "Ja, sie sind Homunkuli, künstlich erzeugte Wesen, die ich mit Hilfe des Materie-Festerer und der Rippen des wahren Gestaltwechslers geschaffen habe. Leider hat der Materie-Festerer nach diesen fünf Exemplaren seinen Geist aufgegeben." erklärte der alte Dragmire nicht ohne Stolz.

    "Ich wusste, wenn die Silberhand einen erfahrenen Paladin schicken würde, könnte ich das Elfenartefakt niemals in meine Hände bekommen, deshalb habe ich dafür gesorgt, das ihr auf den Fall angesetzt werdet."
    Curunir und Torpad waren blind vor Zorn, als sie hörten wie sie in diesem Spiel benutzt worden waren.

    "Der wahre Gestaltwechsler, war einfach zu unsicher, er hätte mich früher oder später verraten." fuhr Edmont fort "Deshalb habe ich die hier geschaffen, sie haben keinen eigenen Willen. Allerdings ... haben sie auch ihre Schwächen."

    "Schwächen?" fragte Sheeris erstaunt.
    "Ja Elfe, die haben sie." spöttete der alte Magier "Sie können zwar ihre Gestalt wechseln, aber nur solange wie die Person lebt, die sie nachahmen, sie kopieren sozusagen eine intakte Seele ...
    Und da kommt ihr ins Spiel Neffe, ihr werdet nämlich eure Familie auslöschen, oder besser ein Gestaltwandler in eurem Körper."

    "Dann werde ich aufgrund dieses Verbrechens enterbt und ihr übernehmt die Kontrolle, fein ausgedacht!" fügte Curunir knirrschend hinzu.
    "So ist es, aber wie gesagt brauche ich euch dafür lebend." Edmont machte eine Handbewegung und der Raum füllte sich mit einer Art Nebel, ehe sie sich versahen waren die fünf Gefährten bereits bewusstlos!

    Edmont Dragmire wandte sich kichernd ab, während die Fünf Freunde in eine Zelle gebracht worden.
    Der alte Magier war seinem Ziel näher als jemals zuvor.


    -------------------------------
    Der Abschluss der "Gestaltwechsler-Saga" kommt in der nächsten Fortsetzung "Entscheidungskampf in Dalaran".



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 28.08.2007, 19:01


    Und weiter geht es ...


    Entscheidungskampf in Dalaran

    Hagin donnerte gegen die Gitterstäbe.

    Als die Fünf Freunde aus ihrer Ohnmacht erwacht waren, hatten sie sich in einer Zelle wiedergefunden.
    Jediglich ein paar mit Stroh gefüllte Säcke lagen darin. Man konnte sehen das dieser Raum erst vor kurzem zum Gefängniss umfunktioniert worden war.

    Der Zwerg hämmerte immer noch auf die Stäbe ein, aber es war sinnlos ... Torpad hatte es auch bereits mehrmals versucht.

    Karlla sass niedergeschlagen in einer Ecke "Da bin ich extra mitgekommen um dem Gefängniss in Andorhal zu entgehen und jetzt das ..." spöttelte das junge Mädchen.

    Sheeris kümmerte sich derweil um Curunir, was Torpad tatsächlich sogar eifersüchtig machte!

    Der junge Magus zitterte am ganzen Leib, er hatte versucht die Zelle mit Magie zu öffnen, doch sein Onkel war auf alles vorbereitet gewesen.
    Als die Magie ihre Wirkung zeigen sollte, war Curunir von einem starken Strom arkaner Magie getroffen worden, sie tötete ihn zwar nicht, fügte ihm jedoch starke Schmerzen zu.
    Nur langsam kam er wieder auf die Beine.

    Hagin sah derweil wehmütig auf Loki herab, er war außerhalb der Zelle angekettet worden, gleich neben dem Tisch wo nun ihre Waffen lagen.

    Wächter waren indes keine im Raum, die meisten hatten Edmont Dragmire begleitet und nur wenige waren zurückgeblieben.

    Bereits vor Stunden war Edmont mit den Homunkuli und einigen Wächtern in einer Kutsche abgereist, natürlich gen Dalaran!

    Jemand betratt den Raum und sowohl Torpad wie Karlla sprangen augenblicklich auf die Füße.

    Es war Siegfried Blance, der Anführer der Söldnerschar, er Schritt gemächlich auf die Gitterstäbe zu, musterte die Gefangenen und sagte mit einer kalten und gefühllosen Stimme: "Nun, was habt ihr nun vor?"

    Die Gefährten waren überrascht.
    "Was sollen wir schon vorhaben?!" entfuhr es Hagin "Dein Herr lässt uns ja hier verroten! Doch ich sage dir, wenn wir hier rauskommen zieh ich ihm persönlich die Haut vom Gesicht!"

    "Hm, dachte ich mir ..." antwortete der Söldner darauf und schritt zum Tisch mit den abgenommenen Gegenständen.
    Loki wollte ihn schon anspringen, jedoch war die Kette zu kurz um den Söldner zu erreichen, dieser beachtete den Worg garnicht und nahm den Zellenschlüssel an sich.

    "Dann wird euch das hier nützlich sein." Bemerkte Siegfried und begann die Türe aufzuschließen.
    "Was zum ...?" fragte Torpad verwirrt.
    "Ganz einfach, ihr habt mich gerettet Paladin. Dieser Hexer hätte mich von seinen Monstern umbringen lassen, ich schulde ihm keine Treue, sondern euch!"

    Während Karlla und Sheeris Curunir auf die Beine halfen meinte der Zwerg "Ein feiner Bursche! Söldnerehre was?"
    "Wenn ihr es so nennen wollt Zwerg." entgegnete der Söldner mit eisiger Stimme, jedoch mit einem feinen Lächeln auf den Lippen.

    "Wenn ihr Herrn Dragmire noch aufhalten wollt, müsst ihr euch beeilen, er hat ein paar Stunden Vorsprung, um meine Leute macht euch keine Sorgen ich habe sie fortgeschickt. Ich werde euch nämlich begleiten und mich selbst an ihm rächen!" fuhr der Krieger fort.

    "Ihr habt Recht, wir müssen meinen Onkel aufhalten." sagte Curunir der langsam wieder bei Kräften war.
    "Wir haben den Vorteil, das er nicht weiß das wir frei sind und unsere Pferde kommen schneller voran als sein Kutschenwerk." stellte Sheeris fest.

    Die nunmehr sechs Gefährten trafen rasch alle Vorkehrungen für die Abreise, dabei stellten sie sich untereinander vor und berichteten Siegfried von ihren Erlebnissen.
    Den Söldner schien dies alles kaum zu kümmern, jedoch konnte man sehen das er aufmerksam zuhörte.
    Kurz darauf ritten sie los Richtung Dalaran um den intriganten Magier zu stoppen!

    Sie hatten kaum Rast gemacht, waren Tag und Nacht gereist und hatten ihre Pferde fast zu Tode geritten.
    Jedoch war es wie verhext, sie konnten die Kutsche nicht einholen, nein, sie war noch nicht einmal in Sichtweite gekommen.

    Jetzt waren sie schon kurz vor den Stadtmauern von Dalaran angelangt und Curunir befürchtete bereits das schlimmste, er machte sich große Sorgen um seine Eltern.

    "Da vorne!" rief Karlla, die die besten Augen hatte, und deutete auf eine Kutsche mit dem Wappen der Dragmire die gerade durch das Stadttor fuhr.

    Die Sechs gaben ihren Pferden die Sporen, noch diese letzte Anstrengung mussten die Reittiere vollbringen.

    Sie rasten an den verdutzten Wächtern vorbei und jagten die Kutsche durch die Straßen.

    Sowohl auf dem vorderen wie auf dem hinteren Kutschbock saßen jeweils zwei Gestalten.
    Auf dem Vorderen saß Sheeris, während Karlla die Zügel hielt und auf dem Hinteren hatten Torpad und Hagin Platz genommen!
    Die Gestaltwechsler bedienten sich also schon ihrer Körper!

    Der Torpad-Klon entdeckte die Verfolger und rief seinem Meister in der Kutsche etwas zu, derweil zog der falsche Hagin eine Armbrust hervor.

    Karlla setzte in Richtung Kutsche vor, zog eines ihrer Wurfmesser und wollte den falschen Zwerg damit erledigen.
    Allerdings verfehlte sie ihr Ziel, traf jedoch dafür ihr Double!
    Die falsche Diebin veränderte sich und während der leblose Körper zu Boden fiel, konnte man wieder den Gestaltwandler erkennen.

    Die Kutsche, nun ohne Lenker, kam gefährlich nahe an den Straßenrand heran, bis der Sheeris-Klon die Zügel zu fassen bekam.
    Diesen Moment nutzten Siegfried und Hagin um näher an die Kutsche heran zu reiten.

    Doch hatten sie sich zu früh gefreut, während der Gestaltwechsler in Torpad-Form sie davon abhielt die Kutsche zu ergreifen schoß der falsche Hagin auf die Angreifer!

    Er traf zum Glück nur Hagins Pferd, dieser stürzte zu Boden und verletzte sich leicht, seine Gefährten hielten sofort an, während die Kutsche weiter Richtung des Dragmire-Anwesens fuhr.

    "Es ist nicht so schlimm ..." sagte der zähe Jäger, während Loki sein Gesicht abläkte.
    "Ich bleibe bei ihm." sagte Karlla, "Ihr reitet rasch weiter!"

    Ohne weitere Einwände machten sich Curunir, Torpad, Sheeris und Siegfried an die Verfolgung.

    Das Anwesen der Dragmire war ein großer Gebäudekomplex, der von der Macht und dem Einfluss der Magiokratenfamilie kündete.

    Eine große Mauer umspannte den mit vielen Blumen geschmückten Garten, indem drei Gebäude standen, eines davon - das Haupthaus - war eine Art Turm mit vielen verschnörkelten Nebentürmchen, es war augenscheinlich das Älteste der Gebäude.

    Die nunmehr vier Gefährten ritten bis zum Eingang des Hauptgebäudes, vor dem die Kutsche abgestellt worden war und traten an den verdutzten Wächtern der Dragmire-Familie vorbei.

    Einer der Soldaten stotterte "Junger Herr Curunir ... aber ihr seid doch gerade schon ..." aber Curunir und seine Gefährten waren schon längst im Inneren bevor er den Satz beenden konnte.

    Es waren bereits Schreie von den oberen Stockwerken zuhören und Curunir wandte sich noch einmal um "Holt schnell die violette Garde! Schwarze Magie bedroht meine Familie!", die Wächter eilten sofort davon.

    Torpad und die anderen eilten die Treppen hinauf, aber als sie das Turmzimmer betraten war es bereits zu spät ...

    Nur kurz richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf Edmont, der geistesabwesend auf dem Balkon stand und von vier Gestaltwechslern in ihrer natürlichen Gestalt umringt war, denn ihre Blicke waren auf etwas anderes gerichtet.

    An einer Wand lehnte ein alter Mann, von oben bis unten von schrecklichen Wunden überzogen, in seinen Armen lag eine Frau deren Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt worden war.

    "VATER! MUTTER!" Curunir rannte zu seinen Eltern und erfasste seines Vaters Hand.

    Dieser sah ihn mit fahlen Augen an, die Verwundungen hatten ihn offensichtlich erblinden lassen, seine Stimme kam stockend und schwach "Bist du das mein Sohn? Deine Mutter atmet nicht mehr ... und mir wird es bald genauso ergehen."

    "Sag das nicht Vater!" schrie Curunir unter Tränen.
    "Dein Onkel, hat uns verraten!" der alte Dragmire hustete stark als er sprach, und Blut kam aus seinem Munde hervor "Er ist wahnsinnig geworden, du musst diesen Hexer, diesen lichtlosen Abschaum richten! Du musst stark sein mein Sohn! Vertraue auf das Licht!" er drückte Curunirs Hand fest.

    "Versprich mir immer aufrichtig zu sein! Mach unserem Namen alle Ehre! Kämpfe für unser Land, für unser Volk! Für unsere Familie!"
    Unter Tränen sagte Curunir leise "Das verspreche ich Vater, beim Licht und allem was mir heilig ist!"

    "Gut so mein Junge!" und bevor er tot zusammensackte fügte Curumo Dragmire hinzu "... Ich liebe dich mein Sohn ..."

    Als Curunir den leblosen Körper seines Vaters in Händen hielt fühlte er ein seltsames Gefühl, es war das erste mal in seinem Leben das er soetwas fühlte.

    Zuerst war es ein Gefühl der Leere, doch dann stieg ein Zorn in ihm auf, eine unbändige Wut, das Gefühl totalen Hasses!
    Sein ganzer Geist füllte sich mit diesem dunklen Gefühl und nur ein Gedanke bestimmte nun seine Sinne: RACHE!

    Curunir sprang auf und schrie voller Zorn "Onkel! Dafür werdet ihr bezahlen!"
    Selbst Curunirs Gefährten wichen erschrocken zurück, doch Edmont kicherte nur leicht und beobachtete seinen Neffen eingehend.

    Curunir schritt auf seinen Onkel zu, die Gestaltwechsler wollten ihn attakieren, jedoch hatte sich die Präsenz des jungen Magus vollkommen verändert.

    Bevor die Homunkuli den Magier erreichen konnten, gingen sie mit ächzenden Schreien in Flammen auf, die der Magus nur mit Hilfe seines Willens erschuf.

    "Ihr seid gewitzter als ich erwartet hatte Neffe!" spottete Edmont, "Gegen mich könnt ihr trotzdem nichts ausrichten!".

    Der dunkle Magier schleuderte eine Woge schwarze Energie auf Curunir ab, dieser schwang jedoch nur leicht seine Hand und lenkte die Energie ab. Krachend schlug sie in den Boden ein.

    Edmont schien verwirrt und wich zurück, derweil starrte ihn Curunir mit vor Hass geweiteten Pupillen an.

    Curunir hob die Hand und ein Arkaner Bolzen durchbohrte den rechten Arm seines Gegners.

    Edmont schrie vor Schmerz auf, stolperte und fiel rückwerts, mit seiner noch gesunden Hand konnte er sich noch gerade am Geländer des Balkons festklammern.

    Voller Furcht wimmerte er "Bitte Neffe, hilf mir! Du wirst deinen Onkel doch nicht töten."
    "Was hättet ihr sonst verdient!?" entgegnete Curunir kühl und hob seinen Fuss an um Edmont in die Tiefe zu stürzen.

    "Tu das nicht Curu!" schrie Torpad seinen Freund zu "Tu es nicht, sonst bist du genauso schlecht wie er! Er muss vor ein Gericht gestellt werden!"

    "Mein alter Freund Torpad, du hast mir schon immer die besten Ratschläge gegen." Sagte Curunir in einem weichen Ton, der Torpad etwas beruhigte.

    "Jedoch irrst du dich ..."
    meinte Curunir mit vor Wut bebendem Ton und trat zu! Edmont Dragmire fiel schreiend in den Tod, bis man irgendwann nur noch den Aufprall hören konnte.
    Curunir drehte sich zu seinem Freund um und fuhr fort
    "... ich bin schlimmer! Ich bin die neue Generation!"

    Seine Kameraden sahen Curunir ungläubig an, während dieser mit schmerzverzerrtem Gesicht ins Innere zurückkehrte.

    Die brennende Wut in seinem Inneren war verflogen, jetzt empfand er nur noch Reue und Traurigkeit, er hatte die erste Säule der Finsterniss kennen gelernt: Den Hass!

    Doch nun war sein Herz nur noch von Schmerz um den Verlust erfüllt, an diesem Tag hatte er seine gesammte Familie verloren ...


    Derweil marschierten sie im Süden auf ... sie, jene aus einer anderen Welt, jene die von Blutdurst und von dämonischen Kräften korrumpiert waren.

    Die Orks traten aus dem Dunklen Portal um auf Geheiß ihrer Meister Azeroth mit Krieg zu überziehen! Der erste Orkkrieg stand kurz bevor!

    ------------------------------------
    Damit endet die "Gestaltwechsler-Saga" und damit auch die Chara vorstellung, nun sind die Sechs Helden versammelt und die Zeit der Orkkriege beginnt!

    Aufgrund der Länge der Kriege werde ich ab jetzt nur einzelne Episoden des Krieges niederschreiben, in denen wichtige Ereignisse für die junge Gemeinschaft, speziell natürlich für Curunir passieren.

    Den Anfang macht das nächste Kapitel: "Vollmondnächte über Gilneas"



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 03.09.2007, 20:27


    Ein kleines Zwischenspiel: Der erste Krieg

    Krieg!

    So hieß die Kunde ...

    Das Dimensionstor, das als das Dunkle Portal bekannt war, war geöffnet worden!

    Der, von dem man es wohl am wenigsten erwartet hatte, von Medivh dem letzten Wächter, war es geöffnet worden und nun betrachtete er von seinem Turm aus sein Werk.

    Wie eine schreckliche Woge strömte dieses seltsame, andersartige Volk in den schwarzen Morast ein.

    Orks, so nannte sich dieses Volk, primitiv und babarisch muteten sie an, doch mit einer Macht und Gewalt, mit einem Blutdurst der den Dämonen gleich kam!

    Rasch hatten sie sich im schwarzen Morast festgesetzt und begannen ihre Übergriffe auf das südliche Menschenkönigreich Azeroth.

    Der junge König Llane von Stormwind, aus dem Geschlecht der Wrynn, und Anduin Lothar gennant der Löwe von Azeroth, einer der größten Helden der Menschheit und letzter aus dem Geschlecht der Arathi, des Herrschergeschlecht des einstigen Reiches von Arathor (das alle sieben Menschenkönigreiche unter sich vereint hatte), führten den Oberbefehl über die Armeen des Südens.

    Da die meisten Scharmützel auf dem südlichen Kontinent stattfanden, waren Curunir und seine Gefährten nur wenig am ersten Krieg beteiligt gewesen.
    Nach den Geschehnissen mit dem Gestaltwechsler, waren die sechs Gefährten zusammengeblieben.

    Die Elfen von Quel`Thalas hielten sich in dem bevorstehenden Konflikt dezent zurück, sie waren nicht daran interresiert ihre wertvollen Ressourcen zu verschwenden.
    Jedoch vergaßen sie ihren alten Schwur gegenüber dem Geschlecht von Arathi, der Allianz und damit Anduin Lothar nicht!

    So schickten die Hochelfen kleine, aber dafür gut ausgebildete Elitetruppen in den Krieg.
    Sheeris als eine der Couldbreaker und damit Anghörige der Synode von Silvermoon machte ihre kleine Truppe zu so einem Stoßtrupp.

    Torpad, Curunir, Sheeris, Hagin, Siegfried und Karlla (die unter dem falschen Namen Kanna agierte, da sie immer noch gesucht wurde) waren damit Truppen im Dienste König Anasterian Sunstrider geworden.

    Doch wie gesagt nahmen sie nur an wenigen Kampfhandlungen teil, was dennoch ihre Gruppe weiter zusammenwachsen ließ.

    Der Krieg zog sich über Jahre hin ...

    König Llane unterschätzte die Macht der orcischen Horde und verbarg sich in seinen Trutzfesten in Stormwind, weshalb er mit Lord Lothar in Streit geriet, dieser wollte den Krieg ins Feindesland hineintragen.

    Lothar und seine Gefährten, unter anderem der große Magier Khadgar aus Dalaran und einstiger Schüler Medivhs, kamen zu dem Entschluss, das Medivh der Drahtzieher der Invasion war und seine Vernichtung oberste Priorität habe.

    Die kleine Gruppe um Anduin Lothar machte sich auf den Weg nach Karazhan, dem Turm des gefallenen Wächters.
    Nach einem harten Kampf gelang es ihnen tatsächlich Medivh zu vernichten!

    Doch gewonnen war damit noch lange nichts ...

    König Llane hatte die Horde unterschätzt, unter der Führung des schrecklichen Blackhand kam es zu einer entsetzlichen Offensive gegen die Hauptstadt Stormwind.

    Es war der schrecklichste Schlag gegen die Menschheit gewesen, an die man sich bisher erinnern konnte.
    Die Mauern der stolzen Stadt wurden geschleift, die Bevölkerung niedergeschlachtet und auch König Llane starb an diesem verfluchten Tag.

    Die Horde hatte den ersten Krieg für sich entschieden ...

    Als Anduin Lothar nach Stormwind zurückkehrte fand er nur noch Trümmer und Leid vor.

    Ein Kapitel war nun geschlossen worden, doch ein anderes wurde aufgeschlagen.

    Sowohl die Horde als auch Lord Lothar und die Flüchtlinge aus dem Süden wandten ihre Augen nach Norden, nach Lordaeron.

    Hier lagen nun alle Hoffnungen und Ängste, der Krieg sollte nun nach Norden getragen werden ...



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 10.09.2007, 20:44


    Teil 2: Die Orkkrieg-Saga



    So, ab zum nächsten Kapitel:


    Vollmondnächte über Gilneas

    Die Flaggen wehten im Wind.

    Die mächtigen Schiffe wurden vom Wind gen Norden getragen.

    Nach dem Fall des Südens hatte Lord Lothar die Überlebenden überzeugt nach Norden zu fliehen.

    So kamen nun täglich mehrere Schiffe in Southshore, Gilneas und anderen Häfen im Norden an, an Bord verängstigte und gebrochene Exilanten aus ganz Azeroth.

    Curunir und seine Gefährten waren als Schutztrupp dieser kleinen Flotte unter dem Oberbefehl von Lady Mara Fordragon zugeordnet worden.
    Ihr Zielhafen war Gilneas!

    Siegfried und Curunir standen an der Reeling und betrachteten das Treiben an Bord.
    "Na Sieg, macht dich das ganze nicht ein bisschen wehmütig?" fragte Curunir, "schließlich stammst du doch auch aus Stromwind.".
    Der Söldner ließ keine Spur von Gefühl erkennen als er antwortete "Ich reise schon solange durch die Weltgeschichte Curu, dass ich soetwas wie eine Heimat schon garnicht mehr kenne ..." sein Blick wurde etwas weicher, "Trotzdem ist es schrecklich für diese Menschen alles verloren zu haben."

    Curunir lehnte sich weiter zurück "Nun, eigentlich sind sie ja selbst schuld, hätten sie besser gekämpft, wäre das nicht so weit gekommen. Uns im Norden wäre soetwas nicht passiert! Gegen diese Primitivlinge zu verlieren!? Wo bleibt da die Ehre ..."
    "Ehre?" Siegfried spuckte aus "Im Krieg gibt es keine Ehre Curu! Es geht nur ums Überleben und für die Offiziere um den Sieg, Ehre oder das Leben eines Einzelnen zählen da nicht. Du musst froh und zufrieden sein, wenn du überhaupt den nächsten Tag erlebst!"

    Beide wurden stiller, Siegfried fragte schließlich: "Wo sind denn eigentlich die Anderen?".
    "Torpad ist bei Hagin" erklärte der junge Magus mit einem breiten Grinsen "Der Herr Zwerg ist Schifffahrten nicht gewohnt und ist Seekrank. Sheeris und Karlla stehen dort vorne am Bug." Curunir zeigte in die Richtung und fuhr dann fort "Karlla zeigt Sheeris ein paar neue Kunststücke."

    Curunir hatte schnell bemerkt, das Karlla ein ausgeprägtes Potenzial für Magie hatte. Leicht war es ihm gelungen dem jungen Mädchen die Grundkenntnisse der Magie beizubringen, sie konnte schon kleinere Zauber wie Feuerbälle oder Druckwellen ohne Probleme ausführen.
    "Weißt du, wenn sie in Dalaran geboren worden wäre, hätten wir sie wahrscheinlich früher entdeckt und sie hätte nicht auf der Straße aufwachsen müssen ..." meinte Curunir nachdenklich, danach schwiegen beide Männer eine Zeit lang.

    Die Flotte war ohne Zwischenfälle in Gilneas angekommen, die Gefährten waren froh wieder in der Zivilisation zu sein.
    Gilneas war ein einflußreiches aber eher ungeliebtes Mitglied der Allianz von Lordaeron, die mächtigen Bauten kündeten von der Macht der Familie Greymane.
    Doch Lord Genn war als rücksichtloser und machtbesessener Despot verschrien. Er machte keinen Hehl daraus, dass er der festen Überzeugung war, dass er als Großkönig die Allianz führen sollte und nicht Terenas Menethil.

    Selbst in diesen Zeiten des Krieges verzichtete der Herrscher nicht auf seinen Prunk, und so sollte am Abend ein Ball zu Ehren Mara Fordragons stattfinden.

    Auch Torpad und die Anderen waren als Gäste geladen.

    Karlla, Hagin und Curunir spazierten durch die Straßen der Stadt und sahen sich um. Die Stimmung in der Stadt war eher positiv trotz des Krieges.

    Dennoch hing ein drohender Schatten über den Menschen: In den letzten Monaten war es vermehrt zu "Zwischenfällen" gekommen.
    Ein Werwolf war in der Stadt aufgetaucht! Und gerade heute, am Tag des großen Festes sollte wieder der verhängnissvolle Vollmond über Gilneas schweben.

    Auch die sechs Gefährten hatten sich dazu entschlossen, nach den Feierlichkeiten bei der Jagd nach dem Ungetüm zu helfen, jetzt bereiteten sie sich jedoch ersteinmal auf den Ball vor.

    "Denkt ihr das mir das steht?" fragte Karlla, während sie ein azurblaues Kleid in Händen hielt.
    "Naja ich weiß ja nicht ..." meinte der Zwerg ungläubig.
    "Ach, du hasst ja gar keine Ahnung!" schnaubte das Mädchen "was meinst du Curu?".
    "Was?" der Zauberer sah auf und blickte in Karllas ernstes Gesicht "Äh .. ja, das steht dir sehr gut Karlla ..." redete sich Curunir heraus "Doch können wir uns etwas beeilen? Ich will mir hier noch ein ganz besonderes Buch kaufen, und außerdem muss ich noch ein Geschenk für Sheeris besorgen ..."

    Hagin und Karlla grinsten sich gegenseitig an, sowohl Curunir als auch Torpad machten Sheeris noch immer Avancen. Die Elfe schien in letzter Zeit Beiden zugetan zu sein und die alten Freunde versuchten sich auszustechen wo immer sie nur konnten.

    Nachdem die Drei ihre Besorgungen gemacht hatten - Curunir hatte für Sheeris einen Ring mit einem roten Edelstein besorgt, bei dem Karllas Augen schon funkelten wenn sie ihn nur sah -, wollte der junge Magus noch zu einem Antiquitätenhändler.

    Als sie den Laden erreichten, kamen gerade zwei Gestalten heraus, sie trugen die gleiche violette Kleidung wie Curunir.
    Der eine von Beiden, ein hagerer Mann ungefähr in Curunirs Alter kam freudestrahlend auf die Drei zu und reichte dem jungen Magus die Hand zum Gruß.

    "Na Curu?" sagte der andere Magier "auch hierher versetzt worden?"
    "Nein Kel," antwortete Curunir "wir sind nur kurz auf der Durchreise, sag mal wirst du heute Abend dem Fest beiwohnen?".
    "Leider nein ich reise heute Nachmittag wieder nach Dalaran ab." meinte Kel`Thuzad achselzuckend "Ach, habe ich dir eigentlich schon das neueste Wunderkind der Akademie vorgestellt?"

    Der Magier deutete auf den jungen Mann hinter ihm, der sogar noch jünger als Karlla zu sein schien.
    "Das ist Arugal." erklärte Kel`Thuzad "Ein wirklich aufgeweckter Junge, der wird es mal weit bringen."
    Arugal senkte verlegen den Kopf und wurde Rot im Gesicht.

    Nach einem kleinen Plausch verabschiedeten sich Kel`Thuzad und Arugal. Curunir kam jedoch zu spät, das Buch das er erwerben wollte war schon verkauft worden.
    "Mist!" meinte der Magier "Ich hätte diese Erstausgabe des Buchs von Ur schon gerne in Händen gehalten!".

    Es war ein berauschendes Fest. Mehrere Dutzend Musiker und Schausteller belustigten die zahlreichen Gäste.
    Es wurde das beste und teuerste Essen serviert, dass man in diesen Zeiten des Krieges beschaffen konnte und überall sah man hohe Häupter in teurem Tannt.

    Während Curunir und Torpad sich abwechselnd darum stritten, wer mit der darüber belustigten Sheeris tanzen durfte, hatte Siegfried mit seiner kühlen Art schon das Interesse einiger Hofdamen erweckt.
    Dem Söldner war dies aber eher unangenehm inmitten all der gackernden Frauen zu stehen.

    Karlla und Hagin standen in einem Seitengang und beobachteten belustig die Szene.
    "Was ist denn Kanna? Scheint wohl auch nicht deine Art von Fest zu sein?" fragte der Zwerg, wobei er Karllas Synonym verwandte.
    "Na wenigstens habe ich nicht meine alten Straßenklamotten an, wie ein gewisser Herr Zwerg!" meinte Karlla etwas gekränkt.
    Hagin betrachtete sich, er hatte tatsächlich nur seine alten Sachen an "Hm, wir Zwerge machen uns eben nichts aus Prestige ..."

    Die Diebin wollte etwas darauf erwiedern, als ein aufgeregter Diener in den Saal gelaufen kam und rief: "Der Werwolf! Er ist am Hafen gesehen worden!"

    Kurze Zeit später standen die Gefährten im Palasthof und erhielten ihre Befehle.
    "Vergesst nicht, eine Verwundung und ihr seid auch von der Lykanthropie befallen!" erklärte der Hauptmann "Deshalb tragt ihr ja auch diese Schutzkleidung."
    Alle Anwesenden trugen eine schwere Eisenrüstung die jeglichen Körperfleck überdeckte um von einer drohenden Verletzung zu schützen.

    Während dies Torpad, Hagin und Siegfried nichts ausmachte, war es für Curunir etwas ungewohnt eine Rüstung zu tragen, er konnte sich damit jedoch noch recht flink bewegen.

    "Ihr Beiden" fuhr der Hauptmann fort und deutete auf Karlla und Sheeris "bleibt hier! Verstanden? In diesem Zustand seit ihr uns nicht von Nutzen!"
    Das Mädchen und die Elfe saßen wie angewurtzelt auf dem Boden, die Rüstung die sie angelegt hatten war einfach zu schwer für sie! Sie konnten sich keinen Zentimeter bewegen!

    "Gut, dann geht ihr Beiden zurück in die Herberge." befahl Torpad.
    Widerwillig stimmten Sheeris und Karlla zu.
    "Pass gut auf sie auf Loki." meinte Hagin zu seinem Worg als er und die anderen zur Werwolf-Jagd aufbrachen.

    Sie hatten das Gebäude umstellt.

    Der Werwolf hatte eine Spur des Blutvergießens durch die Stadt hinterlassen, es war nun klar gewesen das er sich in diesem Gebäude, genauer gesagt der Hafenmeisterei, aufhielt.
    Bei dem Ungetüm handelte es sich nämlich um den Hafenmeister! Wie er sich mit der Lykanthropie infiziert hatte, war allerdings nicht bekannt ...

    Der Trupp von 13 Soldaten, zu denen auch die vier Gefährten zählten, stürmte das Haus.

    Nachdem sie sich langsam und vorsichtig hindurch geschlichen hatten, machten sie den Werwolf im zweiten Stockwerk dingfest, als er gerade genüßlich an einer Leiche herumkaute, die schrecklich entstellt und zerfetzt war.

    Der ehemalige Hafenmeister hatte sich in eine abscheuliche Kreatur mit gelb leuchtenden Augen verwadelt. Zwar stand er noch immer auf zwei Beinen, jedoch war sein ganzer Körper nun mit einem dichten Fell bedeckt und seine Hände und Füße hatten sich zu rasiermesserscharfen Klauen verändert.

    Unvermittelt sprang die Kreatur einen der Soldaten an und verletzte ihn schwer am Arm.

    Wärend Curunir noch versuchte einen Spruch zu rezitieren, stürmten Siegfried und Torpad mit ein paar weiteren Männern auch schon auf die Bestie zu.

    Die Sache war schneller vorbei als erwartet ... während ein unglückliches Mitglied der Stadtwache von dem Ungetüm in Stücke gerissen wurde, gelang es den anderen rasch das Biest mit gezielten Schlägen zu erledigen.

    "Puh, die Sache wäre erledigt." meinte Torpad der sich langsam wieder entspannte.
    "Aber leider ist es nicht für alle so gut ausgegangen." Siegfried deutete auf zwei verletzte Soldaten, sie wurden abgeführt und jeder wusste was mit ihnen geschehen würde ... für die Lykanthropie gab es keine Heilmöglichkeit, diese Männer würden schon bald hingerichtet werden.

    Als die vier Freunde zurück auf die Straße kamen war dort ein großer Menschenauflauf anzufinden, doch die Menschenmassen interessierten sich nicht für den Werwolf.

    "Was ist denn hier los?" fragte Torpad einen der Herumstehenden.
    "Na seht doch selbst." meinte der Passant "Feuer! In der Stadt ist Feuer ausgebrochen!"

    Siegfried und die Anderen betrachteten erstaunt die Stadt und tatsächlich, man konnte die Flammen sehen!

    "Ähm Leute ..." meinte der Zwerg verwundert "Kommt das nicht aus der Richtung unserer Herberge?".

    Die Gefährten warfen sich besorgte Blicke zu und rannten los, Hagin hatte recht!

    Die Herberge "Zum lustigen Genn" brannte lichterloh, die vier Gefährten die zur Stelle des Geschehens eilten, entdeckten erleichtert Loki und Karlla inmitten ein paar Schaulustiger vor dem Gebäude kauernd, doch von Sheeris war nichts zu sehen!

    Als die vVer bei dem jungen Mädchen ankamen, stotterte sie "Ich ... das Feuer ... Sheeris .. sie ist noch da drinn ..."

    - kurzer Einschub: später sollte sich herausstellen das Karlla das Feuer mit einem Feuerzauber unbeabsichtigt entfacht hatte, allerdings sind die Behörden glücklicherweise nicht darauf gestoßen, weshalb die Gefährten unbeheligt die Stadt verlassen konnten -

    Sheeris war noch im Gebäude! Torpad machte sich große Sorgen und überlegte krampfhaft was er nun tun könnte, als er Glas klirren hörte ...

    Curunir war wie von Sinnen sofort auf die Flammen zugelaufen und durch ein Fenster ins Innere des Gebäudes gesprungen.

    "Curu! Bist du wahnsinnig!" schrie ihm Siegfried hinterher, doch der junge Magier konnte ihn nicht mehr hören und hätte wohl auch nicht auf ihn gehört.

    Quälende Minuten vergingen in denen die Gefährten nichts tun konnten als warten, Hagin kümmerte sich um die verängstigte Karlla, die immer noch unter Schock stand.

    Dann wurde die Tür aus den Angeln gesprengt. Die Schaulustigen wichen zurück.

    Aus der Tür tratt ein von oben bis unten von Brandwunden übersähter Curunir, er trug die verängstigte Elfe auf seinen Armen aus den Flammen.

    Curunir hatte zwar einen Schutzzauber gewirkt, jedoch nur auf Sheeris, weshalb er von den heißen Dünsten immer wieder zurückgeworfen wurde.

    Die Elfe sah ihren Retter mit großen Augen an, in diesem Moment hatte sich ihr Herz entschieden.

    Torpad begriff in diesem Augenblick, das er den Kampf um Sheeris´Herz verloren hatte ...


    ------------------------------

    Puh, länger geworden als ich gedacht hatte.

    Nächstes mal steigen wir richtig in den Krieg ein, mit "Die Schlacht der hundert Oger".



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 17.09.2007, 19:51


    neue Zwischenspielreihe: Die Helden im Wandel der Zeit: 1. Kapitel: Die Zeit der Orkkriege


    Ein Autor macht sich ja natürlich auch darüber Gedanken, wie die Figuren, die er entwürft wohl aussehen mögen.

    Tja, dieser Fage will ich heute nachgehen! Und poste deshalb ein paar Bilder zu den Sechs Helden und gebe noch eine kleine Charaktervorstellung dazu.

    Gleichzeitig kann ich mich bei dieser Gelegenheit auch gleich als totaler Anime und Manga-Freak outen :D .
    Das Origianal-Charadesign stammt nämlich (zumeist) aus der Feder von Kazuhiro Sueta und für Kenner des Genres unverkennbar aus Record of Lodoss War ...

    ---------------------------------------------
    Hier sind nun die Sechs Helden zur Zeit der Orkkriege


    Karlla
    - jene die lautlos durch die Nacht wandelt -


    Die junge Karlla ist zum Beginn des Abenteuers nicht einmal 16 Jahre alt

    Name: Karlla
    Heimat: Andorhal
    Klasse: Schurkin / später Magier-Anfängerin
    bevorzugte Waffe: Dolche und Gifte, Armbrust für den Fernkampf, sowie einige kleine Feuerzauber
    Titel: die Hand

    Hintergrund:
    Die junge Karlla wuchs als Waise auf den Straßen von Andorhal auf, wer ihre Eltern waren ist nicht bekannt, man munkelt jedoch, dass sie aus dem Königreich Alterac stammten.
    Karlla wurde vom Nachtmeister der örtlichen Diebesgilde, Schimon die Hand aufgezogen.
    Schimon war ein grausammer und kalter Mann, die junge Diebin hatte bereits früh mit körperlichen Züchtigungen zu tun.
    Doch Schimon verfehlte sein Ziel nicht! Karlla, später auch "Die Hand" genannt, wurde zu einer nahezu perfekten wie tödlichen Meuchelmörderin.
    Selbst in der Diebesgilde war ihre Kaltblütigkeit und ihre Gnadenlosigkeit gefürchtet, dennoch blieb sie nach Außen hin ein aufgewecktes und fröhliches Mädchen.
    Kurz vor Auftauchen von Torpad und seinen Gefährten wurde Schimon verurteilt und hingerichtet, auch Karlla wäre dieses Schicksal zu teil geworden, sie entschied sich aber dann mit den Anderen auf Reisen zu gehen.
    Langsam wurde aus diesem Zweckbündniss wahre Freundschaft und Kanna, wie sie sich auf den Reisen nannte erlernte sogar Magie von ihrem Weggefährten Curunir.
    Mit Hagin dem Zwerg sollte Karlla später noch ein ganz anderes Schicksal verbinden ...

    Zitat: "Ach, das ist euer Geldbeutel? Wie ist der denn in meine Hand gekommen ..."




    Siegfried
    - der stille Hüne aus dem Süden -


    Siegfried kämpfte immer tapfer in der Schlacht, egal was dies für ihn bedeutete

    Name: Siegfried Blance
    Heimat: Stormwind
    Klasse: Krieger
    bevorzugte Waffe: ein Zweihandschwert, bzw. ein Einhandschwert und einen Schild für den Nahkampf und einen Bogen für den Fernkampf
    Titel: der rote Söldner

    Hintergrund:
    Siegfried wurde bereits in eine Söldnerfamilie hineingeboren, seine Kindheit erlebte er allein mit seiner Mutter in Stormwind.
    Sein Vater war immer auf reisen und zeigte seinem Sohn, wenn er schon mal anwesend war, keinerlei Zuneigung, sondern lehrte ihn nur die kalte harte Sprache des Stahls.
    Siegfried war als junger Mann schon extrem begabt mit dem Schwert und verdiente bald - so wie sein Vater - seinen Lebensunterhalt als Söldner.
    Die Ausbildung seines Vaters hatte harte Spuren hinterlassen, Siegfried war kaum in der Lage Gefühle auszudrücken und wirkte so immer kalt und unnahbar, tatsächlich jedoch war er im Herzen ein sehr mitfühlender Mensch.
    Lange Zeit kämpfte er in einem Heer eines Adligen des Südens, der wiederrum mit einem anderen hohen Herrn in Territorialkonflikt geraten war.
    An einem schicksalhaften Tag standen sich die beiden Heere wieder gegenüber und Siegfried erkannte in einem der feindlichen Söldner seinen Vater! Ohne mit der Wimper zu zucken, erledigte Siegfried seine Aufgabe 100 %ig genau ...
    Danach verließ er den Süden um im Norden sein Glück zu machen. Nach einer Reihe kleinerer Leibwächtertätigkeiten wurde er von einem Mann Namens Edmont Dragmire angangiert um dessen Lagerhäuser in Stratholme zu bewachen.
    Nachdem Torpad ihm das Leben im besagten Lagehaus gerettet hatte, schloß sich der Söldner der Truppe an und wurde zu einem treuen Gefährten im Kampf.

    Zitat: ... (Anmerkung des Verfassers: Siegfried ist kein Mann großer Worte)




    Sheeris
    - die Priesterin mit der Weißheit der Elfen -


    Die hübsche Elfe verdrehte sowohl Curunir als auch Torpad den Kopf

    Name: Sheeris Coldbreaker
    Heimat: Silvermoon
    Klasse: Priesterin
    bevorzugte Waffe: ein Florett im Nahkampf, ansonsten alle Arten von heiligen Zaubern
    Titel: zur Zeit der Orkkriege noch keiner

    Hintergrund:
    Die zur Zeit der Orkkriege bereits 243 Jahre alte Elfe wurde in der Hauptstadt von Quel`Thalas, Silvermoon geboren.
    Als Angehörige der Coldbreaker war sie seit ihrer Kindheit Teil der politischen Elite, der sogenannten Synode von Silvermoon.
    Während ihr älterer Bruder Iluvatar sich um die politischen Ränkespiele kümmerte, ging die junge Elfe den Weg einer Priesterin des Lichtes.
    Der Name ihrer Familie öffnete ihr dabei Tür und Tor, denn ihr Vater soll bereits mit dem Sunstrider nach Lordaeron gekommen sein.
    Lange Jahre widmete sie sich dem Studium des Lichtes, mit den anderen Völkern der Allianz hatte sie dabei weniger zu tun.
    Sheeris fand die menschliche Rasse höchst interessant, aber auch irgendwie in ihren Augen unvollkommen.
    Nachdem sie Jahrzehnte lang dem Müßiggang gefröhnt hatte, wurde sie nach Stratholme in die dortige Elfenbotschaft versetzt.
    Schließlich lernte sie dort auch ihre späteren Gefährten kennen.
    Seit diesem Tag machten ihr sowohl der junge Paladin Torpad als auch der Magus Curunir den Hof.
    Nach anfänglicher Zurückhaltung, war die Elfe beiden Männern zugetan, doch konnte sie nicht sagen, wer von Beiden nun ihr Favorit war.
    Als Sheeris dann schließlich in Gilneas in einem brennenden Gasthof eingeschlossen war, rettete sie Curunir wagemutig, ohne dabei an seine eigene Sicherheit zu denken.
    Durch diese selbstlose Tat konnte der junge Magier das Herz der Elfe gewinnen, später sollte diese Beziehung für Sheeris noch viel wichtiger werden.
    Im Orkkrieg traten die sechs Gefährten als Elite-Trupp der Hochelfen auf, daher war Sheeris die offizielle Anführerin der Gruppe, im Gefecht selbst führte jedoch der Paladin Torpad das Kommando.

    Zitat: "Menschen sind schon komisch ... man kann innerhalb von einem Jahrzehnt alles über sie lernen, doch überraschen sie einen sogar noch nach 200 Jahren ..."




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    Soweit die ersten drei der Sechs Helden, weiter gehts dann natürlich mit Torpad, Hagin und seinem Worg Loki, und Curunir



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 24.09.2007, 19:41


    Weiter gehts mit den restlichen drei Helden:

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    Hagin
    - der die Worgs versteht -


    Hagin war ein Firtouse mit der Axt, eine Unaufmerksamkeit des Gegners und es war aus mit ihm

    Name: Hagin Hudinssohn
    Heimat: Aerie Peak
    Klasse: Jäger
    bevorzugte Waffe: eine Zweihandaxt für den Nachkampf, eine Flinte für den Fernkampf außerdem versiert in der Kunst des Fallenlegens
    Titel: der Weiße Worg

    Hintergrund:
    Hagin wurde als Mitglied des Wildhammer-Clans in Aerie Peak geboren.
    Sein Vater Hudin war ein stolzer und tapferer Zwergenkrieger, der in so mancher Schlacht seinen Mut bewiesen hatte.
    Hagin jedoch zog es mehr in die Wildnis, die Zivilisation war nie sein Fall gewesen, in der freien Natur zwischen Bäumen und Gestrüpp fühlte sich der Zwerg am wohlsten.
    Es lag also nahe, dass Hagin den Weg des Jägers gehen würde.
    Lange Zeit war er deshalb im Unterholz unterwegs, um als Kopfgeldjäger, Wild aber auch andere Geschöpfe wie Trolle zu jagen.
    Durch diese Reisen hatte Hagin nur sehr wenig Zeit für seine Frau und seinen Sohn Hugin, der ohne Vater in Aerie Peak aufwachsen musste.
    Um es ehrlich zu sagen: Hagin war ein Rabenvater, der mit seinem Sohn nichts anzufangen wusste und sich deshalb immer wieder in Abenteuer stürzte.
    Auf einen seiner Reisen durch das Hinterland traf er seinen späteren treuen Gefährten, den weißen Worg Loki, daher kam auch Hagins Titel, "Der Weiße Worg".
    Als der Zwerg wiedermal auf Kopfgeld in Alterac aus war, halfen ihm zwei junge Männer in der Schlacht, der Magier Curunir und der Paladin Torpad.
    Hagin schloß beide sofort ins Herz und da er den gleichen Weg wie sie hatte (und außerdem nicht nach Hause zu Frau und Kind zurückkehren wollte) schloß er sich deren Gruppe an.
    Später gesellten sich noch andere Gefährten hinzu, mit denen sich Hagin auch schnell anfreunden konnte, durch sein Alter und sein Wissen war er ein treuer Mitstreiter und wichtiger Teil der Gemeinschaft.
    Mit der jungen Diebin Karlla jedoch, sollte ihn noch ein ganz anderes Schicksal verbinden ...

    Zitat: "Ein paar treue Freunde an seiner Seite! Orkblut an der Klinge! Ein däftiges Mahl und ein kühles Bier! Was braucht der Zwerg mehr um glücklich zu sein?!"




    Loki
    - der Worg an Hagins Seite -


    Der Worg Loki beschützte seinen Herrn stets treu und ergeben

    Name: Loki
    Heimat: Das Hinterland
    Fähigkeiten: Loki war ein perfekt ausgebildeter Mitstreiter, seine Krallen und Zähne waren tödliche Waffen

    Hintergrund:
    Hagin, der Zwergenjäger, hatte dereinst den Auftrag erhalten, eine schreckliche Bestie, einen großen weißen Worg im Hinterland zu erledigen.
    Eine nicht gerade geringe Summe war auf den Kopf des Tieres ausgesetzt gewesen.
    Nachdem der Zwerg seine Aufgabe erfüllt hatte, und der tote Leib des Worgs vor dessen Hort lag, konnte er das Wimmern eines jungen Welpen hören!
    Zuerst wollte Hagin diesen kleinen Worg töten, doch hatte er Mitleid mit ihm und nahm ihn mitsich, er gab ihm den Namen Loki.
    Hagin steckte all seine Energie in die Aufzucht und Ausbildung des Worgs, so wurde aus Loki nicht nur eine perfekte Tötungsmaschine, sondern auch ein treuer Mitstreiter an Hagins Seite.
    Manchmal mutete der Worg sanft wie ein Lamm an, wenn er zu Füßen seines Herrn schlummerte, doch im Kampf war er ein ernstzunehmender Gegner.
    Auch den späteren anderen Gefährten zeigte sich der Worg offen, vorallem den Mädchen Karlla gegenüber war er wie ein Haustier.
    Später wurde der Worg in Karllas Obhut übergeben.
    Loki hatte einen Nachkommen, den weiblichen weißen Worg Freya, die zur Gefährtin von Hagins Sohn Hugin geworden ist.


    Torpad
    - der strahlende Anführer und Paladin -


    Torpad mauserte sich vom unerfahrenen Paladin zum wahren Anführer

    Name: Torpad Duprix der Jüngere
    Heimat: Dalaran
    Klasse: Paladin
    bevorzugte Waffe: ein Zweihandhammer, bzw. ein Einhandschwert und ein Schild für den Nahkampf, sowie verschiedene heilige Zauber, Auren und Siegel
    Titel: der Treue

    Hintergrund:
    Torpad wurde als Sohn des Adligen Torpad Duprix dem Älteren in Dalaran geboren.
    Da sein Vater jedoch jediglich zum Landadel gehörte und über keine magischen Fähigkeiten verfügte, war die Familie der Duprix eher unbedeutend in der Magiokratie von Dalaran.
    Torpad der Ältere und Curumo Dragmire (Curunirs Vater) waren bereits seit Kindesbeinen an Freunde und Gefährten gewesen und hatten oft Seite an Seite gekämpft.
    Die Beiden hohen Herren hatten interesse daran, ihre beiden Söhne ebenfalls zu Gefährten zu machen, um die beiden Häuser noch näher zusammen zufügen (ursprünglich war geplant gewesen, die beiden Nachkommen zu verheiraten, sollte das eine Haus eine Tochter und das andere einen Sohn bekommen, dies fiehl jedoch nun fehl ...).
    Torpad und Curunir wurden schnell die besten Freunde und unternahmen so gut wie jeden Schabanak zusammen.
    Sie malten sich immer aus, wie sie gemeinsam, Curunir als mächtiger Magier und Torpad als tugendhafter Paladin, die Allianz verteidigen würden.
    Torpads größter Wunsch war es in der Tat, ein Paladin zu werden, und es war einer der schönsten Momente seines Lebens, als er in den Orden der Silbernen Hand aufgenommen wurde.
    Am Anfang seiner Ausbildung kämpfte er in den Nordlanden, gegen die Trolle von Zul Aman, und in einer spektakulären Schlacht, in der er seinem kommandierenden Offizier nicht von der Seite weichen wollte, erwarb er sich den Titel "Der Treue".
    Als er bei seinem ersten allein auszuführenden Auftrag gemeinsam mit Curunir auf Reisen ging, nahmen die beiden an, das es sich um eine Idee ihrer Väter handeln müsste, tatsächlich war dies aber nur Teil des pervieden Planes des Magiers Edmont Dragmire gewesen.
    Im Laufe dieses Abenteuers, traf er auch auf die Hochelfe Sheeris, in die er sich Augenblicklich unsterblich verliebte.
    Allerdings hatte sich auch Curunir in die Elfe verliebt, und so wurde aus den beiden Freunden Rivalen.
    Zwar zeigten sie diese Rivalität nicht offen, doch hatte sich ihr Umgang miteinander doch verändert, wenn auch nur allmählich.
    Dies verschärfte sich als Sheeris schließlich Curunir als Geliebten wählte, seitdem war Torpad von Eifersucht zerfressen.
    Am Anfang der Orkkriege war Torpad noch ein eher unbegabter Stratege, doch im Laufe der Zeit wurde er zum wahren Anführer der Gruppe und zu einem gewieften Taktiker.

    Zitat: "Das Licht ist nicht wie die Magie ... es zerstört nicht, sondern erschafft ... es zersplittert nicht, sondern fügt das zusammen was zusammen gehört."




    Curunir
    - der noch schlafende Rabe -


    Curunir war schon immer sehr wissbegierig gewesen, Wissen sei Macht so hatte man ihn gelehrt

    Name: Curunir Edmont Dragmire
    Heimat: Dalaran
    Klasse: Magier, zeigt jedoch ansätze eines Hexers
    bevorzugte Waffe: ein Runenstab, bzw. einen Degen für den Nahkampf, ansonsten alle Arten von Magie vorzugsweise die Arkane, auch einige Sprüche der schwarzen Schule
    Titel: zum Beginn der Orkkriege noch keiner

    Hintergrund:
    Curunirs voller Name lautete: Curunir Edmont Dragmire.
    Den Namen Edmont erhielt er dabei von seinem Patenonkel Edmont Dragmire, nach dessen Verrat legte Curunir diesen Namen jedoch ab.
    Curunir war sehr begabt im Kampf mit dem Degen und in allen möglichen Formen der Magie, seine Kräfte stiegen stetig, was vorallem seinen Lehrmeister den Hochelfen Tyrannos Sunsong hoch erfreute.
    Der junge Magus wurde von seinem Lehrmeister bereits in jungen Jahren auf Reisen ins entfernte Quel`Thalas mitgenommen, wo er nicht nur das Fechten und die Magie, sondern auch die höflichen Umgangsformen, das Intrigieren und die Ausübung der Macht erlernte, so wie es sich sein Vater vorgestellt hatte.
    Curunir saugte die hochelfische Kultur geradezu in sich auf, er war berauscht von der Erhabenheit dieses Volkes, das in seinen Augen so viel besser war, als die unperfekten Menschen.
    Trotz oder gerade wegen seinem Talent für die Magie wandte er sich auch fasziniert den dunklen Künsten zu, seine wachsenden Fähigkeiten hatten ihn zunehmend Arrogant gemacht.
    Während der Ermordung seines Onkels musste der junge Magus jedoch erkennen, das die finsteren Mächte nicht nur positive Eigenschaften für ihn beinhalteten.
    Nach den Geschehnissen mit dem Gestaltwechsler und der fast vollkommenen Ausrottung der Dragmire, wurde Curunir zum neuen Magiokraten und zum Abgesandten Dalarans ernannt und hatte damit die Aufgabe, die zahlreichen Anwesen der Dragmire zu verwalten und Dalaran treu zu dienen.
    Nur schleppend konnte der junge Mann sich in diese Rolle einfinden, wurde dann aber schnell zu einem der jüngsten und einflußreichsten Magiokraten, die Dalaran je gesehen hatte.
    Seine fünf Gefährten wurden für Curunir so etwas wie ein Familienersatz.
    Die junge Karlla, schien Curunir schon als eine Art kleine Schwester zu betrachten, der er mit Freuden die Grundkenntnisse der Magie beibrachte, sie war eine aufmerksame Schülerin.
    In Sheeris fand Curunir seine große und einzige Liebe, auch wenn er im Herzen spürte das diese Verbindung seine Freundschaft mit Torpad gefährderte, war er überglücklich als sich die Elfe letztlich für ihn entschied.
    Zurück betrachtet, waren die Zeiten der Orkkriege eine Periode in denen sich Curunir wirklich glücklich fühlte, trotz der Gewalt und dem Krieg.
    Sollte doch das Schicksal noch erbarmungslos zuschlagen ...

    Zitat: "Magie ist eine Wissenschaft ... und ich bin ein Genie darin!"



    -------------------------------------------------------------

    So, das erste Kapitel von "Die Helden im Wandel der Zeit" ist abgeschlossen.

    Weiter gehts jetzt erstmal mit den normalen Kapiteln.

    Aber diese Zwischenspielreihe wird natürlich fortgesetzt, nächstes Mal mit dem Kapitel 2. "Die Zeit des Friedens und der Nachkriegszeit"



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 02.10.2007, 19:37


    Und weiter im Text:


    Die Schlacht der hundert Oger

    Hagin war außer sich!

    Am liebsten wäre er diesem Händler an die Gurgel gesprungen und nur Karllas besänftigende Worte hielten ihn davon ab.

    "Legt noch 35 Silberstücke drauf und wir sind im Geschäft!" meinte der dicke Geschäftsmann mit einem breiten Grinsen.

    "Was?!" schrie der Zwerg "Soviel ist das Getreide auf keinen Fall wert!"
    "Aber wir brauchen es." warf Karlla ein, und sie hatte damit recht, die Garnison von Southpoint brauchte dringend Nahrungsmittel, so zahlte Hagin eben widerwillig den Preis.

    Southpoint ...

    Southpoint war eine kleine Burg an der Südküste des Inselreiches Kul`Tiras.
    Die kleine Stadt die gerade einmal 2000 Seelen beheimatete war von einer starken Stadtmauer umgeben, an deren äußeren Rand sich viele Bauerngehöfte angesiedelt hatten.

    Leider war die letzte Ernteperiode schlecht gewesen, und bis das jetzige Getreide eingebracht werden würde, würde noch Zeit vergehen, so dass die Stadt auf Nahrungsmittel von Außen angewiesen war.

    Den nötigen "Reichtum" erwarb sich das Städtchen durch seinen Seehafen, der im Süden von Southpoint lag.
    Im Westen der Stadt, mit Anbindung an das Meer, erhob sich die namengenbende Festung, deren Mauern noch um ein vielfaches stabiler waren als die der Stadt.

    Die sechs Gefährten waren vor ein paar Monaten nach Southpoint versetzt worden, und da alle ranghohen Offiziere mit Admiral Daelin Proudmoore zur See die Orks jagten, die es tatsächlich geschafft hatten sich eine eigene Flotte aufzubauen, war Torpad zum neuen Präfekten der Stadt ernannt worden, seine Gefährten hatte er zu stellvertretenden Kommandanten ernannt.

    Der junge Paladin hatte sich schnell in die Rolle des Stadthalters eingefunden, er war dazu da, das Gesetz durchzusetzen, Recht zu sprechen und lauter Kleinigkeiten zu erledigen.

    Während Karlla als Botin eingesetzt wurde, war Hagin Torpads rechte Hand geworden und sein allgegenwärtiger Ratgeber.

    Siegfried hatte das Kommando über die Kavallarie der Stadt übernommen und war gerade - wie schon so oft - unterwegs um das Umland zu erkunden.

    Curunir hatte den Befehl über die Stadtwache übernommen, während Sheeris ihn dabei tatkräftig unterstütze.
    Lieber hätte Torpad Sheeris auf einen anderen Posten eingesetzt, doch seit die Elfe und der Magier zu einem Liebespaar geworden waren, waren sie unzertrennlich, was Torpad innerlich rasend machte!

    Während alle ihren Geschäften nachgingen waren Curunir und Sheeris wiedereinmal in der Stadtkapelle.
    Sheeris betrachtete die ganze Szene wie immer skeptisch, doch war es ihrem Liebsten einfach nicht auszureden gewesen ...

    Curunir saß in einer Art Trance auf dem Kapellenboden, während die Priester in schwarzen Kutten einen Zauber auf ihn wirkten.
    Bei diesen Priestern handelte es sich um die sogenannten "schwarzen Priester von Kul`Tiras" eine Art Sekte, die sich während der Kriegsjahre gebildet hatte. Diese Priester nutzten die Macht der Schatten um ihre Feinde zu vernichten und der junge Magier lernte von ihnen.

    Curunir schlug die Augen auf "Unglaublich ... diese Energie!". Der junge Magus betrachtete seine Hände die langsam zuckten, während sich Sheeris ihm an den Hals warf "Na, endlich fertig Liebster? Ich will diesen seltsamen Ort schnellstens verlassen!".

    Die Priester schienen etwas gekränkt, dies von der Elfe zu hören.
    "Natürlich mein Augenstern, wir gehen am besten zu den Anderen." antwortete Curunir, "Und ihr habt dank Priester, mit diesen neuen Kräften ... mit dieser Energie die ihr mir gegeben habt, werde ich eure Stadt noch besser beschützen können."

    Sheeris und Curunir hatten sich zu Karlla, Torpad und Hagin begeben, die auf einem Festungsturm standen.
    Torpad hatte sich angewöhnt die Stadt von diesem Punkt aus zu überblicken, diesen Turm konnten die Boten sowohl von der Stadt als auch von der Burg selbst aus schnell erreichen.

    Plötzlich stürmte Siegfried mit zwei Gardisten in die Runde, er war sichtlich aufgeregt "Es gibt Ärger!"
    Die Anderen blickten den Söldner überrascht an, während er die Lage erläuterte.

    In einer Bucht, zwei Tagesmärsche nördlich von Southpoint, waren orkische Kriegsschiffe gelandet!
    "Es werden wohl um die 3500 bis 4000 Orks und andere Kreaturen sein." fuhr Siegfried fort, "Sie haben auch Belagerungsgerät dabei und - was mich besonders beunruhigt - ein paar Bataillone schwerbewaffnete Oger. In zirca zwei bis drei Tagen ist diese Armee vor den Toren!"

    Torpad hatte das Kriegsrecht ausgerufen.
    Er stand wieder oben auf seinem Ausguck, neben ihm Hagin der Loki streichelte und überblickte die Stadt.

    Die Vorbereitungen für die Schlacht waren im Gange.
    Siegfried war noch einmal mit zwei Kompanien Reiter hinausgeritten um die Lage zu erkunden, seitdem waren zwei Tage vergangen.

    Die Bauern der umliegenden Gehöfte und die Stadtbevölkerung flüchteten bereits in die Festung, die hoffnungslos überfüllt war.

    "Wie ist die Lage?" fragte Torpad kühl.
    "Wir haben zirca 1500 Waffenfähige hier in der Stadt, diese werden gerade ausgrüstet und auf ihre Posten geschickt." antwortete Hagin "Wir haben mit Brieftauben und Booten Nachrichten über die Lage ausgesandt, ich hoffe das sie ankommen."
    "Und sonst?" Torpad verzog keine Miene.
    "Nun, die Bauern fühlen sich ungerecht behandelt ..." schmunzelte der Zwerg.
    "Warum, weil wir ihr Getreide konfisziert haben um die Armee zu ernähren? Wir stehen im Krieg verdammt!" meinte der Paladin.
    "Nein, deshalb ..." sagte der Jäger und zeigte auf die Gehöfte vor der Stadtmauer.
    Sie wurden niedergerissen! Und das Holz einfach liegen gelassen, während Wächter den Boden umgruben und eine behelfsmässige Holzmauer errichteten.
    "Wir brauchen freies Schußfeld für die Bogenschützen ..." antwortete Torpad "die Gebäude störten dabei. Bemannt die Katapulte im Norden der Stadt, verstärkt das Stadttor und lasst Feuerkessel und Öl auf den Mauern verteilen."
    "Jawohl ..." antwortete der Zwerg und gab einem Boten das Zeichen den Befehl unter die Leute zu bringen.

    Da geschah etwas am Horitzont, während die Sonne langsam niederstieg.

    Siegfried brauste mit seinen Reitern vor einer Horde Orks davon, die scheinbar die Vorhut der Angriffsarmee bildeten.
    Die Reiter aus Southpoint drehten sich immer wieder im Ritt um, um eine Salve Pfeile auf die Angreifer loszulassen, schnell kamen sie den Stadttoren näher.

    "Öffnet das Tor!" befahl Torpad "Die Bogenschützen sollen sich bereithalten, sobald diese Kreaturen in Reichweite kommen, Feuer frei!"

    Während Siegfried und die anderen durch die Tore ritten - die danach sofort wieder geschlossen wurden - schossen die Bogenschützen, von den mit Holzbalken zusätzlich geschützten Mauern, einen wahren Pfeilhagel auf die Angreifer nieder.

    Die Sonne war so gut wie verschwunden.
    Auf der Ebene vor der Stadt waren Tausende von Zelten und Lagerfeuern zu sehen.
    Belagerungsgeräte wurden herbei gezogen und errichtet.
    Während Karlla als Botin durch die Stadt hastete, waren Curunir und Sheeris bereits am Stadttor und koordinierten die Stadtwache.

    Siegfried, Torpad und Hagin standen wieder auf dem Turm, der nun als Kommandoposten herhielt.

    "Ob sie noch heute Nacht angreifen?" fragte der junge Paladin.
    "Wohl eher nicht ..." wandte der Söldner ein.
    "Ja, so dumm sind nicht mal diese Primitivlinge!" schmunzelte Hagin "Zur Nacht wird man zu schnell durch die Feuer verraten, man sieht die Hand vor Augen nicht und verletzt sich nur selbst, nein sie werden im Morgengrauen angreifen."
    "Gut." meinte Torpad "Dann lasst die Soldaten ausruhen und nur eine kleine Nachtwache aufstellen, vor Sonnenaufgang soll jeder auf seinen Posten sein!"

    Die Befehle wurden erteilt und die Kommandanten legten sich zu einer schlaflosen Nacht nieder, am nächsten Morgen sollte die Schlacht um Southpoint beginnen.

    ------------------------------------------------------------
    Nächstes mal geht die Schlacht erst richtig los :wink: , im Kapitel "Das Erwachen des Raben"



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 09.10.2007, 20:02


    Und nun das nächste Kapitel:


    Das Erwachen des Raben

    Die Sonne stieg langsam am Horitzont herauf, es versprach ein wundervoller Tag zu werden. Keine Wolke war am Himmel zu sehen und obwohl die Sonnenstrahlen noch kühl waren, konnte man abschätzen das es recht heiß werden dürfte an diesem Tag.

    Karlla hastete in den ersten Sonnenstrahlen über die Brustwehr; vorbei an Männern und Frauen in schweren Rüstungen; vorbei an Arbeitern die Kohlepfannen und Katapulte aufbauten und beluden; vorbei an hektischen Handwerkern, die Mauern verstärkten und Befestigungen errichteten; vorbei an schreienden Kindern mit ihren Müttern, die ihren Vätern lebewohl sagten, bevor sie in die Festung flüchteten ...

    Das junge Mädchen erreichte den Kommandoposten, an dem Torpad, Siegfried, Hagin und noch ein paar andere Kommandanten die Lage überblickten.

    "Hauptmann Dragmire lässt ausrichten, dass das Stadttor gesichert und die Stadtwache bereit ist Sire." sagte die Diebin.
    "Gut." erwiederte Torpad "Halte dich bereit Kanna, vielleicht brauche ich deine Dienste bald wieder." dann wandte er sich wieder der Szenerie zu.

    Auf der Ebene vor der Stadt war die Armee aus Orks, Ogern und anderen Kreaturen (es waren wohl auch ein paar Trolle und menschliche Renegaten dabei) bereits in Stellung gegangen.
    Eine riesige dunkle Reihe von Leibern zeichnete sich am Horitzont ab, alle bis an die Zähne bewaffnet und ein wahrhaft furchteinflößender Anblick.
    Am Rande der Streitmacht standen bereits Katapulte, Rammböcke und anderes Kriegsgerät bereit.

    Die Soldaten auf den Mauern wurden unruhig, sie waren unerfahren und hatten noch nicht in vielen Schlachten gekämpft, Torpad bemerkte das.
    "Die Soldaten sollen egal was passiert nicht zurückweichen, es sei denn es wird ihnen befohlen." Sagte der Paladin "Jeder der seinen Posten verlässt gilt als Dessateur und soll von seinem befehlshabenden Offizier sofort getötet werden."
    "Ja Sire." meinte Siegfried, es war ein harter Befehl, doch notwendig, das wusste der erfahrene Söldner.

    "Da!" schrie Hagin und zeigte auf die Ebene "Sie setzen sich in Bewegung!"
    Die Woge aus gepanzerten Leibern setzte sich tatsächlich langsam in Bewegung.
    Schritt um Schritt kamen die Angreifer näher, und mit ihnen auch ihre Belagerungsgeräte und ihre seltsamen Kriegsschreie in einer fremden und merkwürdigen Sprache.

    "Die Truppen sollen sich bereit machen!" Befahl der junge Kommandant "Sobald sie in Reichweite sind, Feuer frei!".

    Die Angriffsarmee war nun nur noch ein kurzes Stück von der Stadtmauer entfernt, die Belagerungsgeräte waren in Reichweite.
    Die Orks begannen ihre Katapulte aufzubauen, doch dann geschah etwas mit dem sie nicht gerechnet hatten.
    Der von den Verteidigern frisch umgegrabene Boden war zu matschig um die schweren Geräte zu tragen, sie versanken langsam im Morast.

    Ein kurzer Jubel brach bei den Verteidigern aus, jetzt waren sie am Zug.
    Die Katapulte wurden geladen und dann ging ein Stein- und Trümmerhagel auf die Angreifer nieder. Die unbeweglichen Katapulte wurden in Stücke gerissen und ganze Batallione von Orks wichen schreiend auseinander, als die Steine auf sie niedergingen, Köpfe einschlugen und Knochen brachen.

    Die Angreifer beschleunigten ihre Schritte, sie waren nun begierig die Mauern zu erreichen ... und liefen direkt in die nächste Falle.
    In dem umgegrabenen Boden waren Fallgruben und Pfähle aufgestellt worden, die unvorsichtigen Orks liefen blindlings in den Tod.
    Doch ihre Kameraden sprangen einfach über die toten Leiber, nutzten sie als Brücken oder überdeckten die Gruben mit Schilden um ihren Marsch fortzusetzten.

    Jetzt erreichte die Woge die abgerissenen Gehöfte und marschierte nun über die Trümmer und Holzbalken der Bauernhäuser, die einmal der Stolz vieler Familien gewesen war; Sie waren nun in Reichweite der Bogenschützen!

    Doch wurde nicht geschossen ... Die Verteidiger standen einfach nur da und taten garnichts!
    "Was ... was ist da los?" fragte Siegfried "Warum schießen sie nicht? Torpad! Du musst den Befehl geben!"
    Torpad beachtete seinen Freund garnicht und sah zu, wie die Orks immer näher an die Mauern kamen.
    "Torpad!" Siegfried war schier außer sich.

    Torpad hob die Hand, und auf den Mauern taten es die Offiziere gleich.
    Verschiedene einzelne Bogenschützen, in regelmäßigen Abständen spannten ihre Bögen.
    Als die Arme der Befehlshaber niedergingen, schoßen die Schützen.
    Ein paar einzelne Pfeile trafen, doch nicht die Orks ... sondern die Trümmer auf dem Boden!

    Das Feuer der brennenden Pfeile schlug sofort auf die abgerissenen Häuser über, die am Vorabend mit Öl getränkt worden waren.
    Hohe Stichflammen umschlungen die panisch schreienden Angreifer, die zu Hunderten verbrannten.

    "Fein ausgedacht." lachte Hagin, während sich Siegfried langsam wieder beruhigte.
    "Ehrlich gesagt ... war das Curu´s Idee gewesen." wandte Torpad ein.

    Jetzt waren die aufgestellten Fallen überwunden, die Bogenschützen schossen Salve um Salve auf die nun mit neuem Ellan anrückenden Truppen.

    Doch lange hatten sie keine Gelegenheit dazu, mit großen Schilden geschützte Orkbogenschützen kamen an die Front und eröffneten das Feuer auf die Verteidiger.

    Die Verteidiger mussten sich hinter der Brustwehr versteckt halten, ansonsten wären sie abgeschlachtet worden.
    Dies gab den Angreifern die Gelegenheit ihre Sturmleitern in Stellung zu bringen und die ersten Orks erklommen die Mauern.

    Die Verteidiger reagierten schnell und entschlossen, die Leitern wurden mit langen Stangen umgeworfen und die ankommenden Orks mit kaltem Stahl begrüßt.

    "Jetzt haben wir aber ein Problem ..." wandte der Söldner ein "Da wir das Öl an der vorigen Falle verbraucht haben, können wir es nicht mehr auf die Angreifer werfen."
    "Nein kein Problem." grinste der Zwerg zurück.

    Die Orks vielen von Schmerzensschreien geplagt von den Leitern, denn etwas wurde auf sie herab geschüttet.
    Es war zwar kein Öl, oder siedenes Pech, aber es verfehlte seine Wirkung nicht.
    "Kochendes Wasser." erklärte Torpad "Einfach aber effektiv."

    Die Angreifer konnten keine Bresche in die Verteidigung schlagen, egal was sie auch versuchten.
    "Da war ich wohl etwas voreilig gewesen." seufzte Siegfried erleichtert "Bitte sagt mir wenn wir ein Problem haben."
    "Werden wir tun." lachte Hagin, doch dann erstarb sein Lachen plötzlich.

    Die Erde erbebte und dichter Rauch kam auf, erschrocken wandten sie ihre Augen Richtung Norden zum Stadttor.
    Ein Teil der Mauern lag in Trümmern! Keiner wusste wie dies geschehen war, doch drangen die Angreifer nun durch den Spalt in der Mauer in die Stadt ein.
    Hagin räusperte sich "Jetzt haben wir ein Problem!"

    Doch es sollte noch schlimmer kommen ... ein Bote kam herbeigeeilt "Sire, Orkschiffe am Horitzont, sie halten auf den Hafen zu."

    "Verdammt!" entfuhr es dem Paladin "Sofort ein Batallion zur Unterstützung zum Stadttor! Hagin, du und ein paar Männer übernehmt die Katapulte an der Südmauer, versänkt so viele Schiffe wie möglich! Sieg, du nimmst deine Truppen und riegelts den Hafen ab, sie dürfen nicht auch noch von Süden in die Stadt eindringen!"
    Die Truppen machten sich sofort auf den Weg ...

    "Sie sind durchgebrochen!" schrie Curunir.
    "Wir können die Stellung hier nicht halten ..." meinte Sheeris.
    Die Stadtwache wurde immer weiter zurückgedrängt, Welle um Welle brandeten die Orks durch die Bresche, und am schlimmsten waren die furchteinflössenden Oger, die in ihren Reihen kämpften und dutzende von Soldaten das Leben kosteten.

    "Zurück in die Stadt!" Befahl Curunir "Häuserkampf!".
    Die Truppen wandten sich ab, die Bogenschützen die Curunir bereits vorher auf den Dächern der Häuser hatte postieren lassen, eröffneten das Feuer.
    Die Stadtwache zog sich in die barrickadierten Häuser zurück, nun wurde um Häuserblöcke gekämpft, hinter jeder Straßenbiegung konnte der Tod lauern ...

    "Feuert was es hergibt!" schrie Hagin, doch waren die schnellen Segler der Orks zu wendig, die Katapulte zeigten kaum Wirkung, die ersten Bataillone hatten bereits am Ufer angesetzt.

    Drei Straßen führten vom Hafen in die Stadt, Siegfried hatte die Straßenzüge mit Lastkarren, Möbeln und anderen Dingen absperren lassen, seine Truppen hatten sich dahinter postiert.
    Jetzt kamen die Angreifer auf sie zu, und die Verteidiger eröffneten das Feuer.
    "Weicht nicht zurück!" schrie der Söldner um den Kampflärm zu übertreffen, als er sein Schwert zog, nun begannen die Kämpfe Mann gegen Mann am Hafen.

    Der Ork viel tot zu Boden, als Sheeris ihn durchbohrte. Langsam kämpften sie sich auf das Dach des Hauses.
    "Wir müssen über die Dächer wieder hinab in die Straßen gelangen." sagte die Elfe. Curunir nickte, als er einen der Angreifer in Flammen aufgehen ließ.

    "Da seht!" sagte einer der Verteidiger und Hagin wandte sich dem Horitzont zu.
    "Gebt mir ein Fernrohr!" Befahl der Jäger.
    Als er hindurchsah, musste er lachen "Das ist Proudmoore! Proudmoore´s Flotte! Wenn sie rechtzeitig hier sind, sind wir gerettet!"
    Die Wachen jubelten und Boten hetzten los um die Nachricht zu verbreiten.

    Die letzten versprengten Reste der Stadtwache - unter Führung von Curunir und Sheeris - wurden von Ogern auf den Platz vor der Festung gejagt, nun standen sie zwischen den Mauern und ihren Feinden in der Falle.

    "Da unten!" sagte Karlla erstaunt "Da sind Sheeris und Curu!" sie deutete auf den Platz "Torpad! Lass das Tor öffnen, schnell!"
    "Nein." sagte der Paladin trocken, und er hatte Recht, würde er das Tor öffnen lassen, würden ihre Gefährten zwar in die Festung kommen können, ihre Feinde jedoch auch.
    Karlla sah den Paladin entsetzt an, doch sie begriff schnell das es keinen anderen Weg gab, die Leute auf dem Platz waren sich selbst überlassen, denn die Bogenschützen konnten auch nichts tun, sie würden nur ihre eigenen Leute treffen.

    Siegfried blutete aus der Seite, sie würden das nicht mehr lange durchstehen, die Orks waren einfach zu zahlreich und seine Männer verließ der Mut.

    Da ergab sich ein großes Geschrei vom Anlegesteg her und eine Trompete wurde geblassen.
    "Das ist kein Orkhorn!" sagten einige der Verteidiger, und da stürmten sie auch schon durch die Reihen der verwunderten Orks, mit dem Symbol von Lordaeron und Kul`Tiras, kämpften sich die Truppen Proudmoores durch die Feinde.

    "Proudmoore! Proudmoore ist gekommen!" Schrien die Verteidiger und setzten über die Barrickaden, nun wurden die Orks von beiden Seiten niedergeschlachtet.

    Curunir, Sheeris und ihre Truppen waren bis an die Mauern der Festung zurück gedrängt worden.
    Der junge Magus überblickte die Lage, mindestens zwanzig Oger und ein paar Orks standen vor ihnen und machten sich zum Angriff bereit.

    Seine Leute waren müde und verletzt, und da viel sein Blick auf Sheeris, sie war am Arm verwundet worden und in Curunir stieg wieder eine unbändige Wut auf, ähnlich der, die er bereits beim Kampf gegen seinen Onkel gespürt hatte, auch wenn sie schwächer war.

    Dem jungen Magus schien der Verstand zu verlassen, er schritt auf die Angreifer zu!
    "Was ... was tust du da ... Curu!" schrie die Elfe angsterfüllt.
    "Keine Sorge mein Schatz." antwortete Curunir "Ich werde nicht zulassen das sie dir etwas antun!"

    Während er auf die Oger zuschritt, veränderte sich etwas in ihm, magische Formeln formten sich in seinem Kopf, und ohne sie zu rezitieren oder Bewegungen auszuführen, füllte sich sein Körper mit magischer Energie.
    "Jetzt ist es soweit, die Tricks auszuprobieren, die mir die Priester beigebracht haben." dachte der Zauberer bei sich.

    Die Oger schienen belustigt als der einzelne Mensch auf sie zukam, einer von ihnen - augenscheinlich ihr Anführer - sagte etwas zu den Anderen in ihrer Sprache und lachte, sie ließen ihn unbehelligt auf sie zulaufen, scheinbar erachteten sie ihn nicht als Bedrohung.

    Curunirs Gesicht hatte sich zu einer schrecklich grinsenden Fratze gewandelt, jetzt entwich die Magie aus ihm.
    Eine Art schwarzer Rauch entglitt seinen Fingern und die Oger schrien auf, sie konnten sich nicht mehr bewegen!

    Der Magier lachte und schwang seine Hand, eine Klinge aus reiner Finsternis entsprang ihr und zerriss ein halbes Dutzend Oger auf einen Schlag in tausend Stücke.

    Das Blut und die heraus spritzenden Gedärme regneten auf Curunir herab, doch er empfand keinen Ekel.
    Es war seltsam, ein anderes berauschendes Gefühl war in ihm, und wieder und wieder schwang er seine Hand und Angreifer auf Angreifer wurde bestialisch zur Unkenntlichkeit verstümmelt.

    Die letzten der Stadtwache und die Verteidiger auf der Mauer waren perplex, wie konnte das möglich sein.
    Ein Soldat der Stadtwache stotterte "Er ... er tötet sie alle ... wer, wer beim Licht ist das!?" auch andere murmelten und waren erstaunt.

    Auch Torpad un Karlla auf der Festung waren über die Geschehnisse, gleichzeitig geschockt und fasziniert, wie konnte ihr Gefährte solche Kräfte entfesseln?

    Sheeris entging das Gemurmel nicht, Stolz auf die Fähigkeiten ihres Geliebten rief sie "Seht ihn euch an! Das ist Curunir Dragmire ..." sie überlegte kurz "... der violette Rabe! Seht wie er für euch kämpft! Merkt euch seinen Namen gut!"

    Die Soldaten wechselten Blicke, und plötzlich rief einer von ihnen "Ja! Vorwärts Rabe! Schickt sie zurück in den Abgrund Meister Dragmire!"
    Dies war der Augenblick gewesen, ab dem der junge Magus als der "violette Rabe" bekannt war, in ganz Kul`Tiras verbreitete sich die Kunde von seinen Taten und selbst im fernen Dalaran, sollte dieser Name ein Synonim für die Macht der Dragmire werden - über Nacht war er zum Helden geworden -.

    Auf einmal stimmten auch die anderen in den Singsang ein, doch Curunir bemerkte die jubelnden Soldaten nicht, als er die letzten der Oger in die Hölle schickte.
    Da kamen auch Proudmoores Soldaten auf den Platz und trieben die restlichen Orks zurück.

    Die Schlacht um Southpoint war gewonnen.

    Sheeris tänzelte um den jungen Magus herum und sprach mit ihm, doch er hörte weder sie, noch die bewunderten Worte der Soldaten.

    Der Zauberer war berauscht, er spürte die Macht, die endlose Energie, die durch seine Adern floß, es war eine unreine Kraft, doch war sie verführerisch und anziehend.
    Er betrachtete seine blutbefleckten zuckenden Hände, und fühlte nur eine große Bewunderung sich selbst gegenüber.

    Er fing unvermittelt an zu lachen "Diese Macht! Diese unglaubliche Macht! Wer stellt sich mir jetzt noch in den Weg!?"

    Curunir hatte die zweite Säule der Finsternis kennen gelernt, das Gefühl der Kontrolle, die Machtgier, die schon so viele größere und mächtigere als ihn vernichtet hatte.

    Und es gefiehl ihm, dieses Gefühl der totalen Überlegenheit ...

    ----------------------------------
    So, ein Kapitel vorbei, doch das nächste kommt schon bald "Flucht nach Quel`Thalas"



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 16.10.2007, 18:50


    und weiter im Text:


    Flucht nach Quel`Thalas

    Die Geräusche des Waldes erstarben, kein Laut eines Tieres und kein Rascheln des Windes in den Ästen war zu hören.

    Nur die Schreie, die gellenden mörderischen Schreie der orkischen Horde waren zu hören.

    Die Grenzwälder von Quel`Thalas, ein grünes, schon fast paradisisch schönes Waldgebiet, geschützt von den mächtigen Runen der Hochelfen.

    Doch war dieser Schutz nicht ausreichend gewesen ... Die Orks preschten nun marodierend und brandschatzend durch die Wälder.

    Ein Trupp Allianz-Streiter hatte sich am Vortag dem Ansturm entgegengestellt, doch vergebens.
    Sie waren niedergemetzelt worden. Nur wenige versprengte Kontingente waren übrig geblieben und zu diesen Überlebenden gehörten auch Torpad und seine Truppe!

    Nun waren sie auf der Flucht nach Quel`Thalas, den Feind im Nacken schlugen sie sich durchs Unterholz.

    Loki schnüffelte und stieß dann einen kurzen Laut aus, Hagin kam sofort herbei gerannt und untersuchte den Boden.
    "Hier scheint alles in Ordnung zu sein." sagte der Jäger "Keine Fußspuren, hier sind noch keine Orks durchgekommen."

    Weitere Gestalten traten auf die Lichtung.
    "Umso besser," sagte Sheeris, die kurz hinter Hagin lief, "wir müssen weiter nach Norden, die Grenzen meiner Heimat sind nicht mehr fern."

    Jetzt kamen Siegfried, Curunir und Torpad hinzu.
    Der Södner und der Magus mussten den jungen Paladin stützen, denn dieser war im letzten Scharmützel am Bein verletzt worden und durch die gesplitterte Rüstung konnte man eine Fleischwunde erkennen.

    "Geht es noch?" fragte Curunir besorgt.
    "J.. ja, es muss einfach gehen." antwortete Torpad mit einem Schmerzverzerrten Gesicht.
    "Wenn wir eine ruhige Minute haben, soll Sheeris die Wunde behandeln." regte Siegfried an, Sheeris nickte zustimmend.

    "Ah, Wälder ..." stöhnte Karlla als sie die Lichtung betrat "Viel zu viel Pflanzen und Krabbelviecher! Ich bin eher ein Stadtmensch!"

    Hagin musterte die Gegend, "Kleines ..." sagte er zu Karlla "sieh dich mal ein bisschen um."
    Die Diebin nickte und sprintete los, der Worg folgte ihr auf dem Fuße.

    Ein paar Minuten später kam sie zurück geeilt und stellte sich vor dem Zwerg auf.
    "Vater, ich habe da drüben einen Fluss entdeckt, da könnte sich Torpad etwas ausruhen." Meinte das Mädchen.

    Die anderen hatten sich immer noch nicht daran gewöhnt, das Karlla den Zwerg nun mit "Vater" ansprach.
    In den letzten Monaten hatte sich die Beziehung zwischen den Beiden immer weiter vertieft.
    Für Karlla die nie eine wirkliche Familie gehabt hatte, war es wahrscheinlich sehr ungewöhnlich gewesen, das sich jemand wie Hagin so rührend um sie kümmerte.
    Und wenn man Hagin kannte, so wusste man das er das junge Mädchen mehr umsorgte und hegte, als er es bei seinem eigenen Sohn getan hatte ...

    Ein paar Tage zuvor am Lagerfeuer ihrer Kompanie waren die Freunde auf das Thema gekommen, was nach dem Krieg wäre.
    Normalerweise vermieden sie dieses Thema, denn Karlla war immer dabei sehr niedergeschlagen, sie hatte keinen Ort wohin sie zurückkehren konnte.
    Doch Hagin hatte in diesem Augenblick einfach gesagt: "Na ist doch klar Kleines, du kommst mit mir nach Aerie Peak!".
    Karlla war ihm an den Hals gesprungen und unter Tränen gerührt nur geschluchtzt "Sehr ... sehr gern Vater."

    Der Fluss, den Karlla gefunden hatte, war eher ein kleiner Bach, doch konnten sich die Gefährten dort etwas ausruhen.
    Sheeris behandelte Torpads Bein mit einem Heilzauber und der Paladin empfand es als sehr angenehm, so von der Elfe umsorgt zu werden. Curunir betrachtete die Szene eher missmutig.

    Karlla spielte mit Loki ein bisschen im Wasser, als Siegfried und Hagin von ihrer Patroullie zurückkehrten.
    "Da drüben" der Söldner zeigte in Richtung Wald "haben wir einen Platz gefunden, wo wir die Nacht verbringen können."
    "Dann rasch, bald geht die Sonne unter! Wir müssen uns beeilen." meinte Torpad und erhob sich mühsam, Siegfried und Curunir liefen sofort hinzu um ihm aufzuhelfen.

    Hagin überblickte die Lage "Ja, hier können wir es wohl aushalten."
    Die Gefährten hatten eine kleine Höhle, oder besser eine Einbuchtung in einem großen Felsmassiv gefunden.
    Der Eingang der Höhle lag etwas oberhalb des Waldbodens, und vor dem Eingang war ein kleiner Felsvorsprung, der zum einen Platz für ein Lagerfeuer bot und zum anderen als Brustwehr fungieren konnte.
    Unten vor dem Felsen war eine recht kahle Stelle im Wald, nur wenige Bäume versperrten die Sicht und boten so ein freies Schussfeld.

    Während sich Torpad im hinteren Teil der Höhle hingelegt hatte, machte Siegried gerade ein Lagerfeuer, während Sheeris und Karlla ihre Habseligkeiten in der Höhle verstauten.
    "Pass auf, dass es nicht zuviel Qualm gibt." meinte Curunir ermahnend.
    "Keine Sorge Curu, ich kenn mich da aus." erwiederte der Söldner "Die Orks werden uns aufgrund dieses Feuers schon nicht entdecken."

    Die Nacht war hereingebrochen und das Feuer glimmte nur noch schwach.
    Siegfried, der die erste Wache übernommen hatte, hätte das Feuer wieder anschürren können, doch sie wussten das die Orks näher gekommen waren und ein großes Feuer wäre in der Nacht zu auffällig gewesen.

    Während die anderen Gefährten im Inneren der Höhle schliefen, hatte sich Karlla außen an Loki geschmiegt, sie versuchte wach zu bleiben um Siegfried Gesellschaft zu leisten, doch fielen ihr langsam die Augen zu.

    Siegfried musste ein bisschen schmunzeln, als er die junge Diebin betrachtete, da ergriff ihn ein seltsames Gefühl, als würde er beobachtet werden.
    Der Söldner zog sein Schwert und sprang auf, während er sich genau umsah, Karlla wachte von dem Lärm wieder etwas auf und betrachtete die Szene verschlafen.

    Siegfried konnte jedoch nichts entdecken, da zeigte Karlla mit einem Gähnen in den Himmel und fragte: "Was ist denn das?"

    Siegfried stierrte in die Luft, das hatte er wirklich noch nie gesehen!

    In der Luft schwebte eine Gestalt, ihre langen blauen Gewänder wehten im Wind und das Gesicht des Unbekannten war von einer Kaputze verhüllt.

    Die Gestalt hatte ihre Arme verschrenkt und schien sehr belustigt über den Anblick am Boden zu sein.

    Die junge Diebin blickte auch erstaunt hinauf "Das möchte ich auch können!" murmelte sie.

    Langsam schwebte die Gestalt herab.
    "Was zum ... Alarm!" rief Siegfried und wollte auf den Fremden zusprinten.

    Der Fremde war gelandet, er hob nur die Hand und der Söldner hielt mitten im Lauf an, als wäre er aus Stein. Er konnte sich nicht mehr bewegen!

    "Na, wen haben wir denn da?" fragte die Gestalt mit einer melodischen und wohlklingenden Stimme "Diebe? Wilderer? Oder gar Verräterbrut?"

    Da kamen die anderen Gefährten - mit Ausnahme von Torpad - heraus, ihnen vorran Sheeris.
    Als der Fremde die Elfe sah, fing er an zu lachen und schob langsam seine Kaputze zurück.

    "Das ... das ist ja ...!" freudestrahlend sprang Sheeris dem Fremden an den Hals, während ihre Freunde die ganze Sache skeptisch betrachteten.

    Die Elfe drehte sich wieder um "Darf ich vorstellen: Mein Bruder Iluvatar!"
    Vor den Gefährten stand ein männlicher Hochelf, in einer vollkommen blauen Tracht mit den Insignien der Allianz und des Elfenreiches Quel`Thalas.
    Zwar sah der Elf jung aus, doch umgab ihn eine seltsam erhabene Aura, dennoch war sein Gesicht freundlich und warmherzig anzusehen.
    Tatsächlich war Iluvatar knapp 500 Jahre älter als Sheeris und damit ein gewiefter und erfahrener Veteran.

    Sheeris stellte ihrem Bruder der Reihe nach die Gefährten vor, als letztes war Curunir an der Reihe.
    Etwas verlegen erklärte die Elfe "Und das Bruderherz ist Curunir Dragmire, mein Liebster."
    "Sehr erfreut Herr Coldbreaker, ihr könnt mich Curu nennen." sagte der junge Magus und hielt Iluvatar die Hand zur Begrüssung hin.
    Der Elf stuzte etwas und hielt die Arme weiter verschränkt "Schon wieder ein Mensch Schwester? Du wirst es wohl nie lernen ..."
    Iluvatar wandte sich ab, Curunir war etwas gekränkt über diese Handlung und Sheeris fuhr ihren Bruder an "Das war sehr unhöflich! Entschuldige dich gefälligst!"

    Der Elf machte keinen Mucks und zeigte nur auf den Wald "Eines unserer Batallione ist auf den Weg hierher, doch wird eine Orkeinhat früher hier sein, wir müssen uns auf den Kampf vorbereiten."
    Die Gefährten blickten sich an und machten sich dann für die Schlacht bereit.

    Es war noch immer dunkel, die wenigen Bäume, die auf der Lichtung gestanden hatten, hatten Hagin und Siegfried abgeholtzt, nun war alles frei.
    An der Grenze zum Schussfeld hatten Iluvatar und Curunir magische Fackeln aufgestellt, jeder Ork der diese Linie übertreten sollte würde gesehen und unter Beschuss genommen werden.

    Die Gefährten hatten sich nun am oberen Ende des Felsvorsprunges verschanzt, während der verletzte Torpad im Inneren ruhte.
    Es war ihm sehr unangenehm gewesen nur da rumzusitzen, seine Freunde mussten ihn schon fast dazu zwingen.

    "Ich höre etwas! Sie kommen!" meinte Hagin, und er hatte recht, langsam bewegten sich ein paar erste Orks auf die Fackeln zu, sie hatten scheinbar noch nicht begriffen in welcher Gefahr sie sich befanden.

    Drei Orks fielen fasst gleichzeitig tot zu Boden, einer wurde von Hagins Flinte erwischt, der andere hatte einen Bolzen aus Karllas Armbrust im Leib und der letzte war von Siegfrieds Bogen niedergestreckt worden.

    Jetzt hatten die Orks die Situation erkannt und gleich ein ganzes Dutzend stürmte nun auf die Gefährten zu.

    Während die Diebin, der Södner und der Jäger weiterhin schossen, wirkte Sheeris einen Schutzzauber, der die Gefährten vor feindlichen Pfeilen schütze, diese fielen einfach vor ihnen herab.

    Iluvatar und Curunir wirkten derweil mächtige Magie, während der Hochelf mit Feuermagie die Orks versengte, nutzte der junge Mensch seine aus Finsternis bestehenden Bolzen. Seit der Schlacht um Southpoint hatte er fasst ausschließlich auf schwarze Magie zurückgegriffen, was seinen Gefährten überhaupt nicht gefiel.
    Iluvatar stutzte etwas und murmelte abfällig "Und ein Schwarzmagier ist er auch noch ..."

    Die Schlacht ging weiter, nun erreichten die ersten Angreifer den Felsvorsprung.
    Der erste Ork wurde schon von Loki in Stücke gerissen, während Karlla mit ihren Wurfmessern nun in den Nahkampf ging.
    Auch Siegfried wechselte nun von seinem Bogen zu seiner Schwert/Schild Kombination, und das gerade noch rechtzeitig! Ohne sein Schild hätte er den Angriff des Orks nicht abwehren können.

    Langsam wurde die Sache kritisch, jetzt kämpften alle Gefährten mit ihren Nachkampfwaffen und versuchten die Orks von der Höhle fernzuhalten um Torpad zu schützen, der derwel versuchte seine Gefährten mit Siegeln zu unterstüzten.

    "Das schaffen wir nicht, wir werden überwältigt!" schrie Curunir, da kam auch schon die Rettung.

    Ein Pfeilhagel ging nieder und Ork um Ork blieb tot zurück, da stürzten sich auch schon die ersten Hochelfen-Waldläufer mit gezogener Klinge auf die Angreifer.

    Jetzt konnten auch die Gefährten wieder zum Angriff blasen und die Orks waren aufgrund der erdrückenden Übermacht schnell ausgelöscht.

    Nach der Schlacht schafften die Elfen die Leichen weg, um ihren geliebten Wald zu reinigen.
    Während Siegfried und Hagin, Torpad aus der Höhle halfen und Karlla mit Loki über das Schlachtfeld spazierte, standen die beiden Coldbreaker Geschwister neben einander und unterhielten sich.

    "Deine Gefährten sind mutiger als ich dachte." meinte Iluvatar.
    "Das habe ich dir von Anfang an gesagt!" meinte Sheeris etwas murrent.

    Iluvatar sah zu Curunir herrüber, der sich gerade angeregt mit der Anführerin des Waldläuferkorps unterhielt.
    Scheinbar machte der junge Magus gerade ein paar Scherze, denn Waldläufergeneralin Sylvanas Windrunner musste sogar lachen.

    Mit einem Lächeln meinte Iluvatar "Und was ihn angeht ... ich glaube du hast die richtige Wahl getroffen."

    Die Gefährten waren nun in Sicherheit, doch mordeten die Orks in Quel`Thalas weiter und nun war die Zeit gekommen, in der die Elfen von Silvermoon mit aller Härte und ihrer unglaublichen Macht in den Krieg eingriffen.

    Die Horde hatte sich einen neuen gefährlichen Gegner geschaffen.

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    So, das nächste Kapitel führt uns mehr in den Süden und "Auf Drachenjagd"



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 22.10.2007, 18:58


    Das nächste Kapitel wartet schon:


    Auf Drachenjagd

    Es war eine schon fast unerträgliche Hitze. Die Luft war stickig und tausende von kleinen Insekten schwirrten in den Dünsten der Tümpel herum. Und durch diese Tümpel und Moraste hatte dieser Landstrich auch seinen Namen erhalten, das Sumpfland.

    Doch die Armee musste durch dieses Land marschieren, egal wie mühsam es auch sein sollte und wie Kräfte zehrend.

    Die gepanzerten Gestalten schritten in Reih und Glied dahin, geschützt waren sie durch schwere Kettenhemden und Schilde, als Waffen waren zumeist Äxte oder Hämmer zu sehen, während die Schützen mit gefährlichen Musketen bewaffnet waren.

    Ja, eine Zwergenarmee wie diese war nicht zu unterschätzen!
    Auffallend war, das es sich nicht nur um die hier ansässigen Zwerge aus dem Reiche Khaz Modan handelte, auch die Wildhammer aus Aerie Peak waren mit einigen Kontingenten vertreten.
    Dies war indes etwas merkwürdig, denn die beiden Clans waren zwar offiziell keine Feinde, doch gemeinsam unter einem Banner zu marschieren, schien schon fast der Beginn einer neuen Zeitrechnung zu sein.

    Doch waren nicht nur Zwerge unterwegs, auch einige Menschen und auch Gnome - die sich in diesem Krieg dezent zurückgehalten hatten - waren in den Reihen zu sehen.

    Im hinteren Teil des Trosses ritten Curunir und Sheeris etwas abseits ihrer Gefährten. Der junge Magus war gerade in ein Gespräch mit einem gnomischen Kollegen verstrickt, sie beobachteten die in der Nähe befindlichen Belagerungsgeräte.

    So hatte der Trupp Balliste und Katapulte dabei, doch auch etwas ganz besonderes: zwei große Dampfpanzer rollten mit entsetzlichen Krach neben den marschierenden Soldaten.

    "Wirklich ein Wunderwerk der Magie!" meinte Sheeris, etwas angewidert von dem großen Stahlkollos.
    "Nicht Magie, Herrin Elfe ..." meinte der Gnom.
    "Technik ..." antwortete Curunir für ihn "das nennt man Technik mein Augenstern, es hat reingarnichts mit Magie zu tun, eher mit den Wissenschaften."
    "Oh, ihr scheint euch ja gut auszukennen Meister Rabe." stellte der Gnom ertstaunt fest.
    "Ach naja, auch ich habe mich etwas damit beschäftigt." winkte der Zauberer ab "Ich war mit meinem Lehrmeister auch ein paar Monate in Gnomeregan und habe dort diese Kunst eher schlecht als recht studiert, doch apropos Gnomeregan, wie läuft es denn in eurer Stadt?"
    "Gnomeregan ..." meinte der Gnom nur, während er begann auf den Boden zu starren ... aus ihm war kein Wort mehr heraus zu bekommen.

    An der Spitze des Zuges ritten indes Torpad, Siegfried, Karlla und Hagin im beisein General Duradins Hamfast, der alte Zwerg galt als Veteran und als gewiefter Taktiker.

    " ... nun und dann konnten wir einen Keil durch die Amani-Trolle schlagen und sie wurden am Rande des Gebirges von den Bogenschützen erledigt." beendete Siegfried die Geschichte, Torpad nickte und bestätige damit das Gesagte.
    "Wirklich eine fein ausgedachte Strategie." meinte der General.
    "Nun ja, ein Fünkchen Glück war auch dabei." meinte Torpad.
    "Wohl eher ein wahres Buschfeuer ..." warf Hagin ein, Karlla konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

    Da kamen auch Sheeris und Curunir herbeigeritten.
    Der junge Paladin nickte ihnen kurz zu und fragte dann "Ihr wolltet uns etwas über diese "Expedition" erläutern General?"
    "Allerdings" antwortete der Zwergenführer "tja das schuppenbefallene Ungetüm wird seinen Hort hier irgendwo in der Nähe haben, wir haben es mit einem gefährlichen Exemplar zu tun."

    Der General meinte einen roten Großdrachen, irgendwie hatte es die orkische Horde geschafft, die Drachen auf ihre Seite zu ziehen!
    Ein Schock für die Allianz und eine neue gefährliche Kriegslist der Orks.
    Diese kleine Armee war dazu berufen worden, einen Drachen der in der Nähe seinen Hort aufgeschlagen hatte zu erledigen, er war zu einer großen Gefahr geworden.

    "Darum wohl auch die Dampfpanzer?" fragte Hagin.
    "Aye" antwortete Duradin "Der Schuppenpanzer eines Drachen ist sogut wie undurchdringlich, höchstens an Augen, Bauch und Rachen sind sie verletzlich. Doch mit Hilfe dieser Panzer werden wir selbst die eisernen Schuppen brechen."

    "Und was ist das?" frage Karlla und zeigte zur Seite, gleich jeweils zwei Zwerge trugen riesiege Lanzen.
    "Das sind vom Licht geheiligte Lanzen" erklärte der General "Sie werden das unheilige Fleisch der Bestie durchdringen. Übrigens, Herr Duprix, Herr Blance? Ihr werdet eine der Lanzen übernehmen."
    Die zwei Männer nickten und der Zwerg fuhr fort.
    "Hagin mein Lieber, ihr übernehmt das Kommando über eine Wildhammerkompanie; nehmt ruhig euer junges Mündel mit."
    Hagin lächelte und wuschelte Karlla durchs Haar.
    Hamfast wandte sich an Curunir und Sheeris "Rabe, ihr und eure ständige Begleiterin werdet die Führung der Magier aus Dalaran übernehmen, der Magier der sie hergebracht hat schmeckt mir nicht."

    Sheeris und Curunir stimmten zu, da kam ein Späher herangeeilt "Sir, das müssen sie sich unbedingt ansehen!"

    Es war eine entsetzliche Szene. Die Truppe war zu einer kleinen Siedlung gekommen ... jedoch.
    Leichen lagen überall auf dem Boden, die Luft roch nach Blut und verkohltem Fleisch.
    Häuser standen in Flammen und selbst kleine Kinder waren bestialisch auf Pfählen aufgespießt worden, an den Frauenleichen konnte man Spuren von Misshandlungen und Vergewaltigungen erkennen.

    Sheeris und Curunir stockte der Atem und die sonst so rücksichtlose Karlla musste sogar ihren Blick abwenden.
    "Dieser verdammte Drache!" entfuhr es dem General.
    Siegfried ging einen Schritt vor "Nein, das war nicht der Drache ... das waren Orks." er deutete auf Fußspuren und Orkleichen.
    "Diese elenden Monster kennen keinerlei Ehre und Anstand!" meinte Torpad voller Zorn.

    "Begrabt die Leichen und löscht die Feuer!" Befahl Hamfast "Wir ziehen danach sofort weiter, unser Lagerplatz ist nicht mehr weit!"

    Das Lager war errichtet worden und in den Zelten und an den Lagerfeuern tranken sich die Zwerge Mut an oder genossen noch einmal Lied und Gesang.
    Der folgende Tag könnte für jeden von Ihnen der Letzte sein.

    Die Gefährten hatten es sich am Lagerfeuer gemütlich gemacht, hier konnten sie in Ruhe für sich sein.
    Hagin zog genüsslich an seiner Pfeife, Karlla hatte sich an Loki geschmiegt, Torpad wärmte sich an einer heißen Tasse Tee auf und betrachtete immer wieder aus den Augenwinkeln wie Sheeris in Curunir´s Armen lag, während Siegfried sein Schwert schliff.

    Die angeregte Unterhaltung war nun wieder zu dem Punkt gekommen, an dem die Freunde über ihre Zukunftspläne sprachen, seitdem auch Karlla nun einen Platz gefunden hatte, war dieses Thema nicht mehr Tabu.

    "Karlla meine Kleine, wenn du glaubst das Leben in Aerie Peak sei ein Zuckerschlecken, dann irrst du dich aber gewaltig!" lachte Hagin.
    "Ich frage mich eher, was meine neue "Stiefmutter" und mein "Bruder" dazu sagen werden, wenn du mit einer neuen Tochter nach Hause kommst." grinste die junge Diebin frech zurück.
    "Ach, das krieg ich schon hin!" meinte der Zwerg und sah dann in die Runde "Und was wollt ihr Taugenichtse tun?"

    Der Söldner hob den Kopf "Ich gehe nach Lordaeron, in der Hauptstadt gibt es sicher Arbeit für einen Mann wie mich ... und wenn nicht gehe ich in die Armee."
    Torpad fuhr nach einem Schluck fort "Und wenn nicht, dann kommst du zu uns in den Orden Sieg! Ich für meinen Teil werde höchstwahrscheinlich nach Andorhal versetzt, mal sehen was ich da zu erledigen habe ..."

    "Und ihr Turtteltäubchen?" Hagin grinste Curunir und Sheeris an.
    "Mein Verlobter kommt natürlich erstmal mit mir nach Silvermoon!" lachte Sheeris etwas errötend, während der junge Magus lächelte "Und wehe einer von euch kommt nicht zur Hochzeit!"

    Für Torpad war es wie ein Stich ins Herz, als er diese Worte hörte, machte aber gute Miene zum bösen Spiel.

    Da streckte Siegfried die Hand in die Mitte der Gefährten aus.
    "Und eines wollen wir klarstellen!" Der Söldner lächelte und das war wirklich ein eher ungewohnter Anblick "Wir bleiben auf immer Kameraden, Freunde!"
    Hagin legte seine Hand dazu "Selbst wenn der Nether sich auftut, das werden wir!"
    Karlla tat es ihm gleich "Bis zum Ende aller Zeit!"
    "Beim Licht so soll es sein!" sagte Torpad und legte auch seine Hand dazu.
    Sheeris tat dasselbe "Für immer Freunde."
    Als letztes legte Curunir seine Hand dazu "... eine Familie!"

    Dieser Abend war einer der schönsten, den die sechs Gefährten jemals erlebt hatten, trotz der drohenden Gefahr, fühlten sie sich tief durch Freundschaft und Liebe verbunden, nach ihrer Vorstellung sollte es für immer so sein.

    Der Tag der Schlacht war angebrochen, die Soldaten standen in Reih und Glied und die Kriegsmaschinerie war aufgestellt worden.
    Vor ihnen lag eine Höhle, der Hort des Drachen! Späher hatten bereits berichtet, das der Drache nicht da war, sie warteten nun auf sein Erscheinen.

    Hagin und Karlla standen bei einer Kompanie Wildhammerzwerge, während Torpad und Siegried - die gemeinsam eine der heiligen Lanzen hielten - bei General Hamfast auf den Angriffsbefehl warteten.

    Curunir und Sheeris gingen vor den zirca 16 Magiern aus Dalaran auf und ab.
    Es waren meist sehr junge Individuuen, da kam ein Mann in Curunirs Alter auf sie zu.

    Die beiden Männer umarmten sich.
    "Na Thule alter Haudegen wie geht es dir?" fragte Curunir lachend.
    Thule Ravenclaw, ein aufstrebender mächtiger Magus und einer der besten Freunde Curunirs witzelte "Es ist Krieg und wir müssen gegen einen Drachen kämpfen, wie soll ich mich da fühlen? Und außerdem hatte ich in diesem Krieg nicht soviel Glück wie du "Meister Rabe"."

    Die beiden Männer lachten doch dann kam der erwartete Ruf "Der Drache! Der Drache kommt!"

    Große Aufregung machte sich breit, die Soldaten liefen auf ihre Plätze und die Balliste und anderen Geräte wurden abschussbereit gemacht.

    Am Himmel war bereits die riesige Gestalt des roten Drachen zu erkennen seine mächtigen Schwingen durchbohrten die Luft und Unvorsichtige wurden bereits aus dieser Entfernung zu Boden gedrückt.
    Die Luft wurde merklich wärmer und man sah Feuerstöße aus dem Rachen des Drachen stoßen als er die Armee erblickte.

    Eine hallende grausame Stimme erfüllte die Luft "Elende Sterbliche! Ihr wagt es euch mir entgegen zu stellen! Für jede Schuppe die ihr mir ankrazt töte ich hundert von euch!".

    "Kampf bereit machen!" schrie der General.
    Die ersten Batallione - unter ihnen die Lanzenträger wie Siegfried und Torpad - begaben sich in Kampfposition.

    "Priester!" lautete der zweite Befehl.
    Die Priester begannen ihre magischen Hymnen zu singen, die die Herzen der Kämpfer mit Mut füllten und sie vor Unbill bewahren sollten, vorallem Furcht sollte verhindert werden.

    "Feuer frei!" war nun das Kommando.
    Sowohl die Balliste wie auch die Dampfpanzer feuerten.
    Während die großen Bolzen der Balliste einfach abprallten oder vom Feuer des Drachen verbrannt worden, wich der Gegener den Kugeln der Panzer einfach aus.

    "Verdammt!" entfuhr es Hamfast "Magier! Euer Part!"
    Curunir lächelte, der gleiche Blutdurst wie in Southpoint stieg langsam in ihm auf, er wandte sich an seine Untergebenen "Ich zeige euch jetzt, wie man einen Drachen tötet! Alles wie besprochen!"
    Sheeris und Thule schüttelten besorgt den Kopf und die anderen warfen sich besorgte Blicke zu, doch war es ein Befehl.

    Die Magier begannen Runenkreise um Curunir herum zu wirken, er spürte wie die Magie ihn durchfloss, er begann mit seiner Formel.
    Auf seinen ausgestreckten Händen bildete sich langsam eine risiege schwarze Kugel aus reiner negativer Energie.

    Jetzt wirkten auch die jungen Magier Magie - zumeist Feuermagie - diese wurde von der Kugel geschluckt, die dadurch immer größer wurde. Schwarze Blitze zuckten bereits aus ihr heraus.

    Curunir konnte die Magie schon fast nicht mehr kontrollieren "Vorwärts Thule! Worauf wartest du!?"

    Thule nickte besorgt und sprach nun seinen Zauber.
    Auf einmal schien der Drache für einen Augenblick in der Luft zu stocken, Thules Lähmungszauber wurde von dem Ungetüm schnell abgeschüttelt, doch reichte dieser Moment schon aus.

    Mit einem Schrei setzte Curunir die Magie frei, die imposante Kugel zischte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit durch die Luft und schlug in den rechten Flügel des Drachen ein und zerriss die Schwingen in taused Stücke.

    Ein markerschütternder Schrei stieg auf, als der Drache auf den Boden aufprallte, doch war er noch nicht besiegt, seine Flammen verbrannten schon die ersten Soldaten die auf ihn zuliefen.

    Die Zeit war gekommen "Zum Angriff!" schrie der General.
    Während die Lanzenträger mit ihren Schutzmannschaften vorstürmten, schoßen nun die Dampfpanzer auf den bewgungsunfähigen Drachen.

    Siegfried und Torpad waren nun gefährlich nahe an das Ungetüm herangekommen, bereit mit der heiligen Lanze zuzustechen.

    Als die Kugeln der Panzer den Drachen trafen war ihre Chance gekommen.
    Der Drache richtete sich vor Schmerz auf und die beiden Gefährten konnten - wie die anderen Lanzenträger - in den ungeschützten weichen Bauch des Drachen stoßen.

    Feuer tratt aus den Verwundungen, doch dann erlosch es und mit einem ächzenden Schrei viel der Leib des Drachen tot zu Boden.

    Erleichterung und Stolz stiegen in den Herzen der Soldaten auf, und die wagemutigen Lanzenträger sollten am Abend, beim großen Gelage, wie Helden gefeiert werden.

    Sie hatten sich den Titel Drachentöter wahrlich verdient.

    -------------------------------------------
    So, und das nächste mal kommt mit dem Kapitel "Der Tod des Löwen und der Zerfall der Gemeinschaft" der krönende Abschluss der Orkkrieg-Saga!



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 05.11.2007, 20:47


    Zusatzkapitel

    OOC:
    mit dem nächsten Kaptitel wird die Orkkrieg-Saga abgeschlossen, womit auch die Abenteuer der Sechs Helden enden.

    Allerdings sind in den Zeiten der Orkkriege noch andere Geschichten passiert, die allerdings keine großen Änderungen, überraschenden Ereignisse oder Gastauftritte beinhalten.

    Deshalb werde ich diese (die zeitlich vor dem Endkapitel spielen) später nach Abschluss des 4. Zyklus oder wenn ich lustig bin an dieser Stelle hier posten, daher dieser Platzhalter.

    Auf jedenfall geplant ist das Zusatzkapitel Verrat, andere werden folgen.

    Aber jetzt muss ich erstmal mit dem Hauptplot weitermachen, sonst werd ich nie fertig :wink:



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 05.11.2007, 21:03


    So, das letzte Kapitel der Orkkrieg-Saga


    Der Tod des Löwen und der Zerfall der Gemeinschaft

    Lange hatte es gedauert, Tausende hatten leiden und sterben müssen.
    Viel war gewagt und verloren worden, Bündnisse geschlossen und zersplittert.

    Doch nun war die Zeit gekommen! Der Krieg neigte sich dem Ende zu! Jeder konnte es spüren, es war wie ein Rausch, wie ein Aufbäumen des Friedens bevor er erblühen würde.

    Nach vielen verlustreichen Monaten in denen die Allianz schon fasst der schier erbarmungslosen Horde unterlegen war, wendete sich urplötzlich das Blatt!
    Die Horde schien von inneren Streitigkeiten geschwächt zu sein, zwar wussten die Führer der Allianz nicht warum, doch war dies auch unerheblich.

    Lord Anduin Lothar, der Löwe von Azeroth, ergriff diese Chance!
    Unter seinem Befehl, zogen die vereinten Streitkräfte der großen Allianz gegen die orkische Horde und tatsächlich, sie konnten zurückgeschlagen werden!

    Immer weiter Richtung Süden, in das von den Orks verwüstete Königreich Azeroth wurden sie gedrängt, bis in die Brennende Steppe, bis an die Hänge des Blackrocks.

    Der Blackrock, er war das Hauptquartier der Horde gewesen, und nun stand eine gewaltige Armee von Menschen, Zwergen, Hochelfen und ein paar Batallionen Gnomen vor der mächtigen Trutzfeste des Feindes.
    Doch lauerten in den Gewölben des Berges schier endlose Heerscharen der verderbten Orks.

    Ein riesiges befestigtes Feldlager war von den Angreifern auf der Ebene vor dem gewaltigen Berg errichtet worden, während sich die Orks an den Gebirgshängen verschanzten.

    Die Allianzstreitkräfte sollten in dem bevorstehenden Konflikt von der rechten Hand des Erzbischofs, Uther Lightbringer, dem jungen Paladin Turalyon und dem großen Helden Lothar selbst angeführt werden.

    Es war Nacht geworden, doch erhellten die vulkanischen Feuer die Dunkelheit trotzdem in einem seltsam anmutenden Rot.
    Die sechs Gefährten standen an einem Rand des Zeltlagers und betrachteten die Ebene.

    "Hier wird sich also der Krieg entscheiden." dachte Siegfried laut nach.
    "Ja, es wird eine unbarmherzige Schlacht werden, es geht um alles oder nichts!" Meinte Torpad dazu.
    "Das Licht wird mit uns sein, und uns zum Sieg führen, mit einem starken Herzen werden wir unsere Heimat von den Orks befreien." sagte Sheeris.
    "Ach, ihr macht euch zuviele Sorgen." lachte Karlla "Der Löwe führt uns an! Er ist eine Legende! Was soll da schon schiefgehen?"
    Curunir wuschelte ihr durchs Haar "Aber wehe dir passiert was! Sheeris und ich wollen keinen Krüppel als Brautjungfer."
    Sheeris lächelte als Karlla antwortete "Nein, nein, keine Sorge! Ich will euch ja nicht euren großen Tag verderben."
    "Um meine Kleine musst du dir wirklich keine Sorgen machen Curu." lachte Hagin "Pass lieber auf deinen eigenen Kopf auf!"

    Die Gefährten sprachen noch lange miteinander, bevor sie zu Bett gingen, der nächste Tag und die damit verbundene Schlacht würde den Krieg entscheiden.

    Es war soweit, die Armeen standen sich gegenüber.
    Auf der einen Seite, die edlen Banner der Allianz und in schwere Rüstungen gewandete Ritterscharen, bereit für ihre Heimat und ihre Familien zu kämpfen und wenn nötig zu sterben.
    Auf der anderen Seite, zerrissene Banner und primitiv anmutende Rüstungen, die die wilden Orks bedeckten, sie sahen bestialisch und furchteinflößend aus und die Streiter der Allianz wussten, hier hatten sie es mit Bestien zu tun, die für den Blutrausch und die pure Zerstörung kämpften.

    Lord Lothar überblickte die Lage, er hatte es abgelehnt die Armee vom Schlachtfeldrand aus zu führen, er wollte als leuchtendes Beispiel an forderster Front in die Schlacht reiten.

    Gerade sollten die Befehle erteilt werden, da geschah entwas, was die Allianz-Führung nicht erwartet hatte.
    Die Orks begannen einen Ausfall! Unvermittelt und mit einer unbändigen Wut stießen die Orkverbände voran.

    Die Streitkräfte der Allianz waren perplex, die hinteren Einheiten wussten noch nicht einmal, das die Schlacht bereits begonnen hatte.
    Und die vorderen Batallione waren unvorbereitet gewesen, schon standen sie in Zweikämpfen mit den Orks.

    Besonders heftig ging der Hammer des Feindes bei Lord Lothar und seinen Gefolgsleuten nieder, scheinbar wussten die Orks, wer da vor ihnen stand.

    Unermüdlich schnitt das Schwert des großen Führers Ork um Ork entzwei, doch waren die Orks trotz ihrer primitiv anmutenden Statur gefährliche Taktiker.

    Sie vermochten es, den Löwen von seinen Leibwächtern zu trennen, und nun war Anduin Lothar von Orks umringt.
    In einem letzten Aufbäumen stürzte er sich in die Schlacht und noch einige mussten durch sein Schwert fallen.

    Gerade versuchte Turalyon, der treueste Anhänger Lothars, zu seinem großen Idol vorzustoßen, doch da geschah es ...
    Unter verheerenden Wunden und Verstümmelungen fiel der größte Held der Allianz mit den Worten "Für die Allianz!" tot zu Boden und wurde von den Orks sofort zerhackt.

    Turalyons Zorn war unausprechlich, mit schrecklichen Kampfeszorn stieß er und seine Leute durch die Reihen der Orks, bis zur Leiche seines Herrn.

    Mit Tränen in den Augen hob er den Schild des großen Führers auf, auf dem der Löwe zu sehen war.

    Die Nachricht über den Tod des geliebten Helden verbreitete sich in den Streitkräften wie ein Lauffeuer, Entsetzen griff um sich.

    Doch da stand nun Turalyon, inmitten der treuen Streiter der Allianz und hob das Schild gen Himmel.
    "Der Löwe ist tot! Doch werden wir nicht aufgeben! Für unsere Heimat! Für unsere Familien! Für die Allianz! Für Lothar!" schrie er mit neuer Energie.

    Die Soldaten fielen in den Schlachtruf mit ein "Für Lothar!".
    Es war wie ein alles durchdringender Schock, auf einmal waren die Allianzstreiter von einem Blutdurst und einer Wut erfüllt, die unbegreiflich schien.
    Nun waren sie die blutrünstigen Schlächter und nicht mehr die Orks.

    Ohne Rücksicht auf Verluste kämpften sie wie von Sinnen und trieben die verängstigten und verwirrten Orks zurück.

    Die Orks spielten ihren letzten Trumpf aus, die Wolfsreiter!
    Lothars Streiter schien dies nicht zu kümmern, wagemutig stießen sie voran, die Lanzenträger, die normalerweise bis zum Angriff der Kavallerie ausharrten, rannten in vollem Lauf auf die Gegner zu und stießen Ork und Wolf mit ihren Lanzen zu Boden.

    Die Verteidigung der Orks und ihr Kampfgeist war nun vollends geborchen.

    In einem Teil des Schlachtengetümmels kämpften die sechs Gefährten tapfer an der Seite der Streiter, auch sie waren erst geschockt über den Tod des großen Helden gewesen, doch nun hatten auch sie sich von dem Kampfrausch mitreißen lassen.

    Hagin und Curunir waren von den anderen getrennt worden, und kämpften nun gegen eine Übermacht an Orks.

    "Das wird knapp!" keuchte Hagin, während Loki treu an seiner Seite kauerte.
    "Ach was, nur mutig voran!" lächelte der junge Magus.

    Doch war es wirklich schier aussichtlos, sie waren von dutzenden von Orks umringt, und ihre Mitstreiter fielen scharenweise tot zu Boden.

    "Ich werde sie mit meiner Magie hinwegfegen Hagin, obacht!" schmunzelte Curunir.
    Hagin sah besorgt aus "Ich vertrau dir Junge, bring uns hier raus!"

    Curunir begann einen Zauber zu wirken, es war ein gewaltiger und dunkler Zauber, stärker als den, den er in Southpoint verwedet hatte und von der gleichen Machart, wie der den er gegen den Drachen angewandt hatte.

    Die schwarzen Sphären umwirbelten Curunirs Hände und Hagin und Loki wichen erschrocken zurück.
    Mit einem Schrei setzte der junge Magus die Magie frei und ein kreisförmiger Kegel schwarzer Energie entlud sich um ihn.

    Mit schrecklichen Schreien wurden die Orks in Stücke gerissen und vielen zu Boden.

    Doch da stockte Curunir der Atem, auch ein anderer Laut als ein Orkschrei war zu hören gewesen, ängstlich wandte er sich um.

    Da lag Hagin! Im Todeskampf lag er auf dem Boden, Curunirs schwarze Magie hatte auch vor ihm nicht halt gemacht.

    Curunir war starr vor Schreck, stolperte dann aber an Hagins Seite, Loki lag neben ihm scheinbar nur leicht verletzt und knurrte den jungen Magus an.
    "Hagin ... es .. es tut mir leid ... ich ..." Curunir bekam fasst kein Wort heraus.
    Der Zwerg lächelte leicht, während er Blut spuckte "Schon gut Junge ... ich weiß, das war nicht deine Absicht ..."
    Hagins Blick wurde langsam trüb "Verprich mir ... das du auf Karlla aufpasst ..."
    Curunir nickte nur unter Tränen schluchzend.
    "Und Junge ... es war nicht deine Schuld." dann hörte der Zwerg auf zu atmen.

    So war auch Hagin Hudinssohn, ein großer Krieger der Aerie Peak und Held der Allianz, in der Schlacht um den Blackrock gefallen, doch nie würde er von denen die er Freunde nannte vergessen werden.

    Curunir zitterte als Hagins Körper zusammensackte, er betrachtete entsetzt seine blutverschmierten Hände ... er war es gewesen, er hatte seinen Freund und Gefährten getötet!

    Wieder zog eine schreckliche Dunkelheit in ihm herauf, doch diesmal war sie nicht verführerisch, wie in Southpoint, sie war erschreckend und grausam.
    Curunir lernte nun die dritte und mächtigste Säule der Finsternis kennen, die Verzweiflung!
    Sie durchddrang seinen ganzen Körper und saugte jegliche Hoffnung aus ihm heraus.

    "Warum?" dachte der junge Magus "Warum war ich so dumm, so selbstverliebt." Er widerte sich selbst an, er spürte das Dunkel in sich und fürchtete sich vor sich selbst, was war aus ihm geworden?
    "Licht warum?" schrien seine Gedanken, da kam ihm selbst die Antwort.
    "Ich bin ein Sünder ... ein nichtsnutziger Sünder ... Das Licht hat mich, nein ihn für meine Sünden bestraft. Meine Buße! Niemand anders als ich hat dies zu verantworten!"

    Jetzt schrie der junge Magus laut auf "Ich schwöre hier und jetzt, beim Licht, bei allen was mir heilig ist und bei Hagin, dem großen Helden! Das ich niemals wieder die dunklen Künste gebrauchen werde!"
    Curunir sah auf Hagins Leiche "Das verspreche ich dir ... alter Freund."

    Da wurde die Luft von einem markerschütternden Schrei durchdrungen, der selbst den Kampflärm übertönte.

    Karlla stand ein paar Meter entfernt, mit weit aufgerissenen Augen und aschgrauem Gesicht.
    Tränen liefen ihr bereits von den Wangen, als sie zu Hagin lief und seinen Leib immer wieder schüttelte.
    "Vater! Vater! Nein ... Nein! Das darfst du mir nicht antun, geh nicht fort!" schluchzte sie während sie sich an den toten Zwerg klammerte.

    In Curunir stieg die Verzweiflung immer weiter, er hatte nicht nur Hagins Leben beendet, sondern auch Karllas zerstört, das wurde ihm nun klar.

    Mit einem von Hass verzerrten Gesicht fuhr die junge Diebin herum und starrte Curunir an.
    "Du! Du! Curu! Du hast das getan!" schrie sie ihn an.
    "Du verdammter Hexer!" diese Worte bohrten sich in Curunirs Herz und versetzten ihm einen schrecklichen Stich.

    "Damit kommst du nicht durch Curu!" schrie das junge Mädchen wie von Sinnen.
    "Ich hasse dich!" Curunir fiel auf die Knie, dieser Satz tat mehr weh als alle Verwundungen, die ihn die Orks zugefügt hatten, denn er wusste, es war Karllas wirkliche Empfindung ihm gegenüber.

    Curunir brachte keinen Ton heraus, er wollte sich entschuldigen, doch konnte er nicht.
    Karlla schrie ihn weiter an "Ich werde ihn rächen, ich werde mich rächen! Bevor du nicht tot zu meinen Füßen liegst, werde ich niemals mehr glücklich sein!" Sie zog ihre Dolche und wollte zustechen, da stand auf einmal Sheeris zwischen ihr und Curunir.

    "Du wirst meinen Liebsten nicht anfassen!" sagte die Elfe kühl.
    Karlla stockte "Wach auf Sheeris! Mit diesem Monster an deiner Seite, wirst du niemals glücklich, er kann doch nur Leid bringen!"
    Curunir war noch immer nicht ansprechbar, doch bohrten sich ihre Worte wie Messer in seinen Geist, Sheeris umarmte ihn "Dann wirst du mich auch töten müssen, liebste Freundin!"

    Karlla zögerte, sie ließ die Dolche fallen.
    "Gegen dich hege ich keinen Groll Sheeris, nur gegen ihn!" Karlla spuckte auf Curunir, der sich aber nicht rührte.

    Da kamen Torpad und Siegfried hinzu, die beiden durchschauten die Situation sofort.
    Torpad senkte betroffen den Kopf, während Siegfried wahrlich aus sich heraus ging, er viel auf die Knie und fing an zu weinen, der gefühllose Söldner aus dem Süden weinte!

    Die Schlacht war gewonnen, die Orks wurden hinweggefegt und der Krieg war für die Allianz entschieden.
    Mitten in dem Freudentaumel standen die nun fünf Gefährten um die Leiche ihres Freundes, nichts war so, wie es noch vor Stunden gewesen war, die Gemeinschaft war in diesem Augenblick zerfallen.

    Karlla wandte sich ab, Loki trotete hinter ihr her, doch rief sie immer wieder "Ich hasse dich Curu, ich werde dich jagen wie ein Tier und dich abstechen wie das Schwein das du bist! Hörst du Hexer!? Ich hasse dich! Und ich werde es sein die dich tötet! ICH HASSE DICH!!!"

    Noch keiner Regung fähig kauerten die verbliebenen Vier an der Todesstelle, eine Ära war nun mit dieser Schlacht vorrüber gegangen und es war ein grausames Ende gewesen.

    Die Sechs Helden, verbunden durch Freundschaft und Liebe, sollten nun getrennte Wege gehen und ihre Träume und Hoffnungen waren zersplittert.

    Der Krieg sollte zur Neige gehen, doch war dies trotzdem kein fröhlicher Tag, für diese fünf einstigen Kameraden ...

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    Damit endet die Orkkrieg-Saga doch geht es das nächste Mal mit der Nachkriegs-Ära los und mit dem Kapitel "Die Welt im Wandel"



    Re: Der violette Rabe

    Iluvatar - 19.11.2007, 19:42


    Teil 3: Die Nachkriegs-Ära

    So, das erste Kapitlel der Nachkriegs-Ära:


    Die Welt im Wandel

    Es war Frühling.
    Der Freudentaumel überschüttete die Allianz, der Krieg war gewonnen!

    Die Orks waren bis in den schwarzen Morast zurückgetrieben worden und durch das Portal zurück in ihre Heimatwelt.
    Jene, die übrig geblieben waren, wurden gefangengenommen und in Internierungslager gebracht.

    Schon bald sollte eine Expedition, geführt vom großen Erzmagier Khadgarr und dem edlen Paladin Turalyon nach Draenor aufbrechen um den Sieg der Allianz endgültig zu besiegeln ... diese tapferen Helden sollten niemals zurückkehren.


    Es war ein regnerischer Tag, als Hagin in Aerie Peak beigesetzt wurde.
    Viele waren gekommen, Freunde, Verwandte, Kriegsgefährten und noch viele andere, die Hagin geliebt und geachtet hatten.

    Auch die Gefährten waren zugegen.
    Während Karlla alles aus sicherer Entfernung beobachtete, denn sie wollte auf keinen Fall mit Curunir zusammentreffen, machten die anderen vier ihre Aufwartung am Grab.

    Karlla musste sich schließlich voller Abscheu abwenden, denn dort fiehl gerade Curunir vor Hugin, Hagins Sohn auf die Knie und bat ihn um Verzeihung.

    "Mein Vater sagte mir, das ihr ein guter Mensch seid Curunir. Ich weiß das ihr am meisten darunter leidet." sagte der noch junge Zwerg.
    Curunir sah ihn mit großen Augen an, ergriff seine Hand und richtete sich auf.
    "Ich danke euch! Ich stehe auf ewig in eurer und eures Hauses Schuld, wenn ihr etwas braucht mein Freund, kommt zu mir!"
    Der junge Zwerg und der Magus sahen sich lange in die Augen, zu einem gewissen Teil war Curunirs Herz in diesem Moment befreit worden.


    Es war Sommer.
    Die beiden Männer durchschritten das Internierungslager.
    "Sie sind gebrochen, seht sie euch an." meinte Torpad und deutete auf die Orks in ihren Gefängnissen, der totalen Lehtargie verfallen.
    "Ja, ihr Kampfgeist ist gebrochen, sie sind nur noch leere Hüllen." antwortete Uther Lightbringer.
    "Dennoch müssen wir immer ein wachsames Auge auf sie haben Torpad!"
    "Natürlich Sire!" stimmte Torpad zu.

    "Torpad, ihr werdet dafür Sorge tragen. Das sind eure neuen Befehle. Das Licht mit euch." fügte Uhter hinzu und schritt davon.
    Mit einer Verbeugung erwiederte Torpad "Und mit euch Sire, ich werde euch nicht enttäuschen."


    Es war Herbst.
    Die Kathedrale in Silvermoon war festlich geschmückt worden und das Ambiente den gelben Herbstlaub angepasst worden.
    Barden und Minnesänger sorgten für die Belustigung der zahlreichen Gesellschaft.

    Adlige, Diplomaten und andere hohe Häupter standen hier zusammen mit alten Kriegsveteranen und niederem Volk, das ebenfalls geladen worden war.

    Die Zeremonie war wundervoll verlaufen, zwar war Curunirs weiße Hochzeitsrobe etwas unbequem, doch nichts konnte diesen Tag überschatten, er war unsagbar glücklich.

    Der Blickfang war aber Sheeris in ihrem weißen, mit Gold und Silber geschmückten Kleid gewesen.

    Curunir unterhielt sich gerade mit Torpad, Siegfried, Kel`Thuzad und ein paar anderen Herren, da erspähte Sheeris eine vertraute Gestalt und ging zu ihr.

    An eine Säule gelehnt stand dort ein junges Mädchen in einem schwarzen Kleid, als handelte es sich um eine Beerdigung.

    "Willst du nicht zu uns kommen, liebste Freundin?" fragte die Elfe mit einem Lächeln.
    "Nein, Sheeris." antwortete Karlla. "Du siehst wunderschön aus." lächelte sie.

    "Danke sehr." lachte Sheeris.
    "Ich wünsche dir alles Glück ..." meinte die junge Diebin und verschwand in den Schatten.
    "Ich dir auch." flüsterte die Elfe und wandte sich wieder den Hochzeitsgästen zu.


    Es war Winter.
    Aufgeregtes Raunen ging durch den Thronsaal von Lordaeron und König Terenas hatte alle Hände damit zu tun, für Ruhe zu sorgen.

    Die Allianz zerfiel, es hatte bereits begonnen.
    Die immensen Kosten für die Unterbringung der Orks und die Alterac-Affäre waren die Auslöser gewesen.

    Der Hochelfische Botschafter begann wieder mit seinem Monolog.
    "Es ist für uns unhaltbar, das wir für diese schändlichen Bestien auch noch unsere Ressourcen verschwenden müssen.
    Nicht genug, dass sie - aufgrund des späten Eingreifens der Menschen - unsere Wälder niederbrannten, jetzt zwingen sie uns auch noch in die Schuldenfalle."

    Ein paar Botschafter anderer Nationen stimmten zu, der Elf fuhr fort.
    "Entweder ihr entscheidet euch für unseren Vorschlag, erhabener Terenas, und lasst das gesammte Volk auslöschen oder wir werden Konsequenzen ziehen müssen."

    Terenas antwortet kühl "Ich werde nicht zum Volksmörder werden!"

    Der Elf hob eine Augenbraue und sagte mit einem Seufzen.
    "Dann sieht sich König Anasterian gezwungen eigene Wege zu gehen, dieser Bund wurde aus der Not geboren und nun ist er nicht mehr von Nöten."

    Terenas schien langsam die Geduld zu verlieren.

    "Ich finde das beklagenswert." meinte der Vertreter Dalarans.
    "König Terenas, Dalaran und die Kirin Tor werden stets Treu und voller Hingabe zur großen Allianz stehen." schloß Curunir Dragmire.

    Mit einer Verbeugung fügte der Hochelf hinzu "Natürlich sind wir dem Großkönig und der erhabenen Allianz immer in Freundschaft verbunden, unsere Handelsabkommen bestehen weiterhin und im Kriegsfalle werden wir Seite an Seite kämpfen. Allerdings wird sich Quel`Thalas nun nicht mehr an die Entscheidungen des Großkönigs halten, wir werden nun wieder selbst das Szepter schwingen."

    "Auch Gilneas wird sich wieder Souverän regieren!" schallte ein anderer Botschafter hervor.
    "Stromgarde schließt sich dem an!" meinte ein Dritter.

    Curunir war außer sich vor Wut, als er mit Sheeris und einer kleinen Gesellschaft später durch die Palastgärten spazierte.
    "Narren! Lassen die edlen Ideale der großen Allianz einfach so fallen!"
    "Reg dich nicht auf Liebster." beruhigte ihn Sheeris "Ich werde noch einmal in der Synode vorsprechen."

    Der Magus lächelte sie an und küsste sie sanft.
    "Ich verlange dir viel zu viel ab in deinem Zustand, meine Liebste."
    Sheeris lächelte "Mach dir keine Sorgen, es dauert noch etwas bis es soweit ist." sie streichelte über ihren Bauch.

    "Wir sollten ins Innere gehen, es ist kühl." fügte Curunir hinzu und sie gingen hinein.


    Es war Frühling.
    Iluvatar hastete durch die Gänge, er war viel zu spät dran.
    Da sah der Hochelf zwei Gestalten vor einer großen Türe stehen, einer von beiden schritt aufgeregt hin und her.

    Curunir hielt im Lauf an, als er seinen Schwager sah "Ah, Ilu, da bist du ja endlich!"
    Iluvatar reichte ihm die Hand "Curu, warum bist du nicht drinnen? Wie geht es meiner Schwester?"

    Die andere Gestalt lachte "Keine Sorge Ilu, Sheeris geht es entsprechend, sie liegt noch in den Wehen. Und Curu ist nicht bei ihr, weil er fasst in Ohnmacht gefallen wäre, der Priester hat ihn rausgeschickt." lachte Kel`Thuzad.

    "Na toll Kel, das musst du ja auch jeden auf die Nase binden!" meinte Curunir gekränkt.

    Da kam die Hebamme heraus "Sire, es ist gleich soweit."

    Die drei Männer traten ein und wenige Minuten später konnte man das Geschrei des Kindes vernehmen.

    Sheeris hielt den kleinen Jungen sanft in ihren Händen, Curunir betrachtete lächelnd seinen Sohn und küsste seine Gemahlin sanft.

    "Und wie wollt ihr ihn nennen?" fragte Iluvatar.
    "Er soll Arion heißen." antworte Sheeris voller Glück in ihrer Stimme.

    "Ich kann mir dich garnicht als Familienvater vorstellen Curu." schmunzelte Kel`Thuzad.
    "Ach Kel, du bist ja auch mit deiner Arbeit verheiratet." meinte Curunir darauf, ohne seinen Blick von seiner Frau und seinem Sohn zu nehmen.
    "Aber du lebst auch nicht ewig, und irgendwann sehnst du dich auch nach einer Familie."

    Kel`Thuzad murmelte nur "Ewig leben ..."


    Es war Sommer.
    Die schwüle Hitze im Palast von Lordaeron war kaum auszuhalten, vorallem weil Siegfried wie immer seine dicke Rüstung mit den königlichen Symbolen trug.

    Er war schließlich in die Lordaeron-Armee eingetreten und durch seinen Ruf und seine Fähigkeiten schnell aufgestiegen, nun gehörte er zur Leibgarde der Menethils.

    Doch war dies manchmal eine rechte Prüfung.

    Ein Dienstmädchen kam ihm entgegen "Habt ihr den Prinzen gesehen?" fragte der einstige Söldner und nun Captain der Wache.
    Die Frau schüttelte den Kopf.

    Als er an den Gärten vorbeischritt blieb er kurz stehen, da sahs ja der blonde Junge!

    "Mein Prinz. Euer Vater der König und Lord Uther möchten euch sehen."
    Der Junge nickte etwas unfreundlich, folgte dann aber, langsam hatte es der junge Arthas begriffen, das Wiederworte keinen Sinn hatten ...


    Es war Herbst.
    Curunir hielt Sheeris im Arm, während er mit dem Hochelfen redete.
    "Mein Lord, ich kann euch nun endlich die fertigen Kunstwerke präsentieren ent ..."
    Der Elf hielt inne, als er von einem vorbeirennenden Jungen angerempelt wurde.
    Der Junge hatte blondes Haar und schlanke Gesichtszüge, sowie nach oben gebogene Ohren wie ein Hochelf, zweifelsohne ein Halbelf.

    "Etwas vorsichtiger mein Sohn!" rief Curunir ihm hinterher.
    Nur schwach konnte man die Antwort noch hören, die nicht sehr überzeugend klang "Ja Vater!"
    Sheeris musste schmunzeln.

    Der Elf fuhr fort und präsentiere zwei Amulette, eines aus Gold das andere aus Silber, beide zeigten einen Raben, der von den Worten: "Glück", "Familie", "Heimat" und "Frieden" umrandet war, diese Worte waren in Hochelfenrunen geschrieben.

    "Es sind wahre Meisterstücke geworden"
    Der Elf hob eines der Amulette hoch, und es begann in der Luft zu schweben.

    Man hörte plötzlich eine leise wohlklingende Melodie, wie auch Vogelgezwitscher und Lachen, ein feiner Lavendelgeruch stieg einem in die Nase.

    Sheeris und Curunir sahen erstaunt zu, wie sich langsam ein Bild materialisierte.

    Langsam zeigte sich ein schöner Garten mit Veilchen und anderen Blumen, vor der Sillouette einer Stadt mit großen Türmen aus weißem Marmor.
    Es zeigte ihren Garten in Dalaran.

    Nun waren vier Personen zu sehen, auf einem Stuhl im Garten saß Sheeris, die ein kleines Halbelfenmädchen mit blonden Haaren auf dem Arm hielt.
    Davor stand Arion in einer etwas steifen Pose, jedoch mit einem freundlichen Lächeln.
    Hinter Sheeris stand Curunir der glücklich lachend seine Hand auf ihrer Schulter hatte.

    "Das ist wirklich wundervoll!" meinte Curunir und Sheeris pflichtete ihm bei.
    "Es freut mich, das es eurer Gnaden gefällt." meinte der Elf und ging.

    Sheeris und Curunir schritten noch Hand in Hand durch den Garten, da zeigte Sheeris in eine Richtung.

    Da schwebte das junge Mädchen von der Projetkion in der Luft und entfachte um sich herum sowohl Feuer als auch Wassermagie, die ineinander verpuften.

    "Denkts du, das unsere kleine Cecile, mal so gut wie du werden wird?" fragte die Elfe ihren Liebsten.
    Curunir sah mit Stolz auf seine Tochter "Sie wird mich bei weitem übertreffen."


    Es war Winter.
    Die junge Frau stand auf einem Häuserdach in Andorhal.

    Andorhal ... diese Stadt, die sie hastig verlassen hatte müssen, nun war sie wieder hier.

    In den letzten Jahren hatte Karlla ihre Kräfte gesteigert, doch nun gelüstete es sie nach etwas anderem.

    Nie hatte sie sich Gedanken gemacht, wer ihre Eltern gewesen sein könnten, doch nun, da sie so unsagbar allein war, brannte diese Frage in ihr.

    Teils durch ihre Fähigkeiten, teils durch ihre neue Magie bewegte sie sich geschmeidigt über die Dächer, auf der Straße folgte ihr Loki aufmerksam.

    Schließlich war sie dort angelangt, wo ihre früheste Erinnerung lag.

    Das Bordell in dem ihre Mutter gearbeitet hatte.
    Und wieder kamen die Erinnerungen jener Nacht herauf, in der sie durch die Blutlache ihrer Mutter gekrochen war, kurz bevor sie Schimon "die Hand" zu sich nahm.

    Sie klopfte an die Tür und ein älterer Mann, der Besitzer des Bordells, öffnete verwundert die Tür.

    Karlla sagte kein Wort, stieß ihm ihren Dolch in den rechten Oberarm und zog ihn mit sich.

    Ein paar Stunden und Folterungen später wusste die Diebin was sie wissen wollte.

    Ihre Mutter war also vor einem niederen Adligen aus Alterac geflohen.

    Karlla tätschelte Loki, als sie sich von dem leblosen Körper des Mannes fortbewegte und laut nachdachte.
    "Alterac ... mal sehen ob wir dort Antworten finden können."

    ----------------------------------
    So, nach diesen Kurzepisoden geht es nächstes mal mit "Rachedurst" weiter!



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