Yorags Tagebuch...

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    Re: Yorags Tagebuch...

    JabezP - 09.10.2013, 20:11

    Yorags Tagebuch...
    Persönliche Aufzeichnung, Bruder Yorag, temporär Deathwatch. („Persönlich“ bedeutet, wenn ich jemanden beim Lesen ertappe, darf derjenige sich mit meinem Kettenschwert unterhalten!)

    Nachdem ich auf der Wachstation angekommen war, hatte ich gerade einmal Zeit, meine Rüstung umzulackieren, ehe ich zum Watchcaptain gerufen wurde. Natürlich hatte mich auch niemand gewarnt, daß die Station einem Labyrinth gleicht, das sich ein Tzeentch-Kultist auf Drogen ausgedacht haben muß. Den Weg zum Büro des Captains zu finden, nahm so einige Zeit in Anspruch. Die Hälfte der Gänge waren außerdem zu niedrig gebaut. Astartestauglich ist anders.
    Im Flur erwarteten mich schon zwei Brüder von den Blood Angels, ihren Schulterplatten nach zu schließen. „Brüder“ ist allerdings höflich ausgedrückt. Die beiden schwatzten wie die Waschweiber. Sie schienen sich zu kennen, und ich fühlte mich spontan in der Unterzahl. Außerdem redeten sie mir eindeutig zu viel, von ihrer herablassenden Haltung ganz zu schweigen. Nicht einmal meine ehrwürdige MkIV-Rüstung, eins der geschätztesten Stücke meines Ordens, rang ihnen den nötigen Respekt ab.
    Ich beschloß spontan, die nächste Wand interessanter zu finden als sie.
    Als ich mich gerade zu langweilen begann, tauchte eine Gestalt auf, die von Kopf bis Fuß in ein nasses Laken gehüllt war. Sie erinnerte mich an primitive Vorstellungen von „Gespenstern“, und auch wenn ich nicht an so etwas glaube, zog ich vorsichtshalber doch mein Schwert. Dann jedoch enthüllte sich der Fremde als unser viertes Teammitglied, ein Scriptor vom Orden der Blood Ravens. Er hatte sich wohl noch ausgiebiger verlaufen als ich und in der Waschküche Zwischenstation gemacht. Warum er das Laken über dem Kopf trug, konnte er uns allerdings auch nicht erklären.
    Psioniker sind seltsam. Verdammt seltsam.
    Ich hatte gehofft, der Watchcaptain würde die anderen endlich zu etwas Respekt anhalten, aber zu früh gefreut. Er schien nur die beiden Blood Angels als vollwertige Astartes zu betrachten und bezeichnete Bruder Haimon (den Scriptor) und mich sogar offen als „Handlanger“. Außerdem nannte er mich einen Mutanten. Thron von Terra, wenn er nicht der Watchcaptain wäre, hätte ich spontan sein Gesicht mutieren lassen – und zwar zu einer Handvoll Hackfleisch!
    Aber was will man von einem Black Templar auch erwarten. Diese Kleingeister können nicht einmal in der Deathwatch ihr Getue ablegen. Ich schätze, ich werde mich offiziell beschweren, wenn ich diesen Auftrag überlebe...
    Unser „Auftrag“, wo ich gerade dabei bin, war auch... bemerkenswert. Ein Wolfspriester der Space Wolves hatte ein dunkles Omen über einer Schreinwelt wahrgenommen. Der Watchcaptain tat es als „Kaffeesatzlesen“ ab, aber ich bin mittlerweile vorsichtig, was dunkle Omen betrifft. Es fällt schwer, nicht an so etwas zu glauben, wenn man bis vor kurzem hüfttief in Chemikalien und toten Orcs gestanden hat... Aber ich schweife ab. Zurück zur Deathwatch.
    Laßt es mich so zusammenfassen: Die Reise war eine ziemliche Farce. Wer bitte kommt auf die Idee, vier Astartes eine Reise auf einem Pilgerschiff zu buchen – und zwar in der zweiten Klasse?! Außerdem mußten wir erst einmal einen kleineren Aufstand in der Küche veranstalten, bis man uns genug Essensrationen mitgab. Ich könnte vielleicht einen Stuhl angebissen haben, aber zu meiner Verteidigung muß ich sagen, daß es den Prozeß enorm beschleunigte.
    Der Flug selbst war, wie zu erwarten war, unspektakulär bis lästig. Zumindest konnten wir dort das Küchenpersonal überzeugen, ihre Reste nicht wegzuwerfen, sondern für uns aufzuheben. Statt knurrender Mägen gab es für uns also jeden Abend ein zweites Abendessen – und auch wenn ich mich um solche Dinge sonst nicht schere, war die Fünf-Liter-Schüssel Schokoladenpudding doch eine nette Überraschung. Vielleicht wollten sie so wieder gutmachen, daß ein respektloser Wachmann uns aus der Kapelle der ersten Klasse vertrieben hatte, weil wir dafür ja „nicht gezahlt hätten“. Wenn ich zurückkomme, wird sich das Stationspersonal erst einmal etwas anhören dürfen. Astartes SIND erste Klasse, sie sollten nicht dafür zahlen müssen! Das grenzt an Häresie!
    Der selbe brillante Kopf, der für unseren Flug verantwortlich war, hatte uns auch Unterkünfte in einem der Pilgerquartiere gebucht. Hier wäre „zweite Klasse“ wohl noch ein Kompliment gewesen. Unsere Zimmer befanden sich in einem Hochhaus, an dessen Rezeption grundsätzlich eine lange Schlange wartete. Die beiden Waschweiber... Blood Angels drängelten sich vor und behaupteten, auf einem wichtigen Auftrag zu sein. Komisch, daß sie kurz zuvor noch von Urlaub gesprochen hatten... Mit ihren Diskussionen hielten sie die Schlange noch mehr auf, und die Leute wurden unruhig. Haimon und ich hatten uns am Ende angestellt, um Aufruhr zu vermeiden. Als sich doch welcher abzeichnete, unseren beiden Dränglern sei Dank, rief ich ihnen irgendwann zu, daß es schneller gehen würde, wenn sie nicht alles aufhalten würden. Die Menschen applaudierten mir spontan. Als wir schließlich an die Reihe kamen, wollten einige sogar Bilder mit uns machen, und die Frau an der Rezeption meinte, sie würde noch ihren Enkeln von unserem Besuch erzählen. Dafür schenkte ich ihr einen Schokoriegel aus unserem Reisevorrat. Für einen Menschen ist das sicher eine Wochenration (oder eine Nahkampfwaffe), aber sie schien sich zu freuen. Haimon und ich bekamen Prospekte und Karten in die Hand gedrückt, die unsere beiden Blood Angels nicht bekommen hatten. Na so etwas.
    Leider mußten wir sie doch in unsere Pläne mit einbeziehen. Bruder-Scriptor Haimon meinte, er habe das Gefühl von drohendem Übel, aber er konnte die Quelle nicht bestimmen. Wir beschlossen, als erstes den Schrein aufzusuchen. Vielleicht würden wir dort Hinweise finden, und wenn nicht, so würden wir doch zumindest einen Blick auf eine heilige Reliquie werfen können.
    Der Platz vor dem Schrein war völlig überfüllt, und bald entdeckten wir auch den Grund: Das Schreintor war verriegelt, und hinter dem Graben, der den Schrein umgab, standen einige Panzer. Offenbar erwartete noch jemand etwas Unangenehmes. Ehe wir nachfragen konnten, explodierte etwas in der Menge und Panik brach aus. Es scheint Menschen unglaublich schwer zu fallen, ruhig zu bleiben, wenn jemand erst einmal mit der Panik anfängt. Binnen Sekunden hatte sich die Menge in eine kreischende, schwitzende Masse verwandelt, die sich beim Versuch, einer unbekannten Gefahr zu entkommen, gegenseitig zu Tode trampelte. Nicht einmal vor uns machten sie Halt; Bruder Haimon wurde vom hysterischen Mob sogar zu Boden gestoßen.
    Auch die Wächter wurden von der Panik ergriffen und feuerten auf alle, die versuchten, über den Zaun zum Schrein zu entkommen. Damit stachelten sie die Angst natürlich noch mehr an, von den unnötigen Todesfällen ganz zu schweigen... Leider war jeder Versuch, zu ihnen oder den Pilgern durchzudringen, vergeblich. Ich konnte nur noch Einzelne vom Zaun wegreißen und in die andere Richtung schieben, während ich krampfhaft versuchte, auf den Beinen zu bleiben.
    Ich konnte nicht wirklich erkennen, was die anderen taten. Bruder Espado, der Blood Angels-Sturmmarine, verfolgte einen Verdächtigen mit Hilfe seines Sprungmoduls. Die beiden anderen waren irgendwo in der Masse verschwunden. Als ich jemanden mit einem auffälligen Rucksack bemerkte, der zu entkommen versuchte, drängelte ich mich unbewaffnet zu ihm durch. Ich hätte mich natürlich durch die Menge kämpfen können, aber das hätte mich auch nicht besser gemacht als die Terroristen. Ich erwischte meine Zielperson und konnte sie gerade noch daran hindern, den im Rucksack verborgenen Sprengstoff zu zünden. Der erste gescheiterte Versuch zog aber einen zweiten nach sich, und ich wollte nicht riskieren, daß der Terrorist doch noch erfolgreich war. Also entledigte ich ihn spontan seiner Arme. Und seine eine Körperhälfte der anderen. Wenigstens konnte er jetzt ganz sicher nichts mehr anzünden.
    Auch die drei anderen hatten es geschafft, weitere Anschläge zu verhindern. Die Situation schien sich langsam wieder zu beruhigen. Plötzlich meldete sich unser Vox, und eine fremde Stimme grüßte uns als „Brüder“. Schnell wurde klar, daß der Sprecher kein Recht dazu hatte. Er schien vielmehr irgendwie an den Anschlägen beteiligt zu sein, und seinen eigenen Aussagen nach beobachtete er uns gerade durch eine gehackte Sicherheitskamera.. Er sagte uns sogar, aus welchem Haus und Zimmer genau – es klang enorm nach Falle. Außerdem sprach er wiederholt von einem „dunklen Apostel“. Das klang für mich nach dem krampfhaft düsteren Pathos der Verräterlegionen. Unser kleines Kaffeesatzproblem war spontan zu einem ziemlich großen Ärgernis geworden...
    Rund um den Platz waren mittlerweile Fernsehteams aufgetaucht. Ich erinnerte mich wieder, daß ich diese Bildgeräte überall in den Schaufenstern bemerkt hatte, und es flogen sogar Luftschiffe mit Leinwänden über die Straßen hinweg. Dieses Fernsehen schien eine ziemlich große Sache auf dem Planeten zu sein. Als sie uns bemerkten, wollten sie uns natürlich sofort filmen. Ich zog meinen eigenen Vidrekorder und filmte einfach zurück, was sie zu irritieren schien. Dann beschlagnahmte Bruder-Apothecarius Porphyrion auch noch die Kamera des aufdringlichsten Trupps als „Beweismaterial“, was diese ziemlich wütend machte und die anderen deutlich weniger anhänglich. Ohne uns noch weiter mit den zeternden, nun kameralosen Reporten zu beschäftigen, verließen wir den Platz und machten uns auf zu den Arbites. Wir wollten herausfinden, ob tatsächlich jemand eine Sicherheitskamera gehackt hatte – und wenn ja, ob man denjenigen zurückverfolgen konnte.
    Zum Glück zeigten sich die Arbites kooperativ und respektvoll – eine erschütternd angenehme Überraschung. Es stellte sich schnell heraus, daß die Kamera wirklich manipuliert worden war, aber der Arbites-Techniker bat um etwas Zeit, um die Quelle zu lokalisieren. In der Zwischenzeit kehrten wir zurück zum Schrein, wo inzwischen Aufräumarbeiten begonnen hatten. Wir nutzen die Gelegenheit für eine private Andacht und befragten einige der Mönche. Von ihnen erfuhren wir nicht nur, daß es vor dem Anschlag eine Drohung von Rebellen gegeben hatte, sondern auch, daß die Stimmung auf dem Planeten generell schlecht war. Man sprach von festsitzenden Pilgern, Überbevölkerung, Arbeitslosigkeit und Slumbildung. Ich kenne mich mit menschlicher Soziologie nicht allzu gut aus, aber selbst für mich ergab sich da ein Zusammenhang: Der Schrein lockte all die Pilger an und wurde so als Quell des Übels betrachtet. Und wenn wirklich ein Verrätermarine hinter den Kulissen tätig war und die Unzufriedenen auch noch aufstachelte...
    Nun meldete sich auch unser Kontakt bei den Arbites wieder. Für den Fall, daß man unser Vox abhörte, kehrten wir zu ihm zurück. Welch Überraschung – wer auch immer die Kamera gehackt hatte, hatte das auf eine äußerst schlampige Weise getan. Der Arbites meinte, es sehe glatt so aus, als wolle er gefunden werden. Na so etwas. Wir beschlossen, der Ursprung der Manipulation müsse in eben dem Zimmer sein, das unser selbsterklärter Bruder uns vorher genannt hatte. Der Arbites staunte nicht schlecht und bestätigte unsere Vermutung.
    Es sah immer mehr nach Falle aus. Aber was sollten wir sonst tun?
    Wir beschlossen also, dieses Zimmer aufzusuchen. Es befand sich in einem der anderen Pilgerhäuser, das natürlich auch eine Rezeption hatte. Zu unserer Überraschung ließ man uns aber problemlos ein. Man hatte uns offenbar als Gäste angekündigt.
    Jetzt SCHRIE es regelrecht „Falle“. Aber was... siehe oben.
    Wir klopften also am entsprechenden Zimmer an. Der Bewohner öffnete und behauptete, wir hätten uns in der Tür geirrt und an seiner sei wohl eine Zahl abgefallen. Das paßte allerdings nicht zu den restlichen Nummern auf der Etage. Also kehrten wir direkt wieder zurück und gingen einfach durch die Tür, Nummer hin oder her.
    Uns erwartete eine tickende Bombe und ein manisch lachender Mensch. Der Countdown war bei fünfzehn Sekunden. Der Raum hatte kein Fenster.
    Wir drehten um und rannten.
    Dem Imperator sei Dank gab es im Flur ein Fenster, das wir als Notausstieg benutzten. Trotzdem erwischte uns die Explosion beinahe, und Bruder Haimon wurde von einigen Trümmern getroffen. Kaum hatten wir uns aufgerappelt, begann unser Vox uns auszulachen. Unser „Bruder“ amüsierte sich köstlich.
    Dafür würde er bezahlen.
    Wir entdeckten ihn auf einem der Häuser in der Nähe. Porphyrion und Haimon rannten los, während Espado und ich mit unseren Sprungmodulen aufs Dach sprangen. Leider hatte der Häretiker vorgesorgt und einen Gleiter auf der anderen Seite geparkt. Porphyrion versuchte von unten, eine Granate nach ihm zu werfen, verfehlte ihn aber. Espado war von oben erfolgreicher und brachte das Gefährt kurz ins Schlingern, hielt es aber nicht auf.
    Jetzt oder nie, beschloß ich.
    Ich stieß mich von der Dachkante ab und aktivierte im Fall mein Sprungmodul. Es reichte gerade aus, um mich in die offene Pilotenkanzel zu katapultieren. Damit brachte ich den Gleiter völlig aus der Bahn. Er schmetterte gegen eine Hauswand und zerschellte. Ich konnte meinen Sturz gerade noch abfangen, doch leider hatte auch der Häretiker überlebt. Und nicht nur das: Eine Schar von Kultisten strömte aus dem Gebäude und schirmte ihn mit ihren Körpern ab. Obwohl wir all unser Kampfgeschick aufbrachten – und selbst Bruder-Scriptor Haimon eine Gruppe von Kultisten mit seinem Stab erschlug -, konnten wir den Häretiker nicht aufhalten, ehe er im Haus verschwand. Der Sturz hatte zumindest einige Zacken von seiner Rüstung gebrochen, und er humpelte ziemlich.
    Nun hatten wir die lokalen Kultisten dezimiert, aber der Drahtzieher war noch immer auf freiem Fuß. Ich hatte ihm im letzten Moment noch einen Bolterschuß mitgeben können – und zur Abwechslung mal ihn verspottet. Seltsam, er schien seinen Humor wohl bei dem Absturz verloren zu haben...
    Leider nicht sein Leben.
    Aber wir kriegen ihn.



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