Zelion - Magier unter sich

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    Re: Zelion - Magier unter sich

    Mordak - 25.01.2011, 03:15

    Zelion - Magier unter sich
    Ein neuer Tag brach an. Und wie jeder andere begann er mit einer heißen Sonne, die sich über den sandigen Horizont erhob. Die Luft wärmte sich wieder auf, wie sonst auch, und gab damit den Magiern der Stadt Zelion einen neuen Grund, ihre Häuser zu verlassen. Oder auch nicht.
    Während die Stunden langsam verzogen, blieb Nirok in seinem Bett liegen. Dem Licht, welches sein Zimmer hell erleuchte, drehte er den Rücken zu und schmatzte gemütlich vor sich hin, bis schließlich eine Stimme aus dem unteren Stockwerk ertönte.
    "Nirok, aufstehen!"
    Der junge Mann blinzelte mehrmals. Er war schon länger wach, aber was tat man nicht alles, um etwas Zeit zum dösen zu genießen. Nirok kratzte sich am Nacken und machte keine Anstalten, aufzustehen, bis es plötzlich laut an seiner Tür hämmerte.
    "Ich komme gleich rein."
    "Jaja..."
    Nirok wälzte sich aus dem Bett. Er schlüpfte in seine Klamotten und war innerhalb von wenigen Minuten unten.
    "Jetzt aber los, du bist spät dran."
    Der Magier nickte langsam, als er seine Mutter betrachtete, die ihn drängte, zu gehen. Dann verließ er das Haus und wurde von einem erdrückenden Schwall heißer Luft empfangen. Nirok kneifte die Augen zusammen und blieb stehen. Ohne jede Hast wartete er die Zeit, während sich seine Augen langsam an das Licht gewöhnten, ab. Die Haut war die Hitze gewohnt und trotzdem war der Wechsel aus dem kühlen Heim in das heiße Zelion ein Vorgang, der dem Magier die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Nirok hielt seine beiden Hände schüsselförmig aneinander.
    "Zelo."
    Sprach er recht deutlich und seine Hände füllten sich mit Wasser, welches er sich gleich ins Gesicht klatschte. Die Handflächen ließ er auf dem Gesicht liegen und murmelte unter ihnen nochmal das selbe Wort hervor. Erneutes Wasser rann schließlich seinen ganzen Körper entlang und erfrischte den Magier. Dann, etwas aufgemuntert, schlenderte Nirok los in Richtung Akademie.

    Er kam an, als es bereits Mittag und die ersten Kurse schon beendet waren. Die Gänge füllten sich mit Schülern, die ihre Pause lieber in den Gärten oder fernab der Schule verbringen wollten, oder aber deren Unterricht bereits vorbei war. Nirok folgte den verschiedenen Leuten, jung und alt, zu den Gärten mit einem zufriedenen Lächeln. Er würde sich erstmal in das Gras legen und ein wenig in den Himmel schauen. Das klang doch allemal nach einem guten Plan.
    Als er den Haupteingang der Schule passierte, sah er das große schwarze Brett, an dem alle möglichen Leute ihre Ideen anbrachten. Sein Auge fiel auf einer der Expeditionen, die bald wieder ausziehen wollten. Die eine Wahrheit. Auch wenn Nirok es reizte, einmal auf die Suche danach zu gehen, so würde er sich erst einmal dazu überwinden müssen. Denn so eine Reise war anstrengend und er könnte stattdessen auch einfach herum liegen und entspannen. A propos entspannen. Nirok erreichte kurz nach dem schwarzen Brett die Gärten, wo viele Schüler im Schatten der Bäume saßen und noch einmal durch ihre Unterlagen blätterten oder sich einfach unterhielten. Nirok schlenderte zu einer freien Fläche im Gras, lies sich auf den Rücken fallen und starrte in den wolkenlosen Himmel.
    "Hach ja, so lebt es sich doch angenehm."
    Murmelte er zu sich selbst und seufzte dann entspannt.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 25.01.2011, 18:23


    Suri war selten guter Laune - jedenfalls nicht nach den Maßstäben, nach denen andere eine Laune als 'gut' bezeichneten - aber an diesem Tag war sie ganz besonders missmutig gestimmt. Sie war unausgeschlafen, denn ein Forschungsprojekt, das sie bereits seit geraumer Zeit verfolgte, hatte sie am letzten Abend spät aus der Bibliothek heimkehren lassen und sie schon früh am Morgen wieder aus dem Bett gerissen. Lange bevor die übrigen Studenten, die nur der Kurse wegen die Akademie besuchten - Suri hegte wenig Respekt für jene, die nicht bereit waren, den magischen Studien mehr Zeit als unbedingt nötig zu opfern - war sie abermals eingetroffen und hatte den ganzen Vormittag über alte, teilweise arg vergilbte Folianten gewälzt. Und das mit wenig Erfolg. Sie kam nicht weiter. Sie wurde nicht fündig. Das entscheidende Fünkchen Wissen schien diese verfluchte Bibliothek einfach nicht preisgeben zu wollen. Sie ahnte, dass sie nur ein winziges Stückchen von ihrem Ziel entfernt war, eine letzte Brücke nur noch fehlte, die ihre Studien - die Studien ihres Vaters! - endgültig zum erfolg bringen würde. Doch dieser letzte Schritt wollte ihr einfach nicht gelingen. Entnervt und mit derart frostiger Laune, dass ihr die Kommilitonen in den Gängen bereits nervös ausgewichen waren, hatte sie sich schließlich zu einem Kurs begeben, den einer der Magister hielt, den sie sehr schätze - ein alter Kollege ihres Vaters - doch auch diese Stunde, so interessant sie gewesen sein mochte, hatte Suris Laune nicht wesentlich aufhellen können. Ganz im Gegenteil, eine weitere Unannehmlichkeit war hinzu gekommen, die ihre Stimmung nur noch weiter ins Bodenlose stürzen lassen hatte: Hunger. Natürlich hatte sie am Morgen vergessen zu frühstücken und spätestens jetzt hielt sie es nicht mehr aus. Sie brauchte etwas zu essen! Jetzt! Oder sie würde noch die Beherrschung verlieren. Sie hatte schon einmal eine ernste Ermahnung der Akademieleitung erhalten, als sie im Zorn einen Studenten an eine Wand geeist hatte.
    Die Arme vor dem Brust eng um einen voluminösen Wälzer - die Aufzeichnungen ihres Vaters, die sie selbst fortführte - geschlungen stürmte sie mit eiligem Schritt durch die Gänge der Akademie, der Saum ihrer schlichten, hellen Robe peitschte um ihre Fesseln. Sie blinzelte, als sie aus dem Gebäude hinaus und in den in die Gärten fallenden Schein der Sonne trat, doch sie verlangsamte ihren Schritt nicht um ein Jota. Die allgemeine Fröhlichkeit, die hier draußen herrschte, schien Suri geradezu provozieren zu wollen. Hier stand eine Gruppe lauthals lachender Studenten in modischen Roben beisammen, dort hinten saß ein verliebtes Pärchen, Händchen haltend und sich tief in die Augen blickend, im sanften Gras lag ein Junge und blickte seelig in den tiefblauen Himmel. Suri warf ihm, einfach nur so, aus Frust, aus dem Laufen einen vernichtend bösen Blick zu und trat auf der anderen Seite der Gärten wieder in das Gebäude der Akademie. Das schwarze Brett, vor dem sich wie so oft eine Traube von Leuten gebildet hatte, ignorierte sie vollends. Sie brauchte erstmal etwas zu Essen!



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Vicati - 25.01.2011, 22:50


    Ein Poltern ertönt in einer verdreckten Seitengasse von Zelion. Eine Luke im Boden öffnete sich und daraus entstieg eine kuriose Gestalt in himmelblauer Robe. Niammor kroch aus dem Kellerloch, in dem er momenta hauste und wischte sich über die Robe, die dadurch aber nur noch schmutziger wurde.
    "Mor findet dieses Loch schmutzig, jaja, Mor geht jetzt zur Akademie wegen schwarzem Brett. Die Köchin da is auch ne Nette", murmelte er vor sich hin, während er noch einmal in das Loch griff und einen knorrigen Stab hervorzog, den er kurz streichelte und dann in die rechte Hand nahm. Den Stab als Stütze brauchend, machte er sich auf den Weg zur Magierschule. Dabei vermied er es tunlichst, grössere Plätze zu betreten und gab immer wieder ein hohes Quieken von sich. Einige Passanten starrten ihn schon an, andere winkten nur ab. Niammor, auch "Mor der Wahnsinnige" genannt, war vielen schon bekannt. Der Alte machte nur Probleme, aber verspotten sollte man ihn trotzdem nicht, den wie eigentlich alle Menschen in Zelion beherrschte er Magie und das auch noch hervorragend.
    "Mor fühlt sich beobachtet", sagte er plötzlich laut und zeigte mit dem Stab auf einen jungen Mann, der ihn unverhohlen anstarrte. "Hat dir jemand gesagt, du sollst Mor so anstarren? Hat Er dich geschickt? Mor ist auch in seinem Alter noch sauber im Oberstübchen, komm gar nicht auf dumme Gedanken!"
    Das Gekeife zog noch mehr Blicke auf Niammor. Dieser murmelte noch etwas vonwegen "Verbrennen" und "Wüste", zog sich den Hut tiefer ins Gesicht und setzte seinen Weg fort.

    Niammor schlenderte durch die Akademie.
    "...böse, böse....", murmelte er, während er am schwarzen Brett vorbeischlich. "Die Eine Wahrheit ist böse... aber Mor muss sie finden..."
    Doch noch beachtete er das Brett nicht, sondern schlich sich in die Küche, um sich bei der Köchin etwas zu essen zu erschnorren.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 25.01.2011, 23:41


    Mit einem Zwooooosh ging eines der hölzernen Ziele in einer Stichflamme auf. Das wütende Feuer verzehrte Stroh und Holz und züngelte noch eine Weile, nachdem auch der letzte Reste zu einem Ascheflöckchen geworden war. Mit der rechten Hand wischte Sansa die verschwitzten Haare aus dem Gesicht, während die Diener eine neue Zielscheibe, diesmal aus Stein herbeischafften. Die junge Frau ließ die Fingerknöchel knacken.
    "Kezy", das gebrüllte Wort wurde von einer Bewegung begleitet. Sansa warf beide Hände aus der Höhe der Hüfte nach oben, wo sie blieben. Es half irgendwie, die Bewegungen durchzuführen, wenn sie zauberte.
    Erneut brach eine Stichflamme um das Ziel herum aus dem Boden. Es dauerte länger, aber schließlich begann auch der Stein zu glühen und zu zerbröckeln. War ohnehin nur mangelhafte Ware, hervorragend geeignet für Zielübungen.
    "Wie ich sehe übst du wieder", Jeska, Sansas Mutter schaute belustigt durch eines der Fenster der randyllschen Familienvilla. Sie winkte gut gelaunt: "Du wirst immer besser, Schatz."
    Zwei Diener brachten eine Schüssel mit Wasser, in der sich Sansa Gesicht und Hände wusch: "Ich werde zur Akademie gehen."
    "In Ordnung. Grüß mir den Leiter."
    "Werd' ich machen."

    Natürlich würde sie es nicht machen. Zwischen den Randylls und dem Leiter der Akademie herrschte das stillschweigende Abkommen, dass er sich gegrüßt fühlen durfte, wenn Sansa die Akademie besuchte. Dafür gab Sansa sich redliche Mühe nichts abzufackeln. Schwerer gesagt, als getan. Die Magie kam manchmal so impulsartig. Ein kurzer Blick auf das schwarze Brett ergab wenig Interressantes. Verdammt noch eins, wenn nicht bald jemand eine Karawane zur Erkundung der Wüste eröffnen würde, würde sie es selbst tun. Selbst, wenn sie dafür Vater um Geld bitte musste. Etwas, das Sansa zutiefst zuwider war. Sansas ohnehin immer leise brodelnder Ärger stieg an. Auf dem Weg zum Speisesaal stieß sie eine andere Schülerin an. Deren Foliant sauste durch die Luft.
    "Pass doch auf." Der Ärger schlug in Zorn um. Sansa fuhr zu dem in hellen Roben gekleideten Mädchen herum.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 26.01.2011, 13:01


    Normalerweise hätte es Suri bei so viel Dreistigkeit - sie anzurempeln und ihr dann auch noch so zu kommen! - wohl einfach die Sprache verschlagen. Schließlich war sie es, die für gewöhnlich diese faulen, lahmarschigen Freizeitstudenten anfahren musste, die ihr den Weg versperrten während sie wichtiges zu tun hatte. Normalerweise hätte diese Unverfrorenheit sie in Erstaunen versetzt und - falls sie guter Laune gewesen wäre - ihr sogar ein wenig Respekt abgenötigt. Doch in diesem Moment war Suri nicht guter Laune. Der Hunger und die Misserfolge des Vormittags hatten sie gereizt werden lassen und dieser Stoß nun, der Anblick des kostbaren Folianten des Vaters, wie er dumpf auf den gefliesten Boden des Ganges aufklatschte, brachte das Fass zum Überlaufen. Sie dachte überhaupt nicht mehr nach über das, was sie tat. Der plötzlich aufflammende Zorn war sogar so gewaltig, dass sie nicht einmal mehr daran dachte, Magie anzuwenden. Sie wirbelte, kaum dass sie sich wieder gefangen hatte, um die eigene Achse und schlug der Remplerin, einem etwas kleineren Mädchen mit feurigem Haar und einer Robe in grellen Flammentönen, mit der flachen Hand ins Gesicht. Es war kein harter Schlag - Suri war hager und auch wenn sie groß gewachsen war, so hatte sie doch kaum Muskeln - aber er würde auf der Wange dieser unverfrorenen Göre brennen. Und er war demütigend. Doch Suris Zorn war mit dem Schlag noch lange nicht verschwunden. Unverhohlener Hass funkelte in ihren Augen während sie den Blick der Angreiferin zu bannen versuchte. Ihre Haltung, ihre ganze Präsenz strahlte drohend eiskalte Wut aus. "Wage. Es nie wieder. Mich derart. Dumm. Anzumachen!", fauchte sie die Rothaarige an, jedes Wort hervorpressend, die Stimme vor Verachtung bebend. Suris Hände ballten sich zu Fäusten, Silben der Magie legten sich wie von selbst auf ihre Zunge, wollten heraus drängen und frostigen Schmerz bringen und nur ein letzter Rest Selbstbeherrschung hinderte sie daran, erneut zuzuschlagen.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 26.01.2011, 14:13


    Der Schlag hatte gesessen. Die rechte Wange Sansas brannte. Aber nicht so lordernd wie ihr Zorn. Die Flammen in ihrem Inneren schlugen auf die Hände über, um die sich Flammen bildeten. Kleine, tanzende und züngelnde Flammen bildeten sich im ganzen Korridor. Die übrigen Schüler wichen hastig zurück. Einige kannten Sansas Wutausbrüche vermutlich schon. Sansa holte mit einer brennenden Faust aus, um sie ihrem Gegenüber in den Magen zu rammen. Die Hand prallte auf eine solide Erdmauer, die plötzlich zwischen den beiden aufgetaucht war.
    "Argh", die Flammen erloschen, Sansa hüpfte, schmerzerfüllte Laute von sich gebend im Gang herum. Der Leiter der Akademie, Derillion, legte Suri eine Hand auf die Schulter, während er Sansa finster anstarrte: "Du musst entschuldigen, Suri. Die junge Frau Randyll hat noch viel zu lernen."
    Sansa, die bereits ahnte, was jetzt kommen würde, senkte beschämt den Kopf, während sie sich weiter die Hand hielt: "Tut mir Leid."
    Derillion hob eine Augenbraue: "Und was tut dir Leid?"
    "Dass ich die Beherrschung verloren und die junge Dame angerempelt habe."
    Derillion nickte zufrieden: "Gut." Der Leiter verschwand. Sansa seufzte und massierte sich die Schläfen. Dies war genau das Problem, warum sie das Erbe ihres Vaters niemals würde antreten können. Im Moment war der Zorn zwar verdampft, erstickt von Leiter Derillion, aber Sansa kannte sich gut genug, um zu wissen, dass die Flammen bald wieder lodern würden. Worauf sie zornig war? Alles und jeden. Sansa hob den Folianten auf, strich den Buchrücken entlang und hielt ihn Suri hin: "Es tut mir wirklich Lied, auch, wenn du mir das wahrscheinlich nicht glaubst. Kann ich das irgendwie wieder gutmachen?"



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 26.01.2011, 16:52


    Was die Ohrfeige nicht geschafft hatte, dass gelang nun durch diese unerwartete Wendung der Dinge - in zweierlei Hinsicht. Denn nicht nur, dass diese unverfrorene Göre plötzlich die Reue in Person war, auch Suris Zorn war mit einem mal wie verflogen. Er war einem Gefühl des Triumphs - wenn auch eines unverdienten, war sie doch nicht weniger ausfällig geworden, wie ihre Kontrahentin - gewichen, das sie voll auskostete und gar nicht versuchte, zu verbergen. Dem Lächeln in ihrem Gesicht hätte selbst ein sehr gutmütiger Mensch die Häme nicht absprechen können, als sie nun auf die gleich zweifach Gedemütigte hinab blickte und dieser grob den Folianten aus den Händen riss und sogleich wieder fest an ihre Brust presste. Im Grunde genommen war ihr diese Genugtuung Wiedergutmachung genug, doch wo die Rothaarige es ihr nun schon so großmütig anbot. Wie hatte der Direktor sie genannt? Randyll? Suri kannte diesen Namen. Das bedeutete, dass sie Geld hatte. Warum also nicht den Triumph noch ein klein wenig weiter auskosten? Nach all dem, was ihr heute passiert war hatte sie wohl mehr als nur das Recht dazu. "Du könntest mich auf ein Mittagessen einladen", schlug sie also, noch immer mit diesem grausamen Lächeln, dass ihr Gesicht eher entstellte als schmückte, vor.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Warmonger - 26.01.2011, 19:25


    Vein hatte wenig zu tun. Die letzte Vorlesung war fürchterlich langweilig gewesen, so wie die meisten es für ihn waren, denn er wusste eigentlich schon aus Eigenstudien und von seinem Vater, der ihn seit seiner Kindheit trainierte, so gut wie alles was ihm die Lehrer erzählten. Nur einige interessante Vorlesungen dazwischen waren der Grund dass er überhaupt noch dorthin ging ... Und vielleicht die Tatsache dass es zum guten Ton gehörte durchstudiert zu haben. Eher sinnlos, aber so waren gesellschaftliche Regeln eben.
    Gelangweilt schlenderte er also durch die Gänge der Schule, auf der Suche nach einer interessanteren Szenerie bevor die nächste Veranstaltung beginnen würde. Vielleicht würde er sich auch einfach in den Garten setzen und die Sonne genießen ... Aber dann würde er vermutlich braun werden wie ein Arbeiterjunge, und das stand einem Adeligen wie ihm einfach nicht. Vielleicht mit einem Sonnenhut? ... Nicht, dass das eleganter ausssehen würde, dachte Vein und runzelte über sich selbst die Stirn. Dabei stieß er auf dem Weg an der Küche vorbei, aus der für ihn beinahe unangenehme Gerüche drangen - er war Zarteres gewohnt - leicht gegen einen unansehnlichen Alten, bemerkte es aber kaum. Kleine Zusammenstöße kamen immerhin immer wieder vor.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 27.01.2011, 21:05


    Mit einer solchen Reaktion hatte Sansa gerechnet. Zwar war sie, zugegebenermaßen, ja, sie war ausfällig geworden und ja, sie hatte sich nicht unter Kontrolle. Das war aber noch lange kein Grund für dieses Mädchen so zu grinsen! Mit beiden Händen fuhr sich Sansa durch die Haare, während sie dem Gegenüber winkte ihr zu folgen. Wäre Derillion nicht aufgetaucht, sie hätte dem Mädchen vermutlich einige Haare versengt. Wenn nicht gar schlimmeres. Das musste aufhören. Einige Zeit außerhalb Zelions würde ihr gut tun. Der Plan, sich einer der Karawanen anzuschließen, die Zelion kam ihr immer attraktiver vor.
    "Was möchtest du?"



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 28.01.2011, 16:39


    "Ich bin wenig wählerisch, ich muss einfach nur was in meinen Magen bekommen...", antwortete Suri und fügte dann so scheinheilig hinzu, wie es ihr nur möglich war, "Ich nehme einfach das, was du auch nimmst." Damit war die andere mehr oder weniger dazu gezwungen, mit ihr zusammen zu Mittag zu essen. Und die Vorstellung, noch eine Weile länger mit ihrer gedemütigten Kontrahentin zusammen zu sitzen, ihr ihre Gegenwart aufzunötigen, die ihr so offenbar unangenehm war, war für Suri in diesem Moment überaus reizvoll. Nur mit Mühe gelang es ihr, die unschuldige Miene aufrecht zu erhalten und sie konnte nicht umhin, sich innerlich selbst für diesen Einfall, diesen nach außen hin so offenbar freundlichen Satz, zu beglückwünschen. Einen Moment lang zögerte sie, haderte mit sich selbst, dann entschied sie sich, noch einen Schritt weiter zu gehen. "Ich bin übrigens Suri. Suri Tavanor."



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 28.01.2011, 16:53


    "Sansa Randyll, und ja, von der Randyll-Familie", die ewigen Fragen, ob Sansa wirklich die Tochter jener stinkreichen Randylls war, gingen ihr inzwischen so auf die Nerven, dass sie diesen Zusatz immer brachte: "Auch, wenn ich es selber manchmal kaum glaube." Als die Frau an der Essensausgabe ihr zunickte, nickte Sansa ebenfalls: "Zweimal den Salat mit den Artischockenherzen und der Kürbiskernöl-Vinaigrette." Sansa reichte Suri einen der beiden Teller. Sansa ließ zwei Goldmünzen über die Theke rollen. Suri hatte sichtliche Mühe ein schadenfrohes Grinsen zu unterdrücken, so wie es aussah. Vermutlich versuchte sie Sansa so lange wie möglich zu demütigen. Na, das würden sie aber erstmal sehen.
    Sansa suchte sich einen Tisch aus, ließ sich nieder und bedeutete Suri sich ebenfalls zu setzen. Aus dem weiten Ärmel ihrer Robe holte sie eine Flasche hervor, in der eine grüne Flüssigkeit und ein bisschen Eis schwamm. Aus dem anderen Ärmel zwei Gläser.
    "Eiskalter Minztee. Das Beste, was man finden kann, um sich ein wenig abzukühlen."
    Nachdem Sansa den beiden eingegossen hatte, deutete sie auf den Folianten: "Und was ist dort drin? Erzähl von deinen Studien."



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 28.01.2011, 21:25


    Die andere - Sansa - reagierte enttäuschend gelassen auf Suris Provokationen. Sehr viel gelassener, als sie es ihr nach der ersten Konfrontation, bei der sie auf einen unbeherrschten, impulsiven Charakter geschätzt hatte, zugetraut hätte. In der Tat wurde Suri den Verdacht nicht ganz los, dass Sansas Freundlichkeit nicht weniger geheuchelt war als die ihre, dass die Rothaarige hier gerade den Spieß umdrehte. Sich ihren Spaß mit ihr, Suri, erlaubte, ihr Gemüt ganz bewusst deshalb zügelte, um ihr damit eins auszuwischen. Und in der Tat, es war frustierend, wie gelassen Sansa blieb, verdammt frustrierend sogar. Aber gut, dieses Spiel konnte sie genauso spielen. Wollten sie doch mal sehen, wer eher die Beherrschung verlor!
    "Danke, Sansa", antwortete sie mit einem Lächeln und schob das angebotene Glas von sich, "Aber ich denke nicht, dass ich eine Erfrischugn möglich habe. Der Frost..." Sie legte eine kurze Pause ein. "... gehorcht meinen Befehlen. Und darum geht es auch hierin." Sie tippte auf den Folianten, doch anstatt, dass sie ihn Sansa reichte zog sie ihn nur noch ein Stück näher zu sich und stützte sich mit verschränkten Armen darauf. "Meine Forschungen sind die meines Vaters. Ich führe fort, was er begann. Was, das bleibt meine Sache..." Trotz dieser ablehnenden Worte bemühte sie sich, einen zuckersüßen Klang in ihrer Stimme zu behalten, wie er normalerweise nur unter guten Freundinnen zu finden war. Nicht, dass sie es darauf anlegte, Sansas Freundin zu werden. Aber gewiss lag dies auch alles andere als in Sansas Interesse.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Vicati - 28.01.2011, 23:39


    Niammor bemerkte den Zusammenstoss aber sehr wohl und wirbelte sofort zu Vein herum. Er packte diesen mit der freien Hand an der Schulter und riss ihn herum. Als er in dessen Gesicht blickte, weiteten sich seine Augen vor Schreck.
    "Du bist es! Du bist der bleichgesichtige Diener des Wüstendämons! Mor erkennt dich wieder! Mor kennt dich! Du bist böse, BÖSE!", kreischte er los und richtete zitternd seinen Stab auf den Adligen. Niammor war panisch, er konnte sich nicht konzentrieren, seine Magie war weg. Die Wüstenszenen kehrten zurück, die schrecklichen Momente seines Lebens...
    Der Alte stiess einen ohrenbetäubenden Schrei aus, wirbelte herum und sauste, in einem Tempo, dass man einem alten Mann mit Klumpfuss garb nicht zugetraut hätte, davon, durch den Speisesaal und verschwand in der Küche. Dabei kreischte er unablässig ohrenbetäubend und verstummte erst, als er sich, von den verdutzten Blicken der Köchin verfolgt, in der Vorratskammer versteckt hatte.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 31.01.2011, 00:06


    "Forschung an der Frostmagie also", Sansa schüttete sich selbst etwas von dem Minztee ein und nahm einen Schluck: "Habe mich nie wirklich dafür interressiert, wenn ich ehrlich sein soll." Die Frau sah einen Moment lang zu Boden: "Feuer ist mein Element... und mein Temperament. Das ist das Problem..."
    Sansa nahm einen weiteren Schluck ihres Getränks, bevor sie leise weitersprach: "Darum möchte ich die Stadt für einige Zeit verlassen. Es ist zu eng. Etwas fehlt und ich kann nicht verstehen, was."
    Heftiges Kopfschütteln: "Aber ich langweile dich mit meinen Sorgen. Kommst du mit deiner Forschung gut voran?"



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 31.01.2011, 17:16


    Einen Moment lang war Suri versucht, Sansas Frage nach ihren Forschungsdurchbrüchen wahrheitsgemäß mit 'Nein' zu ebantworten, doch rasch verwarf sie diesen Gedanken. Das ging das Heißblut schließlich überhaupt nichts an! Stattdessen entschied sie sich auf ihren vorigen Kommentar einzugehen. "Aus der Stadt raus? Also in die Wüste. Schließt du dich einer Expedition an? Dann werde ich dich wohl kaum wiedersehen. Du weißt ja, dass kaum einer je zurück gekehrt ist..." Inzwischen war jegliche Boshaftigkeit, jegliche Neigung, der anderen das Leben schwer zu machen, aus Suris Stimme wie auch ihren Gedanken gewichen. Sansas langmütige Ignoranz ihrer Sticheleien hatte ihr die Lust daran genommen. Stattdessen keimte langsam ein mildes Interesse an ihr in Suri auf. Sie hatte nicht viele Freunde und hielt es für gewöhnlich auch nicht für Notwendig, nach der Freundschaft anderer zu trachten. Aber für Sansa fiel es ihr schwer, Verachtung zu empfinden. Vielleicht war sie ja doch eine der Personen, die es wert war, ihr ein wenig ihrer Aufmerksamkeit zu opfern.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 01.02.2011, 22:56


    "In der Tat. Und jene, die zurückkehrten waren nicht mehr dieselben, wie die, die auszogen", zitierte Sansa fehlerfrei aus den Annalen Zelions. Die junge Frau zuckte mit den Schultern: "Aber was bleibt mir übrig. Mein heißes Blut gestattet es mir nicht, die Geschäfte meiner Eltern weiterzuführen. Einmal habe ich fast einen der Geschäftspartner meines Vaters eingeäschert, weil er einen zweideutigen Kommentar abgegeben hat. So kann man kein Geschäftsimperium führen. Entweder ich komme zurück und habe gelernt mich zu beherrschen oder ich kehre nicht zurück. So einfach ist das."
    Sansa bemerkte, dass es sie reizte, dieses Thema Suri erklären zu müssen. Der Zorn wallte erneut hoch, schmolz die Vernunft dahin.
    "Während wir sprechen fühle ich, wie der Zorn wieder anfängt zu lodern. Es ist wirklich am besten für alle, wenn ich Zelion für einige Zeit verlasse. Möchtest du nicht essen?"
    Die letzte Frage klang schon wieder gereizter und Sansa deutete mit der Gabel auf Suris Portion, bevor sie sich über das Portion hermachte.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 02.02.2011, 21:51


    Das Essen, ebenso wie Sansas Frage danach, ignorierte Suri komplett. Stattdessen blieb sie an dem hängen, was die Rothaarige ihr zuvor eröffnet hatte und brach in schallendes, alles andere als herzliche, irgendwie kaltes Gelächter aus. "Du bist verrückt", verkündete sie schließlich mit der ihr eigenen Ignoranz aller Gefühle des Gegenübers. Es klang beinahe wie eine medizinische Diagnose. "In die Wüste raus, nur, weil du hier nichts mit dir anzufangen weißt. Das ist Selbstmord. Vollkommen hirnrissig!" Sie redete sich zunehmend in Rage und bemerkte gar nicht, dass Sansas Gesichtsausdruck nun doch zunehmend gereizt wurde. Doch das war ihr nun gleich, so ereiferte sie sich über die Worte der neuen 'Freundin'. "Ich sage dir was, Sansa. Es gibt nur einen einzigen wirklich vernünftigen Grund, da raus zu gehen. Und selbst der ist fragwürdig genug. Es ist der Grund, aus dem sie alle dort raus gehen. Aus dem mein Vater gegangen ist und aus dem ich eines Tages gehen werde." Sie beugte sich weit über den Tisch, sodass ihr Gesicht dem Sansas ganz nahe war. Ihre Finger tippten nervös auf dem Folianten vor ihr herum. "Die eine Wahrheit!", stieß sie dann plötzlich leise, beinahe flüsternd hervor und riss dabei die Augen so weit auf, dass es beinahe unnatürlich wirkte. "Das ist ein Grund, in die Wüste zu ziehen. Wenn du irgendeinen anderen Grund hast, vergiss es. Das ist alles Wahnsinn..." Und so ruckartig wie sie sich vor gebeugt hatte zog sie sich nun zurück, lehnte sich weit in ihren Stuhl. "Tu was du willst...", setzte sie nach einer kurzen Pause wieder mit ihrer gewohnt kalten, unbeteiligten Stimme an, "... ich werde dich nicht aufhalten. Aber für verrückt werde ich dich trotzdem halten." Und ohne eine Antwort abzuwarten wandte sie sich von Sansa ab, griff nach ihrer Gabel und machte sich über ihren Salat her.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Helbrand - 02.02.2011, 23:10


    Meister Palpatianus Ophis nahm sein Mittagessen wie häufig in seinem Büro zu sich. Nicht weil er es bevorzugte allein zu essen. Eigentlich nimmt er seine Mahlzeiten sehr gern im Speisesaal. Nur fand sich dir immer jemand der seiner Hilfe, Unterstützung oder lediglich seine Aufmerksamkeit wünschte. Nicht das er sich wirklich daran stört, aber manchmal war es nett sein Essen zu beenden.
    Dafür hatte er das Privileg Palpatianus Ophis sein zu dürfen, der als einer besten lebende Magier von Zelion bekannte ist. Kein Lehrer an der Akademie genoss mehr Respekt und Anerkennung von Seiten der Schülerschaft und seinen Kollegen. Für seine Vorlesungen bekam er den Großen Saal und waren meist mehr als gut besucht.
    Außerdem war er Oberhaupt der Ophis-Familie. Die wohl wichtigste, reichste und angesehenes Familie von Zelion. Ihre Geschichte reicht zurück bis zur Gründung Zelions, an der sie maßgeblich beteiligt waren. Es gibt wohl keinen wichtigen Posten in der Stadt, der nicht häufiger von Mitgliedern der Ophis besetzt war, als von irgendeiner anderen Familie. Mit den wichtigen Familien hatten die Ophis einen guten Stand, jedenfalls nach dem Fehden mit den Ophis für andere Familien immer vernichtend endeten. Auch ist die Familie Ophis der größte Grundstücksbesitz der Stand und ihr Kapital stecke in sehr vielen profitablen Geschäften.
    Die großartige Ophis, bei den Gedanken zeigte sich ein kurzes Lächeln auf den Lippen von Palpatianus. Sieht man von den weitläufigen Nebenzweigen des Familenstammbaums ab, hatte der Hauptzweig der Ophis im Moment nur zwei Mitglieder. Der Lehrmeister war mit seiner Suppe fast fertig, als es plötzlich an seiner Bürotür klopfte.
    „Kommen sie herein“, forderte Palpatinus ruhig seinen unbekannten Besucher auf.
    Zaghaft öffnete sich die Tür und ein nervös Küchenjunge tat langsam ein. Er nahm sein Kappe ab und begann sie nervös in den Händen zu kneten, bevor er anfing zu sprechen: „Meister, die Köchin schick mich. Der wahnsinnige Mor hockt in eine Vorratskammer und weigert sich heraus zu kommen.“
    Palpatinus warf dem Burschen eine strengen Blick zu und fragt: „Wer bitte?“
    Der Junge lief rot an, blickte seine Schuhe an und murmelte: „Ich meine Herrn de Kel’trath.“
    „Tja, dann werde ich mal darum kümmern“, sagte Palatinus und erhob sich um der Küchenhilfe zufolge. Als er die Tür zu seinem Büro schloss fiel sein Blick auf die Schüssel mit Obstkompost. Mach wäre es wirklich nett ein Essen beenden zu können.
    Als er schließ in der Küche durch die Hintertür betrat, könnte er sehe wie die Sorge in dem Gesicht der Köchin Erleichterung wich.
    „Oh den Göttern sei Dank, ihr seid gekommen, Meister Ophis.“
    „Ist er immer noch da, gute Frau?“ fragte Palatinus gleich.
    „Ja“, bestätigte die Köchin.
    Der Lehrmeister betrat die Vorratskammer und schloss die Tür wieder hinter sich.
    „Meister de Kel’trath, hier ist Palpatinus Ophis. Es ist alles in Ordnung. Wo seit ihr?“



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 02.02.2011, 23:40


    "Zyke!", die Hände Sansas brachen in Flammen aus. Die Holzoberfläche des Tisches fing Feuer. Mit sichtlicher Anstrengung brachte Sansa sich wieder unter Kontrolle. Die Scham rammte ihr wie schon so oft ein Messer in den Magen. Beide Hände ballten sich zu Fäusten, erstickten die Flammen.
    "Mach dich nur lustig über mich. Aber wenn ich zurück komme, mit der Einen Wahrheit und mit voller Kontrolle über mich selbst, wer wird dann lachen?", Sansas Stimme war ein leises Zischen gewesen, was sich über das Knacken des schwelenden Holzes legte.
    "Auf Wiedersehen, Eiskönigin Suri." Mit rauschender flammenfarbener Robe zog Sansa von dannen.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 03.02.2011, 21:13


    Nun hatte sie es doch geschafft. Hatte Sansa soweit gereizt, bis diese nicht mehr an sich halten können. Und explodiert war. Beinahe hätte sie Suri soweit gebracht, dass diese vor Schreck rücklings von ihrem Stuhl gekippt wäre. Und - das war das witzigste an der Sache! - sie hatte es diesmal gar nicht darauf angelegt gehabt. Ein wohliges Gefühl der Befriedigung stellte sich dennoch ein. Hatte sie die kleine Randyll doch richtig eingeschätzt. Unbeherrscht, arrogant, impulsiv. Ein gefährliches Temperament. Vielleicht war sie tatsächlich eine von denen, die es bis weit hinaus in die Wüste schaffen würden. Nun, das verringerte die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr nur umso mehr.
    "Ich glaube nicht an ein Wiedersehen!", rief sie der davonrauschenden Sansa noch nach, "Nicht, wenn du nicht von deinem Irrsinn los kommst. Die Eine Wahrheit wirst du so nicht finden! Und ebenso wenig zurück kehren!" Dann war der rote Schopf durch das gewölbte Steinportal des Speisesaals verschwunden und Suri wurde schlagartig still, sank sogar ein wenig in sich zusammen. Der Triumph hatte nicht lange angehalten. Schon flaute das befriedigende Gefühl ab. Mit betrübtem Blick musterte sie die verkohlten Überreste des Salats. Rußige Blätter, zusammen geschnurrte Gemüsereste. Genießbar war das wohl kaum noch. Nun, egal, sie hatte es schließlich nicht selbst bezahlt. Seufzend erhob sie sich von ihrem Platz, bemerkte dabei gar nicht, wie sie sich am Tisch einen rußigen, breiten Strich auf der Vorderseite ihrer Robe holte und ging mit kleinen, langsamen Schritten hinüber zru Essensausgabe. Fünf Minuten später saß sie mit einem Teller dampfender Brotsuppe an einem unversehrten Tisch und hatet Sansa bereits wieder vergessen. Ihre Gedanken kreisten erneut um ihre Forschungen.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 05.02.2011, 23:08


    Die vorübergehende Ruhe, die Leiter Derillion in Sansa verursacht hatte, war wie weggeblasen. Verzehrt von den hungrigen Flammen des immerwährenden Zorns, den sie mit sich herumtrug.
    "Oh, meine Forschungen sind ja so wichtig", äffte Sansa Suri nach. Dieses dumme Mädchen hatte nichts verstanden! Nichts! Es ging Sansa nicht um die "Eine Wahrheit", die es vermutlich nicht einmal gab. Es ging ihr um sich selbst. Um ihre Familie. Aber nicht um irgendeinen ominösen Wissensschatz, der vielleicht am Ende zu doch nichts zu gebrauchen war. Außerdem nutzte sie hier in der Stadt doch ohnehin niemandem etwas. Die Akademie wollte sie loswerden, ihre Eltern begegneten ihr immer öfter mit Ungeduld und in den Läden ihres Vaters wollte man sie auch nicht mehr.
    Die kurze Woge der Trauer, die Sansa überspülte wurde in rasender Eile von wachsender Wut verdampft.
    "Kyze!", ein Rosenbusch vor der Akademie ging in Flammen auf. Sansa schnappte sich einen der brennenden Zweige und stapfte nach Hause, die Augen auf die Flamme gerichtet. Oh ja, sie würde Selbstbeherrschung lernen. In der Wüste. In dieser von allen guten Geistern verlassenen Einöde. Gleich der nächsten Karawane würde sie sich anschließen!



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Warmonger - 15.02.2011, 18:29


    Vein war dazu erzogen worden das Alter zu respektieren und zu ehren, und so hatte er kaum eine andere Wahl als Niammor hinterherzurennen, obwohl er eigentlich kaum Ehrfurcht vor dem verrückten Greis verspürte. Erst Minuten später schob er sich so unbeteiligt wie möglich aussehend durch die Küche, wo auch ihn die Köchin nur zu gerne informierte dass der sonderbare Gast sich in die Vorratskammer verkrochen hatte. Sie wirkte genervt, als wäre es nicht das erste Mal dass der Irre hier hindurchrannte. Vorsichtig öffnete Vein die Tür, murmelte einen Spruch, der ihm eine dünne Wasserschicht über der Hand entstehen ließ - vielleicht würde er die noch brauchen - und erblickte auf einmal einen Mann, der so gar nicht nach dem Alten aussah den er eigentlich suchte. Wesentlich besser angezogen auf jeden Fall. Stirnrunzelnd trat er näher. "Eh ... Verzeihung, ist hier ein etwas verwirrter Herr entlanggelaufen?"
    Die letzten Worte von Palpatinus, der noch auf Antwort wartete, hatte er nicht gehört, und Niammor war hinter dem Mann unsichtbar.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 19.02.2011, 21:38


    Suri ließ sich Zeit mit dem Essen - viel mehr als sie es sonst getan hätte und schon währenddessen war ihr vage bewusst, dass sie sich später für die verpasste Studienzeit schelten würde, doch irgendwie war ihr gerade rebellisch zumute. Eine Rebellin gegen ihre eigenen Konventionen! Erfüllt von einem seltenen Gefühl der Zufriedenheit und beinahe milde gestimmt erhob sie sich schließlich und machte sich gemächlich auf den Weg zurück in die Bibliothek, doch auch hierbei legte sie keinen Funken der ihr sonst eigenen Eile an den Tag. Allzu bereitwillig ließ sie ihren Blick vom schwarzen Brett fangen, an dem nun, zur Mittagszeit wo jeder im Speisesaal oder im Park seine Pause verbrachte, nicht ein einziger Mensch zu sehen war. Einen Moment zögerte sie, rang mit ihrem Gewissen, dass sie ermahnte, nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, dann schlenderte sie doch hinüber und begann die dort aushängenden Zettel zu studieren. Angebote älterer oder gescheiterter Studenten, die Bücher loswerden wollten, Anzeigen jüngerer, die einen Tutor suchten und über allem die großen, amtlich aufgemachten Bekanntmachungen der Direktion. Doch all dies interessierte Suri nur wenig. Insgeheim hatte sie gehofft, einen erneuten Aufruf zu einer Expedition in die Wüste zu finden. Gelegentlich hingen solche aus und auch wenn sie nach außen hin stets bekundete, dass sie keinerlei Interesse daran hatte, die angenehme Umgebung Zelions gegen dieses todbringende Meer aus Sand auszutauschen, brannte tief in ihr doch der Wunsch, es irgendwann ihrem Vater nachzutun. Und in ihrer momentanen Stimmung wäre sie wohl versucht gewesen, einem Angebot nachzugeben. Doch keiner der Zettel kündete von Gesinnungsgenossen, die es ebenfalls dorthin zog. Und so blieb Suri nichts übrig als die Mundwinkel zu verziehen und sich abzuwenden.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Vicati - 27.02.2011, 22:41


    „Meister de Kel’trath, hier ist Palpatinus Ophis. Es ist alles in Ordnung. Wo seit ihr?“
    Ophis. Niammor kannte diesen Mann. Er war immer freundlich und er hatte ihn sogar in der Zeit vor seiner "Begegnung" gekannt. Ja, das war lange her... Mors Erinnerungen an diese Zeiten waren schon lange verblasst und er konnte ich nur noch an weniges erinnern, aber der Name Palpatinus Ophis, der war ihm geblieben. Erinnerungen an das Lachen eines Babys und das Gesicht eines Vaters, der Mor lächelnd das Kind hinstreckte.
    Gerade wollte gerade aus seinem Versteck hinter einem vollgestellten Regal hervortreten, als eine andere Stimme erklang. Die Stimme des Dieners! Ophis war ein weiterer Diener des Dämons! Mor war von ihm hintergangen worden. Zornesfalten zogen sich über seine Stirn. Diesmal würde er nicht weglaufen, er beherrschte die Magie von Zelion, verdammt noch mal!
    "Dake!"
    Stürmböen peitschten durch den Raum und ein Regal segelte den beiden Männer entgegen, die vor der Tür standen.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Helbrand - 04.03.2011, 19:12


    „Liop“, rief Palatinus.
    Eiszapfen wuchsen aus dem Boden und bildeten ein halbkreisförmiges Schild, das den Magiemeister und Vein vor den Stürmböen abschirmte.
    Während der magische Wind an der Eiswand entlang pfeift, blickt Palatinus zu Vein.
    „Der junge Herr Skellen“, sagte Meister Ophis. Seine Äußerung war eine Feststellung und keine Frage. Niemand wusste wie Meister Ophis es machte, aber er kannte alle scheinbar Jeden beim Namen.
    „Sie entschuldigen sicher“, sagte er freundlich, „aber es gibt hier eine Angelegenheit, die meiner Aufmerksamkeit bedarf.“



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Warmonger - 10.03.2011, 18:28


    In einer Abwehrreaktion hob auch Vein die Hände, ließ sie aber langsam wieder sinken als er sah dass der Zauber des Meisters ihn von der Notwendigkeit selbst einen zu sprechen entbunden hatte. Er war ihm dankbar dafür, ihm selbst wäre es vielleicht schwer gefallen den Zauber des sonderbaren Alten abzuwehren. An die Eiswand gelehnt neigte der junge Zauberer jetzt dankend den Kopf in die Richtung des Meisters. Seine Haare flatterten immer noch im magischen Wind, und auch der Saum seiner Robe wehte wild.
    "Allerdings. Falls dieser ... Mann eure Angelegenheit ist, dann habe ich auch den einen oder anderen Anteil daran."



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 11.04.2011, 20:51


    Auf einmal hielt Suri inne. Sie hatte sich schon beinahe von dem Aushang abgewandt, als sie plötzlich etwas durchfuhr. Es war kein wirklicher Gedanke und man bekonnte es auch schlecht als Gefühl bezeichnen. Dieses etwas - aus der rebellischen Stimmung, in die das Treffen mit Sansa sie versetzt hatte, geboren - war der plötzliche Entschluss, es zu tun. In die Wüste zu ziehen wie ihr Vater. Sie wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund wusste sie, dass sie es tun musste. Jetzt.

    Suri zögerte nicht lange. Kurzerhand schlug sie ihr Forschungsbuch auf und trennte vorsichtig die letzte Seite aus. Feder und Tinte trug sie immer bei sich und so hatte sie rasch, den Foliant in ihrem Arm als Schreibpult nutzend, eine kurze Notiz in ihrer schwungvollen, großen Schrift verfasst. Für einen Moment überkam sie das Zögern. Wenn sie dieses Blatt Papier nun an jenes Brett heftete, dann wäre es endgültig. Dann wäre es besiegelt. Sie würde ausziehen, hinaus in die Wüste, würde die Stadt, die Akademie, ihre Mutter verlassen, für immer vielleicht. Wahrscheinlich wäre es ihr Tod. Noch nie war jemand von dort draußen zurück gekehrt. War es das wirklich, was sie wollte?

    Zehn Minuten später saß Suri wieder in der Bibliothek, das Buch ihres Vaters aufgeschlagen vor sich, Tintenfass, Federn und zwei weitere Folianten vor sich ausgebreitet. Sie arbeitete, tief versunken in ihr Tun, als hätte diese kurze Episode nie stattgefunden. Am schwarzen Brett jedoch hing ein neuer Aushang. Eine ausgerissene Buchseite, beschrieben mit großen, schwungvollen Lettern.
    Brüder, Schwestern, Akolythen der Akademie!
    Seit jeher hat das, was dort draußen in der Wüste liegt uns angezogen. Die Eine Wahrheit. Wir alle wissen von ihr, doch keiner weiß, was sie beinhaltet. Seit jeher sind Magier ausgezogen um nach ihr zu suchen und ich habe vor, dies ebenfalls zu tun. Ich bereite eine Expedition vor und suche nach Gefährten. Wer Interesse hat, wer es wagt, die Gefahren der Wüste auf sich zu nehmen, der Melde sich bei Suri Tavanor!



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 11.04.2011, 22:27


    "Dämonenscheiße!", einige der älteren Schüler gingen in Deckung. Vornehmlich jene, die Sansas Wutausbrüche schon mal aus nächster Nähe erlebt hatten. Und es sah wieder einmal so aus als stünde die junge Frau kurz vorm Ausrasten. Klar, sie hatte sich geschworen, sich der nächsten Karawane anzuschließen, aber warum musste ausgerechnet diese Suri die nächste Karawane ausrufen! Wenn es einen Gott gab, so musste er sie hassen.
    "Und wo finde ich diese Ziege?", sie hatte ein Buch mit sich herumgetragen. Ein dickes Buch. Vermutlich die Bibliothek. Wenig später hatte Sansa Suri aufgespürt. Beide Hände landeten auf dem Tisch. Sansa Blick hätte trockenes Holz entzündet.
    "Ich möchte mitkommen. Bei deiner Karawane mitziehen. Geld spielt keine Rolle."



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 11.04.2011, 23:14


    Was war die Welt doch klein! Und amüsant dazu! Fast schien es, als hätte sie es doch noch geschafft und Sansa zur Weißglut getrieben. Die unverhohlene Wut der jungen Frau, die aus ihrem Blick, ihrer Stimme, jeder ihrer Gesten - ja! - ihrem ganzen Auftreten sprach belustigte Suri ungemein und und bereitete ihr ein tiefes gefühl der Genugtuung. Allein dafür war es es schon wert, sein Leben dort draußen in der Wüste zu riskieren. Ein diabolisches Lächeln spielte um die dünnen Lippen der jungen Frau als sie von ihrem Buch aufblickte, sich in ihrem Stuhl zurück lehnte und Sansa eindringlich musterte. Sie genoss den Anblick und sie kostete ihn voll aus, ließ sich lange Zeit ehe sie antwortete. Obwohl ihre Antwort ohnehin schon feststand.
    "Und wenn ich dich gar nicht dabei haben möchte?" Blanker Hohn sprach aus Suris Stimme als sie die Finger zusammen legte und ihr Lächeln noch eine Spur breiter wurde, sodass eine Reihe weißer Zähne entblößt wurde. Und doch! Obwohl diese Antwort vom ersten Moment an als Sansa die Bibliothek betreten, zielstrebig auf sie zugehalten hatte, festgestanden hatte bereute Suri sie in eben jenem Moment, in dem sie sie aussprach. Nicht, dass sie plötzlich Wert auf Sansas Gesellschaft gelegt hätte, nicht einmal in ihrer amüsanten Tobsucht wäre es es wert, sie dabei zu haben. Aber sie hatte da etwas ganz anderes angesprochen, etwas, worüber Suri sich noch keinerlei Gedanken gemacht hatte.
    Sansa hatte Geld. Viel Geld. Und sie würden Geld benötigen um sich für die Expedition auszurüsten. Sie brauchten Proviant - Nahrung, Wasser, Brennmaterial - sie brauchten Ausrüstung, Reisekleidung und es konnte nie schaden, Gold dabei zu haben. Wenn man dort draußen irgendetwas halbwegs Vernunftbegabtes traf, dann war Gold das Mittel der Wahl um zu bekommen, was man wollte. Mit Sansa in der Gruppe müsste sie sich keinerlei Sorgen mehr darum machen. Die Erkenntnis traf Suri wie ein Schlag, der ihr mit einem mal das Lächeln aus dem Gesicht wischte und die ganze gute Laune, die Sansas Auftritt in ihr ausgelöst hatte, zunichte machte. Sie konnte es sich nicht leisten, Sansa abzulehnen.
    Suri verzichtete darauf, ihre vorherige Aussage zu widerrufen. Ihr Gesicht musste ohnehin bereits Bände sprechen. Sie kam also gleich zur Sache. "Wieviel bist du bereit zu zahlen? Welche Kosten übernimmst du, wenn ich dich mitnehme?"



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 12.04.2011, 22:54


    "Habe ich nicht grade gesagt, dass Geld keine Rolle spielt?", mit Sansas Stimme hätte man Glas schneiden können. Was dachte diese Ziege sich? Dass Sansa kein Geld hatte? Sie war eine Randyll! Wenn irgendjemand in dieser Stadt sich den Hintern mit Gold abwischen könnte, er würde den Nachnamen Randyll tragen. Sansa seufzte, bevor sie die Hand hob und an den Fingern abzählte: "Die Kosten für Proviant, Reittiere, Kleidung. Nicht die für wissenschaftliche Ausrüstung. Nachher will noch jemand ein Teleskop mit Diamantlinse oder ähnliche Extravaganzen. Außerdem ein kleiner Vorrat, für den Fall, dass wir da draußen jemanden finden."
    Kurz ging Sansa durch, was sonst noch gebraucht werden könnte: "Außerdem eine Karte der näheren Umgebung Zelions, die mein Vater einem Bibliothekar abgekauft hat, der zurückgekehrt ist. Natürlich reicht sie nicht weit, aber immerhin ist eine Oase darauf verzeichnet."



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 12.04.2011, 23:27


    "Schon gut, schon gut!", wiegelte Suri ab. Mit gespielter Mühe stemmte sie sich an der Tischkante in die Höhe, ließ kurz die Schultern kreisen, gab sich Mühe so auszusehen als würde sie überlegen, dabei war der erbitterte Kampf in ihrem Inneren längst entschieden. "Sieht so aus, als führt kein Weg an dir vorbei", verkündete sie schließlich den Entschluss, den die Not ihr diktiert hatte, "Du kannst mitkommen. Und wo du jetzt dabei bist und die bist, die sich um das Gold kümmert würde ich direkt vorschlagen, dass du uns auch gleich den Proviant organisierst. Sobald wir wissen, wie viele wir sein werden, natürlich. Ich will dich nicht um das Geld anbetteln müssen, also erledigst du am besten auch gleich die Besorgungen."
    Für einen Moment überlegte sie, ob es der Abstand nicht gebot, Sansa mit Handschlag in der Gruppe willkommen zu heißen. Zwar kam sie zu dem Schluss, dass dem so war, doch ihr Abscheu vor dieser reichen Göre siegte dann doch und ohne irgendwas dergleichen zu tun ließ sie sich wieder auf ihrem Stuhl nieder. "Aber sag' mir noch eins...", setzte sie dann doch erneut an, "... warum willst du ausgerechnet mit mir mit? In ein paar Monaten zieht sicher wieder eine Karawane aus und ich glaube kaum, dass du dir mein Freundschaftsangebot nun doch überlegt hast. Also, was ist der Grund hierfür?"



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 17.04.2011, 01:06


    "Kennst du das Gefühl als würde ein Feuersturm in deinem Kopf toben? Du bist rastlos und arbeitest, arbeitest, arbeitest, beschäftigst dich irgendwie, aber trotzdem wirst du diese Unruhe nicht los", Sansa sprach schnell und nur mühsam unterdrückter Zorn sprach aus ihrer Stimme: "Jederzeit kann dieses Feuer aus dir hervorbrechen und dann, dann wird es wirklich hässlich. Als hättest du ein wildes Tier im Kopf, dass du angekettet hast, aber es reißt und zerrt an seinen Ketten und irgendwann wird es sich losmachen."
    Hitze strahle von Sansa ab, während die Frau weiterredete: "Und du bist wütend, nicht auf irgendjemanden oder irgendetwas. Ein generelles Zürnen gegen alls und jeden."
    Sie schien in sich zusammenzusacken, die Stimme jetzt ruhig: "Ich muss raus aus Zelion. Schnell. Und darum, Suri, möchte ich mit dir reisen."
    Ein trauriges Lachen entrang sich Sansas Kehle: "Das habe ich so noch nie jemandem erzählt... Der Proviant, ich kümmere mich darum."
    Der eben noch melancholische Gesichtsausdruck war wieder jenem von unbezähmbaren Tatendrang gewichen.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Grimbor - 17.04.2011, 10:00


    Sansas Sprache war bei diesem kurzen Momolog sehr bildlich geworden und Suri konnte es sich nicht verkneifen, sich all dies wortwörtlich vorzustellen. Die Vorstellung, Sansa könnte in einem aus ihre selbst hervorbrechenden Feuersturm vergehen oder von einer Bestie von innen heraus zerfetzt werden hatte etwas durchaus interessantes an sich. Das war makaber, gewiss, und vermutlich eine härtere Lektion, als selbst Sansa sie verdient hatte, aber verdammt noch mal, niemand hatte je behauptet, dass Suri Tavanor keine finstere Ader hätte.
    Der Sinn der Worte hingegen war weit weniger erfreulich. Nicht, dass Suri Angst davor gehabt hätte, mit einer potentiellen Brandbombe zu reisen, sie war sich sicher, dass sie Sansa unter Kontrolle bringen könnte sollte die ihrer Wut nachgeben. Mit einem fest schließenden Eisblock. Aber die Aussicht, mit einer vollkommen Wahnsinnigen aufzubrechen war nun doch alles andere als verlockend. Vermutlich war Sansa noch ein wenig schlimmer, als Suri ohnehin bereits vermutet hatte. Eine Bekloppte eben, so wie der alte Morr, der gelegentlich durch die Akademie streifte.
    Für einen Moment überlegte Suri, ob sie ihre eben gegebene Zustimmung nicht doch noch zurück ziehen sollte. Doch sie entschied sich dagegen. Vor Sansa würde sie garantiert nicht das Gesicht verlieren! Am Ende würde die ihr das ganze noch als Furcht auslegen. "Damit wäre dann ja alles geklärt...", sagte sie also in ruhigem, sachlichen Ton, "Ich würde dann ganz gerne hier weiter arbeiten. Ich sage dir bescheid, wenn ich weiß, wie viele wir sein werden und wie viel Verpflegung du besorgen musst. Oder... du könntest ja auch selbst noch ein paar Leute suchen, die uns begleiten wollen. Du bist ja ganz gut darin, Leute anzurempeln..." Diese letzte Spitze hatte sie sich nicht verkneifen können.



    Re: Zelion - Magier unter sich

    Lias - 18.04.2011, 15:14


    "Damit ich noch mehr Freundschaften schließe? Hah, ja klar", Sansa wedelte mit einem Finger vor Suris Nase herum: "Du möchtest sicher nicht mit noch mehr Leuten auf eine Tour gehen, die ic[i]h[/i] sympathisch finde. Nachher nehmen wir noch diesen alten Verrückten mit."
    Sansa schüttelte den Kopf: "Nein, ich stelle das Geld zur Verfügung, du suchst die Leute zusammen. Wirst schon irgendwen finden, der dir gefällt. Ich hingegen gehe einkaufen. Man sieht sich." Mit einem Klimpern seitens der Sansa Goldbörse verschwand sie durch die Tür.



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