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BeitragVerfasst: Sonntag 23. September 2007, 06:55 
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Austenfrischling
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Registriert: Montag 13. August 2007, 19:46
Beiträge: 19
...dann gebe ich hier mal ein paar bücher zum besten, die ich als hervorragend einstufe...beginnen wir damit:

Zitat:
Das meint Phantastik-Couch.de:
„Ein unbequemer Held“
von Frank A. Dudley

Warum soll man 2006 ein Buch vorstellen, dass vor fast 30 Jahren erschienen ist? Nicht nur, weil der Heyne Verlag dieser Tage eine überarbeitete Neuausgabe veröffentlicht hat. Sondern weil Stephen R. Donaldson mit seinen Chroniken von Thomas Covenant das Tolkien'sche Gut versus Böse-Schema seinerzeit auf eine komplexere Ebene gehoben und damit die Fantasy-Literatur nachhaltig beeinflusst hat. So eindeutig, wie Tolkien in seinem Opus Magnum die voranschreitende Industrialisierung kritisiert hat, so tief taucht Donaldson in seinem Epos in die dunkleren Gefilde der menschlichen Seele.

Thomas Covenant blickt zu Beginn der Geschichte auf eine erfolgreiche Schriftstellerkarriere und ein glückliches Privatleben zurück. Jetzt leidet er an Lepra, hat bereits zwei Finger einer Hand an die Krankheit verloren und ist von der Gesellschaft ausgestoßen: Frau und Sohn scheuen den Umgang mit ihm, die übrigen Bewohner des Ortes meiden ihn. So lebt er einsam und verbittert auf einer abgelegenen Farm, während sein Körper langsam, aber sicher den degenerativen Prozessen der Lepra nachgibt. Selten nur macht er sich auf den Weg in die Stadt, und während einem dieser Ausflüge wird er von einem Auto erfasst. Covenant erwacht in einer fremden, aber wunderschönen Welt, die schlicht „das Land“ heißt.

Nachdem ihn eine hilfsbereite Bewohnerin, das Mädchen Lena, mit magischen Mitteln von seiner Erkrankung heilt, glauben die anderen Dorfbewohnern in Covenant den prophezeiten Helden Berek Halbhand, den Träger des weißen Goldes, zu erkennen. Nicht nur Covenants fehlende Finger sind den Menschen ein Beweis dafür, sondern auch sein Ehering aus Weißgold, einem Metall, dass es im Land nicht gibt. Doch auch wilde magische Kräfte sollen dem Ring innewohnen, deren Freisetzung dem ernannten Helden allerdings nicht gelingt. Covenant ist von der gesamten Situation überfordert: Seine von der Lepra abgetöteten Sinneseindrücke kehren zurück, er glaubt, sich in einem irren Traum zu befinden und ist plötzlich ein Weltenretter, wo er vorher ein Paria gewesen ist. Seine Sicherungen brennen durch und er vergeht sich an Lena.

Teil 1: Der Fluch des Verächters
Aus der Krise, die diese Vergewaltigung auslöst, zieht die Geschichte des ersten Teils viel ihrer Dynamik. Obwohl die Dorfbewohner die Gewalttat verabscheuen, ordnen sie ihre Ablehnung Covenants der großen Sache unter. Sie vergeben ihm und entscheiden sich, ihm zu helfen. Lenas Mutter Atrian führt ihn zum Großrat der Lords, wo er berichtet, dass er in einer Vision sah, wie Seibrich Felswürm, eine Golem-artige Höhlenkreatur, den Stab des Gesetzes in seine Gewalt gebracht hat und sich sowie die für das Land überlebenswichtigen Erdkräfte des Stab des Gesetzes in die Dienste des Verächters gestellt. Dieses zerstörerische Wesen aus der Unterwelt will nichts weniger als das Land verschlingen. Covenant, der Rat der Lords und ein Riese namens Salzherz Schaumfolger machen sich auf, den Stab des Gesetzes wieder zu beschaffen und Covenant einen Weg zurück in seine Welt zu finden.

Teil 2: Der siebte Kreis des Wissens
Im zweiten Teil der Chroniken kehrt Covenant eine Generation später in das Land zurück. Der Verächter bedroht das Land jetzt mit einer gigantischen Armee aus Riesen und anderen Monstern. Eine Überraschung für Covenant hält der Rat der Lords bereit: Elena, seine Tochter aus der unseligen Verbindung mit Lena, ist der neue Hochlord. Auch ist Covenant dieses Mal nicht der einzige Weltenwanderer im Land. Hile Troy, der in der Echt-Welt blind ist, wurde im Land mit derselben Erdkraft wie Covenant von seinem Gebrechen befreit. Während Troy sich aufmacht, den Verächter zu stoppen, begeben sich Covenant und Elena auf die Suche nach dem siebten Kreis des Wissens, einer Stätte uralter Magie. In einem verhängnisvollen Kampf mit dem Geist eines anderen Hochlords kommt Elena ums Leben und der Stab des Gesetzes geht verloren. Zwar besiegt Troy die Truppen des Verächters, aber der Krieg endet mit einem Patt.

Teil 3: Die letzte Walstatt
Etliche Jahre später ist Elenas Geist vom Verächter versklavt worden und setzt die Kraft des Stabs des Gesetzes gegen ihr eigenes Volk ein. Über dem Land liegt ein ewiger Winter, als Thomas Covenant und sein Freund, der Riese Salzherz Schaumfolger, sich in das Reich des Verächters aufmachen, um ihn zu vernichten, Elenas Geist zu befreien und wieder Frieden im Land herzustellen.

Die Kaputten und die Bösen
Die Chroniken des Thomas Covenant sind nichts für Leser, die auf eindeutige Schwarz-Weiß-Färbung der Charaktere aus sind. Donaldsons Werk ist zwar eindeutig von „Der Herr der Ringe“ beeinflusst (ein mächtiger Ring, ein teuflischer Erzrivale), doch anders als Tolkiens Ringträger Frodo hat Thomas Covenant mit seiner Lepra-Erkrankung bereits von Anfang an ein Päckchen zu tragen, dass schwer an seiner Psyche nagt. Covenant ist ein Antiheld, er ist zynisch, selbstsüchtig und unbeherrscht, er wirkt abstoßend und erbärmlich in seinem Selbstmitleid und seiner steten Verleugnung des Landes. Doch Donaldson schickt seinen gebrochenen Hauptdarsteller durch die Hölle der Selbsterkenntnis und Covenant versucht, die offene Wunde seiner Psyche zu reinigen. Es fällt schwer, die Handlungen dieses Ringträgers zu entschuldigen oder ihn gar zu mögen, aber seine Motivation ist plausibel.

Donaldson wurde verschiedentlich eine ähnliche Vorliebe für dramatische Themen wie Furcht und Verzweiflung nachgesagt wie dem Opern-und Mythenschöpfer Richard Wagner. Kampf, Opfer und Blut kommen ebenfalls nicht zu kurz. Und in der Tat versteigt sich Donaldson gelegentlich zu einer arg geschwollenen Ausdrucksweise. Seine Beschreibungen sind oft überschwänglich, ein wenig Reduktion hier und da würde die Handlung konsequenter vorantreiben. Dennoch: Die Spannung geht nicht verloren und inmitten dieser üppigen Prosa gibt es mehr als reichlich sprachliche Originalität, tiefgehende charakterliche Einsicht sowie kristallklaren Glanz im Ausdruck.

Zu Zeiten der Erstveröffentlichung war Donaldsons Werk mit seinem Antihelden und dessen Zynismus ein Durchbruch für das Genre. Mittlerweile sind die Leser abgehärteter, doch die Chroniken des Thomas Covenant gehören immer noch zu den einzigartigen Werken der Fantasy. Glaubt man der Hollywood-Gerüchteküche, steht die Verfilmung des ersten Teils kurz bevor.


Quelle: phantastik-couch


...was könnte ich kleingeist dem noch hinzufügen...ausser dass ich die sechs (ja, es sind insgesamt sechs!) bücher mehr als verschlungen habe...nicht mal Tolkien hat bei mir soviel emotionen wecken können wie Das Land...aber Covenant ist jemand, den man persönlich kennenlernen muss...für jeden leser anders ist er doch immer ein arschloch (verzeihung), das sein schicksal mit füssen tritt...denn dass er in der parallellwelt die bessere realität hat, will ihm nicht bewusst werden...im gegenteil, er verleugnet seine umgebung, seine gesprächspartner und seine taten...und genau letzteres wird ihm zum verhängnis, denn er vergewaltigt ausgerechnet das mädchen, welches später die höchste der Lords gebären wird...aber ich will nicht vorgreifen...

die einzelnen bücher sind für lese-ungeübte gewaltig, jedes einzeln...aber für lese-erprobte kein hindernis...im gegenteil, ich hätte gerne noch ausführlichere und noch detailverliebtere ausführungen gehabt...denn Donaldson beherrscht etwas, woTolkien schlicht versagt hat in meinen augen...er kann beobachten und das beobachtete so wiedergeben, dass man alles wie in einem film vor sich sieht...neben der tatsache dass er den antiheld der story wirklich überzeugend darstellt...

für mich persönlich eine der wichtigsten und besten fantasy-sagas, die existieren...daneben kann Harry Potter nur blässlich und fad erscheinen...



lg,

MSE XIII

_________________
Proudly leader of the Guild Wars guild

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Zitat eines Mods über sein eigenes posting in einem fremden Forum: Mann, ich hätte mich ja sowas von gebanned! ;)


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Sonntag 23. September 2007, 06:55 


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BeitragVerfasst: Donnerstag 27. November 2008, 19:29 
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Austenbegeistert
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Registriert: Samstag 16. Dezember 2006, 21:38
Beiträge: 160
MSE XIII hat geschrieben:
(...)für mich persönlich eine der wichtigsten und besten fantasy-sagas, die existieren...daneben kann Harry Potter nur blässlich und fad erscheinen


Wobei ich persönlich seinen AMNION- Zyklus noch wesendlich besser finde.
Es handelt sich dabei allerdings um Science Fiction.
Ein unglaublich düsterer Stoff über die Menschheit, die sich einer bevorstehenden Invasion durch Ausserirdische gegenüber sieht: den Amnioni.
Allerdings versuchen die Aliens diesmal nicht die Menschen mit technischer Überlegenheit zu unterjochen, sondern durch Zwangsmutation.
Die 5 Bücher enthalten unglaublich starke Charaktere, wie etwa den Weltraumpiraten Angus Thermopyle, den Hasardeur Nick Succorso oder die verzweifelt kämpfende Polizistin Morn Hyland.
Vor allem die Charakterzeichnung macht diesen Zyklus mit zum Besten, was ich in diesem Genre je gelesen habe.


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