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Lorentz, Iny - Das Vermächtnis der Wanderhure




Lorentz, Iny - Das Vermächtnis der Wanderhure

Beitragvon Karthause » 23.07.2007, 18:44

Kurzbeschreibung
Als Maries Todfeindin Hulda erfährt, dass ihre Rivalin wieder schwanger ist, schmiedet sie einen perfiden Plan: Marie soll entführt und für tot erklärt werden. Zunächst scheint der Plan zu gelingen: Marie landet in den Händen eines Handelsherrn, der sie als Sklavin verkaufen lässt. Zusammen mit dem Sohn, den sie inzwischen geboren hat, gerät sie in den Besitz von Anna, Gemahlin des Neffen des Großfürsten von Moskau. Es gelingt ihr, Annas Vertrauen zu gewinnen, doch dann schwebt diese selbst in höchster Gefahr und muss fliehen. Als es Marie endlich gelingt, unter Einsatz ihres Lebens den Weg in die Heimat zu finden, muss sie feststellen, dass ihr geliebter Michel nicht mehr frei ist ...

Meine Meinung
Wieder hat das Schicksal es nicht unbedingt gut gemeint mit Marie. Auf dem Rückweg von einem Besuch bei ihrer Freundin Hiltrud wird die hochschwangere Marie von ihrer Todfeinding Hulda von Hettenheim entführt und nach der Geburt ihres Sohnes an Sklavenhändler verkauft, die sie ins ferne Russland bringen. Der Weg nach Hause ist lang und voller Abenteuer und Gefahren.

Wie auch schon in den beiden anderen Teilen der Trilogie zeichnet Iny Lorentz ein recht realistisches Bild des Mittelalters, in diesem Fall wird die Aufmerksamkeit auf das Leben in Russland gelenkt. Wie von Iny Lorentz bekannt, lebt auch dieses Buch durch eine gute und tiefgründige Recherche. So gibt es wieder unzählige kleine Begebenheiten, die den mittelalterlichen Alltag mit Leben erfüllen. Sehr interessant fand ich die Abschnitte, in denen auf alte russische Traditionen eingegangen wurde. Das Erbrecht spielte dort eine ganz besondere Rolle. Maries gesamte „Reise“ war gepickt mit vielfältigen Informationen, die dem Leser die damalige Zeit nahebrachten. Anmerken möchte ich noch, dass „Das Vermächtnis der Wanderhure“ kein Roman für zartbesaitete Leser ist. Denn das Mittelalter ist eine raue, brutale Zeit, besonders die Frauen mussten darunter häufig leiden. An manchen Stellen waren mir die Vergewaltigungen fast etwas zuviel, zumal sie auch als Bestrafung Anwendung fanden.

Die Charaktere fand ich in diesem Teil etwas schwächer entwickelt als in den beiden vorhergegangenen Romanen. Besonders die männlichen Personen blieben für mich etwas blass und konturenlos.

Als Leser erkennt man das bewährte Muster der Vorgängerromane, die Heldin lebt glücklich, kommt wie aus heiterem Himmel in Schwierigkeiten und meistert diese dann erfolgreich. Das hat meinen Lesespaß nicht gemindert, denn ich hatte es nicht anders erwartet. „Das Vermächtnis der Wanderhure“ ist ein einfach geschriebener, aber gut zu lesender und recht unterhaltsamer und spannender Historienschmöker, der durch die gute Recherche noch einiges an Hintergrundwissen vermittelt.

:stern: :stern: :stern: / :stern:

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Karthause

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