Als Christin lesbisch sein - geht das?

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    Re: Als Christin lesbisch sein - geht das?

    Nemesis - 06.09.2004, 14:14

    Als Christin lesbisch sein - geht das?
    Ob lesbisch oder schwul, die kath. Kirche sieht diese Lebenform als schwere sittliche Verfehlung an. Nicht jede von uns kann seinen Glauben und seine Lebensform unter einen Hut bringen. Hier könnt ich euch austoben über dieses Thema, egal ob positiv oder negativ.



    Re: Als Christin lesbisch sein - geht das?

    Nemesis - 06.09.2004, 22:14

    Ein kleiner Auszug aus meiner Diplomarbeit
    4 Homosexualität in der katholischen Kirche

    In den letzen Jahrzehnten hat das Lehramt der katholischen Kirche mehrfach zum Thema Homosexualität Stellung bezogen. Dabei wurde meist eine sehr klare, ablehnende Haltung eingenommen. Durch das erst kürzlich erschienene Schreiben der Kongregation für die Glaubenslehre über die rechtliche Anerkennung homosexueller Lebenspartnerschaften wurde die Diskussion erneut entfacht. Im folgenden Teil werden die einzelnen Dokumente und Aussagen des Lehramtes zunächst vorgestellt, um die Position der Kirche deutlich zu machen. Im Anschluss daran möchte ich sie näher betrachten. Dabei werden aus den einzelnen Stellungnahmen jeweils verstärkt die Meinung zum Thema Homosexualität herausgearbeitet und andere Bereiche vernachlässigt.

    4.1 Die einzelnen Dokumente

    4.1.1 Katechismus der katholischen Kirche
    Der Katechismus bezeichnet Menschen, die sich in geschlechtlicher Hinsicht zu Menschen des gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen, als homosexuell. Es wird anerkannt, dass die psychische Entstehung der Homosexualität weitgehend ungeklärt ist und dass Homosexuelle diese Veranlagung nicht selbst gewählt haben. Dennoch verstoßen Homosexuelle gegen das natürliche Gesetz, da bei ihrem Geschlechtsakt die Weitergabe des Lebens ausgeschlossen ist. Von daher sind homosexuelle Handlungen auf keinem Fall zu billigen und homosexuelle Personen zur Keuschheit berufen. „Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich - vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft-, durch das Gebet die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.“ Homosexualität wird als Prüfung verstanden und homosexuelle Menschen sollen die Schwierigkeiten, die sich aus ihrer Neigung ergeben, mit dem Kreuzesopfer des Herrn vereinen. Die Mitmenschen sollen ihnen aus diesem Grund Achtung und Mitgefühl entgegen bringen.

    4.1.2 Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls (1):
    Erklärung der Kongregation für die Glaubenslehre zu einigen Fragen der Sexualethik
    Bezugnehmend auf einen zunehmenden Sittenverfall, der sich durch eine maßlose Verherrlichung des Geschlechtlichen kennzeichnet, sahen es die Bischöfe als nötig an, sich in dieser Problematik an die Gläubigen zu wenden. Die menschliche Sexualität, die maßgeblich einen Menschen prägt, wird in verschiedenen Medien häufig thematisiert, was zur Verwirrung und Erschütterung der christlichen Normen und sittlichen Lehren führt. Zuerst gehen die Bischöfe daher auf die Würde des Menschen ein. Diese ergibt sich nicht daraus, dass Menschen durch Vernunft und Fortschritt eine Gesellschaft entwickeln, die diese Würde zusichert, sondern dass dem Menschen durch den Heilsplan Gottes diese Würde zukommt. Aus diesem Grund richtet sich der Mensch bei der Beurteilung moralischer Grundwerte nach dem göttlichen Gesetz und ist damit auch der von der Natur vorgegebenen Ordnung unterstellt. Aufgabe der Kirche ist es, diese Ordnung zu verstehen und authentisch zu interpretieren, um den Menschen in schwierigen Fragen Hilfestellung zu geben. Das Dokument bezieht sich hierbei hauptsächlich auf die Geschlechtlichkeit des Menschen. Dabei werden sexuelle Handlungen innerhalb und außerhalb der Ehe, sowie Homosexualität und Masturbation behandelt. Später wird die Tugend der Keuschheit erläutert und ihr Wert für das christliche Leben dargestellt.
    Zum Thema Homosexualität wird in diesem Dokument wieder zwischen einer Neigungshomosexualität und einer Pseudohomosexualität unterschieden. Es wird festgestellt, dass es Menschen gibt, die eine reine homosexuelle Neigung als Rechtfertigungsgrund für homosexuelle Liebes- und Lebensgemeinschaften ansehen. Es wird deutlich gemacht, dass es sicher persönliche Schwierigkeiten für homosexuelle Menschen gibt, dennoch distanziert man sich von dieser Ansicht. Unter Bezug auf die Heilige Schrift wird Homosexualität als schwere Verwirrung verurteilt und als Verleugnung Gottes bezeichnet. Man stellt hier also fest, dass man sicher nicht alle an Homosexualität leidende Menschen persönlich dafür verantwortlichen machen kann; dies aber auf keinen Fall dem Schluss führen darf, homosexuelle Handlungen seien in Ordnung und könnten gutgeheißen werden.

    4.1.3 Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls (72):
    Erklärung der Kongregation für die Glaubenslehre an die Bischöfe der katholischen Kirche über die Seelsorge für homosexuelle Personen
    Da das Problem Homosexualität zunehmend öffentlich diskutiert wird, konnte die Kongregation es rechtfertigen, ein weiteres Dokument zu veröffentlichen, welches von der Seelsorge für homosexuelle Personen handelt. Bezugnehmend auf die „Erklärung zu einigen Fragen der Sexualethik“ beschäftigt sich dieses Dokument ausführlich mit dem biblischen Befund, der kirchlichen Unterweisungen sowie der seelsorglichen Dimension des Problems. Nach Veröffentlichung der Verlautbarung von 1975 wurde Homosexualität häufig wohlwollend betrachtet und teilweise als gut hingestellt. Daher wird in diesem Punkt eine Präzisierung vorgenommen. Spezifische homosexuelle Neigungen sind zwar nicht sündhaft, dennoch sind homosexuelle Handlungen sittlich verwerflich. Die Neigung sollte daher eine untergeordnete Rolle spielen. Moderne Auslegungen der Heiligen Schrift führten zu ähnlichen Verwirrungen, da behauptet wurde, die unterschiedlichen Epochen in denen die Schriften der Bibel entstanden, seien vom heutigen Standpunkt aus anders zu bewerten und gäben von daher keinen konkreten Aufschluss über die moralische Bewertung der Homosexualität. Dem stellen die Bischöfe gegenüber, dass die Heilige Schrift im Sinne der Tradition der Kirche ausgelegt werden soll und auf diesem Fundament das biblische Zeugnis sehr wohl eine wertende Haltung einnimmt. Dem wird eine kurze Beschreibung des Menschenbildes der Schöpfungstheologie hinzugefügt. Hier wird deutlich gemacht, dass der Mensch in Einheit von Mann und Frau Abbild Gottes ist und bei der Weitergabe des Lebens an der Schöpfung Gottes mitwirkt. Aus diesem Grund wird hier noch einmal aufgeführt, dass die Geschlechtskraft allein in der Ehe moralisch gut ist und der Zeugung von Nachwuchs dienen soll. Das Wesen christlicher Liebe besteht in der Weitergabe des Lebens, zu der homosexueller Geschlechtsverkehr nicht in der Lage sein kann. Lassen sich Homosexuelle also auf einen Geschlechtsakt ein, dient dieser einer egoistischen Selbstgefälligkeit und steht der schöpferischen Weisheit Gottes entgegen. Wer eine Legitimierung homosexueller Akte verlangt, unterstützt damit eine solche materialistische Ideologie. Aufgabe des Seelsorgers im Umgang mit Homosexuellen ist es, diese vor solchen Meinungen zu schützen und die Lehre der katholischen Kirche wiederzugeben.
    Mit Sorge stellen die Bischöfe fest, dass es auch innerhalb der Kirche Gruppen gibt, die homosexuelles Tun gut heißen und glauben, es sei dem „geschlechtlichen Ausdruck ehelicher Liebe gleichwertig oder zumindest in gleicher Weise annehmbar“ . Diese bringen die Natur und Rechte der Gesellschaft sowie der Familie in Gefahr. Allerdings ist es scharf zu verurteilen, dass homosexuelle Personen von übler Nachrede oder gewalttätigen Aktionen getroffen werden, da dies einen Mangel an Achtung gegenüber anderen Menschen ausdrückt. Denn auch wenn homosexuelles Tun untergeordnet ist, muss die Würde der einzelnen Personen immer geachtet werden.
    Homosexuelle Personen, die dem Willen Gottes folgen wollen, sind grundsätzlich dazu aufgerufen, in Keuschheit zu leben. Die damit verbundenen Schwierigkeiten sind am Beispiel des Kreuzesopfers Jesu Christi anzunehmen und als Teil der Erlösung zu betrachten, da sich das Kreuz als zentraler Ausdruck der erlösenden Liebe Gottes zu uns darstellt. „Wenn sie in ihrem Leben die Natur des persönlichen Rufes Gottes an sie zu verstehen suchen, werden sie das Sakrament der Buße mit größerer Treue feiern und die hier so freigebig angebotene Gnade des Herrn empfangen können, um sich vollkommender zu seiner Nachfolge bekehren zu können.“
    Wunsch der Bischöfe für die Seelsorge ist es, einen pastoralen Weg zu finden, homosexuelle Menschen zu begleiten und sie vor Isolation und Anfeindungen zu schützen. Allerdings ist es zu beachten, dass Gruppen, die nicht zweifelsfrei daran festhalten, dass homosexuelles Tun unmoralisch ist, nicht in das pastorale Programm einzuschließen sind. Aufgabe der Seelsorge ist es, Homosexuelle in ihrer Berufung zur Keuchscheit zu unterstützen und sich gegen homosexuelle Handlungen einzusetzen.

    4.1.4 Kongregation für die Glaubenslehre. Verantwortung für die öffentliche Moral – Anmerkung zur gesetzlichen Nichtdiskriminierung von Homosexuellen
    Nach dem in einigen Teilen der Welt Gesetzesvorschläge zur Nichtdiskriminierung Homosexueller gemacht wurden, wollte die Kongregation für die Glaubenslehre eine Hilfestellung für diejenigen bieten, die sich aus katholischer Sicht mit den Gesetzesvorschlägen befassten. Dabei bezogen sie sich hauptsächlich auf die wichtigsten Passagen der Kongregation von 1986 über die Seelsorge für homosexuelle Personen (s. 4.1.3). Zunächst werden die wichtigen Abschnitte zusammengefasst und ausgeführt. In einem zweiten Teil werden Vorschläge gemacht, wie diese Aussagen des kirchlichen Lehramtes in der Gesellschaft Anwendung finden können. Daraus ergibt sich, dass die geschlechtliche Veranlagung „bezüglich der Nichtdiskriminierung nicht mit anderen Eigenschaften wie z.B. Rasse, ethnische Herkunft usw. zu vergleichen“ ist. Daher kommen Homosexuellen dieselben Rechte wie allen anderen Menschen zu. Sie dürfen aufgrund ihrer Menschenwürde nicht diskriminiert werden, verdienen aber auch keinen besonderen Schutz. Ihr Verhalten, welches objektiv als untergeordnet zu bezeichnen ist, kann jedoch zu Einschränkungen führen, die in diesem Fall vom Staat zu akzeptieren sind. Dies wird verglichen mit Menschen, die an einer ansteckenden Krankheit leiden und aus diesem Grund ihre persönliche Freiheit zum Schutz des Allgemeinwohls einschränken müssen. Homosexualität wird also nicht als Grund anerkannt, Menschenrechte geltend zu machen. Homosexuelle Menschen die den Willen haben, ein christliches Leben zu führen, werden dies in Keuschheit tun ohne ihre Neigung öffentlich preiszugeben. Diese Menschen würden höchst wahrscheinlich nicht Gefahr laufen, diskriminiert zu werden. Homosexuelle, die ihre Neigung kundtun, verhalten sich gegen die Regeln der Kirche und man darf Kritik oder Vorbehalt gegenüber diesen Personen nicht mit ungerechter Diskriminierung gleichsetzen. „Ferner besteht die Gefahr, dass eine Gesetzgebung, die aus der Homosexualität eine Gesetzesgrundlage macht, einen Menschen mit homosexueller Veranlagung dazu führen könnte, seine Homosexualität kund zu tun oder sogar einen Partner zu suchen, um die gesetzlichen Verfügungen auszunutzen.“ Die Kirche sieht hier ihre Aufgabe darin das Familienleben zu fördern, die öffentliche Moral zu stärken und vor verderblichen Gesetzen und ihren Folgen zu warnen.

    4.1.5 Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls (162):
    Kongregation für die Glaubenslehre Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen
    Hauptanliegen des Dokumentes ist es, die Natur der Ehe und deren unverzichtbare Merkmale darzustellen und anhand dieser Ergebnisse erneut die ablehnende Haltung gegenüber homosexuellen Lebenspartnerschaften zum Ausdruck zu bringen. Diese Erwägungen enthalten keine neuen Lehraussagen, sondern wollen die wesentlichen Punkte in Erinnerung rufen. Die Ehe wird in diesem Dokument als Fundament der Familie und damit als grundlegender Bestandteil der Gesellschaft angesehen. Durch Christus erhielt die Ehe die Würde eines Sakramentes, welches den Wert der ehelichen Verbindung von Mann und Frau bekräftigt. In verschiedenen Staatssystemen wird Homosexualität teilweise toleriert oder sogar eine rechtliche Gleichstellung solcher Lebensgemeinschaften erreicht. In einigen Fällen schließt dies sogar die rechtliche Möglichkeit einer Adoption von Kindern ein. Diese Gleichstellung wird damit begründet, Diskriminierungen zu vermeiden. Auch wenn die Kongregation sich ebenfalls stark von der Diskriminierung Homosexueller distanziert, wiederspricht sie dennoch der Billigung solcher Beziehungen. Der Staat sollte auf die Notwendigkeit hingewiesen werden, „das Phänomen in Grenzen zu halten, damit das Gewebe der öffentlichen Moral nicht in Gefahr gerät und vor allem die jungen Generationen nicht einer irrigen Auffassung über Sexualität und Ehe ausgesetzt werden, die sie des notwendigen Schutzes berauben und darüber hinaus zur Ausbreitung des Phänomens beitragen würde“ . Eine Legalisierung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften würde von den sittlichen Grundwerten ablenken und die Institution der Ehe entwerten. Unter biologischen, anthropologischen und sozialen Aspekten wird ausgeführt, warum homosexuelle Lebensgemeinschaften eine abnormale Form der Beziehung sind und in keinem Fall als Alternative zur Ehe verstanden werden dürfen. Zum einen fehlt in homosexuellen Lebensgemeinschaften die Möglichkeit der Fortpflanzung und eventuell adoptierte Kinder können durch das Fehlen der geschlechtlichen Bipolarität der „Eltern“ in ihrer Entwicklung gestört werden.
    Zum anderen würde durch die rechtliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften die Ehe neu definiert werden müssen, was schwere Schäden für das Gemeinwohl mit sich bringen würde, da die Gesellschaft ihren Fortbestand in der Familie findet.
    Die Kongregation kommt zu dem Schluss, dass die Achtung gegenüber homosexuellen Personen nicht mit einer Billigung des homosexuellen Verhaltens einhergeht und auch nicht zur rechtlichen Anerkennung dieser Lebensgemeinschaften führt. Das Gemeinwohl verlangt Gesetze zum Schutz von Ehe und Familie. „Die Kirche kann nicht anders, als diese Werte zu verteidigen, für das Wohl der Menschen und der ganzen Gesellschaft.“

    4.2 Zusammenfassung

    In den Dokumenten nimmt die Kirche eine klare Haltung zum Thema Homosexualität ein. In einer Auseinandersetzung mit dem Problem versucht sie die biologischen, sozialen, politischen, biblischen und christlichen Dimensionen zu beleuchten. Dabei wird deutlich, dass hier von einer nicht sündhaften Neigungshomosexualität ausgegangen wird, deren psychologische Entstehung noch nicht geklärt ist. Eine Diskriminierung homosexueller Menschen wird daher streng abgelehnt. Dennoch beruft sich das Lehramt auf die Bibel, welche Homosexualität als schlimme Verwirrung bezeichnet. Die Auslegung dieser Bibelstellen beruht auf der kirchlichen Tradition, der Schöpfungstheologie und dem Naturgesetz. Daraus ergibt sich, dass homosexuelle Handlungen verwerflich und sündhaft sind. Man muss also zwischen der Neigung und der Handlung unterscheiden, um die Ausmaße der Sündhaftigkeit festzustellen. Für das christliche Leben bedeutet das, dass die einzige Form für eine legitimierte Geschlechtlichkeit die Ehe ist. Alle sexuellen Handlungen außerhalb der Ehe, besonders homosexueller Natur, sind verwerflich. Homosexuelle haben durch ihre gleichgeschlechtlichen Neigungen keinen Anteil am Schöpfungswerk Gottes und entscheiden sich durch Ausleben ihrer Homosexualität sogar bewusst dagegen. Gesetzgebungen, die homosexuelle Lebensgemeinschaften mit der Ehe gleichsetzen, sind demnach ebenfalls verwerflich und stark zu kritisieren. Nach Meinung des kirchlichen Lehramtes müssen Menschen mit einer homosexuellen Neigung in Keuschheit leben und ihre körperlichen Triebe unterdrücken, um ein geglücktes christliches Leben führen zu können. Ihre Mitmenschen sollen ihnen dabei mit Mitleid und Achtung entgegentreten und sie auf ihrem schweren Weg unterstützen.

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    Re: Als Christin lesbisch sein - geht das?

    Nemesis - 13.09.2004, 14:37


    Was hat Gott gegen die Homo-Ehe?

    Vatikan ruft zum Widerstand gegen Homo-Ehen auf. Kritik von SPD, FDP und Grünen. Die Union reagiert mit Zustimmung.

    Verhindern "engstirniger Fanatismus" und "mittelalterliches Sündendenken“ die Homo-Ehe?
    Meldungen Deutschland

    • Gewerkschaften lehnen Kürzungen bei Arbeitslosen ab • Rürup: Bei Renten kommen schmerzhafte Einschnitte • Stasi hielt Hallervorden für Geheimagenten • Kritik an Bürgerversicherung nimmt zu


    Der Vatikan hat katholische Politiker und Geistliche weltweit zum Widerstand gegen die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften aufgerufen. Homosexualität sei "ein beunruhigendes moralisches und soziales Phänomen" und eine "Anomalie", hieß es in einem elfseitigen Papier, das der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation unterzeichnete. Der Aufruf löste bei den Parteien in Deutschland ein geteiltes Echo aus: Politiker von SPD, Grünen und der FDP kritisierten das Papier, aus der Union kam hingegen Zustimmung.

    Homosexuelle Handlungen "entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergängzungsbedürftigkeit" und seien deshalb "in keinem Fall zu billigen", heißt es in dem elfseitigen Papier des Vatikans. Die katholischen Politiker ruft der Vatikan auf, ihren Widerstand gegen gleichgeschlechtliche Gemeinschaften "klar und deutlich" auszudrücken und gegen entsprechende Gesetzesvorhaben zu stimmen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, begrüßte den Aufruf des Vatikans als "Klarstellung" zu bisherigen Äußerungen.

    Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, sprach von "engstirnigem Fanatismus" und "mittelalterlichem Sündendenken" der Kirche. Der FDP-Parlamentsgeschäftsführer Jörg van Essen erklärte: "Wenn zwei Menschen Verantwortung füreinander übernehmen, ist das ein Segen für die Gesellschaft und keine Bedrohung." Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland warf der Kirche "Hetze" und einen "ebenso weltfremden wie menschenfeindlichen Dogmatismus" vor.

    Demgegenüber begrüßte Unionsfraktions-Vize Wolfgang Bosbach das Papier des Vatikans. Er gehe davon aus, dass die katholischen Politiker "die Worte des Heiligen Vaters ernst nehmen und in ihre Gewissensentscheidung miteinbeziehen", sagte der CDU-Politiker.

    Der Kirchen-Beauftragte der Unions-Fraktion, Hermann Kues (CDU), erklärte, das Papier aus Rom bestätige die Position der Union, "wonach eine Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Ehe von Mann und Frau mit der vom Grundgesetz gewollten Bevorzugung von Ehe und Familie nicht vereinbar ist".



    Re: Als Christin lesbisch sein - geht das?

    Nemesis - 13.09.2004, 14:44


    Wie entsteht Homosexualität ?

    · Nicht durch Erziehung ...
    · Nicht durch Verführung ...
    · Nicht durch freie Entscheidung ...
    · Nicht durch einen körperlichen oder seelischen Defekt...
    Man ist sich heute sicher, daß weder die Eltern noch die Homosexuellen selbst zu dieser Veranlagung schuldhaft beigetragen haben.
    Außerdem ist unumstritten, daß Homosexualität keine Krankheit ist.

    Was sagt die Kirche?

    Lange Zeit wurden Homosexuelle gerade durch die Kirche diskriminiert. Dies scheint sich heute immer mehr zu verändern, auch wenn in vielen Dokumenten und Aussagen mancher Kirchenvertreter noch veraltete und manchmal von Angst motivierte Ansichten zu finden sind.
    Ich möchte hier nicht alle Dokumente aufführen. In den neueren Aussagen Roms (besonders der Glaubenskongregation) wird betont, daß Homosexualität an sich nicht sündhaft ist. Auch wird jede Art von Diskriminierung scharf verurteilt. Jedoch wird immer noch unterschieden zwischen Homosexualität an sich und einer gelebten Homosexualität, die als "objektiv ungeordnet" bezeichnet wird.
    Leider wird Sexualität in diesem Zusammenhang immer noch nicht vorrangig vom Zentrum des christlichen Menschenbildes her betrachtet, in dem die Fähigkeit zu echter Liebe die wichtigste Rolle einnimmt. Homosexuelle Menschen sind genau wie heterosexuelle Menschen zu einer tiefen Liebesbeziehung zu einem anderen Menschen fähig. In einer solchen Beziehung kann man den sexuellen Ausdruck nicht einfach als "ungeordnet" bezeichnen.
    Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis homosexuelle Menschen auch eine umfassende kirchlich-strukturelle Anerkennung erhalten werden. Jedoch gibt es bereits viele positive Ansätze, in unserem Land wie in anderen Ländern.

    Das Pastorale Forum der Erzdiözese München und Freising, eine Art Diözesansynode aus Bischof, Priestern und Laien, stellte z.B. fest:

    "Homosexuelle dürfen in keiner Weise ausgegrenzt und zurückgesetzt werden. Verbände und Gemeinden sollten sich dafür einsetzen, daß ein differenziertes, positives Verständnis für homosexuell veranlagte Menschen zunehmend auch in der kirchlichen Öffentlichkeit Anerkennung findet. Die Bemühungen verschiedener Gruppen, diesen Menschen innerhalb der Kirche einen Lebensraum zu vermitteln, werden begrüßt."

    Homosexualität ist auch keine Sünde!!!

    Du brauchst also keine Angst zu haben.
    Auch wenn Du schwul/lesbisch bist, hast Du einen Platz im Himmel!
    Du bist von Gott geliebt, so wie Du bist!
    Wesentlich für die Bewertung menschlichen Verhaltens ist immer der Maßstab, den Jesus verkündet hat: Liebe! oder wie der Hl. Augustinus formulierte: "Liebe und dann tu, was du willst!" Das ist kein Freibrief, sondern die feste Überzeugung, daß die Liebe als Maßstab ausreicht. Die Liebe in ihrer Dreiheit: Gottesliebe - Selbstliebe - Liebe zum anderen Menschen, zu allen Geschöpfen.
    Wenn zwei Menschen sich lieben, das gegenseitige Wohlergehen im Mittelpunkt ihrer Beziehung steht, einander in Treue verbunden sind, aus der Kraft ihrer Beziehung ihre Mitwelt bereichern, dann ist das im Sinne Gottes. So habe ich das Evangelium verstanden.
    Wem es nicht nur um die Befriedigung der eigenen Sexualität geht, sondern um diese Form der Beziehung, der lebt im Sinne Gottes und all sein Scheitern an den Idealen ist aufgehoben in der unendlich großen Liebe und der daraus hervorgehenden Vergebungsbereitschaft unseres Vaters im Himmel.
    Alle negativen Aussagen der Bibel über homosexelle Handlungen beziehen sich nicht auf die Liebe und Partnerschaft. Die Bibelwissenschaftler sind sich heute einig, daß es dabei ausschließlich um die Kritik an bestimmten Praktiken (vor allem im Kultbereich) der sog. Heiden handelt, die nicht die Veranlagung zur gleichgeschlechtlichen Liebe meint. Leider werden diese Bibelstellen von Fundamentalisten immer wieder herangezogen, um Homosexuelle zu verteufeln. Dies ist jedoch kein redlicher Umgang mit der Heiligen Schrift. Es werden hier Stellen aus dem Zusammenhang gerissen und als göttliche Legitimation für Diskriminierung und Haß mißbraucht. Dies ist meines Erachtens eher Sünde!
    Liebe und Du wirst das Gute tun!
    Erfasse die Größe der Liebe, die sich selbst verschenkt, die nicht fordert, sondern gben will, die Dich Mauern überspringen läßt, geduldig ist und bereit zur Versöhnung, die ein weites Herz hat, nicht hin-richtet, sondern auf-richtet, nicht vernichtet, sondern heilt. Eben die Liebe!
    Gott ist die Liebe!
    Und es gibt keinen Menschen, den er von dieser Liebe ausschließt!
    Das ist meine tiefste Überzeugung.
    Und es ist die Kernbotschaft unseres christlichen Glaubens.



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