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Re: Abitur am Goethe-Gymnasium
Tigerkeks - 03.11.2005, 16:30Abitur am Goethe-Gymnasium
Ich schreibe immer mal wieder ein bisschen an dieser Geschichte, wenn ich denn mal Zeit habe und ich wollte das, was ich bis jetzt schon habe, einfach mal hier posten. Würd mich auch über eure Meinung freuen.
Re: Abitur am Goethe-Gymnasium
Tigerkeks - 03.11.2005, 16:31
Das Ende der Sommerferien steht kurz bevor.
Die 18jährige Luisa, die nach den Ferien zum Abijahrgang gehört, ist gerade mit ihren Freunden an der Ostsee, wo sie noch einmal die lernfreie Zeit vor dem Abitur genießt. Sie hat ihre Kamera mitgenommen, um die letzten Sommerferien von sich und ihren Freunden ein wenig zu dokumentieren. Anfangs sind die Freunde Sina, Marie, Colin und Dustin nicht so ganz begeistert von ihrer Idee, doch Paul unterstützt sie sofort bei ihrem Vorhaben. Auch wenn sich die beiden vorher nicht viel zu sagen hatten, kommen sie nun durch ihr gemeinsames Interesse am Filmen und Fotografieren ins Gespräch. Sie wechseln sich sogar ab und zu beim Filmen ab, damit auch Luisa mal auf dem Band zu sehen ist. Schließlich soll das Video eine bleibende Erinnerung sein. Bei sämtlichen Unternehmungen ist die Kamera dabei, sei es am Strand, im Café oder abends in der Disko.
Fünf Tage vor Schulbeginn machen sich die 6 wieder auf den Heimweg, um dort jeweils noch ein wenig Zeit für sich zu haben. Die Jungs fahren zusammen im alten Audi von Paul und die Mädchen im Golf von Marie wieder in Richtung Frankfurt. Sie bleiben so gut es geht zusammen, um ab und zu ein paar kleine Pausen zusammen einlegen und quatschen zu können. Ansonsten verständigen sie sich per Handy und klären wie es weiter geht. Bei einem Kaffeestopp kommt zwischen den Freunden ein kleines Gespräch übers Filmen zu Stande:
"Hey Luisa, das mit dem Filmen war echt ne spitzen Idee! Bei dem Spaß den wir hatten...!", sagt Sina. Auch Colin ist der Meinung: "Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut wird. Du musst unbedingt ein paar Szenen zusammen schneiden, die wir dann den andern zeigen können." "Wie wär's denn, wenn wir weiterhin filmen?!", schlägt Paul vor. "Ach, ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Du kennst doch die anderen..." Luisa seufzt. "Kommt, lasst uns das später klären." Marie und Dustin wollen unbedingt so schnell es geht nach Hause. Paul gibt nach: "Na gut! Dann lasst uns doch einfach morgen Abend alle zusammen ins Classix gehen, was trinken und noch mal drüber reden." "Ok! Und jetzt, nix wie ab nach Hause!" Schon springt Dustin in den Wagen und die Gruppe macht sich wieder auf den Weg.
Zu Hause angekommen, wird Luisa erst einmal von ihren kleinen Geschwistern Leon und Lina belagert, die sich freuen, die große Schwester nun endlich wieder daheim zu haben, schließlich unternimmt sie immer mal wieder was mit ihnen. Doch das wird sich wohl ändern, wenn's erst ans Lernen geht. Da wird sie nicht mehr so viel Zeit für die Kleinen haben. Insgesamt haben die 3 ein ganz gutes Verhältnis untereinander, aber ab und zu gibt es dann auch bei ihnen Stress! Wie es nunmal so ist zwischen Geschwistern...
"Wie war's? Erzähl!" "Was habt ihr alles gemacht?" Die beiden überschlagen sich mit Fragen, doch was Luisa im Moment nur interessiert ist ihr Bett! Sie muss sich erst mal hinhauen und ein Stündchen schlafen.
"Ich erzähl euch später alles, aber jetzt brauch ich erst mal meine Ruhe. Nix gegen euch." Sie nimmt die Kleinen noch kurz in den Arm und geht dann in ihr Kellerzimmer, das in einem zarten Orange gehalten ist. Sie schmeißt ihre Tasche in eine Ecke und lässt sich selbst auf das große Futon fallen, wo sie auch bald einschläft.
Irgendwann wird sie vom Piepen ihres Handys wach. Sie hat eine SMS bekommen. "Eine SMS??? Wer schreibt mir denn jetzt?" Sie schnappt sich ihr Handy und schaut nach. Angezeigt wird eine unbekannte Nummer, aber lesen tut sie trotzdem erst mal:
"Hey Luisa! War echt ne tolle Zeit mit dir und den anderen! Schön, dass wir uns mal ein bisserl besser kennen gelernt haben! LG P."
"P wie Paul. Paul? Aber woher hat der denn meine Nummer und wieso schreibt er mir, wenn wir uns morgen eh alle sehen?" Doch darüber kann sie sich gar keine großen Gedanken mehr machen, denn schon klopft es an der Tür. Ihre Mutter will sie zum gemeinsamen Abendessen holen.
Im Esszimmer warten die anderen bereits und sogar Luisas Vater ist da, der sonst immer sehr viel unterwegs ist. Während des Essens werden natürlich wieder Fragen über den Ostseetrip gestellt, doch wirklich was dagegen hat Luisa gar nicht. Außerdem hatte sie Leon und Lina ja versprochen später noch davon zu erzählen. "Und die anderen hatten nix dagegen, dass du filmst?!", will die Mutter wissen. "Nein, im Gegenteil. Paul war richtig begeistert von der Idee und die anderen haben sich auch schnell damit angefreundet." "Paul?!... Sag mal, ist das nicht der Junge, der irgendwie neu bei euch war?" "Ja, das ist er. Haben uns jetzt mal ein bisschen unterhalten können und er ist echt ganz nett!" "Das freut mich zu hören", sagt der Vater. "Und was habt ihr so gemacht?", will Luisa von ihren Geschwistern wissen.
Und schon sprudelt es aus den beiden wie aus einem Wasserfall heraus, aber so kennt man sie.
Nach dem Essen verschwinden die Kleinen mit dem Vater im Wohnzimmer. Es ist Samstagabend und "Wetten dass?!" läuft. Luisa hilft ihrer Mutter beim Abwasch in der Küche. "Was würdest du sagen, wenn wir unser letztes Jahr an der Schule filmen würden?" "Filmen? Wer ist überhaupt wir?" "Na ja, wir halt... Nur mal so allgemein genommen." "Wenn dir das nicht zu viel wird mit dem ganzen Schulkram und wenn keiner was dagegen hat, warum nicht?!" "Danke!" Luisa lächelt. "Wir sind doch jetzt hier fertig, kann ich wieder runter gehen? Ich wollt noch mit Sammy telefonieren." "Na klar, geh nur mein Schatz!"
In ihrem Zimmer angekommen, schnappt Luisa sich sofort das Telefon und wählt die Nummer von ihrer besten Freundin. "Samantha Schiller, hallo." "Hey Sammy! Ich bin’s, wollt mich nur mal melden, wir sind nämlich wieder da.” “Hey Sammy, freut mich zu hören!” “Sag mal, was machst du morgen Abend? Wir treffen uns alle im Classix, was besprechen und so...” “Also bis jetzt hab ich da noch nix vor, ich komm gern. Was gibt es denn zu bereden?” “Ach, ich hatte dir doch erzählt, dass ich die Cam mitnehmen will. Na ja, das hab ich halt gemacht und Paul hat mir immer mal bisserl geholfen. Er hatte die Idee, dass wir weiter filmen, halt alles so, was bei uns in der Klasse passiert und so...” "Und was macht ihr dann damit?" "Hmm... Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht, aber wir müssen ja eh erst mal mit den anderen drüber reden." "Da hast du wohl recht. Wann ist denn das Treffen morgen? Wollen wir vielleicht vorher noch was unternehmen?" "Treffen ist um 8, klar können wir davor noch was machen. Ich komm dann einfach irgendwann bei dir vorbei..." "Ok, geht klar! Ich freu mich!" "Ich mich auch! Bis morgen und schlaf gut!" "Du auch!"
Nachdem das geklärt ist, macht Luisa es sich in ihrem Schaukelstuhl gemütlich. Ein paar Kerzen flackern auf ihrem Schreibtisch und die Lichterkette spendet ein warmes, angenehmes Licht. Im Hintergrund läuft ihre Lieblings-CD - "The Ballad Hits" von Roxette. Eiegtnlich wollte sie noch ein wenig lesen, doch da fällt ihr die SMS von Paul wieder ein. Also, woher hatte er ihre Nummer und wie kam, dass gerade er ihr schrieb? Sie hatte zwar nie groß was mit Paul zu tun, als dieser in der 12. Klasse zu ihnen auf die Schule gekommen war, doch wirklich was gegen ihn hatte sie auch nicht. Er lebte sich recht schnell ein und kam im Jahrgang ganz gut zurecht, jedoch war er eher etwas zurückhaltend und ließ größtenteils die anderen machen. Eigentlich, fand Luisa, sah er ja ganz gut aus, aber sie machte sich darüber keine größeren Gedanken, schließlich hatte sie erst vor kurzem eine Enttäuschung in Sachen Jungs einstecken müssen, jetzt war sie froh, dass diese Geschichte vorbei war und sie wieder mit Sammy so gut klar kam. Die Beziehung zwischen ihr und Andi, wenn man es denn Beziehung nennen konnte, hatte ihre Freundschaft ziemlich aus der Bahn geworfen. Und das, obwohl sie sichs hcon ewig kannten und fast alles zusammen machten. Aber darüber wollte sie sich nicht mehr den Kopf zerbrechen. Es war vorbei und sie war wirklich froh, das mit Sammy wieder alles in Ordnung war. Sie hätte es sich nie verziehen, wenn Samantha nix mehr von ihr hätte wissen wollen.
Vom vielen Grübeln müde geworden, verzieht sich sich kurz in ihr kleines Bad nebenan und putzt sich die Zähne. Aus dem großen Kleiderschrank sucht sie sich eine bequeme Boxershorts und ein lässiges T-Shirt, dass sie zum Schlafen trägt und lässt sich dann rücklings auf ihr Bett fallen. Die Teelichter sind schon längst verglüht, nur die Lichterkette brennt noch, doch die will Luisa nicht ausmachen, da sie dem Zimmer durch das Licht einfach etwas träumerisches verleiht. Und so summt sich Luisa mit ein paar schönen Melodien in die Traumwelt.
Am nächsten Morgen wird sie von einem Stupsen ihrer Katze Tapsy geweckt. Genau wie Lina und Leon hat auch Tapsy Luisa vermisst und will nun erst einmal gekrault werden, schließlich muss die versäumte Zeit ja nachgeholt werden. Die kleine schwarz-weiße Katze war ein Geschenk ihrer Mutter zum 18. gewesen, da sie früher in der kleinen Wohnung kein Tier haben konnte. Doch nun wohnt die Familie schon eine Weile im Haus, das früher einmal Luisas Großeltern gehört hatte und da ist genug Platz. Sie, als Älteste, hatte den Keller für sich, mit eigener Tür nach draußen und einem eigenen kleinen Bad, das durch die bunten Handtücher und Deko-Artikel richtig freundlich aussah. Der Keller wurde, bis auf die Waschküche, eher selten genutzt und die Arbeit ihrer Mutter störte sie nicht. Ab und zu ging sie einfach rüber, half ein bisschen und unterhielt sich mit ihr. Doch jetzt hatte sie nur Zeit und Augen für Tapsy.
Bald darauf macht sie sich fertig und fährt zu ihrer Freundin. Dort angekommen, machen es sich die beiden in Sammys Zimmer gemütlich, trinken Latte Macchiato und quatschen.
Als sie um kurz vor 8 im Classix ankommen, sitzen schon ein paar der Mitschüler in ihrer Stamm-Ecke.
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