Imaginationsübungen

Sternchen Himmel Community
Verfügbare Informationen zu "Imaginationsübungen"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Jony - Anonymous
  • Forum: Sternchen Himmel Community
  • Forenbeschreibung: Für alle die sich hier wohl fühlen
  • aus dem Unterforum: Dissoziative Identitätsstörungen und Inneres Kind
  • Antworten: 2
  • Forum gestartet am: Freitag 07.01.2005
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Imaginationsübungen
  • Letzte Antwort: vor 19 Jahren, 2 Monaten, 1 Tag, 5 Stunden, 58 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Imaginationsübungen"

    Re: Imaginationsübungen

    Jony - 24.02.2005, 00:38

    Imaginationsübungen
    Imaginationsübungen
    Achtsamkeitsübung
    (nach Luise Reddemann)

    Finden Sie eine bequeme Sitzhaltung oder Lage. Konzentrieren Sie sich für einen Moment auf den Rhythmus Ihres Atems. Lassen Sie ihn kommen und gehen, ohne ihn verändern zu wollen...

    Sie selbst entscheiden, ob Sie Ihre Augen offen halten wollen oder schließen...

    Es ist auch Ihre Entscheidung, wie viel Nähe Sie zu den Bildern herstellen möchten. Sie können darüber nachdenken oder sie von außen anschauen, näher auf sie zugehen, sie vielleicht berühren oder sogar in ein Bild hineingehen. Sie können auch, wenn Ihnen das richtig erscheint, Gedanken, Vorstellungen oder Worte einfach an sich vorbeiziehen lassen...

    Sie können, wenn Sie wollen, jederzeit dafür sorgen, die Kontrolle über die für Sie wohltuende Nähe oder auch Entfernung zu den Bildern zu behalten, indem Sie eine Geste ausführen, einen Körperanker benutzen, z.B. eine Hand oder einen Fuß anspannen, evtl. mit der einen Hand den anderen Arm festhalten...

    Behalten Sie dies im Auge: Die Übungen sollen so ausgeführt werden, dass sie Ihnen wohl tun. Kommen Ihnen Gedanken oder Bilder, die Ihnen nicht gut tun, schicken Sie sie bewusst fort, sagen Sie vielleicht auch: dich oder das will ich nicht sehen oder hören.



    Der Baum
    In vielen alten Überlieferungen der Menschen ist der Baum ein Zeichen und eine Quelle der Kraft. Stellt man ihn sich vor, berührt man ihn dabei oder begibt man sich in ihn hinein, kann man Teil haben an seiner Kraft.


    (Achtsamkeitsübung)

    Stellen Sie sich eine angenehme Landschaft vor, eine, die Sie erfinden, oder eine, die Sie kennen...

    Stellen Sie sich darin einen Baum vor, den Sie mögen...

    Gehen Sie nun zu diesem Baum hin. Sie können ihn anschauen, berühren, sich an ihn lehnen oder sich in ihn hineinversetzen...

    Nehmen Sie seine Rinde war, ihren Duft, seinen Stamm, seine Zweige und Blätter oder Nadeln, seine Wurzeln...

    Stellen Sie sich nun vor, wie der Baum seine Nahrung aus dem Boden aufnimmt, wie diese durch die Wurzeln, die Rinde, in die Zweige bis ganz oben und außen fließt...

    Stellen Sie sich nun vor, wie das Licht in die Blätter oder Nadeln und in die Zweige hineinfällt und langsam nach unten flutet, und wie sich dabei die Nahrung in Kraft und Wärme verwandelt. Und versuchen Sie es zu genießen...

    Wenn Sie mögen, stellen Sie sich nun vor, dass die innere Nahrung und das innere Licht, die Sie brauchen, sich in Ihnen ausbreiten...

    Lösen Sie sich nun langsam von Ihrem Baum, bedanken Sie sich vielleicht bei ihm, verabreden sich vielleicht mit ihm auf einen späteren neuen Besuch über ein Zeichen...



    Der Beobachter
    In vielen Kulturen und Religionen gibt es die Figur des inneren Beobachters. Oft ist er mit der Erfahrung innerer Unabhängigkeit von allen Ereignissen, als Freiheit in Befangenheiten und Verwirrungen, von Weisheit verbunden. Oft wird er als Ratgeber dafür erlebt, wie die Dinge wirklich sind.


    (Achtsamkeitsübung)

    Sie haben mit der Achtsamkeitsübung in Ihren Körper hinein geschaut. Sie sind Ihr Körper. Sie erfahren dabei aber auch, dass Sie mehr sind als Ihr Körper, Sie können ihn beobachten. Versichern Sie sich jetzt noch einmal dieser Erfahrung...

    Was nehmen Sie wahr, wenn sie beobachten, was Sie jetzt denken, wie Sie jetzt denken?...
    Wie laufen und ändern sich die Gedanken? Was davon bezieht sich auf jetzt, was auf die Vergangenheit, was auf die Zukunft?...
    Können Sie das ordnen?...
    Jetzt wird Ihnen vielleicht klar: Sie sind mehr als Ihre Gedanken...

    Wenden Sie nun Ihre Aufmerksamkeit darauf, welche Stimmung gerade vorherrscht. Ob sie sich ändert, wenn Sie sie beobachten. Wieder sind Sie mehr als Ihre Stimmungen, Sie sind auch deren Beobachter...

    Welche Gefühle finden Sie, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf lenken? Was ändert sich für Sie für Ihr Verhältnis zu Ihren Gefühlen, wenn Sie sie beobachten? Wieder sind Sie mehr als Ihre Gefühle. Was ist das für eine Position, in der Sie so sind?...

    Zum Schluss nun gelingt es Ihnen vielleicht, zu beobachten, dass Sie beobachten und wie das sich anfühlt, wie das geht...

    Diesen Teil, der beobachtet, wie wir beobachten, können Sie auch den inneren Zeugen nennen. Er nimmt, ohne eingemischt zu sein, wahr, was mit uns ist. Er ist unabhängig. Er kann uns durch seine Neutralität in Verwicklungen helfen. Sie können sich mit ihm verabreden über ein körperliches Zeichen...



    Die idealen Eltern
    Auch Menschen aus glücklichen Familien können ihren inneren Teilen oder Kindern die realen eigenen Eltern nicht als Helfer schicken, schon gar nicht also Menschen mit unglücklichen Familiengeschichten, zu denen viele traumatisch Belastete gehören. Oft aber hätten ihre inneren Kinder in der Zeit der Not liebevolle und kluge Helfer gebraucht, ideale Eltern zum Beispiel.
    Heute lehnen die inneren Kinder manchmal den Kontakt mit dem jetzigen Ich ab, weil sie ihm nur soviel trauen, wie es sich selbst. Jeder aber hat – wie einen weisen alten Teil – so auch gute elterliche Teile in sich, die er den Kindern schicken kann, ist er selbst noch zu schwach oder unglaubwürdig.


    (Achtsamkeitsübung)

    Sie haben sich entschieden, Ihrem innerem Kind Unterstützung und Trost schicken, den es von Ihnen selbst zurzeit nicht annehmen kann. Andere Helfer wollen Sie nicht schicken, es geht Ihnen um ideale Eltern, denen das Kind vertrauen kann und vielleicht mit deren Hilfe aus dem Schrecken herauskommen.

    Stellen Sie sich nun bitte ideale Eltern vor, und bedenken Sie, dass das menschliche Gestalten sein können, aber auch Tiere, Märchenwesen usw. ...

    Erzählen Sie nun diesen elterlichen Wesen von der Not des inneren Kindes, und fragen Sie, ob sie bereit sind, dem Kind zu helfen ...

    Erklären Sie ihnen nun, dass die Not schon vorbei ist, weil Sie ein neues Leben beginnen, in dem die alten Geschichten vorbei sind ...

    Dann schildern Sie ihnen bitte Ihren sicheren inneren Ort, damit sie das Kind einladen können, aus seiner Situation heraus und dorthin zu kommen ...

    Und bitten Sie die elterlichen Wesen nun, den Plan auszuführen ...

    Und schauen Sie, wie sie das Kind trösten und herausholen, Sie können es sehen ...

    Bedanken Sie sich bei den idealen Eltern für ihre Hilfe, verabreden Sie ein Wiedersehen mit ihnen und mit dem Kind ...



    Die Fernbedienung
    In den Filmen und Filmberichten unserer Zeit werden viele Techniken eingesetzt um Effekte zu erzielen, in der Regel immer stärkere: leiser/lauter; heller/dunkler; langsamer/schneller, schwarz-weiß/bunt; halliger/trockener Klang; Bilder drehen, rotieren, verzerren, auf den Kopf stellen; scharfe/verschwommene Bilder; häufige Wiederholungen. All dies kann man imaginativ nutzen, um sich die Bilder, die einen belasten, „vom Leibe zu halten“. Diese Kunst ist eine Hilfe bei der Erinnerung schlimmer alter Geschichten, die oft die Tendenz haben, sich mit dem Mittel der Schreckensfilme zu melden.


    (Achtsamkeitsübung)

    Nehmen Sie in Ihrer Vorstellung eine Fernbedienung in die Hand...
    Stellen Sie sich ein neutrales Bild vor...
    Und richten Sie alle Funktionen ein, die man sich vorstellen kann. Ich helfe Ihnen dabei, indem ich sie der Reihe nach aufzähle:

    Eine Taste für die Lautstärke...

    Eine Taste für weiche und harte Töne...

    Zeitlupe / schneller Vorlauf...

    Farbig / schwarz-weiß...

    Zoom von klein bis groß...

    Ein- und Ausblenden...

    Überblenden...

    Positiv- / Negativ-Bilder...

    Bilder drehen, auf den Kopf stellen...

    Bilder verstellen...

    Sie können in der Vorstellung auch Tasten für Gerüche, Gefühle und Gedanken einrichten ...



    Frieden schließen mit sich selbst
    Das Fortwirken schrecklicher Erlebnisse im Leben heute und in Zukunft beendet man am sichersten, wenn man lernt, sich innerlich nicht mehr daran zu beteiligen mit Sorge, Zorn, Entsetzen, Träumen und Befürchtungen. Man sagt dann: „Ich spiele da nicht mehr mit, ich ziehe mich daraus zurück.“
    Dazu braucht man „Frieden mit sich selbst“. Ein großer Anteil des Festhängens in den Folgen erlebter Schrecken zeigt sich in Vorwürfen gegen sich selbst. Man hat damit die Verachtung, die Entwertung oder die Gleichgültigkeit, die in dem steckten, was erlitten wurde, auf sich, ja in sich hinein genommen.
    Beides zusammen in ein wichtiger Schritt dazu, Neues zu beginnen und zuversichtlich neue Verantwortung zu übernehmen.


    (Achtsamkeitsübung)

    Erinnern Sie sich bitte an eine Situation, in der Sie ganz im Frieden mit sich, im Einklang mit sich und dem Leben waren. Und gehen dabei in alle Einzelheiten, die Sie erinnern können...

    Jetzt denken Sie bitte an eine Situation in der letzten Zeit, in der Sie uneins und unzufrieden waren mit sich. Schauen Sie sich diesen Zustand bitte ebenso genau an...

    Nun lassen Sie bitte den Teil von sich, der ganz im Einverständnis und Frieden ist, zu dem anderen, der unzufrieden ist mit sich, hingehen...

    Lassen Sie ihn freundlich, liebevoll und voller Verständnis Kontakt aufnehmen mit dem Unzufriedenen, ohne jede Kritik, ganz unterstützend, mit Worten, Körpergesten...

    Stellen Sie sich bitte vor, dass beide zusammen in einer Lichtkugel voller warmem, himmelblauem Licht sind, das sie umfließt und sie durchströmt...



    Der Garten
    Der Garten ist in vielen Kulturen ein Bild für die Hoffnung und den Traum von einer guten Zukunft. Denken Sie nur an das Paradies und die vielen Gärten glücklicher Lust. Richten die Ratsuchenden ihren inneren Garten ein, so bauen sie an ihrer Hoffnung.


    (Achtsamkeitsübung)

    Stellen Sie sich bitte eine Landschaft vor, in der Sie sich wohl fühlen, weil es eine für Sie schöne Landschaft ist...

    Sie haben ein Stück Land darin geschenkt bekommen, Ihr eigenes Land, das noch ganz unberührt ist. Es ist für Ihren Garten bestimmt. Es kann klein sein wie ein Fingerhut, es kann eine großflächige Parklandschaft sein, Sie können wählen...

    Richten Sie nun Ihren Garten ein. Soll er Gewässer oder einen Bach haben?

    Soll er Grenzen aus Bäumen, Büschen, Wällen oder Hügeln haben?

    Soll es Tiere geben in Ihrem Garten?

    Beete für Früchte oder einfach weite Wiesen?

    Brauchen Sie einen Kompost, auf dem alle Abfälle und Abschnitte für neues Leben zum Dünger werden?

    Werden Sie einen Platz haben zum Sitzen, Ruhen, zum Gast sein? Vielleicht auch, um Gäste zu haben?

    Sie können jederzeit in Ihren Garten zurückkehren. Sie können ihn allezeit bearbeiten und ändern.

    Verabreden Sie mit sich ein Körpersignal, das Ihnen umgehend den Zugang zum Garten eröffnet.



    Gepäck abladen
    Geboren werden wir ohne Gepäck und am Ende kann man nichts mitnehmen, sagt man sprichwörtlich. Viel Gepäck zu haben, kann Zeichen von Reichtum und Glück sein, wie im Märchen, wenn das junge Königspaar 40 Wagen, beladen mit Gold und Edelsteinen in sein neues Schloss mitnimmt. Oder Pech, wenn am Ende alle sieben Sachen verloren gegangen sind.


    (Achtsamkeitsübung)

    Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einer langen Wanderung, und kommen auf eine Hochebene, die einlädt, ein wenig auszuruhen ...

    In der Ferne sehen Sie etwas Helles, wie ein Licht, das Sie anzieht ...

    Sie fühlen sich angezogen, gehen hin, und gelangen zu einem Platz, der in helles, warmes Licht getaucht ist ...

    Hier wollen Sie verweilen. Sie legen Ihr Gepäck ab am Rande des Platzes, suchen sich eine Stelle zum Ausruhen. Sie spüren, wie Ihnen leicht und wohl wird ...

    Ein helles, freundliches Wesen kommt auf Sie zu, lächelt Sie freundlich an und gibt Ihnen ein Geschenk, etwas, das Ihnen Hilfe gibt für ein Problem, das Sie beschäftigt hat ...

    Sie können sich bedanken ...

    Nach und nach beschließen Sie, wieder zu Ihrem Gepäck zu gehen, und diesen Platz wieder zu verlassen, und Sie wissen, dass Sie jederzeit zu diesem Ort zurückkehren können ...

    Bei Ihrem Gepäck angekommen, überlegen Sie, was Sie davon auf Ihrer weiteren Wanderung weiter mitnehmen wollen, was Sie noch brauchen, was Sie zurück lassen können ...

    Nun nehmen Sie das Gepäck, das Sie noch brauchen, wieder auf, und setzen Ihre Wanderung fort ...



    Die Helfer
    Die inneren Helfer waren für die Menschen aller Zeiten eine unersetzliche Unterstützung bei ihrer Freude, bei ihren Gebeten, vor Gott und dem Tod, vor allem aber in Zeiten von Einsamkeit, Zweifeln und äußerer Not. Sie waren Fürsprecher und machtvolle Retter. Engel waren es häufig, Drachen und Indianerhäuptlinge, Ents und Hobbits, inneres Licht und Musik, Tanz und Steine wie Wasserfluten, Figuren und Bilder, Gedichte, Töne und Gesänge.


    (Achtsamkeitsübung)

    Erinnern Sie einmal genauer, wie oft Ihr Körper Ihr Helfer ist, bei Freude und Lust, mit Schmerzen und Ermüdung, wenn es genug oder zu viel ist, mit Erschöpfungen, wenn er Ihnen seinen Dienst versagt...

    Können Sie denken, dass Ihr Körper eine einfache tiefe Weisheit hat über die Zeit, wann etwas Zeit ist? Versuchen Sie es bitte...

    Ihr Körper könnte eine Verbindung haben zu dem ganz alten Ich, das Sie einmal sein werden, wenn schon alles getan ist, keine Aufgaben Sie mehr ablenken, zu einer alten weisen Frau oder einem Mann, die alles überblicken und nun für alles Rat und Hilfe wissen. Können Sie sich das vorstellen?...

    Bitten Sie nun diese weise alte Frau / diesen weisen alten Mann, Ihnen bei der Suche Zugang zu eröffnen bei den inneren Helfern, die Sie für Ihr Leben brauchen...

    Wenn Ihnen nun hilfreiche innere Wesen erscheinen, danken Sie ihnen, verabreden Sie sich mit ihnen über Zeichen und Körpersignale für den Augenblick, in dem Sie sie brauchen...



    Das Licht
    Licht wandelt Nahrung in Kraft. Licht empfinden Menschen als Trost. Es wärmt sie, es kann brennen, aber auch rein brennen und heilen. Licht, so hofft man, sieht man am Ende des Tunnels. Wer ins Licht geht, ist durch, zumindest für diesmal, vielleicht auch am Ende.


    (Achtsamkeitsübung)

    Stellen Sie sich bitte ein Licht vor, einen Strahl, einen Flecken oder welche Form auch immer...

    Treten Sie in dieses Licht hinein. Lassen Sie es Ihren Füßen wohl tun. Stellen Sie sich vor, dass das Licht die Füße durchfließt, reinigt, belebt und beruhigt wie eine heilende Quelle vielleicht, indem es alte oder jetzige Schmerzen und Spannungen umspült...

    Lassen Sie es nun auf dieselbe Weise fließend und evtl. kreisend aufsteigen durch Ihre Beine...

    In Ihr Becken und den Bauch...

    In den Brustkorb und die Schultern...

    Lassen Sie es fließen durch die Arme bis in die Hände und die Fingerspitzen...

    Durch Hals und Nacken in den Kopf, durch das Gesicht und durch den Kopf bis in die Kopfhaut...



    Der sichere Ort
    Alle äußeren Orte sind unsicher, gefährdet. Besonders für Menschen mit verstörenden Erfahrungen. In den Erfahrungen der Gefährdung haben sich Menschen in allen Zeiten an innere Orte zurückziehen können, dort Trost und Sicherheit gefunden, und sei es nur zum Durchhalten, Trost und innere Gemeinschaft finden, sei es in der Meditation, im Gebet oder einfach im Herzen.


    (Achtsamkeitsübung)

    Lassen Sie Gedanken oder Bilder in sich aufsteigen von einem Ort, an dem Sie sich ganz wohl oder geborgen fühlen. Für manche Menschen ist das ein Raum oder ein Haus. Für manche eine Insel oder ein Stern. Für manche eine Farbe oder ein Ton, eine Melodie...

    Prüfen Sie, ob Sie sich dort ganz wohl und sicher fühlen:
    mit den Farben...
    mit den Gerüchen...
    mit dem Licht...
    mit den Geräuschen...
    und mit der Temperatur...
    mit den Plätzen zum Bewegen und Ruhen für Ihr Wohlbefinden...
    und mit den Grenzen...
    Ändern Sie, was besser sein könnte. Alles können Sie ändern, bis es gut und angenehm ist, hier können Sie zaubern...

    Genießen Sie noch einen Augenblick das Ganze, nehmen Sie es auf, damit Sie wieder dahin finden...

    Verabreden Sie sich, machen Sie vielleicht ein Zeichen, eine Körpergeste zum Wiederkommen.



    Das innere Team
    In der Geschichte unserer Kultur hat es in einer Zeit großer Krisen einen Wandel in der Vorstellung vom „Ich“ gegeben. Aus Sorge vor dem Auseinanderfallen der Wirklichkeit wurde die Vorstellung von der „Einheitlichkeit“ und „Einzigartigkeit“ der Person zentrale Vorstellung und verbreitete das Gefühl der Sicherheit, aber auch viel Leid und Angst.

    Zu allen Zeiten aber war die Lebenserfahrung die, dass wir eine Menge von Teilen in uns haben, die fast so etwas wie Innenpersonen sind. Wir sind „Tochter/Sohn“, „Mutter/Vater“, „Freundin/Freund“, „Kollegin/Kollege“, aber auch „Traurige“, „Fröhliche“, „Verzweifelte“ und „Zuversichtliche“, und alle diese Teile haben ein eigenes Profil mit besonderen Bewegungsmustern und Aufgaben. Oft gibt es Konflikte zwischen ihnen, und oft können sie sich nicht einigen.


    (Achtsamkeitsübung)

    Stellen Sie sich vor, Sie liegen im Streit mit sich, vielleicht wegen einer Reise, einer Aufgabe oder eines Planes. Sie können sich nicht entscheiden, wählen Sie ein konkretes Beispiel aus der letzten Zeit...

    Welche Teile von Ihnen könnten Sie gut beraten am runden Konferenztisch?
    Vielleicht ein junger, gar das Baby in seiner Neugier?...
    Vielleicht der junge Teil, der gerade entdeckt hat, dass das andere Geschlecht so anders und anziehend ist?...
    Vielleicht der Zuversichtliche, gerade mit der Ausbildung fertige?...
    Vielleicht der schon ganz weise alte Teil, der vor seiner großen Reise steht?...
    Vielleicht der Skeptische?...
    Vielleicht der mutig Drauflosstürmende?...
    Vielleicht der Leiderfahrene?...
    Nehmen Sie sich Zeit, auf Ihrer inneren Bühne zu suchen, Teile zu finden und einzuladen, die Ihnen helfen können und laden Sie sie ein an den runden Tisch, vielleicht am sicheren inneren Ort...

    Wenn alle, die kommen wollten, versammelt sind, stellen Sie Ihr Problem vor...

    Bitten Sie alle um ihren Rat und hören Sie gut zu...

    Bedanken Sie sich, sagen Sie Ihre Entscheidung, oder versprechen Sie, sie allen mitzuteilen. Sagen Sie vielleicht: wir sehen uns später, bitte, und verabreden Sie ein Zeichen dafür...



    Der Tresor
    Die Tresor-Übung kann einzeln angeleitet werden wie die anderen Imaginationsübungen auch.

    Häufig wird diese Übung auch in Gesprächszusammenhängen dann eingeführt, wenn unmittelbar „Tresor-Bedarf“ entsteht. Zum Beispiel tauchen in Erstgesprächen, Anamnesen, Beratungszusammenhängen stressauslösende Inhalte auf, bevor an der inneren Bühne gearbeitet werden konnte. Dann kann es sich anbieten, unmittelbar mit Distanzierungsübungen (Erzählen in der 3. Person, Bildschirm, Fernbedienung, Innerer Beobachter) zu arbeiten, und gleich anschließend die Geschichte im Tresor in Sicherheit zu bringen.


    (Achtsamkeitsübung)

    Nun lade ich Sie ein, sich einen Tresor vorzustellen, in dem Sie die Geschichte (das Gefühl, das Bild, das Band, das Video, die Aufzeichnung) sicher lagern können. Sorgen Sie dafür, dass niemand außer Ihnen den Tresor öffnen kann ...

    Sorgen Sie dafür, dass niemand den Tresor wegnehmen kann ...

    Prüfen Sie noch einmal: ist der Tresor ganz sicher? Sonst verbessern Sie Ihn, Sie haben die Kraft und die Macht dazu...

    Stellen Sie sich nun noch einmal vor: wo befindet sich der Tresor? Wie sieht er aus?...

    Diese Erinnerungen erleichtern Ihnen, jederzeit an den Tresor heranzukommen, wenn Sie ihn brauchen. Um etwas herauszuholen, wenn Sie es brauchen, oder um etwas zusätzlich hineinzutun. Wenn Sie mögen, verabreden Sie ein Zeichen dafür...


    Quelle: www.trauma-beratung.de



    Re: Imaginationsübungen

    Anonymous - 24.02.2005, 01:10


    Hallo Jony
    DANKE :D .
    maus



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Sternchen Himmel Community



    Ähnliche Beiträge wie "Imaginationsübungen"

    ICh finde Imaginationsübungen toll - Cyra (Montag 20.09.2004)
    Imaginationsübungen: CDs sowie Bücher von Luise Reddemann - weiberbande (Samstag 15.12.2007)