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Re: Guckiges Pony
Mikado1 - 20.06.2008, 12:18Guckiges Pony
Hallo
Sooo gestern habe ich den Ferrari eingespannt :) Ferrari genannt weil die kleine Shetty Stute eben wirklich einer ist. Ich habe sie nun 2 Monate regelmässig neben dem Bike herlaufen lassen und sie hat unterdessen wirklich gute Kondition aufgebaut. Nun ist es so, neben dem Bike oder beim Spazieren gehen ist sie immer super lieb, guckig oder erschrecken kennt sie nicht. Sie hat aber ein dünneres Nervenkostüm, sprich sie kommt gerne mal ins Zappeln wenn sie etwas nicht versteht und so richtig ruhig stehen mag sie auch selten. Sie wurde damals von einem Fahrtrainer eingefahren. Bei der Besitzerin der Kleinen klappte das Fahren aber nicht wirklich und sie sei anschienend vor der Kutsche gestiegen usw. Nun nach meiner Kleinpferdedame sowie andere eher schwierige Pferde vor der Kutsche bin ich mir ja so manches gewohnt und habe gestern gedacht ich probier es mal aus.
Gut Pony eingespannt und all die Vorwarnungen von wegen sie steht nicht still etc. berücksichtigt aber Pony war ganz lieb! Braucht aber sehr viel Ruhe und Geduld! Nun nachdem ich fertig eingespannt habe, habe ich eine Route gewählt wo ich vom Biken her gut kenne, schön flach, fast keine Kurven und keine Strassen zu überqueren. So dackelten wir also los! Gestiegen oder ähnliches ist sie nie! ich konnte auch Problemlos Trab verstärken, sie verlangsamen ja auch sogar anhalten ging problemlos (okay wirklich lange stehen mag sie nicht, aber ausser mal ein Kopfschütteln kam nicht mehr). Man muss sie einfach wirklich gut fahren sprich bei ihr sein und nie zu viel Druck machen.
Nun das einzigste was sie hat ist guckig sein. was heisst dass sie gerne mal ein Stein etc sieht und dann versucht dem auszweichen, Wenn man bereit ist und Fahrpeitsche am richtigen Ort hat, auch immer schön Kontakt zum Maul hat etc, dann weicht sie vielleicht 20-30cm wenn man es aber verpennt dann steht man locker 1m weiter links od. rechts ;)
Ich frage mich momentan ob sich das Verhalten legen wird wenn sie mehr gefahren wird? oder wie kommt es, dass sie als Handpony etc. so was nie macht, aber an der Kutsche dann schon?
Wäre Fahren mit Scheuklappen was? (ich fahre momentan beide ohne Scheuklappen). Oder habt ihr sonst einen Tipp?
LG
Re: Guckiges Pony
Farina - 20.06.2008, 13:13
Ich könnte mir vorstellen, dass sie verunsichert bist, weil du nciht mehr neben ihr läufst. So muss sie als erste durch alle "Gefahren" durch und kann sich nicht mehr neben dir verstecken. Übe doch mal gezielt im Gelände auch Langzügel und zeige ihr alles, dann wird sie mit der Zeit bestimmt ruhiger.
Farina
Re: Guckiges Pony
Mini-Mary - 20.06.2008, 13:34
Hallo!
Bei meinem Tiger war es anfangs auch so. Er war ja noch jung und gerade erst eingefahren, fand aber alles sehr spannend: Gullydeckel, Asphaltflicken oder einfach nur ein Granzstein. Er wäre auch gerne immer ausgewichen und wirkte etwas "nervös" und guckig.
Das hat sich aber alles mit der Zeit gegeben, da hat einfach Übung den Meister gemacht.
Er ist noch immer keins von den Ponys, die durch nichts aus der Ruhe zu kriegen sind, dafür hat er ...wie schreibst du so passen?.... ein dünneres Nervenkostüm, aber er ist trotzdem zuverlässig, nur vorsichtig eben!
Ich denke die Routine wird das mit der Zeit auch bei dir bessern.
Re: Guckiges Pony
Shettyxx - 20.06.2008, 13:40
Eben weil soviele Ponys zu Anfang recht "guckig" und ängstlich vielem Unbekannten gegenüber sind, ist es einfach immer besser sie neben einem zuverlässigen und verkehrssicher gefahren , "erfahrenen" Pony zuerst zweispännig einzufahren.
Erst wenn das Pony sicher und angstfrei neben diesem herläuft und auch souverän mitzieht und auf die Hilfen zuverlässig reagiert.......DANN einspännig fahren.
Diese Methode hat sich seit Jahren bewährt und auch sehr ängstliche Ponies gewinnen so eine Menge Selbstvertrauen und es wird dadurch anschliessend wesentlich einfacher diese Ponies zu fahren. :wink:
Re: Guckiges Pony
gimmi - 20.06.2008, 14:51
Na, Nimbi ist auch guckig...zwar nicht so extrem, aber wenn ich sie mal einen halben Meter an einem Gulli vorbei bringe, ist das schon ein Erfolg. Sie bringt immer 2-3 Meter zwischen sich und den Gullis, sogar die kleinen Gasdeckelchen sind undglaublich gefährlich. Ich dachte, das legt sich irgendwann...scheint aber nicht so zu sein :? . Ich ignoriers einfach und halte gegen, gebe Schenkelhilfen und tu aber kein Theater drum machen in der Hoffnung, sie wird irgendwann merken, dass es mir auch egal ist und ihr es also auch sein kann.
Bei der Stute da bei Dir gehe ich stark davon aus, dass sie unsicher ist. Sie soll nun plötzlich vorne gehen und somit die Verantwortung tragen, wo doch Pferde am Liebsten hinterhertrotten, nur um das Gehirn nicht zu gebrauchen und nur dann ausweichen oder sonst wie was tun, wenn der vorne was tut. Wenn sie dann die Spitze sind, ist das in etwa so, wie wenn ein Bergsteiger die Gruppe anführt und immer den ersten Schritt machen muss über den Gletscher.
Ich denke mal, sie wird vom regelmässigen Fahren sicherlich ruhiger werden und mehr Selbstsicherheit gewinnen, sofern sie jetzt nicht weiter gefährlich ist, sondern nur etwas Bögen macht um Blumen.
Stehenbleiben kommt auch von alleine, sofern Du das auch immer und immer wieder übst.
Shettyxx: Wenn man keine passende Kutsche hat um Zweispännig zu fahren, lässt sich das nicht einfach bewerkstelligen.
Und ich muss sagen, ok, bei Nimble war es gut, erstmal ordentlich zweispännig zu gehen, aber sie hat sich so auf den Partner verlassen und war komplett unselbstständig, dass ich irgendwann nicht mehr zusehen konnte und sie einspännig weiter fuhr. War zu Anfang lebensmüde, aber das hab ich dem Profi überlassen. heute ist sie die Zugkraft mit der Nase vorn im Zweispänner:-).
Re: Guckiges Pony
Mikado1 - 21.06.2008, 18:02
Hallo
Nun ja so wie sie sich fahren lässt (auf der Wiese) muss sie schon mal eine sehr gute Fahrausbildung haben. Somit nein sie steht nicht am Anfang ihrer Ausbildung. Sie ist halt schon eher die Dame mit dem dünneren Nervenkostum was heisst, zu schnelle Bewegungen und sie kann schon mal zusammenzucken oder ein Velo das von hinten kommt halt schon mal ein Hüpfer machen.
2 Spännig fahren, ja das würde ich gerne. Habe aber ein Problem, die 2 schwarzen sind nicht meine und ich will nicht in fremde Ponies investieren was heisst, nein ich kauf nicht so schnell mal eine Kutsche wo ich 2 spännig fahren kann und momentan hätt ich auch nicht das Geld. Also sind wir gezwungen 1 spännig zu fahren.
Ich spanne sie nun bewusst viel ein, gehe mehr oder weniger immer die gleichen Routen welche ich mit dem Bike mir schon angeschaut habe und weiss, dass es dort zu keinen Geländeschwierigkeiten kommen kann.
Und heute hat sie schon massiv weniger geschaut und heute hat sie auch nicht perm. ihre Trabverstärkungen gebracht sondern hatte einen schönen Takt gefunden wo sie über lange Strecke schön traben konnte. Ich denke bei ihr ist es sicherlich eine Frage der Routine und dennoch überlege ich mir es mal mit Scheuklappen zu versuchen mal schauen wie sie dann damit läuft, weil so richtig schön geradeaus laufen hat sie schon so ihre "Mühe"
LG
Re: Guckiges Pony
Shettyxx - 21.06.2008, 22:40
""Scheuklappen" (Blendklappen) haben ja nicht den Sinn daß das Pferd nichts oder sehr wenig von seiner Umgebung mitkriegt und deshalb "scheufrei" läuft. Sondern der Sinn liegt darin....daß etwas nervöse Pferde durch die treibenden Hilfen von hinten mit der Fahrpeitsche nicht ständig unnnötig erschreckt werden. Es ist gernerell sinnvoll ein Kopfstück mit Blendklappen zu verwenden. :wink:
Re: Guckiges Pony
Mikado1 - 22.06.2008, 13:56
Shetty,
naja ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass die Blendekappen dazu helfen, dass das Pony gerader läuft ;) Aber es gibt durchaus Pferde die eben besser ohne Blendekappen laufen. Naja ich werde mir ein Zaumzeug mit Scheuklappen zulegen und dann mal bei uns auf der Wiese fahren um zu schauen wie sie darauf reagieren
LG
Re: Guckiges Pony
Shettyxx - 22.06.2008, 23:11
es ist nicht allein damit getan sich ein Fahrkopfstück mit Blendklappen zuzulegen. Du solltest auch wissen wie und in welcher genauen Höhe diese Blendklappen sitzen müssen und in welchem Winkel sie zum Kopf stehen sollten. Sitzen sie zu tief...kann das Pony durchaus drüberschielen und nach hinten noch alles mitbekommen, stehen die Blendklappen zu eng am Kopf empfinden sehr viele Pferde das als äusserst unangenehm weil die Klappen dann zu eng am Auge sitzen.
Aber wieder einmal wird deutlich....wie WICHTIG eine Fahrausbildung ist. Denn nur DORT lernst du den richtigen Umgang und das korrekte Verschnallen von Geschirr und Leinen. Nur.....leider wird das immer wieder zu leicht genommen....wie hier durchaus schon des öfteren diskutiert wurde.
Autofahren ohne Führerschein würdest du ja auch nicht...oder????
Re: Guckiges Pony
Mini-Mary - 22.06.2008, 23:19
Also ich fahre Tiger auch lieber mit Blendkappen, eben weil er sich sonst auch schonmal hochgefahren hat, wenn er etwas gesehen hat, was ihm nicht gefällt. Mit den Blenkappen, also wenn er dann an dem "Geist" vorbei ist, läuft er auch wieder absolut ruhig.
Ich habs auch schon ohne versucht, da schaut er sich nur um, als ob er nach etwas sucht, was ihn stören könnte.
Harry ist da ganz anders, der läuft wesentlich ruhiger ohne und hat auch vor nichts Angst.
Re: Guckiges Pony
Mikado1 - 23.06.2008, 08:55
Shettyxx
ääähm moment mal! ich hatte x fahrstunden mit meinem Kleinpferd beim Fahrprofi, ich hatte x Fahrstunden mit 2 Spänner Haflinger, und ich hatte x Fahrstunden bei meinem ehem. Fahrlehrer mit seiner Stute. Wär meine Kleinpferdedame nicht von einem Fahrprofi verheizt worden, hätte ich das Fahrabzeichen gemacht, welches ich nun nächstes Jahr machen werde.
Ich bin sicher kein Profi aber ich habe einige Kurse und Fahrstunden hinter mir. Sprich ich hüpfe nicht einfach mal auf den Bock und fahre irgendwie durch die Gegend! Ich bin sehr wohl in der Lage zu wissen wie man Leinen verschnallt, wie man ein Geschirr anpasst und wie ein Kopfstück zu passen hat! Nur fahren wir halt ohne Scheu/Blendekappen weil z.B. gerade meine Kleinpferdestute ohne diese besser lief! Auch mein Fahrtrainer benützt Zäume ohne Blendekappen wenn wir jeweils nur ausfahren gingen für die Arbeit auf dem Fahrplatz sowie Turniere benützt er welche.
Bitte sei etwas umsichtiger mit deinen Unterstellungen!
LG
Re: Guckiges Pony
Mini-Mary - 23.06.2008, 14:29
..........außerdem lernt man in einem Kurs oder eben auch beim Fahrabzeichen noch lange nicht alles so, als dass man es hinterher alleine absolut exakt verschnallen könnte, finde ich.
Ich halte es auch für überaus wichtig, sich von Fachleuten beraten, anlernen und unterrichten zu lassen und natürlich ist es ratsam, das Fahrabzeichen zu machen, aber das Abzeichen allein ist kein Garant dafür, dann alles richtig zu machen. Dazu gehört Erfahrung und Praxis und die bekommt man erst hinterher.
Re: Guckiges Pony
gimmi - 23.06.2008, 14:36
witzig ist, dass man an turnieren von der einen gespannskontrolle gerügt wird, weil dieses oder jenes nicht gut ist, man macht es dann so, ist froh, dass 'profis' das 'verbesserten...am anderen turnier mit anderen leuten an der kontrolle wird man angebellt, weil genau das dann wieder komplett falsch ist. ja was denn nu?
aber shettyxx...ist schon so, dass viele nur rumfahren und keine ahnung haben, aber gleich so heftig einfahren wie du eben bei mikado1, finde ich schon krass. sie erwähnte noch in keinem wort, dass sie keine ahnung hat oder grundsätzliches falsch macht. aber ich erinner mich...als ich mal was wegen einem fohlen fragte, wurde ich von irgendjemandem auch gleich komplett zur schnelcke gemacht von wegen ich hätte keine ahnung, jaja, immer erst fohlen kaufen und dann fragen, typisch inkompetente leute...blablabla...
scheint hier ein bisschen normal zu sein, dass man erst mal mit steinen wirft, bevor man schaut, ob es ein porzellanladen ist.
Re: Guckiges Pony
Farina - 23.06.2008, 17:33
Mini-Mary hat folgendes geschrieben: ..........außerdem lernt man in einem Kurs oder eben auch beim Fahrabzeichen noch lange nicht alles so, als dass man es hinterher alleine absolut exakt verschnallen könnte, finde ich.
Ich halte es auch für überaus wichtig, sich von Fachleuten beraten, anlernen und unterrichten zu lassen und natürlich ist es ratsam, das Fahrabzeichen zu machen, aber das Abzeichen allein ist kein Garant dafür, dann alles richtig zu machen. Dazu gehört Erfahrung und Praxis und die bekommt man erst hinterher.
Genau so gibt es viele "Profis", die absolut keine Ahnung haben und wo man sich fragt, woher die ihren Schein haben. Es gibt im Fahren halt einfach nur die Trainer, die ja nun mal Amateurlehrkräfte sind.
Es lernt niemand aus und was bei einem Pferd/Pony sinnvoll und richtig sein kann, ist bei einem anderen völlig falsch. Ich denke schon, dass man mit genügend Grundwissen, einer Portion Selbstkritik, einem klaren Ziel und einer Portion gesundem Menschenverstand sich schon gut selber helfen kann. Woher soll denn dann die Erfahrung und Praxis kommen, wenn nciht vom Schauen, Probleme lösen und Fahren?
Sogar Max Pape hat die Sechsspännergriffe aus einem Brief von Achenbach gelernt. Sicherlich nicht perfekt, aber er konnte damit fahren. (Jaja, eines meiner Lieblingsbeispiele)
Aber im Umgang mit Pferden lernt man niemals aus und das ist ja auch das Schöne und Spannende daran. Deswegen ist ja auch der Erfahrungsaustausch in so einem Forum wie diesem auch so sinnvoll.
Farina
Re: Guckiges Pony
Mini-Mary - 23.06.2008, 21:40
Farina hat folgendes geschrieben:
Aber im Umgang mit Pferden lernt man niemals aus und das ist ja auch das Schöne und Spannende daran. Deswegen ist ja auch der Erfahrungsaustausch in so einem Forum wie diesem auch so sinnvoll.
Farina
Genau so ist es. Ich finde es auch immer wieder auf Neue spannend zu erleben, wie sich die Ponys bei der Ausbildung anstellen, wie verschieden sie reagieren usw.
Außerdem: Haben wir nicht alle irgendwann einmal angefangen? Haben wir nicht ähnliche, wenn nicht sogar die gleichen Fragen gehabt? Wurde uns dann nicht auch immer geraten: "Geh zum Profi?"....und:
Wer von uns hat denn nicht auch schon mit sogenannten Profis schlechte Erfahrungen gemacht?
Man kann natürlich nie Profis oder Laien grundsätzlich über einen Kamm schweren, ist ja überall so und hier wie dort gibt es solche und solche.
Aber mal wieder zurück zum eigentlichen Thema:
Fahren lernt man durch Fahren und das gilt nicht nur für den Kutscher, sondern gleichermaßen für das Pferd/Pony!
Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich da die Routine für einen wichtigen Faktor halte, denn nur dadurch kann man (und Pferd) lernen und Erfahrungen sammeln!
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