Wizard War I (1)

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    Re: Wizard War I (1)

    Avenger - 14.12.2004, 22:55

    Wizard War I (1)
    Kapitel 1

    Der Orden des Phönix

    Schon seit Monaten, ja, mittlerweile waren es Monate, wimmelte es nur so von Angriffen und Attacken in der Zaubererwelt und niemand konnte sich dagegen wappnen. Noch vor nicht allzu langer Zeit lebten die Zauberer und Hexen glücklich und gut gelaunt, gingen täglich zur Arbeit und kamen abends nach Hause zu ihrer Familie. Doch es hatte sich innerhalb von kurzer Zeit recht schnell verändert. Der Zusammenschluss von Zauberern, Kobolden, Hauselfen und Zentauren, hatte sich verändert, dramatisch verändert. Im Grunde konnte man nicht einmal mehr von einem Zusammenschluss sprechen, ja, eigentlich war es eine Kette, die zerrissen wurde; eine Kette, der ein Glied herausgenommen wurde und dieses Glied brachte alles zum Einsturz.

    Es war eine Zeit der Veränderung, eine Zeit der Revolution und die komplette Zauberergemeinschaft stand urplötzlich auf dem Kopf und niemand wusste, wann diese Zeit enden würde; niemand hatte eine Ahnung, wie schlimm es noch werden würde und das sie beten würden, dass das Ganze endlich aufhört. Doch alles beten nützte nichts, denn es wurde schlimmer. Ursprünglich war der Auslöser des ganzen ein Ministeriumsangestellter names Lord Voldemort. Viele Leute wunderten sich damals, warum dieser Mann sich so nannte und fanden das schier lächerlich, völlig ahnungslos darüber, dass sie diesen Namen eines Tages vor Furcht nicht auszusprechen wagen würden. Lord Voldemort war eigentlich ein ganz normaler Mensch für die meisten Leute.

    Ein blasser Mann mit Glatze und einem Drei-Tage-Bart und dank seiner hohen Stellung im Ministerium (erster Untersekretär des Ministers und Leiter der Magischen Strafverfolgung) hatten die meisten seiner Kollegen ziemlichen Respekt vor ihm, wenn auch nicht so wie vor der damaligen Zaubereiministerin Millicent Bagnold. Bagnold hatte keine Ahnung, dass Lord Voldemort ihren Posten anstrebte, ja, sie verteidigte ihn sogar, wenn jemand Lord Voldemort kritisierte. Sie sah den Wald vor lauter Bäumen nicht, das war offensichtlich und sie hatte nicht den Hauch einer Ahnung von Lord Voldemorts Plänen. Und nachdem Lord Voldemort eine Rede vor der Internationalen Zauberervereinigung gehalten hat, begannen die ersten Leute, ihn für einen Mann mit den richtigen Plänen zu halten.
    „Der Schmutz in der Zaubererwelt, der Abschaum, der uns verseucht, wie eine Krankheit, muss unschädlich gemacht werden. Menschen, die kein reines Blut in sich tragen; Menschen, durch dessen Adern der Schmutz der Muggel fließt, sind es nicht wert, in der Zaubererwelt zu leben oder gar Zauberei zu studieren. Muggelgeboren und Halbblüter, ja, das sind nur halbe Zauberer, Zauberer, die es nicht wert sind, mit Reinblütern gleichgesetzt zu werden. Der Schmutz muss fortgespült werden. Der Tag wird kommen, an dem ihr euch an meine Worte erinnert. Der Tag wird kommen, an dem Ihr an Lord Voldemort zurückdenken werdet.“

    Nicht wenige waren beeindruckt von diesen Worten und kurz nachdem Lord Voldemort seine Pläne für die Zukunft der Zauberwelt offenbart hatte, gab es einen Ansturm von Menschen, die seiner Meinung waren. Möglicherweise war diese Einstellung schon länger in den Köpfen der Menschen und es war Lord Voldemort, der sie dazu bewegt hat, diese Meinung öffentlich zu vertreten. Er machte ihnen Mut, er versprach ihnen, dass es sich auszahlen wird und innerhalb von wenigen Wochen war eine Kluft zwischen den Reinblütern und den Halbblütern und Muggelgeborenen aufgetreten. Doch Lord Voldemort brachte das noch nicht viel. Erst, nachdem er Bagnold von seinen Plänen überzeugt und sie auf seine Seite gezogen hatte, wurden Gesetze erlassen, nach denen Halbblüter und Muggelgeborene verbannt wurden.

    Sie verloren ihre Jobs, das Ministerium hatte nur noch ein Drittel der Arbeiter, die sie vorher hatten, aber Lord Voldemort war zufrieden. Immerhin hatte er es geschafft, tausende von Leuten und sogar die Zaubereiminsterin auf seine Seite zu ziehen. Die Kobolde wurden aus Gringotts entlassen, an ihre Stellen kamen jetzt reinblütige Zauberer und Hexen. Die ganzen Läden der Winkelgasse wurden gesprengt, jedenfalls diese, die von Muggelgeborenen und Halbblütern gehörten. Und es wurden neue Geschäfte aufgebaut. Dunkle Geschäfte, die von Reinblütern geführt wurden, doch niemand konnte Lord Voldemort nachweisen, dass er eine Ahnung davon hatte, dass diese Geschäfte zu schwarzen Magiern gehörten. Schließlich wäre dann sein Ruf ruiniert und man würde ihm nachsagen, er sei selbst ein schwarzer Magier, doch er beteuerte, davon keine Ahnung gehabt zu haben, schließlich war er es nicht selbst, der die Leute ausgewählt hat.

    Doch langsam aber sicher trat Misstrauen auf. Die Trennung der Reinblüter von den Halbblütern, schwarze Magie-Läden in der Winkelgasse und Reinblüter bei Gringotts; langsam begriffen die Leute, was für eine Macht Lord Voldemort auf sie hatte. Einige bekamen Angst davor und lasen die Zeichen, die darauf hindeuten, dass Lord Voldemort böse Absichten hat, doch auch wenn manche Leute geflüchtet sind, gab es immer noch zahlreiche, die treu und loyal hinter Lord Voldemort standen. Aber das wahre Problem war das Ministerium selbst. Die Halbblüter, die entlassen wurden, reichten Beschwerden an und es drohte eine Rebellion. Angesichts dessen bekam Millicent Bagnold Angst und ihr wurde klar, was Lord Voldemort im Schilde führte. Sie entließ ihren Sekretär und Leiter der Magischen Strafverfolgung, was Lord Voldemort nicht gerade freute. Oh nein, er raste sogar vor Wut, denn damit hatte er nicht gerechnet. Der Zuwachs an Anhängern, das Vertrauen der Menschen, dass er sich so müheselig hatte erbauen müssen, war zerstört. Doch das ließ er nicht mit sich machen. Er wusste, dass es da draußen immer noch Menschen gab, die zu ihm hielten und die die Zeiten vermissten, an denen Lord Voldemort so einen Einfluss auf die Ministerin hatte.

    Also begann Lord Voldemort, unter dem Namen Stuart Levesque Anhänger zu suchen. Wenn der Name Lord Voldemort oder Tom Riddle (den allerdings sowieso kaum jemand kannte, jedoch Millicent Bagnold) zum Ministerium hervordringt, würde doch ans Licht geraten, dass Lord Voldemort wieder in der Welt herumschleicht und Anhänger sucht. Und er hatte sich verändert, er sah nicht mehr so aus wie damals, als er noch im Ministerium arbeitete. Lange schwarze Haare hatte er nun, dünne Augenbrauen und seine Haut war nun noch bleicher als vorher, jedoch hatte er seinen Drei-Tage-Bart nicht mehr. Und die Leute erkannten ihn nicht, sie brachten Stuart Levesque nicht in Verbindung mit dem Mann, den sie vor über einem Jahr noch vergöttert hatten. Und er reiste überall herum, nach Rumänien, Albanien, Tunesien, ja, ganz Europa hat er eigentlich durchgesucht, doch vor allen Dingen in England war er tätig. Und die Anhänger kamen, von überall aus der Welt. Es gelang ihm, ihnen seine Pläne zu vermitteln, sie zu überzeugen und es gelang ihm, dass sie alles unter dem Tisch hielten. Lord Voldemort war zurück, er hatte einige Anhänger und immer noch seine alten Pläne, auch wenn er keine Chance mehr hatte, an das Ministerium heranzukommen.

    Also suchte er weiter, er suchte nach Geschöpfen, nach Monstern und allen möglichen Dingen und innerhalb eines halben Jahres hatte er schon eine kleine Armee zusammengestellt, eine Armee, die noch schwach war, aber immerhin. Und Millicent Bagnold bekam von alledem nichts mit. Doch nach ungefähr einem Jahr, vielleicht war es auch etwas mehr, drangen ein paar Sachen durch. Es gab Morde, von denen niemand wusste, wer sie beging. Immer mehr Leute wurden getötet, das Mysteriöse daran jedoch war, dass unter den hunderten von Todesopfern kein einziger Reinblüter war. Diejenigen, die gestorben sind, waren entweder Halbblüter oder Muggelgeborene. Und Lord Voldemort schaffte genau das, was er beabsichtigt hatte; die Menschen bekamen Angst und dachten daran, dass es Lord Voldemort war, der all diese Sachen tat, jedoch befand er sich immer noch in einem Rahm, in dem das Ministerium ihm rein gar nichts nachweisen konnte. Und sie dachten zurück; sie dachten an seine Rede damals vor der Internationalen Zauberervereinigung zurück und sie wussten, dass genau das eintrat, was Lord Voldemort ihnen prophezeit hatte.
    „Rookwood,“ hauchte Voldemort mit einer Stimme, die eisig kalt war, einer Stimme, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ, „Dolohow sagte mir, du wärest fast gescheitert.“
    Rookwood wirkte nervös, andauernd zitterte er mit seinen Händen und ja, er erinnerte fast schon an ein kleines Kind, das sich vor einer Strafe fürchtete.
    „Mein Meister“, quiekte er und starrte hoch in die gnadenlosen roten Augen seines Meisters, „Ihr müsst wissen, es war nicht gerade einfach. Die Ministeriumsleute kamen schneller als erwartet. Jemand muss Lärm oder so gemeldet haben.“
    „Lärm?“ flüsterte Voldemort und seine Augen schlossen sich ein wenig enger zusammen, „Lärm? Hab ich nicht ausdrücklich gesagt, dass Ihr leise sein müsst.“
    „Das waren wir, my Lord“, hechelte Rookwood blitzschnell, „Aber die Francestors haben sich gegen uns duelliert. Es gab keine andere Möglichkeit. Sie haben gekämpft wie verrückt.“
    Voldemort warf seinen Kopf nach hinten und starrte an die dunkle Decke, wobei er ganz langsam auf Rookwood zuschritt.
    „Die Francestors hätten meines Wissens nach schlafen müssen. Und jetzt sag mir nicht, dass sie noch wach waren. Ihr habt es vermasselt.“
    Rookwood zitterte am ganzen Leib, ja, dieser große beängstigende Mann vor ihm jagte ihm mehr als Angst ein und vor ihm einen Fehler zu gestehen, war nicht gerade schlau. Voldemort stand jetzt direkt vor ihm und starrte auf ihn hinab.
    „Steh auf!“ wisperte er.
    Rookwood zögerte.
    „Steh auf!“ wiederholte Voldemort nun etwas lauter und eine warnende Drohung lag in seiner Stimme. Rookwood richtete sich auf und starrte seinem Gebieter in das blasse Gesicht.
    „Sag mir die Wahrheit“, meinte Voldemort gelassen.
    „Es war Wilkes“, rief Rookwood aufgeregt, in der Hoffnung, die Worte schnell genug herauszubekommen, „Er hat einen Fluch losgehen lassen, weil er dachte, es wäre William Francestor, doch es war nur die Katze. Das hat die Francestors aufgeweckt.“
    Auf Voldemorts lippenlosem Mund breitete sich ein gehässiges Grinsen aus.
    „Du lügst“, sagte er ruhig, „Wilkes ist nicht alleine Schuld. Ich sehe, dass du auch nicht unbeteiligt an der Sache warst. Sag mir die Wahrheit!“
    Rookwood schlug sich die Hände vor das Gesicht und brach in Tränen aus. Voldemort scherte das nicht. Er wusste, was dieser Mann getan hat, doch er wollte es aus seinem eigenen Mund hören und auch wusste er, dass er ihn in ein paar Minuten bestrafen würde.
    „Ja, ich war es“, heulte Rookwood, „Ich hab zu laut gepoltert und rumgeschrien. Es tut mir Leid, mein Meister, bitte vergebt mir.“
    „Natürlich wird Lord Voldemort dir vergeben“, murmelte Voldemort leise, „Aber du weißt, dass er dies nicht ohne eine saftige Bestrafung tut, oder?“
    Rookwood schluchzte immer doller und nickte eifrig mit dem Kopf. Er wusste, was jetzt kommen würde, er wusste, dass er gleich Höllenqualen durchleiden würde, doch er wusste auch, dass es seine eigene Schuld war. Er hatte es verdient.
    „Crucio!“ zischte Voldemort und richtete den Zauberstab auf Rookwood.


    „Komm schon, schneller!“ schrie James, als er mit zwei seiner Freunde durch den Verbotenen Wald von Hogwarts sprintete. Es war ihr allererster Tag in Hogwarts und natürlich waren sie neugierig auf den Wald, stießen dort jedoch auf ein paar Zentauren, die es ganz und gar nicht gut fanden, dass jemand ihren Wald betrat.
    Neben James, der schwarzes Strubbelhaar und eine Brille hatte, lief ein kleiner dicker Junge mit mausgrauen Haaren und spitzem Gesicht. Er hechelte mehr als James und Sirius, dennoch lief er so schnell er konnte.
    Die dritte Person war ein recht gutaussehender Junge mit schwarzen Haaren, grauen Augen und makellosen Zähnen.
    „Sind sie noch da?“ schrie Sirius, als sie fast das Ende des Waldes erreicht hatten.
    „Ich glaube nicht“, rief James und sie hielten an. Sie beugten sich nach vorne, legten die Hände auf die Knie und hechelten wie die Verrückten. Langsam, nachdem sie sich wieder ein wenig erholt hatten, verließen sie den Wald und machten sich auf dem Weg zum Rasenhang, um zum Schloss zu gelangen.
    „Das war lustig“, sagte James und grinste Sirius an.
    „Lustig“, kreischte Peter entrüstet, „Die hätten uns töten können. Oder wenn sie uns erwischt hätten, wäre meine Mum nicht gerade begeistert gewesen.“
    „Hör auf, rumzuheulen, du Waschlappen“, meinte James und deutete mit einer abwertigen Handbewegung auf den immer noch hechelnden Peter, „Gegen ein bisschen Spaß ist ja wohl nichts einzuwenden.“
    Peter errötete.
    „Hoffentlich erfährt der Schulleiter nichts davon.“
    „Und wenn schon“, antwortete James gelassen, „Was soll der in seinem Alter schon machen? Den würden ja sogar wir besiegen.“
    Peter blieb stehen und starrte James entsetzt an.
    „Dumbledore ist der mächtigste Zauberer der Welt.“
    „Ja, klar“, murmelte James, „Wie soll ein solch alter Mann noch gut im Zaubern sein?“
    „Er hat Grindelwald besiegt“, versuchte Peter sein Argument entgegenzubringen.“
    “Wer ist Grindelwald?“ fragte James mit einem fragenden Blick zu Sirius, der nur verwirrt mit den Schultern zuckte und dann weiterging.
    „Grindelwald“, ertönte eine heisere Stimme aus der Dunkelheit. Ein erschöpft aussehender Junge mit hellbraunen Haaren kam auf sie zu, „Einer der mächtigsten schwarzen Zauberer, die je existiert haben. 1945 von Albus Dumbledore besiegt.“
    James und Sirius starrten erschreckt in die Dunkelheit, Peter hatte ein ängstliches Quieken von sich gegeben, doch als sie sahen, wer das war, lächelten sie.
    „Remus“, rief James, „Wenn wir dich nicht hätten, würden wir gar nichts wissen.“
    Remus blieb vor James, Sirius und Peter stehen.
    „Bedauerlich“, meinte er kalt, doch ein Grinsen spielte sich auf seinen Lippen ab „Wo wart Ihr? Kleinen Ausflug in den Verbotenen Wald gemacht?“
    James setzte die Miene eines Jungen auf, der keine Ahnung davon hatte, wovon sein Freund redete und versuchte sich mit Mühe und Not herauszureden.
    „Verbotener Wald?“ stotterte er und suchte fragend den Rat von Sirius, jedoch vergebens, „Wir? Nein. Nein, wie kommst du denn darauf?“
    Remus lächelte.
    „Ich habe Lärm gehört“, erwiderte er tonlos, „Und Peter hier ist immer noch am Keuchen, als ob er gerade einen Marathon gelaufen wäre.“
    James sah zornig zu Peter.
    „Du hast uns mit deiner Keucherei verraten, du Dummkopf,“ schnarrte er und Peter zuckte vor ihm zusammen. „Kannst du nicht leiser atmen?“
    Peter keuchte immer noch und wurde nun noch röter. Doch Remus schüttelte nur den Kopf.
    „Es war nicht Peter“, sagte er genüsslich und starrte James ins Gesicht, „Eigentlich warst du es, als du gerufen hast, dass die anderen schneller laufen sollen.“
    James öffnete den Mund, Sirius fing an zu lachen und Peter tat rein gar nichts. James schien die Situation jedoch keineswegs peinlich zu sein. Im Gegenteil. Er stimmte in Sirius´ Lachen mit ein und nun lachte auch Peter, auch wenn dieser überhaupt kein Grund dazu gehabt hat.
    „Wir kennen uns gerade mal ein paar Tage“, meinte Remus und lachte laut auf, „Trotzdem hab ich sofort gewusst, wo Ihr seid? Was habt Ihr dort gemacht?“
    „Zentauren angeguckt“, antwortete Sirius und hielt sich vor Lachen die Brust, „Aber ohne James wäre es wohl nicht so lustig geworden. Er war es, der über den Ast gestolpert ist und uns verraten hat.“
    Peter lachte laut, doch man konnte hören, dass dieses Lachen nicht aus seinem Herzen kam, sondern das er nur lachte, weil die anderen lachten und er unbedingt dazu gehören wollte. Ja, man konnte glatt Mitleid mit ihm haben.
    „Komm schon“, rief James, „es war doch ziemlich lustig und sonst wäre es doch langweilig gewesen. Und Gott sei Dank ist Peter noch einmal hingefallen, sonst hätten wir die Zentauren ja gleich abgehängt.“
    Peter hörte auf zu lachen. Er wurde wieder ein wenig rot, doch nachdem er merkte, dass die anderen dies nicht böse meinten, lachte er weiter und tat so, als ob er das alles lustig finden würde, obwohl er genau wusste, dass er gerade über seine eigene Dummheit lachte.
    „Lasst uns hoch ins Schloss gehen“, schlug Remus mit einem Blick auf die Zinnen und Türme von Hogwarts vor, „Sonst bemerkt man unser Fehlen noch und wir bekommen Ärger.“
    Sie stimmten ihm zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach oben ins Schloss. Sie passierten die Eingangshalle, gingen die Große Treppe hinauf und stiegen durch das Porträtloch der fetten Dame. Ein netter gemütlicher Raum mit roten Sesseln und einem prasselnden Feuer im Kamin; sie setzten sich hin und lachten immer noch über den kleinen Spaß, den sie sich erlaubt hatten.
    „War schon komisch, oder?“ rief Sirius schnaubend, „wie der eine Zentaur fast auf Peter raufgetrampelt wäre. Da war wenigstens mal was los.“
    Remus starrte ins Feuer. Er kannte diese Menschen erst seit ein paar Tagen aus der Winkelgasse und er hatte mitbekommen, dass sie ganz andere Menschen waren wie er. Sie liebten das Abenteuer, ihnen gefiel es, Regeln zu brechen und irgendwelche Dummheiten anzustellen. Und er war ganz anders. Er war ein Mensch, der auf Regeln achtete, ein Mensch, der vernünftig war uns solche Menschen eigentlich mied. Aber dennoch fühlte er sich in ihrer Gegenwart wohl, er fand sie sympathisch und er würde auch gerne noch mehr Zeit mit ihnen verbringen, wie er es sowieso schon tat. Das ganze Leben lang hatte er kaum Freunde gehabt. Die anderen Kinder gingen ihm aus dem Weg, weil er so erschöpft und müde aussah; wenn sie wissen würden, dass er ein Werwolf war, würden sie wahrscheinlich aus Angst vor ihm weglaufen. Ja, eigentlich hatte er überhaupt keine Freunde gehabt. Und diese völlig für ihn untypischen Menschen gaben ihm urplötzlich das Gefühl von Nähe und Wärme. Und obwohl er diese Menschen kaum kannte, war er sich sicher, dass sie ihn akzeptieren würden; er wusste, dass sie ihn so nehmen würden, wie er ist. Doch auch war er sich im Klaren darüber, was für Gefahren das bringen würde. Was, wenn er sich irrte und sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen? Was, wenn sie genauso wie die anderen Kinder in Zukunft Angst vor ihm haben würden? Eigentlich hatte er das Verlangen, es ihnen zu sagen, doch er wusste, dass er das noch nicht konnte. Ja, er würde es nicht tun, es war noch zu früh, aber eines Tages würde er nicht mehr darum herumkommen und es ihnen sagen müssen. Eines Tages würde er keine Ausreden mehr finden und es ihnen beichten müssen und dann würde er auf die Probe gestellt werden und sehen, ob es seine wahren Freunde waren.
    Schließlich hatten Werwölfe nicht den besten Ruf. Es gab kaum jemanden, der einem Werwolf nicht misstraute. Und Werwolf sein war auch nicht angenehm. Jedes Mal, wenn Remus sich bei Vollmond verwandelte, durchlitt er Höllenqualen, biss sich selber und war nicht mehr verantwortlich für das, was er tat. Doch das war den Menschen doch sowieso egal. Die kümmerten sich doch meistens um sich selbst und scherten sich nicht darum, wie es anderen Menschen ging. Und dieses Gefühl war nicht angenehm. Man fühlte sich wahrlich nicht gerade toll, wenn Menschen vor einem wegliefen und man einsam war, verlassen von Freunden und ohne Familie. Und jetzt, hier in Hogwarts, hatte er Freunde gefunden, die nicht wussten, was er war und sie waren eine der ersten Menschen, die nicht vor ihm wegliefen oder ihm ängstlich entgegenstarrten. Aber würde das so bleiben? Würden sie ihn immer noch akzeptieren, wenn sie wüssten, was er war? Dieser Gedanke beschäftigte ihn die ganzen letzten Tage und vor zwei Tagen war er sogar aus dem Schlaf schweißnass hochgeschreckt und hatte geträumt, dass sie ihn verlassen würden und ihn in einem Käfig einsperren, mit der Aufschrift: Gefährlicher Werwolf…nicht zu Nahe kommen.
    Doch er wollte, dass dies vorbeiging. Er hatte keine Lust mehr, so zu tun, als ob er ein ganz normaler Mensch wäre und jedes Mal fühlte er sich schlecht dabei, ihnen zu sagen, er sei einfach erschöpft, wenn sie nach seinem Aussehen fragten.
    „Hast du die Quidditch-Spieler gesehen?“ fragte James Sirius laut und riss Remus damit aus seinen Gedanken, „Ich bin zum Stadion gegangen und habe ihnen zugesehen. Alter, da ist ein Typ, der ist der Hammer.“
    Remus starrte ihn an und war eigentlich froh darüber, dass James ihn unterbrochen hatte, denn je mehr er über sein Werwolf-Dasein nachdachte, desto unglücklicher wurde er.
    „Der ist Sucher in Ravenclaw“, schwärmte James weiter, „Ich glaube, der ist Sechstklässler oder so. Mann, ey, das hättest du sehen sollen. Ich kam gar nicht mit meinen Augen mit.“
    Sirius interessierte das ganze eigentlich recht wenig. Ihm war Quidditch egal und er hatte bisher noch nie Interesse daran gezeigt und das würde sich auch nicht ändern. Dennoch ließ er James einfach schwärmen und antwortete nicht. Und ihm war egal, ob Ravenclaw einen tollen Sucher hatte oder sonst irgendwas. Er interessierte sich schlicht und einfach nicht dafür. Sicher, es hatte schon etwas beeindruckendes, wenn diese Menschen da oben auf ihren Besen kreisten und die verrücktesten Kunststücke machen, er wusste, dass er selbst so etwas nie hinkriegen würde. James jedoch, James war ganz gut im Fliegen und er war im Gegensatz zu ihm ein begeisterter Quidditch-Fan. Früher hatte er James oft beim Fliegen zugesehen, doch das tat er jetzt nicht mehr so häufig. Er war nicht wie James, er war nicht am Fliegen interessiert. Sein persönliches Ziel war etwas anderes.
    Ein fetthaariger Junge mit einer Hakennase, der am gleichen Tag hier eingeschult wurde wie er. Und seit er mit diesem Jungen das erste Mal gesprochen hatte, hasste er ihn. Severus Snape, ein öliger schleimiger Typ, der dazu auch noch nach Slytherin geschickt wurde, dem Haus, aus dem die meisten schwarzen Magier hevorgegangen sind. Und er hat mit Severus gesprochen gehabt, sie hatten sich gegenseitig angerempelt und von dem Augenblick an, an dem sich beide in die Augen sahen, wussten sie, dass sie niemals Freunde werden würden, niemals. Diese schwarzen Augen, diese hässliche Hakennase und dieser finstere Blick, ja, man konnte an seinen Augen sehen, dass dieser Mensch ein schrecklicher Junge war. Und er würde es diesem Jungen zeigen, er würde ihm zeigen, dass mit ihm, Sirius Black, nicht gut Kirschen essen war und das er der Bessere unter ihnen war. Für ihn selbst stand das natürlich außer Frage, doch er wollte, dass es die ganze Schule wusste. Er wollte, dass sich Severus Snape vor der ganzen Schule zum Affen machte.


    Ein großer schlanker Mann mit einem langen silbernen Bart und langen silbernen Haaren ging durch sein Büro und setzte sich schließlich hinter sein Pult auf den bequemen Chintz-Sessel. Er legte die Fingerkuppen aneinander, lehnte sanft seinen Kopf dagegen und dachte darüber nach, was jetzt zu tun war. Vor seinem Pult stand ein knochiger Mann mit einer langen grauen Haarmähne, einem stoppeligen Gesicht und einem silbernen Flachmann in der Hand.
    „Albus, es bringt uns nichts, wenn du hier nur nachgrübelst“, knurrte er und Albus sah auf, „Wir müssen etwas unternehmen, bevor es zu spät ist.“
    „Es wird auf keinen Fall zu spät sein“, sagte Albus sanft und streichelte den rot-goldenen Phönix, der neben ihm auf einer Stange saß, „Selbst wenn er sich öffentlich zeigt und Taten vollbringt, wird es immer noch nicht zu spät sein, etwas zu unternehmen.“
    Mad-Eye starrte Albus mit einem zweifelsvollen Gesicht an und es war offensichtlich, dass er befürchtete, es wäre bereits zu spät.
    Albus lehnte sich an seinem Pult ein wenig nach vorne und betrachtete Mad-Eye über seine Halbmondbrille hinweg mit seinen hellblauen Augen an.
    „Was bitte schlägst du vor?“ fragte er ruhig.
    „Wir müssen gegen ihn kämpfen, etwas unternehmen. Du siehst doch, dass das Ministerium die Zeichen noch nicht erkennt. Es wird höchste Zeit, dass wir versuchen, seine Pläne zu vereiteln. Bitte, Albus, tu etwas. Ich bin jahrelang Auror gewesen und habe dutzende schwarze Magier gefangen. Lass das alles jetzt bitte nicht umsonst gewesen sein, nur weil wir zu spät handeln.“
    „Ich frage dich nochmal“, wiederholte Albus, zwar immer noch ruhig und freundlich, aber diesmal ein wenig ungeduldig, „was schlägst du vor, was ich tun soll?“
    „Eine Geheimorganisation“, kam es blitzschnell aus Mad-Eye heraus und Albus blickte überrascht auf. Mad-Eye war sich nicht sicher, was Albus von diesem Vorschlag halten würde. Doch eigentlich war dies gar keine so schlechte Idee, wenn man sie genau und sorgfältig durchplante.
    „Eine Geheimorganisation“, flüsterte Albus und eine kleine Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen, „Wie genau hab ich mir das vorzustellen.“
    „Albus, du warst sein Lehrer“, meinte Mad-Eye ungeduldig, „Du kennst ihn doch. Wir müssen im Geheimen handeln und dürfen das Ministerium nicht darauf aufmerksam machen.“
    Albus stand nun auf und ging in seinem Büro auf und ab. Mad-Eye starrte ihm hinterher und sagte gar nichts und es dauerte ein wenig, bis Albus antwortete.
    „Sollten wir deine Pläne tatsächlich durchführen“, sagte er langsam, aber deutlich, „dann müsste das unter strengster Geheimhaltung passieren, in der Tat. Wenn rauskommt, das wir gegen ihn kämpfen, wird es Ärger geben.“
    Mad-Eye stand nun auch auf und stellte sich direkt vor Albus auf und starrte ihn mit seinen kleinen schwarzen Augen an.
    „Wir hätten keine andere Wahl“, grummelte er leise, „Andernfalls würden wir einen Krieg riskieren und das ist das letzte, was wir jetzt wollen.“
    Albus schritt weiter auf und ab, als ob Mad-Eye überhaupt nichts gesagt hätte.
    „Wer soll die Leitung haben?“ fragte er schließlich.
    Mad-Eye brauchte nicht lange zu überlegen, er kannte nur eine Person, die für diesen Job mehr als geeignet wäre und dieser Mann stand direkt vor ihm.
    „Du natürlich.“
    „Ich?“ fragte Albus überrascht und deutete mit dem Finger auf sich selbst.
    „Du bist der mächtigste Zauberer, den es gibt“, fuhr Mad-Eye fort und das, was er sagte, meinte er auch so. So einen Zauberer wie Dumbledore hatte er vorher im Leben noch nie gesehen, „Wenn jemand die Macht und die Erfahrung dazu hat, dann bist das du.“
    „Mal angenommen, ich stimme deinem Vorschlag zu“, sagte Albus und starrte Mad-Eye in die Augen, „Bist du dir sicher, dass uns andere Leute dabei unterstützen? Wir brauchen Anhänger, Menschen, die uns beitreten und diese Menschen müssen überzeugt werden. Wir können nicht einfach auf die Straße gehen und sagen, wir haben eine Geheimorganisation gegründet, das geht nicht. Alles muss im Geheimen ablaufen und das ist ein gigantischer Aufwand.“
    Mad-Eye nickte.
    „Das weiß ich“, knurrte er mürrisch, „Aber es wird die Mühe wert sein, glaub mir. Wir werden ihm standhalten können. Ich kenne viele Leute im Ministerium, die sicherlich mitmachen würden und denen vertraue ich. Sie werden uns nicht verraten, das weiß ich.“
    „Wenn du Ihnen vertraust, vertraue ich Ihnen auch“, erwiderte Albus ruhig, „Ich kenne ebenfalls eine Menge Leute, die gerne beitreten würden. Fakt ist aber, dass das Ministerium eine offene Rebellion anzetteln würde, wenn sie wüssten, dass Voldemort zurück ist. Das würde Chaos und Ärger geben und könnte letztendlich zum Krieg führen.“
    „Eben“, rief Mad-Eye und deutete aufgeregt mit seiner Hand auf Albus, der seelenruhig dastand, „Und genau deshalb wollen wird das ja machen. Komm schon, Albus, wir müssen was unternehmen. Wir wissen, dass er wieder aktiver wird, wir wissen, dass er genau das tun wird, was er vor einem Jahr getan hat. Die Reinblüter würden regieren, Muggelgeborene würden ihre Arbeitsplätze verlieren. Siehst du es denn nicht? Er ist wieder da und die Geschichte wiederholt sich.“
    „Ich glaube nicht, dass sich die Geschichte wiederholen wird“, sagte Albus leise und schritt nun wieder auf und ab. „Ich glaube, es wird noch viel schlimmer werden.“
    „Wir müssen versuchen, so viele Leute auf unsere Seite zu ziehen“, rief Mad-Eye mit jener lauten Stimme, die Albus von ihm gewohnt war, „Die Kobolde, die Zentauren, die Riesen. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie vernichtet oder gar auf seine Seite gezogen werden. Hier ist eine Macht am Werk, von der das Ministerium noch nicht mitbekommen hat. Es wird Opfer geben und es wird, wie du gesagt hast, noch weit schlimmer werden als vor ein paar Jahren.“
    „Okay“, murmelte Albus nachdenklich und legte einen Zeigefinger an seine Unterlippe, „Wir werden eine Organisation gründen. Ich werde sie leiten und es wird alles unter strengster Geheimhaltung bearbeitet werden. Aber wir werden ein Hauptquartier brauchen. Wir werden einen Namen brauchen und wir brauchen genaue Pläne über unsere Ziele. Das wird ein wenig dauern.“
    Und Albus sah etwas, was er schon lange Zeit nicht mehr gesehen hatte. Mad-Eye lächelte und sah einfach erleichtert aus; erleichtert darüber, dass Albus ihm die Treue hielt und etwas unternahm.
    „Dorcas Meadows und Arabella Figg werden uns mit Sicherheit helfen“, sagte Albus, setzte sich nun wieder an seinen Schreibtisch und holte einen Zettel heraus, „Ich denke, ich kann auch mit Caradoc Dearborn, Sturgis Podmore und Dädalus Diggel rechnen. Bei Elphias Doge bin ich mir nicht so sicher, vielleicht solltest du mal ein wenig antesten, wie interessiert er ist. Unauffällig natürlich.“
    Er kritzelte ein wenig auf seinen Zettel, anscheinend um sich selbst irgendetwas in seinem Gehirn zurecht zu machen, danach schwenkte er seinen Zauberstab und auf der kleinen Tafel hinter ihm erschienen die Namen, die er gerade genannt hatte.
    „Die Prewetts werden sicher auch mitmachen und bei Emmeline Vance bin ich mir genauso unsicher wie bei Elphias Doge. Aber egal, wir brauchen einen Namen.“
    Mad-Eye überlegte, einige Namen gingen ihm durch den Kopf, doch keiner davon schien irgendwie passend zu sein. Außerdem fand er einen Namen auch eher unwichtig.
    „Wie wäre es mit der „Voldemort-Weg-Truppe“.“
    Albus warf ihm einen scharfen Blick zu und Mad-Eye wusste sofort, dass das kein wirklich toller Name war. Albus legte einen Finger an die Schläfe und starrte nach rechts, direkt in die Augen seines wunderschönen Phönixes.
    „Ich habe da einen ganz zauberhaften Namen“, flüsterte er lächelnd.

    Lord Voldemort saß auf seinem Thron und starrte auf seine Diener hinab. Etwa sechs vermummte Gestalten knieten dort vor ihm und küssten den Saum seines Umhangs. Seine gnadenlosen Augen musterten sie genau und man hätte den Eindruck haben können, er suche nach etwas.
    „Es ist an der Zeit, langsam an die Öffentlichkeit zu gehen“, zischte er kalt und die vermummten Gestalten richteten sich auf. Sie trugen Kapuzen, die sie weit über das Gesicht gezogen hatten und da drunter waren Masken, die Schlitze für die Augen hatten, „Meine Armee ist langsam so stark, dass ich sie zeigen kann. Ich will einen Krieg.“
    Einer der Todesser regte sich.
    „M-Meister, wäre ein K-Krieg nicht ziemlich gefährlich?“ drang seine Stimme hastig unter der Kapuze hervor und Voldemort konnte förmlich die Angst in diesen Tönen spüren, so als ob er etwas Übernatürliches wäre.
    „Wovor hast du Angst, Lucius?“ flüsterte Voldemort und genoss es, wie Malfoy vor ihm vor Angst hechelte und sich für ihn im Schlamm wühlte.
    „I-Ich habe keine Angst, mein Meister“, stotterte Malfoy etwas belämmert und Voldemort war sich sicher, dass er unter seiner Maske errötet war, so als könnte er hindurchsehen. „Ich meine nur, w-wenn wir nach Askaban kommen sollten. Ihr wisst doch…Meister…Die D-Dementoren.“
    Auf Voldemorts Gesicht breitete sich ein kaltes freudloses Grinsen auf und seine Augen funkelten in der Dunkelheit besonders rot. Er stand auf.
    „Komm mit, Lucius“, befahl er Malfoy und ging aus dem Raum. Malfoy starrte die anderen Todesser an und war sich nicht sicher, was jetzt kommen würde. Würde Voldemort ihn töten? Oder nur quälen? Aber wenn er schon so grinste und ihm dann befahl, mitzukommen, würde es mit Sicherheit eine Bestrafung geben. Mit tauben schwächlichen Beinen stand er auf und langsam, mit bedachten Schritten, folgte er Voldemort hinaus. Er führte ihn einen kleinen Raum entlang und dann in einen weiteren Raum, der so groß war wie ein Fußballfeld. Sie standen auf einem kleinen Balkon und starrten nach unten herab. Doch statt dem Rasen war hier ein dreckiges Moor, süßlicher Geruch lag in der Luft und man konnte ein Zischen hören, so als würde jemand direkt an seinem Ohr atmen. Über diesem Moor schwebten Gestalten. Schwarze Gestalten mit langen Umhängen und einer tief über den Kopf gezogenen Kapuze, die ihr Gesicht verbarg. Sie schwebten einige Meter über dem Boden, hunderte von Dementoren schwebten über das Moor hinweg. Lucius traute seinen Augen nicht, ihm wurde kalt, doch dies war nebensächlich.
    „Wie habt Ihr das geschafft, mein Meister?“
    „Mein lieber Lucius, wie lange bist du mir jetzt schon treu?“ hauchte Voldemort leise und begutachtete seine Unmengen von Dementoren.
    „Drei Monate“, antwortete Lucius und immer noch sah er mit großen Augen auf die Dementoren hinab. Wenn er sich nicht schwer täuschte, sah er in den Mooren Menschen. Bleiche Menschen mit erschreckten Gesichtern und offenen Mündern. Menschen, denen die Seele ausgesaugt wurde.
    Voldemort bemerkte, dass er sich fürchtete.
    „Du bist jetzt achtzehn Jahre alt“, sagte er düster und legte eine Hand auf Lucius´ Schulter. „Du bist noch jung. Wenn du älter wirst, wirst du wissen, was Lord Voldemort noch so alles schaffen kann.“
    Lucius hatte es wirklich die Sprache verschlagen. Er sah diese Dementoren, vor denen er sich so fürchtete und die Angst durchströmte immer noch seinen Körper, obwohl er genau wusste, dass sie jetzt auf der gleichen Seite kämpften wie er. Womöglich hatte Voldemort Recht. Vielleicht hatte er wirklich noch so eine Angst, weil er jung war und dies würde vorbeigehen. Ja, so wird es sein.
    „Wenn ich fragen darf, mein Meister“, fragte Lucius schließlich vorsichtig, „Wie habt Ihr es geschafft, sie auf unsere Seite zu ziehen?“
    „Du darfst nicht fragen, Lucius“, antwortete Voldemort kühl.
    Lucius verstummte. Wenn sein Meister ihm verbat, zu reden, dann tat er das besser auch, es sei denn, er war scharf auf eine wirklich unangenehme Strafe. Voldemort nahm nun wieder die Hand von seiner Schulter.
    Er ging wieder zurück in den alten Raum und Lucius folgte ihm schweigend. Er konnte es nicht glauben, dass sein Meister es geschafft hatte, diese furchtbaren Kreaturen für sich zu gewinnen. Er konnte es nicht glauben, dass sein Meister offenbar noch mächtiger war, als er es sowieso schon vermutet hatte. In dem anderen Raum nahm Voldemort wieder auf seinem Thron platz und Lucius stellte sich neben die immer noch schweigenden Todesser.
    „Ich hoffe, das hat dir eine Vorstellung davon gegeben, dass du keine Angst vor den Dementoren haben musst“, sagte Voldemort ruhig, „Sie werden auf unserer Seite kämpfen, nicht auf der von Dumbledore. Wir werden in den Krieg ziehen. Wir werden uns öffentlich zeigen und unsere Armee entblößen.“
    Voldemort grinste und dachte darüber nach, wie seine Welt auszusehen hat. Er würde eine Armee schaffen, die man fürchten würde. Er würde die Zauberwelt in Angst und Schrecken versetzen und die Muggelgeborenen werden ausgerottet werden. Es war genauso wie bei seiner Rede damals vor ein paar Jahren. Der Schmutz würde fortgespült werden, er hatte versucht, dies dem Ministerium klarzumachen, doch wer nicht hören will, muss fühlen und Millicent Bagnold würde sich wünschen, sich Lord Voldemort niemals zum Feind gemacht zu haben. Das war seine Zukunft, eine Zauberwelt, die außer Fugen gerät, die im Chaos versinkt und in der Verwirrung und Angst herrscht. Und nicht mal Dumbledore könnte dagegen etwas tun, er hatte eine gewaltige Armee geschaffen, der auch Dumbledore nichts anhaben konnte. Und er wusste, dass er gewinnen würde. Er konnte gar nicht verlieren. Was hatte ihm Dumbledore oder das Ministerium schon entgegenzusetzen? Gar nichts. Rein gar nichts. Und seine Armee würde noch größer werden. Er würde noch mehr Kreaturen auf seine Seite ziehen, noch mehr Menschen von sich überzeugen und der Schwarze Orden würde immer weiter wachsen, bis sie irgendwann unschlagbar waren.

    Eine helle Halle mit einem schwarzen blitzblanken Boden und goldene Figuren an der Decke. An der Seite stand eine kleine Rezeption und am Ende der Halle befand sich eine weitere kleine Halle mit zahlreichen goldenen Fahrstühlen. Mad-Eye ging durch die Halle, grüßte hier und da einen Zauberer, der mit einem Wuuusch aus dem Kamin geschossen kam und ging hinüber zu den Fahrstühlen. Er hatte vor, den Plan des Ordens mit Albus in die Tat umzusetzen.
    KLING
    Der Fahrstuhl war da. Er trat ein, drückte auf den Knopf, der ihn zur Aurorenzentrale führte und schon ratterte der Fahrstuhl mit lautem Getöse nach oben. Hin und wieder kam ein Memo in den Fahrstuhl geflattert. Er dachte daran, wie er vorsichtig anfragen sollte, wer denn beitreten wolle. Würden sie es denn sofort merken, was sie vorhaben, falls sie nicht interessiert sind? Ach quatsch, es wird schon niemand was vermuten, wenn er sich nicht allzu dumm anstellte.
    KLING
    „Aurorenzentrale“, sagte die kühle Frauenstimme. Er stieg aus, die Memos schossen aus dem Fahrstuhl, und er ging den langen Korridor entlang, bog nach rechts ab und befand sich nun in einem großen Raum, der in kleinere Bürokabinen unterteilt war. Jeder war zu dieser Zeit an seinem Arbeitsplatz. Er wandte sich an den Mann, der ihm am nächsten saß. Ein großer braunhaariger Mann mit Ziegenbart und hagerem Gesicht.
    „Komm mal mit!“ meinte Mad-Eye und winkte nach draußen. Der Mann blickte ein wenig genervt drein, erhob sich von seinem Drehstuhl und folgte Mad-Eye nach draußen auf den Korridor.
    „Was ist?“ fragte er, als sie draußen ankamen.
    „Ich muss dich was fragen“, grummelte Mad-Eye und blickte sich um, damit auch niemand merkte, dass sie hier redeten, „Ich hab dir ein Angebot zu machen.“
    „Ein Angebot?“ fragte der Mann überrascht und mit hochgezogenen Augenbrauen.
    „Du weißt doch noch, dass wir letztens darüber geredet haben, dass Lord Voldemort wieder tätig ist, oder nicht?“ fragte Mad-Eye zögernd.
    „Natürlich“, antwortete der Mann, „Rede weiter!“
    „Du bist dir doch auch sicher, dass es zu einem Krieg kommen könnte, nicht?“
    „Ja.“
    „Willst du gegen ihn kämpfen?“
    „Was?“
    Mad-Eye drehte sich noch einmal um, um zu schauen, ob sie jemand beobachtete, danach legte er eine Hand auf die Schulter des Mannes und ging ganz nah an sein Ohr heran.
    „Hör zu, Caradoc“, fing er flüsternd an, „Versprich mir, dass du das, was ich dir jetzt sage, auf keinen Fall hier rumerzählst.“
    „Ja.“
    „Versprichst du es?“
    „Ja, Mann, jetzt komm auf den Punkt.“
    „Solltest du es rumerzählen, wirst du Ärger mit Dumbledore bekommen und das willst du mit Sicherheit nicht, hab ich Recht?“
    „Ich hab dir gesagt, dass ich es nicht weiter erzähle und jetzt sag mir endlich, was Sache ist.“
    Mad-Eye sah ihm in die Augen.
    „Dumbledore will eine Geheimorganisation gründen“, presste er schließlich hervor, so leise, dass es unmöglich noch jemand anderes hören konnte, „Er will gegen Voldemort kämpfen, damit dieser keinen Krieg anzettelt. Das Ministerium darf davon nichts mitbekommen, hast du gehört?“
    „Warum nicht?“
    „Bist du so dumm oder tust du nur so?“ fauchte Mad-Eye, „Wenn das Ministerium mitbekommt, dass Dumbledore gegen Voldemort kämpft, wird alles an die große Glocke gehängt und das wollen wir nicht. Die Muggel und die anderen Zauberer sollen davon so wenig wie möglich erfahren.“
    „Verstehe“, murmelte Caradoc nachdenklich, „Aber warum genau erzählst du mir das?“
    „Weil ich will, dass du uns beitrittst, verstanden?“ knurrte Mad-Eye, „Dumbledore zählt auf dich. Du bist ein starker Auror, du könntest von großem Nutzen sein.“
    Caradoc starrte Mad-Eye eine Weile lang an, dann sah er kurz nachdenklich auf den Boden, doch schließlich nickte er zustimmend.
    „Ja, ich mach es“, sagte er, „Wenn Dumbledore der Leiter ist, kann ja nichts schief gehen.“
    „Dumbledore will aber, dass ich dich warne. Es könnte gefährlich werden und alle Leute, die uns beitreten, sollten damit rechnen, dass sie jederzeit bei einem Einsatz sterben könnten.“
    „Ich bin Auror“, sagte Caradoc grinsend, „Willst du mir sagen, als Auror schwebt man nicht in Lebensgefahr?“
    Moody grinste.
    „Wusste doch, dass ich auf dich zählen kann. Heute Abend ist das erste Treffen. Wir werden dort die Ziele und alles Weitere besprechen.“
    „Und wo?“
    „In dem Haus von Dädalus Diggel. Er macht auch mit, ich war vorhin bei ihm. Es scheint so, als würden sich die Mitglieder langsam häufen. Versuche, auch die anderen ein wenig zu überzeugen. Ich geh solange runter in die anderen Abteilungen. Wir sehen uns dann heute Abend um zehn.“

    James, Sirius, Remus und Peter standen am Rand des Quidditch-Stadions und sahen der Hausmannschaft von Gryffindor beim Trainieren zu. Sirius hatte sich lässig an die Bank gelegt und begutachtete die anderen Schüler auf der anderen Seite, während James aufgeregt nach oben starrte und mitfieberte.
    „Boooah, hast du das gesehen?“ rief er laut aus und zeigte mit dem Finger nach oben, um auf einen Spieler zu deuten. Sirius jedoch sah nicht nach oben.
    „Ja, der Wahnsinn“, murmelte er grinsend, James grinste zurück und wandte sich wieder dem Spiel zu. Peter tat einfach das, was James machte. Er tat so, als würde er das Spiel ganz toll finden und jubelte mit, wenn jemand einen Quaffel durch den Ring warf. Remus jedoch setzte sich zu Sirius.
    „Der ist ganz schön verrückt nach Quidditch, was?“ fragte er und lächelte Sirius an. Sirius lächelte zurück.
    „Ja“, antwortete er, „Ja, er ist verrückt nach Quidditch.“
    „Dich scheint das nicht sonderlich zu interessieren, oder?“
    Sirius schüttelte den Kopf.
    „Nein, ich war noch nie scharf auf Quidditch“, sagte er und schaute nach oben zu den Spielern, „Ich war viel zu schlecht im Fliegen, als das ich mich dafür wirklich interessieren konnte.“
    James sah nach hinten, um zu schauen, wo Remus ist, dann ging er zu ihnen hinüber und wollte sich gerade setzen, als ihn jemand anrempelte.
    „Oh.“
    James starrte sie an. Ein wunderschönes Mädchen mit schwarzen glatten Haaren, einem makellosen Gesicht und schokobraunen Augen. Sie wurde ein wenig rot.
    „Entschuldigung“, sagte sie und ging an James vorbei.
    „Schon gut“, murmelte er, schüttelte verwirrt den Kopf und setzte sich zu Remus und Sirius. Peter kam nun auch zu ihnen und setzte sich. Sirius jedoch sah dem Mädchen nach, das James angerempelt hatte. Sie war wunderschön und sie war ihm hier noch nie aufgefallen. Aber sie hatte ein Gryffindor-Wappen auf ihrem Umhang, also musste sie in seinem Jahrgang sein.
    „Sirius“, James fuchtelte mit seiner Hand vor Sirius´ Gesicht herum, damit dieser aus seiner Trance erwachte.
    „Was ist denn?“ fauchte er.
    James grinste.
    „Hast du dich verguckt?“
    „Was?“
    „Ob du dich verguckt hast? Du starrst ihr doch hinterher, seit sie mich angerempelt hat.“
    Sirius stotterte.
    „Ich…ähm….I-Ich wollte nur gucken, ob sie kenne. Ich habe sie nämlich noch nie gesehen.“
    „Wer´s glaubt“, murmelte Remus geistesabwesend, aber grinsend.
    Sirius grinste.
    „Die könnte ich ganz locker klarmachen“, sagte er.
    „Ja, klar“, höhnte James.
    „Um was wollen wir wetten?“
    James dachte nach.
    „Wenn du es nicht schaffst, sie in vier Wochen klarzumachen, dann wirst du vor der ganzen Klasse einen Besen nehmen und fliegen müssen“, lächelte er gehässig, genau wissend, dass Sirius eine Null im Fliegen war.
    Sirius dachte nach.
    „Okay“, meinte er schließlich und James war überrascht darüber, er musste sich also ziemlich sicher sein, „Aber wenn ich gewinnen sollte, werde ich aus dem Wohnräumen von Professor McGonagall ein Kleid stehlen und das wirst du dann den ganzen Tag tragen müssen.“
    „Bist du irre???“ schrie James, völlig perplex, „Ich trag doch kein Kleid von McGonagall. Außerdem würde sie merken, dass es ihr Kleid ist, das ich trage.“
    „Dann suchen wir uns einen Tag aus, an dem wir sie nicht haben.“
    „Trotzdem nicht.“
    „Entweder du machst das, oder es gibt keine Wette.“
    James kämpfte mit sich selbst, doch schließlich gab er nach. Sirius und er reichten sich grinsend die Hand.
    „Wette gilt“, sagten beide wie aus einem Mund.
    „Okay“, sagte James, „Aber um die Wette zu gewinnen, musst du sie mindestens einmal auf den Mund geküsst haben.“
    Peter kicherte.
    Sirius sah noch einmal zu dem Mädchen hinüber und lächelte in sich hinein. Das würde eine Leichtigkeit werden, sie rumzukriegen. Und er brauchte nur einen Kuss auf den Mund. Aber würde er sich dabei denn dumm anstellen? Er hatte erst ein einziges Mal einen Kuss auf den Mund bekommen und das war vor drei Jahren, als er acht Jahre alt war. Und das ganze war dazu noch ziemlich schlabberig. Aber egal, um nicht fliegen zu müssen, würde er das riskieren und das ganze würde eine läppische Kleinigkeit werden.

    Ein hagerer kleiner Junge mit fettigen schwarzen Haaren und einer krummen Hakennase ging mit zwei weiteren Personen die Gänge von Hogwarts entlang. Neben ihm ging ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren, blasser Haut und dunklen Augenringen. Und zu seiner rechten ging ein etwas kleinerer Junge mit strohblonden Haaren, und sehr grauen Augen, die ihn kalt wirken ließen. Severus Snape, Bellatrix Black und Evan Rosier. Sie gingen die große Steintreppe herunter und Albus Dumbledore lächelte ihnen freundlich zu, obwohl keiner der drei sein Lächeln erwiderte, sondern einfach geradeaus weitergingen, um nach draußen zu gehen. Sie gingen durch das große Schlossportal und sahen hinüber zum Quidditch-Stadion.
    „Die Gryffindors trainiern“, sagte Severus und begutachtete die Spieler, die dort oben wie kleine schwarze Punkte ihre Kreise zogen, „Ich wette, da ist dieser dumme Idiot auch da und schaut zu.“
    „Wen meinst du?“ fragte Bellatrix.
    „Black natürlich“, antwortete Severus schroff, „Sein komischer Freund war doch bisher bei jedem Quidditch-Training dabei, auch wenn es gar nicht seine Hausmannschaft war.“
    „Wollen wir hingehen?“ fragte Evan.
    „Ja“, antwortete Bellatrix und rieb sich die Hände aneinander, so als könnte sie es kaum erwarten, auf Black zu treffen. Gemeinsam gingen machten sie sich auf den Weg und Bellatrix freute sich schon darauf. Black war ihr Cousin. Nein, eigentlich nicht, jemand aus Gryffindor war für sie kein Verwandter, er war ein Feind und Feinde muss man auslöschen. Und ihr war egal, wenn sie Ärger bekam, niemand konnte sie umstimmen, wenn es darum ging, ein paar Gryffindors zu ärgern. Und da saßen diese Idioten auch schon. Sirius Black und Remus Lupin hatten sich auf die Bänke gesetzt und James Potter und Peter Pettigrew standen vorne am Gitter und fieberten mit den Quidditch-Spielern mit.
    „Black“, rief Bellatrix laut und nun kamen sie näher an sie heran.
    Sirius sah sie und verdrehte die Augen.
    „Hast du mich gerufen oder hast du endlich deinen Nachnamen gelernt?“ rief er zurück, doch Bellatrix grinste nur.
    „Toller Witz, Sirius“, erwiderte sie und musterte Remus kalt, „Was tut Ihr hier?“
    „Das geht dich gar nichts an“, zischte Sirius. James und Peter bekamen jetzt mit, was los war und gingen zu ihnen hinüber. Sirius sah zu Remus.
    „Hab ich dir eigentlich schon meine Cousine vorgestellt?“ fragte er und deutete auf Bellatrix, „Wunderschönes Mädchen, nicht wahr?“ fügte er sarkastisch hinzu.
    „Halt die Fresse“, fauchte Bellatrix. Severus stand stillschweigend neben ihr und musterte Black.
    „Was ist los mit ihm?“ fragte Bellatrix und deutete auf Remus, „Warum sieht er so mitgenommen aus?“
    „Ich glaube, es wäre besser, wenn du selber mal in den Spiegel schaust“, erwiderte Sirius, „Wenn du mal irgendwann einen Jungen abbekommen möchtest, solltest du was gegen deine Augenringe tun.“
    James und Peter lachten, Remus jedoch nicht. Bellatrix wirkte zornig.
    „Es sei denn, du tust dich mit ihm zusammen“, fuhr Sirius unbeirrt fort und deutete auf Severus, „Schließlich gehört er auch nicht gerade zu den Models hier, oder? Ihr beide passt doch gut zusammen.“
    Bellatrix wurde immer wütender, Severus jedoch schien immer noch ruhig und sagte nichts.
    „Das würde dir wohl so passen, was?“ sagte er schließlich, „Wenn ich Mitglied einer Familie aus Missgeburten werde.“
    „Siehst du Bellatrix“, rief Sirius lachend, „Jetzt will dich noch nicht einmal mehr der Idiot hier.“
    Das Mädchen, das Sirius vorhin beobachtete hatte, starrte jetzt zu ihnen hinüber, um zu sehen, was los war. Sirius starrte zurück und Snape hatte Lunte gerochen.
    „Was ist los?“ fragte er, „Hast du etwa ein Auge auf die geworfen.“
    „Unsinn“, fauchte Sirius.
    „Willst dich mit dämlichen Schlammblütern abgeben?“
    Sirius stand auf und packte Severus am Kragen.
    „Wiederhole das!“ schrie er.
    „Da hab ich wohl einen Nerv erwischt“, grinste Severus, „Stehst du auf das Schlammblut?“
    Es gab ein lautes Klirren, Sirius hatte seinen Zauberstab weggeworfen und sich auf Severus gestürzt. Beide fielen auf den Boden, Sirius landete hart auf Severus, der auch seinen Zauberstab verloren hatte und sie hatten fast Bellatrix mit heruntergerissen. Einige Leute in der Umgebung schrien aufgeregt, Bellatrix versuchte vergeblich, Sirius von Severus herunterzureißen.
    „Gib ihm, Sirius!“ schrie James.
    Peter stand wie belämmert da und wusste gar nicht, was er tun sollte. Sirius lag immer noch auf Severus und schlug ihn heftig mit der Faust ins Gesicht. Bellatrix machte sich Sorgen um Severus, und Evan stand genau wie Peter da und wusste gar nicht, wie ihm geschah. Remus stand nun auf, richtete seinen Zauberstab auf den Knäuel, der aus Sirius und Severus bestand und schon waren die beiden auseinander gerissen worden. Sirius landete ein paar Meter entfernt auf dem Boden, er war unverletzt. Severus jedoch hatte einen kleinen Riss über der Augenbraue und blutete. Er richtete sich auf, nahm sich seinen Zauberstab und wischte sich die Haare aus dem Gesicht.
    „Das wird Rache geben, Black, das schwöre ich dir“, fauchte er.
    Gemeinsam gingen sie davon, Bellatrix legte besorgt einen Arm um Severus´ Schulter und Evan schlenderte wie ein Idiot neben ihnen her. Sirius richtete sich auf und starrte Remus an.
    „Wie hast du das gemacht? Woher kannst du diesen Fluch?“
    „Unwichtig“, murmelte Remus und winkte mit seiner Hand ab, „Mann, Ihr hättet Ärger bekommen können. Sei froh, dass Madam Hooch das nicht mitbekommen hat.“
    „Dann soll dieser Idiot aufhören, hier den Obermacker zu spielen“, grummelte Sirius vor sich hin, doch Remus ging nicht weiter darauf ein. James grinste und ihn belustigte diese ganze Sache eigentlich.
    „Ich fand es cool“, gluckste er, „Schade, dass er nur eine Platzwunde an der Augenbraue hat. Ich hätte ihm mehr gegönnt.“
    „Ich auch“, meldete sich Peter zu Wort.

    Um zwanzig vor zehn gingen Mad-Eye und Dorcas Meadows zusammen durch die Straßen. Da Dädalus´ Haus in einer Muggelgegend war, konnten sie schlecht mit Besen oder so ankommen und apparieren konnten sie auch nicht. Das hat Dumbledore aus Sicherheitsgründen unmöglich gemacht. Also mussten Mad-Eye und Dorcas auf Muggelwegen dorthin kommen Da traf es sich doch sehr gut, dass Dorcas einen Führerschein hatte und ein Muggelauto fuhr.
    „Nicht so schnell!“ schrie Mad-Eye, als Dorcas über eine Ampel fuhr, von der sie gedacht hatte, sie schaffe es noch, bevor es grün wird, „Willst du uns umbringen?“
    „Ich versuche nur, noch vor zehn da anzukommen. Das könnte nämlich ganz schön knapp werden und wir machen sicher keinen guten Eindruck, wenn wir gleich am ersten Treffen so spät kommen.“
    „Ich komme lieber zu spät, als das ich sterbe. VORSICHT!!!“
    Dorcas machte eine satte Vollbremsung, das Auto kam zum Stillstand und Mad-Eye schleuderte es nach vorne. Vor dem Auto lag eine Papiertüte. Dorcas funkelte Mad-Eye zornig an.
    „DAFÜR sollte ich anhalten?“ kreischte sie.
    „Ich hab gedacht, das ist eine Katze“, brüllte Mad-Eye zurück, „Entschuldige, dass ich darauf achte, wann wir sterben.“
    Dorcas fuhr genervt weiter. Mad-Eye versuchte, sich zusammenzureißen, was ihren Fahrstil anging. Er schaute aus dem Fenster und starrte nach oben in den Himmel.
    „Das gibt’s doch nicht“, polterte er wütend.
    „Was ist denn jetzt schon wieder?“ seufzte Dorcas. Sie fuhr jedoch weiter und achtete dabei auf die Straße. Mad-Eye sah immer noch aus dem Fenster.
    „Da sind doch tatsächlich ein paar Leute, die fliegen“, meinte er und deutete nach oben, „Sieh, dutzende von Besen. Dumbledore hatte ausdrücklich gesagt, sie sollen auf Muggelwegen dorthin kommen.“
    „Diese Idioten“, antwortete Dorcas, „Du hast es ihnen doch gesagt, oder?“
    Mad-Eye sagte gar nichts und starrte nur auf das Armaturenbrett.
    „MAD-EYE…“
    „Sag nichts“, sagte Mad-Eye und hielt seine Hand hoch, „Ich bin nicht mehr der Jüngste, da kann es sein, dass ich mal ein paar Sachen vergesse.“
    „Aber doch nicht so etwas.“
    „Ist doch gut, ich habe es verstanden“, zischte Mad-Eye.
    „Du hast selbst gesagt, dass diese Gemeinschaft total wichtig ist und dass darauf geachtet werden soll, dass alles unter strengster Geheimhaltung abgehalten wird. Und was ist? Von dir hab ich am wenigsten erwartet, dass du den ersten Fehler machst.“
    „IST DOCH GUT!!!“
    Den Rest der Fahrt sagte keiner der beiden ein Wort. Sie schwiegen sich an und nach etwa einer viertel Stunde fuhren sie auf die Einfahrt von Dädalus Diggels Haus. Hier standen schon zahlreiche Autos, ja, sogar einige Fahrräder standen dort. Drinnen brannte Licht und es waren einige laute Stimmen zu hören.
    „Die sollten besser leise reden“, knurrte Mad-Eye, als sie die Treppe zur Haustür hochgingen. Er klingelte. Ein hutzeliger kleiner Mann machte die Tür auf und strahlte sie an.
    „Willkommen“, rief Dädalus, „kommt nur rein, los, kommt rein.“
    Sie traten ein und befanden sich in einem netten warmen Flur.
    „Gebt mir eure Jacken“, sagte Dädalus aufgeregt. Dorcas gab ihm ihre Jacke, Mad-Eye jedoch behielt seinen Mantel an. Er ging gleich durch in das Wohnzimmer, wo ihm gleich ein paar Leute entgegenriefen.
    „Mad-Eye, altes Haus.“
    „Wo sind Dumbledore und die anderen?“ brummte Mad-Eye.
    „Im Versammlungsraum“ antwortete ein kleiner dicker Mann mit Halbglatze und Schnurrbart. „Hier durch den Flur und dann links. Es geht gleich los, wir rauchen nur noch schnell eine.“
    Mad-Eye nahm sich seinen Flachmann aus der Tasche, nahm einen Schluck und ging in den Flur, wo der Mann hingedeutet hatte. Die erste Tür links stand offen, also ging er hinein.
    Drei lange Tische in U-Form standen dort, vorne eine kleine Erhöhung mit einem Pult für Dumbledore. An den Tischen waren bereits einige Leute und hinter Dumbledore stand eine Tafel, wo er nachher raufschreiben wird.
    Mad-Eye ging zu ihm hinüber.
    „Sind mehr gekommen, als ich gedacht habe“, brummte er ihm zu und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Flachmann. Albus lächelte ihm zu.
    „Je mehr Leute, desto besser“, antwortete er.
    „Weißt du denn schon genau, was du Ihnen sagen willst?“
    „Mach dir keine Sorgen, ich hab alles gut durchplant. Schließlich hatte ich einige Stunden Zeit.“
    „Eben“, meinte Mad-Eye, „Das ist herzlich wenig, um eine ganze Geheimgemeinschaft zu gründen. Wenn du ne Woche Zeit gehabt hättest, hätte ich gesagt, okay, das schafft er, aber in ein paar Stunden.“
    „Glaub mir, Alastor, diese paar Stunden waren genug Zeit, um all das zu erledigen, was ich vorhatte“, sagte Albus und langsam kamen die restlichen Leute herein und nahmen Platz. Ein übergroßer Mann mit dunkler Haarmähne und einem buschigen Rauschebart kam herein und musste sich bücken, um durch die Tür zu kommen. Albus deutete auf einen Stuhl rechts und Hagrid nahm grinsend Platz. Es war ein Stuhl, der doppelt so breit wie ein normaler war. Offenbar hatte Albus ihn extra für Hagrid reserviert. Nachdem nun jeder da war, es waren gut dreißig Personen, nahm nun auch Mad-Eye Platz und Dumbedore ging nach oben an seinen Pult.
    „Ich heiße euch herzlich Willkommen“, rief er laut und breitete seine Arme aus, „im Orden des Phönix.“



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