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Re: Japan
Racer82 - 17.03.2011, 12:40Japan
Wie schon im Biosprit Fred erwähnt gibts im Moment krassere Vorkommnisse auf dieser Welt... z.B. Japan!
Die durch das Erdbeben und den Tsunami ausgelöste AKW Katastrophe!
Ich finde das was dort unten im Moment abgeht ziemlich derb... klar ist es schlimm was den Menschen dort unten wiederfährt... ABER:
Das Verhalten der Japanischen Politiker, Kaiser usw ist ganz tiefes Niveau...
Erst wird der Atomare Unfall nicht richtig publiziert, ala Tschernobyl (Moskau wollte ja vertuschen) dann heisst es man lässt 50 Angestellte dort drin (!!)--freiwillig, ja nee, is klar-- um zu retten was nicht mehr zu retten ist..
Dann lehnt man angebotene Hilfe ab um sie dann doch wieder anzunehmen!?! Falscher Stolz??!?
Ich befürchte das das ganze zu einer grauenhaften Katastrophe ausufern wird, die nicht "nur" Japan betreffen wird, sondern auch andere Länder.
Wenn man den Medien glauben schenken darf, so könnte eine "richtige" Atomare Wolke innerhalb von 7 Tagen in den USA an der Westküste eintreffen.
Und da mich das betreffen würde, habe ich davor schlichtweg Angst....
Re: Japan
Thommo - 17.03.2011, 13:07
Also ich bin ja normalerweise ein herzenskalter Mensch, aber was den armen Japanern geschieht tut mir richtig leid. Da von einer Katastrophe zu sprechen ist eigentlich total untertrieben.
Was ich besonders schlimm finde: In Tschernoybyl hat man's erfahren, als der GAU schon geschehen ist, vom GAU in Japan weiß man seit Freitag abend und muss zusehen, wie es von Tag zu Tag schlimmer wird. Gestern wollte man mit Hubschraubern Wasser abwerfen, hat das aber wegen der hohen Strahelnbelastung für die Piloten abgebrochen. Heute fliegen die Hubschrauber wieder, Wasserferfer werden auch eingesetzt, das zeigt wie verzweifelt die Lage dort ist.
Dass die Verantwortliche in Japan die gleiche Vertuschungsstrategie wie die Sowjets damals anwenden, zeigt, dass es sehr viel schlimmer ist, als man offiziell zugibt.
Wir in Deutschland sind zum Glück sicher, wir scheinen aber auch die einzigen zu sein, die am Ausstieg der Kernenergie interessiert sind. Eine atomare Wolke über China, Russland und USA würde vielleicht auch da mal die Menschen zum Nachdenken bewegen.
Re: Japan
speedy-99 - 17.03.2011, 14:31
Die Folgen für Japan sind jetzt schon gewaltig. Die gesamte Fläche dort ist mindestens auf Jahrzehnte nicht bewohnbar. Alles was sich jetzt dort befindet muss auch dort verbleiben, weil wahrscheinlich kontaminiert. Angefangen bei Häusern über Fahrzeuge oder private Sachen bis hin zu Pflanzen. Die Gegend wird dann wohl einem verwüsteten Tschernobyl gleichen, wo ja heute noch gebaut wird. Japan hat als kleines Land dazu noch das Problem der fehlenden Fläche.
Gesundheitliche Folgen sind wohl nicht abschätzbar und die 50 Mann im Atomkraftwerk dürfen wohl anfangen ihre letzten Tage zu zählen.
Das Atomkraft im wahrsten Sinne des Wortes Teufelszeug ist war aber allen bekannt. Deswegen sollte alle Länder an einem Ausstieg arbeiten. Wenn Deutschland alleine aussteigt bringt das nicht wirklich viel. Eine Wolke macht an einer Ländergrenze nicht halt.
Mal schauen was der Unfall für den Fischfang bedeutet. Auch Deutschland bezog ja Fisch aus Japan. Keine Ahnung was passiert wenn das Wasser oder gar Grundwasser verseucht wird. Wird durch den Fluss des Wassers bestimmt schnell verteilt werden.
Re: Japan
Helmpflicht99 - 17.03.2011, 14:50
Es ist wirklich schlimm was in Japan geschieht. Vor allem das die Japanische Regierung "aus falschem Stolz" kaum/keine Hilfe von außen annimmt. Alleine wenn man hört das es in vielen Orten kein schweres Gerät gibt um die Trümmer zu beseitigen die durch den Tsunami entstanden sind. Alleine hier könnte man sicherlich viel Internationale Hilfe bekommen.
Jetzt sitzt man hier in Deutschland in "Sicherheit" und sieht wie in Japan der Countdown bis zum Super-GAU abläuft. Bis Freitag/Samstag muss man die Kühlung wieder hinbekommen. Hoffen wir das es klappt.
Was die Atomkraftwerke hier angeht:
Es wäre zu schön wenn man Merkel & Co glauben könnte das man die Atomkraftwerke wirklich überprüfen wird. Aber wenn man sich die Experten so anhört, sind 3 Monate dafür einfach viel zu wenig. Das spricht dafür, dass die Regierung sich einfach nur über die nächsten Wahlen retten will.
Re: Japan
amen11 - 17.03.2011, 15:39
Naja ich weiß nicht ob man der Regierung in Japan eine sooo große Vertuschungsaktion vortäuschen kann. Aus meiner Sicht ist es fast verständlich am Tag des Erdbebens noch keine Informationen über die Probleme im AKW preiszugeben, da man sonst wohl eine Massenpanik ausgelöst hätte.
Hinzu kommt im Moment das Problem, dass wohl selbst die Arbeiter dort nicht wissen wie genau es gerade in den Druckbehältern aussieht, weil deren Instrumente nach diversen Bränden/Explosionen wohl nicht vertrauenswürdig sind. Sieht man allein daran, dass z.B. bei web.de vorhin etwas stand nach dem Motto: ,,aus dem Helikopter war zu erkennen, dass in Block 4 anscheinend noch Wasser vorhanden war, sodass man anfing das Wasser über Block 3 abzuwerfen´´
Nichtsdestotrotz ist das ne ziemlich schlimme Sache. Anscheinend wird durch diese Katastrophe das Leben von einer nie dagewesenen Anzahl an Menshcen beeinflusst (ich meine jetzt die Japaner direkt, nicht wir Deutschen die sich teils sinnlose Wortgefechte liefern).
AKWs in Deutschland könnten EIGENTLICH sicher sein. Erdbeben haben wir hier kaum, und wenn dann nicht in solch einer Stärke, Tsunamis haben wir auch nicht. Das Problem liegt hier meiner Ansicht nach an den Firmen/der Regierung, die die AKWs betreiben. So ist es z.B. lachhaft. dass der TÜV die Sicherheit überprüfen soll. (dazu passt folgendes Video:[youtube] http://www.youtube.com/watch?v=6KniumsmSMs[/youtube] )
Denn ein AKW selbst ist in der Lage sicher zu laufen, solange man sich nicht mit solchen heftigen Naturgewalten auseinandersetzt. Trotzdem ist die Atomkraft wie ich finde nicht vertretbar, schon gar nicht wenn ich mir das Problem mit dem Endlager anschaue. Was anscheinend kein Schwein interessiert ist, dass unser Atommüll in Salzbergwerken lagert.. Ein Forscher hat vor 2 oder 3 Jahren einen Versuch gestartett, ob eigentlich irgendeine Reaktion dadurch hervorgerufen wird => Salz, das radioaktiver Strahlung ausgesetzt wird, implodiert.
Re: Japan
speedy-99 - 17.03.2011, 15:47
Helmpflicht99 hat folgendes geschrieben:Vor allem das die Japanische Regierung "aus falschem Stolz" kaum/keine Hilfe von außen annimmt.
Liegt wohl eher an der Mentalität der Japaner, "keinem zur Last fallen". Japan ist geschichtlich eine abgrenzte Insel, wo die Japaner vor noch nicht allzu langer Zeit für sich alleine lebten.
Stolz spielt sicherlich auch eine Rolle, es soll wohl nicht an Freiwilligen gemangelt haben, die im Atomkraftwerk ausharren wollte.
Re: Japan
Thommo - 17.03.2011, 16:26
Helmpflicht99 hat folgendes geschrieben:Es wäre zu schön wenn man Merkel & Co glauben könnte das man die Atomkraftwerke wirklich überprüfen wird. Aber wenn man sich die Experten so anhört, sind 3 Monate dafür einfach viel zu wenig. Das spricht dafür, dass die Regierung sich einfach nur über die nächsten Wahlen retten will.
Merkel weiß einfach, dass das deutsche Volk extrem dumm und leicht zu blenden ist. Ein Großteil wird sich von dieser Schwachsinnstat blenden lassen und sich dann wundern, wenn es nach der letzten Landtagswahl wieder heißt: Die Laufzeiten werden verlängert. Basta.
Lustig find ich, dass es letztes Jahr noch hieß man könne keine AKWs abschalten, weil es dann zu Versorgungsengpässen kommt und plötzlich kann man ganz spontan mehrere AKWs abschalten. lol
Eigentlich skandalös, dass dafür nicht die EU zuständig ist. In allen möglichen Sachen redet die EU rein und nimmt den Ländern die nationale Souveränität, aber nicht wenn es um etwas geht, das weit über die Grenzen eines Nationalstaates hinausgeht, der Kernenergie.
Wäre die EU hier zuständig, könnte man europaweite Sicherheitsstandards verfasssen und könnte mittelfristig (Träumerei) den EU-weiten Ausstieg aus der Kernenergie forcieren. Dann hätte der Atomausstieg auch wirklich Sinn.
Re: Japan
JamieCruz - 17.03.2011, 18:09
Total dumme AKtion in Deutschland AKWs abzuschalten für 3 Monate, damit werden doch nur Stimmen von dummen gefangen.
Denn ein AKW läuft ca. 25 Jahre nach, d.h. die Gefahr ist die selbe aber es wird kein Strom produziert, toll oder?
Das nächste ist, wer sich mal anschaut wo in Europa AKWs stehen wird sehen das die Franzmänner eine Linie entlang der deutsch-französischen Grenze mit AKWs geschaffen haben. Heißt wir schalten unsere AKWs ab, die laufen noch 25 Jahre, wir kaufen unseren Strom noch teurer bei den Franzmänner. So lange nicht weltweit alle AKWs abgeschalten werden brauchen wir unsere auch nicht abschalten.
Re: Japan
amen11 - 17.03.2011, 18:14
.. aber irgendwer muss einen Anfang setzen. Der Atomausstieg würde auch nur dann Sinn machen, wenn gleichzeitig Sichergestellt wird, dass der fehlende Strom nicht aus dem Ausland kommt.
Das ist wie umweltschonendes Autofahren mit Elektroautos. Das funktioniert auch nur, wenn der Strom nicht grad aus nem Braunkohlekraftwerk stammt.
... D-Land hat aber eine Überproduktion an Strom, demnach wird es ein bisschen Dauern bis wir von Außen welchen einkaufen müssen.
Re: Japan
speedy-99 - 17.03.2011, 20:25
Das Beste an den AKWs in Deutschland ist ja, wir wissen nicht wohin mit dem Atommüll. Im Endlager Asse II laufen gerade wieder Vorbereitungen zur Ausräumung da Wasser eintritt.
Das Beste was ich aber heute gehört habe stammt aus Amerika. In Kalifornien gibt es ein Atomkraftwerk das direkt auf einer tektonischen Spalte steht. Erdbebenwahrscheinlichkeit in dieser Region beträgt in den nächsten 20 Jahren 99,7%.
Auch nicht schlecht war, in Russland gibt es noch zahlreiche AKWs auf dem Stand von Tschernobyl.
Zudem wollen Amerika, Russland, China aber auch Finnland in den nächsten Jahren reichlich neue AKWs bauen. Russland möchte den Bau von AKWs sogar exportieren, Weißrussland wäre einer der ersten "Kunden".
Re: Japan
daschaos - 17.03.2011, 23:43
JamieCruz hat folgendes geschrieben:Total dumme AKtion in Deutschland AKWs abzuschalten für 3 Monate, damit werden doch nur Stimmen von dummen gefangen.
Das praktizieren die Grünen seit Jahren mit Erfolg und erreichen in diesem Jahr so ihren größten Erfolg. Nix drauf außer Zahnbelag, aber die Dummen rennen denen hinterher wie die Küken der Glucke.
Ich bin für einen Ausstieg aus der Kernenergie aber der rot-grüne Beschluss war ein blinder Schnellschuss. Die 21.300 Windkraftanlagen schaffen nicht mal annähernd das was die 17 Atomkraftwerke produzieren. Erst brauchen wir eine sichere Lösung, dann können wir den Ausstieg beschließen. Und außerdem muss das Sache der EU werden. Wir bekommen hier unseren Strom vom ältesten AKW in Frankreich (Fessenheim), was hab ich davon wenn wir abschalten und das Ding dort in die Luft fliegt?
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