Music - I'm lovin' it

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    Re: Music - I'm lovin' it

    roger - 15.02.2005, 22:22

    Music - I'm lovin' it
    Tag I:
    "Was hast du gesagt?". - "Ach, nichts, vergiss es!". Stefan Wunderlich, der Hauptakteur dieses Tagebuchs, hätte nicht mit dieser Antwort gerechnet. Noch weniger gibt er sich mit ihr zufrieden. Heute ist nämlich ein ganz übler Tag für ihn. In der Beziehung mit seiner Freundin hat’s Stunk gegeben und schliesslich hat sie ihn Links liegen gelassen. Das ist eigentlich der Grund, weshalb er sich in der Bar nebenan mit seinem Freund verabredet hat. Am Anfang war ja noch alles ok, aber seit der Wirt mit seinem Schnödderbart und den billigen Goldketten um seinen Hals auch noch das Letzte aus seiner Stereoanlage rausholte, erstickte das Gespräch zwischen Stefan und seinem Freund im Lärm. Seither scheinen neben der Bierbande am Tresen alle Leute seltsam fröhlich, selbst jede, die es vorhin nicht waren. Nur Stefan ist schlechter Laune und versteht nicht, wieso dass das obszöne Getue von Britney alle glücklich macht. Doch was ist das? Abrupt verliert sich die Musik in den hintersten Winkeln der Kneipe und mit ihr das fast gekünstelte Lächeln der Leute. Vielleicht war die Stereoanlage doch nicht aus dem Stoff gemacht, den man für höhere Ansprüche zusammenlötet. Stefan’s Freund hat schon lange nichts mehr gesagt, nur sein linker Fuss tappte bis anhin noch freudig mit dem Takt. Auf dem Nachhauseweg weichte Stefan in letzter Sekunde einem heranbrausenden Fahrradfahrer aus. Das Rauschen der Reifen versank schleierhaft in dem seltsam anhaltenden Klang in seinen Ohren. Es wäre ihm allerdings in diesem Moment alles Wurscht gewesen.


    Tag II:
    Drei Uhr morgens. Stefan erreicht noch halb im Träume ein Anruf von seiner Ex, die sich bei ihm entschuldigt und ihn um eine zweite Chance bittet. Natürlich sagt er nicht Nein. Das einfachste Mittel seine Trauer über die Beziehung zu überwinden schien ihm, wenn sie wieder zusammenfänden. Gleich verabreden sie sich für den schon angebrochenen Tag, um gemeinsam shoppen zu gehen. Zufrieden wie ein König turtelt Stefan dann mit seiner Freundin zwischen den Regalen herum. Das Glück strahlt über beide Gesichter. Zum feierlichen Abschluss lädt sie ihn zu einem romantischen Candlelight-Dinner (mann! Wie schreibt man das?) zu ihr ein. Nach dem Essen soll’s natürlich auch ein paar Stöcke tiefer in der Pfanne brutzeln. Die Dochte zweier Kerzen fangen Feuer durch ihre Hand. Als seine Freundin das Lied "tu m’aimes encore..." von Céline Dion reinschiebt, erlischt jenes allerdings bei ihm. Er hatte sich ja schon reichlich im Kaufhaus mit Musik gesättigt. Er wollte davon plötzlich nichts mehr wissen, er fand es nicht mehr speziell.


    Tag III:
    Flutsch!!! Ja, richtig, Stefan Wunderlich hat sich in eine muffige Bahnhoftoilette zurückgezogen. Doch jäh durchfährt es ihn, dass er in seinem Kabinchen nicht alleine ist. Dieter Bohlen und Thomas Anders singen ihm leise ins Ohr "You are not allone, I’ll be there...". Schnell reisst Stefan die letzten Papers von der Rolle, zieht sich die Hose hoch, lässt seine Hinterlassenschaft im Topf und sucht Hals über Kopf den Ausgang auf. "Das kommt mir ja gerade recht, der Zug fährt gleich los!". Beim Zug glaubte Stefan schon fast, Bohlen und Anders los zu sein. Doch zu seinem Schrecken waren sie vor ihm beim Lautsprecher über seiner linken Schulter. Als Stefan den Zug besteigt und sich die Türe hinter ihm schliesst, züngelt gerade noch mit dem leicht schwulen Touch die Stimme Bohlen’s an Stefan’s Ohr. Nun hat er’s aber geschafft... oder?



    Re: Music - I'm lovin' it

    tomaso - 08.03.2005, 19:08


    hochgeschätzter roger, der flutscher hat's mir angetan. im allgemeinen ist dir da - meine meinung - ein schönes textchen gelungen. schöne szenen aus dem nachvollziehbaren alltag gegriffen. du hast erwähnt, dass deine kollegin die aussage schwer sehen kann.

    meine interpretation: du sprichst wohl die allgegenwart nichtssagender musik an - oder vielmehr: die allgegenwart beschissener "stars", die das leben in ihren liedern auf wenige gut klingende sätze vereinfachen. und das muss man sich dann anhören, wobei viele ihren erkenntnis- und erlebnis horizont nach den liedtexten abstecken - was in anbetracht der eingeschränkten weitsicht eines dieter bohlen sehr gefährlich werden kann. weiss nicht. geht es in die richtung?

    um den leser vielleicht noch ein wenig mehr auf die richtige fährte zu bringen, könntest du es ruhig noch deftiger machen. aber: das mit dem schwul MUSS raus, sorry. es ist 1) abschätzig 2) allzu plump. viel delikater ist es da, wenn du die stimme von dieter beschreibst. ("schwul" ist keine differenzierte beschreibung. ich kann mir zwar genau denken, was du mit "schwul" meinst. stell dir aber vor, einer liest das, der bohlen nicht kennt. der meint dann, bohlen sei schwul - weil er doch eine schwule stimme hat. eine "dumme" stimme gibt es nicht. es gibt nur stimmen, die vielleicht dumm klingen. weshalb die stimme dumm oder schwul klingt, DAS finde ich spannend.) alternative: du legst das "schwul" in den mund dieses stefans. "Jetzt musste er also auch noch der schwulen Stimme Bohlens lauschen, hörig sein, zuhören." das ginge glaub ich auch.

    so, hab wieder ausgeartet. musste mir selbst irgendwie klar werden, weshalb das "schwul" für mich umpassend war. aber sonst gefällts mir eigentlich sehr, schöne situationstragik!

    tomasius te salutat!



    Re: Music - I'm lovin' it

    charlie - 15.03.2005, 15:58


    schaff ichs auch noch. nach dem zweiten und dritten lesen bin ich jetzt mal bereit was zu sagen ,-)
    finde die idee ganz klasse, das geht uns glaub ich allen so mit der berieselung von etwas, das musik genannt wird. über ein paar formale kleinigkeiten (wie zb eben diese schwule stimme) müsste man diskutieren, aber das später mal. das einzige was mir wirklich fehlt ist ein höhepunkt und eine sich bis dahin aufbauende spannung. das würde vom aufbau, von der gliederung versprochen, aber das ende bietet das nicht. oder es geht unter in den ausgeklügelten formulierungen (die mir doch eigentlich sehr gut gefallen).
    ich hoffe das war irgendwie konstruktiv ...



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