(0) Zwei trashige Kurzgeschichten von Angelo

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    Re: (0) Zwei trashige Kurzgeschichten von Angelo

    tomaso - 25.11.2004, 21:51

    (0) Zwei trashige Kurzgeschichten von Angelo
    Nachstehend zwei Texte vom stadtbekannten Angelo. Er würde sie gerne unserer nächsten Ausgabe in einer "trash"-Rubrik zur Verfügung stellen und bittet um Kritik.

    angelo.r@tiscalinet.ch


    Von Weisheiten und Zahnärzten

    Ich gebe zu, meine Zähne sind sehr weise. Sie zerstückeln und verfeinern meine Worte in meinem Munde. Nun liegt die Weisheit neben mir in einer Plastiktüte, in denen normalerweise Drogen verpackt werden. Ganze 2 Stück. Matt doch leicht glänzend, als hätte sie der Zahnarzt mit Gelatine beschmiert. Ganze 2 Wochen liegt die Weisheit schon neben mir, getrocknet und gegärt von der Sonne. Ich kann sie nicht vernichten. Als ginge ein Stück meiner Selbst in Brüche. Meine ganze Weisheit in einem Säcklein, in dem normalerweise Marihuana verkauft wird.

    Der Zahnarzt sagte mir, das die Spritze ein bisschen weh tun wird. Und das ich locker auf dem Sitz sitzen solle. Den linken Fuss auf meiner Brust, den rechten gut postioniert auf dem sterilen Boden der Praxis. Mit beiden Händen umklammerte er die Zange und erkundigte sich erst nach mehrmaligem rupfen, ob meine Wange eingeschlafen sei. Nun gut, eine zweite Spritze vertrage ich schon noch. Zerrend, keuchend vor Anstrengung zieht er an meiner Weisheit, die ich so leicht nicht von mir gebe. Zitternd lache ich den Zahnarzt aus, als er auf meiner Brust stehend das, was die Welt im innersten zusammenhält, nicht herausbekommt. Eine Assistentin taucht über meinem Kopf auf. Sie ist blond. Zusammen sind wir stark, schrie der Zahnarzt. Sein sorgfältig gekämmtes Haar wirr. Nach einer halben Stunde Kampf gegen Goethe legte er eine Pause ein. Kichernd liege ich im hochmodernen Zahnarztstuhl und schaue der Assistentin unter den Rock. Ende Pause. Das Gefecht beginnt von neuem. Erste Blutfontänen schiessen hoch aus meinem Munde hervor, einzelne Splitter meiner hornigen Weisheit kleben am Mundschutz meines Zahnarztes. Die Geburt der Weisheit war vollbracht. Nach über 3 Stunden harten Kampfes. Ich taufte die beiden Max und Moritz. Nun liegen sie auf meinem Pult und sehen mich mit stumpfem Blick an. Sie sprechen nicht, schauen nur in die grosse weite welt. 20 Jahre in meinem Mund.

    Ich habe das unbestimmte gefühl, dass die beiden sehr traurig sind. Blutig in die kalte Welt geschleudert. Das stimmt jeden Traurig. Ende Pause.


    Instant Karma

    Ein stürmischer Herbsttag hat K’s. Dach von etlichen Ziegeln befreit und bekanntlich sind ja Dächer mit Ziegeln gefährlich, da Unfallgefahr. Auf jeden Fall versuchte der Herr K. sein Einfamilienhaus zu reparieren. Vorsorgemässig hat er sich letzten Sommer schon 5 Kisten Ziegel besorgt. Der Hänzi vom Stammtisch kennt er ja gut, und eben dieser verhalf ihm zu den besagten 5 Kisten Ziegel. Item, K. montierte also ein Zugseil am Dachgiebel, ein Seil mit einem Brett damit er die schwere Last vom Dachstock hinunter transportieren konnte. Nachdem er das Seil befestigt hatte, ging er wieder in den Dachstock, hievte die roten Ziegel auf das Brett und schritt wieder nach unten. Er löste das Seil und bemerkte unverhofft, dass die Ziegel schwerer waren als er selbst, die Gesetze der Physik zwangen ihn in die Höhe, wobei er unterwegs Richtung Dachstock ein überraschendes Zusammentreffen mit eben diesem ziegelbeladenen Brett hatte, was ihm zu einem komplizierten Schlüsselbeinbruch verhalf. Er kam also oben an, hatte ein folgenschweres Tête-à-tête mit dem Dachgiebel, die Last schmetterte auf das harte Rez-de-chaussée; die Ziegel hatten sich auf dem Boden verteilt. Nun war das Brett ohne Last und das nicht mehr vorhandene Gegengewicht brachte den armen Herr K. wieder auf den Boden der Realität. Während er niedersauste (das waren immerhin etwa 7 Meter!) traf er erneut mit dem (diesmal) leeren Brett zusammen und zog sich so einen sensationellen Schienbeinbruch zu, nachdem er dann folglich einen teuren Beckenbruch beim Aufschlagen mit dem Hintern auf den Boden erlitt. Vor lauter Schreck liess er das Seil in der Hand los und auch diese Handlung bereute er nach 9 Wochen Intensivstation.
    Gestern traf ich den Herr K., dieser aber wollte nichts von mir wissen.
    Verwirrt schritt ich durch die Gassen Zürichs. Klar, es ist ja immer toll, wenn der Mann selbst ist und alles und jedes auf eigene Faust reparieren will. Doch so im nachhinein überlege ich mir, ob es wirklich so sinnvoll war, ihn dazu zu bewegen, vom Hänzi die 5 Kisten Ziegel zu klauen. Einen Freund bestiehlt man einfach nicht, und glaubt mir, was man gibt bzw. nimmt, kommt immer auf einen zurück. In diesem Fall ein wochenlangeer Papierkrieg mit meiner Krankenkasse!



    Re: (0) Zwei trashige Kurzgeschichten von Angelo

    Xap - 26.11.2004, 11:24


    Angelo macht auch (noch) mit???
    mich habt ihr das letzte mal gesehen!!! :twisted:

    die kurzgeschichten sind ja sehr unterhaltsam und gut geschrieben (tönt ironisch, ist es aber ausnahmsweise nicht, finde sie wirklich speziell...).
    fände sie ein gutes gegengewicht zum übrigen inhalt von guten morgen. (von dem, was ich bisher weiss). der rest des magazins wäre ja doch eher auf der ernsten resp. realitätsschiene. also mit mehr oder weniger tiefgründigem inhalt. deshalb: von mir ein okay für eine eventuelle "trash-Seite".



    Re: (0) Zwei trashige Kurzgeschichten von Angelo

    lorenz - 02.12.2004, 13:31


    trash ist geil. trash im allgemeinen sowieso, trash in vorliegender form noch viel mehr, trash ist der moderne ersatz für religion, plitische utopien und verlorene hoffnungen. trash ist GEIL.
    ich glaube demzufolge, dass ich eher dafür bin so eine trashecke einzurichten (natürlich mit wenig begeisterung... :wink:) die trashecke sollte aber zu einem festen und offenen bestandteil werden, meiner meinung nach, und offen für alle sein, nix mit angelo'schem machtmonmopol also...



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