Whatever

Maya und Domenico
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    Re: Whatever

    Mele - 04.03.2011, 15:18

    Whatever
    Das ist meine neuste Kurzgeschichte hoffe sie gefällt :D





    Whatever


    Sie war unglücklich. Warum - das wusste nicht einmal sie selbst. Schon mehr als einmal musste sie auf die Frage ob irgendetwas nicht stimme mit ihrer mittlerweile gut einstudierten und immer gleichen Lüge antworten: „Mach dir keine Sorgen… mir geht’s gut!“ Dahinter hatte sie immer noch ein Lächeln gesetzt. Meist musste sie dann noch einen besorgten Blick ertragen und damit war das Thema durch. Ihr tat es leid, dass sie ihre Freunde belog aber was sollte sie sonst sagen? Sie wusste nicht einmal wer oder was für ihre Stimmung verantwortlich war. Sie wusste nur, dass es von Tag zu Tag schlimmer wurde und sie dringend etwas unternehmen musste.

    „Hey Sara“, begrüßte er sie gut gelaunt und zog sie in eine freundschaftliche Umarmung. „Hey“ gab sie leise zurück und erwiderte seine Umarmung nur schwach. „Schön dich mal wieder zu sehen!“ meinte er immer noch gut gelaunt und schob sie sanft in Richtung Küche. Den kleinen Küchentisch hatte er bereits gedeckt und es duftete köstlich nach Spagetti mit Tomatensoße. Sie setzte sich ihm gegenüber und brachte ein schwaches Lächeln zustande. Seine blauen Augen ruhten auf ihr und auch er hatte ein Lächeln auf den Lippen.
    Sie kannten sich seit Jahren und kannten den jeweils anderen fast besser als sich selbst und obwohl er genau wusste, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte fragte er nicht. Er wartete ab ob sie von sich aus erzählen wollte ansonsten würde er sie an diesem Abend einfach ein bisschen vom Grübeln abhalten. Immer noch lächeln erhob er sich und holte die Schüssel mit den Nudeln und den Topf mit der Soße. Er öffnete beide Gefäße und nahm sich ihren Teller um ihr eine Portion Spagetti und ganz viel Soße - wie sie es besonders gerne mochte - darauf zu schöpfen. Dankend nahm sie den Teller wieder zurück und begann schweigend zu essen. Die lange Kerze, die in der Mitte des Tisches ihren Platz gefunden hatte und still vor sich hin flackerte war die einzige Lichtquelle im Raum, wodurch eine angenehme, schöne Stimmung die beiden umgab. Sie genoss es einfach nur neben ihm zu sitzen ohne zu reden.
    Nach dem Essen gingen sie ins Wohnzimmer und setzten sich gemütlich auf das Sofa. Ihr Kopf lehnte auf seiner Schulter und sein Kopf lag sanft auf dem ihren, wie immer.
    „Wollten wir nicht eigentlich einen Film schauen?“ fragte er mit einem Grinsen auf den Lippen. „Doch“ sie ließ sich von seinem Grinsen anstecken. „Ich bin zu faul aufzustehen“ lächelte er. Sie lächelte nur, denn er wusste genauso gut wie sie, wie das hier weitergehen würde. Jedes mal wenn sie sich verabredeten um einen Film zu sehen waren sie am Ende zu Faul dazu und redeten stundenlang über Gott und die Welt. „Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen“ stellte er fest. Sie nickte nur während er ihre warmen, braunen Augen denen der sonst übliche Glanz heute fehlte betrachtete. Er wollte sie lachen hören, jetzt sofort. Ihr Lachen, das er so gerne hörte und das er in den letzten Wochen ohne sie so sehr vermisst hatte. Seine Finger suchten sich kitzelnd den Weg über ihren Bauch und sie begann herzhaft zu lachen. Vergeblich versuchte sie sich zu Wehren doch er kitzelte sie einfach weiter bis sie ihn unter Lachkrämpfen anflehte aufzuhören.
    Sie rang immer noch lachend nach Luft als er wieder friedlich ohne sie zu kitzeln neben ihr auf dem Sofa saß. „Das gibt Rache… irgendwann!“ lachte sie. „Ja, klar!“ gab er spöttisch zurück und grinste sie frech an.
    Fast drei Monate hatten sie sich kein einziges Mal gesehen obwohl sie sich früher fast jeden Tag gesehen hatten. Es gab keinen Grund dafür und Kontakt hatten sie trotzdem oft. Trotzdem hatte etwas gefehlt.
    Seine Augen suchten ihre und als sie sie gefunden hatten hielten sie sie fest.
    Er rückte ein Stück näher an sie heran und legte einen Arm um ihre Schultern. Vorsichtig zog er sie noch ein Stück näher an sich und sie legte ebenso vorsichtig ihre Arme um seinen Oberkörper. Ihr Kopf lag auf seiner Brust und sie hörte sein Herz gleichmäßig schlagen. Mit seiner Hand strich er ihr vorsichtig durch ihr langes, braunes Haar. „Es ist schön wieder hier zu sein.“, sprach sie ihre Gedanken aus. „Ach so es geht dir also nur um meine Wohnung!“, lachte er. „Mist du hast mich durchschaut!“, gab sie grinsend zurück. Ja, er schaffte es immer sie zum Lachen zu bringen. Sogar als vor zwei Jahren ihr Hamster gestorben war. Er stand damals an ihrer Seite und hielt ihre Hand währen er sich vor Lachen fast nicht mehr halten konnte bis sie mitlachen musste. Bis heute hatte er noch keine Ahnung warum er bei der Beerdigung des Nagetiers so lachen musste es war einfach so.
    Auch heute hatte er es geschafft sie zum Lachen zu bringen und sie vom grübeln abzuhalten. Er hatte einfach eine Art an sich die ihr unheimlich gut tat.
    „Danke“, sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Er musste nicht fragen wofür, denn das Verständnis ohne Worte zwischen ihnen genügte. „Nicht dafür“, gab er nur zurück.
    Es ging ihr jetzt besser sie fühlte sich gut kein bisschen von Unglücklichkeit oder Einsamkeit spürte sie mehr. Er hatte alles davon geblasen. Wie ein Windstoß der alle grauen, schweren Wolken vertreibt. Sie wusste jetzt was ihr gefehlt hatte. Er, ihr bester Freund der ihren Augen nun endlich wieder Glanz verliehen hatte und auf ihre Lippen ein Lächeln gelegt hatte.



    Re: Whatever

    Angi90 - 04.03.2011, 17:51


    echt schöne geschichte, gefällt mir! =)

    lg



    Re: Whatever

    Mele - 05.03.2011, 00:41


    Danke :D Die Geschichte liegt mir auch sehr am Herzen.....;)



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