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Re: Klassensprecher - Nachtrag
hdurst - 09.04.2005, 00:05Klassensprecher - Nachtrag
Hallo,
da das alte Klassensprecher-Thema eben geschlossen wurde, und ich was loswerden will, muss jetzt halt ein neues Thema her.
Mich wundert, welch absurde Ideen zum Thema Klassensprecher hier kursieren.
Zunächst die harten Fakten (aus der SMV-Verordnung, die ja schon zitiert wurde): Die Wahl des Klassensprechers und seines Stellvertreters (gemeint sind auch die Amtsträgerinnen) soll spätestens bis zum Ablauf der dritten Unterrichtswoche im Schuljahr stattfinden. Sie werden von den Schülern der Klasse gewählt.
Damit fallen von vorneherein alle Modelle weg, die Schülersprecher in die Kandidatenwahl einzubeziehen.
Wie erhält man nun ein Klassensprecherduo, das für die Klasse und die SMV (Schülermitverantwortung) geeignet ist?
Als Klassenlehrer und ehemaliger Verbindungslehrer hat mich das schon länger beschäftigt, und ich glaube, ein ganz gutes Verfahren zu verwenden.
Zunächst ist wichtig, den Zeitdruck zu nehmen. Bei uns an der Schule hat das dieses Jahr nicht geklappt, weil die SMV unbedingt vor der Polen-Fahrt der 12er eine Schülerratssitzung haben wollte und in allen Klassen schon in der ersten Woche gewählt werden sollte. Insbesondere bei neuen Klassen ist das zu schnell.
Als nächstes ist wichtig, ausführlich über die Aufgabe der Klassensprecher zu sprechen. Es sind nämlich nicht diejenigen, die zum Vertretungsplan rennen oder Geld einsammeln müssen. Das sollen gefälligst andere Freiwillige machen. Es sind auch nicht diejenigen, die Musterschüler in Verhalten und Schulleistung sind, und auch nicht diejenigen, die die angeblich coolsten sind und die meisten Lacher auf ihrer Seite haben.
Wenn das in der Klasse bisher so verstanden wurde, ist etwas schief gelaufen.
Klassensprecher sollen für die Interessen und Belange der Schüler einstehen und im Namen der Klasse sprechen, wobei sie ihre eigene Person zurücknehmen. Sie tragen die Interessen der Klasse weiter in die Schülerratssitzung und berichten später in der Klasse von der Sitzung. Ganz wichtig ist also, dass sich die Klassensprecher vor die Klasse hinstellen und klar und verständlich Information weitergeben können. Ich habe leider schon öfter erlebt, wie wenig von der SMV-Sitzung nachher in der Klasse ankommt, weil die Klassensprecher das Thema in der SMV-Sitzung entweder nicht richtig verstanden oder in der Klasse mit so vielen "irgendwies" und "ähs" gemurmelt haben, dass gar nichts mehr hängen blieb.
Im Idealfall sind die Klassensprecher selbst aktiv und an der Mitgestaltung der Schule interessiert. Sie stellen dann auch etwas auf die Beine und gewinnen ihre Mitschüler, bei den SMV-Projekten mitzumachen.
Dabei muss man offen in der Klasse ansprechen, dass nicht automatisch der lauteste Schüler, der sich bei jeder Gelegenheit in den Vordergrund drängelt oder die besten Witze reißt, ein geeigneter Klassensprecher sein muss. Die Schüler wissen dann meist selbst am besten, wer gemeint ist.
Schließlich kommen zwei Wahlgänge. Einen für den Klassensprecher bzw. die Klassensprecherin, ein zweiter für den Stellvertreter bzw. die Stellvertreterin. Natürlich geht es in der Praxis nicht um eine Rangordnung, sondern um ein Team von zwei Klassensprechern. Laut Verordnung sind es aber zwei Ämter, und auch in der Politik werden Vorsitzender und Stellvertreter getrennt gewählt.
Ich erkläre dann, warum dieses Verfahren sinnvoll ist. Nach der Wahl des Klassensprechers kann man bei der Wahl des Stellvertreters berücksichtigen, wer zum Klassensprecher ein guter Partner ist. Wenn ein Mädchen gewählt wurde, kann man sich jetzt für einen Jungen entscheiden oder umgekehrt, sofern man will, dass jeweils ein Junge und ein Mädchen das Klassensprecherduo bilden.
Nach dem ersten Wahlgang, bei dem jeder eine Stimme hat, wenn der Klassensprecher feststeht, betone ich nochmals, dass es an den Schülern der Klasse ist, im zweiten Wahlgang den passenden Stellvertreter zu wählen. Das kann man den Schülern schon zutrauen!
Meine Erfahrungen mit diesem Verfahren sind sehr gut. Dass es auch schon vorkam, dass in einer Klasse mit neun Jungs und 16 Mädchen zwei Jungs gewählt wurden, hat sowohl mich als auch die Klasse gewundert. Manche Mädchen haben nach einiger Zeit die Situation bemängelt, aber die Wahl verlief korrekt, und die Klassensprecher machten ihre Sache gut und waren akzeptiert.
"Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient", heißt ein Spruch. Es liegt viel an der Klasse selbst. Es muss nur gelingen, die vielen positiven Kräfte einzufangen und den Vorlauten, hinter denen nichts Substanzielles steckt, nicht das Feld zu überlassen. Lasst euch nicht auf eine zu schnelle Klassensprecherwahl ein, schon gar nicht am ersten Schultag!
Jetzt ist der Beitrag doch etwas länger geworden...
Liebe Grüße
H. Durst
Re: Klassensprecher - Nachtrag
silvstar - 09.04.2005, 00:19
wohl wahr! der klassensprecher sollte engagiert sein und sich für die interessen der mitschüler einsetzen!
aber genau da liegt ja das problem. die schüler wählen einfach willkürlich ihre klassensprecher, eher nach der beziehung zu der person (ob sie jetzt gut befreundet sind oder nicht, und in tieferen klassen nach dem motto "der is cool, den wähl ich"). letztendlich sind es aber dann alle schüler, die das leid tragen, denn wie gesagt, die schülersprecher haben sich ja über mangelnde kompetenzen der klassensprecher geäußert und sogar gesagt, dass alle arbeit an ihnen hängen bleibt. und (ohne tobi zu nahe treten zu wollen), wenn ich mir unseren klassensprecher anschaue, dann versteh ich warum...
Re: Klassensprecher - Nachtrag
Anni - 09.04.2005, 11:22
Ich habe diese Diskusion in den letzten Tagen auch ein bisschen verfolgt und war echt überrascht wie viele Vorschläge kamen, aber mal ganz ehrlich, ich finde den Vorschlag das die Schülersprecher Leute vorschlagen sollen auch nicht gut, wir kennen die Schüler doch gar nicht richtig!!! Wir haben aber für das nächste Jahr fest geplant durch die Klassen zu gehen und zu erklären worauf es bei der Wahl ankommt, ich glaube nämlich das viele Lehrer das in der Vergangenheit vergessen haben.
Ach ja,was ich auch noch sagen wollte, es stimmt schon das viel Arbeit an den Schülersprechern hängenbleibt, aber man kann nicht sagen das ALLE Anderen gar nichts machen!
Re: Klassensprecher - Nachtrag
Bable - 09.04.2005, 14:04
:arrow: Anni: Wenn du meine Aussage damit meinst Zitat: Ach ja,was ich auch noch sagen wollte, es stimmt schon das viel Arbeit an den Schülersprechern hängenbleibt, aber man kann nicht sagen das ALLE Anderen gar nichts machen! , dann tuts mir leid, dass du das so verstanden hast, hab mich wohl nicht ganz richtig ausgedrückt.
Re: Klassensprecher - Nachtrag
Bable - 09.04.2005, 14:11
Vielleicht könnte man auch über die Vertrauenslehrer in der GLK die restliche Lehrerschaft informiert werden, dass sie die KLassen besser über die Klassensprecher informieren sollten. Wär ja unnötig nur dafür in die GLK zu gehen....
Ich könnte mir des richtig lusitg vorstellen, wie z-B der (Herr) Kempf vorne steht und den Schülern ne Geschichte erzählt was er denn tolles mit KLassensprechern erlebt hat. :lol: Trotzdem sollte, vor allem bei Herrn Kempf, die Ernsthaftigkeit nicht außer vorgelassen werden. Das ist und sollte das Hauptziel bleiben, die Schüler die Ernsthaftigkeit der SMV klar zu machen udn jegliche Verantwortung aber auch Rechte aufzuzeigen.
Re: Klassensprecher - Nachtrag
Anni - 09.04.2005, 14:11
Hey Bable,ich weiß doch das du das nicht denkst...,aber ich hatte das Gefühl das Die Anderen es so aufgenommen haben und wollte es einfach nur mal klarstellen... :wink:
Re: Klassensprecher - Nachtrag
Bable - 09.04.2005, 14:36
Ach so, dann is alles klar, danke...
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