Keine Schöne aber wahre Geschichte!

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    Re: Keine Schöne aber wahre Geschichte!

    Ett - 26.10.2005, 20:55

    Keine Schöne aber wahre Geschichte!
    Eine schöne aber wahre Geschichte über Herrn Müller

    Das hier, das ist der Herr Müller. Der Herr Müller kommt aus Aretsried, das
    liegt in Bayern, also ganz im Süden.

    Der Herr Müller ist ein Unternehmer und das, was in den Fabriken von Herrn
    Müller hergestellt wird, habt ihr sicher alle schon mal gesehen, als ihr im
    Supermarkt wart. Der Herr Müller stellt nämlich lauter Sachen her, die aus
    Milch gemacht werden. Na ja, eigentlich stellen die Kühe die Milch her, aber
    der Herr Müller verpackt sie schön und sorgt dafür, dass sie in den
    Supermarkt kommen, wo ihr sie dann kaufen könnt.

    Die Sachen, die der Herr Müller herstellt sind so gut, dass sogar der Herr
    Bohlen dafür Werbung gemacht hat. Weil der Herr Müller ein Unternehmer ist,
    hat er sich gedacht, er unternimmt mal was und baut eine neue Fabrik. Und
    zwar baut er sie in Sachsen, das ist ganz im Osten.

    Eigentlich braucht niemand eine neue Milchfabrik, weil es schon viel zu
    viele davon gibt, und diese viel zu viele Milchprodukte produzieren, aber
    der Herr
    Müller hat sie trotzdem gebaut.

    Und weil die Leute in Sachsen ganz arm sind und keine Arbeitsplätze haben,
    unterstützt der Staat den Bau neuer Fabriken mit Geld. Arbeitsplätze hat man
    nämlich im Gegensatz zu Milchprodukten nie genug. Also hat der Herr Müller
    einen Antrag ausgefüllt, ihn zur Post gebracht und abgeschickt.

    Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sachsen und die Herren von der
    Europäischen Union in Brüssel einen Scheck über 70 Millionen Euro geschickt.

    70 Millionen, das ist eine Zahl mit sieben Nullen, also ganz viel Geld. Viel
    mehr, als in euer Sparschwein passt.

    Der Herr Müller hat also seine neue Fabrik gebaut und 158 Leute eingestellt.
    Hurra, Herr Müller.

    Nachdem die neue Fabrik von Herrn Müller nun ganz viele Milchprodukte
    hergestellt hat, hat er gemerkt, dass er sie gar nicht verkaufen kann, denn
    es gibt ja viel zu viele Fabriken und Milchprodukte.

    Na ja, eigentlich hat er das schon vorher gewusst, auch die Herren vom Land
    Sachsen und der Europäischen Union haben das gewusst, es ist nämlich kein
    Geheimnis. Das Geld haben sie ihm trotzdem gegeben.

    Ist ja nicht ihr Geld, sondern eures. Klingt komisch, ist aber so.

    Also was hat er gemacht, der Herr Müller? In Niedersachsen, das ist ziemlich
    weit im Norden, hat der Herr Müller auch eine Fabrik. Die steht da schon
    seit 85 Jahren und irgendwann hatte der Herr Müller sie gekauft. Weil er
    jetzt die
    schöne neue Fabrik in Sachsen hatte, hat der Herr Müller die alte Fabrik in
    Niedersachsen nicht mehr gebraucht, er hat sie geschlossen und 175 Menschen
    haben ihre Arbeit verloren.

    Wenn ihr in der Schule gut aufgepasst habt, dann habt ihr sicher schon
    gemerkt, dass der Herr Müller 17 Arbeitsplätze weniger geschaffen als
    abgebaut hat. Dafür hat er 70 Millionen Euro bekommen.

    Wenn ihr jetzt die 70 Millionen durch 17 teilt, dafür könnt ihr ruhig einen
    Taschenrechner nehmen, dann wißt ihr, dass der Herr Müller für jeden
    vernichteten Arbeitsplatz über 4 Millionen Euro bekommen hat.

    Da lacht er, der Herr Müller. Natürlich nur, wenn niemand hinsieht.
    Ansonsten guckt er ganz traurig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm geht.

    Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, sondern er sorgt auch dafür, dass
    es ihm besser geht. Er ist nämlich sparsam, der Herr Müller.

    Sicher kennt ihr die Becher, in denen früher die Milch von Herrn Müller
    verkauft wurden. Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein, das ist ein
    halber
    Liter. Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine Milch aber in
    lustigen
    Flaschen, nicht mehr in Bechern. Die sind praktisch, weil man sie wieder
    verschließen kann und sehen hübsch aus. Allerdings sind nur noch 400 ml
    drin, sie kosten aber dasselbe. Da spart er was, der Herr Müller. Und sparen
    ist
    eine Tugend, das wissen wir alle.

    Wenn ihr jetzt fragt, warum solche ekelhaften Schmarotzer wie der Herr
    Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann muss ich euch
    sagen, dass man so etwas einfach nicht tut.

    Wenn ihr aber das nächste mal im Supermarkt seid, dann laßt doch einfach die
    Sachen vom Herrn Müller im Regal stehen und kauft die Sachen, die daneben
    stehen. Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger und werden
    vielleicht von einem Unternehmer hergestellt, für den der Begriff "soziale
    Verantwortung" noch eine Bedeutung hat.



    Re: Keine Schöne aber wahre Geschichte!

    madragh - 28.10.2005, 10:37


    Dazu kann ich nur sagen: armes Deutschland, arme EU.

    Es ist unglaublich wie mit dem Geld anderer Leute umgegangen wird, Politiker die solche Entscheidungen treffen sollten direkt ihren Hut nehmen müssen und die Bezüge bzw. Abfindungen gestrichen bekommen, einem normalen Arbeitnehmen würde dies auf jeden Fall geschehen. :evil:



    Re: Keine Schöne aber wahre Geschichte!

    Rumina - 29.10.2005, 10:22


    Ich finde die Wahl hat es doch deutlich gezeigt wie die Menschen in Deutschland drauf sind. :roll:



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