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Pynchon, Thomas - Gegen den Tag




Pynchon, Thomas - Gegen den Tag

Beitragvon Krümel » 09.05.2008, 14:01

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«Gegen den Tag umspannt den Zeitraum zwischen der Weltausstellung in Chicago 1893 und den Jahren kurz nach dem Ersten Weltkrieg und führt von den Arbeiterunruhen in Colorado über das New York der Jahrhundertwende, London und Göttingen, Venedig und Wien, den Balkan, Zentralasien, Sibirien zur Zeit des Tunguska-Ereignisses und Mexiko während der Revolution ins Paris der Nachkriegszeit, Hollywood während der Stummfilmära und an ein, zwei Orte, die
auf keiner Landkarte zu finden sind. Während sich die weltweite Katastrophe schon am Horizont bzeichnet, beherrschen hemmungslose kapitalistische Gier, falsche Religiosität, tiefe Geistlosigkeit und böse Absichten an hohen Stellen das Bild. Derweil treibt Thomas Pynchon sein Spiel. Figuren unterbrechen ihr Tun, um größtenteils alberne Liedchen zu singen. Seltsame und abseitige Sexualpraktiken werden ausgeübt, obskure Sprachen gesprochen, und das nicht immer idiomatisch richtig. Kontrafaktische Ereignisse finden statt. Vielleicht ist dies nicht die Welt, aber mit ein, zwei kleinen Änderungen könnte sie es sein.» T.P.





Hier wird später die Rezi erscheinen, wenn ich denn das Buch zuende lese, denn es wäre das längste Buch, welches ich je gelesen habe. Ein Experiment für mich, ob mich ein Werk so lange bei der Stande halten kann :wink:
Zuletzt geändert von Krümel am 09.05.2008, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
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von Anzeige » 09.05.2008, 14:01

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Beitragvon Krümel » 09.05.2008, 14:12

:arrow: Seite 23

Also die Figuren befinden sich auf einem Zeppelin, deshalb können sie so viele Orte erreichen. Im Moment fliegen sie zur Weltausstellung nach Chicago.
Die Mannschaft wird vorgestellt, mensch sind das viele Namen!, und auch technische Daten vom Zeppelin werden beschrieben, oh Gott.
Ein Besatzungsmitglied wurde vor dem Ku-Klux-Klan gerettet, und an Bord befindet sich ein Hund, der lesen kann :lol:

Also man merkt sofort, der Autor ist ein hochintelligenter Mensch mit viel Phantasie und Humor. Gesellschaftskritik wird ein Leitfaden werden, und man sollte als Leser den Spagat zwischen Realistischem und Utopischen wagen können. Darauf muss sich einfach einstellen.

Hi, ist schon was ganz anderes als ich bisher gelesen habe :D
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Beitragvon Krümel » 12.05.2008, 15:26

Ich bin noch nicht weit gekommen, denn das Buch hat gewaltige Tücken: zu viele Figuren!!! Und ich steige da nicht so richtig durch :cry: Ich muss ganz offen und ehrlich sagen, ich versuche es weiter zu lesen, doch wenn nur noch ein größeres Durcheinander entsteht, und ich da keine "Erleuchtung" finde, dann werde ich aufgeben. Dafür gibt es einfach zu viele gute Bücher, die auf mich warten.
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Beitragvon Krümel » 13.05.2008, 13:20

Wie liest man das Buch, und wo könnte es einsortiert werden?

Man könnte es als Science Fiktion Roman einstufen, allerdings aus der Sicht vor 100 Jahren, die unsere Zeit spiegelt. Denn ich habe soeben über die großen Schlachthöfe gelesen. Massentierhaltung wie wir sie kennen, und ein aktuelles Problem darstellt, auch in Bezug auf den Welthunger.

Also es gibt im Buch eine höhere Hierarchie, die die Weltharmonie wieder herstellen möchte, die Drahtzieher sind unbekannt. Die Mannschaft des Zeppelins gehört dazu, sowie zahllose Detektive unten.
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Beitragvon Krümel » 15.05.2008, 11:13

Ich bin jetzt erst drei Kapitel weiter, aber was ich da gelesen habe, ist einfach gigantisch! Vom Äther, der den Raum füllt, als Erklärung warum sich Licht ausbreiten kann. Diese Theorie ist abgelöst worden, weil man entdeckte, dass sich Licht in Teilchenform ausbreitet, die Lichtquanten.
Von der Photographie und vom Bergbau. Ganz viele Eindrücke nimmt man mit, wirklich toll!
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Beitragvon Krümel » 16.05.2008, 22:47

Ich habe das Buch, zwar mit einem weinenden Auge, aber erst einmal beiseite gelegt :oops:
Es ist einfach zu intensiv, und mit dem Romantik-"Studium" nicht vereinbar. Zwei total unterschiedliche Zeiten, und beides Geschichte pur.

Was nicht heißt, dass ich es nicht weiterlesen werde, ganz im Gegenteil, nur später :wink:
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Beitragvon Voltaire » 18.05.2008, 08:00

In der aktuellen Ausgabe der ZEIT (Nummer 21 vom 15. Mai 2008) findet sich ein ausführlicher Aufsatz von Fritz J. Raddatz zu diesem Buch. Überschrieben mit "Ein Wunderwerk", untertitelt mit "Der neue Roman von Thomas Pynchon ist ein überwältigendes Prosa-Gebirge. Es hat keine Logik - außer seiner eigenen" drückt sich Raddatz (mal wieder, lieber Fritz) um eine konkrete Stellungnahme und Meinung herum. Aber das kennen wir ja von unserem lieben Fritz "Groß Jot Punkt". Reden um des redens willens ohne auf den Punkt zu kommen.

Trotzdem liest sich sein Artikel durchaus interessant. Er drückt genau die Ratlosigkeit aus, zu der sich bisher noch keiner unserer professionellen Literaturkritiker bekannt hat. Ratlosigkeit ist schließlich das Privileg der dummen Lesegemeinde, der Gemeinde der "Nur-Leser" und der Nichtversteher.

Man muss sich beispielsweise diesen Satz von Raddatz mal auf der Zunge zergehen lassen:

"Wie bei aller großen Literatur - von Werther bis zur Kartause von Parma oder zu den Romanzyklen des John dos Passos - schmilzt unser Autor Wirklichkeit mit ein; er singt die große antikapitalistische Hymne, er zeigt das Menschenzerstampfende der industriellen Gründerjahre, in denen aus Blut und zerschundenen Knochen jener gleißende Ruhm der Carnegies und Rockefellers entstand, den wir heute noch in des Eisenbahnkönigs prunkvoller Frick Collection bewundern."

Naja Fritz J. Raddatz, da hast du es uns ungebildeten Menschen mal wieder gezeigt. Aber sag mal lieber Freund: Hast du das Buch überhaupt gelesen, geschweige denn verstanden? Dein Aufsatz über dieses Buch ist dermaßen blumig und Allgemeinplatzschwanger; da könnte man schon mal auf den Gedanken kommen, dass da jemand etwas beurteilt, von dem er allerhöchstens Fragmente kennt oder wo das Hörensagen echte Triumphe feiert.

Nichts für ungut lieber Raddatz, ohne dich könnte ich mich gar nicht mehr über deine schwachsinnigen Literaturkritiken ärgern. Also, mach weiter! Ich werde immer dein treuer und aufmerksamer Leser sein.
Voltaire
 

Beitragvon Pippilotta » 18.05.2008, 08:30

:clap: :clap:
Herzliche Grüße
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Beitragvon Krümel » 18.05.2008, 10:44

Prima Voltaire, dass du unseren speziellen Freund weiterhin beobachtest :clap:

Also ich werde auf jedem Fall das Buch zuende lesen, weil es einfach gigantisch ist. Wäre aber toll, wenn du Lunte gerochen hättest, und es auch liest. Ich denke, es wäre auch etwas für dich.
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Beitragvon Dr.Who » 18.05.2008, 21:40

Darf ich anlässlich dieses Threads noch eine kleine Wortmeldung Denis Schecks hier unterbringen. Interessant vielleicht das jenes kleine Gespräch bereits am 21.11.2006, anlässlich des amerikanischen Start´s des Buches, geführt wurde.
Dr.Who
 

Beitragvon Krümel » 19.05.2008, 08:55

Dr.Who hat geschrieben:Darf ich anlässlich dieses Threads noch eine kleine Wortmeldung Denis Schecks hier unterbringen. Interessant vielleicht das jenes kleine Gespräch bereits am 21.11.2006, anlässlich des amerikanischen Start´s des Buches, geführt wurde.


Ja Herr Scheck ist total begeistert von diesem Buch. Er hat im letzten Druckfrisch gesagt: Dass es einem Literaturkritiker nur einmal im Leben geschieht, ein wirkliches Meisterwerk zu entdecken, zu lesen und kritisieren zu dürfen.
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Beitragvon wolves » 19.05.2008, 09:04

So langsam macht ihr ziemlich neugierig auf dieses Buch 8)
Liebe Grüße
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Beitragvon Krümel » 19.05.2008, 09:15

wolves hat geschrieben:So langsam macht ihr ziemlich neugierig auf dieses Buch 8)


Wir könnten im Herbst ein Langzeitprojekt draus machen :wink: :mrgreen:
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Beitragvon Dr.Who » 19.05.2008, 11:52

Habs heute bestellt und dürfte morgen im Postkasten liegen :mrgreen:
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Beitragvon wolves » 19.05.2008, 12:09

Krümel hat geschrieben:
wolves hat geschrieben:So langsam macht ihr ziemlich neugierig auf dieses Buch 8)


Wir könnten im Herbst ein Langzeitprojekt draus machen :wink: :mrgreen:


Nur wenn du vorher mit mir Proust liest :mrgreen:
Liebe Grüße
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