Anstoß

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    Re: Anstoß

    Karus - 09.12.2006, 16:42

    Anstoß
    Anstoß gegen Arroganz

    „Ich will Handball spielen…“
    „Du?“, fragte ihr Gegenüber. „Du und Handball spielen? Du kannst doch nicht mal einen Ball fangen!“
    „Falsch“, erwiderte Christina. „Ich kann Bälle fangen. Das einzige, was ich beim Handball nicht könnte, wäre zu prellen und dabei Strecke hinter mich zu bringen.“
    „Dann bist du bei uns ja schon mal völlig falsch.“
    Daniela drehte sich weg und wollte schon aufbrechen, als Christina sie erneut zurückhielt.
    „Halt!“, rief sie und: „Bitte!“
    „Warum solltest ausgerechnet du Handball spielen wollen?“, fragte Daniela abermals und sah sie direkt an. Sie wusste es, wenn ein guter Stürmer oder Verteidiger für ihre Mannschaft vor ihr stand und dieses Mädchen war garantiert nichts von beidem.
    „Pass auf…“ Christina drehte sich unruhig um die eigene Achse. Sie standen vor ihrer Schule und wenn sie nicht aufpassten, würde jemand aus ihrer Klasse sie beide bei ihrem Gespräch belauschen. Und das musste nicht sein.
    „Du kennst doch Torben noch… Oder?“
    „Natürlich!“, grollte Daniela. „Diesen Idioten vergess ich doch nicht.“
    „Er ist nicht mehr mit uns in einer Klasse.“
    „Dass dir das auch schon aufgefallen ist! Wo liegt das Problem?“
    „Gegen ihn will ich spielen.“
    „Gegen ihn?“
    „Ja. Er ist doch in eurer Parallelmannschaft oder nicht?“
    „Ja…“, murmelte Daniela. „Das heißt, nein. Er spielt Fußball, kein Handball.“
    „Aber ihr spielt ab und an gegen sie?“
    „Ja. Aber immer nur so, dass sie Handball spielen, obwohl sie es ja eigentlich nicht trainieren. Und so spielen wir dann gemeinsam ein Übungsspiel“, erklärte Daniela. „Sie trainieren damit nicht ihre Fähigkeiten sondern nur ihre Taktik. Trotzdem gewinnen sie. Sie sind größer und schwerer… Und vor allem schneller und stärker.“
    „Fußballeigenschaften…“, überlegte Christina betrübt.
    „Also, wenn ich das richtig verstanden habe, willst du gegen Torben spielen?“, hakte Dani nach. Christina nickte. „Wieso?“
    „Weil er so arrogant ist! Irgendjemand muss ihm doch mal eine Lektion erteilen!“
    „Und das willst du erledigen?“ Dani war geschockt. „Wie kommt das?“
    „Es nervt mich eben…“, erwiderte Christina. „Darf ich das etwa nicht?“
    „Doch, natürlich!“ Das andere Mädchen überlegte. „Du weißt, dass ich die erste bin, die ihm eine Lektion erteilen möchte… Aber selbst in meinem Sport ist er besser als ich. Und in der Schule kann jetzt von uns auch keiner mehr ihn in seine Grenzen weisen. Aber wieso ausgerechnet im Handball?“
    „Weil ich ein Torwart bin…“, erklärte Christina. „Ich dachte, wenn ich bei euch in der Mannschaft spiele und auch nur ein Tor von ihm halte, dann würde ihm das einen Denkzettel verpassen.“
    „Ach…“ Dani schulterte ihren Rucksack und machte sich auf den Weg. Sie winkte Christina, mit ihr zu kommen, also traten sie gemeinsam den Weg zur nächsten Haltestelle an.
    „Wie wär’s, wenn du ihm in seinem eigenen Sport schlagen würdest?“, fragte sie nach einer kleinen Weile.
    „Wie soll ich das denn bitte machen?“, fragte Christina sarkastisch. „Dafür müsste ich fünf Jahre nur trainieren. Du weißt, dass ich das nicht kann. Weißt du eigentlich wie schnell der Kerl ist und wie lange der schon Fußball spielt?“
    „Natürlich. Aber du bist ein Torwart, meintest du das nicht? Wie wär’s, wenn du in einer Mannschaft gegen ihn antrittst, wo er glaubt, kaum Widerstand zu finden? Er muss dich im Tor ja nicht erkennen…“
    „Was meinst du?“, hakte Christina verwirrt nach.
    „Naja…“ Daniela sah sie von der Seite an. „Du brauchst schon Mut… Und noch einiges an Unterstützung!“


    Die Geschichte geht eigentlich noch ein ganzes Stück weiter, aber als ich sie im ganzen posten wollte, war's mir doch etwas zu lang. Wenn ihr aber jetzt noch den Rest lesen wollt, versuch ichs mal... :D Ich will euch ja nicht abschrecken. ;)



    Re: Anstoß

    Sigma - 09.12.2006, 22:45


    Leg mal nach - will wissen wie es weiter geht!

    Sigma



    Re: Anstoß

    Karus - 10.12.2006, 10:51


    Gut. Auf deine Verantwortung... :-? :D

    Und jetzt stand sie da. Im Tor. Um sie herum nur Mädchen, die seit Ewigkeiten Fußball spielten, die ihr aber Mut machende Blicke zuwarfen. Doch sie wusste, was eigentlich los war. Diese Mädchen spielten ein Trainingsspiel gegen Torbens Mannschaft wie jedes Jahr um diese Zeit. Ein Trainingsspiel, das die Mädchenmannschaft jedes Jahr in seiner Geschichte verloren hatte.
    Das ließ sie an das Ereignis vor einem Jahr denken und sie blickte zu den wenigen Zuschauern an der Bande. Daniela stand da. Gemeinsam mit Manu, Nina und Rebekka. Diese Vier waren im Moment am wichtigsten, denn sie hatten ihr geholfen, überhaupt so weit zu kommen. Sie hatten ihr diese Gruppe vorgeschlagen und sie dem Trainer vorgestellt. Dieser war erst gar nicht begeistert gewesen, aber als sie zum ersten Mal zum Training erschienen war und nach dem – zugegebenermaßen sehr anstrengenden Lauftraining – das erste Mal im Tor stand, waren seine Zweifel zerstreut gewesen.
    Sie ließ von sieben Bällen nur einen durch. Ihr persönlich war das zwar immer noch zu viel, aber da die Torwärterin davor nur eine Aushilfe war, die eigentlich wesentlich lieber in der Abwehr spielte, war Christina eine Verbesserung gewesen.
    Vor allem, da sie keine Angst vor dem Ball hatte. Und das war gegen die Jungen sehr von Bedeutung.
    Vor einem Jahr hatte sie diese Mädchen verlieren sehen. Ein Jahr war ihre Entscheidung her. Und jetzt stand sie hier.
    Sie sah an sich herab. Der Dress stand ihr nicht sonderlich gut, fand sie. Aber das schien nur ihr so zu gehen, oder aber die anderen wollten ihr nur weiter Mut machen. Zumindest durfte sie als Torwart eine lange Hose tragen. Die kurzen der anderen hätte sie nicht für Geld und gute Worte angezogen.
    Ein weiterer Vorteil des Torwart-Seins war die Kappe, die sie tragen durfte. Sie hatte eine dunkelblaue gewählt, die eher einem Stirnreif mit einem Sonnenschutz ähnelte, und sie tief ins Gesicht gezogen.
    Ihre Augen lagen im Schatten, das konnte sie also nicht verraten. Auch ihr Zopf, in dem ihre langen Haare in den Nacken hingen, war eher unverfänglich. Torben kannte sie nur mit offenen Haaren. Sie atmete tief durch und versuchte sich einzureden, dass sie perfekt getarnt war. War sie das nicht?
    Sie ballte die behandschuhten Hände und blickte auf das Spielfeld. Die Kapitäne der beiden Mannschaften standen bereits am Mittelkreis, um das Spiel mit einem Handschlag und einigen, eher unwichtigen einleitenden Worten mit dem Schiedsrichter zu beginnen. Die Mädchenmannschaft durfte anfangen und die Seite wählen, das war so Tradition. Ganz ohne Münzwurf.
    Ebenso wie es Tradition war, dass sie verloren.
    Christina lehnte sich in die Dehnübungen, die ihr erklärt worden waren, um sich abzulenken. Sie sah nur diesen einen Spieler. Mittelfeld. Links. Er war Linkshänder. Aber beidfüssig…
    Torben und die Jungs aus seiner Mannschaft verschwendeten nicht ihre Zeit mit dem Aufwärmen und Dehnen. Bis jetzt waren sie immer relativ trocken vom Platz gegangen, auch wenn die Mädchen – bis auf ein oder zwei Mal und unter der Kapitänin im Moment gar nicht mehr – nie aufgaben, bevor die neunzig Minuten zu Ende waren.
    Dann kam der Pfiff. Die Mädchen stießen an, doch die meisten der Jungen quatschten noch einen Moment weiter, bis sie sich fertig machten.
    Christina biss die Zähne zusammen. Diese Arroganz war über den ganzen Platz zu spüren.
    Sie rückte ihre Kappe tiefer ins Gesicht und klatschte zwei, drei Mal in die Hände, bevor sie ein wenig in die Hocke ging.
    In dieser kurzen Zeit hatte sich die Jungenmannschaft mit einem kurzen aber heftigen Angriff den Ball geholt und stürmte nun auf das Tor zu.
    Es war ausgerechnet die Kapitänin Katharina, die den Ball zurück eroberte, doch Marcel holte sich den Ball zurück und spielte ihn auf den linken Mittelfeldsflügel. Zu Torben.
    Christina spannte sich. Jetzt kam es drauf an.
    Torben stand kaum Gegenwehr gegenüber. Niemand konnte es mit ihm aufnehmen. Die einzige, die ihm wenigstens in der Geschwindigkeit das Wasser reichen konnte, war auf der anderen Seite des Spielfeldes. Das Spiel ging keine drei Minuten und die gegnerische Mannschaft war bereits im Angriff. Und auf direktem Weg zum Tor. Die Abwehr hatte sich noch nicht einmal richtig vorbereitet!
    Doch er hatte die Rechnung ohne Julia gemacht. Diese raste direkt heran und nahm dem Angreifer nur mit Hilfe der Heftigkeit ihrer Bewegungen den Ball ab.
    Christina atmete kurz auf.
    Torben rannte noch ein Stück weiter, dann lief er einen Bogen und setzte zur Verfolgung an. Allerdings sahen seine Bewegungen eher aus, als sei er beim Joggen. Er machte keinen Hehl daraus, dass er nicht viel von diesem Spiel hielt.
    Plötzlich war sich Christina gar nicht mehr so sicher, ein Tor von ihm halten zu können. Immerhin schoss er ziemlich hart! Hoffentlich nicht gegen Mädchen. Aber genau damit rechnete sie.
    Katharina war herangekommen und hielt die Abwehr der Gegner mit einem gekonnten Kombinationsspiel gemeinsam mit Kathy und Yasmin auf Trab. Es kam sogar zum Torschuss, doch der Torwart hielt sicher.
    Die Jungen bedachten die Mädchen mit halb ernstem, halb spöttischen Applaus, als diese enttäuscht den Rückweg antraten.
    Die Jungen gingen zum Angriff über. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie einen großen Teil der Abwehr hinter sich gelassen. Das hieß: Torben und Marcel. Sie spielten mit schnell aufeinander folgenden Pässen. Nur einmal kam ein Mädchen dazwischen, hatte aber kaum bemerkt, dass es den Ball gehabt hatte, da war er schon wieder weg.
    Dann waren sie vor dem Tor.
    Christinas Herz begann zu pochen und schlug von innen gegen ihre Brust. Ihre Muskeln spannten sich. Jetzt kam also die Zerreißprobe. Sie wusste, dass eigentlich niemand damit rechnete, dass sie hielt.
    Umso entschlossener war sie, genau das zu tun.
    Zum Glück waren sich die beiden Angreifer ihrer Sache zu sicher. Nach einem Pass von Marcel, der an der letzten Abwehrspielerin vorbeiging, schoss Torben aufs Tor.
    Es war kein ernst gemeinter Schuss, doch jede Seite erwartete, dass er ins Tor ging.
    Aber es gab keine Führung.
    Kaum hatte der Schuss Torbens Fuß verlassen, hörte Christina auf zu denken. Sie wusste nicht, woher sie die Bahn des Balles ahnte, doch sie tat es und fing den Ball mit beiden Händen aus der Luft. Für den Bruchteil einer Sekunden bemerkte sie die Härte dieses spielerischen Schusses.
    Sie kam nicht um die Einsicht herum, dass Torben wirklich gut war.
    Stille legte sich über den Platz – vor allem über die gegnerische Mannschaft. Dann begannen die Zuschauer vereinzelt an zu klatschen. Christina senkte den Kopf. Wieder war sie froh über ihre Kappe, so konnte kaum jemand sehen, wie rot sie wurde.
    Sie stieß ab und begann damit den Vorstoß ihrer Mannschaft.
    Die Gegner waren sprichwörtlich so überrascht, dass Yasmin und Katharina so nahe an das Tor herankamen, dass sie ohne große Mühe den Torwart austricksten und den ersten Treffer erzielten.
    Aus dem vereinzelten Klatschen wurde Applaus, als die beiden Stürmerinnen ihre Plätze wieder einnahmen.
    Die Gegner stießen an. Man sah ihnen an, dass ihnen dieses Tor noch weniger recht war als in einem Turnierspiel. Umso schneller kam der Gegentreffer, den Christina nicht halten konnte. Sie streifte Marcels Ball nur mit den Fingerspitzen.
    Als sie fünf Minuten später einen weiteren seiner Bälle durchließ, kam Katharina kurz zu ihr.
    „Ich weiß ja, dass du persönlich Torben erwischen willst, aber vergiss dabei nicht, dass es elf Gegner gibt, nicht nur einen!“
    „Weiß ich doch…“, murrte Christina und rückte ihre Schoner und Handschuhe zurecht.
    Plötzlich klopfte Katharina ihr auf den Rücken. „Trotzdem hast du etwas geschafft, was uns wenn überhaupt dann ziemlich lange nicht gelungen ist!“ Sie lachte. „Die haben bestimmt einen halben Herzinfarkt bekommen, als sie den Ball in deiner Hand gesehen haben!“
    Christina stimmte mit in das Lachen ein und sah in vielen anderen Gesichtern ihrer Kameradinnen ebenfalls ein Lächeln. Da fing sie einen Blick des ersten Stürmers auf. Torben sah sie finster an, während Marcel erstaunt, aber auch gut gelaunt in die Gegend blickte.
    „Den nächsten kriege ich wieder!“, versprach sie.
    Und das Versprechen hielt sie auch. Vielleicht auch nur, weil Torben wieder schoss, aber sie hielt ihn.
    Diesmal machte Torben keinen Hehl daraus, dass es mehr als einfach nur gegen seinen Stolz ging, einen Ball nicht ins Netz zu bekommen. Erst recht nicht gegen ein Mädchen. Er trat wütend nach dem aufgewirbelten Staub.
    Christina senkte den Kopf, konnte sich ein Grinsen jedoch nicht verkneifen. Vielleicht dachte der ja jetzt langsam mal nach?
    Das tat er. Allerdings anders als gedacht.
    Vor der Halbzeit fiel kein weiteres Tor. Durch Christinas Leistungen im Tor auch gegen die gegnerischen Mittelfeldspieler, hatten viele aus ihrer Mannschaft plötzlich ihre Talente entdeckt und spielten, was das Zeug hielt. Es fiel zwar kein weiteres Tor für sie, doch auch nur noch eins gegen sie.
    So gingen sie mit einem Spielstand von 1:3 in die Halbzeit.
    Trotz des Rückstandes feierten die Mädchen. Sie waren alle nass geschwitzt, weil es so ein heißer Tag geworden war. Nach dem Wechsel würde Christina in die Sonne blicken müssen.
    Aber auch die Jungen waren nass. Und das war noch nie vorher passiert. Sie mussten sich doch anstrengen. Gerade sprach ihr Trainer ein spöttisches „ernstes Wörtchen“ mit ihnen und als die Halbzeit beendet war, betraten sie den Platz mit grimmigen Gesichtern.
    Katharina lachte und schlug Christina auf die Schultern, bevor sie ihren Platz einnahm. „Das läuft gut! Nur weiter so!“
    Die zweite Halbzeit lief allerdings wesentlich schlechter für die Mädchen. Die Jungen hatten eingesehen, dass sie keine leichten Gegner waren, und verlegten ihren Spielschwerpunkt in die gegnerische Hälfte. Die Stürmer der Mädchen mussten die Abwehr verstärken, um Christina Arbeit abzunehmen.
    Dennoch brach ausgerechnet Torben nach kaum zehn Minuten durch und schoss mit voller Kraft aufs Tor.
    Aus reinem Reflex heraus warf sich Christina in den Schuss. Im letzten Moment erkannte sie, dass der Ball einfach zu scharf geschossen war, um ihn auf diese kurze Entfernung halten zu können. Doch es war bereits zu spät.
    Der Ball traf sie mehr, als dass sie ihn fing. Trotzdem wollte Christina auf jeden Fall ein Tor vermeiden und ließ den Ball von ihren Unterarmen abprallen. Er sprang weg und prallte einmal auf dem Boden auf, bevor er so schnell ins Aus rollte, das niemand ihn mehr erreichen konnte.
    Christina jedoch hatte das Gleichgewicht verloren und war im Tor zu Boden gegangen. Einen Moment lang blieb sie liegen. Sie konnte es nicht fassen. Die Wucht des Balles ließ sie schwindelig werden.
    In diesem Moment jedoch war bereits ihre ganze Mannschaft heran.
    Mit einem Ruck setzte sie sich auf, bereute es jedoch sofort. Die Welt zog bunte Schlieren vor ihren Augen und bis sie die Gesichter wieder deutlich erkennen konnte, die sich über sie gebeugt hatte, vergingen einige Herzschläge.
    Dann jedoch erkannte sie ein Gesicht ganz besonders heraus. Torbens. Und er blickte mit einer Mischung aus Verwirrung, Überraschung und… Erkennen auf sie herab!
    Die Sonne stach an seinem Gesicht vorbei in ihre Augen. Neben ihr lag ihre Kappe.
    Sie hatte ihre Kappe verloren!
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte der Schiedsrichter und brach damit die gespannte Stille.
    Christina zögerte, griff nach ihrer Kappe und stand schwankend auf. „Ja! Ja…“
    „Christina!“, rief ihr Trainer ihr zu, doch sie winkte mit einer kurzen Bewegung ab. Ein stechender Schmerz schoss durch ihren Brustkorb.
    Der Auflauf um sie herum löste sich auf, die Spieler nahmen wieder ihre Plätze ein. Nur einer blieb bei ihr stehen.
    „Du?“, fragte Torben, als habe er gerade erst seine Sprache wieder gefunden.
    Christina sah ihn fest an. Die Kappe legte ihre Augen in Schatten. „Irgendetwas dagegen?“, gab sie feindselig zurück.
    „Wieso kannst du…“ Er räusperte sich und streckte ihr zögernd die Hand entgegen. „Du bist… wirklich gut.“ Dass einmal ein Mädchen meinen Ball hält, hätte ich nicht gedacht!, hing noch in der Luft, doch er sprach es nicht aus.
    „Da kann man mal sehen…“, erwiderte der Keeper und zögerte. Dann ergriff Christina seine Hand und schüttelte sie.
    Der Kapitän der Jungen lächelte in ihre Richtung, lief dann zum Schiedsrichter und wechselte einige Worte mit ihm.
    Dann ertönte der Pfiff, der das Spiel beendete. Christina sah sich verwundert um. Sie mussten noch über 30 Minuten spielen! Was sollte das?
    Doch der Schiedsrichter schien sich nicht getäuscht zu haben.
    Die Mädchen jubelten. Das war die beste Niederlage, die sie je erlebt hatten. Noch nie hatte ihre gegnerische Mannschaft aufgegeben! Und jetzt auch noch gegen Mädchen?
    Christina sah Torben an. Er sah nicht sonderlich glücklich aus, doch gleichzeitig schien er sich mit diesem Ende abzufinden. Das erste Mal sah er aus wie ein fairer Verlierer, obwohl er eigentlich ein Gewinner sein sollte.



    Re: Anstoß

    Sigma - 10.12.2006, 15:37


    Nette Geschichte!

    Sigma



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