Akten des Cenarius - Dantars Reisen

Forum des Zirkels
Verfügbare Informationen zu "Akten des Cenarius - Dantars Reisen"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Dantar
  • Forum: Forum des Zirkels
  • Forenbeschreibung: Die Gespräche des Rates und seiner Mitglieder im Zirkel
  • aus dem Unterforum: Tavernengespräche
  • Antworten: 2
  • Forum gestartet am: Freitag 10.11.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Akten des Cenarius - Dantars Reisen
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 3 Monaten, 26 Tagen, 13 Stunden, 22 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Akten des Cenarius - Dantars Reisen"

    Re: Akten des Cenarius - Dantars Reisen

    Dantar - 06.12.2006, 22:13

    Akten des Cenarius - Dantars Reisen
    Dies ist eine kleine Geschichte meiner Ausbildung und der Zeit vor meiner Aufnahme in diese Gemeinschaft.

    Es war an einem relativ lauen Sommerabend, als ich wieder einmal in der Nähe von Astranaar auf die Jagd nach einem Bären ging. Ich hatte bereits drei oder vier Mal einen erfolgreich erlegt und war eigentlich der Überzeugung, dass ich ein guter Jäger werden würde. So begab ich mich also ein Stück in den Norden und suchte nach den Spuren eines dieser edlen Tiere, die unser Volk nur selten zu schießen braucht, um sich davon lange zu ernähren.
    Bald schon lag die Stadt hinter mir, das Licht der magischen Laternen erhellte sie noch in der Ferne. Mutter Mond ging langsam auf, zeigte mir ihr edles Antlitz. Ja, es sollte eine gute Jagd werden, dachte ich mir.
    Bald erreichte ich die ersten Hügel und erklomm sie, dort oben dachte ich, dass es ein Leichtes sein würde, einige Wesen in der Ferne zu erspähen.
    Plötzlich, ich war gerade oben angekommen, ertönte unweit von mir ein zischendes Geräusch, ein Waldweber oder ähnliches vermutete ich und versuchte mich schnell zurückzuziehen. Diese elfengroßen Kreaturen waren schon lange in diesen Wäldern beheimatet, als unser Volk sich hier niederließ. In den jüngeren Jahren waren sie jedoch von friedlichen Mitbewohnern des Waldes von Ashenvale mehr und mehr zu einer Bedrohung geworden.
    Zurückweichen konnte ich bei meiner Flucht nicht, also stürmte ich an der Kreatur vorbei in der Hoffnung, sie würde mich mit ihren Netzen verfehlen. Wie dumm von mir, es dauerte keine Minute, da hatte mich das große Spinnentier mit seinem Netz an den Beinen gepackt und zog mich langsam auf seine giftgrünen Mundwerkzeuge zu. Ich erinnere mich noch genau, wie die Angst um mein Leben sich langsam in mir breit machte. Ich versuchte mich zu befreien, doch gleichzeitig war ich zu gelähmt vor Furcht. Ich musste diese Angst abschütteln, oder ich wäre verloren, ich versuchte mich auf andere Dinge als diese Situation zu konzentrieren, Dinge, die mir in der Vergangenheit gelungen waren. Meine Familie, meine Brüder und Shantiza, meine Schwester fielen mir ein. Sie alle waren dem Jägerhandwerk gefolgt und heute erfolgreich und in die Jägergruppen in und um Astranaar integriert. Oft hatten sie mich nur belächelt und gesagt, ich solle doch bei den Schurken mein Glück versuchen, so mutig wie ich sei. Nein, diese Ereignisse konnten mir nicht helfen.
    Weiter gingen meine Gedanken, kamen bei meiner Mutter an, sie hatte, und tat es noch, immer viel auf mich gehalten, erwartete sie doch, dass auch ihr jüngster Spross seinen Weg machen werde. Sie sagte mir allerdings oft, dass ich nicht so sehr darauf versessen sein sollte, meinen Geschwistern nachzueifern. Eine Schamanin, der Tauren hatte ihr einmal gesagt, mein Weg liege anderswo. Natürlich wurde sie deshalb bei der Familie belächelt, ich jedoch achtete sie sehr, ihr Bestreben war immer mehr dem Gleichgewicht als dem Kampf gewidmet, und sie sprach nicht selten davon, dass Nachtelfen und Tauren eigentlich Freunde sein sollten. Meine Gedanken gaben mir die Kraft, die ich benötigte, ich zog meinen Dolch und wandte mich unter großer Anstrengung um. Das Wesen würde seine Mahlzeit nicht so schmackhaft finden. Langsam, der Waldweber durfte nicht erkennen, was ich vorhatte, richtete ich mich so auf, dass ich eher sitzend auf das Wesen zugezogen wurde. Ich wusste, die Seile des Netzes waren zu hart für mein einfaches Messer, doch direkt zwischen den Mandibeln dieser Spinne war ihr Panzer weich. Ja, heute sollte es Spinnkebab geben!
    Die Angst war jetzt vollkommen verflogen, ich war bereit, zuzustoßen und endlich war ich auch nahe genug. Schnell fuhr das Messer in den weichen Leib des Monsters, das soeben noch so siegessicher seine Beute eingeholt hatte. Das Wesen bäumte sich auf, ließ das Netz aus seinen Drüsen fahren und verlor den Halt daran. Wütend wollte es sich auf mich stürzen, wobei es mir seine Unterseite präsentierte.
    Diese Chance nutzte ich, ich stieß erneut zu, immer und immer wieder, wissend, dass ich jetzt gewinnen musste, egal wie es aussehen würde. Das grüne Blut troff als giftiger Saft auf meine Kleidung, ich war bald über und über besudelt mit den Innereien des Tieres. Erst, als das Wesen über mir zusammenbrach, endete ich meine Angriffe. Mir wurde schlagartig bewusst, wie ich gegen dieses Wildtier, einen Teil der Natur vorgegangen war, mit welcher Agression, welcher Brutalität.
    Eilig entschnürte ich mich, zog mich von dem Kadaver zurück. So wollte ich nicht sein. Plötzlich tat mir leid, wie ich das Wesen bezwungen hatte und so beschloss ich, nach dem Schrein von Aessina zu gehen und mich bei den Dieneren von Cenarius für mein hartes Verhalten zu entschuldigen.

    Doch das will ich später erzählen. Asha Felah, meine Freunde.



    Re: Akten des Cenarius - Dantars Reisen

    Dantar - 01.01.2007, 03:09


    Das Gleichgewicht und die Gesetze der Natur

    Ich saß zu Hause, dachte an das Getane und blickte betrübt auf das Messer, welches vor mir auf dem niedrigen Tische lag.
    Gemordet hatte ich, nicht wie ein Jäger erbeutet, nein gemordet, immer wieder gingen mir die Minuten, die jetzt erst einige Stunden her waren durch den Sinn.
    Ich hatte meine Mutter um Rat gefragt, doch sie schüttelte nur den Kopf, blickte mich verwundert an und sagte, ich solle nicht so sorgenvoll dreinblicken, die Natur habe ihre eigenen Gesetze. Verwirrt und frustriert war ich in meinen Raum gegangen, der etwas abgeschieden in einem zweiten, kleineren Haus lag. Nun saß ich hier, das Messer vor mir, und dachte nach.
    Etwas war geschehen, überlegte ich, nichts gutes sei in mir geblieben, vermutete ich. Betrübt und voller Schuldgefühle stieß ich das Messer vom Tisch. Kopfschüttelnd blickte ich dem kleinen Stück Metall nach und vergrub dann mein Gesicht in meinen Händen.
    Ich bin kein Jäger, sagte ich mir damals, ich bin ein Monster!
    Langsam erhob ich mich, hob die Ursache meiner Launen wieder auf.
    Ein feiner Dolch, das einzige, dass mein Vater mir je als Zeichen der Anerkennung gegeben hatte, sein erster Dolch, er hatte den anderen Bögen, Rüstung und sogar seine Gefährtin, die Katze Shizra vermacht, mir gab er nur dieses Messer. Damals hatte ich mich gefreut, als wäre ich zum ersten Mal in meinem Leben geehrt worden.
    Leise verdammte ich den UMstand, in den ich dieses edle Messer gebracht hatte, wütend auf mich selbst fuhr ich herum und starrte in die Ferne, in der Hoffnung, irgendwo eine Lösung zu finden. Doch ich fand nichts, als eine Antwort auf die Fragen hätte geben können, die ich mir stumm stellte. Schließlich sah ich zu dem Wandteppich, der als einziges Schmuckstück mein sonst recht karg eingerichtetes Zimmer schmückte. Er zeigte zwei Dryaden, wie sie unter einem Baum spielten. Ein Hirsch war ebenfalls in diesem Bild zu sehen, nein, kein Hirsch, auf dem Rumpf eines Hirsches ragte der Oberkörper eines Humanoiden empor, doch oben auf dem Kopf der Person ragte dennoch ein prächtiges Geweih in die Höhe.
    Cenarius, ging es mir durch den Sinn, der Herr der Wälder, Freund der Elfen und Sohn des Malorne und der Ysera. Durch ihn sollte ich doch Rat erfahren können.
    Ich schüttelte meinen Frust von mir und machte mich wieder reisefertig. Es war inzwischen früh am Morgen, doch es störte mich nicht sonderlich. Ich wollte Antworten suchen und nicht länger untätig über meine Tat sinnieren. Aessina, der Schrein der schon seit kurz nach dem ersten Krieg, in der Zeit des großen Nordrassil errichtet worden sein musste, dort musste ich suchen. Zumindest hoffte ich das.
    Ich sah noch kurz in den Hauptraum des Hauses, nur um von meinen Brüdern, die erst vor wenigen Augenblicken zurückgekehrt waren, nachdem sie die Wölfe hier im Wald vom Dorf vertrieben hatten, mit einem spöttischen Blick am eintreten gehindert zu werden.
    Also verließ ich den Ort ohne weiteres über meine Ziele zu verraten, zog durch die Wälder gen Nordwesten, zum Schrein, der tief in einer kleinen Talsenke versteckt liegen sollte. Gründlich achtete ich darauf, dass mir niemand folgen konnte, auch wenn ich mir sowieso keine Gedanken darum zu machen brauchte.
    Ich war wie schon stets bei der Jagd darauf bedacht, mich so lautlos und unsichtbar wie möglich zu bewegen. Ein Tier würde ich nie unterwerfen, das hatte ich schon früh erkannt, lange bevor ich die Traditionen der Jagd innerhalb unserer Wälder erlernte. Alllein deshalb galt ich schon als Sonderling, doch noch sonderbarer war es den anderen wohl, dass ich trotz dieses Verzichts immerhin überhaupt Beute mitbringen konnte.
    Die Gedanken an die Jagd abschüttelnd, bewegte ich mich weiter durch den frühen Morgen. Die Gräser und das Laub am Boden hatten viel Tau aufgenommen, überall war es feucht und roch frisch, eigentlich ein herrlicher Morgen, die Mondin zeigte sich noch immer über mir, auch wenn ich nur selten einen einzelenen Blick auf sie erhaschen konnte.
    Kein Tier kreuzte meinen Weg, es war das einzige verwunderliche, das mir auf dem Weg auffiel, der Wald war ungewohnt ruhig, keine Vögel, kein Wild, keine Wölfe, alles war von einer seltsamen Ruhe erfasst, die den gesamten Wald in eine Art Traumzustand versetzte.
    Schweigend und mich in die Stille einfügend setzte ich also meinen Weg fort, suchte zwar weiter nach dem Leben am Wegesrand, behielt dabei aber mein Ziel vor Augen.
    Endlich erreichte ich die kleine Lichtung, eine Senke die an manchen Tagen sicher teilweise unter Wasser stehen musste. Die Dryaden beobachteten mich neugierig, wie ich mich dem Schrein näherte, stolze Wesen, ich überlegte, ob sie einst Nachtelfen wahren, wie sie aussahen. Nachtelfische Oberkörper auf den Rümpfen von Hirsch und Reh. Die Augen, in die ich sehen konnte, strahlten nicht einen Funken Feindseligkeit aus, sahen mich der Neugier und der Erwartung der Veränderungen an, die in dieser Welt unweigerlich zum Kreislauf gehörten. Ich beugte mein Knie in dem Augenblick, da ich aus dem Wald auf die Lichtung trat, erwartete, eines der Wesen vor mich treten zu sehen und ein Urteil.
    Doch nichts dergleichen kam, es regte sich nicht einmal eine Dryade, als ich in das Licht, dass hier sonderbarerweise immer strahlte, kam. Verwundert wollte ich mich schon an Mutter Mond wenden, doch eine innere Stimme sagte mir, dass dies nicht der Ort sei, zumal ich hier nicht Elune, sondern den Herren der Wälder um Vergebung bitten wollte. Noch immer war ich auf den Knien, doch nichts und niemand wollte mich strafen. Stattdessen kam eine einzelne Dryade vor mich und beugte ihr Haupt einmal knapp vor dem meinen. Sie sagte mir, sie wisse, warum ich hier sei, ich sah sie verwundert an, doch sie sprach weiter. Ich solle mir keine Sorgen machen, die Natur sei die Natur, ein jedes Wesen habe seinen Platz und handele nach seinen Möglichkeiten. Sei es nun Spinne oder Nachtelf oder Drache, die Handlungen seien manchmal hart, doch solang sie sich nicht gegen das Gleichgewicht richteten, seien sie gerechtfertigt.
    Ich nickte nur, gebannt von diesen Worten, Worte die mir sagten, ich habe richtig gehandelt. Neue Hoffnung keimte in mir auf, ich wog meine Tat in neuem Licht. Erleichtert verbeugte ich mich vor dem Kind des Waldes und lächelte. Die Dryade sprach weiter, sie sagte mir, ich könne helfen, das Gleichgewicht zu bewahren. Einige Verlassene haben dieses Land betreten und sie wollen sich um die Hügel der alten Druiden nahe Dor'Danil bewegen. Sie sagte mir, ich solle nur einmal sehen, was sie dort tun, mich aber unter keinen Umständen entdecken lassen.
    Ich nickte, es würde ein leichtes für mich werden, dachte ich, auch wenn die Dor'Danil-Grabhügel ein gutes Stück weit weg lagen. Ich sollte nun doch besser Vorräte für einige kleinere Reisen mit mir nehmen.

    Ich kehrte also zunächst nach hause zurück, doch die Ereignisse um den Grabhügel werde ich ein anderes Mal berichten, Asha Felah, meine Freunde.



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Forum des Zirkels

    Gruß! - gepostet von Zorro am Dienstag 14.11.2006



    Ähnliche Beiträge wie "Akten des Cenarius - Dantars Reisen"

    Ruf für Expedition des Cenarius - Tiyath (Dienstag 17.04.2007)
    gehört eigentlich in die kategorie reisen... - simda (Montag 04.12.2006)
    Tänzerin auf Reisen - Schandris (Donnerstag 22.06.2006)
    Urlaub mit Y Reisen - Tim (Freitag 18.01.2008)
    JAM-Reisen als Sponsor - sven (Sonntag 17.09.2006)
    Meine Reisen - Hubert (Sonntag 25.06.2006)
    Shadow auf Reisen - Daniel Jackson (Sonntag 15.07.2007)
    Jonathan Swift: Gullivers Reisen - Ciriel (Donnerstag 10.08.2006)
    Der Wächtes des Cenarius - Druilmoon (Montag 19.11.2007)
    Reisen - warthog (Mittwoch 31.01.2007)