Goethe: Jesus war rein...

www.Rache-Engel.com
Verfügbare Informationen zu "Goethe: Jesus war rein..."

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Yazan - Imad_86 - Arzet Lebnen - miss of lebanon
  • Forum: www.Rache-Engel.com
  • aus dem Unterforum: Gedichte
  • Antworten: 7
  • Forum gestartet am: Mittwoch 19.07.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Goethe: Jesus war rein...
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 4 Monaten, 21 Tagen, 14 Stunden, 18 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Goethe: Jesus war rein..."

    Re: Goethe: Jesus war rein...

    Yazan - 29.11.2006, 01:08

    Goethe: Jesus war rein...
    Hier ein schönes kleines Gedicht von
    Goethe über Jesus (Isa as) und Muhammed saws...



    Jesus fühlte rein und dachte
    Nur den Einen Gott im Stillen;
    Wer ihn selbst zum Gotte machte
    Kränkte seinen heil'gen Willen.
    Und so muß das Rechte scheinen
    Was auch Mahomet gelungen;
    Nur durch den Begriff des Einen
    Hat er alle Welt bezwungen.


    Salam

    #salam



    Re: Goethe: Jesus war rein...

    Yazan - 29.11.2006, 01:13


    Achja...Noch eine Anmerkung...


    Ich finde Goethe hat seine Gedichte so raffiniert gemacht....Schaut mal z.B. bei diesem Gedicht...Jeder Vers hat 8 Silben :wink:


    Er hat auch Gedichte die Seitenlang sind und trotzdem hat er es hinbekommen, dass jeder Vers gleich viele Silben hat...



    Salam

    #salam



    Re: Goethe: Jesus war rein...

    Imad_86 - 29.11.2006, 13:49


    salamu alaikun

    Ich kenn auch einige :D

    «Es ist gar viel Dummes in den Satzungen der Kirche.» (Eckermann, 11.3.1832)

    «Und nun kommst du, hast ein Zeichen
    Dran gehängt, das unter allen ...
    Mir am schlechtesten will gefallen
    Diese ganze moderne Narrheit
    Magst du mir nach Schiras bringen!
    Soll ich wohl, in seiner Starrheit,
    Hölzchen quer auf Hölzchen singen?...»

    «Mir willst du zum Gotte machen
    Solch ein Jammerbild am Holze!»

    Auch in <Wilhelm> (Buch 2, Kap. 2) schrieb Goethe ziemlich unverblümt, daß es eine «verdammungswürdige Frechheit [sei], mit diesen tiefen Geheimnissen, in welchen die göttliche Tiefe des Leidens verborgen liegt, zu spielen.» Man solle eher «einen Schleier über diese Leiden ziehen.» Schließlich bezeichnet Goethe im Siebenschläfer-Gedicht des <West> Jesus als Propheten: «Ephesus gar manches Jahr schon, / Ehrt die Lehre des Propheten / Jesus. (Friede sei dem Guten!)» (WA I, 6, 269)

    «Schon der sogenannte mahometanische Rosenkranz, wodurch der Name Allah mit neunundneunzig Eigenschaften verherrlicht wird, ist eine solche Lob- und Preis-Litanei. Bejahende, verneinende Eigenschaften bezeichnen das unbegreifliche Wesen; der Anbeter staunt, ergibt und beruhigt sich.» (WA I, 7, 59)

    «In keiner Sprache ist vielleicht Geist, Wort und Schrift so uranfänglich zusammengekörpert.» (Brief an Schlosser, 23.1.1815, WA IV, 25, 165)

    «ehrfurchtsvoll jene heilige Nacht [zu] feiern, wo der Koran vollständig dem Propheten von obenher gebracht ward» Er schrieb auch: «[es] darf sich über die große Wirksamkeit des Buches niemand verwundern. Weshalb es denn auch von den echten Verehrern für unerschaffen und mit Gott gleich ewig erklärt wurde.» und fügte hinzu: «so wird doch dieses Buch für ewige Zeiten höchst wirksam verbleiben» (WA I, 7, 35/36)

    «Ob der Koran von Ewigkeit sei?
    Darnach frag' ich nicht ! ...
    Daß er das Buch der Bücher sei
    Glaub' ich aus Mosleminen-Pflicht»
    (WA I, 6, 203)

    «Da ich von Weissagungen rede, so muß ich bemerken, daß zu unserer Zeit Dinge geschehen, welche man keinem Propheten auszusprechen erlaubt hätte. Wer durfte wohl vor einigen Jahren verkünden, daß in dem Hörsaale unseres protestantischen Gymnasiums mahometanischer Gottesdienst werde gehalten und die Suren des Korans würden hergemurmelt werden, und doch ist es geschehen, wir haben der baschkirischen Andacht beygewohnt, ihren Mulla geschaut, und ihren Prinzen im Theater bewillkommt. Aus besonderer Gunst hat man mir Bogen und Pfeile verehrt, die ich, zu ewigem Andenken, über meinen Kamin, aufhängen werde, sobald Gott diesen lieben Gästen eine glückliche Rückkehr bestimmt hat.»» In einem Brief vom 17.1.1814 (WA IV, 24, 110) an seinen Sohn August fügt er hinzu: «Mehrere unserer religiosen Damen haben sich die Übersetzung des Corans von der Bibliothek erbeten.»
    Goethes positive Einstellung gegenüber dem Islam geht weit über alles bisherige in Deutschland hinaus. Am 24.2.1816 veröffentlichte er folgenden Satz: «Der Dichter (Goethe) ... lehnt den Verdacht nicht ab, daß er selbst ein Muselmann sei.» (WA I, 41, 86)
    In einem Gedicht seines <Divan> sagt Goethe:


    «Närrisch, daß jeder in seinem Falle
    Seine besondere Meinung preist!
    Wenn Islam Gott ergeben heißt,
    In Islam leben und sterben wir alle.»(WA I, 6, 128)

    «denn es ist wahr, was Gott im Koran sagt: Wir haben keinem Volk einen Propheten geschickt, als in seiner Sprache!» (WA IV, 31, 160) Indem er sich auf das gleiche Ayat bezieht, wiederholt er in einem Brief an Carlyle: «Der Koran sagt: Gott hat jedem Volke einen Propheten gegeben in seiner eigenen Sprache.» (WA IV, 42, 270) In einem Essay der Zeitschrift German Romance, Vol. IV, Edinburgh 1827 (WA I, 41, 307) erscheint diese Ansicht erneut.
    Goethe bekräftigte die Zurückweisung der Ungläubigen, die den Propheten - möge Allah ihn segnen und ihm Frieden gewähren ! - dazu aufriefen, ihnen Wunder zu zeigen - «Wunder kann ich nicht thun sagt der Prophete, / Das größte Wunder ist daß ich bin.» (WA I, 6, 476)
    In seinem <Mahomet> verfaßte Goethe seinen berühmten Lobgesang <Mahomets>. Die Bedeutung des Propheten - möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben! - wird in der Metapher des Stromes gefaßt, der, beginnend als kleines Rinnsal, immer breiter wird, sich ausdehnt und nach und nach zu einer gewaltigen geistigen Kraft anwächst, um schließlich glorreich in den Ozean, das Symbol der Göttlichkeit, zu münden. Er beschreibt den religiösen Genius, wie er, dem Strome gleich, die anderen Menschen, wie Bäche und Flüsse, mit sich fort zieht auf seinem Weg zum Meer. Auf einer Handschrift der Paralipomena III, 31 schreibt Goethe am 27.1.1816:

    «Oberhaupt der Geschöpfe - Muhammed.» (WA I, 6, 482)


    «Hätt' Allah mich bestimmt zum Wurm,/ So hätt' er mich als Wurm geschaffen.» (WA I, 6, 113)

    «Die Parabeln (Metaphern des Divan) ... lehren und bestätigen den eigentlichen Islam, die unbedingte Ergebung in den Willen Gottes, die Überzeugung, daß niemand seinem einmal bestimmten Loose ausweichen könne.» (WA I, 7, 151)


    «Die Parabeln (Metaphern des Divan) ... lehren und bestätigen den eigentlichen Islam, die unbedingte Ergebung in den Willen Gottes, die Überzeugung, daß niemand seinem einmal bestimmten Loose ausweichen könne.» (WA I, 7, 151) führten zu seiner persönlichen Haltung der Ergebung in den Willen Gottes; d.h., Goethe nahm es als Befehl, diesen dankbar anzunehmen und nicht dagegen aufzubegehren. In seinem literarischen Werk finden sich hierfür starke Anklänge in <Egmont>, <Dichtung>, <Urworte> und <Wilhelm> u.a..
    Als tiefbewegendes Beispiel aus seinem Leben kann sein Verhalten im Juli 1816 bei seiner dritten Reise zu Marianne von Willemer gesehen werden, die kurz nach der Abfahrt nach dem Bruch der Wagenachse durch einen Unfall abrupt beendet wurde. Goethe hatte diese Reise sehnsüchtig herbeigesehnt, denn er beabsichtigte, kurz nach dem Tode seiner geliebten Frau Christiane, deren Verlust ihn tief erschüttert hatte, erneut zu heiraten. Den Unfall seiner Reisekutsche nahm Goethe als unmittelbaren Schicksalswink und entschlug sich augenblicklich seiner anfänglichen Absicht und sollte Marianne von Willemer tatsächlich nie mehr sehen. Danach schrieb Goethe: «Und so müssen wir denn wieder im Islam, (das heißt: in unbedingter Hingebung in den Willen Gottes) verharren...» (WA IV, 27, 123) Ähnlich heißt es in einem Brief an Zelter vom 20.9.1820: «Weiter kann ich nichts sagen, als daß ich hier mich im Islam zu halten suche.» (WA IV, 33, 123) Als 1831 durch das Auftreten der Cholera viele Menschen starben, tröstete er Louise Adele Schopenhauer am 19.9.1831 brieflich: «Hier kann niemand dem andern rathen; beschließe was zu thun ist jeder bey sich. Im Islam leben wir alle, unter welcher Form wir uns auch Muth machen.» (WA IV, 49, 87) Am 22.12.1820 bedankte sich Goethe brieflich für das Geschenk eines Aphorismen-Buches seines Freundes Willemer und sagt darüber: «Es stimmt ... zu jeder religios-vernünftigen Ansicht und ist ein Islam, zu dem wir uns früher oder später alle bekennen müssen.» (WA IV, 34, 50) Als Teilnehmer des Kriegsheeres gegen Frankreich, bemerkt Goethe am 7./8. Oktober 1792, daß jener Glaube an die Vorherbestimmung Gottes seinen reinsten Ausdruck im Islam finde: «Der Mensch, wenn er sich getreu bleibt, findet zu jedem Zustande eine hülfreiche Maxime; ... Die Mahomedanische Religion gibt hievon den besten Beweis.» (WA I, 33, 123)
    Nach Eckermanns Bericht über eine Unterhaltung mit Goethe (11.4.1827) über die Erziehungsmethode der Muslime, die sie unablässig mit den Gegensätzen der Existenz konfrontiere, sie so den Zweifel erfahren lasse, der sich nach erfolgter Prüfung des Sachverhaltes schließlich zur Gewißheit wandle, schloß Goethe mit den Worten: «Sie sehen, daß dieser Lehre nichts fehlt und daß wir mit allen unsern Systemen nicht weiter sind und daß überhaupt niemand weiter gelangen kann. ... Jenes philosophische System der Mohammedaner ist ein artiger Maßstab, den man an sich und an andere anlegen kann, um zu erfahren, auf welcher Stufe geistiger Tugend man denn eigentlich stehe.»
    Über Dinge, die sich dem Verstand des Menschen und damit der Spekulation entziehen, schreibt Goethe in seinen <Maximen>: «Das schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verehren.» Dies bezieht sich auf die Vorsicht des Muslim, nicht nach Dingen zu fragen, die vom Menschen nicht gewußt werden können.



    * * * * *


    Über die Einheit Gottes sagte Goethe: «Der Glaube an den einigen Gott wirkt immer geisterhebend, indem er den Menschen auf die Einheit seines eignen Innern zurückweist.» (Noten und Abhandlungen zum West-östlichen Divan, WA I, 7, 42)
    Goethe spricht über den Unterschied zwischen einem Propheten und einem Dichter und bestätigt Muhammad - möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben!: «Er sei Prophet und nicht Poet und daher auch sein Koran als göttliches Gesetz und nicht etwa als menschliches Buch, zum Unterricht oder zum Vergnügen, anzusehen.» (Noten und Abhandlungen zum West-östlichen Divan, WA I, 7, 32)



    Hier den kompletten text Hier



    Re: Goethe: Jesus war rein...

    Arzet Lebnen - 29.11.2006, 18:11


    Yazan hat folgendes geschrieben: Achja...Noch eine Anmerkung...


    Ich finde Goethe hat seine Gedichte so raffiniert gemacht....Schaut mal z.B. bei diesem Gedicht...Jeder Vers hat 8 Silben :wink:


    Er hat auch Gedichte die Seitenlang sind und trotzdem hat er es hinbekommen, dass jeder Vers gleich viele Silben hat...



    Salam

    #salam

    #salam

    Das Gedicht ist schön.
    Überhaupt Goethe´s Gedichte sind fast immer schön.
    Er ist einer meiner größten Vorbilder, bei den Dichtern.
    Sehr gerne interpretiere ich auch seine Gedichte.
    Bekomme auch meist eine 1 :)
    Naja ich tu das auch sehr gerne, wenn das Thema ansteht, bin ich immer die Glücklichste.
    Er hat auch Ahnung und schreibt nicht dumm um sich rum.
    Seine Gedichte haben Struktur und Sinn zugleich. Und sie sind sehr schön.

    #salam



    Re: Goethe: Jesus war rein...

    Yazan - 29.11.2006, 18:16


    Oh Arzet Lebnen, in so Sachen Interpretation etc. bin ich seeeehr schlecht. Das ist meine Schwäche :?

    Ich kann Gedichte interpretieren überhaupt nicht leiden. Musst mir mal nachhilfe geben :wink:



    Re: Goethe: Jesus war rein...

    Arzet Lebnen - 29.11.2006, 18:21


    Yazan hat folgendes geschrieben: Oh Arzet Lebnen, in so Sachen Interpretation etc. bin ich seeeehr schlecht. Das ist meine Schwäche :?

    Ich kann Gedichte interpretieren überhaupt nicht leiden. Musst mir mal nachhilfe geben :wink:

    Hehe gerne :).
    Hol viel zu schreiben mit und Zeit :)

    Wa salam



    Re: Goethe: Jesus war rein...

    miss of lebanon - 04.12.2006, 16:37


    #salam
    ich auch ich auch arzet lebnen :wink: :wink:
    ich habe schon was zu schreiben sogar eine ganze mappe und zeit die habe ich leider noch nicht :cry: :cry:

    #salam



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum www.Rache-Engel.com

    Du weist, du bist Libanese wenn... - gepostet von Libanons Rache EngeL am Donnerstag 14.09.2006
    arabisch mit Art.... - gepostet von DeafGiRL am Mittwoch 23.08.2006



    Ähnliche Beiträge wie "Goethe: Jesus war rein..."

    Die Weltmeisterschaft war Toll - Sascha (Sonntag 13.11.2005)
    Gears of War soll Trillogie werden! *spoiler* - Cycron (Sonntag 26.11.2006)
    ich war krank! - Timmey (Mittwoch 09.02.2005)
    mir war langweilig @ testserver - Lesta (Dienstag 21.08.2007)
    ey marcus, wie war deine 5.PK? - jO (Donnerstag 08.03.2007)
    warum habt ihr mich geickt ich war doch immer ganz brav`???? - Darkknight (Sonntag 25.06.2006)
    die Siegerehrung!!! - Anonymous (Dienstag 25.03.2008)
    wo heute Gold zu holen war... - bocat (Montag 27.02.2006)
    Was war das denn gerade? - Lesina (Mittwoch 07.03.2007)
    Was war da los? Teil 4 - James (Sonntag 05.11.2006)