neues Einsatzfeld der Bundeswehr

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    Re: neues Einsatzfeld der Bundeswehr

    Panzermann - 26.11.2006, 12:43

    neues Einsatzfeld der Bundeswehr
    Afrika – ein neues Einsatzfeld der Bundeswehr

    25.11.2006

    Mit dem Einsatz der Bundeswehr im Rahmen der „EU Battlegroups“ zur Absicherung der Wahl im Kongo sind deutsche Streitkräfte auch auf dem schwarzen Kontinent präsent. Das war Anlass genug dieser Thematik die sicherheitspolitische Veranstaltung am 25.November 2006 zu widmen.
    Die sächsische Landeszentrale für politische Bildung und der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. hatten zu dieser Veranstaltung in die Räumlichkeiten der Landeszentrale für polit. Bildung auf der Schützenhofstraße in Dresden eingeladen.
    Die Tagung sollte alle Bürger, auch ohne „Vorkenntnisse“ ansprechen. Die Konzeption war sehr gut, das Interesse der breiten Bevölkerung allerdings ganz entgegengesetzt... . Über 40 Anwesende waren in die Teilnehmerliste der Veranstaltung eingetragen. Davon waren fast alle Personen Mitglieder des Reservistenverbandes. Gerade einmal 4 „Nichtmitglieder“ waren am Samstag in die Schützenhofstraße 4 gekommen (davon ein Berufsschullehrer, der sich über das Einsatzspektrum der Bundeswehr informieren wollte und ein Jurastudent, der als Unterstützer eines Umweltprojekts in Afrika, im Rahmen einer NGO, ein paar Monate in Afrika verbracht hatte).

    09.00 Uhr
    Die begrüßenden / einleitenden Worte der Tagung sprach Henry Krause (Landeszentrale für politische Bildung). Dem schloss sich Fregattenkapitän d.R. Joachim Holz, Vorsitzender der Landesgruppe Sachsen VdRBw, an. Holz gab einen kurzen Rückblick über das Engagement der Bundeswehr in Afrika. Das reicht bis in die Zeiten des Kalten Krieges zurück. Von deutschen Militärberatern unterstützt wurden die Luftwaffe in Nigeria und die Marine in Laos nach europäischen Vorbild aufgebaut.

    09.15 Uhr
    Prof. Dr. Andreas Rauch wies durch seinen Vortrag „Konfliktherd Afrika“ auf die „kontinentspezifischen“ Probleme hin. Beginnend bei den natürlichen Gegebenheiten (geographisch, klimatisch, geologisch, ethnisch) über Mentalität / Bildung der Menschen und der Infrastruktur bis hin zum HIV-Virus / AIDS behandelte er alle Konfliktlagen.
    Nach den allgemeinen, zum Verständnis der existierenden und zukünftigen Konflikte auf diesem Kontinent wichtigen, Informationen leitete Prof. Dr. Rauch zum Thema „Bundeswehr in Afrika“ über.

    Einführende Fakten:
    - 1960/61 humanitäre Hilfseinsätze der Bundeswehr (BW) in Afrika, Erdbeben Marokko / Aggadir - Einsätze in „zivil“
    - seit 1989 auch militär. Einsätze (in Uniform: Kambodscha, Somalia)

    Der erste Einsatz des 21. Jh. fand im Rahmen der Operation „Enduring Freeom“ (grenzenlose Freiheit) von Dschibuti ausgehend statt. Ziel der Marineverbände: „Seeüberwachung“ gegen Piraterie und Waffenhandel / -schmuggel - gegen den internationalen Terrorismus.
    Seit 2005 unterstützen deutsche Soldaten die Volksbefreiungsarmee im Sudan (UNMIS – mit militärisch/ziviler Komponente). Ihr Auftrag: Konfliktparteien unterstützen/beraten/vermitteln, Entwaffnung/Demilitarisierung – vor allem Minenräumen. Insgesamt werden dabei 50 deutsche Soldaten eingesetzt.

    Bei seinen Vortrag brachte Rauch häufig seine persönlichen Erfahrungen mit ein. Über den Kolping Verein war er als Student bereits in Afrika tätig (Arbeit in Slums). Nach dem Studium arbeitete er als Wahl- bzw. Demokratiebeobachter in verschiedenen afrikanischen Staaten (u.a. Kenia, Simbabwe).

    Für diese Veranstaltung war Prof.Dr. Andreas Rauch aus Bonn angereist.

    In der Frühstückspause standen reichlich belegte Brötchen und Kaffee zur Verfügung. Während des Imbiss wurden bereits erste Diskussionen geführt und der Referent stand für spezielle Rückfragen zur Verfügung.

    11.00 Uhr
    Für den zweiten Vortrag war Dr. Martin Pabst aus München angereist. Sein Thema „Afrikanische Konfliktentwicklung mit dem Schwerpunkt auf der DR Kongo“.
    Sehr weit in der Geschichte ausholend erläuterte Pabst die Entwicklung der Demokratischen Republik Kongo von den Kolonialmächten Portugal / Belgien bis zum Einsatz der Bundeswehr 2006 in diesem Staat. Dabei richtete er das Augenmerk auch auf die Nachbarstaaten des Kongo. Die 9 angrenzenden Länder trugen nicht unwesentlich zur Destabilisierung bei.
    Die Entwicklung ab dem Machtantritt des Diktators Mobotu bis zu dessen Sturz und die ersten freien Wahlen 2006 erläuterte und analysierte Pabst intensiv.
    Aber auch kritische Bemerkungen zur Wahl brachte Dr. Martin Pabst in seinem Vortrag mit an:
    der einzige „zivile“ Kandidat, der sich neben den „Rebellenführern“ bei der Wahl mit aufstellen ließ, schmiss schon vor der Wahl das Handtuch. Er hatte erkannt, dass ihn seine schlechte Ausgangslage zu keinem nennenswerten Ergebnis führen würde. Denn die Presse, vor allem die Radiosender waren zwischen beiden Kandidaten („Rebellenführern“) Kabila und Bemba aufgeteilt und fest in deren Händen.

    Mittagspause
    Zum Mittagessen bekamen die Tagungsteilnehmer Hackbraten mit Kartoffeln und Erbsen-/Bohnengemüse serviert.

    13.00 Uhr
    Hauptmann Ehrlich aus Chemnitz erläuterte den Einsatz der Bundeswehr im Kongo. Dabei ging er ausführlich auf den (zeitlichen) Ablauf von der Bitte um Hilfe der Demokratischen Republik Kongo bei der Wahl, über Weiterleitung dieser Bitte an die Vereinten Nationen bis zur Erteilung des Mandats durch die Bundeswehr und die Entsendung der Truppe ein. Die Vorbereitung des Einsatzes, unter Berücksichtigung der besonderen Gegebenheiten Afrikas (Klima, Einwohner, Natur etc.) wurde ebenfalls detailliert dargestellt.
    An der Mission EUFOR RD Congo sind 18 europäische Länder + die Türkei beteiligt. Diese Mission wird ohne NATO Unterstützung durchgeführt und gilt als „Bewährungsprobe“ der erst frisch aufgestellten EU „Battlegroup“. (Die dabei aufgetretenen Probleme wurden von Hptm. Ehrlich nicht verschwiegen.)
    Als Literaturtip verwies Ehrlich auf ein vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt herausgegebenes Buch zum Kongo (~ Länderbericht Kongo).

    Die Veranstaltungen des Reservistenverbandes mit der Landeszentrale für politische Bildung bestachen in der Vergangenheit durch ein sehr hohes Niveau. Hochkarätige Referenten, aktuelle Themen, sehr gute Organisation werden auch weiterhin auf Begeisterung und durchweg positives Feedback der Teilnehmer stoßen.

    Die Referenten:


    (Prof. Dr. Andreas Rauch, Bonn (links) mit Henry Krause und FKpt. Joachim Holz)


    (Dr. Martin Pabst, München )


    (Hauptmann Ehrlich, Chemnitz (links))


    ein Blick in die „Teilnehmerrunde“:



    Re: neues Einsatzfeld der Bundeswehr

    Anonymous - 28.11.2006, 10:08

    Interessante Veranstaltung
    Es war eine sehr gelungene Verstaltung, schade nur, dass solche Möglichkeiten zur politischen Bildung nicht mehr Anspruch in der Bevölkerung finden. Wiedermal waren über 90% Verbandsmitglieder anwesend. Man hatte die Gelegenheit mal "über den Tellerrand hinweg zuschauen".



    Re: neues Einsatzfeld der Bundeswehr

    Panzermann - 27.02.2007, 22:46


    So, nun endlich hier der Nachtrag mit dem Artikel zum SiPol-Seminar aus
    der loyal (Nr.2 Februar 2007):



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