Integrationspolitik mal anders

nahostforum-world.de
Verfügbare Informationen zu "Integrationspolitik mal anders"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Deist - Das Tier - Hausdrache - Cybermaus - David Grün - Kaiser - Gustloff - Sharif - Iskander
  • Forum: nahostforum-world.de
  • Forenbeschreibung: In diesem Politikforum könnt ihr über den Nahen Osten, die Welt, Politik allgemein und was euch sonst noch bewegt diskutieren
  • aus dem Unterforum: Europa
  • Antworten: 13
  • Forum gestartet am: Dienstag 03.10.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Integrationspolitik mal anders
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 1 Monat, 20 Tagen, 2 Stunden, 53 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Integrationspolitik mal anders"

    Re: Integrationspolitik mal anders

    Deist - 23.11.2006, 16:34

    Integrationspolitik mal anders
    Eventuell wäre es mal ganz nett Vorschläge zur "Integrationspolitik" zu hören. Gerade beim Burkathema denke ich verfolgen wir unterschiedliche Ansätze und unterschiedliche Anschauungen dazu wie man "das Problem" lösen könnte.
    Deshalb würde ich gerne mal lesen wer denkt auf welche Weise die sogenannte "Ausländerproblematik" zu lösen.
    Dabei denke ich sowohl der Begriff AP als auch der der "Integrationspolitik" sind an sich schon falsch gewählt.

    Lasst mal hören was Ihr so tun würdet, wenn Ihr dürftet.



    Re: Integrationspolitik mal anders

    Das Tier - 23.11.2006, 17:47

    Re: Integrationspolitik mal anders
    Deist hat folgendes geschrieben: Eventuell wäre es mal ganz nett Vorschläge zur "Integrationspolitik" zu hören. Gerade beim Burkathema denke ich verfolgen wir unterschiedliche Ansätze und unterschiedliche Anschauungen dazu wie man "das Problem" lösen könnte.
    Deshalb würde ich gerne mal lesen wer denkt auf welche Weise die sogenannte "Ausländerproblematik" zu lösen.
    Dabei denke ich sowohl der Begriff AP als auch der der "Integrationspolitik" sind an sich schon falsch gewählt.

    Lasst mal hören was Ihr so tun würdet, wenn Ihr dürftet.

    Hallo Deist,

    die Integration bereits dort durchsetzen, wo Vorurteile nur schwach ausgeprägt sind und eine Verständigung schnell erfolgt- im Kindergarten. Also alle in den Kindergarten ob Peter und Frotz oder Ahmed und Iwan.

    Gruß

    Tier



    Re: Integrationspolitik mal anders

    Hausdrache - 24.11.2006, 16:11


    Hi Deist, schöne Idee, so einen Strang zu eröffnen. :D

    Nun, die Basis jeder Integration ist der Wille aller Beteiligten. Der Staat muss den Einwanderern behilflich sein, diese wirklich wollen und diese wiederum müssen Willens sein sich hier zu integrieren. Das ist optimal. Wenn die Kultur des Landes allerdings abgelehnt und die Sprache nicht erlernt wird, ist jegliche Eingliederung unmöglich. Sie scheitert, bevor sie überhaupt angefangen hat. Meine Eltern und Großeltern haben sich integriert, obwohl sie damals auf wirklich große Wiederstände gestoßen sind und es damals keinerlei staatliche Hilfen gab. Warum war dies trotzdem möglich? Ganz einfach, weil sie sich integrieren wollten und die Sprache gelernt und sich nicht "eingeigelt" haben.

    Also das Erste was ein Einwanderer zwingend lernen muss, dass ist die Sprache. Ein weiterer Punkt ist m.E. die Ghettoisierung. Je mehr In- und Ausländer voneinander abgekapselt sind, desto fremder sind sie sich, desto misstrauischer sind sie gegeneinander. Ein interessantes Phänomen das dies bestätig ist, dass dort wo wenige Ausländer wohnen, die größte Ausländerfeindlichkeit herrscht.

    Was mich auch noch erheblich stört, ist der befangene Umgang mit diesem Thema. Als wenn es ein Tabu wäre, wird hier immer um den heissen Brei marschiert und geziert "political correct" geschwafelt, was dann bestimme Gruppierungen für sich ausnutzen. So kann man Probleme unmöglich lösen. Da muss einfach ehrlich alles auf den Tisch, sonst wird das nix.

    Gruß
    Hausdrache



    Re: Integrationspolitik mal anders

    Cybermaus - 09.12.2006, 19:06

    Integration: "Passen Euch an oder kommt nicht hierher!&
    Tony Blair hat gestern längst überfälligen Klartext geredet:

    "Unsere Toleranz ist ein Teil dessen, was Großbritannien ausmacht. Verhalten Sie sich daher entsprechend - oder kommen Sie nicht hierher.

    Wir wollen keine Hassprediger, welcher Rasse, Religion oder Ideologie Sie auch angehören mögen", sagte er vor einem Publikum, an dem Akademiker, Studenten und Muslimführer teilnahmen.

    Öffentliche Gelder an Religionsgemeinschaften und ethnische Gruppen werden unter die Lupe genommen. Dienen sie nicht der Integration, werden sie überdacht.

    http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/12/08/AR2006120800633.html

    Das Gleiche trifft auf Deutschland/Europa zu.

    Cybermaus



    Re: Integrationspolitik mal anders

    Deist - 12.12.2006, 09:56

    Re: Integration: "Passen Euch an oder kommt nicht hierh
    Unabhängig davon, dass ich die Meinung teile keine Hassprediger zu wollen mag ich es ganz und gar nicht wenn Menschen für andere reden.
    Ein "Ich" ist immer besser als ein "Wir"



    Re: Integrationspolitik mal anders

    David Grün - 12.12.2006, 22:39

    Re: Integration: "Passen Euch an oder kommt nicht hierh
    Deist hat folgendes geschrieben: Unabhängig davon, dass ich die Meinung teile keine Hassprediger zu wollen mag ich es ganz und gar nicht wenn Menschen für andere reden.
    Ein "Ich" ist immer besser als ein "Wir"

    Nun,

    was die Alltagsdiskussion betrifft, so gebe ich dir recht.

    Aber gerade Politiker haben sehr wohl in den meisten Situationen das Recht und oft sogar die Verpflichtung, in der "Wir"-Form zu reden. Zumindestens solange sie eine Meinung vertreten, die Teil des Parteiprogramms ist oder für deren Vertretung nach außen hin sie einen Wählerauftrag bekommen haben.

    Und wenn es um Themen geht, die demokratische Grundwerte tangieren, wäre eine "Ich"-Form sogar fatal. Blair mag zwar ein mittelmäßiger Rhetoriker sein, in diesem Fall hat er aber die einzig angebrachte Form gewählt.

    David Grün



    Re: Integrationspolitik mal anders

    Hausdrache - 12.12.2006, 23:05

    l'état, c'est moi!
    David Grün hat folgendes geschrieben: Und wenn es um Themen geht, die demokratische Grundwerte tangieren, wäre eine "Ich"-Form sogar fatal. Blair mag zwar ein mittelmäßiger Rhetoriker sein, in diesem Fall hat er aber die einzig angebrachte Form gewählt.

    David Grün

    Mein lieber David,

    da muss ich Dir vollends zustimmen. Bei der Ich-Form würde einem unwillkürlich der Spruch l'état, c'est moi! anspringen. 8)

    Gruß
    Susanna



    Re: Integrationspolitik mal anders

    Kaiser - 13.12.2006, 00:31

    Re: Integrationspolitik mal anders
    Das Tier hat folgendes geschrieben:
    Hallo Deist,

    die Integration bereits dort durchsetzen, wo Vorurteile nur schwach ausgeprägt sind...


    Ah, die bösen Deutschen sind also Schuld.

    Das Tier hat folgendes geschrieben:
    ... und eine Verständigung schnell erfolgt- im Kindergarten. Also alle in den Kindergarten ob Peter und Frotz oder Ahmed und Iwan.


    Wie soll das gehen, wenn Ahmed und co. mehrheitlich kein deutsch sprechen? Ein Kindergarten ist keine Sprachschule und kann es auch nicht sein.

    Du bist schon eine richtige Leuchte, Kuscheltier.

    :lol: :lol: :lol:



    Re: Integrationspolitik mal anders

    Kaiser - 13.12.2006, 00:42


    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Hi Deist, schöne Idee, so einen Strang zu eröffnen. :D

    Nun, die Basis jeder Integration ist der Wille aller Beteiligten. Der Staat muss den Einwanderern behilflich sein, diese wirklich wollen und diese wiederum müssen Willens sein sich hier zu integrieren. Das ist optimal. Wenn die Kultur des Landes allerdings abgelehnt und die Sprache nicht erlernt wird, ist jegliche Eingliederung unmöglich. Sie scheitert, bevor sie überhaupt angefangen hat. Meine Eltern und Großeltern haben sich integriert, obwohl sie damals auf wirklich große Wiederstände gestoßen sind und es damals keinerlei staatliche Hilfen gab. Warum war dies trotzdem möglich? Ganz einfach, weil sie sich integrieren wollten und die Sprache gelernt und sich nicht "eingeigelt" haben.

    Also das Erste was ein Einwanderer zwingend lernen muss, dass ist die Sprache. Ein weiterer Punkt ist m.E. die Ghettoisierung. Je mehr In- und Ausländer voneinander abgekapselt sind, desto fremder sind sie sich, desto misstrauischer sind sie gegeneinander. Ein interessantes Phänomen das dies bestätig ist, dass dort wo wenige Ausländer wohnen, die größte Ausländerfeindlichkeit herrscht.

    Was mich auch noch erheblich stört, ist der befangene Umgang mit diesem Thema. Als wenn es ein Tabu wäre, wird hier immer um den heissen Brei marschiert und geziert "political correct" geschwafelt, was dann bestimme Gruppierungen für sich ausnutzen. So kann man Probleme unmöglich lösen. Da muss einfach ehrlich alles auf den Tisch, sonst wird das nix.


    Du benennst die beiden zentralen Probleme, nämliche die fehlende Bereitschaft sich zu integerieren sowie die selbstgewählte Ghettoisierung.

    Doch du erklärst nicht wie das deiner Meinung nach beseitigt werden könnte. Vorausgesetzt du hälst das unter den gegenwärtigen Bedingungen überhaupt für möglich.

    Etwas anderes gebe ich dir zu bedenken. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, hast du irische Wurzeln.

    Ist es nicht so, dass Iren als christliche Europäer den Deutschen naturgemäß kulturell weit näher stehen als etwa muslimische Türken und daher die Anpassung sehr viel leichter ist? Und ist es nicht so, dass es hier infolge der mangelnden Anzahl von Iren gar nicht möglich ist eine Ghettoierung zu betreiben?

    Liegt also die Ursache der genannten Probleme nicht im jeweiligen kulturellen Background der Ausländer und ihrer jeweiligen Anzahl begründet? Ursachen, welche sich nicht mit guten Willen, viel Political Correctnes und heißer Luft beseitigen lassen?



    Re: Integrationspolitik mal anders

    Kaiser - 13.12.2006, 00:48

    Re: Integration: "Passen Euch an oder kommt nicht hierh
    Cybermaus hat folgendes geschrieben: Tony Blair hat gestern längst überfälligen Klartext geredet:

    "Unsere Toleranz ist ein Teil dessen, was Großbritannien ausmacht. Verhalten Sie sich daher entsprechend - oder kommen Sie nicht hierher.

    Wir wollen keine Hassprediger, welcher Rasse, Religion oder Ideologie Sie auch angehören mögen", sagte er vor einem Publikum, an dem Akademiker, Studenten und Muslimführer teilnahmen.

    Öffentliche Gelder an Religionsgemeinschaften und ethnische Gruppen werden unter die Lupe genommen. Dienen sie nicht der Integration, werden sie überdacht.

    http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/12/08/AR2006120800633.html

    Das Gleiche trifft auf Deutschland/Europa zu.


    Wer glaubt denn wirklich, dass "Haßprediger" für die Integrationsprobleme in GB oder Deutschland verantwortlich sind?

    Selbst wenn man alle "Haßprediger" ausweisen würde, würde das kein Jota an den bestehenden Integrationsproblemen ändern.

    Nicht die Haßprediger sind das Problem sondern die Toleranz. Wer sich in toleranter Gesinnung zur multikulturellen Gesellschaft bekennt, sollte sich nicht wundern wenn Parallelgesellschaften entstehen, welche nichts mehr mit dem Land zu tun haben in der sie existieren. Und schon gar nicht sollte man sich über die daraus resultierenden Probleme wundern.



    Re: Integrationspolitik mal anders

    Gustloff - 04.03.2007, 14:41

    Re: Integrationspolitik mal anders
    Deist hat folgendes geschrieben: Eventuell wäre es mal ganz nett Vorschläge zur "Integrationspolitik" zu hören. Gerade beim Burkathema denke ich verfolgen wir unterschiedliche Ansätze und unterschiedliche Anschauungen dazu wie man "das Problem" lösen könnte.
    Deshalb würde ich gerne mal lesen wer denkt auf welche Weise die sogenannte "Ausländerproblematik" zu lösen.
    Dabei denke ich sowohl der Begriff AP als auch der der "Integrationspolitik" sind an sich schon falsch gewählt.

    Lasst mal hören was Ihr so tun würdet, wenn Ihr dürftet.

    Endlich einen liberalen und toleranten Staat: Gleichberechtigung von Islam und Judentum und damit verbunden die Einführung von entsprechenden Feiertagen. Anfangen könnte man mit Fernsehansprachen der Religionen.
    Aufhebung eines "kopftuch"Verbotes, mehr Moslems in der Politik - Gründung einer eigenen Partei, teilw. Einführung von Zweisprachigkeit: Türkisch und Deutsch etc. usw.
    "jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden" - Der Spruch ist schon sehr alt, aber aktueller denn je.....



    Re: Integrationspolitik mal anders

    Sharif - 04.03.2007, 15:53

    Re: Integrationspolitik mal anders
    Lieber Gustloff.

    Gustloff hat folgendes geschrieben: Endlich einen liberalen und toleranten Staat: Gleichberechtigung von Islam und Judentum und damit verbunden die Einführung von entsprechenden Feiertagen. Anfangen könnte man mit Fernsehansprachen der Religionen.

    Dagegen habe ich nichts einzuwenden.

    Gustloff hat folgendes geschrieben: Aufhebung eines "kopftuch"Verbotes, mehr Moslems in der Politik - Gründung einer eigenen Partei, teilw. Einführung von Zweisprachigkeit: Türkisch und Deutsch etc. usw.

    Hier habe ich aber eine andere Meinung.

    Gegen das Kopftuch habe ich nichts, weshalb es kein Verbot bedürft, außer im öffentlichen Bereich, wobei ich alle ideologische Symbole aus dem öffentlichen Bereich entfernen möchte.

    Mehr Muslime in der Politik finde ich in meinen Augen etwas gefährlich, wie die Gründung einer eigenen Partei, da sich die Religion und deren Gedankengut aus politischen Entscheidungen heraushalten sollte. Aus diesem Grund befürworte ich, dass mehr "ethnische" Minderheiten in der Politik vertreten werden sollten, statt Religionsgemeinschaften. Außerdem bin ich gegen Parteien, die sich auf religiöses Gedankengut berufen, deshalb auch gegen die CDU/CSU.

    Und eine Zweitsprachigkeit sehe ich erst als erforderlich, wenn diese Sprache sehr weit unter der Bevölkerung verbreitet wäre.

    Gustloff hat folgendes geschrieben: "jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden" - Der Spruch ist schon sehr alt, aber aktueller denn je.....

    Aber dies hat auch seine Grenzen.

    Gruß.



    Re: Integrationspolitik mal anders

    Iskander - 04.03.2007, 22:23


    Naja, wir müssen in gewissen Dingen Prinzipienfest sein. Jedoch geht das nur wenn der Staat zu bestimmten Fragen (in diesem Falle die Religion) eine klare und unmissverständliche haltung einimmt. Genau das ist jedoch momentan nicht der Fall.



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum nahostforum-world.de

    Sind Frauen klüger als Männer? - gepostet von Dayan am Dienstag 28.11.2006
    Moschee-Baumeister 500 Jahre voraus - gepostet von Hausdrache am Samstag 24.02.2007
    Probleme mit Mozilla Fiefox bei Vista - gepostet von TR GENERAL am Dienstag 27.03.2007
    Klimawandel!? - gepostet von Hausdrache am Donnerstag 18.01.2007



    Ähnliche Beiträge wie "Integrationspolitik mal anders"

    Ritus Sanctum - anders - Libell (Samstag 09.12.2006)
    Dann will ich mich jetzt auch mal vorstellen... - Berit (Montag 26.03.2007)
    "Lost" gratis im Netz - na das ist doch mal was!:) - Dani (Dienstag 11.04.2006)
    ....einfach mal zum nachdenken..... - phex (Dienstag 05.12.2006)
    Mal n bissl Urlaubfeeling *g* - ~Mona~ (Samstag 03.09.2005)
    ich auch mal will :-D - carmen (Dienstag 29.08.2006)
    ich muss euch mal was zeigen: - steffen (Sonntag 24.06.2007)
    Nun mal raus... - matthiasheld (Dienstag 05.10.2004)
    Mal sehen wie kreativ unsere Allymember so sind... - Arlor (Freitag 02.02.2007)
    Nun ich mal wieder ;o) - schulle (Montag 03.09.2007)