Sitten und Gebräuche

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    Re: Sitten und Gebräuche

    tosa34 - 24.11.2006, 00:35

    Sitten und Gebräuche
    Die heutige (Thanksgiving) Zeitung wog 2 1/2 kg.Davon bestanden wohl vier Fünftel aus Reklamebroschüren. Denn morgen ist Black Friday. Heisst so, weil die Kaufleute damit rechnen können, dass morgen die Bilanz von rot auf schwarz wechselt.
    Viele Geschäfte und Warenhäuser machen um 5 Uhr früh auf, normalerweise erst um 9 oder 10 Uhr. Geboten werden tolle Schnäppchen wie ein Computer mit Monitor, Drucker, DVD-Brenner für 199$. Liest man das Kleingedruckte, dann sieht man dass sie drei davon haben.
    Und die Käufer kommen in Scharen! Die grossen Einkaufszentren richten Sender ein, damit man über das Autoradio hören kann, in welchem Sektor des Parkplatzes noch Plätze frei sind, welche Ausfahrten hoffnungslos verstopft sind, welche Strassen in der Umgebung man am besten vermeidet. Es ist der grösste Einkaufstag des Jahres. Natürlich dudelt überall Weihnachtsmusik. Die Läden sind seit Ende Oktober weihnachtlich geschmückt, und die alljährliche Santa Claus Parade fand auch vor ein paar Wochen statt.
    Ich glaube, wir werden ein paar letzte Arbeiten im Garten erledigen.
    Tosa. :lol: :) :lol:



    Re: Sitten und Gebräuche

    Luca - 24.11.2006, 14:08

    Re: Sitten und Gebräuche
    Und - wie war es im Garten? Ich hoffe, Ihr habt kräftig umgegraben, geerntet und Euch entspannt, als Euch auf den Einkaufswahnsinn einzulassen...
    Ich finde es irre, wenn schon etwa im September (hier ist das so) mit Weihnachtsbeschmückung, Stollen und Spekulatius angefangen wird. Es geht nur um den schnöden Mammon und nicht mehr um das Wesentliche...

    Luca



    Re: Sitten und Gebräuche

    tosa34 - 25.11.2006, 18:40


    Ach, lieber Luca, da hast Du mir doch meine letzten Illusionen geraubt: dass bei Euch die Vorweihnachtszeit noch eine besinnliche, nach innen gekehrte, im wahrsten Sinne "Adventszeit" sei. Jaja, mein Intellekt wusste, dass das nicht stimmte, aber meine Seele wollte es nicht wahr haben.

    Die Gartenarbeit bestand darin, die Gartenmöbel wegzustellen, die letzten Blätter vom Rasenrestchen vor dem Haus über die Wildblumen hinter dem Haus zu häufen (sie brauchen viel Säure und Eichenlaub hat sie) usw. Zu Ernten gibt's bei uns wegen Sonnenmangel leider nichts.
    Lieben Gruss, Tosa.



    Re: Sitten und Gebräuche

    Luca - 26.11.2006, 07:38


    @ Tosa
    Tut mir leid, wenn ich Dir alle Illusionen geraubt habe... :-)
    Besinnlich und nach innen gekehrte Vorweihnachtszeit gibt es nicht. Schon gar nicht in einer Großstadt. Dadurch, daß der 4. Advent auch gleichzeitig Hl. Abend ist, fällt eine Woche Konsumrausch weg, was die Geschäfte natürlich bedauern und die Weihnachtsmärkte z. T. jetzt schon eröffnet wurden.
    Wenn man es besinnlich haben will, muß man es sich wohl selber machen...

    Luca



    Re: Sitten und Gebräuche

    la-piccola - 03.02.2007, 22:53

    französischer Brauch...
    Gestern war ja Lichtmess,ich glaube,das wird sicher nur noch im tiefsten Bayern gefeiert,oder ?(verbessert mich bitte,ich wußte nämlich gar nicht,dass es diesen Tag überhaupt gibt :oops: )
    Jedenfalls ist meine Arbeitskollegin Französin und hat mir erzählt,dass sie bei Freunden eingeladen ist zu "chanteleur" :?:
    Also immer am 2. Februar gibt es bei den Franzosen Crepes ,und zwar nach folgendem Muster:
    Jeder muss einen(eine? eines?)Crepes backen,mit der rechten Hand den Crepes in der Pfanne hochwerfen und wenden und dabei muss er in der linken Hand ein Geldstück halten.Angeblich soll dann in diesem Jahr der Geldbeutel immer gefüllt sein.
    Früher machte das nur der Hausherr mit dem ersten Crepes und hielt ein Goldstück in der Hand.Dieses wurde in den Crepes gewickelt und dann zog die ganze Familie mit Kerzen ,die in der Kirche angezündet worden waren,durch die ganze Wohnung bis ins Schlafzimmer.Dort wurde das (oder der) Crepes auf den Schrank gestellt und blieb das ganze Jahr über dort stehen.
    Am 1.Februar des folgenden Jahres wurde der Teller mit den Überresten (oder auch keinen-je nachdem,welche Tiere sich eingestellt hatten,oder ob alles eingetrocknet war )wieder heruntergeholt und das Goldstück dem ersten Bettler gegeben,der klopfte.
    So erhoffte man sich eine gute Ernte und ein gutes Jahr.



    Re: Sitten und Gebräuche

    tosa34 - 04.02.2007, 03:40


    Was für ein interessanter Brauch! Jetzt bin ich gespannt ob jemand von Lichtmess in Bayern erzählt. Hier ist der 2.2. Groundhog Day. Im Zoo wird ein Murmeltier möglichst sanft aus dem Winterschlaf geweckt und ins Freie gebracht. Wenn es seinen Schatten sieht (sprich: die Sonne scheint) dann dauert der Winter noch 6 Wochen.
    Hier in Wisconsin würden wir das freudig begrüssen, denn meistens dauert der Winter wesentlich länger. Woanders freut man sich nicht so. Unser Murmeltier hat tatsächlich in die Sonne blinzeln müssen.
    Es ist bitter kalt, 20° unter null, mit dem Windfaktor -31°. Und so bleibt es für die nächsten Tage.
    Dennoch ein warmes Grüssle - Tosa.



    Re: Sitten und Gebräuche

    la-piccola - 04.02.2007, 20:33


    Liebe Tosa,
    soooo kalt bei dir-das kann ich mir ja gar nicht vorstellen. :shock:
    da ist es doch bestimmt schön,sich in die Decke einzukuscheln und einen heißen Tee zu schlürfen.
    Hier ist schon Frühling angesagt,der Klimawandel macht sich bemerkbar,obwohl wir ja schon immer sehr früh sind ,nur ist es diesjahr
    natürlich schon extrem.Hab dir ein paar Frühlingsgrüßle eingefangen auf unserer Wanderung heute mittag,sie sollen dir ein bischen Wärme von mir bringen...
    schöner Sonntagabend noch



    Re: Sitten und Gebräuche

    Rheinperle - 04.02.2007, 21:06


    Maria Lichtmess ist mir bekannt. Es ist ein katholischer Feiertag Die Geschichte aus dem Elsaß kannte ich allerdings nicht. Ist aber wirklich interessant. Auf den Schwarzwälder Bauernhöfen bleiben auch heute noch hie und da die Christbäume und die Krippen bis Maria Lichtmess stehen. ( Zum Teil wunderschöne, alte Krippenfiguren) Im Bayerischen ist das sicher auch noch Brauch da und dort. Das war halt zu alter Zeit noch mehr möglich, weil die Stuben nicht so eingeheizt waren wie heute. Da hat der Weihnachtsbaum länger gehalten. Mit Maria Lichtmess ist die Weihnachtszeit dann zu Ende.
    Liebe Sonntagabendgrüße

    Rheinperle



    Re: Sitten und Gebräuche

    tosa34 - 25.02.2007, 00:02

    Friday Night Fish Fry
    Ich will Euch von einem Brauch erzählen, den es hierzulande nur in Wisconsin gibt. Das ist der Friday Night Fish Fry.
    Es gibt ihn in fast jedem Restaurant, von der Kneipe an der Ecke bis zum hochfeinen Feinschmeckerlokal. Jeden Freitag Abend gibt es entweder Kabeljau- oder Barschfilets, entweder in einer hauchdünnen Hülle aus mit Bier hergestelltem Teig, oder paniert. So oder so wird es in der Fritteuse gebacken. Dazu gehört Tartarsauce (Remoulade mit Kapern), Kartoffelpuffer oder Pommes, Cole Slaw (Salat aus Weisskohl und Mohrrüben) und Apfelmus. Dazu Schwarzbrot oder Roggenbrötchen. Meist wird kostenlos mehr geboten, wenn man's verkraftet. Teuer ist es nie, wohl so von 7$ im einfachen Lokal bis zu 13$ in den feineren. Wobei oft die kleinen Kneipen den schmackhaftesten Fisch liefern. Auch viele, vor allem katholische, Kirchen füttern jeden Freitag Hunderte und verdienen ganz schön dabei. Aber das ist meist weniger gut, von den Kirchen gefroren gekauft und dann aufgewärmt.
    In manchen Gegenden kann man Fisch und Pommes den ganzen Freitag Abend riechen. Das ist dann weniger angenehm.






    Re: Sitten und Gebräuche

    tobias - 25.02.2007, 06:10


    @ Tosa
    Mmh lecker, genau mein Geschmack! Das würde ich auch gerne essen, obwohl mir hinterher sicher schlecht werden würde! Schon als Kind konnte ich Bratfisch nur schwer vertragen (wahrscheinlich wegen des vielen Fettes in der Fritöse). Aber lecker war es trotzdem!
    Ich finde es einen schönen Brauch, wenngleich es natürlich nicht so schön ist, wenn man dann egal, wo man lang geht, nur noch Fett und Fisch riecht!
    Macht Ihr bei dem Brauch auch ab und zu mit (so einmal im Monat), geht Ihr aus oder macht Euch selber die Arbeit (und den Gestank!) zu Hause?

    Tobias



    Re: Sitten und Gebräuche

    tosa34 - 25.02.2007, 19:25


    Wir sind da auch eher vorsichtig, und machen vielleicht ein- oder zweimal im Jahr mit. Und dann meistens, wenn wir Besuch haben, der das mal erleben will. Ein grosser Anziehungspunkt ist auch die Atmosphäre, ganz wie Familie. Das ist hier ungewöhnlich. Hier würde man nie Fremde an den gleichen Restauranttisch setzen.
    Der Geruch ist wirklich nur in den Gegenden bemerkbar, wo es mehrere Restaurants in naher Umgebung gibt.
    Wir haben gerade mal wieder 25 cm schweren, nassen Schnee geschippt.
    Gruss, Tosa.



    Re: Sitten und Gebräuche

    tobias - 25.02.2007, 19:35


    Meine Güte, Tosa, immer noch mitten im Winter...! Ich habe vorhin bei "Earth TV", immer kurz vor den Nachrichten bei N 24, Livebilder von Washington gesehen, wo es auch kräftig schneite...
    Hier geht es wirklich ziemlich frühlingshaft zu, auch wenn es heute eher windig und regnerisch ist...

    Daß sich Fremde an den gleichen Tisch setzen, ist hier in Deutschland meines Wissens auch nicht üblich. Bei Mc. Donald`s schon mal (aber als Restaurant sollte ich es wohl nicht bezeichnen... :-) ) oder bei Stadtfesten oder so. In einer Pizzeria z. B. nur möglich, wenn der Tisch Platz für 12 Leute hat und jeweils Zwei und Zwei dort sitzen, die einen am rechten, die anderen am linken Tischende...

    Tobias



    Re: Sitten und Gebräuche

    tosa34 - 27.02.2007, 05:20


    Danke, Tobias, schon wieder was gelernt. 'Zu meiner Zeit" (ca. 18. Jhdt.?) wurde man ohne weiteres, auch in beseren Restaurants, mit Fremden zusammen gesetzt. Was meist recht gesprächshemmend wirkte.
    Gruss, Tosa.



    Re: Sitten und Gebräuche

    Luca - 27.02.2007, 13:52


    tosa34 hat folgendes geschrieben: 'Zu meiner Zeit" (ca. 18. Jhdt.?)
    *grins* :wink: , nicht übertreiben!
    Einfach nur so!

    Luca



    Re: Sitten und Gebräuche

    la-piccola - 21.10.2007, 16:43

    Brauchtum
    Heute war bei uns Herbstausklang,der letzte Erntewagen wurde in Begleitung von Fanfarenzug,Trachtengruppe,Landjugend,Landfrauen und so manchen anderen Helfern durch das Dorf in die Winzergenossenschaft gefahren.Das ist hier so Sitte und wird seit einigen Jahren wieder groß gefeiert.Viele Bürger haben vor ihren Häusern kleine Stände, wo sie so alles verkaufen, was Küche und Garten hergeben, die Geschäfte haben geöffnet und in der WG kann man essen und trinken, was das Herz begehrt, verschiedene Restaurants wirten dort abwechselnd und es gibt feine Kuchen von den Landfrauen die Erntekrone
    so wurden früher die Trauben geerntet und zum Wagen in die Bottiche getragen der letzte Erntewagen



    Re: Sitten und Gebräuche

    karin - 22.10.2007, 19:15


    Liebe la-piccola,

    schöne Fotos hast Du gemacht, was mich sehr beeindruckt sind die alten Bräuche die zum Glück in vielen Regionen wieder aufleben. Es geht halt nichts über alte wunderbare Traditionen und deren Pflege.

    LG Karin :)



    Re: Sitten und Gebräuche

    la-piccola - 02.03.2008, 18:31

    Brauchtum
    Gestern war ich auf einem Brauchtumsmarkt in Endingen, auf der Nordseite des Kaiserstuhls und führte die "alte Schreibkunst " ein wenig vor.
    Unter anderem gab es eine Strohschuh- Flechterin, einen Korbmacher, eine Klöpplerin und diese drei Damen in Aktion zu bestaunen.


    Sie saßen mir gegenüber und klatschten den ganzen Mittag im tiefsten Kaiserstühler Dialekt...es war köstlich, leider konnte ich mit dem Dorfklatsch nichts anfangen...es war nicht mein Dorf.... :lol: :lol:



    Re: Sitten und Gebräuche

    Hospes - 02.03.2008, 20:03

    alte Künste
    Liebe la-piccola,

    schön, dass nicht nur Du so alte Künste mit Leben erfüllst.
    Im bayerischen Fernsehen gab es einmal eine Sendereiche "Die Letzten ihres Standes".
    Dort wurden alte Handwerker liebevoll dargestellt.
    Ich denke, wenn über Jahrhunderte gewachsenes und tradiertes Wissen im geschichtlichen Orkus verschwindet - vielleicht wäre man in einigen Jahrzehnten froh um das alte Können.
    Ich glaube nicht, dass die technische Entwicklung so und in dieser Richtung weitergeht oder weitergehen kann.
    Vielleicht wird eine neue Bescheidenheit und eine technische Neubesinnung dann notwendig und wichtig zum Überleben.

    Hospes



    Re: Sitten und Gebräuche

    tobias - 14.03.2008, 08:15


    Liebe Tosa,

    wird bei Euch eigentlich der St. Patrick`s Day gefeiert? Dieses Jahr ist er ja sozusagen vorverlegt worden, damit man nicht mit der Karwoche kollidiert.
    Wie ich gerade gelesen habe, wird morgen in München die größte St. Patrick`s Day Parade Europas gefeiert, zum Schluß wird am Odeonsplatz noch ein Konzert stattfinden.
    Schon interessant, wie Feiertage aus anderen Ländern, auch woanders begangen werden. Ganz vorne liegt ja Halloween.
    Dieser Feiertag wird übrigens begangen, weil:
    Irland gedenkt am St. Patrick's Day ihrem Nationalheiligen St. Patrick. Er war der erste christliche Missionar im Land. Der Legende nach vertrieb er die Schlangen von der irischen Insel und brachte den Heiden den katholischen Glauben. Schlangen hat es in Irland allerdings nicht wirklich gegeben - sie stehen höchstens symbolisch für Ungauben. Mit einem Kleeblatt soll Patrick den Inselbewohnern die Dreifaltigkeit erklärt haben, seitdem ist der Shamrock das Wahrzeichen Irlands. Der 17. März ist der Todestag des Heiligen.

    Tobias



    Re: Sitten und Gebräuche

    tosa34 - 15.03.2008, 01:52


    Lieber Tobias,
    Oh ja, hier wird St.Pat's Day gefeiert. Die Paraden haben schon am vergangenen Wochenende stattgefunden, wie Du sagst, um dem Palmsonntag keine Konkurrenz zu machen. Aber am Montag wird das grüne Bier in Strömen fliessen. In einer Bar gibt es für jeden Patrick und jede Patricia die Getränke umsonst. Und wie man sagt: Am St. Patrick's Day ist jeder ein Ire! Corned Beef und Cabbage und braunes Soda-Brot gehören auf jeden Tisch.
    Gruß,
    Tosa
    :kleeblatt: :partyman:



    Re: Sitten und Gebräuche

    la-piccola - 19.03.2008, 21:35

    Osterbrauch
    Seit 2 Jahren lebt bei uns wieder der Brauch des Osterbrunnens auf.
    Die Trachtengruppe schmückt den Dorfbrunnen mit Eiern, die in den beiden Kindergärten und den Schulen (Grund-Haupt- Werkreal-Förderschule) von den Kindern bemalt wurden.Am Samstag gabs dann zur Einweihung ein kleines Feschdle...


    Und hier noch zum Nachlesen: Osterbräuche http://www.osterseiten.de/brauchtum/osterbrunnen/home.html
    Osterbrunnen - www.osterseiten.de/brauchtum/osterbrunnen/home.html - Die Osterzeit von A bis Z ausführlich erklärt



    Re: Sitten und Gebräuche

    karin - 19.03.2008, 22:39

    Osterbräuche
    Schön, wenn alte Bräuche wiederentdeckt werden, danke la-piccola.

    Hab auch gleich eine Frage an Dich und die anderen: gibt es bei euch Osterfeuer und den Brauch der Karfreitagsratschn. Ratschn sind Klappern die anstelle der Kirchenglocken zum Einsatz kommen?

    LG Karin :)



    Re: Sitten und Gebräuche

    tosa34 - 20.03.2008, 03:37


    Oh, das ist schön. Und Gemeinschaftsarbeit der Kinder, wie erfreulich. Sag mal, sind das Plastikeier? Sonst wäre ja irgendwo ein gigantisches Omelett verspeist worden.
    Lieben Gruß,
    Tosa.



    Re: Sitten und Gebräuche

    Rheinperle - 20.03.2008, 07:38


    Den Brauch des Osterbrunnens find ich richtg schön. Da würde sich ja fast ein Abstecher nach Ihringen lohnen.
    Das Osterfeuer gibt es bei uns auch vor der Osternachtfeier auf dem Kirchenplatz. Daran wird dann die Osterkerze entzündet und in die Kirche getragen. Die Kirchenbesucher haben Kerzen und das Osterlicht wird von Kerze zu Kerze weitergegeben bis die ganze Kirche erstahlt. Die Jugend macht nach der Osternachtsfeier eine Agape. Ich habe in unserer Gemeinde auch schon am Sonntagmorgen um 5 Uhr einen Ostergottesdienst erlebt. Unsere Kirche war überwiegend mit jungen Leuten voll besetzt, was unterm Jahr weniger der Fall ist.

    Rheinperle



    Re: Sitten und Gebräuche

    la-piccola - 20.03.2008, 11:34




    ...dies zu deiner Frage, Tosa...
    am unteren Rand, diese Eier, die um den Brunnen hängen, sind Plastikeier.Die anderen sind tatsächlich echte ausgeblasene, die Kinder bringen sie von zu hause mit und bemalen sie dann , auch die Trachtengruppe ist eifrig am Eiermalen und natürlich auch beim Backen oder Omlettessen oder was auch immer. :lol:

    Zu deiner Frage, Karin:
    Wir sind ja hier protestantisch, der Ortsteil Wasenweiler aber stockkatholisch.So gab es früher immer mal so kleine Rivalitäten, Karfreitag ist ja bei uns der höchste Feiertag, bei den Katholiken ists Fronleichnam.So wurde früher bei den Kath. am Karfreitag die Küche oder der Stall geweiselt und bei uns an Fronleichnam, man arbeitete halt drinnen was,provozieren wollte man nicht gerade, aber gearbeitet wurde trotzdem...du verstehst ? :wink:



    Re: Sitten und Gebräuche

    la-piccola - 20.03.2008, 11:49


    Ach so ich wollte ja was anderes antworten..

    Von Karfreitag bis Ostersonntag schweigen die Glocken unserer Kirche.
    Am Gründonnerstag gibts in der Kirche die Johannespassion von Studenten aufgeführt, am Freitag ist morgens Gottesdienst und abends Feierabendmahl,
    am Samstag um 22Uhr gibts die Osternachtfeier mit anschl. Osterfeuer auf dem Kirchplatz.
    Ostersonntag ist dann um 7 Uhr eine Auferstehungsfeier auf dem Friedhof so richtig feierlich mit Posaunenchor und Musikverein.Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich da auch schon ziemlich gefroren habe, der Gottesacker liegt nämlich oben am Berghang und der Wind pfeift ganz schön da, also es war früher auch schon öfters sehr kalt an Ostern...
    Als Jugendliche war ich sehr engagiert in der Jugendarbeit und war Gruppenleiterin einer Ev. Jugendgruppe, ich habe aber leider negative Erfahrungen mit der Institution Kirche gemacht und mich deshalb mehr oder weniger zurückgezogen und habe einfach meine eigene Lebensphilosophie entwickelt.Mit den Kindern sind wir in die Kirche gegangen( ab und zu ), sie sollten sich selbst ein Bild machen können und dann selbst entscheiden, ob und überhaupt.



    Re: Sitten und Gebräuche

    tosa34 - 21.03.2008, 21:55


    In der evangelischen Kirche, der wir früher angehörten, gibt es am Gründonnerstag ein Seder-Abendessen. Manchmal gab es am frühen Nachmittag des Karfreitag eine Tre Horae Feier mit Auszügen aus einer der Bach Passionen. Am Abend ist dann ein Gottesdienst, bei dem das aus dem Weihnachtsbaumstamm der vergangenen Weihnacht gezimmerte Kreuz mit schwarzem Tuch verhangen ist. Nach dem Lesen der Passionsgeschichte wird die Altarbibel laut zugeschlagen und die Kirche wird dunkel, abgesehen von ein paar Kerzen. Alles geht schweigend nachhaus. Idealerweise würde man bis Ostersonntag nicht sprechen, aber das hat bei uns nie geklappt. Dann gibt es am Ostersonntag einen Sonnenaufgangsgottesdienst. Danach Osterfrühstück mit Eierspeisen, Hefekuchen und so, währen die Osterkleider und Anzüge der Kinder bewundert werden, und anschliessend noch einen Gottesdienst für die, die nicht ganz so früh aufstanden.
    Früher war mein Mann Gemeindevorsteher und Chordirigent, und wir machten bei allem mit. Aber dann (hallo, la-piccola) gab es negative Erfahrungen mit der Institution. Es mussten nämlich alle Pfarrer, Professoren und Dozenten der Lutheran Church Missouri Synod (bei der ein Urururgrossvater meines Mannes Mitbegründer war) ein Dokument unterschreiben, dass sie alles, was in der Bibel steht, als wortwörtliche Wahrheit ansehen. Wer das nicht tat, wurde rausgeworfen. Aus Protest traten wir da aus der Kirche aus.
    Habe ich das schon mal erzählt? Wenn ja, entschuldigt, Ihr wisst ja, wie wir Alten sind! :roll: :roll:
    Euer Osterfeuer gefällt mir sehr, wird da etwas Bestimmtes verbrannt, und was ist der Sinn dahinter?
    Grüßle, Tosa.



    Re: Sitten und Gebräuche

    la-piccola - 22.03.2008, 00:07


    Zitat: Aus Protest traten wir da aus der Kirche aus.

    Aha, Tosa, deshalb nennen wir uns ja auch Protestanten, gell ... :wink:

    Das ist aber auch ein schöner Brauch an Gründonnerstag bei euch, das mit dem Schweigen bis Sonntag ist aber sehr hart und wird wahrscheinlich von den wenigsten eingehalten werden...
    Was beim Osterfeuer verbrannt wird, weiss ich nicht, werde mich mal umhören.
    So etwa bis 2 Jahre vor meiner Konfirmation (meine Freundin erlebte das noch), mussten die jungen Leute am Gründonnerstag abend in schwarzen Kleidern und Anzügen, meistens in den Konfirmationskleidern,zum Abendmahl gehen.Und was Buntes zum Anziehen gab es erst wieder am Sonntag.



    Re: Sitten und Gebräuche

    Rheinperle - 11.11.2008, 22:08


    Brauchtum als Lebensinhalt:

    http://www.schwarzwald-film.de/inhalt.htm

    Rheinperle



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