vampirmythos

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    Re: vampirmythos

    morgana - 22.11.2006, 14:44

    vampirmythos
    geht der vom vampirmythos abgeleitete vampirismus auch auf den aberglauben zurück, dass das trinken von blut, als essenz des lebens, ebenfalls lebenspendend sei.

    sehr bekannt ist in diesem zusammenhang die als „blutgräfin“ berüchtigte erzsébet báthory (elisabeth bathory) die aus einer ungarischen adelsfamilie stammt.
    sie soll nach dem tod ihres ehemannes im blut von über sechshundert durch versprechen auf ihr schloss gelockten jungfräulichen dienstmädchen gebadet haben, um sich jung zu halten.
    diese unterstellung wurde jedoch nie belegt oder bewiesen.
    ebensowenig hat das treiben der gräfin báthory etwas zur entstehung des vampirmythos in osteuropa beigetragen.

    auch wenn der mythos des vampirs, der die menschen seit tausenden von jahren beschäftigt, bei den meisten horror hervorruft (und sich dadurch auch gut verkaufen lässt), tragen sehr menschliche bedürfnisse und gelüste zu seiner faszination bei: geben und nehmen (der vampir nimmt seinem opfer blut und schenkt ihm dafür - zumindest in vielen adaptionen des stoffes - eine gewisse masochistische lust), sterben und gebären (das opfer des vampirs verliert infolge des bisses sein sterbliches leben und ersteht als untoter wieder auf), eros und thanatos (liebe und tod, eine synthese von großer tragik und dramatik, die auch das ewige dilemma des untoten beschreibt, der mit einer erotischen begegnung - als die der biss oder kuss des vampirs durchaus verstanden werden kann - unweigerlich den tod bringt).


    die geschichte dieser mythologie reicht zurück bis zum beginn des alten testaments: die erste 'untote' der geschichte, schriftlich in der kabbala (der schrift zur gleichnamigen jüdischen geheimlehre) benannt, ist lilith, adams erste Frau.
    nach ihrer vertreibung aus dem paradies (sie war adam ungehorsam gewesen) suche sie als 'nachtgeist' die junge menschengemeinde heim und stahl kleine kinder.
    seither ist der vampir nahezu allgegenwärtig: im alten rumänien, das oft als ursprungsland der vampirsaga genannt wird, gehört der glaube an wiedergänger (untote) und nachzehrer (tote, die auferstehen, um von den lebenden zu zehren) seit jahrhunderten zur volkskultur.

    auch in deutschland kannte man den mythos der wiedergänger, er floss mit in die massenhysterie zur zeit der hexenverfolgungen ein.
    wie oben erwähnt, dient vampirismus auch oft als gleichnis für ungleiche beziehungen im zwischenmenschlichen und vor allem politischen bereich. in der unterhaltungsindustrie ist der vampir ein 'dauerbrenner': niemand verkörpert die tragik von lieben und sterben, die verbindung von sex and crime so echt wie die erotische, machtvolle figur (oft dargestellt von schönen jungen frauen oder charismatischen männern), die nur der tod ihrer opfer am leben erhält.

    die faszination des vampirs basiert auf sex-appeal und macht - da erstaunt es nicht, dass manche menschen ihm nacheifern und das trinken von blut einvernehmlich praktizieren.
    abseits von solchen erotischen spielen hat der vampir aber auch menschen zu furchtbaren verbrechen inspiriert: ceauşescu, ehemaliger rumänischer diktator, wurde wegen seiner grausamkeit oft als einer bezeichnet oder auch 'wolf' genannt, ebenso wie adolf hitler oder der deutsche serienmörder fritz haarmann.

    es ist kein zufall, dass der vampir oft mit dem wolf, oder besser, dem werwolf, verglichen wird: beide sind kreaturen der nacht, verfügen über übersinnliche kräfte und töten nacht für nacht Unschuldige, um zu überleben.
    die größere beliebtheit des vampirs rührt wohl daher, dass er dem menschen ähnlicher ist und in seiner schönheit, macht und gerissenheit - und nicht zuletzt in seiner unsterblichkeit - in gewissem sinne als 'übermensch' gesehen werden kann.



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