Outkast - Idlewild Soundtrack Deluxe

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    Re: Outkast - Idlewild Soundtrack Deluxe

    Mr.Smith - 22.11.2006, 19:14

    Outkast - Idlewild Soundtrack Deluxe


    Das HipHop-Duo Outkast hat sich seinen Traum vom eigenen Filmmusical erfüllt und rappt in alten Kostümen zu modernen Rhythmen. Am 23. November kommt Idlewild in die deutschen Kinos. Darin geht es vorrangig um die Musik der 30er-Jahre. Die beiden einflussreichsten Rapper der späten 90er-Jahre aus Atlanta haben ihren ersten gemeinsamen Kinofilm gedreht und ziehen so ziemlich alle Register des Musical-Genres, um es kurzerhand auch gleich wieder auf den Kopf zu stellen. Idlewild heißt ihr visuelles Feuerwerk, das in den USA an den Kinokassen mit buchstäblichen Pauken und Trompeten unterging. Mit nur etwa zwölf Millionen Dollar beim Ticketverkauf wurden die Produktionskosten von 25 Millionen Dollar nicht einmal zur Hälfte eingespielt.

    Dennoch ist Idlewild großes Kino. Groß deshalb, weil es die visuelle Strahlkraft der Kinoleinwand ausreizt, ohne das Lichterspiel im dunklen Saal zu überfrachten. Es finden sich zahlreiche Reminiszenzen an mehr oder weniger bedeutende Meilensteine der Filmgeschichte wie an The Cotton Club, Chicago, 42nd Street, Harlem Nights und sogar Some Like it Hot. Der Streifen spielt in den 30ern, Andre mimt Percival, den Sohn eines Bestattungsunternehmer, der allerdings lieber das Piano in Clubs spielt und die Frauen beeindruckt, als für seinen Vater Leichen unter die Erde zu bringen. Big Boi ist ein klassischer Pimp namens Rooster, der Percival in seinem Club auftreten lässt.

    Drei Jahre nach ihrem Award-Magneten Speakerboxxx/The Love Below haben André Benjamin und Antwan Patton mit dem Sountrack zu Idlewild (zu deutsch: müßig/faul) ihr sechstes Album fertig gestellt. Was im Hip Hop zählt, ist vor allem die Pose, das haben auch OutKast verstanden und inszenieren sich seit mehr als zehn Jahren erfolgreich als Vertreter des Dirty South-Genres. Neben ihrem großmäuligen Auftreten sind die beiden ein Garant für bemerkenswert guten Hip Hop. Und sie kommen auch ganz ohne die typische Gangsta-Attitüde von Kollegen wie Eminem oder SnoopDogg aus. OutKast treten eleganter, kultivierter und stilvoller auf. Sie gelten als besonders innovative und experimentierfreudige Rapper mit einer Vorliebe für Jimi Hendrix, George Clinton und James Brown.

    Auf dem Idlewild-Soundtrack wildern OutKast ausgiebig im Repertoire des Swing und Bebop der 30er und 40er Jahre. Die Vorabsingle Mighty O zitiert die legendäre Gesangspassage Cab Calloways (Hi-de-hi-de-hi-de-ho) aus Minnie The Moocher (1930), Infatuation besticht durch Mundharmonika und Jazzpiano, Morris Brown, einer der Abräumer des Albums, klingt wie die moderne Ghetto-Rapper-Version einer Musicalrevue-Nummer mit fetten Bläsern und Lionel Hampton-Percussion. In Call The Law fleht Janelle Monaé in an Lena Horne erinnernder Eindringlichkeit um Hilfe, Mutron Angel dagegen wirkt mit seinem Jazzpiano und dem aufgedrehten Falsettgesang wie eine Maus auf Drogen. Alles in allem haben die beiden Südstaatenrapper mit ihrem neuen Album einen recht unübersichtlichen aber gewohnt genialen Musikstreich abgeliefert.

    Quelle: http://shouted.fm



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