These 5

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  • Forenbeschreibung: Online Forum zum HS "Frühe Neuzeit im Geschichtsunterricht" an der Universität Paderborn
  • aus dem Unterforum: Neue Medien im Geschichtsunterricht
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  • Forum gestartet am: Donnerstag 02.11.2006
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    Re: These 5

    tkoester - 22.11.2006, 16:25

    These 5
    5) Der Einsatz Neuer Medien birgt die Gefahr der „Aufweichung“ klassischer Tugenden des Geschichtsunterrichtes wie etwa quellenkritischer Genauigkeit (die Authentizität sowie die Herkunftsüberprüfung von verwendetem Unterrichtsmaterial leiden unter dem Einsatz des Internets);
    Hypertextualität von Internetquellen erschwert ferner eine zusammenhängende Rezeption von Textdarstellungen.



    Re: These 5

    tkoester - 16.12.2006, 18:11

    Re: These 5
    Gibt es zu dieser These möglicherweise Fragen? Sie ist zugegebenermaßen ein wenig kompliziert formuliert, aber vielleicht noch einmal etwas vereinfacht:
    Werden Quellen im Internet ähnlich ernst genommen wie auf dem Papier? Welche Möglichkeiten und Pflichten seht ihr bei der Begleitung der Schülerinnen und Schüler auf der "Expedition" durch das Internet und in der Hinführung zu Rechercheinstrumenten, Objektivitätskriterien und anderer Aspekte?



    Re: These 5

    MichaelT - 17.12.2006, 01:52


    Ob Daten, welche uns digital vorliegen genauso ernst genommen werden, wie traditionelle Inhalt, welche uns die Printmedien liefern ist von Fachbereich zu Fachbereich verschieden.
    In den Geschichtswissenschaften, welche sich mit Vergangenem beschäftigen, einen konservierenden Charakter besitzen und in denen gewisser Maßen natürlich auch die Bewahrung des Vergangenem eine Rolle spielt, sind traditionelle Printmedien(etc.) vertrauenswürdiger und "seriöser" angesehen, als die "neuen Medien".

    Das konservierende Moment der Geschichte lässt es nicht so leicht zu, wie in anderen Fächern, dass die Neuen Medien so leicht in den Unterricht miteinfließen.
    Eine generelle Voraussetzung, welche jedoch fächerübergreifend gegeben sein sollte, ist eine Medien- und im speziellen auch Internetkompetenz. Das sind die Schlüsselbegriffe. Wenn begriffen wird, dass Schülerinnen und Schüler über die Kompetenzen verfügen, zu selektieren, welche Inhalte seriös und welche zweifelhaften Charakter aufweisen, wird sich auch die Einstellung zu den neuen Medien ändern.

    Bevor's zu lang wird, belasse ichs erstmal hierbei 8)



    Re: These 5

    Anonymous - 29.12.2006, 13:45


    Sicherlich ist es seitens des Lehrkörpers zunächst erstmal die dringlichste Aufgabe, Medien- bzw. Internetkompentenz zu vermitteln, bevor man Schüler-/innen vor die Augabe stellt, Internetquellen kritisch zu bewerten. Jedoch muss ebenfalls vermittelt werden, dass man ebenso Printmedien kritisch gegenüberstehen muss, um effiziente Ergebnisse zu erzielen. Es muss vermittelt werden, dass nicht nur das Internet über "gefälschte" Quellen verfügt und man hier selektieren muss, sondern eben auch eine gewisse Kritikfähigkeit bei gedruckten Medien von Nöten ist.



    Re: These 5

    tkoester - 05.01.2007, 17:56


    Richtig, die Vermittlung quellenkritischer Kenntnisse muss ganzheitlich vonstatten gehen: Der Bereich "Medienkompetenz" darf nicht für sich alleinstehen, sondern muss in die einzelnen Besatndteile des Geschichtsunterrichtes integriert werden, um effektiv zu sein. Was die Internetkompetenz angeht, möchte ich hier auch auf die Ergbnisse der Diskussion zu These 1 verweisen.
    Wie steht Ihr denn zu dem Vorwurf, die Informationsvielfalt im Internet sowie die überall auftretenden hypertextuellen Verweise überfordern die Schülerinnen und Schüler und machen aufgrund der fehlenden Linearität von Darstellungstexten sowie grundsätzlich mangelnder Vertrauenswürdigkeit von Netzinhalten das Internet für den Geschichtsunterricht unbrauchbar?



    Re: These 5

    j.hermann - 07.01.2007, 17:34


    Hier würde ich gerne mit der Frage anknüpfen, ob es die Aufgabe des Geschichtslehrers ist, den Schülern die Augen in diesem "Internet-Wirrwar" zu öffnen, und wenn, inwiefern es ihm gelingen könnte?



    Re: These 5

    tkoester - 13.01.2007, 13:59


    Es sollte Aufgabe des GU sein, Strategien des Informationserwerbs, im Speziellen für historische Sachkomplexe, zu vermitteln. Das beginnt bei dem richtigen technischen Umgang mit einem PC, geht über Recherche (Kenntnis von Rechercheinstitutionen, deren Gütekriterien), die Selektion von brauchbaren Informationen und überflüssigem Material, bezieht die Sensibilisierung für quellenkritische Analyseschritte (auch vergleichend zu Printmedien) mit ein und endet schließlich bei der korrekten bibliographischen Verzeichnung im Arbeitsergebnis.
    Ganz nebenbei sollte auf Aspekte wie die Demokratisierung des Wissens (Wikipedia) und deren Konsequenzen eingegangen werden, auch für die Entwicklung der Geschichtswissenschaft relevante Dinge wie globaler Ereignisaustausch, Archivierung und Dauerhaftigkeit von Informationen sowie grenzübergreifende Diskussion von Prozessen (Überwindung von Zensur und Informationsbarrieren etwa in Diktaturen) können thematisiert werden.
    Neue Medien sind entsprechend als Methode wie auch als Inhalt des Geschichtsunterrichtes anzusehen.

    Welche weiteren Aufgaben des GU können den angedacht werden? Etwa in Blick auf den Punkt der Textrezeption? Stichwort Hypertextualität/Verlinkungen/Aufbruch von linearen Darstellungs-/Rezeptionswegen?



    Re: These 5

    Joscha - 17.01.2007, 00:14


    Wir reden hier über Methoden die nicht in der Schule zu leisten sind. Max. Ansatzweise. Ich denke auch die meisten Geschichtsstudenten beherrschen solche Techn iken nicht korrekt. allerdings könnte man schon früh in der Schule darauf hin arbeiten. Dies würde allerdings auf Kosten der Geschichtlichen Inhalte passieren.



    Re: These 5

    tkoester - 18.01.2007, 17:16


    Hier sollte man auf den Unterschied zwischen Verfügungswissen (tatsächliche historische Inhalte/Sachverhalte) und Orientierungswissen (wie komme ich an Wissen, wie erschließe ich mich mir neue Inhalte) verweisen.
    Bereits an anderer Stelle der Diskussion ist darauf verwiesen worden, dass die Anleitung, die Befähigung zu einem lebenslangen Lernen eine besonders relevante Rolle im Geschichtsunterricht spielen muss. Nicht, dass die Inhalte hier in den Hintergrund treten sollen, aber derlei Kompetenzen sollten mindestens gleichrangig behandelt werden und sicherlich reiner Faktenhuberei vorgezogen werden.



    Re: These 5

    Anonymous - 18.01.2007, 23:43


    Ich denke, dass der Einsatz Neuer Medien im Geschichtsunterricht durchaus wirksam ist. Es motiviert die SuS zum einen und zeigt auch, dass der Geschichtsunterricht nicht immer so altbacken und konservativ daher kommen muss.
    Der Einsatz Neuer Medien bedeutet ja auch nicht, dass man die gute alte Quellenarbeit vernachlässigt oder gar ganz verwirft!
    An ausgewählten Stellen mal das Internet als Recherchemöglichkeit zu verwenden oder am Ende einer Unterrichtsreihe den Schülern einen Film zum passenden Thema vorzuspielen kann meines Erachtens nicht falsch sein.
    Allerdings sollten diese Medien überlegt und sinnvoll eingesetzt werden, sonst ist der neueste Internet Link der vom Lehrer schlecht vorbereitet wurde genauso übel, wie das Besprechen einer Quelle, die nicht entsprechend präpariert wurde.



    Re: These 5

    j.hermann - 19.01.2007, 12:58


    Ganz deiner Meinung, aber gerade im Hinblick auf unsere These, wie würdest du den Einsatz von Filmen à la Giudo Knopp zum Beispiel oder dir als Lehrkörper weniger authentisch erscheinenden Internetquellen gegenüber herkömmlicher Schriftquellen betrachten?



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