Kapitel 1: Nachsitzen

DIE FABELHAFTE WELT DER KINDER VOM SÜDERHOF....
Verfügbare Informationen zu "Kapitel 1: Nachsitzen"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Tilia
  • Forum: DIE FABELHAFTE WELT DER KINDER VOM SÜDERHOF....
  • aus dem Unterforum: Story
  • Antworten: 1
  • Forum gestartet am: Dienstag 21.11.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Kapitel 1: Nachsitzen
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 5 Monaten, 6 Tagen, 19 Stunden, 37 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Kapitel 1: Nachsitzen"

    Re: Kapitel 1: Nachsitzen

    Tilia - 21.11.2006, 23:31

    Kapitel 1: Nachsitzen
    (Haben wir zusammen geschrieben.. nicht alles von mir xD.. nur damit das nicht so stehenbleibt ^^ und wir das vergessen xD)

    Chapter 1: Nachsitzen

    "Ich hasse Religions-Unterricht", schnaubte Felicitas verächtlich, als sie sich neben ihrer Freundin niederließ.
    "Wozu verdammt noch mal brauchen wir das? Ich mein, glaubst du ich will später Papst werden? Ich gehör ja nichtmal einer Religion an!"
    Sie seufzte als ihr Lehrer hinein kam und begann desinteressiert auf ihrem Block rumzuzeichnen.
    "Wie siehst du das Felicitas?", hört sie nach einiger Zeit eine Stimme fragen und sie sah erschrocken auf.
    "Was?", platzte es aus ihr heraus und ihre Freundin schob ihr unauffällig über den Tisch ein Arbeitsblatt rüber. "Welt...Weltuntergang", sagte Felicitas und versuchte sich zu erinnern, was sie in der letzten Stunde gemacht hatten.
    Der Lehrer grinste. "Allerdings! Glaubst du daran?"
    "An den Weltuntergang?", fragte sie verblüfft und sah sich im Raum um. Sie entdeckte Karl der sich scheinbar sehr unbehaglich fühlte. "Also, da bin ich ganz die Zeugin Jehovas! Die Welt wird untergehen!", sagte sie, fest davon überzeugt und sah wieder ihren Lehrer an.
    "Das klingt aber so, als seiest du dir da sicher. Aber wissen kannst du es ja nicht", sagte er und versuchte ihren Worten die Boshaftigkeit zu nehmen.
    Sie grinste fies und sah Karl an. "Ich hab von ganz vielen Wissenschaftlern gelesen, die herausgefunden haben, dass die Erde sehr bald unter gehen wird...", fing sie an und ihr Lehrer sah zwischen ihr und Karl hin und her.
    "Vermuten! Sie vermuten das nur!"
    "Ja… naja, aber Einstein hat auch nur Vermutet! Bis er dann endlich den Beweis dazu gebracht hat, nicht wahr?!"
    "Das…, das ist schon richtig, aber -"
    "Na, sehen Sie! Das ist richtig! Die Welt wird untergehen! Und wir kommen doch sowieso alle ins Fegefeuer, oder nicht? Hat irgendwer von euch hier noch nie gesündigt?", fragte sie in die Runde und ihr Lehrer wollte sie wieder stoppen, aber gerade jetzt kam sie so richtig in Fahrt. Sie sah ihre Klassenkameraden an, die alle verlegen zu einer anderen Seite schauten.
    Bis auf Karl, denn dieser sah ihr direkt in die Augen. Sein Gesicht hatte er angstvoll verzogen und er kaute nervös an seiner Unterlippe.
    Das brachte Felicitas dazu aufzustehen. Sie schlich durch die Klasse und sagte leise, mit Grauen in der Stimme: "Vorher werden wir aber alle endlose Qualen erleiden... es wird schreckliche Erdbeben geben…"
    "Felicitas jetzt reichts aber mal!"
    "… und Vulkane werden ausbrechen! Wir werden solange mit Lava überschwemmt, bis hier alles versinkt!"
    "A...aber man kann so einen… einen…Lavastrom... also, man kann den doch nicht überleben oder?“, fragte Karl ängstlich.
    "OHH DOCH! Die Lava wird langsam über unsere Körper fließen und du wirst dich fühlen, als würdest du lebendig verbrannt. Nach ein paar Minuten fühlst du es in jeder Sehne deines Körpers. Und dann werden wir alle -"
    "Felicitas! GENUG IST GENUG!"
    ".. und dann werden wir alle ertrinken!", beendete sie ihren Vortrag trocken.
    Genau in diesem Augenblick konnte sie die ersten Tränen in den Augen von Karl erkennen und ihr Grinsen wurde nur noch größer. Ihren Triumph konnte sie allerdings nicht lange auskosten, denn plötzlich packte ihr Lehrer sie äußerst unsanft an den Schultern, schob sie aus der Tür, und knallte diese vor ihren Augen zu. Ein paar Minuten später öffnete er sie wieder, aber nur um ihr ein Nachsitzen am Nachmittag aufzubrummen.
    Wütend verzog sie ihr eben noch breit grinsendes Gesicht, zu einer Fratze und machte sich auf den Weg in die Mensa.




    „Okay, meine Herren. Heute trainieren wir das saubere Zupassen. Dafür teil ich euch jeweils in Paare auf. Also, Martin und Boris, ... Lukas und Max, ... Michael und Tom…“, begann Herr Reuter, seines Zeichens Sportlehrer, mit seiner Einteilung. Doch die restlichen Namen bekam Tom nicht mehr mit. Herrn Reuters letzte Worte hallten immer noch in seinem Kopf. Michael und Tom… Tom schnaubte. Er musste sich sehr zusammen nehmen, um seine Fassung nicht zu verlieren und so kaute er vor Wut auf seiner Unterlippe herum. Aber er hatte keine andere Wahl. Er musste wohl oder übel mit ihm trainieren.
    Tom schlich mit finsterem Gesicht zu Michael rüber, der ihn wiederum ganz ängstlich und schüchtern anschaute. Es war nicht zu übersehen, dass beide nicht sehr glücklich mit dieser Paarung waren.
    „Also…“, sagte Tom, „bringen wir´s hinter uns. Ich werf´ dir den Basketball zu, und du fängst ihn und passt ihn wieder zu mir zurück. Auf Brusthöhe und mit passender Kraft. Verstanden?“
    "Auf Brusthöhe und mit passender Kraft. Verstanden?", versuchte Michael Tom nachzuäffen und sprach das ganze in einer schön hohen Stimmlage. Tom beachtete ihn nicht weiter, nahm den Ball und passte ihn Michael zu. Der Ball hatte die richtige Höhe, die richtige Geschwindigkeit und die richtige Stärke. Nur leider fehlte Michael das richtige Talent. Angst, von dem Ball getroffen zu werden, schloss Michael panisch die Augen und wich dem Ball aus. Als er die Augen wieder öffnete, kratzte er sich am Kopf und sah dem Ball hinterher, der sich durch die anderen Schüler zu schlängeln schien. "Was stehst du so rum?", blaffte Tom ihn an. Michael rümpfte die Nase, besah sich die Entfernung zwischen ihm und dem Ball und seufzte. Er machte sich also auf den Weg und war nach einer halben Ewigkeit wieder zurück.
    „Vielleicht nächstes Mal einfach die Augen aufhalten. Dann ist es leichter zu fangen“, sagte Tom sarkastisch. Michael grinste leicht, ihm entging der sarkastische Unterton.
    Tom verdrehte entnervt die Augen und Michael warf schnell den Ball zu ihm.
    Überrascht von dem Wurf, hatte dieser keine Chance sich zu retten. Der Ball traf Tom mitten ins Gesicht. Nur wenige Sekunden später lag er auf dem Hallenboden, blutend, mit einer unfassbar schnell anschwellenden Nase. „Oh Gott“, rief Michael geschockt, „War ich das etwa?“
    Bei den Worten hatte Tom endgültig genug. Die Wut keimte in ihm auf und er vergaß den ganzen Schmerz.
    Er sprang auf, schnappte sich den Basketball und warf ihn voller Zorn in Michaels Richtung. Der Ball flog mit einer unglaublichen Geschwindigkeit. Michaels Gesicht verzog sich zu einer horrorvollen Miene. Das nächste was man hörte, war ein lautes Geräusch, das sie alle nicht wirklich identifizieren konnten. Alle Jungs in der Sporthalle schauten gebannt zu dem Platz wo Michael und Tom standen, denn zu aller Überraschung war Michael völlig unverletzt. Wie in Trance hatte er es noch rechtzeitig geschafft sich zu ducken, doch dafür hatte jemand anders den Ball abgekriegt.
    Herr Reuter stand da, das blutende Gesicht zu einer Fratze verzogen. Es sah aus, als würde er jede Sekunde explodieren und Michael versteckte sich zur Sicherheit hinter einem der Jungen.
    „WAS GLAUBT IHR BEIDE EIGENTLICH WER IHR SEID???“, schrie Herr Reuter, und man konnte sehen, wie sich seine ganzen Adern verkrampften. „ICH FASS ES NICHT! WENN IHR BEIDE EIN PROBLEM HABT IST DAS IMMER NOCH KEIN GRUND MIR EINEN BALL INS GESICHT ZU WERFEN!!!“. Tom und Michael sahen ihren Coach sprachlos an. Sie hatten beide keine Erklärung für das, was vor wenigen Augenblicken geschehen war.
    „DAS WIRD KONSEQUENZEN FÜR EUCH HABEN! BEIDE NACHSITZEN!!!“. Die beiden Jungs machten sich auf den Weg und schlurften mit gesenktem Kopf aus der Sporthalle.
    "Unglaublich! Was für eine Frechheit...", konnte man ihren Lehrer noch toben hören, dann schlossen die Beiden die Tür hinter sich und hörte außer dumpfen Gemecker nichts mehr.




    „Es war einmal… a little guy, mit einer Brille. Wie ein Zwerg he looked!“. ,,Annemarie, kannst du bitte aufhören dauernd amerikanische Wörter einzubauen. Lies den Text so wie er da steht!“, sagte Herr Kowar leicht säuerlich. „Oh, okay.“, antwortete sie, immer noch in ihrem amerikanischen Slang.
    Annemarie, welche sich selbst auch gerne Anne nennt, war 16 Jahre alt und Schülerin eines Gymnasiums.
    Eigentlich war sie eine ziemlich gute Schülerin, nur leider hatten manche Lehrer ein kleines Problem mit ihrer Affinität zu Amerika. Sie war begeistert von dem Staat, dem Land in dem Träume wahr werden, wo das Leben keine Grenzen kennt und das Glücksspiel noch erlaubt ist. Ihr größter Wunsch war es, nach ihrem Schulabschluss in die USA zu ziehen und dort den amerikanischen Traum zu leben. Da es bis dahin aber noch eine Weile dauerte, hatte sie vor einiger Zeit beschlossen, sich schon mal so gut wie möglich auf ihr zukünftiges Leben vorzubereiten. Sie handelte nach den amerikanischen Regeln und benutzte in ihrer Sprache den amerikanischen Slang. Sogar im Deutschunterricht, den sie bei dem strengsten Lehrer der Schule hatte, ließ sie sich nicht davon abhalten ihren Ansichten treu zu bleiben. An diesem Tag wurde ihr aber genau das zum Verhängnis.
    „Aber der Zwerg verliebte sich in eine Prinzessin, die war, im Gegensatz zum Zwerg very beautiful…“. „ANNEMARIE“, brüllte der Lehrer, ,,langsam reicht es mir aber. Wir sind im DEUTSCHUNTERRICHT und ich verbiete es dir hier amerikanisch zu sprechen oder auch nur ein Wort über die USA zu verlieren!“.
    „Aber die Amerikanische Verfassung sagt: Es ist ein freies Land!“, erwiderte Anne gekonnt.
    Es gab nichts auf dieser Welt womit sie sich besser auskannte. Sie konnte die Gesetze der USA im Schlaf aufzählen und machte damit jeden ihrer Bekannten völlig verrückt.
    Langsam platze Herrn Kowar der Kragen: „WIR SIND HIER ABER NICHT IN AMERIKA!!“.
    „Ein amerikanischer Philosoph sagte mal: Man ist da, wo man im Herzen sein will…“.
    „Annemarie“, versuchte er es noch einmal, aber sie war nicht zu stoppen. „Oh Sir, no problem. Es ist alles in Ordnung.“. „WENN DU SO WEITER MACHST, BRAUCHST DU DICH AUCH NICHT ZU WUNDERN, WENN DU IM NÄCHSTEN TEST WIEDER EINE 5 SCHREIBST!“
    „Eine 5?“, rief Anne entrüstet. „Damn! I hate this fucking class!“
    Das war genug für Herrn Kowar. „JETZT REICHT´S!“, schrie er mit rundem Tomatenkopf, „Genug ist genug. Raus aus meinem Unterricht! Und ich hoffe du hast später viel Spaß beim Nachsitzen!“ Annemarie war entsetzt. Sie schnaubte verächtlich, ehe sie ihre Sachen gedankenlos in ihren Rucksack warf und sich mit hoch erhobenem Kopf von der Klasse entfernte.
    Kurz bevor sie die Klassentür schloss, räusperte sie sich noch einmal und knallte die Tür hinter sich zu.
    „Idiot!“, murmelte sie ein wenig verzweifelt und schlurfte auf zur Mensa.




    Freitag Nachmittag. 17 Uhr. 12 °C.
    Ein kühler Raum voller genervter, junger Leute und einer strengen Bibliothekarin.
    „Ich fühle mich sehr geehrt, dass ihr euren Nachmittag anstatt mit euren Freunden lieber mit mir verbringen wollt. Allerdings habe ich andere Bedürfnisse, und ziehe mich in mein Büro zurück. Aber damit ihr euch ohne mich nicht langweilt, habe ich eine tolle Aufgabe für euch. Hier vor Ort könnt ihr etwa 500 Bücher sehen. Sie sind sehr verstaubt und schreien schon Pflege. Ich glaube ihr wärt genau die richtigen dafür“, mit einem satanistischen Grinsen begab sie sich schnellen Schrittes in ihr Büro.
    „So ein Mist“, klagte Michael. „Sei du mal ganz ruhig, Spatzenhirn! Nur wegen dir hocken wir Zwei doch hier!“, blaffte Tom ihn an.
    „Oh, in dir ist wohl ein Dichter verloren gegangen“, sagte Felicitas und grinste höhnisch. Tom machte ein abstoßendes Geräusch.
    "Oh man, ich hab keine Lust das hier alles allein zu machen! Warum hilft uns denn sonst keiner?", quängelte Michael, und schon lugte ein hübsches Mädchengesicht hinter einem Bücherregal hervor.
    "Ihr braucht Hilfe?", fragte sie fröhlich und Michael nickte. "Dann bin ich ja richtig hier!"
    Tom schnaubte. "Fräulein Frohnatur hochstpersönlich! Wie auf Knopfdruck, wenn man hilfe braucht!"
    "Josefin!", sagte sie, und reichte Tom die Hand. Er hob die Brauen, schüttelte ihre Hand aber.
    „Auf geht´s Leute. Wir wollen doch so schnell wie möglich fertig werden“, sagte sie fröhlich und begann zu pfeifen.
    Genervt folgten ihr die anderen vier zum ersten Bücherregal. Die restlichen „Nachsitzler“ hatten sich bereits einer anderen Aufgabe gewidmet.
    „Sagt mal“, begann Annemarie, „why are you here?“.
    „Was?”, fragte Tom völlig verwirrt und Felicitas antwortete: „Sie möchte wissen, warum du hier bist!“
    „Das weiß ich selber!“, entgegnete Tom genervt. „Sicher..“, meinte Felicitas und verdrehte die Augen.
    „Ich sitze hier, weil ich im Gegenstaz zu den meisten meiner Mitschüler realistisch bin, auch wenn mein Lehrer meint, dass ich eine negative Weltanschauung vertreten!“, erklärte Felicitas.
    „Und wir sind hier“, sagte Tom und schaute Michael mit einem finsteren Blick an, „weil unser Sportunterricht heute nicht ganz reibungslos verlief. Besonders nicht für den Lehrer!"
    Die Anderen sahen ihn verwirrt an, aber Annemarie hatte das Wort schon ergriffen: „Und ich bin hier, weil mein Lehrer etwas gegen meine sprachlichen Ausdrücke hat“.
    „Kaum zu glauben“, sagte Felicitas mit mächtig viel Sarkasmus in der Stimme. Josefin musste sich ihr Lachen verkneifen.
    Tom hingegen fing ungehemmt an zu lachen und hörte erst auf, als die Bibliothekarin ihm aus ihrem Büro einen bösen Blick zu warf.
    Annemarie wollte ihm gerade etwas entgegen werfen, als Micheal, während er aufgeregt hin und her sprang, verkündete: „Ich habe einen Entschluss gefasst! Da wir alle in den letzten paar Minuten so enge Freunde geworden sind, habe ich beschlossen, euch mein größtes Geheimnis anzuvertrauen!“
    „Ohhh“, sagte Tom verächtlich und ging am Ende des Wortes provozierend mit der Stimme nach oben.
    Doch Michael ließ sich davon nicht beirren und zog ein vergilbtes Stück Papier aus seinem Rucksack.
    Die Anderen blickten ihn erwartend an. „Na los, erzähl. Was ist das?“, fragte Josefin und Michael´s Augen begannen zu leuchten.
    „Es ist erst ein paar Tage her…“, begann er zu erzählen…


    °°FLASHBACK°°

    Michael ging die Treppen zum Keller hinunter. Er schaltete das Licht an und sah sich suchend um. Irgendwo hier musste ein dunkler Holzschrank sein, aus dem er sich Material für seinen Kunst-Unterricht besorgen sollte.
    „Wo bist du denn.. wo bist du denn?“, fragte Michael mit einer sing-sang-Stimme in den dunklen Raum hinein.
    Als er überraschender Weise keine Antwort erhielt, trat er seufzend näher an die merkwürdigen Gerätschaften des Kellers.
    Plötzlich entdeckte er zwischen einem großen Metalltisch und einem alten Tageslichtprojektor den gesuchten Holzschrank.
    Als er die schwere Tür öffnete, hörte er ein lautes knarren und zuckte kurz zusammen. Er sah sich im Inneren nach den Ölfarben um, die seine Lehrerin verlangt hatte.
    Bei der Suche fing sein Blick eine kleine, silberne Truhe ein. Mit langen Fingern griff er danach und setzte sich mit ihr auf den Boden.
    Neugierig öffnete er sie und war erstaunt als er dort nichts weiter als ein kleines, vergilbtes Stückchen Papier fand.
    Darauf waren ein paar Striche und Koordinaten abgebildet, die im Zusammenhang wahrscheinlich eine Schatzkarte darstellen
    Plötzlich war er hell wach und verfolgte fasziniert jeden einzelnen Strich.
    Doch bevor er sich weiter mit der Karte beschäftigen könnte, hörte er eine Stimme, die nach ihm rief.
    Schnell versteckte er die Karte und die Truhe, schnappte sich die Ölfarben die direkt daneben standen und lief die Kellertreppe hinauf.

    °°FLASHBACK ENDE°°

    „Ja.. und seitdem hab ich halt die Karte“, sagte er stolz. Felicitas schaute ihn an, und in ihrem Blick konnte er deutlich das Wort „Loser“ erkennen. Er kratzte sich am Kopf und sah in die anderen Gesichter. Tom hatte sich bereits demonstrativ weggedreht und Josefin sah ihn mitleidig an.
    „Okay, ich bin dabei“, sagte Annemarie mit einem Blick über seine Schulter. Michael strahlte in die Runde. „Na ja“, sagte Josefin, „ich weiß zwar nicht was ich davon halten soll, aber es könnte auf jeden Fall Spaß machen!“
    „Das ist doch wohl nicht euer Ernst“, sprach Tom und drehte sich blitzschnell zu den anderen.
    „Why not?“, fragte Annemarie. Tom ignorierte ihre eigenwillige Sprache gekonnt. „Schatzkarten… das ist doch völliger Humbug!“. „Hast du was Besseres zu tun?“, fragte Michael mit einem viel sagendem Blick durch die Bibliothek. Tom antwortete darauf nicht, was Michal dazu veranlasst für ihn zu entscheiden: „Gut, du bist also auch dabei! Prima, dann sind wir schon zu Viert. Felicitas?“, fragte er vorsichtig.
    Als Antwort bekam er nur ein schwaches Nicken. Doch bevor noch etwas gesagt werden konnte, trat die Bibliothekarin in den Raum. „Vielleicht wäre es besser, wenn ihr endlich mal anfangen würdet zu arbeiten, als zu quatschen!“ Und mit diesen Worten war sie auch schon wieder verschwunden.
    Nach dieser Ermahnung begann die Gruppe sich um ihre Aufgaben zu kümmern.


    Nach etwa zwei Stunden des schuftens wandte Josefin sich dem letzten Bücherregal zu.
    Es beinhaltete viele Märchenbücher.
    Die meisten von ihnen waren total verstaubt und vergilbt, und so machte sie sich zu allererst ans putzen.
    Auch Michael hatte an diesem Regal gefallen gefunden. Fasziniert trat er an den verschiedenen Büchern vorbei und seine Hand ergriff ein Buch, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte.
    Da das Bücherregal zu voll war, hing das Buch ein wenig fest und er krallte sich daran fest und zog mit voller Kraft daran.
    Das Bücherregal begann zu wackeln und Josefin trat vorsichtshalber ein paar Schritte zur Seite. Michael störte sich aber nicht an dem Gewackel und zog noch ein wenig kräftiger. Da passierte es.
    Das gesamte Bücherregal neigte sich zur Seite und brach über ihm zusammen. Vor Schock konnte Michael sich nicht bewegen und spürte nur noch einen starken Arm, der ihn zur Seite zog.
    Mit ohrenbetäubendem Knall schlug das Regal, samt Bücher, auf dem Boden auf.
    „Tom!“, rief Michael beglückt. „Du hast mir das Leben gerettet!“
    Tom seufzte und murmelte mit hochrotem Gesicht: „Das war nur ´n Reflex!“
    Sie hörten die Bibliotheks-Monster mit der Tür knallen, und wussten, das der Schrecken begonnen hatte...




    Am nächsten Morgen war Felicitas schon sehr früh im Café Loretti, da sie dort als Kellnerin arbeitete. Michael, der vor Aufregung fast die ganze Nacht nicht schlafen konnte, stand schon vor der Ladenöffnungszeit vor dem Café.
    Genervt schloss Felicitas die Tür auf und wurde auch sofort von ihrem neuem „Freund“ belagert.
    „Guten Morgen“, rief dieser erfreut. „Morgn“, erwiderte Felicitas gelangweilt.
    Im Gegensatz zu Michael war sie noch total müde und das letzte was sie wollte, war jetzt mit ihm zu reden.
    Aber ihr blieb keine Wahl.
    Nur langsam füllte sich das Café und auch Tom und Josefin trudelten ein.
    Annemarie, ganz die Amerikanerin, kam viel zu spät.
    Die Vier saßen bereits in einer der Sofaecken und berieten sich über die Schatzkarte. Doch auch mit viel Mühe konnten sie die rätselhaften Verschlüsselungen nicht nachvollziehen.
    Als Annemarie dann endlich ankam, setzte sie dazu und meckerte mit einem Blick auf die Karte los. „Diese hässlichen Franzosen mit ihren dämlichen Hüten!“, sagte sie und schenkte der Karte noch einen abwertenden Blick.
    „FRANZOSEN-HÜTE! NATÜRLICH!“, rief Tom und sein Gesicht zierte ein wissendes Grinsen. "Dann ist das hässliche Gebilde darunter bestimmt der Eifelturm in Paris!"
    „Warum hab ich das nicht sofort erkannt?!“, fragte er sich selbst und Felicitas entgegnete trocken: „Tjah.. sehr mysteriös!“
    Tom reagierte auf diesen Seitenhieb nicht und fuhr fort: „Leute, wir müssen nach Frankreich!“
    „Also ich geh auf keinen Fall nach Frankreich!“, sagte Annemarie empört. „Was soll ich bei diesen Frosch-Fressern?“, fragte sie angewidert.
    Michael sah sie entgeister an. „Bei denen ist der Schatz!“
    Felicitas schüttelte den Kopf „Nee.. das glaub ich nicht.. das sieht so aus, als würde es da oben noch weiter gehen.. nur abgerissen sein!“ Die anderen untersuchten den Papierfetzen und mussten ihr zustimmen. „Aber dann müssen wir trotzdem dahin.. wahrscheinlich ist dort der zweite Teil der Karte“, flüsterte Michael aufgeregt.
    Die anderen nickten zustimmend.
    „Und wann soll´s losgehen?“, fragte Michael auch schon und niemand antwortete.
    „Was mich jetzt viel mehr interessiert“, begann Felicitas mit sadistischem Grinsen, „wie kommt das hübsches Pflaster über deiner Nase zustande, Tom?“
    Tom verzog augenblicklich das Gesicht.
    "Wegdrehen hilft nich", begann Felicitas erneut, "man kanns von der seite noch immer sehen. Übrigens, sieht es jetzt noch hübscher aus." Sie hatte ein fieses Lächeln aufgesetzt.
    Tom wurde rot. Ihm war die Situation sichtlich peinlich, denn er wusste ganz genau wie das mit seiner Nase zustande gekommen ist.
    "Ähm", stotterte er, "das war ein kleiner Unfall. Nichts besonderes."
    "Tatsächlich?", fragte Felicitas, "Was denn für ein Unfall?"
    Felicitas hatte anscheinend auch das Interesse der anderen geweckt, denn alle fixierten ihren Blick auf Tom und warteten darauf, dass er ihnen endlich eine Antwort lieferte. Alle bis auf Michael. Er saß auf seinem Sessel und grinste, wissend was am Freitag in der Sporthalle vorgefallen war. Umzingelt von fragenden Blicken nuschelte Tom, ohne dabei jemandem in die Augen zu schauen: "Butterbirne", begann er mit einem Blick auf Michael, " hat mir ganz hinterlistig einen Ball gegen die Nase geworfen..."
    "Moooooment mal!", rief Felicitas begeistert. "Michael hat dir einen Ball an die Nase geworfen, weil du zu dumm zum fangen warst?"
    Michael lachte zustimmend und Tom wurde etwas blass, entschied sich dann jedoch anders und seine Gesichtsfarbe wechselte zu einem hellen rotton.
    "Oh wie süß! Schaut mal jetzt werden seine Wangen ganz rosig", sagte Felicitas erfreut.
    Tom versuchte verzweifelt sein Gesicht, allem vorran seine Nase und die Wangen, vor den andern zu verstecken, was diese nur noch mehr zum lachen brachte.
    "Hmhmm...", räusperte er sich, "ich finde wir sollten uns jetzt auf wesentliche Dinge konzentrieren. Zum Beispiel unsere Schatz..."
    "Pssss", unterbrach Michael in abrubt, "nicht so laut! Du darfst doch nicht in der Öffentlichkeit über unser ´du-weißt-schon-was` sprechen.", sagte er und schaute sich um.
    Tom verdrehte seine Augen und sagte: "Also, ich finde wir sollten uns wieder unserer ´Schatzkarte`", begann er und sagte das Wort übertrieben leise, "widmen!", beendete er und sah nervös in die Runde.
    "Tom hat recht", kam Josefin ihm zu hilfe, "Wenn da wirklich noch ein Teil fehlt, dann sollten wir uns überlegen, wie wir in finde können"
    Felicitas sah sie verwirrt an. "Hatten wir das nicht schon geklärt? In - Frankreich?", sagte sie und zog das letzte Wort übertrieben in die Länge, damit Josefin es diesmal auch wirklich verstand.
    Josefin seufzte. "Das ist klar. Aber wie kommen wir dahin?" "Hat einer von euch ein Auto?", fragte Tom und die Mädchen schüttelten den Kopf. "Na super, ich auch nicht! Und mit Zug ist das viel zu teuer!"
    Michael räusperte sich und bekam so die Aufmerksamkeit seiner "Freunde". "Wisst ihr.. also ich kenne da jemanden...", sagte er und grinste siegessicher...



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum DIE FABELHAFTE WELT DER KINDER VOM SÜDERHOF....

    Story Board an sich - gepostet von Tilia am Dienstag 21.11.2006



    Ähnliche Beiträge wie "Kapitel 1: Nachsitzen"

    D&D 2tes Kapitel! WAnn gehts los? - Max (Montag 10.09.2007)
    KW 50 | 12.12.05 - 18.12.05 - Kapitel 201 - 205 - Webmaster (Sonntag 27.11.2005)
    ALLE KAPITEL - Avatar-Kuruk (Sonntag 09.09.2007)
    Kapitel I - Der Krieg - Windwolf (Mittwoch 06.12.2006)
    Kapitel 13 - Zelos (Freitag 20.10.2006)
    Kapitel 2 - Jamida (Freitag 13.07.2007)
    Kapitel 24: Brunnen - Snowspire (Mittwoch 03.01.2007)
    Kapitel 57 - aktualisiert bis zum 24.02.07 - claire (Donnerstag 01.03.2007)
    6.Kapitel: Die schreckliche Offenbarung - ivanus (Mittwoch 08.02.2006)
    1.Kapitel: Der Anfang - ivanus (Mittwoch 08.02.2006)