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Re: Amoklauf begründet durch Killerspiele?!
zeraphine - 21.11.2006, 14:29Amoklauf begründet durch Killerspiele?!
Eine neue, alte Diskussion ...
Sind Killerspiele wie Counter Strike Verursacher von (oft durch Jugendliche begangene) Amokläufen?
Ist die Idee berechtigt, diese Spiele zu verbieten?
Könnte man da nicht auch anderen Lösungsansätzen folgen?
Re: Amoklauf begründet durch Killerspiele?!
Akasha - 21.11.2006, 15:34
Ein heutiger Kommentar im Kölner Stadtanzeiger beschreibt genau meine Meinung:
..In den Gewaltspielen die Erklärung für die Amokläöufe zu sehen, wäre zu einfach. Man muss danach fragen, was diese jungen Männer derart an den Monitor fesselt, dass sie die Wirklichkeit nicht mehr sehen. Man muss fragen, warum sie derart vereinsamen, warum sie sich so zurückziehen, warum sie tödliche Rache nehmen wollen. Und: Warum sie keinen anderen Weg als den in den Tod sehen.
Die Antworten für all das liegen nicht im Internet. Sie liegen in einer kranken Seele - und in der Familien, bei den Verwandten, bei den Freunden, in der Schule."
Genauso ist es. Nicht jeder, der CS spielt, wird zum Amokläufer. Nicht jeder mit nem schwarzen Ledermantel an hat 13 Rohrbomben dabei.
Die Spiele zu verbieten bringt gar nix. Waffenbesitz war dem jungen Mann bestimmt auch nicht erlaubt und trotzdem hatte er welche. Verbote führen nur zu mehr Verführung. Wer will, wird auch die Möglichkeit finden.
Die auch geäußerte Idee von "Frühwarnsystemen" in Hinblick auf durchgehende psychologische Betreuung an Schulen halte ich für wesentlich sinnvoller. "Auffällige" Schüler könnten so rechtzeitig aufgefangen werden.
Re: Amoklauf begründet durch Killerspiele?!
Mercutio - 21.11.2006, 21:07
"95% aller Amokläufer haben vor ihrer Tat Brot gegessen. Verbietet Brot!" :roll:
/Rumkotzmodus ON
Nein mal ernsthaft, da passiert mal wieder ein Unglück und irgend ein dahergelaufener CDU-Politiker missbraucht die Situation, um sich wichtig zu machen, indem er eine kontroverse aber eben auch grenzdebile Diskussion startet. Ich möchte ja nicht unken, aber die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien hat Counterstrike NICHT indiziert, und die verbieten sonst alles, was nur entfernt nach Gewalt riecht nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ich will ja nicht abstreiten, dass gestörte Jugendliche durch gewaltverherrlichende Computerspiele noch gestörter werden könnten. Aber ein geistig gefestigter Mensch kann Realität und Fiktion so grade noch trennen. Aber moment, der Junge hat das Spiel ja benutzt um seine Schule nachzubauen und dann zu üben, hat also das Spiel zu Hilfe genommen. 80% aller Pyromanen nehmen Benzin zur Hilfe, das sollten wir gleich mitverbieten.
/Rumkotzmodus OFF
Re: Amoklauf begründet durch Killerspiele?!
Lysette - 22.11.2006, 02:57
Stimme Akasha bzw. dem Zeitungsartikel auch 100% zu.
Außerdem:
Ich kann an diesen Ballerspielen zwar persönlich nichts finden aber-
Durch Amokläufe an Schulen sterben in Deutschland jährlich wieviele Menschen? Also diese Jahr war es bis jetzt einer, nämlich der Irre um den es im Moment geht.
Und wieviele hundert sterben jedes Jahr bei Verkehrsunfällen, wieviele tausend werden verletzt? Fragt sich deshalb die Öffentlichkeit ob man alle Auto-Rennspiele verbieten sollte?
Interessant auch, wie sich die Diskussion von Filmen die früher immer schuld waren bevor es so hoch entwickelte Games wie Counterstrike gab jetzt auf die Spielebranche verlagert hat...
Und darüber hinaus scheint es einfacher zu sein alles auf ein Spiel zu schieben als mal einen Blick auf die offensichtlich überforderten bzw. total unfähigen Eltern zu werfen die von den diversen Aktivitäten und Problemen ihres Sohnes anscheinend nichts mitbekommen haben...
:roll:
Re: Amoklauf begründet durch Killerspiele?!
verplantes etwas - 23.11.2006, 17:51
Also wenn man es so sieht bin ich ein potenzieller Amokläufer. Ich höre agressive Musik, Spiele doof machende Spiele und war DER Aussenseiter in der Klasse. Mich kotzt diese dusselige rumdiskutiererei von den Politikern an. Wenn sie mal ne anständige Jugendpolitik an den Tag legen würden wäre es Glaube ich meines achtens besser in Deutschland. Sie suchen ja nur jemandem dem sie die Schuld in die Schuhe schiben können anstatt bei sich zu suchen.
das etwas
Re: Amoklauf begründet durch Killerspiele?!
Dragibus - 24.11.2006, 00:53
Jaja, wir sind schon alle gefährlich...
Ich bin nun wirklich kein PC-basierender Killer. Habe aber Postal 2 aufm Rechner. Würde aber trotzdem niemanden ohne direkte lebensrettende Notwendigkeit töten. Und auch im Spiel vermeide ich es meist.
Aber auch ein ziemlich eingefleischter Pazifismus kann mich nicht davor bewahren, die Möglichkeit eines Homizides in Betracht zu ziehen, wenn die Situation diesen zwecks Rettung eines oder mehrerer in der Situation schuldlosen Menschen erfordern würde, besonders, wenn die/der Bedrohte wehrlos ist. Bevor jemand einen mir nahe stehenden Menschen (z.B. ein guter Freund, meine Baby-Nichte o.Ä.) plättet, gehe ich dazwischen. Und wer sich nicht sanfter aufhalten läßt, hat dann im Falle der Unterlegenheit Pech. Das hat mir aber kein Spiel gelehrt. Und gehört hier nicht hin.
Die ganze Diskussion um die gesellschaftliche Verrohung auf die äußeren, nicht spießbürgerkompatiblen Merkmale der asozialen Brutalos zu fokussieren, ist nichts als ein eigener Schwächebeweis derer, die keine anderen Gründe sehen, und kotzt mich an!(Querschläger von Mercutio? :wink: )
Und daß der durchschnittliche Amokläufer nebenbei nicht ins gängige Gesellschaftsschema paßt, sich abheben will, ist ja für den denkenden Mitbürger relativ leicht nachvollziehbar. Wenn alles aus seiner Sicht gut wäre, würde er ja eher nicht rumballern, um anderen Schaden zuzufügen.
Daß andere Unzufriedene abgesehen von der Schußwaffe ähnliche Mittel nutzen, ist häufig einfach eine Frage der (alternativen) Mode! Hab' ja auch viel Stromgitarrenkrach, Lederklamotten und wahrscheinlich noch viele verdächtige Accesoires in meinem Besitz. Wer mich für in Richtung Gewalt gefährlich hält, ist trotzdem wahrscheinlich gestörter und in dieser Hinsicht schwerer berechenbar als ich.
Und ich sehe eine Verwechslung zwischen Ursache und Wirkung. Das Spiel ist häufig Kanal, nicht Quelle der Aggression. Wie auch die "Blut-Tod-Verderben-BRATHAHN!"-Musik. Daher: CS-Verbot ist gefährlicher als CS!
Abgesehen von der mangelhaften Argumentation, das Spiel sei Ursache des Amoklaufes, ist ein Verbot eh ineffektiv. Wer ein derartiges Spiel aufgrund eines Verbotes nicht bekommt, ist wahrscheinlich sowieso zu blöd, eine derartige Tat zu planen. Oder sich zu bewaffnen. Daher: Blödsinn.
Wenn das "Mörderzocken" so gefährlich wäre, würde auch jeder Schachspeler fremdländische Staatschefs töten wollen. Und das halte ich für eher unwahrscheinlich.
Genug geschwafelt! :oops:
Verbot ist bullshit. Liebe unter die Menschen tragen deutlich dringender!
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