Disastrous Love

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    Re: Disastrous Love

    josichan - 20.11.2006, 13:16

    Disastrous Love
    Meine erste Skip Beat Ff bei der Yinja mich auch teilweise unterstützt hat...der anfang von kap 8 ist zum beispiel von ihr*sich fragt ob man das merkt*


    So ich stell die jetzt hier auch nochmal rein^-^

    so kennt die dann auch irgendwann mal jederXDDD

    Disastrous Love

    Legende:
    „…“-wörtliche Rede
    //…//-Gedanken
    (…)-Kommentar des Autors, bzw. der Autoren

    Kapitel 1:

    Takarada-sans neue Pläne…


    Kyoko spürte die warmen Sonnenstrahlen auf ihr Bett scheinen und öffnete langsam die Augen. Sie war in ihrem Zimmer, das ihr das Pärchen des Daruma-ya zur Verfügung stellte.
    Verschlafen schaute die 16jährige auf die Digitaluhr, die mit einem Radio ihren Nachttisch zierte. „Uahhh, nein!!! Ich komme noch zu spät!!!!“, rief Kyoko erschrocken und stürmte sofort aus dem Zimmer ins Bad. Während sie duschte, fiel ihr ein, warum der Wecker nicht geklingelt hatte, gestern war mal ein freies Wochenende und sie hatte vergessen den Weckmodus wieder anzustellen. //Das darf mir nicht noch mal passieren, hoffentlich schaffe ich das noch!// Sie nahm etwas Brot vom Tisch, verabschiedete sich höflich von ihren Leiheltern und rannte schnell rüber zu ihrem Fahrrad.
    Der Verkehr auf den Straßen war für Tokio wirklich recht wenig, nur ab und zu rasten an der Schwarzhaarigen ein paar Autos vorbei und sie schaffte es dann doch noch pünktlich zum LME-Hauptgebäude. Die Empfangsdamen begrüßten sie nett und auch Kyoko entgegnete ein fröhliches „Hallo“. Schon seit gestern war sie in sehr guter Stimmung. Sho Fuwa war im Ausland!! Endlich lief sie ihm für eine Zeit lang nicht über dem Weg, die häufigen Begegnungen mit ihm in Karuizawa und überhaupt seit den Dreharbeiten von Dark Moon empfand sie mehr als lästig.(Vor allem da Ren-sama ja immer so gut darauf reagierte…^^°)
    Und so ging sie nun gut gelaunt zu Sawara-san durch das Gebäude. „Guten morgen Sawara-san!“, sagte sie lächelnd als sie sein Büro betrat. „Oh, guten morgen meine Liebe!!!“, quietschte Kyoko vergnügt als sie Kanae erblickte. „Guten morgen…“, kam es mürrisch von Miss Menno zurück. „Hallo Kyoko-chan! Endlich bist du da! Geh bitte sofort zusammen mit Kotonami-san zum Büro des Präsidenten!“, meinte Sawara-san erleichtert, dass Kyoko(und vor allem ihre Dämonen) gut gestimmt war.
    Die beiden Love-Me-Praktikantinnen starrten sich gegenseitig verdutzt an.

    {im Büro des Präsidenten}

    „Was macht der denn hier?!“, kam es entsetzt von der Tür als ein großer, schlanker Mann das Büro betrat und eine Person entdeckte die er sofort mit seinem (allseits bekannten) Mörderblick strafte. „Ich habe eine Filmrolle angeboten bekommen.“, sagte diese unbeeindruckt und grinste Ren Tsuruga frech entgegen.
    „Ich habe einen neuen Film entdeckt und durfte die vier Hauptpersonen festlegen, die anderen zwei kommen noch.“, sagte der Präsident vergnügt zu sehen wie „gut“ sich die beiden männlichen Hauptdarsteller doch ausstehen konnten…
    „Das heißt, sie haben die Rolle für ihn festgelegt? Sie wissen doch, Takarada-san, dass es allein schon gefährlich ist ihn überhaupt in die Nähe von LME zu lassen!?“, sagte der Schauspieler bemüht ruhig zu bleiben, doch innerlich kochte er vor Wut auf die Person neben ihn und auf den Präsidenten, der es sogar mit Absicht zu ließ, dass das Wesen neben ihm eine neue Chance bekam sein Unwesen zu treiben.
    „Das weiß ich wohl, aber ich habe Reino darum gebeten sich zu zügeln, sowohl während der Dreharbeiten, als auch außerhalb ansonsten wird er gefeuert.“, sagte Takarada-san freundlich aber auch in einem bewussten „du kannst nichts mehr dagegen tun“-Ton zu Tsuruga-san.
    Der gab sich geschlagen, aber nicht ohne vorher noch seinem Sitznachbarn drohende Worte ans Ohr zu flüstern: „Fass sie an und du bist tot!“ Reino grinste immer noch gelassen.
    Plötzlich klopfte es an die Tür. „Herein!“, sagte der Präsident, der immer noch fröhlich die Blitze zwischen Ren und Reino beobachtete, wie immer schien er sich darüber köstlich zu amüsieren…auf Kosten anderer versteht sich.
    Kanae und Kyoko betraten das Büro und als sie die Personen vor Takarada-sans Schreibtisch erblickten, packte Kotonami die schon wieder flüchten wollende Schwarzhaarige am Arm und zog sie mit sich zu den zwei freien Plätzen. Sträubend versuchte Kyoko sich zu befreien aber nicht nur Kanae hielt sie fest, kleine Dämonen von Reinos Seite hatten sich schon wieder auf sie gestürzt und zudem war sie auch noch neugierig was um Himmels Willen der Präsident geplant hatte. Sichtlich bewegungsunfähig gab sie auf und schaute zu dem Planschmieder, der schon wieder in die Faschingsköstumkiste gegriffen hatte.
    „So, da nun alle versammelt sind kann ich ja mal loslegen. Ich habe einen neuen Film gesichtet, den noch ein relativ junger Regisseur leiten wird. Er bat mich um ein Darlehen für seinen Film und drückte mir sein Drehbuch in die Hand. Eine wirklich faszinierende Story! Sie wird euch gefallen! Nun, und aus Dankbarkeit sagte er, ich dürfte die vier Hauptrollen bestimmen.(Im Klartext, er hat ihn damit erpresst, dass er ihm nur ein Darlehen geben würde, wenn er die vier Hauptrollen festlegen darf) Und das habe ich dann auch gerne angenommen.“
    „Heißt das, dass wir vier jeweils eine Hauptrolle bekommen?“, rief Kotonami aufgeregt, da sie bis jetzt noch keine Hauptrolle spielen konnte. „Genau, ich erkläre euch die Story und dann sag ich euch die Rollenverteilung!“ Kyoko wurde bei dem Gedanken mit Reino in einem Film zu spielen ziemlich bange und rief entsetzt: „Kann man ablehnen???“ „Nein, es sei denn du willst einen riesen Aufstand verursachen und damit den ganzen Film blockieren.“, grinste sie der Boss von LME leicht verärgert an. „Aha…“, Kyoko war erschüttert.//Warum nur??? Warum tun sie mir das an Takarada-saaaaaannnnnn!!!!!*heul*//
    „Nun die Story ist die:

    Eine junger Mann namens Jatoru erfährt durch einen Blick in das Tagebuch seiner Mutter, dass er noch eine Schwester hat, die sie damals gefühllos ausgesetzt hatte um ihre Karriere vollenden zu können und ihr Lebensziel zu erreichen, Reich werden um jeden Preis! Ein Kind hatte sie schon zu viel Geld gekostet ein zweites wollte sie nicht. Damals war er zu jung und bekam wenig davon mit…Entsetzt über diesen Fund, konfrontiert er seine Mutter damit, die ihm dann gelangweilt einen falschen Hinweis nach dem Verbleib ihrer Tochter gibt. Der Junge schaut im Internet nach und findet tatsächlich jemanden der seine Schwester sein könnte.
    Er fährt zu dem Onsen indem seine Schwester arbeiten soll und trifft dort auf seine vermeintliche Schwester Satoru und deren beste Freundin Yoko, er verliebt sich sofort in Yoko.
    Er bespricht sich mit seiner falschen Schwester und diese sagt ihm, dass sie mit Sicherheit keinen Bruder habe. Der Junge versteht und wird traurig, trotzdem hält seine Liebe ihn bei ihnen und er sucht nicht mehr danach. Der Onsenbesitzer und Verlobte von Satoru jedoch interessiert die Geschichte und forscht weiter nach…
    Was das ganze zu dem Filmtitel „Disastrous Love“ macht ist, dass die Frau, in die sich der suchende Bruder verliebt, seine wahre Schwester ist…“
    Kyoko, Kanae, Ren und Reino sitzen vollkommen baff da und starren Takarada-san an.
    So eine interessante Geschichte dürfen sie spielen?(jaja…EigenwerbungXD)
    „Die Rollenverteilung ist diese: Reino spielt den suchenden Bruder Jatoru(22), Kanae du spielst Satoru(20), Ren du spielst den Onsenbesitzer Akira(24) und Kyoko du spielst die ausgesetzte Schwester Yoko(20)! Drehbeginn ist in eineinhalb Wochen, hier sind die Drehbücher. Ich habe allen dem Regisseur bescheid gesagt, die Location und alle weiteren Informationen findet ihr auf dem rosanen(war ja klar^^°) Zettel im Drehbuch. Viel Spaß und lernt euren Text gut! Ihr dürft dann gehen.“, beendete der Präsident zufrieden mit sich selbst und wandte sich einigen Unterlagen zu.

    „Oh je…da verlangt er etwas von uns.“, stellte Kyoko nervös fest und lehnte sich an die Wand des langen Ganges zum Büro des Chefs.
    „Allerdings. Aber es ist auch eine große Chance für dich noch berühmter zu werden als du jetzt schon bist!“, antwortete Ren und lächelte seiner Geliebten aufmunternd zu.(Anmerkung von Ren zu diesem Text:“Hey, schreib das nicht auch noch dahin!!! Kyoko könnte es lesen!!!“…ach Ren…irgendwann wird sie es doch sowieso erfahren!^-~)
    Er selbst war nicht grade froh darüber, dass Reino im Film mitspielte und er konnte sich vorstellen wie schlimm es für Kyoko werden würde, ihrem Stalker jeden Tag über den Weg zu laufen…eins ist klar Kyokos Glücksgefühl von heute morgen war wieder weg. Selbst wenn sie Sho nicht mehr über den Weg laufen musste…Reino war eindeutig schlimmer…

    Ende Kapitel eins.


    Kapitel 2

    Kanaes Vorschlag und seltsame Zufälle

    „Reino scheint sich ja wirklich dran zu halten.“, sagte Kanae gelassen und lächelte Kyoko an.
    „Ja seltsamerweise…nach der Besprechung ist er auch sofort verschwunden!“, meinte diese etwas abwesend und dachte an den gestrigen Tag.

    {Flashback}

    Ren unterhielt sich gerade mit Kanae und Kyoko als Reino aus dem Büro des Präsidenten stolzierte. Kyoko wich ängstlich etwas zurück, doch Reino machte keine Anstalten sich ihr zu nähern sondern verschwand augenblicklich aus ihrem Blickfeld und ging aus dem Gebäude.

    {Flashback ende}

    „Ich glaube er freut sich auf den Film und will ihn wirklich gerne spielen! Er hat nicht gerade Lust gefeuert zu werden noch bevor der Film überhaupt gedreht wurde…“, grinste Kanae belustigt über Kyokos verdutzte Miene. „Warum sollte er sich auf den Film freuen??? Dazu gibt es doch echt mal keinen Grund!!!“, schrie diese dann durch die Empfangshalle des LME-Gebäudes und schreckte damit die Empfangsdamen auf, die gerade damit beschäftigt waren Unterlagen zu ordnen, die sich jetzt über den ganzen Boden verteilten. „Können sie nicht etwas leiser schreien!!! Jetzt helfen sie uns doch, wieder die Unterlagen zu ordnen!!!“, rief eine der Damen sehr verärgert zu der Schwarzhaarigen herüber. „Oh ja tut mir leid.“, meinte diese entschuldigend und verbeugte sich, bevor sie half die Unterlagen in Ordnung zu bringen. Kanae begutachtete das immer noch gut gelaunt.//Nun ja, er spielt doch die Rolle von dem, der sich in Yoko verliebt…*seufz* Schätze mal deshalb freut er sich so…Aber wenn ich das sage rastet sie wieder aus…also lasse ich das lieber//.
    Kanae hatte in den letzten Monaten viel Zeit mit Kyoko verbracht und wusste worüber Kyoko gar nicht gerne redete…Reino, Sho und ihre Vergangenheit, auch das Thema Ren Tsuruga mied sie stark.
    „Uff…hast du schon den Text gelernt?“, fragte eine etwas atemlose Love-Me-Praktikantin ihre Kollegin, die ihre Aufräumarbeiten grinsend beobachtet hatte.
    „Natürlich, was denkst du denn? Ich habe doch schon einen Blick ins Drehbuch geworfen!“, lächelte Miss Menno. Kyoko schielte sie nur bewundernd von der Seite an.//Ach ja…ihre Gabe ein Drehbuch durchzufliegen und sofort den Text zu können will ich auch haben…T-T//
    „Du hast’s gut, ich hab noch kein Stück lernen können!“, meinte die Praktikantin traurig.//Habe mir wieder zu viele Gedanken um diesen Vie Ghoulspinner gemacht…*seufz*//
    „Hey Kyoko, wir haben doch gleich frei! Lasst uns shoppen gehen!!!“, schlug Kotonami vor, die genau wusste, warum ihre Freundin noch nicht ins Drehbuch geschaut hatte.//Hoffentlich wird das eine gute Ablenkung für sie sein…//

    „Dort meine Liebe, sieh mal!!!“, quiekte Kyoko nur so vor sich hin als sie an den Läden vorbeigingen. Kanae blieb vor einem Kosmetikladen stehen, drehte sich zu dem ausrastenden etwas um und deutete mit einer kleinen Handbewegung an, dass sie da rein wollte. Schon war Kyoko nicht mehr zu bremsen, geradezu ausrastend vor Freude wollte sie schon in den Laden hüpfen, doch etwas stoppte sie.//Nein, Moment mal!!! Ich kann da nicht reingehen, ich kann mich gar nicht schminken!!! Ich hab das nie gelernt!!! Neiiiiinnnnn!!!!! Eh? Aber hab ich nicht oft genug den Visagisten zugeguckt? Ich probier’s einfach mal! Miss Menno ist doch auch noch da!^^// Kanae starrte Kyoko verwirrt an…//War sie eben gerade nicht in Verzweiflung ausgebrochen? Und was soll jetzt dieser „oh ja meine Liebe lass uns schnell reingehen ja?“-Blick von ihr? Sie war wirklich nur zu komisch…*prust*// Kotonami konnte sich nicht mehr halten vor Lachen und prustete laut los. Kyoko fragte erstarrt:“Was ist los? Was hast du?! Kanae?!! Was ist????!!!!!“ „Ach nichts…du und deine Stimmungsschwankungen!!!“*prust*, wieder war Kanae dabei sich schlapp zu lachen.
    Die Schwarzhaarige errötete und rief: “Das musst du gerade sagen!!!“, und stampfte wütend in den Laden rein, wo sich ihr gleich einer Verkäuferin zuwandte. „Hallo schönes Kind! Was kann ich für sie tun? Ach ich sehe ihnen ist ihr Make-up ausgegangen!“, sagte diese nachdem sie Kyoko gründlich begutachtete. Kyoko machte eine etwas beleidigte Miene aber schwieg dennoch, wenn die Frau ihr helfen konnte ihr zu zeigen wie man sich ordentlich schminkt, würde sie ihr auch das verzeihen…(ich hoffe ihr versteht meine Logik und wisst warum Kyoko leicht beleidigt ist…^^°)
    Kanae war inzwischen beruhigt und trat auch ein: „Am besten sie geben ihr gleich ne Typberatung! Die Dame hat’s nicht so mit dem Schminken!“, sagte diese ehrlich und eigentlich nicht provozieren wollend, doch Kyoko war schon wieder auf 180 und ihre Dämonen kreisten durch den Laden. Ein paar Kunden wollten schon eingeschüchtert rausrennen, doch gerade kam jemand durch die Tür rein. *schock* Kyokos einschüchternde Aura verschwand augenblicklich und wurde angsterfüllt. „Dachte ich mir doch, dass ich die Aura kenne!“, grinste Reino der Sänger von Vie Ghoul zu seinem kleinen Rotkäppchen rüber.
    „Mach dich aus dem Staub oder du fliegst raus, du darfst nur während der Dreharbeiten näher als 5 m an Kyoko ran, klar?“, sagte Kotonami kühl und Reino starrte sie verdutzt an. Bis jetzt war ihm die zweite Love-Me-Praktikantin nie stark aufgefallen, doch dieses Verhalten momentan weckte sein Interesse, so kühl und abweisend…fast wie Hass…
    Er grinste cool zurück und verließ mit ein paar staunenden und immer noch eingeschüchterten Mädchen den Laden. Irgendwie sah der jetzt so aus, als wäre ein Tornado durch ihn gefegt. Die Chefin des Ladens schaute sich wütend um und schrie zu dem schuldbewussten Love-Me-Double : „RAUS MIT EUCH UND KOMMT NIE WIEDER!!!“

    „Tjaha…jetzt hab ich immer noch kein Make-up…“, sagte Kyoko deprimiert und starrte mit Trauerwolke über den Kopf zu Boden, als die beiden durch die Einkaufspassage gingen.
    „Mach dir nichts draus! Es gibt noch mehr Kosmetikläden in Tokio…wenn auch nicht hier…“, versuchte Kotonami ihre Kollegin aufzuheitern.
    „Komm lass uns ein Eis essen gehen!!! In dem…Café dort drüben, ja?“, schlug die 16-jährige etwas motivierter vor und Kanae bejahte.

    Ren saß, mit Käppi verkleidet, währenddessen mit seinem Manager an einem Tisch und besprach den Terminplan. Er hatte für den Rest des Tages frei und ging noch mal alles für morgen durch, bevor sich sein Manager auch in den wohl verdienten Feierabend zurückziehen konnte.
    „Willst du nichts essen Ren? Das Café hier ist sehr gut!“, fragte Yashiro mit besorgter Miene seinen Schützling. „Nein danke, ich habe keinen Hunger!“ //*seufz* Immer die gleiche Antwort. Huch? Moment mal ist das nicht? Doch sie ist es!!!// Erfreut stand der Manager auf winkte einer Person zu. //Was?// Ren drehte sich um.

    //Wahhh!!! Yashiro-san!!! Tsuruga-san!!! Was machen die denn hier???//, ging es Kyoko geschockt und froh zugleich durch den Kopf. //Was für ein Zufall!(Ja nicht? Erst Reino dann Ren…XD) //, dachte sich ihre Kumpanin und ging schon mal frohen Schrittes auf den Tisch der beiden zu. Die Schwarzhaarige starrte ihrer Freundin erst mal ungläubig nach, besann sich dann jedoch und ging auch an den Tisch. „Guten Tag Tsuruga-san, Yashiro-san! Was für ein Zufall sie hier zu treffen.“, begann sie und setzte sich schüchtern neben den letzten freien Platz neben Ren.//Ich finde das ist Schicksal!//, dachte Yashiro und grinste zu den beiden rüber. Ren verstand das dämliche Gegrinse seines Managers natürlich sofort, ignorierte es aber größtenteils und wandte sich an Kanae und Kyoko: „Habt ihr schon frei?“
    „Ja heute scheint nicht so viel los zu sein, deshalb sind Mogami-san und ich jetzt auf Shoppingtour.“, beantwortete Kotonami die Frage sofort und Kyoko nickte zustimmend.//Man, warum bringe ich denn schon wieder kein Wort raus!!!//Nervös starrte die 16jährige auf die fast leere Tischplatte, als eine Kellnerin erschien und sich um die Bestellungen der beiden kümmerte. „Wollen sie denn nichts essen Tsuruga-san?“, stierte Kyoko halb froh endlich ein Wort rausgebracht zu haben, halb besorgt, weil Ren schon wieder nichts aß zu ihm herüber. „Nein danke, Mogami-san. Ich bin wirklich nicht hungrig.“, bekam diese als kurze und knappe Antwort zurück. Sie tauschte Blicke mit Yashiro aus, die ihr verrieten, dass Ren offensichtlich so gut wie gar nichts heute gegessen hatte. //Solange ich hier bin, werden sie heute noch was essen Tsuruga-san, warten sie’s nur ab!//(hehe^^ will sie ihn mästen???XD)
    Die Eisbecher, die die beiden bestellt haben kamen recht zügig an und Kyoko fasste einen Plan. „Tsuruga-san?“ „Hm?“ „Tsuruga-san?“ „Hm?!“ „Tsuruga-san!!!“ „Ja mein Gott, was ist de-“, weiter kam er nicht, Kyoko hatte ihm mit ihrem Eislöffel einen Teil Eis in den Mund gestopft.(*lach* stellt euch das mal vor ein verdutzter Ren Tsuruga mit Eis im Mund und der Löffel hängt raus!!!XD*g*) Ren blinzelte ein paar mal und lief dann rot an, nahm den Löffel in die Hand und begutachtete Kyoko die inzwischen einen neuen Löffel in der Hand hielt und jeglichen Blickkontakt vermied. Dann seufzte Ren auf und nahm mit dem Löffel einen weiteren Teil Eis von Kyokos Eisbecher und aß (ganz brav^^) zusammen mit Kyoko(deren Gesicht war nach ihrer Aktion natürlich auch leicht rötlich^-~).
    Die beiden Außenstehenden(*lach*) Kanae und Yashiro schauten, beide ihren Teil denkend, gut gelaunt zu und schüttelten gleichzeitig den Kopf…//Wieso können die zwei einfach nicht gegenseitig über ihre Gefühle sprechen??// Überrascht über das plötzliche Kopfschütteln des jeweils anderen fingen beide dann an zu lachen und Kyoko und Ren sahen geschockt zu den zweien rüber. „Haben wir was verpasst?“, wieder gleichzeitig nur diesmal von der anderen Seite, was dazu führte, dass sich Yashiro und Kanae erst recht nicht mehr halten konnten und erneut losprusteten.
    Nachdem alles aufgegessen war verabschiedete sich Yashiro von den dreien und ging aus dem Lokal. „So was machen wir jetzt?“, fragte Kanae in die Runde. „Du meinst, was macht ihr jetzt!“, sagte Ren der nicht wirklich Lust hatte noch den restlichen Tag mit den beiden shoppen zu gehen und wollte gerade aufstehen, als…
    „Ist das nicht Ren Tsuruga??? Könnte sein!*kreisch*“
    //Wahh nein!!! Ich bin grade nicht in der Stimmung für einen Mädchenauflauf!(Das klingt irgendwie…komisch…^^°)//
    Er wandte sich zu Kyoko und Kanae und flüsterte: “Kommt tut so als wäre ich homosexuell!“
    „Waaaas???“ „Bitte!!!XD“ „Ach komm Alfonso! Du wolltest doch noch mit uns shoppen gehen du hast dich so darauf gefreut!“ „Genau, nur weil du in diesem Café besser Jungs nachstarren kannst brichst du doch kein Versprechen!“//*seufz* na gut…// „Ihr habt ja recht! Aber die Jungs hier sind wirklich zu süß!“
    „Nein…du hast dich geirrt das ist nicht Ren Tsuruga…!“ „Ja…stimmt…lasst uns was bestellen…“
    Die Mädchen waren reingefallen und Ren saß ebenso in der Patsche. Widerwillig ging er mit den beiden Love-Me-Praktikantinnen aus dem Laden und wurde genauso unfreiwillig ins nächste Klamottengeschäft gezogen.
    „Schau mal hier meine Liebe…und da…und da auch!“, genau so ging das noch den ganzen Tag weiter, Ren hatte gestrichen die Schnauze voll. Um sich abzulenken während die Mädchen unzählige Kleidungsstücke anprobierten schaute er ins Drehbuch für Disastrous Love, was ihn keinesfalls aufheiterte. Die Rollenverteilung gefiel ihm gar nicht…vor allem da der Präsident beschlossen hatte das Ende des Stückes erst mal für sich zu behalten und sie keine Ahnung hatten was zum Schluss passieren würde.(sehr zu Gunsten des Autors…XD)
    Mies gelaunt schlug er das Drehbuch wieder zu und wartete darauf, dass die Mädchen wieder aus den Umkleiden kommen würden. Einige Zeit später(so nach 5 Stunden…) kamen die zwei dann auch, als erstes Kanae und dann Kyoko, beide vollbepackt mit Klamottenbergen in Richtung Kasse.
    „Oh Gott, es ist lange her, dass ich soviel Geld auf einmal ausgegeben habe!“, stellte Kyoko freudig lachend fest. „Ach war das ein schöner Tag!!“
    Ren, der übrigens die Tüten der beiden trug(sorry das ich dich so quäle Ren…-.-°), konnte nur etwas säuerlich sagen: „Na ich weiß ja nicht…“
    „Sagt mal, es ist schon so spät…wollen wir wirklich noch mit der U-Bahn nach Hause?“
    *seufz*(schon wiederXD)“Ich kann euch nach Hause fahren, wenn ihr wollt…“, kam es von dem schwer bepackten Etwas hinter ihnen, das in die Richtung der Parkplätze im Kaufhaus direkt neben ihnen deutete. „Ja natürlich danke!!! Daran hätte ich gar nicht gedacht!!!“, sagte Kanae hämisch grinsend, was verriet, das sie genau das mit ihrem vorigen Satz bezwecken wollte…
    „Also dann steigt ein!“, sagte der Schauspieler müde, nachdem er das Gepäck der beiden im Kofferraum seines Sportwagens verstaut hatte und ging dann selbst nach vorne zum Fahrersitz. Als er den Spiegel richtete bemerkte er kurz einen schwarzen Schatten der sie beobachtet hatte…//Was oder wer war das?//
    Diese Frage beschäftigte ihn noch während er die zwei abgesetzt hatte und schon wieder zuhause vollkommen ausgelaugt auf der Couch lag und in seinem Drehbuch blätterte.

    Ende Kapitel 2

    Kapitel 3

    Der erste Drehtag
    Kyoko frühstückte gerade mit ihren Leiheltern(das sind se doch i-wie, ne?^^), als es plötzlich an der Tür klingelte.//Wie schon da? Ist doch erst 6:30 Uhr?//(ich wäre jetzt im Tiefschlaf…)
    „Ah hallo, tut uns Leid wir sind etwas zu früh.“, Kyoko war einer Fahrgemeinschaft zur Arbeit beigetreten, da der Weg zur Location mit dem Fahrrad zwei Stunden dauerte und da standen nun drei Personen die erst mal zum Tisch gebeten wurden um doch noch ein bisschen mit zu essen. Kanae, Yashiro und Ren. Ein Glück war die vierte Hauptperson kein Mitglied der Fahrgemeinschaft…aber die hatte mit Sicherheit ein eigenes Auto…
    Der Chef des Daruma-yas starrte mit finsterem Blick Ren und Yashiro an, Kanae bekam ein Lächeln geschenkt, klar Kyoko war sicher eifrig damit beschäftigt gewesen viel über ihre beste Freundin zu erzählen und Kanae war ja nicht das erste mal da. Ren schenkte dem Ehepaar ein höfliches Lächeln und der finstere Blick des Chefs wurde etwas heller und er fragte nach: „Wer sind sie denn, wenn ich fragen darf?“//Irgendwoher kommt er mir bekannt vor…ich weiß ja, dass das ein Schauspieler sein muss und der dort sein Betreuer(soviel hatte er Kyokos Gespräch mit seiner Frau vorher entnommen), zu schade, dass ich nie fernsehe…obwohl ich öfter mal Rock Bizarr schaue(*g* das muss er doch!!!XD)//
    „Das ist Ren Tsuruga, Schatz. Der berühmteste und beliebteste Mann Japans!“, warf die Okami-san lächelnd ein. *pffft* Kaffee verteilte sich auf dem Teller des Chefs. Nun sah ihr Mann gar nicht mehr so freundlich aus…//AHA!!! Ein Frauenheld wie??? Und der dreht zusammen mit meiner Kyoko einen Film???// Erschüttert sah er zu Kyoko, die etwas verlegen zu Boden starrte und ein paar Kaffeeflecken schnell mit einem Taschentuch beseitigte.
    „…Ja…freut mich sie kennen zu lernen!“(^^°), brach der Schauspieler die peinliche Stille.//Hat Kyoko denn nie etwas über mich erzählt?//(Doch aber nicht ihrem Chef, sondern ihrer Chefin…) „Hmm…mich auch…“, gab der Koch etwas mürrisch zurück.
    „Ja…also lasst uns aufbrechen!“, Kyoko hatte sich offenbar gefangen und räumte schon mal ihren Teil des Tisches ab…Kanae grinste…//Wie ein richtiger Vater, der sich Sorgen um seine Tochter macht und sie vor jedem erdenklichen Mann beschützen will, Kyoko hat wirklich Glück an eine so nette Familie geraten zu sein!//

    Im Auto saßen Kyoko und Kanae auf der Rückbank, Ren fuhr und Yashiro saß auf dem Beifahrersitz.
    „Tsuruga-san?“, fragte die Schwarzhaarige etwas schüchtern.
    „Was ist Mogami-san?“ „Tut mir Leid, dass mein Chef etwas unhöflich war, ich weiß nicht was mit ihm los war normalerweise ist er ganz nett.“(auf seine eigene verquere Art und Weise…), begann sich Kyoko zu entschuldigen doch Ren meinte mit einem breiten Lächeln: “Och, ich fand ihn ganz nett! Ich habe selten jemanden gesehen der sich so väterlich um seine Untermieterin sorgt!“//Wirklich…so nette Menschen trifft man selten...die eine fremde Person wie ihr eigenes Kind aufnehmen und behandeln…// „Es gibt Eltern die behandeln nicht mal ihr eigenes Kind so…“
    „Eh? Da haben sie vielleicht recht…“, Kyoko war etwas verwirrt über diese Aussage musste aber Recht geben als sie an ihre Mutter dachte…
    //Ups, habe ich das eben laut gesagt?! Jetzt bloß nichts anmerken lassen…//
    „Aber wenn ich’s mir recht überlege, kann ich das ja gar nicht beurteilen!“, sagte Ren mit seinem netten GM-Smile .(I hope you know what I mean?XD) Doch im Inneren konnte er die Wunde nicht wieder so schnell schließen, die er sich selbst aufgerissen hatte, verstecken konnte er sie jedoch gut, denn Kyoko verschreckt durch die kühle Aura beließ es dabei und schwieg.
    Kanae war in ihr Drehbuch vertieft…//*seufz* diese blöden schnulzigen Sätze zwischen Akira und Satoru sind einfach zu widerlich!!!//
    Heute wurde die Szene gedreht wie sie sich alle vier im Onsen begegneten. Reino war schon ein paar Tage früher dran gewesen, da er die Szenen mit seiner Mutter drehen musste…

    {Filmszene}

    Ein junger Mann mit blonden etwas längeren Haaren wühlte auf dem Speicher seines Hauses rum.
    „Irgendwo müssen doch diese blöden alten Fetzen sein von denen Mum gesprochen hat!?“, rief er verärgert und durchsuchte gerade eine alte fast leere Kiste. „Nanu? Was ist das?“, sprach er als er ein schwarzes, eingestaubtes Buch mit goldenem Rand sah. Keine Schrift war auf dem Ledercover des Buches zu erkennen als er den dicken Staub, der sich all die Jahre lang angesammelt hat, abwischte. Er öffnete das Buch und las…

    18. Februar 1986

    Liebes Tagebuch,

    ich kann es nicht glauben ich bin schon wieder schwanger! Ausgerechnet jetzt, was kann ich tun? Das steht nur meiner Karriere im Weg!!! Aber ich gebe doch nicht soviel Geld für eine Abtreibung aus!!! Ein zweites Kind will ich aber auch nicht, Jatoru reicht mir an Stress, der zerrt schon so stark an meiner Geldbörse!!!

    Jatoru war geschockt, seine Mutter war schwanger gewesen? Das musste eine ganze Weile her sein! Er konnte sich nicht daran erinnern. Und was war mit diesem Kind passiert? Er blätterte in dem Buch rum bis er den September erreicht hatte.

    26. September 1986

    Liebes Tagebuch,

    es ist da. Das Kind, das meine ganze Karriere auf’s Spiel setzen könnte! Das muss ich verhindern morgen werde ich es aussetzen und Punkt!

    27. September 1986

    Liebes Tagebuch,

    geschafft ich bin es los!!! Ich habe es vor einem Waisenhaus gelassen, niemand hat mich gesehen, dort soll es meinetwegen leben können, mir ist egal was aus diesem Gör wird!
    Endlich nur noch eine Nervensäge mit der ich mich wieder rumplagen muss.

    Das hatte Jatoru gereicht. „Genug!!!“, er schlug wütend das Buch zu und ging die Treppe des Speichers runter zu seiner Mutter die in der lichtdurchfluteten Villa genüsslich auf einer überteuerten Luxuscouch saß und eine Zeitschrift mit dem Aufdruck“Das Leben der reichen und Schönen“ gekennzeichnet war.
    „Mutter ich muss mit dir reden!“ „Och Schatz! Ein andermal, ja? Mami ist gerade beschäftigt!“, den letzten Teil des Satzes sprach sie so boshaft aus, dass allein der mutigste Sohn der Welt vor erfurcht geschwiegen hätte und gegangen wäre. Doch Jatoru hatte eine solche undefinierbare Wut in sich, dass ihm das „Ich bin beschäftigt!“ nicht im Geringsten störte. „Mum, ich habe dein Tagebuch auf dem Speicher gefunden-“ „WAS HAST DU????“, sofort sprang die gefühllose auf und schaute verärgert drein. „Und ich habe darin auch gelesen…DU BIST ECHT DAS ALLERLETZTE!!!“, Jatoru war total ausgerastet, klar hatten ihn die Worte seiner Mutter über ihn als Plage sehr verletzt doch ihm seine Schwester oder seinen Bruder vorzuenthalten und auszusetzen…das was er sich immer gewünscht hatte eine kleine Schwester zum rumtollen oder einen kleinen Bruder…das ließ das Fass überlaufen. „Wo ist mein Geschwisterchen????!!!“ „Im Hirataku-Waisenhaus sicher nicht mehr, da kannst du lange suchen!“, sagte seine Mutter nun spöttisch und strich sich durch die blondgefärbten, lockigen, langen Haare.
    „Du sagst mir jetzt sofort wo sie oder er ist!“, schrie der junge Mann schon fast heiser.
    „Keine Ahnung, aber sie ist dir sicher ähnlich und jetzt lass mich in Ruhe!“, seine Mutter legte sich wieder auf die Couch, für sie war das Thema abgeschlossen.
    Mürrisch ging Jatoru in sein Zimmer und setzte sich vor seinen Laptop.
    Irgendwie musste sie doch auffindbar sein und wenn dann durch das Internet oder?
    Er studierte die Liste der entlassenen und eingelieferten Kinder des Waisenhauses Hirataku.
    Irgendwie musste es einen Hinweis geben…
    „…zwei Kinder ausgesetzt vor dem Waisenhaus gefunden…“
    2? Aber welche von den beiden Mädchen war seine Schwester? Er besah die Namen. Yoko und Satoru? Satoru? Sagte seine Mutter nicht, sie sei ihm ähnlich? Die Namenähnlichkeit war verblüffend…das musste sie sein seine Schwester!!!
    Satoru Hachibana(22)
    Wohnort: Tokio
    Arbeitsplatz: Onsen-Uewara

    Mehr stand da nicht, aber das reichte dem jungen Mann vollkommen, er würde nach Tokio aufbrechen und seine Schwester an ihrem Arbeitsplatz besuchen. Er war bereits Abend geworden, Jatoru nahm etwas Geld aus der Haushaltskasse, einen Reisekoffer in dem er alles was er brauchte um eine Weile in Tokio abzusteigen verstaute, seine Autoschlüssel und ging, ohne ein Wort an seine auf der Couch eingenickte Mutter zu richten, oder einen Zettel zu hinterlassen, aus dem Haus und fuhr mit dem Auto nach Tokio.

    {Am Set}

    „Guten Morgen Kinchu-san!“, der Regisseur der gerade dabei war das Set für die nächsten Aufnahmen zu richten drehte sich erschrocken um. „Oh hallo ihr drei! Dieser Reino ist immer noch nicht da, der hat’s wohl nicht so mit der Pünktlichkeit was?“ „Oahhhh…“, ein lautes Seufzen kam von Ren, Kanae und Kyoko. Klar, Reino war kein pünktlicher Typ…es sei denn es geht darum einen Moment auszunutzen indem Kyoko allein ist…
    *quietsch* Die Reifen eines Motorrads waren zu hören, offenbar legten sie gerade eine elegante Vollbremsung hin…“Tach! Da bin ich!“, ein Typ mit mittelangem silbernen Haar einen vollkommen schwarzen Ledermantel und eisigen grauen Augen stieg von dem Gerät, nahm seinen Helm ab, verstaute ihn im aufklappbaren Sitz des Motorrads und schritt elegant und schnell auf die Schauspielertruppe und den Regisseur zu.
    „Gut dann können wir ja anfangen, schnell zieht euch um und geht in die Maske!“
    Kyoko wollte absolut nicht diese blöde Szene drehen, aber wie Ren ihr schon gesagt hatte, würde das ein großer Schritt zu einer berühmten Schauspielerin werden.
    Trotzdem gefiel es ihr gar nicht, dass sie an einem Onsen drehen mussten und sie in den Yutaka schlüpfen musste und die lässige Besprechung im Frauenbad mit Kanae gefiel ihr auch nicht, da durfte sie nur ein einziges Handtuch anbehalten.
    //Naja, egal, was getan werden muss, muss getan werden!!!//
    Und sie schritt mutig im Yutaka mit einem Handtuch zum Set…

    {Filmszene}

    „Na Yoko so ein Tag im Onsen ist doch schön nicht war?^^“, sagte Satoru entspannt als sie beide zusammen in der heißen Quelle saßen. „Ja wirklich wunderschön, danke dass du mich eingeladen hast!“, sagte diese vergnügt. „Ach eigentlich war das die Idee von Akira er wollte mal meine beste Freundin kennen lernen, süß nicht? Hach ich bin ja sooo glücklich!!!(Kanae hasst diese Szene…) Mir gefällt’s allerdings nicht so, dass er mein Chef ist…stell dir vor dein Verlobter wäre dein Chef! Furchtbar!!! Aber sag ihm das nicht, okay?“, Satoru starrte unschuldig zu Yoko rüber die sofort antwortete: “Klar!!! Bin ich deine beste Freundin oder nicht?“ „Du hast recht! Komm lass uns wieder rausgehen mir wird etwas zu warm!“

    Yoko, die eine kleine Frau mit schwarzen kurzen Haaren war ging schon mal im Yutaka raus aus der Umkleide und erstarrte.

    „Nanu? Ist das meine Schwester? Wie schön sie ist…“, dachte Jatoru als er die kleine Yoko ihm gegenüber musterte. Dann kam auch schon eine zweite Frau heraus, sie hatte braune, lange, glänzende, lockige Haare und war ebenso wie ihre Kollegin in einem Yutaka.

    „Cut!!!“, „Huh?“ „Reino stier nicht die ganze Zeit die beiden Mädchen an, sag gefälligst deinen Text!!!“ „Ah ja…Verzeihung…!“, Kyoko, Kanae und Ren blieb nicht unbemerkt wie auf einmal die Farbe in Reinos Gesicht flutete und waren sehr überrascht…
    „Hmmm, okay los Reino sag deinen Text sofort, wenn ich Action rufe, okay?“ Reino nickte unwillkürlich und die Röte aus seinem Gesicht verschwand wieder.
    „Action!“

    „Heißt jemand von euch vielleicht Satoru?“, kam es von Jatoru wie aus der Pistole geschossen. „Hm? Ja ich.“, entgegnete die Braunhaarige dem blonden Mann.
    „Schwesterherz!!!“, schrie er sofort auf und wollte Satoru in die Arme nehmen. Die ihm aber einen kräftigen Tritt verpasst und er rückwärts zur Wand des Flures fiel, wodurch die leichte Papierschiebetür aus der Verankerung gerissen und zerfetzt wurde.
    „Was zur Hölle ist hier los?!“, rief ein großer, schlanker Mann mit dunkelbraunem Haar entgegen und schaute etwas verärgert auf die Tür.
    „Schatz, der Mann da wollte mich belästigen!! Er behauptete irgendsowas von wegen Schwesterherz und wollte mich umarmen!!!“, heulte Satoru und rannte zu ihrem Verlobten Akira Uewara dem Onsenbesitzer. Der packte den armen Jatoru am Kragen und schrie ihm erzürnt ins Ohr: „Fass meine Verlobte nicht an, klar????!!!“
    „Das ist ein Missverständnis!!! Bitte lasst mich doch erklären!!!“

    „Cut! Okay super, das war’s für heute, morgen geht’s weiter!“, rief der Regisseur zufrieden, stand von seinem Stuhl auf und ging auf die Schauspieler zu. „Gute Arbeit, den Rest des Nachmittags habt ihr frei!“

    „He, Rotkäppchen!“, rief Reino durch den Flur als Kyoko gerade aus der Umkleide kam.
    //W…was…w…will der denn jetzt???// Der Schwarzhaarigen lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. „Was willst du denn jetzt von ihr!?“, kam es direkt neben Kyoko.//Huh, Ren???? Man, schleich dich gefälligst nicht so an mich ran!!!!! Bist du Meister im Anpirschen oder was????//, dachte sie geschockt als sie auf einmal den 1.90 Meter großen Mann neben sich stehen sah.
    „Ich wollte eigentlich etwas über ihre seltsame Freundin erfahren und außerdem noch den Grund warum sie sich einen Eisbecher mit dir geteilt hat!!!“, sagte Reino etwas mürrisch und verstimmt, er hasste diesen Tsuruga dauernd war er in Kyokos Nähe, nie bot sich ihm eine Chance sich Kyoko zu nähern, da war einmal ihre nervtötende Freundin nicht da und jetzt?
    Wieder ER!!! Und wie kam er dazu einfach einen Eisbecher mit Kyoko zu teilen???(kaum zu fassen aber Reino ist tatsächlich Eifersüchtig…)Er will mal nah bei Kyoko sein und dieser Tsuruga war’s andauernd!!!
    „Ich war hungrig und über Kotonami-san brauchst du nichts zu wissen und jetzt verschwinde und hör auf Kyoko nachzuspionieren!!!“, antwortete Ren säuerlich…//Dieser Schatten war also er? Man, kann der Typ meine Kyoko nicht einfach in Ruhe lassen???//
    //Kyoko? Hat er mich gerade eben wieder Kyoko genannt? Wahhh wieso freue ich mich jetzt so!!!// Kyoko schüttelte ihren Kopf in den Händen und wurde rot.
    „Hnnn..“, Reino war sichtlich erzürnt und stürmte davon…da hatte dieser Idiot sein kleines Rotkäppchen tatsächlich beim Vornamen genannt!! „Na warte Tsuruga…dich mach ich noch fertig!!!“

    Kap 3 Ende

    Kapitel 4

    Der Einbruch

    Leise und heimlich schlich sich etwas im LME-Gebäude rum, es war 3.00 Uhr morgens und die Gänge waren dunkel. Die dunkle Gestalt näherte sich einer Tür, langsam um nur kein Geräusch zu machen schritt es nach vorne. Angekommen zog es ein silbern blitzendes Messer heraus und wollte es ins Schloss stecken. Doch als er die Klinke drückte, ging die Tür ganz einfach auf.// Ach so ein Mist!!! Hätte ich mir das ganze Einbruchszeug sparen können//, dachte der Einbrecher.
    Langsam und leise betrat er das Büro und sah sich um, ein schwarzes Etwas kauerte hinter dem sehr seltsam verzierten Tisch.//Bestimmt der Bürosessel!// „Wo ist denn der Aktenschrank?“, flüsterte der Verbrecher etwas wütend…“Ahh da…“
    „Halt was machen sie hier in meinem Büro???“, reif der Präsident verärgert, war wohl doch kein Bürosessel sondern ein Präsident der darauf eingenickt war…
    Die Gestalt rannte sofort allarmiert los und sprang vom Gang auf die Treppenstufen.
    Weg war sie…“Wer war denn das? Hm…die Akten wollte er wohl durchsuchen…Huh?“, Takarada besah sich die Akte die etwas herausragte…//Hmmm…die Akte sollte ich besser verstecken…wenn die irgendjemand in die Finger bekommt der das nicht soll…dann-//
    Er nahm die Akte und verschwand ebenso aus dem Büro….

    „RUHE!!!“, schrie Reino und schmetterte seinen Wecker an die Wand, seine Dämonen flogen wirr durch die Gegend, sie waren schon gestern aufgeschreckt worden und hatten seitdem keine Ruhe gegeben.//Ahh…verdammt ich hätte diesen Job nicht annehmen sollen…aber es ist die einzige Möglichkeit gewesen Kyoko näher zu kommen, bescheuerte Sicherheitsvorkehrungen…//
    Der Sänger stieg aus seinem Sarg, ärgerte sich kurz darüber, dass ihn eine seiner Rosen gestochen hatte und schlenderte hinüber zu seinem PC, der war immer noch an. //Hab wohl vergessen ihn auszuschalten…na ja er hat mir ja eh nicht geholfen.// Mit voller Wucht seines Beines trat er gegen der PC, der sich aus Dankbarkeit verabschiedete.
    Doch das war Reino so ziemlich egal, der Computer wurde ihm von seiner Agentur(hat der eine?-.-) zur Verfügung gestellt, was bedeutete er würde schnell einen neuen bekommen.
    Er musste eben irgendwo seine Wut auslassen, heute war Kyoko dran, ihm war es gänzlich egal ob dieser Idiot von Ren Tsuruga ihm dazwischenfunken wollte, auch sein Job war ihm heute egal. Eines hatte er wohl begriffen, Kyoko würde sich nie in ihn verlieben und wenn sie das nicht konnte dann sollte sie ihn hassen. Wenigstens ein Gefühl der Zuneigung, oder Abneigung wollte er, denn auch er empfand nichts dergleichen wie Liebe, nicht einmal Hass, er hatte gar keine Gefühle, sie nie da gewesen. Schon von Anfang an. Er kannte nur ein Gefühl, Freundschaft…
    Reinos Wohnung war sehr groß und düster. Sie hatte schwarze Vorhänge an den Fenstern, die Deko basierte auf scheinbar blutverschmierten Schwertern und antikem Mobiliar. Doch wenn man auf der dunklen Seite des Lebens lebte, musste man sich hier wahrlich wohl fühlen und genauso erging es dem vampirischen Dämonenfanatiker. Seine Wohnung war eine Spiegelung seiner Vergangenheit und seinem jetzigem Inneren.
    Er liebte es Angst einzujagen und das wird ihm niemand nehmen.

    //Bin ich schon wieder zu spät?// Reino war soeben mit seinem Moped bei der Location angekommen, wieder der Onsen vom vorigen Tag, doch er hatte keine Lust zu drehen.
    Er stieg zwar ab, ging aber schnell unbemerkt(Nun ja…er hat die Wachposten mit seinen Dämonen verjagt) zu den Umkleiden die ihnen zur Verfügung standen.

    „Och man kann dieser blöde Beagle nicht einmal pünktlich kommen??“, stöhnte Kanae sichtlich entnervt. “Der geht mir ja so was von auf den Geist!!! Uns hier auf ihn warten zu lassen, als sei er so wichtig!!!“ „Nun ja als eine Hauptperson ist er das ja auch oder? Ich glaube nicht, dass es leicht werden würde einen neuen Schauspieler in kurzer Zeit aufzutreiben, der nicht viel Geld für den Job verlangt. Wir wissen ja wie knapp Kinchu-san bei Kasse ist…“, sagte Kyoko sehr betrübt über die Erkenntnis. „Ich gehe dann mal in die Umkleide bis später meine Liebe!“

    //Da kommt jemand!//
    *klick*
    //Hmmm sie sieht mich nicht…*grins*//
    „Hehe, jetzt versuch mal zu fliehen!“, grinste Reino überlegen als er von seinem Versteck hinter einer Jacke auftauchte und die im BH und Rock dastehende Kyoko überraschte.
    Sobald sie Reino erblickte, stieß sie mit der Hand gegen ihre Hosentasche. Der Sänger schaute die kleine verschreckte Schauspielerin verdutzt an, ließ sich aber nicht lange beirren längst fesselten seine Dämonen Kyoko.//Hehe, so ein wunderschönes angsterfülltes Gesicht…ich liebe es…//
    Reino ging langsam auf Kyoko zu und presste sie mühelos an die Wand.
    „Nun jetzt beschützt dich niemand mehr! Kein Jäger in Sicht?“, lachte er laut und boshaft und beugte sich zu ihrem Hals.
    Das Geräusch einer Tür war zu hören und Stimmen ertönten vom Gang.
    Jeder Kuss von Reinos kalten Lippen, ließ Kyoko ein Stück mehr erfrieren.
    Sie hasste es. Jedes mal fühlte sie sich so hilflos, warum konnte sie diese Dämonen nicht vertreiben? Sie versuchte es immer und immer wieder, doch sie konnte sich nicht bewegen.
    Sie wusste es doch, Reino lag nichts an dem Film, wie Takarada-san vermutet hatte, er war nur scharf darauf gewesen ihr Leben wieder zur Hölle zu machen.
    Tränen liefen an Kyokos Wangen entlang und sie wimmerte. In diesem Moment fühlte sie sich wirklich in den Fängen eines Wolfs der sie auffressen wollte…
    *poch*
    Reino wandte sich kurz der Tür zu und schickte einen Teil Dämonen hin um sicher zu gehen, dass sie niemand auf kriegt.//Wer will denn da jetzt stören?// Kein Ton war zu hören und Reino fing wieder an Kyokos Oberkörper zu küssen. Sie hätte am liebsten laut losgeschrieen, doch dies verhinderten Reinos Kräfte und so konnte sie nur weinen und hoffen.
    *POCH*
    Reino ignorierte die Störung und machte ungehindert weiter.
    *Krawumm*
    Geschockt starrte Reino seine am Boden liegenden Dämonen an. Die Tür war durch die Härte des Fußkicks, der das Pochen verursachte, aus den Angeln gerissen worden. Ehe der Sänger sich’s versah wurde er am Kragen gepackt und gegen die Flieswand geschleudert, er sah schon eine weitere Faust auf sich zukommen, er war doch da, der Jäger.
    „Stopp!!! Wir brauchen den noch!!!“, rief eine wohlbekannte Stimme, Kanae betrat gerade die Umkleide und hinderte Ren somit daran Reino auszuknocken.
    Kyoko wurde das alles zu bunt.//Wahh Tsuruga-san, Kanae, bin ich froh! Moment Tsuruga-san???// Sie stierte an sich runter…“Gyahhhhhhhh!!!!“, ein ohrenbetäubender Schrei war zu hören, Kyoko hatte eben realisiert, dass sie halbnackt im Raum stand.
    Sie hielt sich schnell irgendein Kleidungsstück vor die Brust und starrte verlegen auf den Boden.
    So kam es das Kanae die beiden zum Regisseur beförderte und Kyoko sich erst mal anziehen konnte.

    „Feuern sie ihn, los!“, schrie Ren wutentbrannt und der Regisseur zog sich zusammen, als er sich dann auch noch umgedreht hatte, wäre er am liebsten unsichtbar gewesen. Ren hatte den allerschlimmsten Blick drauf den man sich nur (oder eher gar nicht…) vorstellen konnte.
    Er hielt Reino hoch der ein schmerzverzehrtes Gesicht zog, der harte Aufprall an der Wand sorgte für Kopf- und Rückenschmerzen. Sein Respekt vor Ren Tsuruga war um einiges gestiegen, doch die Wut auf ihn und die Rachegefühle ebenso.
    „Ich kann ihn doch nicht einfach so feuern!“, sagte Kunichi Kinchu entrüstet aber immer noch etwas verängstigt. „Er hat Mogami-san in ihrer Umkleide vergewaltigen wollen und das ist ein Grund ihn zu feuern!!!“, Rens Augen blitzten zornig auf.
    „Tsuruga-san egal was sie sagen, sie können Reino nicht feuern, das würde den ganzen Dreh verschieben und eine Menge Kosten verursachen, die glaube ich nicht mal sie sich leisten könnten.“, sagte Kanae verbittert und starrte Reino als so eben erklärten Feind Nummer eins an. „Trotzdem, wir werden heute wohl nicht drehen können…ich gehe mal zu Kyoko-chan.“, mit diesen Worten ging sie vom Platz und überließ die Männer sich selbst.
    Rens Wut schwoll natürlich nicht durch Kanaes Worte ab und er sagte in einem drohenden Ton noch ein letztes Wort an Reino: “Mach das noch mal und ich garantiere dir, dass du nicht mal mehr mitkriegst, dass du gefeuert wirst.“
    Dann verschwand er auch in Richtung Umkleide.
    Der Regisseur erstattete dem Präsidenten währenddessen einen Bericht.
    //Ich werde dich vernichten Ren Tsuruga, ich bin es der zuletzt lacht!//
    Er hielt seine schmerzende Schulter, während in ihm ein wirkliches Gefühl auftauchte, nichts was er sich einbildete, nein, zum ersten Mal verspürte er Hass.
    Er hatte nie wirklich Gefühle, bis jetzt konnte nur sein einziger und bester Freund Gefühle wie Freundschaft in ihm wecken, aber etwas anderes konnte er nie, man hatte ihm nicht beigebracht wie man liebte, weder wie man hasste, seine Eltern waren wie Roboter scheinbar nicht im Stande etwas zu fühlen. Langsam, sehr langsam, lernte er endlich Menschen zu mögen und zu verabscheuen.

    „Alles okay?“, Kanae betrat die Umkleide. Kyoko kauerte in einer Ecke und weinte bitter.
    Ren schaute mitleidig aber sehr ernst von der Tür, an der er lehnte, zu dem kleinen Mädchen herüber: „Kyoko…willst du weiterhin den Film drehen, oder-“ „Natürlich, durch diesen Typen werde ich mir doch nicht diese Chance entgehen lassen!“, sagte sie mit einer eisigen Stimme die Ren zuvor noch nie bei ihr gehört hatte. „Kyoko-chan…du hasst Reino dafür immens nicht wahr?“, Kanae war bewusst, dass Kyoko noch nicht mal Sho gegenüber so kühl und voller Verachtung war, hatte Reino sein Ziel erreicht? Hasste Kyoko ihn nun mehr als Sho? „Ja.“//Ich kam mir so hilflos vor, so kann das nicht weitergehen. Ich muss zurückschlagen. Ich kann nicht darauf hoffen, dass mich alle immer beschützen. Ich hatte vorhin solche Angst, dass Tsuruga-sans Mailbox an wäre, als ich die Wahlwiderholung gedrückt habe, ich wusste ja nicht ob er dran geht, oder ob er überhaupt hört was los ist.//
    „Dann bringst du dich selbst aber unnötig in Gefahr!“, Ren gefiel Kyokos Antwort gar nicht.
    „Na und? Das ist mein Problem!“, meinte Kyoko gelassen, konnte ihm aber nicht in die Augen schauen. Sie wusste, dass er sich wieder Sorgen machte. „Ich drehe den Film und basta!“
    „Das ist gut so, denn Kyoko wäre doch noch unersetzbarer für den Regisseur! Keine Sorge, ich behalte Reino im Auge!“, versuchte Kanae Ren zu beruhigen. Der ließ sich aber nicht beruhigen:“ Schön dann mach das und laufe in dein Unglück! Du weißt doch noch nicht mal, wie der Film endet! Was wenn…wenn…- Ach vergiss es!“, er rannte wütend aus dem Raum.
    Kyoko starrte ihm traurig nach…doch den Kampf musste sie bestehen, sonst würde Reino sie nie in Ruhe lassen, sie musste es schaffen ihre Angst ihm gegenüber zu überwinden und das geht nur, wenn man der Angst ins Auge sieht.
    Ren schlug kräftig mit der Faust gegen die Wand und etwas putz bröckelte ab.
    Plagte ihn etwa schon wieder die Eifersucht? //Man(n) das ist nur ein Film!!!!//

    Und so ging der Tag zuende…was mit einem Einbruch anfing, endete mit einem Chaos und einem Streit.

    Kap 4 ende

    Kap 5

    Karatestunden

    Die nächsten drei Tage waren Drehpause und Kyoko entschloss sich genau diese dazu zu verwenden um endlich zurückschlagen zu können. Sie brauchte nur die Hilfe von jemandem…sie wusste, dass er ihr helfen konnte, er hatte schon in Filmen mitgespielt die dies voraussetzten. Das Gebäude war heute so leer…auch er schien sich nirgends aufzuhalten…

    //Ob er immer noch sauer ist?// Kyoko machte sich Gedanken über gestern…sie verstand ihn nicht, warum war er sauer, dass sie die Dreharbeiten nicht blockierte? Das machte doch gar keinen Sinn!!! Sie schlenderte gedankenverloren durch die Flure von LME.
    *autsch*
    „Oh, tut mir Leid!... Mogami-san???“, erstaunt blickte der junge Schauspieler die Love-Me-Praktikantin vor ihm auf dem Boden an, die sich immer noch augentränend die Nase rieb.
    „Du Tollpatsch! Renn nicht immer so dicht an den Türen vorbei!“, neckte er sie mit seinem Gentlemanlächeln und reichte ihr seine Hand. Nachdem sie wieder auf ihren Beinen war schrie sie wütend los: “Wenn SIE nicht so abrupt die Tür geöffnet hätten, dann hätte ich noch die Chance gehabt auszuweichen!!!“
    Es ertönte ein herzhaftes Lachen von Ren Tsuruga.//Oh man, ich hatte schon vergessen wie viel Spaß es macht sie zu necken!//
    Kyoko schaute ihn boshaft an: “Sie, sie!!!....Können sie mir Karate beibringen?“
    „Huh? Was?“, Ren schaute Kyoko ratlos an. „Ähmm nun ja…schon…“
    „Gut wann fangen wir an???“, Kyoko wollte nicht, das Ren absagt. Sie wollte so schnell wie nur möglich lernen sich gegen Reino zu verteidigen und Ren war der einzige dem sie zutrauen würde, dass er es ihr ernsthaft beibringen konnte.
    „Ähmm…“, Ren wurde rot…wo würden sie denn Trainieren?
    „Tsuruga-san?“ „Hm?“ „Sie benehmen sich heute so anders….WAS HABE ICH FALSCH GEMACHT???? Sagen sie es mir bitte!!!!“, Kyoko war den Tränen nah. „…Steh auf Kyoko…du hast nichts falsch gemacht…“, Ren war schuldbewusst. Er versuchte Distanz zu halten, weil seine Eifersucht zu sehr anstieg…wenn er doch nur das Ende des Films wüsste…
    „Wo willst du das denn machen?“, fragte Ren entschieden Kyoko nicht anzusehen.
    „Na bei ihnen ist doch Platz oder? Oder störe ich…?“, Kyoko dachte nach…natürlich Ren war sehr beschäftigt und außerdem ein erfolgreicher Single…dass er so wie Robbie Williams war, traute sie ihm zwar nicht zu, aber…
    „Du störst mich nicht. Nein, wirklich nicht!“, lächelte Ren äußerst ehrlich und Kyokos Herz fing an ein Konzert zu geben, während ihre Dämonen reihum geschlagen um die nächste Ecke bogen und ihre Reinherzigkeiten angeflattert kamen…
    „Lass uns jetzt gehen, ich habe gerade keine Termine. Yashiro, komm heute um 18 Uhr vorbei!“, sagte Ren in den Raum und sein Manager kam überrascht daraus hervor.
    Als er Kyoko sah schaute er Ren schief von der Seite an.//Aha deine Freizeit verbringst du jetzt also schon mit ihr!? Hehe//
    Ren strafte seinen Blick mit Ignorieren und ging zusammen mit Kyoko zum Fahrstuhl.
    „Warum willst du eigentlich Karate lernen?“, fragte er sie schließlich während sie zur Tiefgarage hinabfuhren. „Um mich wehren zu können, ich kann nicht ewig darauf hoffen, dass mich jemand beschützt…“, Ren nickte traurig bei Kyokos Worten, sie taten weh. Er wollte sie beschützen, er wollte, dass sie sich sicher fühlt. Er hatte es nicht geschafft…

    Die Autofahrt verlief tonlos. Wie immer schaute Kyoko auf die Straßen Tokios. Ren beobachtete sie seitlich, er liebte ihr verträumtes Gesicht, wenn sie vor sich hin träumte, hatte sie immer ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Dann sah er das Hochhaus, in dem sein Apartment lag und fuhr in dessen Tiefgarage(ich glaube nicht, dass es eines mit einem einfachen Parkplatz ist).

    „Tsuruga-san? Ich kann doch in den Sachen die ich gerade anhabe Karate machen, oder?“, fragte Kyoko etwas schüchtern. „Hmm, oh natürlich, aber du wirst schwitzen.“, lachte Ren und ging mit ihr zu seiner Haustür. Kyoko hatte ihren kurzen Love-Me-Overall an, der dicke Stoff und das T-Shirt darunter waren wirklich kein Outfit mit dem man gerne Sport machen würde. Aber was sollte sie machen? Sie konnte jawohl kaum in den Kleidern von Ren, die ihr mindestens 30 cm zu groß waren, Karate machen!
    „So, da wären wir!“, sagte Ren, die Haustür öffnend, und bat Kyoko herein.
    Rens Wohnung war wie immer, super ordentlich, leer und riesig. Man könnte denken, dass das nur so eine eingerichtete Wohnungsabteilung in einem Möbelhaus sei, nur, dass es dort Pflanzen und manchmal Bilder gab, die dem Raum eine wohnliche Atmosphäre gaben.
    //Ich glaube er benutzt seine Wohnung sowieso nur zum Schlafen!//, dachte Kyoko, der das ganze inzwischen sehr vertraut war und nicht mehr erschüttert oder beeindruckt über die große Wohnung war.
    „Und wo üben wir?“, fragte sie, damit sie wusste wo sie hingehen sollte. „Im Wohnzimmer wäre wohl der beste Ort!“, sagte der Schauspieler, legte seine Jacke ab und ging mit Kyoko zusammen in den größten der Räume seiner Wohnung.
    „Erst mal die Begrüßung.“
    Kyoko und Ren stellten sich gegenüber auf gingen in den Stand des Musubi-Dachi (Bereitschaftsstellung mit geschlossenen Fersen, die Füße werden 45 Grad nach außen gerichtet). Ren beginnt sich niederzuknien und Kyoko tut es ihm gleich. Alle beiden sitzen, die Schenkel V-förmig angeordnet vollkommen gerade. „Mogami-san, als nächstes suchst du dir am besten einen Punkt im Raum, den du betrachten kannst und verbannst alle Gedanken aus deinem Kopf. Du kannst aber auch die Augen dabei schließen.“(Hierbei bin ich mir recht unsicher, in der Karatestunde die ich mal hatte, war es das Kommando)
    „Mokuso!“, sagte Ren und schloss seine Augen. Kyoko hingegen starrte auf den Teppichboden und versuchte ihren Kopf zu leeren, doch es gelang ihr nicht wirklich. Zu viel war passiert und das Karatetraining sollte ihr helfen, das zu verarbeiten und ihre Angst an den Drehort oder allein in eine Umkleidekabine zu gehen zu vergessen. Reino hatte Recht ihre Handlungen und Gedanken drehten sich momentan fast nur um ihn und das andauernd. Genau das, was er haben wollte, hatte er geschafft. Doch lange wollte sie ihm diesen Erfolg nicht gönnen.
    „Mokuso yame!“, sprach Ren und öffnete wieder seine Augen. Kyoko war erschrocken aufgehetzt und saß nun völlig grade mit einem perplexen Gesichtsausdruck zu Ren gerichtet.
    „Jetzt sag „Sensei-ni rei“!“ „Oh..ahh..“, Kyoko war dabei etwas mulmig.//Sensei? Das erinnert mich an Dark Moon…// „Sensei-ni rei!“, brachte sie dann aber doch noch schnell genug über die Lippen, ohne das Ren stutzig wurde.
    Eigentlich kam bei der Begrüßung noch eine Verbeugung mit kurzem Blickkontakt, doch Ren wollte nicht, dass Kyoko sich schon wieder verbeugen musste, das tat sie für ihn schon oft genug.
    „Ossu!“, sprach Ren die gegenseitige Begrüßung und stand auf. Kyoko folgte ihm und beide standen wieder im Musubi-Dachi.

    „Als erstes solltest du das Boxen(ich nenn’s jetzt mal so) lernen! Halte dabei den rechten Arm hoch, balle deine Hand zur Faust…Handrücken horizontal, bitte! Ja…okay und jetzt halte den linken Arm so.“, gab Ren die Anweisung und korrigierte Kyokos Haltung. „Okay jetzt wechsele die Haltung der rechten Hand mit der linken. Ja, genau so! Und jetzt schlage so auf meine Handflächen. Mit voller Kraft, bitte. Ich sagte, mit voller Kraft. Erhöhe deine Schnelligkeit. *seufz* Mogami-san du brauchst keine Angst zu haben, dass du mir wehtust!“, sagte Ren entnervt und schaute ,komplett aufgerichtet, auf Kyoko herab.(ziemlich angsteinflößend für mich, wenn ich das mal bemerken darf.XD)
    Kyoko war rot.//Woher weiß er denn das nun schon wieder??? Bin ich ein offenes Buch oder was???//
    „Kyoko…stell dir vor ich bin Reino oder Sho, okay?“ „WAS???“, Kyoko war empört, das konnte sie nun wirklich nicht, wer weiß ob sie Ren dann nicht erwürgen würde…einerseits war das aber auch ihre Art zu schauspielern, sie versetzte sich in andere Situationen.
    „Hmmpf…na gut, aber ich garantiere ihnen nichts für ihre Gesundheit.“, sagte sie schließlich. Ren belächelte das kurz und ging in Abwehrposition. //Das vor mir ist Sho, ich kann ihn endlich schlagen ohne, dass ich dafür gefeuert werden würde. Das ist Sho. Sho. Sho…SHOTAROOOO!!!!!// Kyoko schlug extrem schnell und mit voller Kraft gegen Rens Handflächen. Dieser musste unvermittelbar zugeben, dass das vielleicht doch keine so gute Idee war, denn nun taten seine Handflächen weh. *patsch* //Autsch!!!// Ren ging zu Boden, Kyoko hatte anstatt seiner Handflächen seinen Bauch getroffen. Als diese Ren zu Boden gehen sah, realisierte sie wer da eigentlich vor ihr stand und schrie verzweifelt los: „Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!!! Tsuruga-san!!! Alles in Ordnung??? Es tut mir Leid!!! Es tut mir ja so schrecklich Leid!!!“
    „Mogami-san, ist schon-“, weiter kam er nicht, Kyoko hatte ihn an sich gedrückt. Sein Kopf lag nun direkt auf ihrer Brust, was ihr wohl nicht auffiel und Ren errötete. Doch diese Röte verschwand kurz darauf und seine Augen blitzten verführerisch auf. „Kyoko-chan!“, nie im Leben hatte er diesen Namen jemals so leidenschaftlich ausgesprochen. Kyoko schaute nun zu ihm und bemerkte, dass er auf ihrer Brust lag, doch was sie noch mehr erschütterte war sein Gesicht. So anders als sonst, dieses freche Grinsen, dieses verführerische Glitzern in seinen Augen und letztendlich diese Begierde die er ausstrahlte. Diesen Blick kannte sie, als sie ihm half seine Rolle für Dark Moon spielen zu können. Genau da hatte er auch diesen Blick, der weder so war wie Katsuki, noch wie Ren Tsuruga. Kyoko nahm ihre Arme von ihm und wich etwas zurück, doch Ren, „der Eroberer der Nacht“, zog sie wieder an sich und legte sie auf den Teppich. Über Kyoko gebeugt und seine Hände auf ihren Schultern schaute er sie an und begann sich langsam ihren Lippen zu nähern. Kyoko lief so rot an wie eine Tomate, ihr Herzklopfen erhöhte sich drastisch aber sie schloss ihre Augen. Sie spürte schon Rens heißen Atem auf ihrem Gesicht als-
    „Nein, Tsuruga-san kommen sie zu sich!!!!“ Kyoko stieß Ren mit voller Wucht von sich und rannte mit Hochgeschwindigkeit ins Bad.
    Ren, wie aus einer Trance erwacht, schaute entgeistert auf die knallende Badtür. //Ups…so ein Mist!!! Das kann aber auch nur mir passieren!!!//, dachte er verärgert und machte sich selbst fertig, weil er schon so schnell die Kontrolle verlor.

    //Oh mein Gott!!!! Was war das denn??//, Kyoko fasste sich an die Brust und spürte ihren immer noch rasenden Herzschlag. //Da ist nichts passiert Kyoko, absolut gar nichts, wahrscheinlich wollte Tsuruga-san sich nur dafür rächen, dass du ihn in den Magen gehauen hast!//, ihre Dämonen redeten ihr mal wieder unaufhaltsam ins Ohr…
    //Aber du hast die Augen geschlossen! Du wolltest ihn küssen, nicht wahr?// ihre Reinherzigkeiten drängten sich vor, aber bei diesem Provozierenden Wörtern flogen sie wie immer an die nächstbeste Wand. //Okay ich gehe da jetzt raus…es ist nichts passiert, gar nichts….// Sie öffnete die Badtür.

    „Oh ähmm…Mogami-san, das eben das…“, begann Ren, als direkt vor ihm die Tür zum Bad aufging und ihm eine nervöse Kyoko entgegenblickte.
    „Ja, es tut mir Leid, dass ich ihnen in den Bauch geschlagen habe! Lassen sie mich als Wiedergutmachung etwas für sie kochen!!!“, begann diese und ging schnurstracks in die Küche. „Eh? Was ist los?“, Ren war verwirrt…//Warum verliert sie kein Wort über eben? Nun gut…mir soll’s recht sein…//

    Nachdem sie gegessen hatten klingelte es auch schon an der Tür. Es war 18.00Uhr, Yashiro war da um mit Ren zum nächsten Termin zu fahren. Sie setzten Kyoko Zuhause ab. „Haben sie morgen wieder ein wenige Zeit um mich zu lehren?“, fragte sie, als sie gerade vor dem Daruma-ya ausstieg. „Ja…komm einfach vorbei, morgen habe ich frei.“, antwortete der Schauspieler, schenkte ihr noch ein kurzes Lächeln und fuhr nach einem „auf Wiedersehen!“ los.

    Ende Kap 5

    Kapitel 6

    Prüfungen, Rache und ein kaputter Tisch


    *piep**piep**piep* „Arggghh geh aus du blödes Ding!!!“, schrie Kyoko wutentbrannt und hämmerte auf ihrem Wecker rum.//Wo ist diese Taste??? Och man das war die falsche…Die?? Nein!!! Die??? Ahhh…//
    Nachdem Stille im Raume eingekehrt war stellte sie den Wecker ab und machte sich auf den Weg ins Bad, aus dem sie nach 9 Minuten wieder zornig hinausstürmte und den, wieder von neuem los gegangenen, Wecker in ihr Kissen drückte um seinen nervigen Piepton zu dämmen und den Knopf zu drücken der diesen blöden Alarm endlich ausstellen sollte…(Ich rede hier aus eigener ErfahrungXD)
    Ihr Wecker war neu, da ihr letzter neulich zu Bruch ging, als sie aus einem bösen Albtraum aufwachte und ihn damit von der Nachttischkante stieß.

    „Guten morgen Kyoko-chan“, begrüßte sie die Okami-san freudig als sie bereit zur Arbeit die Treppe runterkam. Heute sollte sie bis Mittag im Daruma-ya arbeiten, sie wollte dann später bei Ren Tsuruga mit dem Fahrrad vorbeischauen.

    Kyoko war gerade dabei den Abwasch zu machen, als plötzlich ihr Handy anfing wild drauflos zu klingeln. Kyoko hatte es extra laut gestellt, da sie es sonst dauernd überhörte und alle Gäste sowie der Chef vom Restaurant starrten jetzt auf das klingelnde etwas und waren allesamt total geschockt. Rot übers ganze Gesicht nahm Kyoko das Handy und verschwand schnell wieder in der Küche…warum hatte sie ihr Handy auch bei der Kasse liegen lassen? Das hatte die Gäste bestimmt gestört…
    „Mogami?“ „Ah hallo Mogami-san, hab ich dich gestört?“ „Was? Nein!!“ //Für den Mist den ich fabriziert habe sind sie nicht zuständig, Tsuruga-san!!//(sie erkennt seine Stimme natürlich sofort X3 ) „Gut…ich wollte fragen ob ich dich nicht abholen soll?“ „Eh??? Abholen?“, Kyoko hatte völlig verdrängt, dass sie später noch zu ihm ging…“Ja natürlich! *seufz* ich komme jetzt einfach vorbei, okay?“ „Was?? Tsuru-“, wollte Kyoko ihn noch aufhalten, doch er hatte bereits aufgelegt und ein eintöniges Tuten drang nur noch aus dem Mobiltelefon. //Aber es ist gerade Hochbetrieb ich kann jetzt nicht weg!!!//
    „Kyoko-chan nimm bitte die Bestellung von Tisch 6 an!!!“ „Oh, Ja!!“, Kyoko trottete zu Tisch Nummer 6 und bediente ein Pärchen das scheinbar nicht im geringsten vorhatte jemand anderen anzuschauen außer ihr Gegenüber und schmachtend leise ihre Bestellung mit „Ich nimm das was mein Schatzi nehmen will!“, drastisch erschwerten. Keiner von beiden wollte den anderen etwas aufzwingen und somit dauerte es eine Weile bis sie sich für das Tagesgericht entschieden hatten.
    Als sie dem Pärchen gerade ihre Bestellung brachte, schauten beide plötzlich in Richtung Tür. Kyoko, der nicht entging, dass der stundenlange Blickkontakt der beiden eben durch etwas an der Tür gebrochen wurde, ahnte übles und drehte sich langsam um. Ja, da war er, in voller Größe und mit Käppi, Ren Tsuruga, der populärste Schauspieler Japans in einem überfülltem Restaurant. Kyoko reagierte Blitzschnell rannte zur Tür nahm Ren an die Hand und flüchtete mit ihm in einem Affenzahn in die Küche.
    „Ah! Ist heute etwa Dreh?“, ertönte die Stimme von Kyokos Chef, der den Schauspieler musterte und wissen wollte, was er hier macht.
    „Nein, kein Dreh. Ich hole Kyoko ab, sie nimmt bei mir Karatestunden.“, sagte Ren mit seinem Gentlemansmile(absichtlich) und der Chef zuckte plötzlich zusammen…//Karatestunden??? Das glaubst du doch wohl selbst nicht!! Na warte halte dich bloß von meiner Kyoko fern!!// „Nun ja, momentan brauchen wir sie noch! Sie könnten uns ja vielleicht in der Zwischenzeit helfen?“, ein herausfordernder Blick und diese Worte zauberten ein freches Lächeln auf Rens Lippen. „Oh natürlich!“, sagte er und nahm sich sogleich eine Kellneruniform für Männer, die im Nebenschrank hing(der Chef deutete darauf). „Was??? Aber Chef! Im Restaurant sind Massen von Oberschülerinnen!!!(XD)“, wandte Kyoko ein, doch genau deshalb hatte der Chef diese Art von Herausforderung gewählt. „Nehmen sie bitte noch das Käppi ab, als Kellner kommt das nicht so sonderlich gut rüber!“
    Ren tat wie ihm geheißen und ging mit einem Block und Stift bewappnet hinaus in (die Hölle) den Innenteil.
    Es folgte Gekreische und aufgehetzte Mädels. Doch oh Wunder alles verstummte, als Ren den Block fürs Autogrammen geben nutzte. „Sagen sie Tsuruga-san? Warum arbeiten sie hier? Warum hat sie dieses Mädchen dort eben in die Küche geschleift?“, waren die meisten Fragen. Natürlich hatte der Chef dies beabsichtigt. Er wollte wissen ob ihm Kyoko mehr Wert war als sein Ruf. Doch Ren wandte sich, wie immer, geschickt aus der Situation, indem er sein Gentlemanlächeln aufsetzte und die Fragen mit simplen Sätzen beantwortete:“ Oh ich helfe nur einer Kollegin etwas, sie bat mich neulich sie zu unterstützen. Da kann ich doch nicht ablehnen als Gentleman!“ Kyoko war nicht sonderlich erstaunt über Rens Fertigkeit absolut glaubhaft jeden Blödsinn verkaufen zu können(will hier mal an Koon „den Nöck“ erinnern XD), jedoch ihr Chef schien tief beeindruckt. Trotzdem fand er wenig gefallen an dieser Sache, denn Ren Tsuruga rettete seinen Ruf und verleumdete die Nähe zu seiner Leihtochter, das gab Minuspunkte. Ren schien das bemerkt zu haben und strengte sich an die Punkte wieder aufzuholen indem er mehr als die Hälfte des Lokals bediente und allen somit einen Haufen Arbeit abnahm.
    Als sich das Lokal allmählich leerte erlaubte der Chef es dann doch, dass Kyoko mit „diesem Typen“(Nickname vom ChefXD) wegfahren durfte.

    So landeten sie wieder in Rens Wohnung und beide ausgelaugt. „Okay lass und anfangen!!“, sagte Kyoko müde aber mit Elan. „Willst du nicht erstmal etwas entspannen?“, sagte Ren daraufhin und setzte sich hundemüde auf die Couch. „Du hast länger als ich gearbeitet, du brauchst das wirklich! Ich bin ja schon total fertig!“
    //Sie wurden ja auch von wild gewordenen Teenies verfolgt und haben fast jeden Gast bedient, ganz davon abgesehen, dass sie in einer Minute 100 Autogramme geschrieben haben!!!//
    Nicht einverstanden, aber nachgiebig setzte sich Kyoko ebenso auf die Couch, die genügend Platz bot um einigen Abstand von dem übermüdeten Schausteller zu halten.
    „Glaubst du ich würde über dich herfallen, wenn du näher rückst?!“, meinte dieser nur provokativ, doch Kyoko war schlagfertig genug geworden, das hatte er ihr wenigstens schon beigebracht. „Nach der Aktion von gestern, bin ich mir sicher, dass sie das tun würden!“
    Ren verstummte…also hatte sie es doch wahrgenommen, aber warum war sie danach so normal?
    „Tsuruga-san? Alles in Ordnung? Hallo? Das war doch nicht ernst gemeint!!! Tsuruga-san sagen sie was, bitte!!!“ „Was hast du gedacht? Warum habe ich das, in deinen Augen, getan?“, wollte er wissen und legte sich seitlich aufs Sofa, sodass sein Ellenbogen, den er auf der Couch abstützte, unmittelbar neben Kyokos Oberschenkel war. „Nun, sie wollten sich sicher dafür rächen, dass ich ihnen in den Bauch geschlagen habe! Es tut mir übrigens immer noch Leid…“, sagte diese und betrachtete Rens Ellenbogen neben sich ganz genau. Diese Nähe war ihr vielleicht nicht unangenehm, aber s



    Re: Disastrous Love

    josichan - 20.11.2006, 13:22


    aber sie machte sie doch nervös. Ihr Blick wanderte den Ellenbogen entlang zu Rens Kopf, der diesen auf seinem Handgelenk stützte, und sah in seine wunderschönen braunen Augen, die einen leichten Eindruck von Trauer vermittelten. „Rache…ja genau das war es…“, sagte er nur beiläufig und blickte auf den Glastisch vor ihm um den kurzen aber sehr intensiven Blickkontakt zu Kyoko zu brechen.
    //Als ob Rache bei mir so ausfallen würde, ich dachte du würdest mich kennen Kyoko…*seufz* Nun, aber wenn ich eh immer nur meine Maske auf habe, was soll ich erwarten? Wird sie mich denn lieben, wenn ich zu dem werde, der ich wirklich bin? Mag sie „Ren Tsuruga“ überhaupt? Die Frage ist eigentlich ob ich noch weiß, wer ich eigentlich bin…Habe ich nicht schon längst vergessen, wie ich wirklich bin? Habe ich es nicht schon längst verdrängt? Wie alles in meiner Vergangenheit? Alles? Nein, fast alles…Kyoko ist mir geblieben…aber was noch außer ihr? Ach…*Stirn runzel* ich muss auf andere Gedanken kommen!// „Kyoko lass uns mit dem Training beginnen, sagte er letztendlich nachdem er sich von der Couch erhoben hatte und auf dem Flokati-Teppich eine freie Stelle suchte.
    „Ähmm ja!“, kam nur von Kyoko die pfeilschnell aufsprang und sich einige Meter von Ren gegenüberstellte.
    Es folgte wieder die Begrüßungszeremonie, bei der Kyoko feststellte wie entspannend diese sein konnte.
    „Trainieren wir das Ausweichen!“ Ren stellte Kyoko in die richtige Position und fing an mit dem Ausweichtraining.
    Kyoko war sehr rot im Gesicht bei dem Training, jedoch nicht durch Anstrengung, die Berührungen von Ren, die die Haltung verbesserten verpassten ihr einen rasenden Herzschlag. Sie kann sich nicht daran erinnern, dass jemals jemand ihr so oft in einer Stunde an die Hüfte fasste(Ren hat das natürlich beabsichtigt).
    „Sehr gut! Schnell genug bist du jedenfalls!“, lachte Ren und beendete somit das Ausweichtraining.
    Er zeigte ihr danach ein paar weitere Schläge und Handgriffe. Kyoko lernte wirklich schnell, vielleicht lag es daran, dass es ihr wirklich wichtig war sich endlich selbst verteidigen zu können, vielleicht aber auch daran, dass sie Ren aufmerksamer gegenüber war, als je jemand anderem.

    „So genug für heute!“, sagte Ren nun wirklich völlig fertig und lehnte sich in einen Sessel, der ebenso vor dem Glastisch platziert war.
    „Soll ich was kochen?“ „Nein, danke…ich bin nicht sonderlich hungrig…“ „Das sind sie nie!!!“ „Mag sein…aber ich will wirklich nichts…soll ich dich nach Hause fahren?“ „Jetzt schon?“(unglaublich, das von KyokoXD) „Ja, morgen drehen wir wieder, ich will ,dass du fit bist um Reino ordentlich zeigen zu können was du so alles gelernt hast!“ „Ha, sie suchen nur nach der Ausrede mich los zu werden!!!“ „Nein!!“ „Bekommen sie etwa noch Damenbesuch?“ „…“ „Was ist? Hab ich so ins Schwarze getroffen?“ „Ich habe gerade Damenbesuch!!!“, das klang zornig…“Schreien sie doch nicht so!! Aber nun wirklich, das kann man nicht als „Damenbesuch“ bezeichnen!!!“ „…das kann man ändern!“, das klang trotzig. „Wie???“ Ren stieg aus seinem Sessel und stellte sich direkt vor Kyoko, die ihn eingeschüchtert ansah. Er legte seine Hand auf ihre Wange und schaute sie wieder mit diesem gewissen Blick an. *poch*
    Dann nahm er sie in die Arme…*poch, poch*
    Hob ihren Kopf an…*poch, poch, poch*
    Näherte seinen…*poch, poch, poch, poch*
    Und flüsterte leise…

    „Aber du hast recht du bist noch zu jung um als Dame bezeichnet zu werden!“

    Er ließ von ihr ab und ging herüber zur Garderobe.
    „Komm, ich fahr dich nach Hause!“ //Ich will nicht vor dir einschlafen!//
    *krack*
    Kyoko hatte extrem wütend auf das nächst beste Möbelstück geschlagen, also war Rens Glastisch jetzt gespalten(ja Karate hat’s in sich).
    „Ähmm…“, wollte Ren anfangen doch… „Duuuuuu mieeeeser Mädchenquäler!!!! Was fällt dir eigentlich ein??? Ist das deine Art dich zu Rächen???“, fauchte Kyoko sofort drauf los.
    //Wollte nur mal das Bild verwirklichen, dass du von mir hast…//, dachte Ren und ging etwas gelangweilt auf das dämonenschleudernde Engelchen zu. „Weißt du, dass du unheimlich süß bist, wenn du wütend bist?“, bemerkte Ren und strich ihr lächelnd, über dem Kopf, durch die Haare. Kyoko wurde augenblicklich rot, ihre Dämonen waren von den schmalzigen Wörtern sofort geflüchtet. Mit hochrotem Kopf ging sie in Richtung Ausgang schnappte sich ihre Jacke vom Garderobenständer und sagte mit noch leichtem Rotschimmer auf den Wangen, dass sie jetzt doch besser nach Hause fahren wollte.

    Angekommen, berichtete ihr die Okami-san, dass sie Besuch hätte. Kyoko wunderte sich, wer das wohl sein könnte und war nicht minder erstaunt, als sie Kanae sah.
    „Kanae-chan!!!“, rief sie und umarmte ihre Freundin stürmisch. „Ist ja gut Kyoko, ich bekomme keine Luft mehr!!!“, meinte diese schwer nach Luft ringend und Kyoko strahlte sie „nur noch“ über beide Ohren glücklich an.

    „Meine Liebe!! Es gibt viel, was ich dir erzählen muss!!! Also ich nehme jetzt Karatestunden bei…“

    Kap 6 Ende

    Kapitel 7

    Albtraum im Doppelpack

    „Wow, ich sehe du hast eine Menge erlebt in der kurzen Zeit! Sag mal, bist du dir sicher, dass Ren das nur aus Rache getan hat?“, fragte Kanae Stirn runzelnd, als sie alles was die letzten drei Tage passiert ist von Kyoko gehört hatte. „Warum denn dann?“, fragte diese und wunderte sich gerade darüber, dass Kanae einfach so respektlos war und „Ren“ sagte.
    Kanae schaute sie nur schief an und sagte breit grinsend: „Wenn du da nicht von selbst drauf kommst, ist dir nicht mehr zu helfen!“
    Kyokos Gesichtsfarbe veränderte sich, wie sehr häufig in letzter Zeit, in einen leichten Rot-Ton. „Nein, nein, er kann nichts von mir wollen!!! Du weißt doch wie schnell er mich wieder loswerden wollte…er erwartete sicher jemanden…“, Kyoko war wohl immer noch davon überzeugt, dass Ren eine Frau erwartete…
    //Ich glaube, er wollte nur verhindern, dass er noch über sie herfällt, wie am Tag zuvor…//
    Kanae war sich sicher, es gab nur eine Frau von der Ren etwas wollte und das war Kyoko Mogami und niemand sonst…
    „Kanae-chan?“ „Hmm? Was ist?“ „Kommt ihr mich morgen abholen?“ „Ja natürlich, hat Ren dir das nicht gesagt?“ „Ähmmm…ich…“ „Nicht?“ „Nun…ähmm…auch egal…“, sie war als sie vor dem Daruma-ya ankamen, sofort ausgestiegen, hatte sich schnell verabschiedet und Ren konnte ihr überhaupt nichts sagen…Seine letzten Worte hatten sie zu sehr verunsichert…
    Natürlich redete sie sich andauernd das Gegenteil ein, aber sie konnte nicht umhin daran zu denken, dass Ren doch mehr von ihr wollte, als sie es immer behauptete.
    „Naja ich muss dann auch los! Bis morgen um 8.00 Uhr, Kyoko-chan!“, sagte Kanae als sie einen Blick auf die Uhr warf, stand auf und machte sich auf den Weg zum Ausgang des Lokals. „Wiedersehen, meine Liebe!“

    Was war das, wo war sie, es war so dunkel…diese Schatten…wer? Einer der Schatten nahm Form an, kalte helle, graue Augen starrten sie an, verfolgten sie…Sie hatte Angst, der Schatten wurde immer mehr zu einem Albtraum. Silberne Haare und ein schwarzer Mantel, ein eiskalter und gleichzeitig begieriger Blick. Er packte sie und zog sie in seine Arme, hielt sie fest, ihr Gesicht…näherte seine Lippen den ihrigen. Plötzlich verwandelte sich sein Gesicht, die kalten grauen Augen wurden zu glitzernden braunen Augen, statt der silbernen langen Haare, erschienen dunkelbraune kurze Haare, doch sein Blick blieb gleich begierig.
    Sie weinte und schlug um sich.

    „Kyoko!! Kyoko-chan!!! Wach auf verdammt!!! Hör gefälligst auf wild um dich zu schlagen!!!“, ertönte eine Stimme von weiter Ferne…//Wer? Kanae? Bist du da, hilf mir!!!// „HILF MIR!!!“, Kyoko hatte abrupt die Augen aufgerissen und geschrieen. Sie saß nun senkrecht in ihrem Bett mit verweinten Augen und starrte die 3 Personen um sich an.
    „Hilf mir? Hä? Was hast du geträumt, Mensch!!“, zickte Kanae sie an und deutete mit einer Handbewegung auf Kyokos Wecker , „ sag mal, hast du den nicht an gehabt, oder warum bist du noch im Bett?“ „Ahh!!!“, rief Kyoko verzweifelt //Nein ich habe vergessen ihn wieder anzuschalten, nachdem er mich gestern so genervt hatte!!!//
    „Was hast du denn geträumt, Mogami-san?“, fragte Ren etwas besorgt, der sich sicher war, dass es ein Albtraum war, vor allem nachdem sie Hilfe geschrieen hatte. Kyoko schaute wieder auf und sah in seine Augen, zuckte zusammen und schaute hinaus zum Fenster. Zu viele Bilder aus ihrem Traum waren ihr in den paar Sekunden durch den Kopf gegangen, zu viel Angst hatten sie ausgelöst. „Nichts…nichts…“, sagte sie mit zitternder Stimme und stieg aus ihrem Bett. Schnell lief sie an dem noch besorgter aussehenden Ren vorbei ins Bad.

    „Kommt lasst uns unten warten!“, schlug Kanae vor. Ren nickte betrübt und Yashiro durchfuhr abwesend alle möglichen Gedanken, was denn zwischen den beiden passiert war, dass Kyoko Ren nicht ansehen konnte.
    Ren selbst fragte sich was sie geträumt hatte, gestern Abend war sie zwar durch den Wind, aber ansehen konnte sie ihn noch ohne weitere Probleme…

    //Warum muss ich nur so was träumen??? Was sollte das???// fragte sich Kyoko währenddessen im Bad und raufte sich die kurzen schwarzen Haare.

    Als sie fertig war ging sie hinunter wo alle am Frühstückstisch warteten. Die Stimmung war wie üblich. Die Okami-san lächelte gequält, der Chef begutachtete Ren mit seinem neuesten Horrorblick, Yashiro saß genauso da wie die Okami-san, Ren schaute abwesend auf die Tischplatte und Kanae schlürfte genüsslich ihren Tee.
    „Guten morgen!“, sagte Kyoko und begrüßte die Truppe.
    „Tut mir Leid, wegen mir kommen wir sicher alle zu spät…“
    „Ach was, Reino kommt eh ne Stunde später…da sind wir noch gut in der Zeit!“, bemerkte Kanae und stand schon mal auf um gleich los zu fahren, selbst wenn sie dies sagte, noch später wollte sie nicht kommen…

    Die Location konnte einen Tag früher wieder genutzt werden, der Chef der Quellen war so nett und meinte nach all den Komplikationen, wolle er nicht noch mehr Zeit vergehen lassen.
    Also waren alle heute wieder versammelt, leider war Reino einmal pünktlich und die drei kamen zu spät. Doch der Regisseur war froh, dass Kyoko überhaupt aufgetaucht worden war und sparte sich eine Standpauke.
    „Na dann alle bereit? Und ACTION!“

    In einem gemütlichen Raum des Bades saßen nun vier Personen, die keine Ahnung hatten, wie stark sie doch alle verbunden waren…
    „Nun, also ich höre! Was willst du von meiner Satoru?!“, sagte Akira, der Chef des Onsens, immer noch misstrauisch, auf einer Couch zusammen mit Satoru und Yoko sitzend.
    Jatoru saß währenddessen einsam auf einem unbequemen Stuhl und kam sich vor wie bei einem Kreuzverhör.
    „Nun, also ich habe neulich erfahren, dass ich eine Schwester habe und habe im Internet nachgeforscht um sie zu finden. Meine Forschungen führten mich zu ihr, zu Satoru.“, sagte er und schaute hoffnungsvoll auf das braunhaarige Mädchen vor ihm. „Da muss ich dich enttäuschen ich habe mit absoluter Sicherheit keine Geschwister! Ich komme zwar aus einem Waisenhaus, zusammen mit Yoko, aber ich kenne meine Familie.“, sagte diese und erlosch damit alle Hoffnung Jatorus, seine Schwester jemals zu finden.
    „Dann tut mir Leid, dass ich euch belästigt habe!“, er wollte schon aufstehen und gehen, irgendwohin, nach Hause wollte er nicht…
    „Moment! Warten sie doch!!! Was wollen sie denn jetzt machen?“, fragte Satoru, die ihm gegenüber Mitleid empfand. „Ich…weiß noch nicht…“, erwiderte der niedergeschlagene und schaute aus dem Fenster hinaus auf die leere Straße. „Bleiben sie doch hier! Wir helfen ihnen! Ich habe Verbindung zu vielen Waisenkindern des Waisenhauses und Yoko natürlich auch, nicht wahr?“, forderte Satoru Yoko auf ihr zu helfen. „Hmm, ja!“, sagte Yoko augenblicklich und stand auf, „wir helfen ihnen!“ Akira begutachtete Yoko nachdenklich, wenn sie aus demselben Waisenhaus war, bestand dann nicht auch die Möglichkeit, dass sie seine Schwester war?
    Jatorus Herz sprang in ihm hin und her als er Yokos liebliche Stimme hörte und war einverstanden. Er hatte die Hoffnung aufgegeben seine Schwester zu finden, doch wenn er durch diesen Vorwand bei dem schwarzhaarigen Mädchen bleiben durfte, war er auch bereit weiter nach Anhaltspunkten zu suchen.
    „In Ordnung, ich richte ihnen ein Zimmer ein und wir fahren demnächst zu einem alten Freund von mir, der weiß einiges über die Kinder die in den letzten Jahren im Waisenhaus abgeliefert wurden.“
    „Vielen Dank!“, Jatoru wusste nicht was er sagen sollte, solch nette und hilfsbereite Menschen hatte er in seinem ganzen Leben noch nie getroffen…

    *klick klick klack*
    In der Wohnung außerhalb des Onsens suchte Akira nach Hinweisen.
    Er selbst war nicht so begeistert dabei Jatoru zu helfen, doch wollte er wissen, wer seine Schwester war, ein unerklärliches Interesse hatte ihn geweckt.
    Irgendetwas war da…
    Er konnte es sich selbst nicht erklären…

    Am nächsten Morgen waren alle 4 Personen am Frühstückstisch. Jatoru hatte sich mit größter Freude neben Yoko gehockt und genoss die familiäre Atmosphäre, die er selbst mit Familie nie erlebt hatte.
    Das Einfache „kannst du mir bitte die Butter rüber reichen“ machte ihn glücklich, aber nicht nur ihn auch Yoko fand es wunderbar. Sie hatte heute auch dort übernachtet, nachdem sie gestern Akira kennen gelernt hatte. Sie musste sich eingestehen, dass ihre beste Freundin einen guten Fang gemacht hatte. Akira musterte derweil die schwarzhaarige, irgendwie hatte sie in ihm dasselbe Interesse geweckt, wie die Geschichte von Jatoru gestern.
    Satoru umklammerte nebenbei glücklich mit einem Arm den linken Arm von Akira und stopfte sich ein Brötchen mit Honig in den Mund.
    „Na habt ihr gut geschlafen?“, fragte sie, als sie es runtergeschluckt hatte und starrte Yoko und Jatoru freudestrahlend an.
    „Oh ja wundervoll!“, kam es von beiden gleichzeitig. Danach war Stille und beide schauten sich an, drehten aber dann wieder die Köpfe nach vorne und Yoko begann zu lachen.
    //Wie wunderschön ihr Lachen doch ist…//, dachte sich der junge Mann und schaute verträumt auf die kleine Yoko, ehe er auch anfing los zu lachen. Satoru stimmte mit ein, nur Akira blieb ernst und beobachtete die beiden.//Sie sind sich zu ähnlich…//

    „Okay CUT!!!“, rief der Regisseur Kunichi Kinchu und lobte die 4 erstmal.
    „Wirklich toll!!!! Wenn es so weiter geht schaffen wie die Zeit, die wir verpasst haben, wieder auf zu holen!!! Okay dann Pause für heute, bis morgen dann!“

    Kyoko war erleichtert, selbst obwohl sie in ihrer Rolle vertieft war, fiel es ihr schwer Ren anzuschauen, schwerer jedoch fiel es ihr neben Reino zu sitzen. Der benahm sich heute aber mal wieder…Er schaute nur öfter mal zähneknirschend zu Ren herüber.
    Wer weiß was ihm durch den Kopf ging…
    Kanae selbst holte Kyoko nach dem Kaffee zu sich.
    „Sag mal, was ist los mit dir? Warum schaust du Ren nicht in die Augen?“
    „Ich…ich…hatte einen Traum…“
    Kyoko erzählte Kanae von ihrem Traum.
    „Was??? Nun Kyoko deshalb brauchst du Ren ja nicht aus dem Weg zu gehen!!! Er kann nichts für den Traum, deine Fantasie dreht nur immer mit dir durch!!! Oder kannst du dich daran erinnern, wie er dich einmal begierig angestarrt hat? Na? Wohl nicht!!“, Kanae war geschockt, selbst wenn sie Ren nur als Kollegen schätzte, sie kannte ihn doch gut genug um zu wissen, dass er nie mit Reino verglichen werden konnte.
    Kyoko hingegen erinnerte sich an den Abend zurück, als sie bei ihm für Dark Moon probte und an dem ersten Tag an dem sie Karate gelernt hatte. Schon zweimal hatte er sie so angestarrt. Ob sie das ihrer Freundin sagen sollte? Aber nein, sie wollte ja Tsuruga-san auch nicht schaden, sie mochte ihn ja und Kanae musste sich grundsätzlich gut mit ihm verstehen, sonst würde der Film nie enden können. So etwas konnte sie nicht tun, also schwieg sie…
    „Ja…“

    Im Lokal, des Onsens(er hat jetzt einfach mal eins ist eher so ein Spa) lief gerade ein Fernseher und übertrug die News.
    „Warum haben sie ihre Tour abgebrochen Fuwa-san?“
    „Ich habe ein riesiges Angebot bekommen, das konnte ich nicht ablehnen!“
    „Ohh und welches?“
    „Ich darf den Titelsong für den neuen Film Disastrous Love schreiben und singen. Außerdem wurde mit gesagt, dass ich einen kleinen Nebenjob haben werde.“//als Bodyguard//
    „Morgen kann ich zur Location und meinen Job antreten!“
    „Oh das ist ja schön!“
    „Wie war denn bis jetzt ihre Tour?“
    „Exzellent…“


    Kyoko starrte nur ungläubig auf den Monitor.
    Ren hatte sich verschluckt.
    Reino guckte grimmig.
    Und Kanae sagte zum Abschluss: „Na toll noch mehr Ärger…“

    Ende Kap 7

    Kap 8

    Das Bündnis

    „Aufstehen Sho!“ ,hörte man eine liebliche, helle Stimme sagen. Der bis eben noch schlafende Mann öffnete langsam die Augen und blickte in den Schatten seiner Managerin Shoko. „Muss ich schon?“, jammerte Sho mal wieder und Shoko nickte leicht angesäuert. Es war jeden Morgen die gleiche Tortur. Er gähnte noch einmal herzhaft und streckte sich. Kurz darauf scheuchte er die blonde Frau aus seinem Zimmer. Sie hatte ihm schon einige Klamotten hingelegt.

    Nachdem ihn Shoko zum Drehort gefahren hatte, maulte er gleich wieder bei dem Regisseur herum, dass er ja keinen Stuhl hatte. //Dieser Junge….//, dachte sich Kunichi Kinchu. Und man konnte es ihm wirklich nicht verübeln. Also stellte man Sho einen Sessel hin und schickte noch einen Statisten zu ihm, der ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen sollte.
    Dann gingen die Lichter der Beleuchtung an und der Regisseur erteilte seine Befehle.
    Gebannt starrte Sho auf den Drehplatz und Kyoko tauchte wie aus dem Nichts auf. Sho war wie geblendet von ihr. Hatte sie sich etwa so sehr verändert? Ihre weichen Gesichtszüge entzückten ihn ziemlich und er starrte sie mit weit geöffneten Augenhöhlen und offenem Mund an. Plötzlich wandte sie sich zu ihm herüber und ihr Gesichtsaudruck wandelte sich von einem freundlichen Lächeln in die gleiche Miene, wie die, die Sho gerade aufgesetzt hatte.
    „Was macht der denn schon hier?“, schrie sie auf einmal, zeigte mit dem Zeigefinger auf Sho und begann zu kreischen. Sho zuckte reflexartig zusammen und schaute sie erstaunt und verwirrt an. Der Regisseur stritt währenddessen mit Kyoko, die sich eifrig entschuldigte und sich verbeugte.
    „Wir müssen hier nen Film drehen und was machst du??? Unseren Songwriter anschnauzen!!! Ein Titelsong ist sehr wichtig!!! Und wir müssen drehen, wir haben schon genug Zeit vergeudet!!!!“
    „Ja…tut mir leid Kinchu-sama…“, sagte Kyoko und setzte ein mitleidiges Gesicht auf.
    „Nun gut…wo sind die anderen Schauspieler?“, fragte der Regisseur und schaute nach dem Rest der Crew.
    Reino betrat die Bühne dicht gefolgt von Kanae und Ren.
    „Uhhh mich kotzt es ja sooo an…die zwei drehen nen Film mit meiner Kyoko…“, sagte Sho grimmig und schaute angekotzt in die Richtung der drei.
    Kanae ignorierte ihn vollends, Reino schaute giftig zurück und Ren schenkte ihm ein Gentlemansmile, das sich gewaschen hatte…
    //Was ist nur mit den Schauspielern los?//, fragte sich der Regisseur und kratzte sich nachdenklich am Kopf, während sich alle, Sho wohl bemerkt ignorierend, auf ihre Plätze begaben.

    {Film-Dreh}

    „Jatoooruuuu!!!!“, schrie Satoru quietschvergnügt durch den Gang. „Ich hab was, ich hab was!!! Ich habe soeben mit einem alten Freund telefoniert!!! Er gab mir die Adresse von dieser Frau!!“, sagte sie als sie in sein Zimmer gestürmt war und mit einem Zettel in der Hand herumfuchtelte. Satoru hatte seit dem Tag an dem sie durch Jatoru überrascht worden war, fast ununterbrochen telefoniert um seine Schwester zu finden…sie mochte Jatoru und wollte ihm helfen.
    Einige Sekunden später kam auch Yoko in sein Zimmer. „Na wollen wir aufbrechen? Oder erst noch Mittagessen? Akira kocht gerade.“
    „Ich denke, wir verkraften einige Warteminuten!“, sagte Jatoru und folgte der kleinen Yoko strahlend aus dem Raum. Es war schön so nah bei ihr zu sein. Satoru hingegen schaute etwas eingeschnappt…“Akira muss aber auch immer in den falschen Momenten anfangen zu kochen.“
    „Oh tut mir Leid. Satoru-chan, ich hab ihn drum gebeten…“, meinte Yoko etwas verlegen, sie wollte nicht, dass sie sich ihretwegen zankten…
    Doch genau diese Antwort machte Satoru noch wütender…//Als ich vorhin gesagt hab, er solle mal Mittag machen, hat er nur „ich habe keinen Hunger“ geantwortet…//

    Am Mittagstisch herrschte dann auch ein dem entsprechendes Schweigen, was Akira jedoch wenig zu kümmern schien. Satoru machte mit ihrer schlechten Laune zwar alle Stimmung kaputt, aber ihr Verlobter schien es komplett zu ignorieren…
    Das machte Jatoru aufmerksam.//Irgendetwas stimmt da nicht zwischen ihnen…vielleicht bin ich daran Schuld? Satoru hängt in letzter Zeit dauernd um mich herum…// Er schielte zu Yoko, die sich selbst auch ihre Gedanken zu machen schien…
    Sie schaute erst verblüfft drein, jetzt hatte ihr Gesichtsausdruck jedoch einen traurigen Schimmer.
    Akira sah nur ab und zu zu Jatoru und ihr herüber ansonsten schaute er auf seinen Teller, die schlechte Aura neben ihm nur schnell ignorierend…er wusste, was los war…
    Diese Miene machte sie nur, wenn sie eifersüchtig war...sie hatte ihn gestern überrascht als er Akten über ihre Freundin Yoko im Internet nachlas. Sie hatte es natürlich sofort in den falschen Hals bekommen und dachte, er wolle etwas von ihrer Freundin. Akira dementierte zwar, aber seitdem herrschte geradezu Funkstille zwischen den beiden…
    Er wollte doch einfach nur herausfinden ob sie seine Schwester ist, deswegen war er oft in ihrer Nähe.

    „Kommt lasst uns los!“, sagte Yoko nachdem alle fertig waren und immer noch diese Stille herrschte.
    Alle nickten zustimmend mit einer Ausnahme, Satoru…“DU hast nicht zu bestimmen wann wir los fahren!!!“ „Komm mal wieder runter, ich hab’s dir doch bereits erklärt!!“ „Und WAS macht dich so besessen daran herauszufinden ob sie es ist???“ „Die Ähnlichkeit!!!“
    Stille…Satoru hatte Akira eine Ohrfeige verpasst.(muahaha Teil 1XD)
    Akira machte kein geschocktes Gesicht, wie man vielleicht vermutet hätte.
    „Satoru, vertrau mir und glaub mir endlich!“, sagte er todernst und Satorus böser Blick verflüchtete sich…er hatte Recht…wie konnte sie nur glauben er würde sie jemals mit ihrer besten Freundin betrügen wollen…
    „Tut mir Leid, Akira…“
    „Schon gut.“, sagte dieser mit einem so wundervollen Lächeln, das jede Frau dahinschmelzen würde…(Jede außer Kanae)

    Jatoru und Yoko standen nur am Rand und starrten die beiden Streitenden verwirrt an.
    „Hast du ne Ahnung worüber die reden?“ „Nein.“
    Beide fingen an zu lachen. Es herrschte also wieder normale Stimmung im Onsen…

    {zurück zur Realität}

    Sho hatte den ganzen Dreh gespannt verfolgt, er wusste nicht genau wieso, aber das Schauspiel hatte ihn gepackt und nicht mehr losgelassen. Es war unglaublich…aber das würde er niemals zugeben…nein…er gab sich nicht geschlagen…nicht SHO FUWA!!!(heißt er nicht eigentlich Shotaro???>.> *fies grins*)

    Nachdem der Direktor „Cut“ rief, wechselte sich wieder alle Stimmung. Es war wie eine Art Trance in die alle bei dem Wort “action“ fielen und bei „cut“ erwachten.

    „Gut gespielt!“, sagte Ren lächelnd zu Kyoko und legte seine Hand auf ihre Schulter.
    Kyoko schien das nicht zu behagen, sie hatte den Traum immer noch nicht aus ihrem Gedächtnis bannen können. Doch einer kochte vor Wut bei diesem Anblick…einer? nein…zwei!!!
    Reino hatte seine Augen zu engen Schlitzen geformt als er sah wie vertraut Ren mit Kyoko umging und Sho war kurz vor’ m ausflippen.//Ich hasse dich Tsuruga!!!!// Ein Gedanke und zwei Personen, wenn sie sich auch gegenseitig hassten, es gab immer jemanden, den sie mehr hassten…Ren Tsuruga.
    „REN!!! NIMM DEINE PFOTEN VON KYOKO!!!“, rief Reino erzürnt, was Sho anstachelte aufzustehen und zustimmend, aber auch bedrohlich zu ihm herüber zu nicken.
    Ren schien die Drohung jedoch nicht im Geringsten zu kümmern, legte eine Hand um Kyokos Hüfte und stolzierte mit ihr demonstrierend nach draußen.
    Kyoko, ängstlich und rot, befreite sich dort jedoch zugleich und ging ohne ein weiteres Wort an Ren zu richten schnurstracks zu einem Brunnen.
    Kanae die Kyoko besorgt folgte setzte sich neben sie.
    Ren stand nur verdutzt da und ging missmutig, als ihm Kanae anwies sie beide allein zu lassen.

    „Kyoko…es war doch nur ein Traum!!! Du brauchst doch wirklich keine Angst zu haben!!!“, sagte sie und legte einen Arm um ihre Freundin. „Kanae…ich weiß…aber ich kann diesen Traum einfach nicht vergessen! Ich hatte solch eine Angst!!! Dieser Blick…ich weiß selbst nicht warum ich mir ihn bei Ren vorstellen konnte…“, winzige Tränen liefen ihr über die Wange, sie wollte es nicht…sie war sich sicher, sie hätte sich wohl gefühlt ohne diesen Traum…irgendwie musste sie etwas unternehmen…sie wusste selbst, dass es so nicht weitergehen konnte…
    „Kyoko…egal was los ist, ich bin immer bei dir. Ich kann dir aber hierfür nur eines sagen, vertraue den Menschen, ich weiß, dass es dieser Depp von Reino momentan schwer für dich macht, aber Ren war bis jetzt auch immer für dich da.“, mit diesen Worten stand Kanae auf und lächelte Kyoko aufmunternd zu. „Komm lass uns was unternehmen der Tag ist noch lang!“

    Nachdem Ren Kyoko nach draußen geführt hatte, standen zwei wutentbrannte Männer in einem nicht allzu großen Raum. Sie beschlossen die Wut am jeweils anderen aus zu lassen und schrieen beide aufeinander ein.
    „DU!!! DU SOLLTEST AUCH DEINE FINGER VON KYOKO LASSEN!!! UND HÖR ENDLICH AUF MICH NACHZUMACHEN DU COPYCAT!!!“
    „ICH SOLL MEINE FINGER VON KYOKO LASSEN??? WEN HASST SIE VON UNS BEIDEN DENN WOHL MEHR????!!!LASS DU GEFÄLLIGST DEINE HÄNDE VON IHR DU MÖCHTEGERN VISU!!!!“
    Das ging eine ganze Weile lang so, bis es dem Regisseur gereicht hat und er beide von Bodyguards hat raus befördern lassen.
    Nun saßen beide eingeschnappt wie zwei kleine Kinder vor dem Onsen und schauten in verschiedene Richtungen.
    Bis beide seufzend und mit Abscheu das Wort „Tsuruga“ fallen ließen.
    Sie schauten sich an…“Weißt du wie man diesen Idioten los wird?“, fragte Sho zögerlich.
    „Hmm…ich habe versucht eine Macke von ihm zu finden oder dergleichen, die seinen Ruf und ihn vollkommen zerstören könnten…aber im Internet habe ich nichts gefunden…“, sagte Reino scheinbar niedergeschlagen.
    „Hast du schon mal in den Akten bei LME nachgeguckt?“, fragte Sho dem der Plan wohl gefiel.
    „Ja, habe ich, aber dieser seltsame Vogel von Präsident hat mich erwischt und ich bin abgehauen…
    Habe später noch mal nachgeguckt, aber die Akte war nicht mehr da…“
    „Hmmm…vielleicht hat er sie mit zu sich genommen? Wenn er bemerkt hat, dass du hinter dieser Akte her warst?“
    „Möglich…“
    „Weißt du was? Ich helfe dir, diesen Trottel(mir tut’s in der Seele weh das zu schreibenT_T) fertig zu machen!! Einigen wir uns auf Waffenstillstand?“
    „Hmm na gut…weißt du wo dieser komische Kauz wohnt?“
    „Ich denke man wird es nicht übersehen können…“

    Ren war währenddessen in seiner Umkleide zusammen mit Yashiro. Er hatte ihm von dem Vorfall eben erzählt, nachdem dieser damit drohte sein Notebook zu zerstören, wenn er nicht rausrückte warum er so niedergeschlagen war.
    „Hmm…ach lass nur, vielleicht ist sie nur verwirrt durch Fuwas Auftritt!“
    „Meinst du?“
    „Ja, warum sonst sollte sie sich so verhalten?“
    „Hm…keine Ahnung…“
    Doch Ren war sich sicher, dass es nicht an Sho lag, sie benahm sich schon länger so seltsam. Irgendetwas musste es sein und er würde es herausfinden…

    Ende Kap 8

    Kap 9

    Schock

    Kyoko war mit Kanae unterwegs durch die wunderschönen Wälder in ihrer Umgebung. Der Onsen war weit in den Bergen und hatte eine angenehme und natürliche Umgebung. Kanae wusste genau was Kyoko aufheiterte. Etwas belustigt sah sie ihrer Freundin zu wie sie wild durch den Wald tanzte und scheinbar mit Feen sprach.
    //Wenn sie immer so unbeschwert sein würde…würde Reino sie sicher schon längst in Ruhe lassen…//, dachte Kanae, die Reinos Liebe für düstere Charaktere genau durchschaut hatte.
    *seufz* Kyoko drehte sich blitzartig um:„Was hast du meine Liebe?“
    „Oh ahh ach nichts…“

    Ren hatte sich währenddessen auch in den Wald zurückgezogen. Es war eben immer so, Wälder boten viel Schutz und weckten bei ihm natürlich auch Erinnerungen. Diesmal jedoch hoffte er darauf Kyoko und Kanae zu treffen. Er hatte gehört, dass sie in Richtung Wald gegangen waren.
    Eine angenehme Atmosphäre war geschaffen durch das Rauschen der Blättervielfalt und die bunte Färbung der schönen Herbstmonate. Er glaubte auch ihre Stimmen von weitem zu hören, eine leises Lachen von Kyokos Seite fegte durch den Wald.//Einfach zu schön wie ausgelassen sie in den Wäldern ist…//

    „Komm Kyoko, lass uns zurückgehen! Mensch heul doch nicht gleich!!! Wir können nicht ewig im Wald herumgehen!!!“, sagte Kanae fröstelnd, es war schon später Nachmittag und das Wetter war nicht gerade warm. Kanae hatte auch nicht sonderlich warme Klamotten an und fing schon an zu zittern. Während Kyoko in ihrer kleinen Welt versunken schien.
    „Aber sie rufen mich doch!!!!“, sagte Kyoko heulend und deutete auf einen Baum.
    „Wer?“
    „Die Feen!!!!“
    Kanae schlug mit der Hand gegen die Stirn…
    „Ach wie dem auch sei…ich gehe jetzt…“, sagte sie und setzte sich in Bewegung.
    //Kleine Kinder folgen einem immer, wenn man sie allein lässt…//

    Ren war währenddessen soweit und sah wie sich eine der beiden Personen im Dickicht auf den Weg zurück machte. Er erkannte, dass die, die stehen blieb, Kyoko sein musste, sie sprach gerade mit imaginären Feenfreunden, das war Ren klar…

    Er ging langsam auf sie zu. Sie schien irgendwie nichts zu bemerken. Als sie hinter sich ein leises Knacken hörte drehte sie sich um und wollte gerade „Kanae wie schön, das du doch noch bleibst!“ sagen, als sie plötzlich einen (für sie) riesigen Mann sah. Sie hatte die Augen weit aufgerissen, klar hatte sie ihn erkannt, doch es erinnerte sie unwillkürlich an die zweite unangenehme Begegnung mit Reino, der Verfolgungsjagd. Sie schrie los.
    Ren, total panisch, hielt ihr schnell die Hand vor dem Mund. Kyoko jetzt mit noch mehr Angst erfüllt, biss in seine Hand. Ren ließ sie sofort los. Packte sie danach aber gleich wieder und schrie panisch, sowohl wütend: “Was ist nur los mit dir??? Was habe ich dir getan???“ Kyoko hörte gar nicht zu sondern agierte nur um Weg zu kommen und verpasste Ren, für den heute zum zweiten Mal, eine Ohrfeige. Kyoko spürte den Schmerz in ihrer Hand und sogleich wurde ihr auch bewusst, was sie soeben getan hatte. Kanae hatte ihre Schreie gehört und war herbeigeeilt, als sie allerdings die Situation sah, war sie zu geschockt um einzugreifen.//Oh oh…wenn Ren jetzt nicht SEINE dämonischen Kräfte einsetzt…//
    Doch Ren war seinerseits nicht daran interessiert Kyoko in irgendeiner Weise fertig zu machen.
    Im Moment dachte er eigentlich nichts…er fühlte nur den Schmerz an seiner Wange, die er mit der Hand festhielt und leicht abgewandt von Kyoko in die Leere starrte.
    Kyoko, die inzwischen heftige Schuldgefühle gepackt hatten, fuchtelte leicht mit der Hand vor seinen Augen rum. Nach dem 30ten mal schien der es auch zu bemerken und schaute sie wieder aufrecht und offenbar sehr verletzt an. „Was?“, sagte er mit einer für ihn recht ungewohnten Stimme. Sie klang als würde er einen Frosch im Hals haben, allerdings hörte man auch die tiefe Trauer aus seinen Worten.
    „Tsu…Tsuruga-san…ich, es tut mir leid…wirklich…“, brachte Kyoko, selbst den Tränen nahe, kaum hervor.
    „Ich hatte nur…so einen Albtraum neulich…sie, Reino…ich weiß auch nicht…da war dieser Blick von Reino…er wollte mich küssen…aber auf einmal waren sie da…nicht er…aber ihr Blick…er war der gleiche…ich ich hatte Angst…es tut mit leid…“
    „Verstehe ich das richtig? Du hast gedacht…ich…würde…dich einfach zwingen mich zu küssen? Würdest du mir so etwas zutrauen???“, Rens Stimme klang nun nicht mehr traurig sondern wütend.
    „Warum sollte ich dich ÜBERHAUPT küssen wollen???!!!!“, sprach er forsch und ging schnellen Schrittes durch die Bäume und davon, ein kleines Glitzern war erkennbar bevor er gänzlich im dunklen Schatten verschwand. Kanae war so geschockt, dass sie nur langsam Schritte auf die weinende Kyoko zu ging.
    //Warum…warum haben sie so etwas gesagt…Tsuruga-san…// Kyoko spürte den stechenden Schmerz in ihrem Herzen nur allzu deutlich…//warum?...//
    Kanae hatte Kyoko währenddessen in den Arm genommen. Sie selbst konnte nicht glauben, dass Ren dies wirklich gesagt hatte…sicher nur aus einem Anfall von Wut und Enttäuschung…aber ein Schock war es trotzdem. „Kyoko-chan, komm schon kleines…alles wird wieder gut…hörst du?“
    „Kanae-chan…es tut weh…warum?“, sagte Kyoko deren Tränen einfach nicht aufhören wollten zu fließen. „Was? Was tut dir weh?“, fragte sie behutsam nach, sie konnte sich schon denken was es war…“Mein Herz…“, schluchzte Kyoko in Kanaes (inzwischen) durchnässte Klamotten. „Hmm…ja das dachte ich mir…“, sagte Kanae sanft und strich ihrer Freundin über den Kopf. Sie wusste nicht recht was genau sie noch hätte sagen sollen, sie wusste nicht im Geringsten, was demnächst auf sie zukommen würde…

    Niemand sah jedoch, dass bei Ren selbst, als er ging, ebenso eine Träne die Wange herab lief.
    Er wusste, dass er dadurch eine tiefe Kluft zwischen ihnen gerissen hatte. Aber würde sie ihn lieben, würde sie ihm vertrauen. Und dann war es doch besser…sie weit auf Abstand zu halten, wenn er nicht noch mehr Schmerz erfahren wollte…oder?

    Ende Kap 9

    Kap 10

    Kummer und Schrecken

    Kanae streichelte ihrer besten Freundin behutsam über den Rücken, sie hatte sich offenbar beruhigt, zumindest hatte sie aufgehört zu weinen. „Wollen wir zurück zur Location?“, fragte sie Kyoko, die energisch den Kopf schüttelte. „Ich will ihn nicht sehen! Ich will nach Hause…“, gab sie als Antwort zurück. //Nein…ich kann mir zwar ungefähr vorstellen, was sie gerade fühlt und denkt…aber…warum heult sie die ganze Zeit wegen diesem Satz??? Unerwiderte Liebe…das kennt sie doch bereits…ob sie ihn genauso hassen wird und Rache schwören wird…wie Fuwa? Hat sie das soeben beschlossen???// Kanae versuchte angestrengt die Reaktionen ihrer Freundin zu verstehen. Sie gab aber vorerst auf, heute Abend darüber nachzudenken bei so einer unzurechenbaren Person wie Kyoko Mogami, würde ihr die letzten Nerven rauben. Trotz allem hatte sie inzwischen eine Mordswut auf Ren, wie konnte er Kyoko nur so was sagen??? Das konnte er doch nie im Leben ernst gemeint haben!!! Dazu war sein Blick zu zärtlich, wenn er sie ansah…
    „Okay Kyoko…ich verstehe…ich werde ein Taxi rufen und dann fahren wir zum Daruma-ya , einverstanden?“
    „Einverstanden…“, sagte sie mit gesenktem Kopf und stand auf. Der Wald war inzwischen schon richtig düster. Wie spät es wohl schon war? Wie lange waren sie denn im Wald? Kanae betrachtete ihre Armbanduhr. Schon um 8 Uhr abends??? Oh Gott!! War überhaupt noch jemand da von der Crew?
    Kyoko ging schlurfend…scheinbar fast ziellos, aber sie ging den richtigen Weg. Das Onsen war zum Glück beleuchtet und schien aus der Ferne in einem kleinen gelben Licht zu ihnen herüber. Die Bäume wirkten als eindrucksvolle Schatten und das rascheln der Blätter, dass vor allem durch Kyokos Gang durch den Wald hallte, schaffte eine Furcht erregende Atmosphäre, die aber nur von Kanae wahrgenommen wurde. //Na toll, mir ist kalt, mein Shirt ist nass und ich habe Angst…super…hoffentlich haben die nicht die Garderobe verschlossen in der mein Handy liegt…//
    Am Onsen angekommen, schrie Kanae auf: „NEIIIINNN DAS KANN DOCH NICHT WAHR SEIN MEINE PRADAJACKE!!! DIE LIEGT NOCH IM WALD!!! AHHHHH!!! Kyoko ich muss zurück, warte hier…keine Angst…die Crew ist weg…“

    Kanae rannte mit einer Taschenlampe in den Wald zurück und ließ Kyoko bei dem Chef des Onsens auf sie warten. //Ahhh mist!!! Warum muss das nur so weit im Wald sein!!!//*knister*
    „Ahhh! Hilf-“, //Ach nur ein Reh!//

    „IHHHHHHH“, //Oh nur eine Pflanze…diese dämlichen Stachelbüsche…müssen die einen immer an der Jeans festhalten!! Oh man…ich sollte nicht dauernd aufschreien…wenn das jemand hört…wie peinlich…//

    „Meine Jacke!!! Wo ist sie???“, schrie Kanae aufgebracht, sie war an die Lichtung gekommen an der Kyoko ihre Klamotten voll geheult hatte. Ihre teure Pradajacke, die sie aus dem Grund auszog war aber nirgends zu sehen.
    *knirsch**raschel* //okay Kanae bleib ruhig…//
    „Hast du-!“, *donk**hyaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah*
    „Hau ab!!!!!!!!! Du!!!!!!!!!“, Kanae schrie wild drauflos als sie einen ihr vertrauten Mann aus dem Gebüsch gehen sah. „Hey, hey du olle Zicke!!! Willst du deine Jacke denn nicht haben???“, schrie Reino verärgert, er war der seltsamen Energie gefolgt, die von diesem Ort ausging und hatte die Jacke gefunden. Er hatte sie als die von Kyokos nerviger Freundin erkannt und wollte sie mitnehmen um sie ihr in den nächsten Tagen wieder zu geben. (Eine wahre HeldentatXD)
    "Meine Jacke??? DU hast sie???? HER DAMIT!!!", rief Kanae fordernd und schnappte sich ihr wertvollstes Kleidungsstück. Herausfordernd und jederzeit bereit den Beagle mit ihren langen Fingernägeln das Gesicht zu zerkratzen starrte sie ihn noch eine Weile an.
    Reino sah das gelangweilt und gab ihr einen verächtlichen Blick zurück. //Diese Tussi! Was hab ich ihr denn getan?!//
    Dann ging er zurück in das Gebüsch von dem er gekommen war und verschwand in der Finsternis des Waldes.
    Kanae schaute ungläubig drein. //Scheint so, als würde er nicht wahllos irgendwen überfallen... Wozu hatte er eigentlich meine Jacke? Wollte er sie mir etwa geben??? Nein...der doch nicht... Keine Ahnung, was er mit seinem geisteskranken Hirn damit anstellen wollte...//
    (Nur um es mal klar zu stellen, ich finde Reino nicht geisteskrank..dann wäre es Kyoko mit ihrem Märchentick nämlich auch. Sie sind beide nur bisschen verrückt^.^°)
    Verwirrt, aber nun wirklich frierend, zog sie ihre Pradajacke an und ging zurück zum Onsen, an dem ihre Freundin auf sie wartete.

    "Mach's gut Kanae! Bis morgen bei LME!", winkte Kyoko ihrer Freundin im Taxi nach. Sie hatte sich entschlossen, niemanden zu zeigen wie schlecht es ihr gerade ging. Kanae hatte sie schon genug belastet. Nur wenn sie alleine ist, darf sie weinen.
    "Ist aber ganz schön spät geworden Kyoko-chan!", begrüßte sie die Okami-san freundlich. Als sie allerdings Kyoko im Licht sah, schreckte sie auf:"Was ist denn passiert??? Alles in Ordnung?"
    "Ja es ist alles in Ordnung, Dreharbeiten...als Schauspielerin muss man auch weinen können.", sagte sie mit einem überzeugenden Lächeln auf den Lippen. //Haha...ein Glück bin ich Schauspielerin...vor einem Jahr hätte ich das noch nicht gekonnt...aber...//
    "Ich gehe dann ins Bett...gute Nacht!", Kyoko war wieder kurz davor weitere Tränen zu vergiessen.
    "Gute Nacht!"

    Kyoko schloss die Zimmertür ab und legte sich auf ihr Bett, ihre Augen waren schon wieder feucht...all das, was sie eben getan hatte, war etwas, was sie von IHM gelernt hatte. Sich zu verstellen, wie ER es immer tat...alles abzublocken und niemanden in sich hineinsehen zu lassen, nicht mal seine besten Freunde. Zu sagen, das alles gut sei, obwohl man innerlich losschreien könnte. Eine Person zu spielen, die man eigentlich nicht ist, aber nur diese irreale Person ist den Menschen unter deinem Namen ein Begriff. Nicht dein wahres selbst, sondern dieses "perfekte" und "makellose" Image.
    Waren all die Gesten, wie dieses ehrliche Lächeln, ebenso Bestandteil dieser "Makellosigkeit"? War alles nur ein Fake?...Nun er hatte nicht gesagt, dass er sie nicht mag, aber...er hatte gesagt, dass er sie nicht liebt und auch niemals als Freundin akzeptieren würde...oder?
    //Genau...denn ich bin nur ein hässliches Mauerblümchen...es ist eben so...da hilft kein Make up...keine neue Frisur...keine Veränderung...//
    Kyoko liefen die Tränen über die Wangen...wo war ihre Hilfe? Koon? Wo ist der Stein?
    Sie wühlte, sich immer wieder mit der Hand einige Tränen aus den Augen wischend, in ihrer Nachttischschublade herum.
    Nach ein paar Minuten fand sie eine kleine Stoffgeldbörse, in die sie einst Koon gelegt hatte. Doch sie schmiss sie schnell wieder zurück in die Schublade und schloss diese mit einem lauten Knall. //Nein!!! Nein!!! Verbannt dieses Bild aus meinem Kopf!!! Weg damit!!!//, Kyoko war das Bild in den Kopf gekommen, als Ren Koon geküsst hatte. Jetzt wusste, sie, dass ihr der Kuss nicht galt. Doch genau, das war der springende Punkt. Die Erinnerung an dieses Bild, machte sie nur noch trauriger. Sie merkte, dass sie innerlich gehofft hatte, der Kuss würde ihr gelten, der Fluch, hatte die Stoffhülle längst durchdrungen und war tief in ihr Herz gerückt. Doch bis heute Nachmittag, hatte er noch keine Schmerzen verursacht. Jetzt erst traf es ein, die Schmerzen der Enttäuschung, die Schmerzen der Ablehnung. Das vorige Glücksgefühl, war in Schmerz und Trauer verwandelt worden.
    Kyoko war es jetzt klar geworden, dass sie Ren liebte. Aber warum erst jetzt? Warum musste sie all den Schmerz spühren um zu wissen, dass sie verliebt war?
    //Eigentlich sollte ich ihn dafür hassen, so wie Sho...Aber ich hasse ihn nicht...ich bin nur todtraurig. Doch ist es nicht genau das selbe??? Nur, dass er mich nicht benutzt hat?//
    Kyoko überlegte, wie sie ihm gegenüber reagieren sollte. In Tränen ausbrechen konnte sie nicht, ihm Rache schwören auch nicht. Sie drehte sich auf den Rücken und betrachtete nun ihre Zimmerdecke.
    //Es ist schon komisch...ich scheine Ren zu sehr zu lieben...deshalb kann ich ihm keine Rache schwören...keine Rache ihn einzuholen als Schauspieler.//
    Sie drehte sich zur Seite und schaute auf die Wand an der zwei Poster dicht nebeneinander hingen. Ruckartig stand sie auf und ging zu den Postern. Sie betrachtete beide. Gegen Fuwa hatte sie wirklich eine riesige Wut. Gegen Ren...eigentlich war sie nicht wütend. Ihre Tränen waren wie weggeblasen, doch sie fühlte den Schmerz der Ablehnung erneut, als sie in seine Augen sah. Hatte sie keine Chance? Keine Möglichkeit, dass er sich in sie verlieben würde? Sie war ja hässlich...wer würde so jemanden lieben? So jemanden küssen? Niemand. Und erst recht nicht Ren Tsuruga. Er, der jede haben kann.
    Es war wohl besser, wenn sie ihn ignorierte und sie sich aus dem Weg gingen. Das würde das endlich wieder existierende Verlangen, geliebt werden zu wollen, aus ihrem Herzen jagen. Auch wenn es hieß, sie würde es für ihre Rache brauchen. Es schmerzte zu sehr, wenn es einfach nicht zu erfüllen war.
    //Ich denke, ich sollte dieses hier auch abhängen.// Sie nahm Rens Poster von der Wand und warf es zusammengefaltet in den Papierkorb. //Ich will nicht wütend auf dich sein, ich will nicht traurig sein. Also ist es das beste, wenn ich dich vergesse.//

    Kanae war inzwischen schon wieder zuhause. //Gut, dass ich es ihr nicht erzählt habe...sie sah immer noch mitgenommen aus...dieses falsche Lächeln hat sie sich von ihm angeeignet...welch eine Ironie... Nun aber ich denke Gedanken an Reino...der eigentlich auch der Auslöser dieses Chaos' ist...wären jetzt vollkommen fehl am Platz.// Kanae dachte hin und her, wie sie Kyoko helfen konnte. Doch sie kam zu nichts anständigem und schlief ein.

    Ren saß in seiner Wohnung, immer noch wütend auf Kyoko. Doch ebenso traurig, sie vertraute ihm nicht. Sie liebte ihn nicht. Er hatte alle Hoffnung aufgegeben...es blieb ihm nur noch eine Lösung, ihr aus dem Weg zu gehen und ihr Leben zu leben lassen. Wenn sie nicht mit ihm glücklich wurde, dann mit jemand anderem. Doch auch der Gedanke schmerzte. Die Wut darüber, dass er schon so vieles getan hatte, dass sie sich in ihn verliebt und es doch nichts gebracht hatte, beherrschte ihn momentan. //Sie würde mich nie lieben. Es bringt einfach nichts. Es ist besser so. Soll sie denken, dass ich sie nicht mag.//
    Ren ging ins Bett, morgen hatte er einen vollen Terminplan.


    Ende Kap 10

    Kap 11

    Foto-shooting-Teil 1

    „Onee-chaaaaaan!!!!!!!!!“, riefen drei nervige Kinderstimmen ganz laut durch ein recht überfülltes Zimmer zu einem eben noch im Tiefschlaf gewesenen, zusammengekauertem Etwas, das in einem alten Bett, tödlich blickend, saß.
    „WAS???!!!!“, sagte Kanae Kotonami in einem unheimlichen Ton.
    „Musst du nicht aufstehen??? Zum Dreh???“, riefen die drei kleinen und versammelten sich um ihr Bett.
    „Nein!!! Heute ist Drehpause!!!!! Ahh…Moment…ICH MUSS ZU LME!!!!“, sofort sprang Kanae aus ihrem Bett schnappte sich blitzschnell ein paar Klamotten und einen pinken Overall aus dem Chaos und rannte wie von der Tarantel gestochen ins angrenzende Badezimmer.
    //Oh nein…ich hatte ganz vergessen, dass Rory uns einen Auftrag zuteilen will…uns beiden…Ob Kyoko dazu in der Lage ist?//*seufz*

    „Kanae komm Frühstücken!“, rief ihre Schwägerin ihr freundlich zu.
    //Man wie können die nur den ganzen Tag so gut drauf sein…furchtbar…obwohl so was kann einem auch die schlechte Laune nehmen!!!//, dachte sie und erinnerte sich an die tanzende Kyoko gestern im Wald. Sie fing plötzlich an ganz fröhlich zu grinsen, aber je länger sie in Gedanken war, wurde aus ihrem Grinsen eine Trauermiene. //Sie war gestern ganz schön fertig…ob es ihr heute besser geht??? Verdammt was mach ich nur, wenn sie den ganzen Tag heult???? Was mach ich, wenn sie die ganze Zeit abwesend umherstarrt??//, Kanae wurde Angst und Bange vor der Begegnung mit Kyoko, doch aus dem Weg gehen kam nicht in Frage…//DAS WÄRE WOHL DAS ALLERLETZTE VON MIR!!! Meiner Freundin mit dem Trauer aus dem Weg zu gehen…uhhh ich weiß früher hat mich so was nicht gestört…aber heute…//
    Kyoko schien eine riesige Veränderung in Kanae geschafft zu haben. Sie sorgte sich wirklich um ihre Mitmenschen und würde ihre Freunde bis zum geht nicht mehr verteidigen.

    „Kanae-chan? Was beschäftigt dich so?“, fragte ihre Familie und schaute besorgt über Kanaes ständig wechselnde Mimik.
    „Ich?? Was soll denn sein?“, fragte diese in die Runde und machte dabei ein wirklich glaubhaftes überraschtes Gesicht.
    „Deine Mimik! Sie war so…“
    „Ach das!!!! Ich habe nur geübt! Gut, nicht?“, sagte sie und fegte mit einer Handbewegung das Thema vom Tisch.
    Über die Gefühle ihrer besten Freundin wollte sie momentan nun wirklich nicht mit ihrer Familie sprechen.

    //Hah, ich bin pünktlich!!!“, dachte Miss Menno als sie um halb acht vor dem LME-Gebäude stand.
    //Hmm wo ist Kyoko?//, Kanae durchforstete die Gänge bis zum Büro des Präsidenten, nirgends war eine Spur von ihr…
    //Oh nein, hoffentlich kommt sie!!! Sonst macht mich der Präsident fertig!!!//
    „Meine Liebe!!!! Na wie geht’s???“, rief plötzlich eine helle, übertrieben vergnügte, Stimme den Gang entlang.
    „Kyoko!!! Da bist du j-!“, sagte Kanae erleichtert, musste aber stocken als sie Kyokos rot umrandete Augen sah. //Oh nein…wie lange hat sie denn gestern noch geweint??? Oh mein Gott oh mein Gott was mach ich denn jetzt??? Dieses aufgesetzte Lächeln, diese aufgesetzte Fröhlichkeit!!! Was mach ich nur???//, Kanae schwelgte schon wieder in Gedanken und bemerkte erst gar nicht, dass Kyoko schon zur Tür vom Präsidenten herein lief.
    „Kanae, wo bleibst du denn?“
    „Ahhh…“, sagte diese als Antwort und betrat das, heute komplett in grün eingerichtete, Büro.
    Der Präsident saß mit einem altmodischen Försterhut und grünem Umhang hinter seinem, mit Blätter bedeckten, Schreibtisch.
    „Mein Love-Me-Couple!!! Wie geht’s euch denn? Kyoko alles in Ordnung?“, dem Präsident waren nicht die roten Augen seines Schützlings entgangen.
    „Ja natürlich was soll denn sein?“, sagte diese so überfröhlich, dass jeder Blinde bemerkt hatte, dass es definitiv eine Lüge war.
    Dementsprechend misstrauisch schaute auch der Präsident und warf einen fragenden Blick zu Kanae herüber.
    Diese erwiderte dem Blick mit einem „ach das ist eine lange Geschichte“-Blick.
    Das lange Schweigen und der Blickaustausch blieb natürlich von Kyoko nicht unbemerkt und sie sagte schnell noch: “Wirklich!!! Ist alles wieder gut!!! Kein Grund zur Sorge!!! Wie lautet ihr Auftrag???“
    Takarada war sich bewusst, dass sie dadurch nur vom Thema ablenken würde, beschloss aber es dabei zu belassen und nannte ihnen ihren Auftrag:
    „Könnt ihr beide Ren und Yashiro zu dem Foto-shooting begleiten?“ „NEIN!“ „Eh? Mogami-san ich war noch nicht fertig!!! Ihr müsst nur dem Fotografen helfen! Er hatte gestern Hilfe angefordert!“
    „NEIN, NEIN, NEIN!!! NIEEMALS!!!!“, sagte sie und drehte sich bockend zum Fenster.
    //Gute Idee, vielleicht versöhnen die sich da wieder…ihre Trauer scheint in Wut verwandelt worden zu sein.//, dachte Kanae und stimmte zu. „Nein!!! Dann geh halt alleine!!!“, sagte Kyoko auf Kanaes Antwort. „Nein Kyoko-chan du kommst mit, ich übernehm die Verantwortung Takarada-san!!!“, sagte die Love-Me-Praktikantin Nummer zwei und versuchte ihre Nummer eins aus dem Büro zu ziehen und in Richtung Bus zu schleifen.
    „ICH WILL NICHT!!!!“, wehrte sich Kyoko und hielt sich an allen Möglichen Sachen fest um Kanae das mitziehen zu erschweren. Doch Kanae hielt sogar die Dämonenschwaden aus, die ständig auf sie stürmten.
    //Du wirst mir dafür noch mal danken, Kyoko…//

    Die Businsassen staunten nicht schlecht als das pinke Double hereintrat. Vor allem da sich eine von ihnen an der Bustür festklammerte.

    Yashiro blickte auf und winkte freundlich, nichts wissend von all dem was gestern passiert war. Ren war zwar schweigsam, aber das war er relativ oft…und vor dem Ereignis im Wald hatte er sich ja viele Gedanken gemacht.
    Kanae winkte freundlich zurück, fasste aber schnell wieder ihre Freundin und zerrte sie auf einen Sitzplatz am Fenster, somit war sie eingekreist und der Bus fuhr los.

    Während der Fahrt hatte Kyoko aufgegeben irgendwelche Fluchtversuche zu starten und schaute nun zickig und die Arme verschränkt, wie so oft heute, aus dem Fenster.
    Yashiro hingegen starrte seinen Schützling an, er hatte nicht ein einziges Mal aufgeblickt oder zu Kyoko rüber gestarrt…auch ihr Verhalten war seltsam. Und er verlor nicht einen Ton seit heute morgen…

    {Dunkle Villa/Reinos Haus}

    „Oh man, das ist ja ätzend dunkel hier drin!!!“, sagte Sho und schaute sich das dunkle Gebäude an…,“ man…man bekommt echt den Eindruck du seiest ein Vampir!“
    „Shhht!! Ruhe!! Ich überlege die nächsten Schritte!! Wir brauchen diese Akte!!! Und du sagst sie sei bei diesem Verrückten?“, sagte Reino und schaute schräg zu seinem Verbündeten herüber.
    „Ja ich denke…lass uns zu LME gehen und nachfragen wo es ist!!!“, sagte Sho begeistert von seinem Plan. „Glaubst du etwa ernsthaft, dass die das uns sagen??? Das bezweifle ich…außerdem hab ich heute Verbot dahin zu gehen…Akazukin-chan ist da…“, Reino machte ein verbittertes Gesicht, Rory hatte ihm gesagt, wenn er Kyoko außerhalb der Dienstzeiten nur ein mal begegnete würde er ihn feuern lassen…
    „Akazukin-chan? Meinst du Kyoko?“, fragte Sho neugierig.
    „Ja…“
    „Dann geh eben nur ich!!! Ich schaff das schon!!!“, sagte Fuwa zuversichtlich und machte sich schon auf den Weg zur Tür.
    „Du wirst keinen Erfolg haben…“, murmelte Reino und machte den PC an, „ ich werde im Internet nachschauen…“
    Sho verzog protestierend das Gesicht, winkte dann aber ab und verließ die Villa.

    {Bus zum Foto-shooting}

    Yashiro konnte es sich einfach nicht erklären…Was war nur los?
    Plötzlich sah er wie Kanae verärgert zu Ren herüber sah. //Huh??? Wieso schaut sie ihn so wütend an???//
    Ren sah schräg zu ihr, wandte sich dann aber unbekümmert wieder seiner Zeitschrift zu.
    Yashiro schien nun endlos verwirrt.
    „Was ist denn hier los???? Kann mich mal einer aufklären???“, fragte er letztendlich und alle Businsassen, außer Kyoko, starrten ihn an.
    „Frag doch den Idioten neben dir!!!“, sagte Kyoko mit einem sehr eingeschnappten Unterton.//Mist ich wollte ihn doch ignorieren...wieso bin ich so wütend??//
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie an seine Worte von gestern dachte...er würde sie nie lieben...und jetzt musste sie ihm schon wieder begegnen.
    „Sag der gefühllosen Tante, dass es in diesem Bus keine Idioten gibt!!!“, war die Antwort von einem ebenso eingeschnappten Ren.
    Yashiro jetzt total entgeistert fasste sich energisch an den Kopf. Kanae stand zornig auf und stellte sich vor Yashiro und Ren.

    „DU!!!! DU ENTSCHULDIGST DICH SOFORT DAFÜR!!! UND FÜR DAS GESTERN GEFÄLLIGST AUCH!!!“, schrie sie und stachelte wutentbrannt mit ihrem Zeigefinger knapp vor Rens Nase rum.
    Die Personen im Bus starrten schockiert zu Ren herüber, erst dieses kindliche Verhalten und dann wird er auch noch von zwei komischen Gestalten in Pink angemacht.
    Doch Ren schien das nicht zu stören, sein trotziges Verhalten jedoch hatte er jetzt aufgegeben und starrte böse(der gute alte Mörderblick) zu Kanae herüber.
    „Für was bitte schön soll ich mich entschuldigen??? Für ihre Ohrfeige? Für ihr Verhalten mir gegenüber? Für ihren dämlichen Traum??? Für ihr mangelndes Vertrauen???“, platzte es nur so aus ihm heraus. Kyoko hatte währenddessen ihre Hände von ihrem Gesicht genommen und zu Ren herüber gestarrt, als sie seine Worte hörte, wusste sie, dass ihr Verhalten mies ihm gegenüber war, doch seine Worte waren ja wohl die verletzendsten überhaupt gewesen!!!
    „DAFÜR, DASS SIE MIR GESAGT HABEN ICH SEI HÄSSLICH!!!“, schrie Kyoko mit Wut und Tränen in den Augen zu ihm herüber. Genau so hatte sie die Worte nämlich vernommen, warum sollte man denn auch eine hässliche Frau küssen wollen, die man nicht liebt…
    „Hääääähhhh????“, konnte Yashiro nur ungläubig sagen. Die anderen Gäste im Bus schauten nun auch extrem schockiert zu Ren herüber. „Tsuruga-san sie haben WAS gesagt????“
    „….Das habe ich nicht gesagt…“, offenbar plagte Ren nun ein großes Schuldgefühl…jetzt wusste er, dass sie die Worte sehr verletzt haben mussten, aber dass sie so verletzt reagierte…Er hatte sie genau beobachtet als sie ihm die Worte so wütend entgegen geschrieen hatte. Ihre Tränen, ihr Leid, eigentlich wollte sie ihn nicht anschreien…empfand sie doch etwas für ihn?


    „Nein!!! DAS haben sie nicht gesagt, aber es so gemeint!!!“, sagte sie immer noch wütend aber deutlich ruhiger, denn er war ja auch ruhiger geworden.
    Kanae und Yashiro beobachteten das Gespräch der beiden. //Na also…es bessert sich etwas…//
    „…Kyoko…ich habe es aber nicht so gemeint…alles gestern…ich war nur wütend…“, Ren schaute Kyoko an und man entnahm deutlich seinem Blick, dass es ihm Leid tat, doch so einfach wollte er ihr nicht vergeben und sagte deshalb noch hintendran, „ aber deine Worte haben mich auch sehr verletzt…“
    Kyokos Wut verflog allmählich…auch ihre Trauer.//Er denkt nicht ich bin hässlich...habe ich eine Chance? Kann er sich in mich verlieben?//
    „Meinen sie das jetzt ernst oder sagen sie mir das nur, damit ich ihren Ruf nicht zerstöre?“, fragte sie dennoch misstrauisch.
    Yashiro dachte weinend//Kyoko…das hast du schon geschafft…zumindest bei denen hier im Bus…//
    Ren, der wohl das gleiche dachte, seufzte kurz auf und sagte dann mit seinem ehrlichen Lächeln noch mal: „Ja Kyoko…ich meins ernst!“
    Kyoko wurde rot. Hieß das jetzt er würde sie küssen, wenn er könnte, liebte er sie vielleicht schon?
    „Tsuruga-san es tut mir auch Leid…ich hätte so etwas dummes wirklich nicht denken sollen…sie sind niemals so wie ER…“
    Kanae klatschte vor lauter Freude in die Hände.//Ja geschafft!!! Sie haben sich versöhnt!!!! Ich glaub’s nicht!!!“
    Yashiro immer noch verwirrt aber auch erleichtert fragte Kanae die freudestrahlend im Bus stand.
    „Was war denn überhaupt los?“ „Ohh erzähl ich dir, wenn wir beim Shooting angekommen sind!“

    Ren stand auf und bot Kanae seinen Platz an. Kanae starrte Ren erstmal verwundert an setzte sich dann aber neben Yashiro.
    Kyoko begutachtete die Person die zu ihr herüber ging und lächelte als er sich setzte. Ihr Herz war auf einmal richtig leicht geworden und so fragte sie nicht einmal warum er dies getan hatte, sie war einfach glücklich so wie es war.
    Ren sagte als Begrüßung seiner neuen Sitznachbarin nur: „Weißt du, dass du süß bist, wenn du im Wald herumtanzt?“
    Kyoko wurde daraufhin schlagartig rot und lachte nur.
    Kanae war richtig glücklich ihre Freundin so ausgelassen und fröhlich zu sehen, und diesmal schauspielerte sie nicht, nein sie war es wirklich…

    Ende Kap 11

    Kap 12

    Foto-shooting-Teil 2

    Kyoko schaute Ren von der Seite her an. Sie spührte, dass das Wissen, dass sie in ihn verliebt war auch Auswirkungen auf ihre Reaktionen hatte. Sie fühlte sich zwar wohl neben ihm zu sitzen, aber Gedanken wie:"Ich würde jetzt gerne noch näher sitzen!" kamen ihr dabei und das machte das ganze wieder etwas unbehaglich.
    "Tsuruga-san...wie lange fahren wir noch? Wo ist das Shooting überhaupt?", fragte sie damit sie nicht ständig auf diese Gedanken kam. Doch als er sie lächelnd ansah, schoss ihr das Blut sofort in den Kopf.
    "Ungefähr eine Stunde. Das Shooting ist in Nagoya.", sagte Ren und betrachtete dabei belustigt ihr etwas errötetes Gesicht.
    Er hatte das Mädchen neben ihm wirklich unheimlich gern, neben niemanden würde er momentan lieber sitzen. Jetzt im Nachhinein kam ihm die Frage auf, ob er es jemals geschafft hätte, sie ewig zu ignorieren. Er war froh, dass sich alles so entwickelt hatte. Doch er bemerkte, dass sie sich ihm gegenüber anders verhielt als sonst. Nicht ganz so ausgelassen...irgendwie...mehr...schüchtern? Aber wieso?
    "Sag mal Kyoko-chan, warum bist du so schüchtern? Verunsichert dich irgendetwas?"(okay...das' gemeinXD aber sinnvoll), fragte Ren besorgt und blickte mit schrägen Kopf zu Kyoko herüber.
    "Was??? Nein!!!", antwortete die prompt und schaute sofort hinaus aus dem Bus zum Fenster. Er sollte nicht sehen, dass sie soeben wieder rot wie eine Tomate angelaufen ist.
    Ren begutachtete ihre Reaktion, sie war ähnlich wie die der Oberschülerinnen...aber nicht ganz dieselbe...
    Aber wenn sie ähnlich war...hieß das nicht...dass sie ihn...?
    "Tsuruga-san?", fragte eine hohe Mädchenstimme.
    "Umm...ja?", antwortete er dem Mädchen, dass gerade neben ihm aufgetaucht war.
    "Ich bin ihre Assistentin beim Foto-shooting, gestatten sie mir, dass ich mich vorstelle? Ich heiße Chiatsu Maneba!", antwortete diese extrem schüchtern. //Aha...da haben wir ja das typische Model Oberschülerin!//
    "Ich wollte sie fragen, ob sie nach dem Shooting vielleicht Zeit hätten mit uns Mittag zu essen.", sie deutete dabei auf ein weiteres verschüchtertes Mädchen.
    "Ähmm-" "Tut mir Leid, er hat keine Zeit!", warf Kyoko ein und schaute angsteinflößend zu den beiden Damen herüber.
    Diese schauten verschreckt drein, verbeugten sich dann höflich und gingen eilig auf ihre Plätze zurück.
    Kyoko, sich allmählich wieder fangend und realisierend was sie soeben getan hatte, blickte zu Ren, der sie auch genau zu mustern schien. Spührend wie ihr schon wieder die Hitze in den Kopf stieg, sah sie erneut hinaus.
    Ren grinste:"Was habe ich denn vor, Kyoko-chan?"
    Man sah geradezu wie Kyoko unwohl wurde...was sollte sie denn jetzt sagen???
    Kyoko schielte leicht unschuldig herüber und meinte:" Sie haben nichts vor??? Ich dachte wirklich sie hätten einen vollen Terminplan!!! Keine Zeit zum Essen und so....wie immer..."
    Sie starrte verlegen auf ihre zusammengefalteten Hände und schien zu versuchen sie komplett platt zu drücken. //Oh man ist mir das peinlich!!!//
    "Hmm...nein ich habe nichts vor...da du aber eben alle möglichen Begleitpersonen abgeschreckt hast...werde ich wohl nicht dazu kommen etwas zu essen!", sagte er ernst.
    "Was? Nein! Sie müssen etwas essen!!! Dann begleite ich sie eben!", sagte Kyoko, die irgendwie das Gefühl hatte in eine Falle hereingetappt zu sein.
    "Hmmm....ich weiß nicht...du hast sie sicher so erschreckt, dass sie als Assistentin nicht mehr viel taugt.", sagte er immer noch mit ernster Miene.(guter Schauspieler VoV)
    "Dann assistiere ich ihnen eben auch etwas...UND...SO Abschreckend bin ich nun auch wieder nicht!!!", gab sie klein bei und verzog ihre Miene. Irgendwie hatte Ren es geschafft die Stimmung aufzulockern.
    "Nein...nur für Menschen die deine Macken nicht kennen!", lachte Ren los, der sich einfach nicht mehr halten konnte, als er Kyokos schmollende Schnute sah.
    "DAS IST NICHT WITZIG!!!", rief die schmollend und gleichzeitig verlegen.
    *hahaha*
    "Hören sie auf zu lachen!"
    *prust*
    "REN!!!"
    *stille*
    Kyoko hielt sich erschrocken den Mund zu.
    Ren starrte sie an, nachdem aber keine Reaktion von ihr kam sprach er:"Klang doch gut, nenn mich öfter so!(^-^)"
    Kyoko erwiderte daraufhin einen schüchternen Blick.//Ich soll ihn duzen? Meint er das ernst?//
    Plötzlich bemerkten beide die Stille die im Bus eingekehrt war.
    Interessiert an dem Gespräch der beiden war offensichtlich der ganze Bus verstummt und starrte sie an.
    "Willkommen in Nagoya! Wir sind da!", rief der Busfahrer und brach somit die kurze Stille.

    {Szenenwechsel LME}

    "Ähmmm...entschuldigen sie!!!"
    Die Empfangsdame blickte verstört auf und erschrak beim Anblick von der Person ihr gegenüber.
    "Ähh ja?"
    "Können sie mir sagen, wo der Chef von dieser Agentur wohnt?", fragte Sho Fuwa höchstpersönlich.
    "Wollen sie etwa die Agentur wechseln?", fragte die Dame begeistert.
    "Ähmm...wissen sie das ist Top Secret...", antwortete er flirtend. //Man...ich hoffe so bekomm ich das raus...//

    {Szenenwechsel Foto-shooting}

    "Für was ist das Shooting?", fragte die unwissende Kyoko. "Ahh eine Modelinie. Die Fotos werden auf einem Hochhaus geschossen.", antwortete Ren und lächelte. Kyoko hatte nicht verneint, dass sie ihn duzen würde. Sie umging der Anredeform sichtlich, aber das konnte sie nicht ewig. Er freute sich schon auf das erste "du". Hoffentlich tat sie das auch, komplett sicher war es ja noch nicht.
    "Heißt das, das man auch modeln muss als Schauspieler?", fragte sie weniger begeistert. Sie hielt nicht viel von ihrer Figur, also konnte das auch kein Fotograf...
    "Ähmm, manchmal sicherlich. Man muss eben auch Werbung machen. Warum klingst du eigentlich so desinteressiert?", fragte er das Mädchen, als sie gerade in die Halle des Hochhauses, auf dem das Shooting stattfindet traten.
    "Ich finde nicht wirklich, das ich für's Modeln geeignet bin...", meinte sie und schaute betrübt auf den roten Teppich, während sie sich dem Fahrstuhl näherten.

    Kanae und Yashiro liefen hinter ihnen. Sie verfolgten das Gespräch wie Geier ihre Beute und tauschten öfter mal sehr vielsagende Blicke aus. Es war eindeutig, ihre Beziehung hatte sich durch den Streit verbessert!!! Und nicht verschlechtert!!! Unglaublich!!!!

    Ren war etwas ungläubig, was war denn so falsch an ihrer Figur? "Warum? Ich finde, dass du um einiges hübscher bist als viele andere Models. Klar du bist zu klein für das Modeln selbst, aber als Schauspielerin? Wieso nicht?", sagte er ihr ehrlich.
    Kyoko konnte nicht glauben, was er ihr soeben gesagt hat. //Er findet mich HÜBSCH????//
    Sie schaute ihn leicht rot an und ging mit ihm zusammen in den Fahrstuhl.
    "Finden...ähhh..findest du wirklich?"
    "Ja natürlich, hat dir sowas noch nie jemand gesagt?", fragte Ren verdutzt aber glücklich, dass sie ihne endlich geduzt hatte, so konnte es gut weitergehen, er hatte das Gefühl ihr um einiges näher gekommen zu sein.
    "Nein...nicht wirklich...", sagte sie bekümmert.

    Die anderen 6 Personen im Fahrstuhl betrachteten die beiden ausgiebig. Offensichtlich, schienen sie gar nicht zu bemerken, das hinter ihnen noch jemand war. Eine alte Frau sagte lachend:"Hach ja...die gute alte Liebe."
    Kyoko und Ren, aus ihrer Welt herausgeholt starrten hinter sich. Von wem redet die alte Dame denn?
    Als sie bemerkten, dass alle im Aufzug sie anstarrten wurde es ihnen schlagartig bewusst.
    Sie schauten sich beide gegenseitig an, wurden rot und schauten nun jeweils in eine andere Richtung.
    Ein langes Schweigen war zu vernehmen.
    *pling*
    Der Aufzug war oben angekommen. Nun hieß es noch eine Treppe hinauf, dann waren sie auf dem Dach.
    "Kommst du Kyoko-chan?", fragte Ren die im Aufzug stehen gebliebene.
    Sie schien darüber nachzudenken, ob es so offensichtlich war, dass sie in Ren verliebt war, aber sie hatte beide gemeint...also war Ren vielleicht tatsächlich in sie...?
    //Huch! was ist jetzt los?//
    Sie befand sich in Rens Armen und wurde soeben die ersten Treppenstufen hinaufgetragen.
    "Man, so oft wie du am Tag träumst...das kann noch nicht mal die schläfrigste Katze mithalten.", sagte Ren genervt.
    Kyoko war jetzt so rot, dass man nicht mehr wusste ob man es als rot gelten lassen konnte.
    "Tschuldigung Ren...", sagte sie als Antwort und wurde gleich noch einen Tick roter im Gesicht, als er die Tür zum Dach öffnete und jeder nun sah, dass er sie gerade auf Händen trug.

    Er ging zu den bereitgestellten Stühlen und setzte Kyoko auf seinem Stuhl ab:"Ähmm am besten du wartest hier...was machst du eigentlich beim Shooting?"
    "Ich habe den Auftrag zu helfen...Wo ist Kanae-chan?", fragte sie und schaute sich um. Ihre Freundin war schnell gefunden, da der beißend pinke Overall sogar hier unter Knallbunten T-Shirts und Röcken, der weiblichen Modekollektion, für die wohl auch Models engagiert wurden, auffiel.
    "Meine Liebe!!!", rief Kyoko und stand auf. Ren schaute nun auch in ihre Richtung. Sie unterhielt sich offenbar gerade mit Yashiro über den Zwischenfall gestern Abend, denn der machte ein ziemlich geschocktes Gesicht und starrte wütend zu Ren herüber.
    Kanae ging schnell zu ihnen.
    "Kyoko, wir wollen alles sauber halten, hat er gesagt, die Putzkollonne



    Re: Disastrous Love

    josichan - 20.11.2006, 13:24


    "Kyoko, wir wollen alles sauber halten, hat er gesagt, die Putzkollonne soll ausgefallen sein....", sagte sie offenbar mies gelaunt. //Ich hasse es zu putzen...weil ich's sowieso jeden Tag machen muss....//, dachte sie und erinnerte sich an ihre Geschwister Zuhause.
    "Oh nein...", sagte Kyoko betrübt.
    "Hmm...warte einen Moment...", sagte Ren und ging schnurstracks zum Fotografen.

    "Was bereden die da nur?" "Keine Ahnung!" "Ah er kommt zurück!"

    "Kyoko, du bist jetzt für den Rest des Tages meine Assistentin, ich habe mit dem Fotografen geredet, er stellt jetzt Manabe-san für das Putzen auf. Kotonami-san ich habe auch gefragt, ob du was anderes machen kannst. Er meinte du könntest ihm auch helfen die Models zu schminken!"
    Kyokos Mund klappte sich auf, so einfach war es für Ren jemanden zu überreden. Als Star hat man wirklich Glück!
    Kanae war deshalb soeben freudig aufgesprungen.//Jaha...das macht Spaß!!!//
    Mensch was war sie Ren dafür dankbar.

    "Tsuruga-san bitte machen sie sich fertig, Kotonami-san, bitte schminken sie die Models hier drüben.", kam die Anweisung vom Fotografen.
    "Hier Mogami-san nehmen sie das bitte.", Kyoko wurde von einem der Mitarbeiter ein kleiner zusammengelegter Haufen Klamotten in die Hand gedrückt.
    Ren ging an Kyoko vorbei, auf dem riesigen, luftigen Dach standen aneinandergereihte Umkleidekabinen aus Stoff. Dahinter waren ein Teppich jede Menge Beleuchtung und eine Kamera aufgebaut, dort wurden die Bilder geschossen.
    "Kommst du Kyoko?", fragte Ren heute schon zum wiederholten mal. Doch diesmal hörte sie ihn und folgte ihm zu den Umkleiden.
    Dort angekommen nahm Ren ihr die Klamotten ab und verschwand in einer der Umkleiden.
    Kyoko kam sich etwas dämlich vor, jetzt davor zu stehen und zu warten, bis er sich umgezogen hatte.
    "Ähmm Ren? Kann ich dir noch irgendwie helfen?"
    Ren der inzwischen nur noch das T-Shirt anzog und feststellte, dass es falsch herum war, meinte etwas geärgert durch den dazu noch dämlichen Hakenverschluss:"Ja bitte! Komm mal kurz rein!"
    "Was? Das kann ich doch nicht!!!", flüsterte sie, damit auch ja niemand das Gespräch mitbekam.
    "Ach komm einfach rein!", Ren wurde ungeduldig, machte den Vorhang etwas beseite und zog sie in die Umkleide.
    Kyoko schaute Ren rot wie eine Tomate an. //Okay...er ist halbnackt und ich stehe in seiner Umkleide...AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!//
    Ren achtete inzwischen auf sein T-Shirt. Er hatte es jetzt richtig herum an, dachte er zumindest. Er wollte sich noch mal vergewissern. "Kyoko, ist das T-Shirt richtig rum?", fragte er das hochrote Etwas vor ihm. Das schreckte durch seine Frage leicht auf und ging um Ren herum. "Ja ich denke schon.", meinte sie letztendlich. "Gut, kannst du mir beim Verschluss helfen?", fragte er und deutete auf den Hakenverschluss.
    "Ja sicher.", antwortete sie und knüpfte gleich drei Haken aufeinmal zusammen.(Frauen haben darin halt Übung...v.v)
    Ren betrachtete wie geschickt Kyoko das machte, sah aber auch wie rot sie allmählich wurde...
    //Uahh!!! Ich knüpfe sein Shirt zu!!!>////<//
    "Kyoko-chan alles in Ordnung?", fragte er besorgt, sie vielleicht zu sehr zu stressen, er weiß, dass es viele Frauen nicht aushalten und in Ohnmacht fallen, wenn sie ihm so nah sind.(XD)
    "Nein...nein...alles okay....", antwortete sie, etwas verlegen, rappelte sich aber auf, denn sie hatte das Shirt komplett zugeknöpft.
    "Ähmm...ich glaube...komplett zugeknöpft sieht etwas dämlich aus...", meinte Ren der sich in dem kleinen Seitenspiegel ansah. Er zupfte am Verschluss, bekam ihn aber genauso gut auf, wie er ihn zu bekommen hatte, gar nicht.
    Kyoko nahm sich dem Problem an und machte das Shirt, etwas weiter als zur Mitte von Rens Brust auf. Dabei wurde sie noch roter, denn jetzt zog sie ihn auch noch aus.
    Als sie fertig war, grinste Ren zufrieden und ging hinaus aus der Umkleide. Kyoko folgte ihm. Unglaublich, dass so ein Getümmel auf dem Dach herrschte, dass sie niemand bemerkt hatte.

    Ende Kap 12

    Kap 13 kommt demnächst(wenn mir was mit japanischem Essen eingefallen ist^^°)



    Re: Disastrous Love

    josichan - 02.12.2006, 19:02

    Kap 13
    Kap 13

    Das Foto-shooting-Teil 3

    Als Ren, dicht gefolgt von Kyoko, zum Fotografen marschierte, wurde er sogleich freudig empfangen und auf die Plattform gehievt, auf der er posieren sollte.
    "Super!!! Los geht's!! Steht alles?? Dann los!!!"

    Kyoko setzte sich am Rand auf eine Bank und betrachtete das Shooting aufmerksam.
    Ren sah so gut aus, in dem blitzenden Licht. Kyoko merkte wie ihr warm wurde.
    Ren sah nicht nur gut aus, er sah unheimlich gut aus und professionell, wie kein anderer. Er schien schon viele Shootings hinter sich zu haben...Kyoko bewunderte seine Austrahlung...//Also er hätte auch Model werden können...bei diesem..*huh* was denke ich denn hier??!!//

    Ren schaute angestrengt in die Kamera. Eigentlich wollte er diesen Job nicht machen, aber als berühmtester Schauspieler Japans musste er das zwangsläufig. Er hasste es, dieses stumme dastehen und von allen begafft zu werden, das durch die hellen Scheinwerfer auch noch verstärkt wurde. Außerdem blendete ihn der Blitz der Kamera und hier oben war es verdammt kalt... Er war froh, wenn das ganze vorbei sein würde...soweit waren sie aber noch lange nicht. Kurz warf er einen Blick auf Kyoko. Sie schaute ihn an, offenbar begeistert...was war nur los?
    Ren, der sich das erste mal um etwas anderes Gedanken machte, als an seine Arbeit, verlor dann auch letztlich seine Konzentration und driftete ab in Gedanken...

    //Kyoko...was ist los mit dir??? Du benimmst dich so anders...nicht, dass es mir nicht gefallen würde, dass du mir so viel Aufmerksamkeit schenkst...aber...seitdem Vorfall im Bus...seit...dem Vorfall im Wald...Irgendwas ist doch los mit dir???//

    "STOPP!! REN!!! KONZENTRIER DICH DOCH!!!", schrie der Kameramann, der ganz außer sich war, weil Ren die Kamera komplett vergessen hatte.

    Kyoko schaute Ren verwirrt an, warum hatte er sie eben angesehen und alles andere vergessen???
    Sie versuchte durch seine Mimik zu erkennen, was denn los war...offenbar war er auch verwirrt. Konnte sich aber konzentrieren und weiter machen, sodass das Blitzgewitter von neuem begann.
    //Sie sind verwirrt?? Oh nein, habe ich was falsch gemacht??? Oh mein Gott ja!!! Ich habe ihn ununterbrochen angestarrt!!!// Kyoko bekam eine leichtes Pink auf ihren sonst so blassen Wangen und schaute verlegen auf ihre Hände, die sie in ihren Schoß zusammenknetete.

    "Okay Ren!! Danke wir sind fertig!!! Zumindest für's erste...momentan haben alle Mittagspause!!!" "Ahh endlich!!", kam das Gemurmel von allen Angestellten und von dem Geklicke und Geblitze war nun nur noch ein lautes Geschnattere zu vernehmen.

    Kyoko hatte gar nicht bemerkt wie schnell die Zeit vergangen war...(war zu beschäftigt Ren anzustarren)
    Überrascht stand sie auf ohne sich um zu sehen und prallte mit dem Kopf gegen Rens Brust, der soeben unerwartet vor ihr erschienen war.
    "Kyoko-chan, in welches Restaurant willst du gehen?", fragte er sie belustigt und strich ihr sanft über den schmerzenden Kopf, den sie an der Unfallstelle rieb. Kyoko, erneut rot angelaufen, antwortete hastig:"Essen???"
    "Ja, erinnerst du dich? Dafür, dass du meine vorige Assistentin verscheucht hast, wolltest du mit mir essen gehen!!", sagte er und lächelte sie immer noch frech an.
    "Habe ich??", Kyoko wollte sich irgendwie rausreden in ihrem verpeilten Zustand, der durch ihre plötzlichen Liebesgefühle ausgelöst wurde. Sie wollte nicht unbedingt mit dem Verursacher ganz alleine essen gehen...ihr war wirklich schon peinlich genug, dass sie ihn bei dem Shooting die ganze Zeit begafft hatte, wenn sie ihn woanders anstarrte und für Sekunden in ihren Gedanken verschwand und zwar alleine, war es ja wohl noch schlimmer!!!
    "Ja hast du..", sagte er nun in einem sehr kühlen Unterton, wobei sich sein Blick auch um einige verfinsterte.
    "Eh...Tsuruga-", Kyoko stoppte, denn Rens Blick wurde noch ein Tick finsterer.
    "Ahh REN!! Es tut mir Leid!!...Nun ich...ähmm..ich....gehe mit ihnen...", antwortete Kyoko und gab sich geschlagen.
    Ren lächelte siegessicher, er wusste, dass sie darauf reagieren würde.
    "Ach...nett...du willst mit mir gehen??^^", sagte er darauf und schmunzelte. Kyoko lief an wie eine rote Tomate:"ICH MEINTE ESSEN GEHEN!!!!"
    "Ja ich doch auch, was dachtest du denn?? Komm jetzt, lass uns erst mal in die Stadt gehen.", er grinste zufrieden, wenn sie sich so benahm, kam seine sadistische Ader wieder hoch...mit der flirtete er nur allzu gerne...
    //Ahh!!! Er nimmt mich wieder andauernd auf die Schippe!!! Wiesoo???//, dachte Kyoko peinlich berührt...//Aber irgendwie ist es nicht ganz so fies....es ist so als würde er nur versuchen etwas aus mir heraus zu locken.//

    Ren ging, offenbar sehr gut gelaunt, denn er grinste ununterbrochen, in den Fahrstuhl, der sie wieder nach unten bringen sollte. Kyoko gesellte sich schnell neben ihn. //Komisch, er ist viel lockerer als sonst...//, dachte sie und betrachtete ihn erneut von der Seite, warum fiel es ihr nur so unheimlich auf??? Er sah so verdammt gut aus!!! Wieso konnte sie ihre Blicke nicht von ihm abwenden??

    "Kyoko-chan?? Ist etwas??", fragte Ren, der sehr wohl ihren Blick bemerkt hatte.
    "Huh??? N...Nein!!!", sagte sie und dreht sich abrupt um...//AHHHH warum kann ich momentan so schlecht schauspielern?? Verdammt!!"
    Ren lachte. "Kyoko...stimmt irgendwas nicht mit dir???", Ren fragte sie tatsächlich, er wusste ungefähr, was es sein könnte...doch er wollte sich vergewissern...Denn..war es denn möglich seine Vermutung??? Und warum machte ihn allein schon der Gedanke daran so fröhlich und ausgelassen???

    *pling*

    "Äh...Ren...der Fahrstuhl, wir müssen hier heraus!!!", Kyoko wollte so schnell wie nur irgendst möglich das Thema wechseln...
    Und Ren, der von Kyoko nicht zu viel verlangen wollte, stimmte dem zu und ging mit ihr zusammen aus dem Fahrstuhl.

    "In welches Restaurant willst du nun???", fragte er sie, als er sich sein Kappi aufzog.
    "Ren...etwas anderes...warum haben sie sich nicht umgezogen?? Dürfen sie einfach so Designerklamotten mit sich rumschleppen???", fragte das kleine Mädchen, der gerade Rens Klamotten auffielen(vorher hatte sie darauf nicht geachtet).
    "Ach die...die darf ich behalten...", meinte er amüsiert.
    "Was im Ernst??? Naja...Starsprivilegien wahrscheinlich...Aber Ren!! Die Klamotten fallen doch total auf!!", meinte sie ängstlich, denn jetzt hatte sie Angst vor Fananstürmen, sobald sie ein Lokal betraten.
    "Ja...als Star bekommt man öfter was geschenkt...selbst wenn man es gar nicht haben will...Naja ich habe die Klamotten nicht gewechselt, weil ich den Verschluss hasse und ich dich nicht nochmal in Anspruch nehmen wollte!", bei den letzten Worten schielte er wieder mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen zu ihr herüber.
    //In Anspruch nehmen, beim ausziehen...Oh mein Gott!!!//, dachte sich Kyoko und wurde, wie von Ren beabsichtig, erneut tomatenrot.
    "Aber hier in Nagoya...denke ich fällt es nciht sonderbar auf...", meinte er als sie gerade vor einer Gruppe Jungs, die buntgestreifte, verschiedene Paare Socken, halb zerrissene und fast nicht mehr als Jeans erkennbare Hosen, zusammen mit einem 40 farbenen Pulli und ein zerfranstes Halstuch trugen.
    "Okay...ich denke...da hast du recht...", sagte sie und machte sich um einiges weniger Sorgen, plötzlich von einer Meute lächzender Oberschülerinnen verfolgt zu werden.

    "In welches Restaurant willst du denn nun??", fragte er erneut, sie schien sich um die Antwort zu drücken...
    "Ren...ich finde, dass sollte jemand wie du, der nicht gerne isst, bestimmen, sonst isst du wieder gar nichts!!!", versuchte sie ihn zu überlisten, doch er toppte das ganze mit seiner Aussage noch:"Ich esse alles...aber sag mal...hast du nicht wieder Lust HAMBURGER zu essen???", Ren sagte es und lachte sich, dank vieler Erinnerungen an "kingsize hamburger", kaputt.
    "AHHHH ich wusste es!!! SIE HABEN SICH DARÜBER LUSTIG GEMACHT!!!", sagte Kyoko eingeschnappt..."Genau deshalb werden SIE das Essen auswählen!!!"
    Ren hatte ihr genau zugehört...okay...da ging er wohl zu weit...sie hatte ihn wieder gesiezt...
    "Tut mir Leid, Kyoko-chan...ich hatte mich nur an etwas, was sehr weit in der Vergangenheit liegt erinnert...", sagte er und schaute sie wieder voll ernst an, als er aber ihr finsteres Gesicht sah...konnte er einfach nciht anders...er musste...einfach...loslachen......
    "Ahahahahahahahahahaha", lachte er erneut drauflos und Kyoko wurde fuchsteufelswild. "AHHHHHHHHH!!! Jetzt reicht's mir wirklich!!!! Gehen sie allein essen!!!", beantwortete sie sein Lachen und rannte, rot im gesicht, weil ihr die Geschichte einfach zu peinlich war, blind durch die überfüllten Straßen Nagoyas.
    "Nein Kyoko!!! Warte!!!", rief Ren und rannte ihr geschockt nach. //Verdammt!!! Ich habe sie zu sehr gestresst!!! Warum muss ich auch immer auf diese unglaublich bescheuerte Art flirten??(wir finden se net bescheuert Ren, WIR LIEBEN SIE!!!XDD)//

    Doch Kyoko war in den Menschenmassen vollkommen untergetaucht und Ren hatte sie verloren.
    //Nein!!! Wo ist sie???!!!!//
    Ren rannte, sich sorgend, so schnell wie er konnte und durchsuchte die vollen Straßen. //Kyoko verdammt wo bist du???//

    {ein gewisses dunkles Haus^^}

    "Heee Reino-Heino!!!", rief Sho durch den langen Gang der Villa, als er durch die schwere Eingangstür trat.
    "Wo biste denn???"
    "..."
    "Huhuuuuu!!!"
    "..."
    "HUNDIEEEEEEEEEEEEEE"
    "HALT'S MAUL!!! ICH BIN BESCHÄFTIGT!!!", schrie Reino genervt Sho entgegen.
    Er hockte vor dem PC und schien immer noch nach Hinweisen von Rorys Wohnsitz zu suchen.
    "Ich denke mal ich weiß was du suchst...ich kenne den Wohnsitz von Rory Takarada...", sagte Sho als er in das Zimmer von Reino ging.

    Reino hörte ruckartig auf zu tippen und schaute Sho böse an, wenn er nicht sofort was erwidert hätte, hätte Reino ihn wohl mit seinen Dämonen erwürgt.

    "Was denn??? So schlecht drauf??? Hast nicht etwas gefunden hä? Ich habe bei LME nachgefragt...Die Empfangsdame...war mir verfallen, hahaha!!!" "KOMM ZUM PUNKT!!!!", brüllte Reino wütend, er hatte von diesem quatschenden Sänger schon genug gehört.
    "Jaja...schon gut...also er wohnt...in der Rorystreet, 16 in Harajuku."
    "HARAJUKU????", fragte Reino sichtlich überrascht...
    "Ja, ich habe mich auch gewundert...dann dachte ich aber...vll fühlt er sich wohl unter den gleichgesinnten...", sagte Sho und grinste dabei wieder blöd.(okay...man merkt...ich mag ihn net so besonders...v.v)
    "Hmm...fein..dann kannste gehen...da ist die Tür!", sagte Reino und deutete mit seinem übermäßig mit Ringen verzierten Zeigefinger auf den Ausgang...

    "Was du schmeißt mich raus???", sagte Sho empört.
    "Du hasst es erfasst, ich möchte nicht, dass du mich weiter voll laberst!!! meinetwegen kannst du morgen wieder vorbei kommen aber momentan habe ich keine Lust auf nen nervigen Laberkopf!!!", sagte reino und schmiss Sho mit seinen Dämonen raus.

    "Dieser!!!! Dieser Beaagle!!!!!", sagte Sho draußen vor der Tür und verfluchte ihn weiter als er auf sein Motorrad zuging und nach Hause fuhr.

    {Innenstadt Nagoya}

    Ren konnte rennen so viel er wollte, er fand sie einfach nicht...
    "Kyoko-chan!!! Bitte zeige dich!!!"
    *plappernde Menschenmenge*
    "Kyoko-chan!!!"

    "Was ist denn??? Was willst du von mir???", fragte ein kleines Mädchen, das sich offenbar angesprochen fühlte und ihn fragend anstarrte.
    "Ähmm...nichts...ich suche eine andere Kyoko-chan...nicht dich, kleine.^^", sagte Ren mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen.
    "Ach so...wie sieht sie denn aus?", fragte das Mädchen.
    "Hmm...naja sie hat kurze schwarze Haare, ist ungefähr so groß", Ren deutete mit seiner Hand und dem Abstand zum Boden ihre Größe an, "und...süß.", lächelte er.
    "Hmm...so jemanden habe ich vorhin die Gasse dort lang rennen sehen!", meinte das Mädchen und grinste den Schauspieler aufmunternd zu.
    "Wenn sie so süß ist wie ich jedenfalls..."
    Ren lachte herzhaft. "Ja...teilweise schon..."
    Er bedankte sich bei dem jungen Mädchen und spurtete in Richtung Gasse...

    Kyoko, die inzwischen in einer Sackgasse gelandet war, fragte sich ernsthaft, ob sie nicht ein bisschen überreagiert hatte und vielleicht jetzt einfach mit Ren hätte Hamburger essen können.(XDD)
    Plötzlich hörte sie Schritte in der lehren Gasse...schnelle Schritte...
    //Ahh nein ein Räuber!!! Ein Dieb!!! Ein Vergewaltiger!!!(Kyokos Fantasie...) Ich muss hier weg!!!// dachte sie und versuchte irgendwie die Betonmauer vor ihr hochzuklettern...
    Das misslang ihr vollends und auf halber Höhe der Mauer rutschte sie ab und stürzte in die Tiefe(so 2m)...
    //Nein!!! Ich werde sterben!!! Ahhhh!!!(Kyokos Fantasie...v.v°)//

    "Hab ich dich!!^^", meinte eine ihr vertraute Stimme ganz nah bei ihrem Ohr.
    Ren hatte ihren Fall abgefangen und hielt sie jetzt in seinen Armen, wobei Kyoko ihm den Rücken zudrehte und sich so erstmal versuchte zu ihm umzudrehen. Sie war so überrascht, dass die röte in ihr Gesicht erst später kam, als sie registrierte, dass ER sie umarmte...
    "R..Ren..lass mich bitte runter...", meinte sie nur verlegen und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, beides mit wenig Erfolg, Ren hielt sie immer noch fest.
    "Vergiss es, dann haust du nur wieder ab!! Was machst du eigentlich?? Kletterst diese Mauer hier hoch??", sagte er ernst und offenbar verstimmt, dass sie so schnell wieder aus dieser Umarmung raus wollte...
    "Ich dachte da wäre...naja ich dachte sie wären...ein Dieb oder schlimmer...", antwortete das schwarzhaarige Mädchen verlegen.
    "Haha...du und deine Fantasie...", lachte er daraufhin.
    "So...da du mir wohl nicht antworten willst entscheide ich dann mal schnell wo wir essen...", meinte Ren schließlich, dem die Überlegung sehr schwer fiel.
    "Wie wäre es...mit dem Restaurant, dort hinten...das scheint mir okay.", sagte er in Richtung Innenstadt gewandt.

    "Das ist ein Japaner, ja?", fragte Kyoko die auch in die Richtung schaute. "Ich denke schon...so genau weiß ich das nicht...", sagte Ren der ehrlich wenig mit Designs von Restaurants am Hut hatte, schließlich besuchte er freiwillig kaum eines...
    "Aber...das sieht teuer aus...", wollte Kyoko einwenden.
    "Na und? Ich schätze mal, dass du Hunger hast...", sagte er nur kühl und trug sie auf seinen Händen, damit auch wirklich nicht entkommen konnte in Richtung Restaurant. Wobei Kyoko versuchte sich lautstark zu wehren, es aber nach einigen Versuchen aufgab...

    "Guten Tag! Ich möchte bitte einen Tisch für zwei Personen!", sagte Ren, als er zusammen mit Kyoko auf dem Arm das Restaurant betrat. Alle Gäste schauten nicht schlecht... //Na Super...gleich wieder alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen...dafür hast du ein Händchen Ren...//

    Sofort wies sie ein Angestellter einem freien Tisch zu und Ren setzte Kyoko auf einem der zwei Stühle behutsam ab.
    Er setzte sich darauf ihr gegenüber, nahm die Karte und studierte sie. Kyoko tat es ihm gleich, wenn auch widerwillig...
    Ren legte die Karte beiseite und starrte Kyoko eine Weile lang an. Sie war wirklich hübsch geworden...Ihre Augen, ihre Haare, ihre Lippen...alles wirklich wunderschön...er mochte jeden Zentimeter an ihr...Aber...wie sollte er ihr das nur sagen???
    Wenn er es nicht bald tat...würde er sie verlieren...das war ihm durchaus bewusst...aber wie sollte er ihr die Worte rüberbringen, die er noch nie im Leben ernst gemeint hatte? Immer war es nur Schauspielerei, die ihn dazu brachte...
    "Kyoko-chan...was willst du essen?"
    "Okonomiaki!!!", sagte sie sofort, sie hatte sich bewusst etwas rausgesucht, was im Normalpreis war, Ren würde sicher, als Gentleman bezahlen wollen...Sie wollte ihm daher nicht stark zur Last fallen...
    "Und davor?", fragte er erneut und musterte sie...sie war bemüht es nicht zu billgi ausfallen zu lassen...aber auch nicht zu teuer...*khkkh*
    Kyoko blickte kurz auf und sah einen ernst dreinblickenden Ren. "Ähmm...Miso...", sagte sie und musterte ihn...//Hmm...was war das eben...?//
    "Und zum Nachtisch?", sagte er neckend...Kyoko blickte wieder auf die Karte mit einem angestrengten Gesicht..
    *pffffff*
    Sie schaute nach oben...wieder ein ernstes Gesicht..."Litschie mit Blätterteigröllchen und..Eis?", sie schaute ihn fragend an.
    Ren prustete los...wieder die Mitte...
    "Bist ja sehr darauf bedacht, die goldene Mitte zu treffen??", meinte er schließlich, als er sich wieder gefasst hatte, durch die seeeeeeeeeeehr wütend und beleidigt dreinblickende Kyoko....
    "Na und...ich liege jemandem nicht gerne auf der Tasche!!!", meinte sie nur empört und drehte sich demonstrativ mit dem Kopf in die andere Richtung.
    "Bin ich denn JEMAND?", frage er und schielte leicht grinsend und herausfordernd zu ihr herüber. Er war sich inzwischen sicher....sie mochte ihn mehr als eine Kouhai einen Senpai...mehr als einen Freund...sie war...untypisch...aber niedlich...sie musste einfach verliebt sein...und das war sie nur bei ihm...glaubte er zumindest...ob er es wirklich testen sollte?
    "N..Nein...du bist Ren Tsuruga...", flüsterte sie..."Und...ich...m...trotzdem liege ich nicht gerne auf deiner Tasche!!!", sagte sie schnell...man merkte, dass sie ursprünglich noch was anderes sagen wollte...
    "Kyoko du "m"???", sagte er nun wirklich fordernd...langsam wurde er sich sicherer und sicherer...Sie musste einfach zumindest etwas in der Richtung für ihn empfinden!!!
    "Ich....merke mir das, dass sie mich hier ausfragen und gehe nie wieder mit ihnen essen, wenn sie so weiter machen!!! Und wie sie sehen, kann ich sie auch ganz leicht wieder siezen also hören sie gefälligst auf mit dem Verhör!!!", sagte sie versucht möglichst wütend zu klingen, was bei ihm aber nichts brachte...er hörte ihr Geschauspielertes inzwischen schon von weitem...
    Ren seufzte kurz auf..."Hach. immer das selbe mit dir...Na gut...dann sage ich dir später mal was...jetzt nicht...hier sind zu viele Leite dafür...daher hast du ja auch irgendwie recht, dass du schweigst...", er sagte das teilweise bedrückt und teilweise gelangweilt...und schaute auf den leeren Teller vor ihm...kam mal bald ein Kellner?

    Sobald er das gedacht hatte, kam schon einer angerannt...
    "Was wollen sie bestellen?", fragte er sie höflich und lächelte freundlich...jaja das gute alte Geschäftslächeln...
    "Zweimal Miso, Okonomiaki, egal welche...und Litschies mit Blätterteigröllchen und Eis, danke!", sagte Ren und bestellte obendrein noch eine Cola für Kyoko und ein Spezi für sich. (immer schön nüchtern bleiben^^°)
    Der Kellner verbeugte sich und ging von dannen.
    Kurze Zeit später kam er mit zwei Gläsern an den Tisch und stellte sie ab, danach verließ er sie sofort wieder.
    Eine peinliche Stille war zwischen beide getreten...es war offensichtlich, dass beide nichts sagen wollten, entweder, weil sie eingeschnappt waren oder weil sie mehr hören wollten...je nachdem...

    Ren entschied sich dann doch die Stille zu brechen...er wusste wie stur Kyoko war...

    "...Mogami-san.....ich kann sie ebenso siezen...bitte sprechen sie mit mir!", sagte er teilweise aus Spaß aber auch wirklich verärgert...was Kyoko zu merken schien...
    "Ren-kun!!! Tut mir Leid!!!", sagte Kyoko sofort, aber sie wusste nicht was noch...ihr fiel einfach kein Thema ein...
    "Was denkst du wird das Ende des Films sein?", fing Ren auf einmal an...
    "Ähmm...ich weiß es nicht...der Regisseur hat keinen Ton gesagt!!", meinte Kyoko ehrlich.
    "Du kommst doch demnächst mit..."
    "Wahh!!! Ja aber darüber mach dir mal keine Sorgen!!! Ich muss ihn ja nicht küssen!!!"
    "Bist du sicher?"
    "Bist du eifersüchtig?" //Uh nein!!! Warum ist mir das raus gerutscht !!!*nicht so frech gegenüber Ren sein wollte*//
    "...Ja..."
    "WAS?!"
    "Ich bin eifersüchtig...Reino muss niemanden küssen...im Vergleich zu mir..."
    "Hmmpff!!", Kyoko war sauer...
    "Aber ich würde trotzdem gerne mit ihm tauschen!", meinte er und grinste frech zu Kyoko rüber die langsam ihre verschränkten Arme löste und ihn überrascht und mit erröteten Wangen ansah.
    "U..und wieso?", fragte sie zögerlich und malte mit dem Finger auf der Tischdecke...sie versuchte es zumindest..
    "Verrat ich dir nicht!!!", antwortete Ren und grinste vergnügt sadistisch. //Ja, das war die Reaktion in ihrem Gesicht, die ich sehen wollte...!!!//, dachte er und schaute ein wenig verträumt zu der inzwischen wieder beleidigten Kyoko die sich bald komplett von seinem Tisch abwandte, wenn er so weiter machte...

    "Das Essen! Ich hoffe es schmeckt ihnen!", sagte der Kellner der mit beladenen Tellern vorbeikam.
    "Den Nachtisch bringe ich dann später!", meinte er und verschwand wieder in die Küche.

    Kyoko drehte sich widerwillig zum Essen und aß erstmal sie Misosuppe.
    Ren tat es ihr gleich, auch wenn er wie immer keinen Hunger verspürte.
    "Kyoko-chan, sei mir nicht böse, aber das, was ich dir sagen will, würde ich dir gerne privat sagen!", meinte er nachdem er die Suppe vollkommen aufgegessen hatte...eines musste er zugeben das Essen war schon gut...reichte aber nicht an Kyokos Kochkünste heran...
    Kyoko war inzwischen auch schon fertig und schaute ihn wieder etwas rot an, obwohl man diesmal nicht wusste ob das von der heißen Misosuppe kam, oder von Rens Worten.
    "Nun...und wie privat wollen sie es dafür haben?", fragte sie neugierig.
    "Sehhhhhhhhr privat!", lachte er und schnappte sich den Hauptgang, das Okonomiaki.
    "Wie viele Personen?", hakte sie nach, ohne sich beirren zu lassen.
    "2, du und ich.", meinte Ren gelassen und schnitt seine japanische Pizza(lol) an.
    "Haha, meinen sie, dass das heute noch möglich ist? Das hätten sie in der Gasse machen sollen...", höhnte sie, denn sie wollte es unbedingt wissen...was hatte er ihr zu sagen??? Was??
    "Der Ort war mir zu unromantisch...mein Apartment wäre da besser.", sagte er immer noch gelassen, während Kyoko sich so ihre Hintergedanken machte...//SEIN APARTEMENT??? Ich soll da heute noch hin??? Nein, nein...nicht mit mir...//
    "Also ich finde ein japanisches Restaurant ist passender...", sie schielte zur Seite um zu demonstrieren, dass sie es hier romantisch genug fand.
    "Nein...die Gäste hier wären geschockt, wenn du plötzlich über mich herfallen würdest! (v.v aber ehrlich!!!)", Ren aß ruhig sein Okonomiaki und schaute Kyoko ganz normal an. //In Gedanken jedoch prüfte er sie immer noch und war gespannt auf ihre Reaktion...//
    Kyoko war bleich...//Ahh...er weiß was ich für ihn empfinde!!! Definitiv oh mein Gott!!! Tut er mir das alles deswegen an? Wie gemein von ihm...macht er sich lustig??? Na warten sie...ich bin nciht umsonst ein Engel der Rache!!!//
    "Ren-chan(*g*)!!! In Ordnung!!! Wir sehen uns dann bei deinem Luxusapartment!!! REN TSURUGA!!!", mit diesen Worten stand sie auf und verließ das Lokal, bis zu den letzten Worten, hatte ihnen eigentlich niemand Beachtung geschenkt...aber... jetzt...Tausende von Menschen erhoben sich von ihren Stühlen und stürzten sich nach vorne zu ihm.
    "Können wir ein Autogramm haben??? Sind sie wirklich Ren Tsuruga??? War das Mädchen vorhin ihre Assistentin(sie hatten dem Gespräch nicht gelauscht)???", sie überwarfen ihn mit Fragen und Fragen, sodass er sie freundlich anlächelte, 30.000 Yen auf dem Tisch hinterließ und ebenso, wie Kyoko aus dem Lokal stürmte....

    Von mehreren heulenden Fans verfolgt, lief er durch die Straßen und suchte nach seiner Geliebten.
    //Kyoko? Wo ist sie hin??? Zurück zum Shooting?//
    „REEEEEEEEEEEEEEEEEEN WIR LIEBEN DICH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, hörte er das laute Gekreische hinter ihm.
    //Könnt ich das doch nur von Kyoko hören…//, dachte Ren und seufzte als er sehr schnell vor rannte und um die Ecke bog um gleich wieder in einer Gasse abzutauchen um die Meute abzuhängen.
    Doch diese war nicht ohne und hatte seinen Trick durchschaut. Schnurstracks bogen sie ebenso in die Gasse ein, die zu Rens Bedauern eine Sackgasse war…
    „RENNNNNNNNNN!!!!!!!! ICH WILL EIN KIND VON DIR!!!!“, kreischte ein weiteres Mädchen unter ihnen.
    Ren, der inzwischen ziemlich eng umkreist war, wurde es unangenehm…//Ich war noch nie in so einer weiblichen Fangemeinde gefangen…//
    *kreisch**umfall*
    Eine von ihnen entpuppte sich als Anführerin und hob gerade die Hand an zum Angriff: “LOS AUF IHN!!!“
    Ren erlebte gerade noch einen Moment der Schocksekunde, als sich eine Horde kreischender Teenies auf ihn stürzte und an seinen Klamotten rumzerrte.
    „Ähh…würdet ihr bitte auf…“*ritsch*…schon war das Designerhemd hin…//Ein Glück habe ich ein anderes Outfit für später…Ahh wie komm ich hier raus???//
    „Ich habe ein Stück von seinem Hemd!!!!!“, schrie eines der Mädels überglücklich und roch an dem Stück Stoff. (Fan eben^^°)
    //T_T Hilfe….!!!!!!!!!!!!! Ich habe das Gefühl die zerfleischen mich noch!!!Auuu!//
    „Ich habe ein Haar ein Haar ein Haar!!!! Das hänge ich an meine Voodoopuppe!!!“
    //Oh mein Gott….//

    „Du weißt doch gar nicht wie man damit umgeht!!!“, meinte plötzlich eine ihm wohl vertraute Stimme.
    „Du wirst wahrscheinlich das Haar mit Klebestreifen an irgendeine Papierpuppe kleben!!! Schau mal DAS sind wirkliche Voodoopuppen!!!“, sagte Kyoko Mogami und hielt zwei Ren-Voodoopuppen in der Hand.
    Die Fans schauten begierig auf die Puppen, die ihrem Idol so ähnlich sahen. Einige von ihnen stürzten schon drauf los, bis auch die Hordenanführerin losjagte und der Rest allmählich folgte. Kyoko schmiss die Puppen weg, soweit sie konnte und rannte danach zu Ren.
    Dieser saß nur noch mit wenigen Stofffetzen als Hemd bekleidet, mit einer schwarzen Hose und einem etwas eingerissenen Gürtel, erschöpft am Boden der Gasse.
    „A…Alles okay Ren?“, fragte sie behutsam und etwas rot, da sie einfach nicht umhin konnte, seinen muskulösen Oberkörper zu übersehen.
    „….Ja….“, sagte er etwas eingeschnappt. //Schön…du hast mich gerettet…aber du hast mich auch erst in den Schlamassel gebracht und...WAS WAREN DAS FÜR PUPPEN????//, dachte er genervt und zum Teil auch neugierig. Warum hatte sie Puppen von ihm?
    „Kyoko-chan, was waren das für Puppen?“, fragte er und begutachtete sie mit einem kennenden Blick.
    „Ähmm….nur…damals…habe ich sie entworfen um mich abzureagieren…sie waren ja damals so gemein zu mir…so wie jetzt…“, sagte sie und blickte etwas mies gelaunt drein…
    „Tut mir Leid…….ich habe unheimlichen Spaß daran naive Mädchen wie dich hopp zu nehmen. Trotzdem ist es was besonderes bei dir…Ist vielleicht meine Art…“, Ren war etwas zögerlicher geworden…“dir zu zeigen, dass ich dich mag…“

    ende kap 13



    Re: Disastrous Love

    josichan - 02.01.2007, 02:18


    Kap 14

    Foto-shooting-Teil 4/Die Höhle des Löwen

    „…Ist vielleicht meine Art…dir zu zeigen, dass ich dich mag…“
    Dieser eine Satz hallte mehr als tausend mal pro Sekunde durch Kyokos Kopf und überdeckte, jede Trauer und jede Wut, die durch die vielen Neckereien von Ren an dem heutigen Tage, aufgekommen war.
    Nachdem ihr erstaunter und geschockter Blick gegen die Leere Hauswand von Ren bemerkt, und ihr leicht auf die Schulter getippt wurde, schaute sie verlegen auf den Boden und schwieg.
    //Soll ich ihm jetzt etwa sagen, dass ich ihn auch mag? Aber nein das geht doch nicht!!! Ich traue mich nicht!!!//, dachte sie angestrengt und schwieg weiterhin.
    „Kyoko? Kyoko-chan!!! Komm lass uns weiter gehen, wir müssen zurück zum Shooting!“, sagte Ren der die Stille nicht ertragen konnte…schließlich hätte er jede Situation lieber gemocht als diese…einfach nicht zu wissen, wie sie zu ihm stand…Obwohl…es war ja mehr als deutlich gewesen, ihre Gefühle für ihn oder?? Hatte er sich etwa geirrt? Würde sie nie wieder mit ihm reden? Er hatte doch nur gesagt, dass er sie mag…nicht liebt…auch wenn das nicht sehr weit auseinander lag, wenn er sie dabei mit so einem unheimlich liebevollen Blick begutachtet hat…was er ja auch getan hatte…er konnte einfach nicht anders…
    //Ich…liebe sie nun mal, ob es ihr gefällt oder nicht!!!//, dachte Ren und rieb sich mit seiner Hand nervös die Stirn, während Kyoko immer noch keinen Ton sagend neben ihm zum Hochhaus zurücklief.

    „Kyoko-chan, Tsuruga-san, da seid ihr ja wieder!!! Was…ist mit ihrem Hemd passiert, Tsuruga-san????“, fragte Kanae, als die beiden wieder auf dem Dach des Hochhauses auftauchten.
    //Urrgggsss, das hatte ich ganz vergessen!!!//, dachte Kyoko der soeben klar wurde, dass sie Seite an Seite mit einem halbnackten Mann, durch die Gegend gelaufen ist, der allein schon durch seine Größe sehr aufgefallen sein muss…hätte er sein Käppi nicht noch gehabt, hätten sie zum Shooting ,wie Mäuse die vor einer hungrigen Katze, fliehen müssen…
    „Nun…ich bin trotz Tarnung einigen hungrigen Oberschülerinnen begegnet, die mich durch die halbe Stadt verfolgt haben.“, meinte er mit teilweise leidendem aber auch lachendem Gesicht.
    „Huh? Aber das mit ihrem Käppi klappt doch eigentlich ganz gut?“, fragte Kanae erstaunt.
    „Naja…es kann nicht immer alles glatt laufen…“, meinte er dann nur nebenbei und ging zu einer der Umkleidekabinen, sich das nächste Outfit anziehen…wohl auch mit dem Gedanken, überhaupt ein Hemd anzuziehen…die Models hinten schauten schon begeistert…
    //Warum verrätst du mich denn nicht?? Sag doch ruhig ich bin Schuld!!! Jetzt müssen sie den traurigen Blick vom Designer angucken, dem soeben eines seiner Werke genommen wurde…//, dachte Kyoko nachdenklich und hörte schon wieder Rens Worte von vorhin…
    //Tut mir Leid, dass ich nicht geantwortet habe…aber es klang nicht vollends wie ein Liebesgeständnis…und ich hatte Angst, dass es aus mir nur so raussprudelt…sobald ich auch nur irgendetwas an meinen Gefühlen zugebe…//
    Kanae musterte Kyokos leicht traurigen und nachdenklichen Blick auf den Boden…
    „Sag mal….Da ist doch was vorgefallen zwischen dir und Ren, nicht wahr?“, fragte sie und starrte ihre Freundin mit wissendem Blick an.
    Kyoko wollte nicht antworten, als sie aber den Blick ihrer besten Freundin sah, nickte sie stumm und seufzte kurz auf:“Ja…Er hat mir gesagt, dass er mich mag…“
    Kyoko setzte sich auf eine bereitgestellte Bank in ihrer Nähe stützte den Ellenbogen auf ihren Oberschenkel und legte ihr Kinn in die gestützte Hand, während sie einen Seitenblick zum Wolken bedeckten Himmel warf.
    „Glaubst du es regnet bald?“, wollte sie vom Thema ablenken, aber sie wusste genau, Kanae würde nicht locker lassen…Sie war beharrlich geworden…
    „Selbst wenn, was solls, wir haben Regenschirme dabei und das Shooting kann auch leicht mit einer Plane geschützt werden, sag mir eher ob er wirklich nur gesagt hat, dass er dich mag!!!“, sagte Kanae und achtete dabei recht wenig auf die Leute die um sie herum waren…
    Yashiro hatte sich auch prompt neben Kanae auf die Bank gesetzt und trank eine Dose Limo, während er lächelnd zu Kyoko-chan und Kanae herüber schielte.
    „Ja…mehr hat er nicht gesagt…“, meinte sie und versuchte die bohrenden Blicke der beiden auf sich zu ignorieren.
    „Hat er dich dabei angelächelt, so wie er es sonst immer bei dir tut?“, fragte Yashiro und grinste fröhlich. Er konnte sich gut vorstellen, dass Ren dieses Lächeln nicht hätte lassen können, wenn er ihr schon sagte, dass er sie mochte….
    „…Wenn sie dieses heilige Lächeln meinen, ja!“, meinte sie nur kurz und erinnerte sich an sein Lächeln zurück, was sie leicht zusammenzucken ließ…Es kribbelte unheimlich in ihrer Bauchgegend, wenn sie an dieses Lächeln dachte…
    „Ja…ich denke das ist genau das, was ich meine!“, sagte Yashiro und lachte innerlich. //Dachte ich’s mir doch, Ren…nach einer gewissen Zeit der Zusammenarbeit und der Freundschaft, kenne ich dein Verhalten wohl wirklich in und auswendig!!!//
    „Nun egal…ich werde mal nach Ren gucken…“, nuschelte Kyoko und stand auf um kurz darauf auch schon in Richtung Umkleidekabinen zu verschwinden.

    Gerade als die ankam, verließ Ren die Kabine und kam in einem brandneuem wirklich sehr gut aussehendem Outfit heraus, das das erste um einige übertraf.
    „Wow! Das steht dir wirklich sehr gut!“, platzte es aus Kyoko heraus, die dann sofort ihre Hände vor den Mund verschränkte.
    „He, danke.“, meinte er unsicher, da sie auf einmal wieder mit ihm sprach und dann auch noch so lobte…
    „Nichts zu danken!!! Das wäre doch etwas, was ihnen jede Frau gesagt hätte!!!“, wollte sie sofort wieder von sich ablenken.
    „Eben nicht…für dich ist das untypisch!“, erwiderte er sofort skeptisch und ging in Richtung Kamera.
    Kyoko folgte ihm schnell. „Ähmm…wieso untypisch? Was wäre denn typisch für mich gewesen?“, fragte sie ihn neugierig, so untypisch…war ihr Verhalten gar nicht…es war das, was sie jahrelang Sho gegenüber gebracht hatte…
    „Nun…du hättest dich umgedreht und gesagt, dass wir zum Shooting müssen!“, grinste der Schauspieler von der Seite her und stieg die ersten Treppenstufen des Podests hoch, auf dem auch das zweite Shooting stattfand.
    //Ughh, das hätte ich wirklich getan…//, dachte sie ertappt und schaute Ren schockiert an, als er sich in Position stellte.
    *klick*
    Das erste Foto wurde geschossen und es saß perfekt…
    *klick*
    Das nächste, wieder perfekt…wenn das so weiterging, würden sie um 7 Uhr abends fertig sein…

    Nach mehreren Fotos und weiteren Kostümwechseln waren sie dann auch fertig.
    Der Fotograf verteilte zum Schluss noch die Stempel auf die beiden Love-Me-Blöcke der Praktikantinnen, wobei Kanae fröhlich aufsprang und Kyoko betrübt den Kopf hängen ließ.
    Kanae hatte es geschafft, die Models zu perfekt zurecht zu machen, dass der Auftraggeber ihr die volle Punktzahl und somit 100 Punkte gegeben hatte. Kyoko hingegen, hatte nur 60 Punkte, da ihr der Fotograf Rens zerrissenes Hemd und die offenbar nun sehr bekannte Oberschülerinnenplage am Nachmittag übel nahm, sie war schließlich seine Assistentin und hatte sich darum zu kümmern, dass so was nicht passiert. Klar, es gab zwar noch Yashiro, der war aber mit den organisatorischen Sachen so beschäftig gewesen, dass er dafür wirklich keine Zeit mehr gehabt hätte.

    „Mach dir nix draus Kyoko-chan!“, lachte Ren im Bus und streichelte der immer noch deprimierten Kyoko leicht über den Rücken.
    Das Mädchen stand sofort, mit einem schrillen Schrei, von ihrem Sitzplatz auf, errötete stark und setzte sich mit noch röterem Kopf wieder zurück.
    Ren hatte sein verlorenes Selbstbewusstsein wieder zurück gewonnen…er hatte ein kurzes aber aufschlussreiches Gespräch mit seinem Manager geführt, das seine Miene um das hundertfache erhellt hatte. Normalerweise hätte er es Yashiro nicht geglaubt…dass er das selbe Gefühl hatte, wie Ren…“Kyoko benimmt sich eindeutig verliebt“, hatte ihm sein Manager ins Ohr geflüstert…doch diesmal hatte er ja selbst Gedanken in der Richtung…und Yashiros Vermutung bestätigte seine nur noch.
    Kyoko schwieg auf die Streicheleinheit von Ren und lehnte, den Kopf auf beiden Händen gestützt ihrem Körper nach vorne und betrachtete die Zeitschriften, die vor ihr im Sitz eingeklemmt waren, etwas genauer.
    Ren schmunzelte…im Großen und Ganzen war ein langweiliger Foto-shootingtag, doch zu einem aufregenden und abwechslungsreichen Erlebnis geworden.

    Als der Bus bei LME hielt, sollte Kyoko schon zu ihrem Fahrrad losstürmen, nachdem sie sich eifrig von Kanae, Yashiro und Ren verabschiedet hatte, als sie kurz davor jemand an der Schulter packte und davon abhielt.
    „Hey, du hattest mir im Restaurant etwas versprochen, erinnerst du dich?“, sagte die Stimme, von dem, der sie gerade an der Schulter zurückhielt.
    „Das…das war doch nur so…“, wollte sich das Mädchen schon rausreden. //Warum will er das überhaupt?? War das „Ich mag dich“ doch als mehr zu verstehen?//
    „Nichts da, du kommst mit!“, bestimmte Ren Tsuruga einfach und hob sie zum dritten Mal an diesem Tage auf seine Arme und trug sie, wenn sie sich auch heftig mit gegen seine Brust Hämmern und Beine umher schwenken wehrte, zu seinem Auto.
    Er schaltete die Alarmanlage aus, öffnete die Türen des Autos und setzte Kyoko auf den Beifahrersitz, vorsichtshalber, damit sie auch ja nicht so schnell abhauen konnte, schnallte er sie noch an, schloss die Tür und ging dann eilends zum Fahrersitz, auf dem er schnell den Schlüssel einsteckte, umdrehte, die Handbremse löste und mit einem Tritt auf das Gaspedal den Wagen in Bewegung setzte.

    Kyoko saß etwas unbeholfen auf dem Beifahrersitz und schielte verlegen zu Ren herüber und fragte misstrauisch, als sie seinen fröhlichen Blick bemerkte: “Ren? Was willst du eigentlich machen, wenn ich bei dir bin?“
    Rens Grinsen wurde breiter und er antwortete das Gesicht immer noch zur Straße gerichtet: „Was denkst du denn, was ich anstellen würde?“
    „A…ach vergiss es!!!“, meinte sie dann beleidigt und schaute aus dem Fenster, den Blick weit weg gerichtet, von dem immer breiter grinsenden Schauspieler. //Ich werde mich doch nicht wieder von dir austricksen lassen, deine Spielchen spiele ich nicht mehr mit!!!//, dachte sie verärgert, als sie die bunten Lichter von Tokio durch das Fenster sah, die sie auf ihre eigene Art und Weise wieder beruhigten.
    „Sag mal, kannst du nicht mal aufhören, bei diesem Thema deine dummen Witze zu machen?“, sagte sie schließlich und schaute ihn ernsthaft und auch verletzt an. Es war doch unglaublich, dass er bei diesem Thema immer wieder so gemein werden musste…ihr war es wirklich ernst und es fiel ihr auch nicht gerade leichter ihm ihre Gefühle zu sagen, wenn er sich nur darüber lustig machte…. Wenn das so weitergehen würde, würde sie sich nie trauen.
    Ren hielt an, sie waren bei seinem Apartment angelangt, er schaute zu Kyoko herüber und fuhr ihr sanft über die Wange, während er, sich abschnallte und immer näher auf sie zu rückte…“Wenn du meinst.“, sagte er noch in einem frechen Ton und grinste sie an.

    Kyoko schaute ihn schockiert an, als er ihre Hände packte und auf den Sitz neben ihre Hüfte drückte, sie war puterrot im ganzen Gesicht. //Oh mein Gott!!! Nein!!! Was hast du vor Ren??? Nein!!!//
    Ren lehnte sich über sie und kam ihrem Gesicht mit seinem immer näher und näher…

    //D…dieser Blick…da ist er wieder…der „Eroberer der Nacht“!!!!// Kyoko atmete immer schneller ein, ihren Herzschlag spürte sie bis zum Hals schlagen. Rens Augen funkelten mit diesem verführerischen Blick richtig, doch Kyoko war das ganze weniger angenehm. Ganz im Gegenteil, sie fühlte sich sehr unwohl und beengt, und hatte nicht mal eine Chance sich zu wehren.

    „Hör auf!!!“, schrie sie plötzlich und versuchte sich zu befreien. Ren ließ sie sofort frei, rutschte aber leider aus und landete somit mit dem Kopf unsanft auf ihrer Schulter, während seine Arme in der Luft rumfuchtelten und etwas zum festhalten suchten.
    Ren fand etwas und zog daran um sich hoch zu ziehen. Leider war es die Türklinke des Wagens und somit landete er draußen auf dem Asphalt, mit einem aufgeplatzten Ellenbogen…

    Kyoko saß nahezu leblos da, gut erstmal…er hatte aufgehört…auf ihren Wunsch…aber warum hatte er das gemacht? Wollte er sie wieder ärgern?
    Als sie aus dem Auto stieg um nach ihm zu sehen, sah sie wie er gerade vom Boden aufstieg und seinen Ellenbogen begutachtete.

    Sie sah, wie das Blut durch das zerrissene, andere neue Designerhemd(so ein Verschleiß an Hemden v.v) tropfte und lief sofort auf den Verletzten zu.
    „Autsch…das muss wehtun, gib mir mal deinen Schlüssel.“, sagte Kyoko zu Rens Verwunderung ganz normal…
    Ren gab ihr die Schlüssel und schaute sie immer noch erstaunt an, dass sie diesmal so locker blieb…
    Kyoko hingegen schloss das Auto ab, drückte erst mal einige Knöpfe, bis sie die Alarmanlage auslöste, die ganze Nachbarschaft fluchte, ihr Ren dann doch zur Hilfe eilte und sie wieder abstellte.
    Kyoko setzte einen verlegenden Blick auf, doch Ren lächelte sie nur an und flüsterte ihr leise etwas ins Ohr: „Kyoko-chan, alles nicht so schlimm, aber sag mir mal, warum hast du mir nicht ne Ohrfeige verpasst, wegen der Sache im Auto?“
    „Weil du dann immer so empfindlich reagierst!!!“, meinte sie schnell und flüchtete zur Eingangstür, von dem Hochhaus, in dem Rens Apartment lag.
    //Hmm tue ich das?//, dachte Ren und grinste leicht, vielleicht war es ihr nur unangenehm, wie er vorgegangen war und nicht der versuchte Kuss an sich…

    Er folgte ihr durch den Eingang und in den Fahrstuhl, in dem noch zwei weitere Personen waren.
    Die etwas ältere Frau mit einem Nerz um den Hals und der Mann der aussah wie ein Banker, begutachteten sie mit neugierigen Blicken, natürlich wussten sie, dass Ren Tsuruga in ihrem Apartment wohnte. Wegen eines Beschlusses des Gerichts, durfte aber keiner im Apartment durfte auch nur ein Wort an die Öffentlichkeit, wegen irgendwelcher privater Angelegenheiten oder einfach nur dem Wohnort, richten. Somit hatte Ren hier keine großen Einschränkungen, auch wenn ihn manchmal Leute besuchen kamen, einfach so ohne bestimmten Grund… Und dann später doch glücklich mit einem Autogramm für die Cousine das Apartment verlassen hatten…Nun so gesehen war Ren dadurch, wenn er mal Zuhause war, nicht unbedingt einsam. Trotzdem waren es für ihn keine Freunde…sondern nur Fans, und das ersetzte nun mal nicht die Leere in seinem Leben, was Freundschaft anging.
    Umso glücklicher war er dann, wenn Yashiro mal kurz zum Abendbrot blieb oder Kyoko ihm einen Besuch abstattete.
    Während der Fahrstuhlfahrt grinste er immer leicht vor sich hin und Kyoko starrte verlegen auf die Zahlenreihe der Stockwerke. Ihr hingegen, war es natürlich unangenehm von zwei Personen dabei beobachtet zu werden, wie sie zu Ren Tsuruga ging. Ihr wurde, als sie seine Betreuerin war zwar gesagt, dass alle in dem Haus zur Schweigepflicht gezwungen sind, doch so wirklich beruhigen tat sie das nicht.
    Als die auf Rens Stockwerk angekommen waren, stieg sie demnach auch hastig aus, was sie für die zwei Zuschauer noch verdächtiger machte, und lief zielstrebig auf Rens Haustür zu. Ren winkte den beiden und verließ dann auch den Fahrstuhl, während er seinen Kartenschlüssel aus seinem Portemonnaie zog und sich ebenfalls der Tür zu seinem Apartment näherte.
    Die ältere Dame und der Bankier schauten ihnen neugierig nach, bis sich die Fahrstuhltür schloss und weiter nach oben fuhren.

    Ren schloss mit einem Zug durch den Kartenleser seine Tür auf und bat Kyoko herein. Die hatte einen misstrauischen Blick, weil er immer noch vor sich hin grinste.
    Sie betrat das geräumige Wohnzimmer, ließ sich von Ren ihre Jacke abnehmen und drehte sich nach einem Blick durch den Raum wieder zu ihm um.
    „Sag mal, warum grinst du immer noch? Ich bin doch vorhin nicht auf deinen Trick reingefallen!!!“, meckerte sie ihn an.
    „Trick? Welchen Trick?“, fragte Ren verdutzt.
    „Der Versuch mich zu Küssen!!! Das war doch wie immer eine Aktion mich rein zu legen!!!“, schnauzte sie ihn nun mürrisch an und ging zu dem Glastisch.
    „Wenn du das sagst…“, erwiderte Ren gelangweilt und ging auf die Küche zu.
    „Hmm…sag mal, seit wann hast du diesen Glastisch?“, fragte sie neugierig, als sie das komplett neue Möbelstück besah.
    „Nun, nachdem du meinen alten zerschmettert hast, brauchte ich einen neuen…Sag mal, hast du Reino auch schon eine mit deiner linken verpasst?“, grinste er wieder drauf los und brachte Kyoko mal wieder von der Verlegenheit zur Weißglut.
    „Hey!!! Nein, ich hatte noch keine Chance dazu!!! Und das mit den Tisch…ach das tut mir Leid…wirklich…“, sprach sie wieder betroffen zum Boden und vergrub ihre Fußspitzen in den weichen Teppich des Wohnzimmers.
    Ren lachte herzhaft auf: „Mach dir nichts draus!!! Demolier meinetwegen die gesamte Einrichtung, ich hänge weder an den Utensilien, noch mache ich mir Sorgen um die Kosten. Das, was du demolieren würdest, würde nicht mal meinem Monatsgehalt entsprechen!!!“
    Kyoko starrte ihn entgeistert an. „Was???? Wie viel verdienst du im Monat????????? 100 Billiarden Yen???“
    „Nein, ach du meine Güte, so viel doch nicht…die Gegenstände haben insgesamt nur einen Wert von 400 Millionen Yen.“ (Also ne Million € ist doch noch recht wenig…wenn so ein Filmangebot mit 28.000.000 € gemacht wird>.>)
    „Nur?“, fragte sie noch mal geschockt nach, während Ren auf sie zu ging und ihre Kinnlade nach oben hob, die vorher weit nach unten hing.
    „Ren, die Frau die dich heiratet, wird mal eine Frau aus reichem Hause…“, lachte sie und dachte dabei an ihre Märchenträume als armes Aschenputtel, die einen Prinzen heiratet…
    Dabei stellte sie fest, dass sich das einst blonde Haar des Prinzen in einen rötlichen Braunton verwandelt hatte…
    Ren belächelte das ganze nur halbwegs...//Dieses Problem hat jeder Millionär… Ein Glück ist Kyoko keine von denen…sie ist nicht auf das Geld aus…sie wollte zwar immer schon ein Mädchen aus reichem Hause sein…aber ich glaube nicht, dass sie nur deswegen heiraten würde…//

    Kyoko driftete immer noch in ihren Märchenvorstellungen ab und schaute mit glänzenden Augen an die leere Decke. Ren betrachtete sie irritiert und tippte ihr vorsichtig auf die Schulter, worauf Kyoko leicht zusammenfuhr und ihn ertappt anstarrte.
    „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Ren sie sorgsam.
    „Eh???? Ja…ich war nur in alten Träumen…“, antwortete sie und schaute verlegen zu Boden, irgendwie hatte ihr Traumprinz die Gestalt von einem großen braunhaarigen Mann angenommen…schon seltsam…

    Ren lächelte sie daraufhin lieb an. //Aha…Märchenprinzträume? Mit wem denn???//
    „Wer ist dir denn in deinen Träumen erschienen?“, fragte er frech nach und strich Kyoko eine Strähne aus dem Gesicht.
    „N..Niemand…Ren hast du nicht auch Hunger? Ach…was für eine dumme Frage….okay…ich schaue mich mal in deiner Küche um!“, murmelte sie extremschnell runter und lief mit hochrotem Gesicht in Rens Küche.
    Ren stand etwas verdutzt da…//Okay…das war…wirklich sehr verdächtig…dieser eindeutig gewillte Themenwechsel…hmm….//

    Kyoko wühlte in Rens Schränken, die sie nur mit Mühe erreichen konnte rum und öffnete den Kühlschrank. Doch nirgends fand sie auch nur etwas zu essen…Hatte dieser Mann, denn nicht mal was im Haus??? Im Kühlschrank war jedenfalls außer ein paar Energiedrinks und Powerriegel nichts zu finden… Wenn man was trinken wollte, gab es nur Wasser, Tee oder Alkohol… Von Milch oder Saft keine Spur… Rens Ernährung war wirklich nicht sonderlich gesund… Irgendwann würde man ihn wohl doch noch für magersüchtig erklären…

    Kyoko ging, als sich ihre Gesichtsfarbe wieder beruhigt hatte zurück ins Wohnzimmer an das riesige Fenster und betrachtete die Skyline von Tokio. Ren saß währenddessen auf der Couch und trank etwas Wasser. Als er Kyoko wieder zurück ins Wohnzimmer kommen und an sein Fenster gehen sah, fragte er sie, ob alles in Ordnung sei.
    Kyoko starrte noch eine Weile fast sehnsüchtig hinaus auf die bunten Lichter, dieses Schauspiel faszinierte sie…sie wusste selbst nicht warum…ehe sie überhaupt vernahm, dass Ren sie etwas gefragt hatte.
    „Huh? Was hast du gesagt?“, fragte sie, als sie sich leicht zu ihm drehte.
    Ren seufzte kurz auf: „Ob es dir gut geht…“
    „Ja…natürlich!!! Wieso denn nicht??“, fragte sie sofort nach, doch er konnte einen leichten Unterton hören, der Unsicherheit ausdrückte.
    Ren stand von der Couch auf und ging direkt auf das Mädchen vor dem Fenster zu, er nahm ihr Kinn und drückte es leicht nach oben, er selbst beugte seinen Kopf etwas und er sprach leise und sanft: „Lüg mich nicht an, irgendetwas beschäftigt dich.“
    Kyoko packte Rens Hand und zog sie von ihrem Kinn weg, während sie zwei Schritte zurück tappte und ihn etwas mulmig anstarrte…eigentlich mochte sie es, wenn er sie berührte, doch sie hatte Angst, selbst die Kontrolle zu verlieren, wenn er ihr so nahe kam…Angst ihn dann einfach zu küssen… Und dann natürlich die Angst von ihm abgewiesen zu werden…oder ausgelacht…
    „Ren…wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich deine Ernährung nicht gut heißen…in deiner ganzen Küche liegt nicht wirklich etwas Essbares rum…“, fing sie an, das erste Thema auf zu greifen, dass sie so beschäftigte.
    „…Ja…tut mir Leid…aber da ist doch noch mehr?“, meinte er entschuldigend aber neugierig, denn er war sich sicher, das war nicht alles…
    „Ich denke, du wirst irgendwann noch magersüchtig…“, antwortete sie mit strengem Blick.
    Ren fing an zu lachen. „Ich? Magersüchtig?? Ahaha!!!“
    „Das….das ist nicht witzig!!!! Das war mein purer Ernst!!! Hey!!!“, meckerte sie ihn an.
    Ren lachte immer noch ununterbrochen, fasste sich dann aber, ging auf Kyoko zu und nahm sie in die Arme.
    „Hey, bei so aufmerksamen Freunden wie dir, geht das doch gar nicht!“, flüsterte er Kyoko ans Ohr.

    Sie selbst wurde schon wieder ganz rot, und warf Rens Arme von sich.
    „B…Bitte lass das…wenn ich ein ernstes Gespräch mit dir führen will, solltest du nicht dauernd deine blöden Witze machen!!!“, entgegnete sie ihm empört und schaute resigniert und beleidigt wieder aus Rens Fenster.
    „…Du magst die Skyline von Tokio nicht wahr?“, fragte er sie plötzlich und ging ebenfalls zum Fenster, er wollte nicht mit ihr streiten…dazu war er heute eigentlich nicht mehr in der Stimmung….Nein, er wollte ihr näher kommen, aber warum versperrte sie sich denn jetzt so?
    „Eh…ja…irgendwie hat sie etwas beruhigendes an sich…“, sagte sie wieder sanft…eigentlich wollte sie seine Nähe spüren, ihn um sich haben, doch sie hatte nun mal Angst…und so lange sie das hatte, konnte sie ihn nicht näher an sich ran lassen…
    „Ren…das da vorne…ist das eine Karaokebar?“, stellte sie ihm mit einem äußerst ruhigem Tonfall eine Frage und deutete auf einen neonblau erleuchteten Teil, bei dem man kleine Noten erkennen konnte, wenn man ganz genau hinsah.
    „Ja…“, erwiderte Ren verwirrt, was wollte sie denn jetzt mit dieser Information?
    „Dann lass uns da hin gehen für’ s Abendessen, hier ist ja nichts…und ich schätze mal, dass du keine Spiele oder so hast…Der Abend könnte daher recht langweilig werden… Hier ist ja nur ein Fernsehgerät…“
    „Hmm…also wir könnten uns auch „etwas anders“ beschäftigen, findest du nicht? Oder ich könnte dir einen Film mit mir zeigen…“, lachte Ren der Kyokos geschocktes Gesicht gesehen hatte…Sie war ja so leicht aus der Fassung zu bringen…einfach niedlich…
    „Einen Film mit dir? Spiel mir doch gleich Dark Moon vor!!! Nein danke…“, sagte sie entschieden, sobald sie sie ihre Mimik wieder unter Kontrolle hatte.
    „Hey…daraus könntest du noch einiges lernen!!!“, sagte Ren verärgert und schaute sie schräg an.
    „Von Filmen lerne ich nicht, außerdem warum sollte ich mir deine Schauspielkunst auf einem Bildschirm ansehen, wenn du sie mir jede Sekunde, die ich mit dir zusammen verbringe, zeigst?“, sagte sie sarkastisch und fügte noch einmal den Vorschlag mit der Karaokebar dazu.
    „Wie ist es denn mit dem „etwas anders“ beschäftigen?“, stichelte Ren grinsend noch mal dazu, doch als er ihren Killerblick sah, schwieg er kurz und stimmte ihrem Vorschlag zu.
    „Auto oder zu Fuß?“, fragte er seufzend und zog sich schon mal seinen schwarzen Mantel an.
    „Zu Fuß! Die Japaner nehmen viel zu oft das Auto für Kleinigkeiten!!! Das verpestet die Umwelt!!!“, sagte sie lächelnd aber bestimmt und nahm ihre Jacke blitzschnell von der Garderobe, da sie sah, dass Ren das gerade vor hatte…
    „Seit wann, bist du denn so umweltbewusst?“, fragte er sie ironisch, nahm seine Schlüssel und die Karte, verstaute sein Portemonnaie, ließ Kyoko, als er die Tür öffnete vortreten und schloss sie wieder hinter sich gut ab, in dem er die Alarmanlage aktivierte…Als berühmter Star brauchte man guten Schutz vor Einbrechern, man weiß ja nie, ob mal jemand seine Schweigepflicht bricht…

    Wieder unten angekommen, ohne nervige Beobachter im Fahrstuhl, zog Ren sein Kappi auf und hielt Kyoko die Tür nach draußen auf.
    Diese trat eifrig durch die Ausgangstür und atmete die nächtliche Luft ein.
    Der Schauspieler grinste und folgte ihr...was er für sie alles tat…sogar den Ort aufsuchen, den er am meisten verabscheute die Karaokebar.
    Ren hasste es zu singen…aber ihr zu Liebe würde er es tun…nur für sie…

    Sie hüpfte heiter auf dem Gehweg rum und grinste in sich hinein. //Das ist schon wie ein Date!!! …Hmm…seit wann macht mich das glücklich? ...Ich glaube ich war noch nie so verliebt wie jetzt…//
    Kyoko rannte ein paar Schritte voraus, drehte sich fröhlich um und rief zum überraschten Ren herüber: “Kommst du nun?“
    Ren starrte sie erstmal an, bis sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen schlich und rannte auf sie zu.
    Kyoko quietschte vergnügt und rannte weiter die Straße entlang.
    Rens Grinsen wurde breiter und er verfolgte das Mädchen noch 5 weitere lange Straßen entlang, bis ihr die Puste ausging. Wirklich einfangen wollte er sie nicht…das hätte er mit seinen langen Beinen sonst schon längst geschafft.
    Doch als Kyoko ihn hinter sich sah, rannte sie wieder weiter und er nahm erneut die Verfolgung auf.
    Erschöpft blieb sie vor der Karaokebar stehen und ihr Kreislauf wollte nicht mehr mitspielen. Ihr wurde schwarz vor Augen und die Schauspielerin kippte nach hinten um. Zwei sanfte Hände hatten sie an der Schulter gefasst und wieder aufgerichtet, sie drehte ihren Kopf nach hinten und erblickte Ren, der sie mit sorgvollem Blick immer noch stützte und sie fragend anstarrte.
    „Tut mir Leid, mir wurde kurz schwarz vor Augen…“, sagte sie entschuldigend, doch Ren schaute sie immer noch unruhig an…
    „Tu nichts, was dir schaden könnte. Ich will nicht, dass du dir weh tust…vor allem nicht wegen mir…“, sagte er ernst, er machte sich wirklich Sorgen.
    Kyoko guckte ihm erst tief in die Augen, bevor sie sich überhaupt von seinem Blick lösen konnte und sagte dann, wieder vollkommen fit: „Danke, dass du dich um mich sorgst!//Wirklich…das freut mich mehr als du dir denken kannst…// Aber mir geht es gut!!! Ich war nur etwas zu schnell gerannt und wenn man dann so plötzlich stehen bleibt, kann einem nun manchmal schwarz vor Augen werden…Aber egal, komm lass uns reingehen!!!“
    Ren begutachtete sie immer noch skeptisch, tat aber was sie sagte und betrat die Bar.
    An der Rezeption fragte Kyoko nach einem freien Zimmer. Sie wollte wohl in keine öffentliche Karaokeveranstaltung, die nebenan mit krächzenden Tönen zu vernehmen war, sondern nur mit Ren alleine singen.
    Die Frau hinter der Theke nickte ihr zu und übergab ihr einen Schlüssel.
    „Raum 103, wollen sie Bedienung? Oder wollen sie per Telefon bestellen?“, fragte sie noch dazu.
    Kyoko schaute unsicher zu Ren, der gerade in dem Moment neben ihr aufgetaucht war.
    „Per Telefon, bitte!“, übernahm er Kyokos Antwort, nahm dem Mädchen den Schlüssel aus der Hand und ging schon mal nach oben. (Vorstellung einer Karaokebar ist in diesem Fall vll unrealistischxD ich weiß es nich, war noch nie in einer T_T)
    Kyoko folgte ihm, wenn auch überrascht und lächelte, bevor sie die Treppe nach oben stieg, noch einmal der Frau zu.

    Als Kyoko das Zimmer betrat, sah sie, dass Ren schon mitten im Raum stand und sich umsah.
    Das Mädchen tat es ihm gleich und betrachtete den großen Fernseher, auf dem eine Anzeige aufleuchtete, die ihnen sagte, sie sollten einen Song wählen. Das ganze war auf einer kleinen Erhöhung aufgebaut, auf der ein Mikro stand. Der Raum war klein, und hatte an sich keine sonderbar angenehme Atmosphäre, aber das würden sie schon machen… Da war sich Kyoko sehr sicher.
    Ren drehte sich zu Kyoko um und grinste ihr entgegen.
    „Nun sag mir mal, warum du uns ganz allein in einen schalldichten Raum bringen wolltest!“, neckte er sie erneut.
    Kyoko jedoch schien sich allmählich an seine spitzen Bemerkungen gewöhnt zu haben und ließ sich nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen.
    „Zum Singen natürlich!!! Bitte du darfst anfangen!!!“, sagte sie herausfordernd und schloss die Tür hinter sich, nahm Platz und griff sich eine der Salzstangen die vor ihnen schon ausgebreitet standen.
    Ren überlegte kurz, ging auf die Bühne und wählte mit der Fernbedienung einen Song aus.
    Kyoko war gespannt, er hatte einen sehr schönen Song ausgewählt…“Itoshi hito“ von Miyavi.
    Ob er diesen Song so rüberbringen konnte? Hatte er eine gute Stimme?
    Vieles ging Kyoko durch den Kopf, dann spielte das Intro an.
    Ren flüsterte in das Mikro…und die schauspielerischen Fähigkeiten waren nun deutlich zu erkennen.
    Er fixierte Kyoko mit einem Blick, der sie sofort fesselte und nur noch auf sein Gesicht starren ließ.
    Seine Augen, die sichtbar mit Wärme und Liebe gefüllt waren, als er den ersten Vers des Liedes sang und das mit einer Stimme, die der von Sho eigentlich weit überlegen war…
    Warum sang er nicht auch noch? Genau das ging Kyoko durch den Kopf. Er hatte doch eine wundervolle Stimme und seine Ausstrahlung war perfekt!!! Wieso sang er nicht?
    Doch ihr fiel erst jetzt die Kinnlade herunter, als er zum Refrain kam. Wie konnte ein Mensch nur so viel Gefühl in ein Wort legen? Es war unglaublich…Ren hatte ein Megatalent…
    Sie hörte ihm gebannt zu und war als er kurz vorm Ende des Liedes von der Bühne sprang und auf sie zuging extrem überrascht, aber positiv. Er kam ihr immer näher und gab ihr mit aller Intensität des Songs einen sanften Kuss auf die Wange um dann danach wieder auf die Bühne zu hüpfen und das Mikrofon wieder in den Ständer zu stecken.
    Kyoko saß erst einmal regungslos da, als Ren sich kurz räusperte fasste sie sich jedoch wieder und und klatschte begeistert.
    „Wow Ren, du hast ein Megatalent!!! Wieso singst du nicht auch?“, fragte sie ihn, als er ihr von der Bühne entgegenkam.
    „Nun, ich hasse es zu singen…und wieso sollte ich etwas tun, was mir keinen Spaß macht? Talent hin oder her…Ich wollte immer nur schauspielern…singen kam für mich nie in Frage…“, antwortete er ehrlich und setzte sich neben Kyoko auf die Couch, die mit im Zimmer vor dem Esstisch stand.
    „Willst du was bestellen?“, fragte er sie noch und griff zum Telefon, es war schon spät am Abend und sie hatten seit dem Mittag nichts mehr gegessen, Kyoko musste hungrig sein.
    „Ja, bestellt mal eine Runde Sushi!“, sagte sie lachend und schenkte ihm darauf ein Grinsen. Sie fand es schön zu wissen, was Ren mochte und was nicht, sie war sich sicher, dass wenige wussten, dass Ren singen konnte, aber nicht sang, weil er es nicht mochte. Auch diesen Hintergrund fand sie toll. Es gab viele die einfach nur berühmt werden wollten und deshalb ins Showbiz einstiegen. Doch Ren gehörte nicht zu ihnen. Er war einfach nur ein Schauspieler mit Leidenschaft und Herz und das hatte die Welt da draußen gemerkt und ihn berühmt gemacht.
    Ren rief währenddessen unten an und bestellte das von Kyoko gewünschte Sushi.
    Nachdem es vorbeigebracht und auf den Tisch gestellt wurde, nebenbei wurden auch noch Getränke verteilt, forderte Ren Kyoko mal zum Singen auf.
    Sie lachte erst und meinte, das würde er nicht hören wollen. Doch als sie in sein Gesicht sah, war ihr klar, sie musste singen….
    Also stand sie auf und ging zur Bühne. Im Gegensatz zu Ren war ihr etwas mulmig zumute. Ihr Leben lang schon hatte man gesagt sie könne absolut überhaupt nicht singen…Sie hoffte, dass es diesmal nicht genau so war…
    Ren beobachtete wie angespannt sie war…und es zauberte ein Lächeln auf seine Lippen.
    Sie war süß so nervös, vor allem da sie über das Kabel des Mikros stolperte und die Fernbedienung 2mal fallen ließ, bis sie einen Song gewählt hatte und mit dem Mikro in der Hand unsicher auf der Bühne stand.
    Als Ren ihren angespannten Gesichtsausdruck sah musste er sofort los lachen. Was Kyoko noch einen Tick wütender im Gesicht werden ließ, die Augen schloss und auf das Intro des Songs wartete.
    Ren verstummte auch sofort als die Melodie ertönte und den Song „With or without you“ von Hikaru Utada anspielte. Es war ein sehr schöner Song mit viel Gefühl gesungen und die Originalsängerin hatte auch eine sehr ergreifende Stimme.
    Kyoko fing an den Text zu singen. Ren zuckte kurz zusammen, ihre Stimme war schräg und verfehlte jeden Ton, sie hatte kein Talent, was das Singen betraf…das stand fest…
    Er musste sich fassen, er wollte sie nicht unterbrechen…und wenn er weiterhin so blickte wie jetzt würde er sie sicher aus dem Konzept bringen.
    Er konzentrierte sich fest auf ihren Ausdruck und versuchte ihre Stimme zu ignorieren, was ihm wirklich nicht leicht fiel…aber als er sich erst einmal auf ihren Ausdruck konzentriert hatte, konnte er auch sofort ihre Stimme ignorieren. Kyokos Ausdruck war atemberaubend…unheimlich fesselnd… Sie musste diesen Song sehr lieben, das stand fest.
    Er konnte es sehen, ihre Gefühle. Wenn sie sang waren alle in ihrem Gesicht erkennbar…und das schockte ihn richtig.
    Er hatte sie noch nie so glücklich und traurig zugleich gesehen…nicht einmal als Koon.
    Doch der Schlag traf ihn als sie die Augen öffnete und ihn direkt ansah. Was für ein Gefühl…es bereite Ren ein starkes Kribbeln im Bauch, wie er es noch nie zuvor gespürt hatte.

    Kyoko beendete erschöpft den Song und ging wieder hinab von der Bühne.

    Ren kam es vor, als wäre gerade eine Elfe von der Bühne zu ihm herab geschwebt…

    „Ren, alles okay?“, fragte sie ihn verwundert, denn er hatte einen ihr eigentlich sehr bekannten Blick drauf…aber…wieso jetzt? Was hatte sie getan?

    Der Schauspieler stand auf von seinem Platz, als ihm Kyoko direkt gegenüber stand, schnappte sie mit seinen Händen, drückte sie an sich, wandte sich der Couch zu und ließ sich mitsamt dem Mädchen darauf fallen.

    Kyoko starrte ihn verwundert und hochrot an. „Re…Ren? Was hast du vor???“, fragte sie verunsichert.

    Ren grinste ihr nur wieder mit seinem verführerischstem Lächeln als Antwort zu und drückte ihre Hände sanft, separat neben ihrem Kopf, auf das Möbelstück, nur um sie kurz darauf wieder loszulassen und ihre Bluse aufzuknöpfen.

    Kyoko hatte erstmal komplett erstarrt ihre Hände so liegen lassen, wie er sie sie platziert hatte und seinem Handeln schweigend zugeguckt. Als er jedoch anfing ihre Bluse aufzuknöpfen und langsam über ihre Schultern streifen ließ, fasste sie sich sofort und schnellte hoch aus dem Liegen und verpasste ihm, durch den Schock ungewollt eine Kopfnuss.
    Ren kniff die Augen zusammen und starrte ihr verwundert entgegen.
    Die Schauspielerin jedoch hatte sich durch diese Aktion in Rage gebracht und fauchte ihm nun entgegen:
    „NIEMAND DARF OHNE MEINE ERLAUBNIS EINFACH SO MEINE BLUSE AUFKNÖPFEN!!! KLAR???? MACH DAS NOCH MAL EINFACH SO UND ICH VERPASS DIR NICHT MEHR NUR EINE KOPFNUSS!!!“

    Ren wich zurück, war aber nach dem Gesichtsausdruck sehr beleidigt.
    //Niemand…pah…danke…//, dachte er mies gelaunt und setzte sich wieder stur, ohne Kyoko auf ihren Wutausbruch zu antworten aufrecht auf das andere Ende der Couch, neben Kyokos Füße und stopfte verärgert Sushi in sich hinein.

    Kyoko beobachtete sein trotziges Verhalten…doch…was hatte sie denn getan? Sollte sie sich nicht gegen ihn wehren? Sie wollte es schließlich nicht…nicht hier…nicht so plötzlich…aber sie konnte es sich selbst nicht vorstellen, dass Ren wegen der Ablehnung beleidigt war…es musste etwas anderes sein…
    Sie richtete sich auf und wollte ebenfalls ein Stück Sushi schnappen, was ihr jedoch nicht gelang…Ren schnappte es wohl bedacht, genau dieses Stück zu nehmen und nicht die vielen anderen, die viel näher bei ihm standen.
    Kyoko bedachte ihm mit einem verärgerten Blick und nahm sich dann das nächste Stück.
    So ging das immer weiter, bis alles alle war und Ren dann auch sofort aufstand und zur Garderobe ging um sich seine Jacke anzuziehen.
    Kyoko schaute ihm teilweise eingeschüchtert entgegen, noch nie war er so trotzig gewesen…was hatte sie getan?

    Der Schauspieler, der ausnahmsweise mal nicht sein wahres Gesicht verbarg, ging schon runter bevor Kyoko überhaupt in ihre Jacke schlüpfen konnte und fragte an der Theke nach der Rechnung.
    Sobald ihm der Preis genannt wurde, schrieb er das auf einen Check und legte ihn der Frau hin. Während Kyoko eifrig die Treppe runter gelaufen kam und ihm einen besorgten, aber auch boshaften Blick zuwarf.
    Ren erwiderte diesen mit Kühle und Gleichgültigkeit und ging ohne ein Wort zu sagen schon nach draußen auf die Straße.
    Kyoko tappte ihm wütend hinterher nachdem sie sich bei der Frau für das Zimmer bedankt hatte.

    Sie holte ihn mit schnellen und weniger eleganten Schritten, wie er ging, ein und stellte sich wütend vor ihn.
    „Sag mal, was gibt dir das Recht so trotzig zu sein???!!!“, schrie sie ihn an.
    Ren ignorierte sie und ging einfach an ihr vorbei.
    „Hey!!! ICH REDE MIT DIR!!! HALLOOO???? MISTER REN TSURUUUUGAAAA!!!!!“, schrie sie immer aufgebrachter bis Ren dann doch stehen blieb und ihre Frage lustlos beantwortete:
    „Ich bin kein „Niemand“! Mag zwar okay sein, wenn du sagst, dass du nicht willst, aber das war…ach vergiss es!!!“
    Wütend ging er weiter und schritt durch die Eingangstür seines Apartments.
    Kyoko folgte ihm wieder, nachdenklich…//Okay…ja…das war vielleicht etwas übertrieben…aber wenn er einen so anguckt…dann hab ich eben das Gefühl, als würde sein normaler Menschenverstand nicht wirken…er sieht dann so aus, als sei er einfach…von nichts abzubringen….ich sollte ihm das sagen….vielleicht ist er dann nicht mehr so sauer…//
    Doch sie blieb erstmal schockiert stehen, bevor sie das tun konnte…
    Er ging die Treppen hoch…er fuhr nicht mit dem Aufzug?// Hallo??? Och nein!!! So beleidigt kann er doch nicht ernsthaft sein!!! Hmmm na gut…sein Pech!!!//, dachte Kyoko diesmal trotzig und stieg in den Aufzug.
    Neun Stockwerke höher stieg sie aus und wartete an der Haustür.
    Ren kam etwas verzögert an, doch zu schnell um den Rest der Treppen auch noch hochgegangen zu sein…er musste im 2ten oder 3ten Stock den Aufzug gerufen und benutzt haben und offensichtlich im 8ten Stock wieder ausgestiegen um dann die letzte Treppe noch hoch zulaufen…
    Kyoko verdrehte die Augen…
    Ren selbst wunderte sich innerlich über dieses kindische Verhalten und seine seltsame Reaktion…
    Jedenfalls war er jetzt sehr müde und schloss gähnend die Tür mit der Karte auf.
    Kyoko seufzte kurz und folgte ihm in seine Wohnung.
    „Ren, tut mir Leid, ich habe etwas überreagiert…aber deine Reaktion ist trotzdem mehr als nur kindisch!!!“, kam eine etwas vorwurfhaltige Entschuldigung von Kyoko und der Schauspieler drehte sich um.
    „Ich weiß…“, sagte er und seufzte selbst. „Tut mir auch Leid…dass ich dich einfach so überfallen hab…“, sagte er dennoch mit verärgertem Unterton hintendran und zog seine Jacke aus und kurz darauf entledigte er sich auch noch seinem Hemd.
    Kyoko war von einem immer noch leicht wütendem Gesichtsaudruck in einen schockierten gesprungen und sagte emsig: „Hey!! Behalte deine Klamotten gefälligst an!!!!“
    Ren schaute sie noch mal an und sagte dann immer noch mies gelaunt: „Nein...ich bin müde ich gehe ins Bett…Gute Nacht!“
    Er wollte schon in Richtung Schlafzimmer verschwinden, als Kyoko plötzlich rief: „A…aber!! Ich weiß noch gar nicht wo ich schlafen soll!!! Oh!! Ich hab vergessen meinem Wirt und meiner Wirtin bescheid zu sagen, dass ich woanders übernachte!!!“, fiel ihr geschockt ein und sie rannte sofort zum Telefon.
    Ren überlegte kurz…bis ihm eine winzige Kleinigkeit einfiel…er hatte sein Bettzeug und seinen Futon für Gäste verliehen…Ein Nachbar feierte heute eine Party und er hatte ihn darum gebeten…
    „Tut mir Leid…ich habe kein Gästebett…und kein Bettzeug…leg dich in mein Bett wenn du müde bist…“, grinste er auf einmal gut gelaunt und verschwand dann in der Schlafzimmertür.
    Kyoko riss geschockt die Augen auf, während sie darauf wartete, dass im Daruma-ya jemand den Hörer abnahm. //WAS?????// *tut* *tut* *klack* „Ja? Hallo? Wer spricht da?“ //Kann doch nicht sein….//
    „Hallo?“ //ich soll….//
    „Ist da jemand? Hallo???“ // In Rens Bett…m…mit ihm zusammen….ah…was? AH!!!//
    „Ja hallo, tut mir Leid, ich bin es Kyoko!“, sagte das Mädchen, als es ihre Gedanken wieder geordnet und im Griff hatte.
    „Ah, hallo Kyoko-chan!!!“, sagte die Wirtin erfreut, was von ihrer Untermieterin zu hören.
    „Ich rufe an, weil ich sagen wollte, dass ich heute nicht mehr nach Hause komme…ich…übernachte bei einem…Freund…“, sagte sie zögerlich in den Hörer des kabellosen Telefons.
    „Einem Freund? Oder deinem Freund?“, fragte die Okami-san scherzhaft und war überrascht, als sie eine Weile nur das Knarren der Dielen unten im Daruma-ya hörte.
    „Kyoko-chan? Alles klar?“, fragte sie besorgt nach.
    „Eh ja…ich war nur gerade in Gedanken!!! Natürlich nur einem Freund…ahaha, also dann!!! Tschüss!!! Auf Wiedersehen!!! Bis morgen!!!“, sagte sie eilig und legte abrupt auf.
    Die Wirtin starrte verwundert in den Hörer, grinste dann aber. „Aha…also hast du wohl einen Freund Kyoko-chan…Stell ihn mir mal vor demnächst…“, murmelte sie wissend und lachte noch den ganzen Abend über, über jede noch so kleine Kleinigkeit. Der Chef starrte sie schon komisch an, doch ihr Lächeln konnte ihr keiner mehr nehmen…

    Kyoko stand währenddessen schluckend vor Rens Schlafzimmertür.
    Ob sie da wirklich reingehen sollte? Dieser Ort war ihr momentan eher als die Höhle des Löwen bekannt…

    Nach einer Weile der Überlegung und des Hin und Hers, hatte sie sich für das Betreten entschieden und war mutig in das Revier des Löwen getreten.
    Sie ging an das Bett und hörte ihn darin leise schnarchend. Er war tatsächlich so müde gewesen, dass er so schnell eingeschlafen war…erstaunlich…
    Sie sah sich nach etwas um, auf dem sie die Nacht verbringen könnte…und fand einen Sessel unmittelbar in der Nähe von Rens Bett… //Schließlich glaubt er doch nicht ernsthaft, ich würde in seinem Bett übernachten!!!//
    Sie schob den Sessel etwas zu Rens Bett. Ihr war unwohl wegen des Gewitters draußen, was sich gebildet hatte und wollte schon in seiner Nähe sein…wenn auch noch einen Teil Abstand bewahren…sie betrachtete den schlummernden Ren, er war wirklich süß…
    Sein Gesicht hatte auch keine erbosten Gesichtszüge mehr wie vorher…er war ganz friedlich und das war nicht geschauspielert…
    Es war sehr selten ihn so zu sehen…und irgendwie hatte sie das Gefühl von Stolz und Freude in sich…
    Sie war sich sicher, dass sie seit langer Zeit die erste war, die ihn so sehen durfte…
    Als sie ihn so betrachtete, fielen ihr langsam ihre Augenlieder zu und sie vergaß das Donnergrollen und das Plätschern des Regens um sie herum…das einzige was sie wahrnahm war Rens leises Atmen, das sich ab und zu mit einem Schnarchen vermischte…Sie fühlte sich sicher und geborgen in seiner Nähe und schlief ein.

    *krach*

    Ein lautes Donnern ließ das Mädchen nach 5 Stunden wieder hochschrecken es war 4.00 Uhr morgens.
    Schnell atmend und mit rasendem Herzen sah sie sich um und stellte fest, dass sie in dem Schlafzimmer von Ren Tsuruga war und nicht irgendwo von einem Jäger erschossen wurde… Sowas hatte sie geträumt, als sie in die Traumwelt abgedriftet war und in die Rolle einer kleinen Fee geschlüpft ist…
    Langsam beruhigte sie sich wieder und schaute den immer noch fest schlummernden Schauspieler in seinem Bett an.
    Doch plötzlich sah sie im Licht eine Bewegung…etwas kleines schwarzes bahnte sich seinen Weg zu Rens Bett hoch und ließ Kyoko erschrocken aufschreien.
    „Ahhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie sie durch das Zimmer und schon saß Ren aufrecht und geschockt in seinem Bett.
    „Was? Was ist los???“, fragte er sich sorgend und verstand Kyokos Gestik am Anfang nicht, die dauernd auf sein Bett zeigte mit einem angsterfüllten Ausdruck im Gesicht.
    Ren schaute erst nach ungefähr einer Minute auf seine Bettdecke auf der das schwarze Etwas gerade krabbelte und ihm ging ein Licht auf… Er packte es an den Beinen und trug es, offenbar genervt, zu seinem Balkon, wo er die Tür öffnete und plitschnass, ohne das Vieh zurückkam.
    „Zufrieden?“, fragte er gereizt, nahm sich ein Handtuch aus dem Minibad nebenan und trocknete sich ab.
    „Immer noch so gereizt?“, fragte sie traurig, eigentlich wollte sie den Streit von vorhin längst beiseite legen…
    „…Nein…nur müde…“, sagte er und sah, dass Kyoko einen Sessel vor sein Bett geschoben hatte.
    „Warum steht der Sessel da? Hast du etwa darauf geschlafen?“, fragte er und legte sich nebenbei wieder in sein Bett.
    „Hm…ja…Ich schlafe doch nicht einfach so in deinem Bett…!“, sagte sie verlegen und setzte sich ebenfalls in den Sessel zurück.
    Ren begegnete ihr daraufhin erneut mit einem beleidigten Blick. Er konnte nicht nachvollziehen was sie hatte…mochte sie ihn denn doch nicht so sehr, wie er es sich erhofft hatte?
    „D…das hat nichts mit dir zu tun!!!! Nur meine Moralvorstellungen machen mir da einen Strich durch die Rechnung…ich wurde so erzogen und nun ja…ich weiß nicht…ich sollte eigentlich auch nicht hier sein… Ich meine, nicht, dass ich nicht hier sein will…also ich…ahh….“, sie wurde rot, während sie immer weiter nach Ausflüchten suchte…sie wusste nicht, was sie sagen sollte, dass er nicht wieder beleidigt war…schließlich war er es sofort, wenn sie seine Näher verweigerte…das hatte sie bemerkt…und eigentlich war sie auch glücklich darüber, dass er sie bei sich haben wollte…doch…das konnte sie nun wirklich nicht…sie konnte doch nicht einfach in seinem Bett schlafen!!! Selbst wenn es keine „derartigen“ Hintergünde hatte, wie er es vorhin in der Karaokebar versucht hatte…
    Auch dort, war ihr langsam klar geworden, dass er nicht mit ihr spielte…sonst wäre er nicht so beleidigt gewesen. Er musste sie mögen…und genau das…machte diese Sache mit dem „in seinem Bett übernachten“ noch komplizierter, als sie schon war.
    Als sie nach dieser Ansprache verlegen in sein Gesicht schaute, lächelte er sie an, so lieb wie sonst nie…sein allerheiligsten heiliges Lächeln strahlte ihr entgegen. Und sie wusste nicht warum…was hatte sie denn jetzt schon wieder getan? Sie dachte, sie hätte es durch ihre Ansprache schlimmer gemacht und nicht so zum Guten gewendet…das war ihr unheimlich…Ren hatte extreme Stimmungsschwankungen!!! Das musste es sein!!!
    Sie bedachte ihn mit einem verdutzten Blick. Er hingegen stieg wieder aus seinem Bett kam halbnackt (für Kyoko schon zu viel xD) auf sie zu und packte ihre Hand. Er zog sie aus dem Stuhl und sie fiel schon ohne ihr Gleichgewicht automatisch in Richtung Bett.
    Kyoko war verwirrt…nein, was hatte er denn jetzt vor????

    Pause o.~ *fies grins*

    Kyoko: Ren!!! Du wirst doch nicht!!!!
    Ren: Hmm…wer weiß *verschmitztes Lächeln aufsetz*
    Reino: Sag mal…komm ich in dem Kap hier noch vor, oder ist das ein Ren x Kyoko kap???
    Ich: Letzteres Reinischatzi, sorry, muss sein.^^
    Reino(verstimmt): Na toll…gaaaaanz toll und ich hock hier dumm rum, super…
    Ich: Ach komm Kirschjoghurt!!!! Nächstes Kap wird’s besser!!!
    Reino: Ich red nicht mehr mit dir…
    Ich:*heul* NAIIIIIIINNN!!!!! Du kannst doch nicht!!! NEIIIIIIIN!!!!!!*heul**in Ecke verkriech und Reino deprimiert anguckt*
    Reino:*zufrieden grins*
    Kyoko: ähm kommt…macht weiter!!!
    Ren: Oho du kannst es wohl gar nicht erwarten?
    Kyoko: Grr!!! Halt den Mund!!!
    Reino: Nur du bist laut Rotkäppchen!!!
    Kyoko: AUSSS!!!!
    Reino: Behandle mich nicht wie einen Hund!!
    Ich: Gell!!! Das darf nur ich!!!
    Reino: Gen- äh..was????
    Ich: Ach nix…
    *weiterschreib*


    Kyoko war gerade im Begriff auf das Bett des Schauspielers zu fallen, als sie zurückgezogen wurde und erstaunt und verblüfft auf Rens Schoß saß. Der sich selbst in den Sessel gesetzt hatte und nun beide Arme um Kyoko legte, sodass sie nun von hinten von ihm umarmt wurde.
    Sie lief komplett rot an, sagte aber nichts.
    Ren hingegen murmelte vor sich hin: „Wenn du nicht in mein Bett kommen willst, werde ich eben zu deinem Bett.“
    Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter, umarmte sie weiterhin fest und schloss die Augen.
    Kyoko, immer noch wie eine Tomate angelaufen, brauchte erst mal ihre Zeit um zu registrieren was passiert war.
    Doch nachdem sie alles noch mal in ihrem Kopf durchgegangen war, verschwand die Röte aus ihrem Gesicht und ein sanftes Lächeln erschien. Sie fühlte sich wohl, ihn so nah um sich zu haben…
    Glücklich lehnte sie ihren Kopf an seinen, der immer noch auf ihrer Schulter lag, schloss sie Augen und schlief in seinen Armen, auf seinem Schoß, in einem Sessel seines Schlafzimmers, fröhlich ein.

    Kap 14 Ende(Bemerkung des angestrengten Autors: ENDLICH!!!!)



    Re: Disastrous Love

    josichan - 28.04.2007, 14:26


    Kap 15

    Ein verrücktes Haus

    {teure Apartmentwohnung, laut aufgedrehter Fernseher mit einer Comedyshow}

    „Buahahahaahahahah!“, krümmte sich Sho vor lachen und fiel fast von der Couch.
    Er schaute wie üblich eine Comedyshow und konnte sich nicht mehr halten vor Lachen. Seine unordentliche Wohnung war recht zugemüllt, und es gab viel zu viele Luxusmöbel, als er jemals hätte drin sitzen können. Sein Kühlschrank war voll mit Fertiggerichten und die voll gestellten Schränke hatten wohl noch nie einen Staubwedel oder ein Staubtuch gesehen. Sein übermäßig großes Bett in seinem verdunkelten Schlafzimmer war durcheinander gewühlt und die Bettdecke hing schlaff von der Bettkante.

    Vor das riesige Apartment in seinem Hochhaus fuhr ein Motorrad ran, der Besitzer mit einem schwarzen Mantel nahm den Helm ab und zeigte sein äußerst helles Vampirgleiches Gesicht, das im Mondschein noch heller erschien als es tagsüber war. Seine Handschuhe zog er von den Händen und eine ebenso helle Haut mit lauter mystischen Ringen kam zum Vorschein. Das silbern glänzende Haar der Person schwang mit dem leichten Wind mit und seinem Gang, als er auf das Hochhaus zuschritt.

    Gelangweilt ging die in schwarz gehüllte Person die weißen Treppen hinauf, bis zum 2ten Stock des Hochhauses. Hier sollte er wohl wohnen, Sho Fuwa…
    Das vampirgleiche Geschöpf klopfte an die Tür und das laute Gelächter sowie der aufgedrehte Fernseher verstummten augenblicklich. Leise hörte man das Entriegeln einer Tür und ein Mann mit halb offenem Hemd, normalen Jeans und verwirrt verstrubbelten blonden Haaren kam zum Vorschein. Er hatte eine erstaunte Miene aufgesetzt als er die Person vor sich sah.
    „Reino?“, fragte er ungläubig und kratzte sich am Kopf.
    „…Ja …mein Gott, wie verwahrlost du aussiehst, wenn du nicht in der Öffentlichkeit bist…“, sagte er scheinbar etwas angeekelt und ging, ohne zu fragen, ob er überhaupt rein durfte in die Wohnung.
    „Hey!!! Ich hab…mich etwas ausgeruht!!!“, schrie Sho sofort wieder aufgebracht und ließ wütend die Tür laut hinter sich krachen, ehe er dem elegant voranschreitenden Sänger folgte.

    Reino sah sich im Wohnzimmer um. Er schaute vom laufenden Fernseher hinüber zu der Pizzaschachtel und weiter zum verglasten Couchtisch, auf denen Flecken von Cola waren und weiter zum Haufen Klamotten auf dem einzigen Stuhl an einem hochmodernen Esstisch.
    „…Sehr nett und aufgeräumt hier!“, sagte er spöttisch und ihm huschte ein ironisches Lächeln ins Gesicht.
    „Wenn du hier einfach so auftauchst!!! Erwarte nicht, dass alles blitzblank ist!!!!“, rief Sho erzürnt.
    „Der Staub da ist sicher schon Monate alt…Seit wann ist Kyoko nicht mehr deine Hausfrau?“, fragte er amüsiert und machte sich sichtbar darüber lustig, dass Sho vom Wort „selbstständig“ sicher noch nie etwas gehört hatte.
    „HALT DEN MUND!!!! WARUM BIST DU ÜBERHAUPT HIER???!!!“, schrie er nun deutlich rasend vor Wut, er hatte wohl seinen wunden Punkt getroffen…Kyoko…

    Reino wartete einen Moment ab und betrachtete gelangweilt seine langen spitzen scharfen Fingernägel.
    Sho wurde immer wütender, doch bevor er wieder los schrie sprach Reino gelangweilt: „Ich bin hier um dich abzuholen…ich denke du wirst dir in deinem kleinen Hirn schon zusammen reimen können wieso. Also los, komm mit…zieh dir aber mal besser was schwarzes an…“
    Sho starrte ihn verwirrt und wütend zugleich an….begriff dann aber, allmählich. Er ging in sein Schlafzimmer.
    Reino setzte sich auf die Couch, setzte seinen Ellenbogen auf die Lehne rechts neben sich und stützte seinen Kopf darauf ab, während er das stumme Bild des Fernsehers verfolgte und dann wieder gelangweilt in die Richtung des Schlafzimmers starrte.
    Nach wenigen Minuten kam Sho mit einer schwarzen Stoffhose und einem schwarzen Pullover aus seinem Schlafzimmer und starrte Reino immer noch sichtbar wütend entgegen.
    „Fertig?“, provozierte ihn Reino erneut, mit einem gehässigen Blick und stand von der Couch auf.
    „Ach übrigens solche Shows verbrennen Gehirnzellen, vorausgesetzt man hat welche.“, fügte er hinzu und drückte den Ausknopf des Fernsehers, damit sie nun wirklich endlich los konnten.
    Sho schwieg beleidigt und ging schon mal zur Tür. Während Reino sich auch langsam auf den Weg machte und, während der wütende Sänger seine Schuhe anzog hinaus auf den Gang trat.
    Er lief schon mal die Treppen herunter und zu seinem Motorrad, von dem er schon mal den Helm aufnahm und sich überzog, unter seinem Sitz zog er den zweiten Helm hervor und wartete geduldig auf seinen Verbündeten.
    Dieser tapste ungeschickt aus dem Gebäude hervor und Reino dachte sich schon//Na das kann ja was werden…//, er reichte dem immer noch wütend blickenden Sänger den Helm und setzte sich schon mal auf das Motorrad.
    „Kann ich nicht mit meinem eigenen fahren?“, fragte Sho verärgert, der den nicht sonderlich coolen Helm abbekommen hatte…was ihn erstmal schon gegen den Strich ging…ebenso, dass er nicht durch die Gegend sausen durfte und sich auch noch an diesem….Hund….festhalten musste…
    Er war verstimmt…und das zeigte er deutlich doch Reino warf ihm einen vernichtenden Blick zu und er gab sich geschlagen. Er setzte den uncoolen gelben Helm mit Sternen auf und betrachtete sehnsüchtig Reinos einfach nur schwarzen Helm, hockte sich auf das Motorrad und hielt sich, sichtbar unwohl, an Reinos langem Mantel fest.
    Dieser fuhr sofort los, bevor der Sänger hinter ihm sich anders entschied und raste von der Seitenstraße auf die Hauptstraße in einem atemberaubenden Tempo.
    Die überfüllten Straßen Tokios überquerte er indem er durch die Lücken zwischen den stehengebliebenden Autos fuhr und kam somit leicht in die Richtung die er wollte, Harajuku.

    {seltsame prunkvolle Villa}

    Nach rasanten Abbiegungen und einigen neuen Bremsspuren auf den Straßen Tokios kamen sie in der Lorystreet an und hielten vor der imposantesten und am merkwürdigsten gestalteten Villa an.
    Sho stieg sofort ab und nahm den Helm angewidert vom Kopf.
    „Also…du planst echt den Raub dieser Akte…weißt du wie verdammt groß diese Villa ist?“, sagte Sho der sich nach der Fahrt wieder beruhigt und nun eher aufgeregt und verwirrt war.
    „Er hat einen Tresor in der Mitte des Gebäudes…da müsste die Akte sein…also los!“, sagte Reino, stieg von seinem Heiligtum und nahm ebenfalls den Helm ab. Sho streckte ihm darauf sofort das gelbe Ding entgegen und zog angewidert von dem Teil seine Hand schnell wieder zurück.
    Der gelassene Sänger nahm es, packte es wieder unter den Sitz und steckte seinen Helm ebenfalls hinein, es war immerhin genug Platz dadrin. Dann zog er den Motorradschlüssel und steckte ihn in seine Tasche.
    Sho guckte ihn ungläubig an, das schafften sie seiner Meinung nach nie…überhaupt über den Zaun zu kommen…
    Während Sho versuchte gedanklich über die Eisenstäbe der Fassade oder durch die dicht bewachsenen Büsche in das Gelände zu treten, ging Reino kurzerhand zu dem geölten nicht quietschenden Tor am Eingang und öffnete es mit einem Dietrich.
    //Verdammt woher hat er dieses Zeugs!!!//, dachte Sho und folgte ihm teilweise beeindruckt, aber auch unsicher in den grünen dunklen Vorgarten, der mit einem Springbrunnen, auf dem zwei Engel mit Herzpfeilen in entgegen gesetzte Richtungen schossen, tausende Rosen und weiteren hübschen Blumen verziert war. Bestimmt ein toller aber auch verrückter Anblick, vor allem bei Tageslicht. Doch all das interessierte den konzentrierten Sänger nicht, er suchte schon nach einem offenen Fenster…durch die Haustür konnte er nicht…dort war eine sehr gute Alarmanlage platziert, das wusste er.
    Nach einigem Umherblicken sah er auch eines, aber in dem brannte Licht…er schaute weiter, Sho war währenddessen an seine Seite getreten.
    „Du willst durch’ s Fenster?“, fragte er ungläubig und ließ seine Augen über die Villa huschen.
    „Ja…du Trottel und jetzt rede gefälligst leiser!!!“, zischte Reino in einem Flüsterton und ging etwas weiter nach links, er hatte ein weiteres Fenster entdeckt, lichtlos, offen und einfach perfekt, denn es war sogar nur im zweiten Stock.
    Sho folgte ihm und schwieg. Der düstere Sänger kletterte gerade vor seinen Augen ein perfekt stehendes Gitter empor und landete ohne Probleme oder gar Wunden in dem dunklen Zimmer, er winkte Sho herauf und ging schon mal weiter, höchst wahrscheinlich die Gegend sichern.
    Sho guckte grimmig, fing dann aber doch an das Gitter hochzuklettern und landete kurz darauf ebenfalls in dem Raum. Reino war bereits bei der Tür und schaute in den abgedunkelten Gang. Erschrocken wich er wieder zurück.
    //Was…war das? Etwas dunkles ist hier gerade eben vorbeigehuscht und das in einem rasenden Tempo…//, dachte er verwirrt und war zum ersten mal an diesem Abend unsicher…diese Villa…war alles andere als normal…

    Sho war währenddessen hinter ihm aufgetaucht und schaute nun ebenfalls in den Gang: „Was hast du denn? Der ist doch total leer!!!“, bemerkte er verwirrt aber belustigt und Reino warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
    „Ach verstehe unser Hündchen hat mal wieder seine Psychokräfte angewandt!“, flüsterte Sho immer noch arrogant und mit einem fiesen Grinsen, was Reino weniger juckte. //Verdammt, den kann man ja echt gar nicht ärgern!!!//, dachte Sho grimmig und schritt, nachdem Reino es immer noch nicht tat und weiter auf Gott und die Welt wartete, ungeduldig hinaus.
    Sofort kam ein Poltern und ein schmerzhafter Aufschrei von dem Etwas was nun schmerzlich auf dem Boden kauerte.
    „Wusste ich’s doch, dass da was war…“, sagte Reino und schritt nun ebenfalls auf den Gang neben den wütenden Sho, der den Übeltäter mit zornigem Blick umklammert in der Hand hielt.
    „Nette hochwertige Rollschuhe!“, bemerkte Reino und leuchtete mit einer Minitaschenlampe in den Gang und gerade direkt auf Sho.
    „Nun aber los, das etwas das eben hier war könnte jederzeit wieder kommen…“, fügte der gelassene Sänger hinzu und sein absolutes Gegenteil von seiner Stimmungslage stand tatsächlich auf.
    Sho erweckte den Verdacht gleich wütend drauf los zu schreien, doch er schien sich zu beherrschen. Die Tatsache hier in einem fremden Haus auf unbekanntem Gebiet und auch noch als Einbrecher mit geplantem Diebstahl zu sein, schien seinen Verstand eingeschaltet zu haben, noch ein mal würde ihm das nicht passieren…
    Behutsam hinter Reino gehend, der sich elegant einen Weg durch die Dunkelheit bahnte, schaute er die übertriebenen Wandverzierungen an…wirklich übertrieben…
    Im Lichte der Taschenlampe blendete der goldene Bilderrahmen richtig von den roten Wänden und die Kunst die darauf abgebildet war, passte eher in den Louvre als in eine riesige Villa in Harajuku.
    Perlenartige Geflechte mit goldenen Blättern und roten Schleifen hingen von den im ganzen Flur verteilten kaminroten samtenen Vorhängen und rahmten die ohnehin schon auffälligen Bilder und Skulpturen nochmals ein.
    Sho hasste diesen Stil und für seine Augen war es eine Qual diese Kunst so zu verunstalten, er hasste diese Villa immer mehr und mehr…
    Urplötzlich hörten sie ein Geräusch, Reino glitt schnell zur Seite und zog Sho mit an die Wand, während er die Taschenlampe ausknipste und seelenruhig abwartete.
    Kurze Zeit später flitzte ein schwarzer Stoff mit goldenen Locken an ihnen vorbei und verschwand in der nächsten verdunkelten Tür.
    Reino und Sho fragten sich, warum hier kein Licht war, wenn hier so viel los ist und vor allem…
    //WAS IST DAS FÜR EIN DING???//
    Doch bevor sie weiterdenken konnten hörten sie ein quietschen und knarren, dass sich nur langsam durch den dunklen Flur schleifte. Man konnte es als Schritte bezeichnen wenn ein dumpfes metallisches Geräusch vom Boden her schallte und vielen Menschen in Horrorfilmen die Adern gefrieren ließ.
    Verärgertes und trotziges Gemurmel entwich dem metallenen Etwas als es nur knapp an ihnen vorbeiging und leise konnte man die Worte: „…mnnnchhassequasversteckennrüstng…“, vernehmen.

    Nachdem schallend eine Tür zuschlug, machte Reino die Taschenlampe wieder an und bahnte sich erneut einen Weg durch das Haus. Er betrachtete die Skizze, die er von dem Bauplan des Hauses im Internet abgezeichnet hatte und versuchte zu erkennen wo sie waren.
    //Noch drei Türen, dann sind wir in der Mitte des großen weiten Raumes…und dort gibt es eine Tür…//
    Er öffnete die erste Tür links von ihm und ging durch einen weiterhin verdunkelten Raum geradewegs auf die Tür geradeaus zu.
    Sho wich ein leises Fluchen über die Lippen und Reino schaute sich daraufhin ein mal verwundert im Raum um. Es wäre ein ganz normaler Raum gewesen, wenn hier nicht Menschen mit einer Kerze am Kopf, lauter Poster und Privatfotos von Ren Tsuruga, einem offensichtlich nach Kyokos Künsten hergestelltem Voodoopüppchen des Schauspielers und ein ganzer Stapel Spielfilme mit ihm herumlagen oder an der Wand hingen.
    Reino lächelte und meinte daraufhin, dass das Mädchen, die diesen Raum hier eingerichtet hat ihm gefallen würde. Sho starrte ihn geschockt an, dann sagte der Anführer Vie Ghouls gelassen: „Hat doch einige Ähnlichkeit mit Kyoko, nicht wahr?“
    „Was? Nein!!! Nicht mit der jetzigen!!!“, versicherte ihm Sho und dachte an das Mauerblümchen, dass er vor Jahren für Kyoko Mogami hielt.
    „Hm…ich meine nicht die Poster…mich faszinieren die Voodoopuppen.“, grinste Reino und deutete auf die von Ren.
    „…diese Eigenschaft hatte sie vorher nicht…“, sagte Fuwa kopfschüttelnd und wollte demnach, dann auch sofort in den nächsten Raum.
    Reino lachte kurz hohl und folgte ihm…zu spät jedoch, der Sänger war erneut hingefallen…
    „Fuwa…mach weiter so und du kannst deine Karriere wegen dämlichen Verhaltens beim Diebstahl vergessen…“, scherzte er belustigt und leuchtete dem, schon wieder die Wut ins Gesicht steigenden, Visu ins helle Gesicht.
    „Sehr lustig!“, fauchte dieser und stand auf, diesmal war er über einen Kleiderbügel gefallen. Sie befanden sich wohl in Rory Takaradas umfangreicher Kleidersammlung. Reino leuchtete ein mal schräg durch den Raum und wurde fast von den glitzernden Kleidern geblendet. Hier hatte er wohl wirklich jedes Kostüm gesammelt, von prunkvollen Abendgarderoben bis hin zu zerfetzten Lumpen mit pinken Rüschen hing hier alles herum.
    Beeindruckend, wenn man den Präsidenten LMEs nicht kannte…
    Doch sie hatten keine Zeit sich hier lange umzusehen und hatten auch nun wirklich keine Lust darauf.
    Die Klamotten die hier herum hingen, waren alle nichts für sie, entweder zu bunt oder zu kitschig und außerdem waren sie wohl maßgeschneidert und damit für jeden, außer Takarada selbst, unbrauchbar.
    Sie gingen durch die letzte Tür und betraten einen riesigen Raum mit Breitbildschirm, luxuriösem Sofa, schweren Kronleuchtern, altmodischen Teppichen, modernen und doch antiken Tischen und letztlich mit einem leeren Sockel. Was dort wohl mal gestanden hatte…eine Ritterrüstung?
    Sho schloss die Tür hinter sich und Reino nahm einen Zettel vom Wohnzimmertisch, den er soeben bemerkt hatte.

    An meinen lieben Richard-chan.

    Akte versteckt? Danke! Ach und was ich sie noch bitten will, meine Enkelin wollte seit langem Mal wieder mit mir verstecken spielen…Sie war so frustriert Ren in letzter Zeit nicht mehr gesehen zu haben, dass ich nicht anders konnte, als ja zu sagen. Schließlich bin ich daran schuld, dass er nicht mehr bei LME herumläuft… Ebenso wie Kyoko…
    Nun, da ich ihr alle ihre Spielgefährden genommen habe, muss ich eben herhalten…und das im Ritterskostüm…
    Jedenfalls bitte ich sie alle Lichter im Haus abzuschalten, außer dem Arbeitszimmer, da muss ich noch ein Drehbuch durchgehen und bitten alle Bediensteten nach Hause zu schicken.
    Vielen Dank, Richard.

    Mister President.

    „Jetzt wird mir so einiges klar…“, murmelte Reino und legte den Zettel auf den Tisch zurück. „Fuwa!!! Komm her dort hinten ist die Tür!!!!!“, rief Reino leise dem verstört dreinblickenden Sho entgegen, der den riesigen Breitbildfernseher betrachtete.
    Ertappt rappelte er sich auf und entgegnete ein genervtes „ja“ um kurze Zeit später mit Reino vor der Tür zum Tresor, zumindest nach Skizze, zu stehen.
    Reino nahm ein zwei Paare Handschuhe aus seinem schwarzen Ledermantel und gab eines an den Sänger hinter ihm, als er sich seines anzog.
    Er drückte die Türklinke herunter und sie glitt quietschend auf. Aber in dem Raum hier war kein Tresor.
    Die Tür schloss sich als Sho eintrat und sperrte sie in den vollkommen leeren kahlen, verfliesten Raum ein.
    „NA GANZ TOLL!!!“, schrie Sho aufgebracht und trat gegen die Tür.
    „RUHE DU VOLLTROTTEL!“, schrie Reino nun ebenfalls aufgebracht zurück.
    „Weißt du das, genau dieses Verhalten von dir der Trick ist? Keine Panik!!! Ruhig bleiben, die Tür geht schon wieder auf…“, sagte er noch dazu in ruhigerem Ron und wandte sich der weißen Flieswand rechts zu. //Nach Plan wäre hier der Tresor…//
    Der Sänger begutachtete die Wand und Sho trat immer noch nervös neben ihn.
    „Da ist nichts!!!“, meckerte er mies gelaunt.
    „Sei nicht so voreilig…“, belehrte ihn Reino und fuhr die Fuhren zwischen den einzelnen Fliesen mit den Fingern entlang.
    „VERDAMMT NOCH MAL DA IST NICHTS!!!!!!!!“, kreischte Fuwa wütend und schlug mit der Faust gegen eine Fliese, die nachgab und nun eine rote Leuchtschrift zierte mit dem Buchstaben Y.
    „Nichts? Tatsächlich?“, fragte der Leader Vie Ghouls spöttisch nach.
    Wütendes Gemurmel kam von Sho Fuwa, der sich energisch die Hand rieb.
    //Hmm…Y…//
    Reino drückte die Fliese darunter und ein R erschien, er drückte die folgende und ein weiteres R auf einer weißen Fliese kam zum Vorschein. Nachdenklich drückte er die vierte doch sie ließ sich nicht bewegen.
    Sofort sauste seine Hand mit dem schwarzen Handschuh nach oben und berührte sie oberste Fliese, die sich ebenso leicht wie die anderen drei mit Leuchtschrift eindrücken ließ. Ein O erschien.
    Sobald es jedoch da war verschwanden die Buchstaben und die Fliesen schoben sich hoch. Nichts geschah….Offenbar die falsche Reihenfolge…//IRRO…hmmm, sicher RORY…//
    Reino drückte die Fliesen erneut aber diesmal so, dass die Reihenfolge dem ersten Namen des Präsidenten entsprach. Doch als er fertig war, geschah das gleich wie zuvor und die Leuchtschrift verschwand wieder. Doch auf einer Reihe Fliesen leuchtete eine andere Schrift auf: „Warning, next time is the last time!“
    //Okay…das heißt keine Fehler…//
    Mutig drückte Reino erneut die Fliesen, Sho jedoch zitterte nervös und fragte ihn dauernd, ob er das richtige tat. Reino schwieg nur und ließ sich nicht abbringen.
    Dieses Mal hatte er die Reihenfolge von Rorys Namen rückwärts genommen…Y-R-O-R…wenn es falsch war, würde irgendetwas geschehen, wessen er sich nicht bewusst war und hoffte auch nie herauszufinden…
    Sicher war es schmerzhaft…und genau das wollte er um jeden Preis vermeiden…

    Als die Buchstaben wieder erlischten und die Fliesen sich hervor schoben, fasste sich Sho gebannt an den Kopf und wartete ab, dass er erschossen werden würde oder ähnliches.
    Reino selbst blieb stumm stehen und schloss die Augen, wartend auf ein Geräusch, das sein Leben beendete. Und da war eines…ein Quietschen und Knarren erfüllte den Raum und ließ Sho sowie Reino verblüfft an die Wand in der Mitte starren.
    Dort hatte sich soeben die Flieswand auseinander geschoben und ein Geheimfach mit Goldbarren und Papieren freigegeben, ebenso wie unsäglichen Ketten mit Diamanten und Perlen. Es sah aus wie der Schatz eines Piraten, wenn nicht so viele weiße Papiere dort drin wären.
    Reino ging darauf zu und ignorierte die meisten Papiere und die Goldbarren, ebenso wie die Ketten, während Sho das alles neidisch begutachtete.
    Der Sänger von Vie Ghoul hatte nur ein Papier im Blickfeld das ganz oben auf dem Stapel lag, die Akte von Ren Tsuruga und somit seine Vergangenheit und seinen alten Namen, die nur Rory Takarada kennen konnte…
    Er nahm das Dokument und öffnete es um gleich mal einen Blick hinein zu werfen.
    Er las erstmal den ersten Zettel behutsam.

    Künstlername: Ren Tsuruga

    Wohnort: Tokio

    Section: Schauspiel

    Genauerer Wohnort: Luxusapartment 302, Nobunaga-straße, Tokio

    Telefon: 019073xxxxx

    Name: Koon Roberts-Takeshima

    Reino stutzte kurz und konnte nicht glauben was er las, verwirrt las er weiter…

    Früherer Wohnort: New York City, New York, U.S.A.; Kyoto, Japan

    Nein...das konnte doch nicht sein....Ren Tsuruga war? Nein!!! Unmöglich!!!

    Reino hatte genug gelesen, für ihn stand eines fest…er wollte hier heraus und nachdenken, alleine, in Ruhe….
    Sho guckte ihm angespannt über die Schulter: „Und? Und? Was steht da? Hast du was gefunden?“
    „Nein, da steht nichts…“, sagte Reino und wollte die Akte zurück in den Tresor packen, doch Sho hielt ihn auf: „Vergiss es!!! Das will ich wenigstens lesen!!!“, er nahm ihm die Akte ab und schloss den Tresor.
    Reino guckte ich unberührt an. „Tu, was du willst…jedenfalls ist unser Bündnis aufgelöst sobald wir hier raus sind, klar?“
    „Was? Willst du dich nicht mehr an Tsuruga-“
    „Nein, kein Bedarf!“, entgegnete er nachdenklich und mies gelaunt und ging zur inzwischen unverschlossenen Tür. „Na…wenn du meinst…“, murmelte Sho sauer und folgte ihm, schließlich war er noch abhängig von dem Sänger vor ihm, ohne Reino kein Licht und ohne Licht kein Ausgang…jedenfalls ohne weitere Schmerzen…
    Doch Reino ging nicht den üblichen Weg zurück. Er ging zum Fenster öffnete es und stieg auf den Baum davor um dann sofort tonlos hinabzugleiten. //Super…wie soll ich das hinbekommen?!!//, dachte Fuwa verärgert und kletterte auf den Baum um dann genauso herunter zu rutschen, was erstens die Handschuhe zerstörte und zweitens ab der Hälfte der Höhe unmöglich war, als er das Gleichgewicht verlor und den Rest nach unten fiel. Der nasse Boden war auffällig, es hatte wohl geregnet während sie da drinnen auf der Suche nach der Akte waren…
    Reino lächelte noch einmal kurz amüsiert ehe er zum Tor ging und es öffnete. Kurz darauf, saß er auch schon mit Helm auf dem Motorrad und fuhr, ohne auf Sho zu warten, los in Richtung Tokio.
    Dieser schrie ihm wütend nach und ging zur Hauptstraße, wo er dann müde und mit der Akte in der Hand ein Taxi rief. Der Fahrer fuhr ihn bis an sein Haus, wo Sho ihm sagte, er solle kurz warten, sein Geld habe er oben. Der Fahrer schaute ihn wütend und misstrauisch an. Es war unvermeidlich, dass er ihm bis in die Wohnung folgte und dann dort mit seinem Geld und einem saftigem Trinkgeld zufrieden wieder zu seinem Taxi zurückschlenderte.

    Reino hingegen war, als er Zuhause angelangt war in seine Villa marschiert und hatte sich kurz darauf auf sein Bett geschmissen. Doch er stand wieder auf und ging auf eine Schublade zu um ein Foto herauszuziehen.
    Er betrachtete das uralte und schon etwas eingerissene und zu oft gefaltete, knittrige Foto von einem blonden Jungen mit braunen Augen…
    „Es kann nicht sein…“, murmelte er verzweifelt und zerriss energisch das Foto. Dann schmiss er die Fitzel in den Papierkorb neben seinem Schreibtisch und schmiss sich wieder auf das Bett…

    {Ein wundervoller Morgen in Rens Apartment}

    Glitzernde Sonnenstrahlen zauberten einen regenbogenfarbigen Klecks auf Kyokos zierliches Gesicht und ließen sie langsam die Augen öffnen. Wo war sie? Jedenfalls war es angenehm warm hier…
    Sie schloss noch ein mal kurz die Augen und lächelte glücklich ehe sie einen wohligen Geruch erkannte und sie wieder erschrocken aufriss.
    Sie starrte nach oben und sah direkt in Rens Gesicht dessen Kinn jetzt auf ihrer Stirn lag. Sie wurde tomatenrot und befreite sich mit einem großen Ruck aus Rens Armen, stieg geschockt und panisch atmend auf und starrte den Schauspieler ihr gegenüber an, der langsam begann seine Augen zu öffnen.
    „Hn…guten Morgen Kyoko-chan.“, sagte er schläfrig und lächelte ihr freundlich entgegen.
    Die Schwarzhaarige setzte sich verblüfft auf das Bett hinter ihr und fasste sich nachdenklich an den Kopf.
    Für Ren ein sehr netter Anblick, doch er beherrschte sich und grinste nur weiter…
    „Erinnerst du dich nicht an das was passiert ist?“, fragte er sie charmant und ließ seine Augenbrauen hoch und runter fahren. Für jede Frau, die ihre Erinnerung verloren hatte kein gutes Zeichen…doch Kyoko fasste sich, denn sie erinnerte sich nun doch wieder was geschehen war.
    Nach dem Fotoshooting war sie zu Ren gefahren worden und war auch kurz in der Karaokebar mit ihm…
    Dann war sie hier wieder bei ihm und sollte in seinem Bett schlafen…letztendlich hatte sie es sich auf dem Stuhl daneben bequem gemacht, dann eine Spinne gesehen und Ren dadurch aufgeweckt…
    Dieser hatte dann widerum beschlossen mit ihr auf diesem Stuhl zu schlafen…wie hatte er es noch einmal ausgedrückt? Ach ja er wollte zu ihrem „Bett“ werden…
    Kyoko stieg erneut die Röte ins Gesicht.
    „Kyoko-chan?“, fragte Ren nun besorgt.
    „Eh? Alles okay!!! Wie spät ist es?“, fragte sie und beruhigte ihn.
    „Ehm…“, der Schauspieler warf einen flüchtigen Blick zu seinem Wecker, „8:30 Uhr!“
    „Was???????? So spät????????!!!!!!!!!!!“, schrie Kyoko ihm entgegen und flitzte ohne vorher nachzufragen ins Bad.
    Ren seufzte…//Wir haben doch erst um 10 Drehbeginn…//
    Er ging schon mal in die Küche und bereitete das Frühstück vor, er selbst hätte nur eine Toastscheibe gegessen ohne alles und wäre dann los, aber Kyoko zuliebe schob er Brötchen in den Ofen und war selbst überrascht, dass er welche gefunden hatte. Er stellte Butter und Marmelade auf den Tisch und verteilte die Teller und das Besteck, als Kyoko auch schon aus dem Bad getigert kam.
    „Wow…das hätte ich nicht gedacht…“, sagte sie ernsthaft überrascht, als sie die Küche betrat.
    „Was? Das ich Frühstück mache, oder welches da habe? Welchen Tee willst du?“, fragte er sie und hielt ihr drei verschiedene Teepackungen entgegen.
    „Den Erdbeer da! Das welches da ist…das mit dem Frühstück machen, muss ein Gentleman wie Ren Tsuruga doch beherrschen…!“, sagte sie kühl, aber im Scherz und Ren verdrehte kurz die Augen, ehe er mit dem Wasserkocher den Tee aufgoss.
    Kyoko setzte sich schon mal auf einen der zwei Stühle und wartete darauf, dass Ren den Tee abstellte und die Brötchen aus dem Ofen holte.
    „Tut mir Leid…ist ein ziemlich westliches Frühstück!“, sagte er entschuldigend und setzte sich ihr gegenüber.
    „Macht nichts! Traditionell ist auf Dauer eh langweilig!“, entgegnete sie und lächelte.
    „Itadakimasu!“
    Ren lächelte bedrückt. //Das ist bei mir traditionell…//
    „Was hast du Ren? Bedrückt dich etwas?“, fragte sie ihn aufmerksam.
    „Nein…nicht wirklich…“, sagte er und wollte das Thema sichtlich nicht weiter vertiefen…
    „Hm…mir fällt ein…wolltest du mir nicht noch etwas sagen?“, fragte sie ihn übertrieben heiter.
    „Hm?“, Ren wusste wirklich nicht, was sie wollte.
    „Gestern im Restaurant meintest du, du wolltest mir etwas sagen…“, sagte sie forsch und warf ihm einen durchdringenden Blick zu.
    „Hab ich doch später schon getan…“, wich er aus.
    „Aha das „ich mag dich“? Das konntest du mir aber in der Öffentlichkeit sagen!“, sagte sie empört, Ren wollte einfach nicht mit der Sprache herausrücken.
    „Weißt du was ich überlegt habe?“, sagte sie, als er schwieg.
    „Was?“, fragte er und aß das Brötchen vor ihm nebenbei hastig auf.
    „Das, das was du mir gesagt hast, also das „ich mag dich“, war in der Öffentlichkeit die Normalform und in deinem Apartment wäre es sicher der Superlativ gewesen.“
    Ren, der gerade seinen Tee trank, verschluckte sich abrupt und hustete erstmal.
    „Ich bitte dich, verschone mich am Morgen mit Grammatik…“, sagte er und räusperte sich erneut, während er sich am Kopf kratzte.
    Kyoko warf ihm einen finsteren Blick zu, aber seine Gestik hatte ihn verraten…ebenso wie seine eigene Divise…//Ren…wenn man etwas verheimlichen will, sollte man es immer verneinen, wenn es einem an den Kopf geworfen wird…//
    Sie aß das Brötchen zu ende und trank den Tee aus, stand dann auf und nahm die Teller sowie die Tassen und stellte sie in den Geschirrspüler, während Ren, missmutig, dass sie ihm half den Rest der Gegenstände in den Schränken verstaute.
    Als er fertig war, wollte er schon in Richtung Bad dahinschwinden.
    Doch Kyoko hielt ihn auf: „Ren?“
    „Ja?“, fragte er verwundert und drehte sich wieder zu ihr um.
    „Zu dem Superlativ…Ich dich auch!“, sagte sie vergnügt und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange.
    Ren wurde rot und starrte sie fassungslos an. Dann beruhigte sich sein Herzschlag wieder, er nahm ihr Kinn in seine Hand, zog es hoch zu sich und kam ihrem Gesicht immer näher. Er schloss die Augen und sie ebenfalls, ehe seine sanften Lippen ihre weichen Lippen berührten und sie somit miteinander verschlossen…

    Kap 15 ende

    Kap 16

    Der Beginn allen Übels…

    Ein glänzender warmer Sonnenstrahl durchflutete den engen Gang im Onsen des Drehortes, der an diesem Tag überfüllt mit Crewmitgliedern war.
    Sie warteten alle ungeduldig auf die Hauptdarsteller, doch noch war niemand in Sicht. Bis sie ein leises Quietschen von Reifen hörten und Reino von seinem Moped stieg und auf sie zu kam.
    „Reino-san!!! Das ist ja mal eine Überraschung, dass sie erster sind!!!“, sagten die Crewmitglieder gut gelaunt, doch der Sänger gab ihnen weder eine Antwort, noch nahm er auch nur Notiz von ihnen. Er ging schnurstracks in seine Umkleidekabine und sagte nicht einmal dem verdutzten Regisseur „hallo“.
    Kurze Zeit später stieg eine heitere Kanae zusammen mit Yashiro aus einem gelben Taxi und lief lebensfroh zum Regisseur den sie ebenso freudig begrüßte: „Guten morgen Kinchu-san! War eine lange Auszeit! Ich freue mich sie wieder zu sehen!!“
    „Guten morgen Kotonami-san, ja leider, ich musste noch ein paar Details abklären, aber jetzt können wir wieder drehen. … Wissen sie was mit Reino-san los ist? Er scheint mies gelaunt…“, sprach der Regisseur betrübt…kein Drehtag konnte bei diesen Hauptdarstellern normal ablaufen…wirklich keiner…
    Er seufzte und schaute Kanae erwartungsvoll an, sie war immer diejenige die alles mitbekam und selbst nicht wirklich in die Angelegenheiten verwickelt war…
    „Nein…ich habe keine Ahnung…aber vielleicht ist er Tsuruga-san und Kyoko-chan über den Weg gelaufen…“, lachte sie herzhaft, Reinos Kummer interessierte Kanae nicht ein Stück…
    „*seufz* Nun gut…wissen sie denn wenigstens wo die anderen bleiben?“, fragte der entmutigte Leiter des Films und schaute auf seine Armbanduhr.
    „…Nein…Yashiro-san? Wissen sie wo Tsuruga-san sein könnte?“, fragte die Schauspielerin Rens Manager.
    „Nein…Moment ich rufe ihn an…“, gab der von sich und zog sein Handy hervor um kurz darauf die Nummer des berühmten Schauspielers zu tippen und sich das Gerät nervös ans Ohr zu halten.
    Das teure Handy gab nur einen kurzen Piepton von sich und der Bildschirm verdunkelte sich, das Plastik darauf zerberstete und die Hülle verlor ihren Lack.
    „Mist…ich habe meine Handschuhe vergessen….“, gab Yashiro verdutzt von sich und Kanae starrte ihn zusammen mit dem Regisseur verwundert an.
    „Zerstören sie jedes Handy so???? Ich hatte ja schon davon gehört, dass Ren und sie fast jede Woche ein neues Handy brauchen! Aber ich hielt es bis jetzt für ein Gerücht….“, fragte Kanae daraufhin mit aufgerissenen Augen und verdutzter Mine.
    „Fast jede Woche…das ist etwas übertrieben…ich vergesse meine Handschuhe nicht so oft…“, meinte Yashiro und winkte ab, für ihn war das Thema nun gegessen…
    Kurz darauf fuhr auch ein silberner Sportwagen vor die Tür und ein Großgewachsener braunhaariger Mann stieg elegant aus dem Gefährt und reichte dem schwarzhaarigen Mädchen daneben höflich die Hand. Ren und Kyoko kamen ebenso gut gelaunt wie Kanae auf sie zu und begrüßten jeweils alle Crew- und Drehmitglieder.
    „Da sind sie ja!!!!! Wunderbar dann kann’s ja bald weitergehen!!!“, rief der Regisseur begeistert.
    „Kyoko wo warst du gestern ich hatte dich angerufen auf dem Handy!“, bemerkte Kanae und schaute beleidigt drein, sie hatte noch immer keine Rückmeldung bekommen.
    „Eh? OH!! Tut mir Leid!!!“, sagte Kyoko und kramte ihr Handy aus ihrer Tasche. „Ja stimmt…tut mir Leid ich hatte noch nicht nachgesehen…was wolltest du denn?“, fragte sie ihre Freundin und die begann auf einmal ganz heimtückisch zu grinsen.
    „Na wissen ob du dir bei Tsuruga-san nen gemütlichen Abend gemacht hast.“, ein wirklich heftiges Grinsen zierte ihre Lippen und ihr viel sofort auf wie Kyoko die Röte ins Gesicht stieg…
    „Kanae…ich muss dir was sagen, aber lieber privat...okay?“, Kyoko betrachtete die ganzen Crewmitglieder um sie herum.
    „In der Maske?“, fragte ihre Freundin und als Kyoko zustimmend nickte grinste sie noch einmal.
    „Okay!“

    Kanae ging schon mal auf die Kabinen mit der Maske zu, während Kyoko noch einmal etwas mit ihrer Rolle besprach:
    „Wie war das mit dem Ende? Das ganze wird dir demnächst überlassen, nach der Szene die wir heute drehen könnt ihr anfangen das Ende selbst zu schreiben…“, sagte der Regisseur erfreut, „Ich hoffe das ist euch recht! Ich dachte mir das wäre sicher eine gelungene Herausforderung für die berühmten Schauspieler, die mir glücklicherweise zur Verfügung gestellt wurden.“
    //Takarada-san wollte es so…ansonsten hätte er den Regisseur im Regen stehen lassen….//, dachte Kyoko belustigt über ihren Agenturchef und antwortete dann mit einem Lächeln: „Mir ist es recht…ich freue mich auf jede Herausforderung!!!“
    „Dann bin ich beruhigt!!“, sagte der Regisseur keinesfalls auch so klingend…//Mist…ich hatte so ein schönes Ende…//

    Kanae wollte gerade die Tür öffnen, als aus der Maske daneben ein immer noch mies gelaunter Sänger trat und sie sofort böse anfunkelte. „Morgen“, entkam seiner knurrigen Kehle dann doch noch und Kanae erwiderte sein Morgen kurz angebunden.
    Reino schritt weiter auf den Regisseur zu und ignorierte Kyoko vollkommen, die gerade an ihm vorbei zu Kanae ging.
    „Ich bin soweit fertig…“, sagte Reino dem Regisseur mit einem finsteren Blick und schaute dann noch finsterer zu Ren, der ihm ebenfalls einen teuflischen Blick zuwarf. Doch als der Sänger in die wütend funkelnden Augen des Schauspielers sah, unterbrach er den Blickkontakt und ging weiter ohne nur ein Wort zu sagen in den Innengarten und setzte sich auf einen Stein.
    Rens Mine war von Wut in Verwunderung gewichen und betrachtete nun Reino, der gerade einen Stein in den kleinen Teich warf.
    „Was ist denn mit dem los?“, fragte er seinen Manager und den Regisseur worauf er nur Schulterzucken erntete und es dann auch dabei beließ. Wer weiß welche seltsamen Gedanken gerade in dem Kopf dieses Verrückten umherschallten. Ren jedenfalls wollte es gar nicht erst wissen…

    „Also Kyoko erzähl mal!!! Was ist denn passiert?“, fragte Kanae begeistert und konnte sich beim Umziehen schon gar nicht mehr konzentrieren, sodass sie ihr T-Shirt erst einmal falsch herum anzog.
    Kyoko strahlte übers ganze Gesicht und antwortete glücklich: „Ren und ich!!! Wir sind zusammen!!! Inoffiziell…aber zusammen!!!! Ich habe ihn sogar schon geküsst!!! Es war ein so tolles Gefühl!!! Kanae!!! Kanae? Kanae??!!“, Kyoko starrte ihre Freundin an, die gerade ihre Kinnlade wieder aufstützen wollte und somit erstmal nicht antworten konnte.
    „Ehm…das ist echt toll Kyoko!!!“, sagte sie schließlich und umarmte ihre Freundin. //Super, dann ist ja alles klar…endlich…hat ja lange genug gedauert…Ich wusste doch, dass du glücklich wirst mit Ren, Kyoko!!! Ich wusste es doch!!! Jetzt kann sicher niemand mehr dazwischen funken…na ja vielleicht die Presse, aber wir haben ja Takarada-san…//
    „Okay dann lass uns diesen Film schnell zu ende drehen und den Rest der Störenfriede beseitigen!!!“, strahlte nun auch Kanae zuversichtlich.
    „Nein Kanae…dieser Film ist der ganze Stolz des Regisseurs und wir sind dafür verantwortlich, dass er noch an einiges an Tiefe gewinnt…“schnell um jemanden loszuwerden“ werde ich diesen Film nicht drehen.“, sagte Kyoko ernst, doch Kanae nickte.
    „Du hast Recht…das war ein dummer Spruch von mir…Kyoko…du bist wirklich eine gute Schauspielerin!!! Ich freue mich, dass das aus dir geworden ist!!! Wie sollen wir das nennen? Love-Me-Section-Mitglied Nr. 1 startet durch!!!“, lobte sie ihre Freundin.
    „Nein Kanae, wieder falsch…Love-Me-Double von LME bricht alle Schauspielrekorde!!!!!!!“, lachte sie und Kanae stimmte mit ein. So ausgelassen- waren sie ewig nicht mehr gewesen…Kyoko erinnerte sich an ihr Versprechen nach dem Kuss.

    {Flashback}

    Ren hielt Kyoko noch eine ganze Weile in den Armen, ehe sie zu ihm hoch sah. „Heißt das wir sind jetzt zusammen?“, fragte sie ihn schüchtern. Ren lachte herzhaft: „Wenn du willst? Aber lieber noch inoffiziell, wer weiß was die Medien einen wieder anhängen…“
    „Okay!!“, grinste sie zufrieden und schmiegte sich glücklich an Rens Brust.
    „Erzählst du mir jetzt deine Geheimnisse?“, fragte sie ihn mit einem niedlichen Lächeln im Gesicht.
    Ren schluckte kurz…“Ich….habe keine wirklichen Geheimnisse.“, log er…er wusste, dass er genügend hatte um damit das Volumen der halben Welt zu füllen…doch, das würde sicher ihre gerade entstandene Beziehung zerstören…das wollte er nicht…niemals…
    „Oh…na ja…ich habe eins…“, sagte sie teilweise verärgert, schaute dann jedoch wieder auf und ihm direkt in die Augen.
    „Ich bin Bou!“, kicherte sie.
    „WAS???!!!“, in Rens Gesicht machte sich eine enorme Röte breit.
    „Aber keine Angst…deine Geheimnisse, die du mir noch nicht erzählt hattest…“, sie warf ihm einen strengen Blick zu, „…sind bei mir sicher!“
    Ren grinste, jedoch mit einem schlechten Gewissen…//Mag ja sein, dass sie da sicher sind…aber, dass sie keine Auswirkungen auf dich haben…kann ich mir weniger vorstellen…//

    {Flashback-ende]

    Inzwischen waren alle Schauspieler fertig umgezogen und geschminkt, die letzten Kameras schwenkten und stellten sich ein, sowie der Ton. Das Auto indem sie anfangen würden zu drehen stand vor dem Onsen und die Schauspieler befanden sich im äußeren Flur, der mit Holz verlegt war und leicht orange vom Sonnenlicht leuchtete.
    „Alles fertig? Okay? Action!“, gab der Regisseur die Anweisung und die Kameras nahmen auf.

    {Film}

    Nachdem Satoru(Kanae) den Standort eines alten Pflegers in dem besagten Heim, aus dem sie und Jatorus(Reino) Schwester stammten, ausfindig machen konnte und einen Termin mit ihm festgelegt hatte, wollten alle vier nun dort vorbei um endlich herauszufinden welches Mädchen Jatorus Schwester war und ob sie überhaupt noch lebte. Akira(Ren) war mit vollem Eifer dabei, genauso wie Satoru und Yoko(Kyoko), nur Jatoru war nicht so begeistert davon…dabei war es seine Schwester…ahnte er vielleicht schon etwas?

    {Reinos Gedanken}

    //Für mich gibt es heute nur eine Herausforderung…mich an Kyoko-chan aus Kyoto ranzumachen…die Lustlosigkeit und die Wut auf Akira bekomme ich locker hin…//

    {Film}

    Sie stiegen alle in das Auto ein, Akira übernahm den Fahrersitz, Satoru den Beifahrersitz samt Landkarte auf ihrem Schoß und warf Akira immer noch einen bösen Blick zu, ganz verziehen oder glauben tat sie ihm immer noch nicht.
    Jatoru und Yoko bekamen die hinteren Sitze und setzten sich schweigend dahin, wenn Jatoru auch andauernd zu seiner Angebeteten herüberschaute, die Sehnsucht in seinem Blick war sehr intensiv, fast schon zu intensiv…
    Akira warf ihm einen wütenden Blick im Rückspiegel zu, was Jatoru nicht ein mal mitbekam, Satoru jedoch und sie sagte ihm schroff: „Nun fahr endlich!!!“
    Yoko verstand währenddessen gar nichts, sie hatte weder Jatorus sehnsüchtigen Blick nach ihr mitbekommen, noch Akiras Warnung an den Mann neben ihr, Satorus Wut erklärte sie sich weiterhin durch das Missverständnis am Mittagstisch vorhin.
    Doch ihr Blick war klar an Akiras Rücken geheftet. Er hatte einen wirklich schönen Rücken…
    Sie schüttelte kurz den Kopf und sah hinaus aus dem Fenster. Die roten und orangen Blätter der Wälder verschwammen an der beschlagenen Scheibe und verschwanden bald vollkommen als sie auf die Autobahn bogen. Die Scheibe war nicht mehr beschlagen und man sah sattgrüne Felder und hohe spitze Berge sie sich verworren aus dem felsigen Boden an den unmöglichsten Stellen rankten. Bepflanzt mit Tannen sahen sie aus wie ein Ölgemälde und fast nicht echt…es sah so perfekt aus.
    Irgendwann sie wusste nicht mehr wann, denn sie war am Fenster eingeschlafen und auf die Kopflehne ihres Rücksitzes zurückgesunken, erreichten sie eine große Stadt und hielten in einem abgelegen Viertel an, das jedoch seinen eigenen außergewöhnlichen Glanz hatte und keinesfalls ein Armenviertel war.
    „Yoko aufwachen!“, sprach Jatoru sanft und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
    Yoko blinzelte und schlug dann schnell die Augen auf. „Sind wir schon da?“, fragte sie ohne die Geste von Jatoru ebend auch nur zu realisieren.
    „Ja.“, sagte Akira und stieg schon aus dem Auto.
    „Hast ganz süß geschlafen, Yoko. Jatoru hat’s gefallen!“, grinste Satoru ihrer Freundin zu. Ihr hatte sie verziehen, sie hatte sich auch nicht an Akira rangemacht…zumindest kam ihr das nicht so vor.
    „Hm? Oh nein!!! Sag bloss ich habe irgendwelchen Blödsinn geredet und er hat gelacht?!“, antwortete Yoko geschockt.
    „Nein…eh…Jatoru sag doch was…“, ermutigte Satoru ihn.
    Doch er zuckte mit den Schultern: „Nein lass…sie ist eben etwas naiv…das wird schon noch…ich mag diese Art von ihr!“, er grinste seiner neu gewonnenen Freundin und Verbündeten zu.
    Yoko schaute ihn verwirrt an. Sein letzter Satz kam bei ihr klar an…er mag ihre naive Art???
    Sie schüttelte jedoch erneut den Kopf und stieg aus dem Auto, wobei sie direkt neben Akira landete.
    Sofort waren alle ihre vorigen Gedanken tatsächlich verschwunden.
    Satoru und Jatoru folgten ihrem Beispiel und sie standen nun alle vor dem Haus mit der Nummer 13.
    „Welches Haus ist es Satoru?“, fragte Akira sie vorsichtig nicht noch einen Fehler zu machen…er liebte Satoru, doch…er wusste nicht, was ihn an Yoko so beschäftigte…wirklich nicht…
    „Wir sind genau richtig!“, antwortete sie bissig und stieg die ersten Treppenstufen hinauf um auch sofort zu klingeln.
    Der Rest folgte ihr ohne ein Kommentar und schon öffnete ein älterer Mann mit Grauen Haaren und weißem Schnurrbart die Tür.
    „Guten Tag! Mein Name ist Satoru, erinnern sie sich? Wir wollten sie zu der Schwester von ihm befragen!“, sie deutete auf Jatoru der gerade wieder Yoko einen verstohlenen Blick zugeworfen hatte und auf Satorus Bemerkung aufschaute. Der ältere Mann musterte ihn und dann Yoko aufmerksam, die ihm einen unschuldigen Blick zuwarf.
    „Ja…kommt herein!“, sagte er freundlich und warf Yoko dann wieder einen nachdenklichen Blick zu, ehe er sie alle die Treppe hinauf in sein Wohnzimmer führte, nachdem sie sich Mänteln und Schuhen entledigt hatten.
    „Ich habe etwas Kuchen und Kaffee besorgt, nehmt euch nur!“, bot er ihnen eine Kanne schwarzen Kaffee, mit bereitgestellter Milch und Zucker, sowie einen Blechkuchen an.
    „Den hat meine Frau netterweise gebacken, bedient euch nur!“
    „Vielen Dank!“, kam es einstimmig von den Besuchern und sie setzten sich alle 4, wie die Hühner auf der Stange auf die breite Couch.
    „Also…ihr wollt wissen, wer sie Schwester dieses jungen Mannes ist? Nun es gibt nicht viele Mädchen, die nachts ausgesetzt werden…mich wundert es jedoch, dass du nicht weißt wer es ist Satoru.“, er grinste das Mädchen, dass er früher lange gepflegt hatte lieb an.
    „Nun…ich weiß wer es ist…aber Jatoru…willst du es wissen?“, fragte der alte Mann den Jungen und er schüttelte den Kopf.
    „Nein…lieber nicht…“, sagte er ernst…also hatte er doch einen Verdacht…
    „Nun…du musst es aber wissen, was du mit diesem Wissen anstellst bleibt dir überlassen…ich möchte dich später mal privat noch einmal darauf ansprechen. Die anderen geht es weniger etwas an…
    Jatoru, wenn du weißt wer es ist…versprich mir…tue nichts was das Gesetz verletzt…“, er schaute ihn ernst an und Jatoru warf ihm einen traurigen aber bösen Blick zu…
    Der alte Mann seufzte…“Also ist es schon zu spät…dann hoffe ich nur, dass das Schicksal keine Katastrophe zulässt…“
    Die beiden Mädchen starrten den Mann vor ihnen verwirrt an. „Herr Isao? Wieso glauben sie es geht uns nichts an?“, fragte Yoko, sie hatte ihren alten Aufpasser erkannt.
    „Dich vielleicht…“, sagte er verstummte aber dann und meinte…“Nein besser nicht…so ist es einfacher…“
    Yokos Gesicht zierte nun ein noch verwirrterer Ausdruck. Jatoru schwieg wissend. Akira zog eine Augenbraue hoch und Satoru warf Isao-san einen ebenfalls verwirrten Blick zu.
    „Lasst uns mal über alte Erinnerungen reden!“, wollte der alte Mann die Stimmung etwas lockern.
    „Oh ja!!! Wissen sie noch wie Yoko und ich ihnen eine Falle gebaut haben?“, schwelgte Satoru auch sofort in der Vergangenheit und Yoko kicherte.
    „Ja und ich war blindlings reingetappt…Ihr wart mir manchmal etwas zu kreativ mit euren Schnur-Wasserbomben-Mechanismus-Fallen…“, lachte er vergnügt, Akiras Mund verzog sich auch zu einem leichten Grinsen, nur Jatoru blieb ernst und lauschte dem folgenden Gespräch nicht ansatzweise…
    //Sie ist es nicht...niemals…egal ob gleiches Waisenhaus oder nicht…sie ist es nicht…niemals…//

    „Danke für euren Besuch!!“, sagte der alte Herr und reichte ihnen die Hand zum Abschied, Jatoru sprang erschrocken auf und wollte auch schon heraus.
    „Moment Jatoru!!! Ich will noch etwas mit dir besprechen!!!“, sagte Isao so ernst wie am ganzen Tag nicht und der junge Mann blieb stehen und setzte sich missmutig auf die Couch, während die anderen ihn allein ließen. Akira wäre gerne geblieben wurde aber zwangsweise von Satoru mitgeschleift und Yoko folgte ihnen heiter. Satorus Wut war schon sehr gewichen nach diesem Gespräch. Wie es bei vielen nicht der Fall war, waren ihre Erinnerungen an das Heim sehr schön. Klar wollte sie ihre Mutter und ihren Vater kennen lernen…doch das war nebensächlich geworden, sie hatte ihre Familie gefunden und Yoko auch. Sie waren glücklich so wie es war, daher reagierte Satoru auch meistens schnell eifersüchtig.

    Jatoru blickte stur und genervt auf den antiken Tisch vor ihm und schaute dem alten Mann nicht ins Gesicht, als dieser begann zu erzählen.
    „Also wie du sicher schon weißt…diese Yoko ist deine Schwester…ich habe sehr wohl bemerkt, dass du für sie mehr als Freundschaft empfindest…aber deine Liebe sollte in geschwisterliche Liebe wechseln…sonst könnte das eine riesige Katastrophe geben! Ich denke, dem bist du dir ebenfalls im Klaren… Diese Liebe ist verboten…auch wenn es bei dir vielleicht andere Umstände sind, als bei vielen anderen…daraus kann nichts werden…“, endete er und starrte Jatoru auf eine Reaktion abwartend an.
    Jatorus Mundwinkel zuckten vernehmlich. „Was…wissen SIE schon….nichts!!! Was sagt ihnen, dass sie sich nicht irren?!!“, warf er ihm mit wütender Stimme an den Kopf.
    „Glaube mir ich habe sie erkannt…es gab im Waisenhaus nur zwei Mädchen, die damals so ausgesetzt wurden und in dein Erzählschema passen…das war Satoru, die wirklich nicht deine Schwester ist…und Yoko…“, antwortete Isao ruhig.
    „DAS IST EINE LÜGE!!!“, schrie Jatoru aufgebracht und sprang auf.
    „Es ist die Wahrheit!“, sagte der Ex-Aufpasser gelassen.
    „NEIN!!!!!!“, schrie Jatoru und rannte hinaus, die Treppe hinunter und knallte die Haustür heftig zu. Er stieg ins Auto, dessen Tür er ebenfalls knallen lassen wollte…doch er ließ es sein, als er Yoko in die Augen sah und schloss sie verbittert und traurig.
    Der alte Mann starrte ihm unbeeindruckt nach.
    „Du wirst es einsehen…irgendwann…ich hoffe nur, dass es dann nicht gänzlich zu spät ist…“

    {Realität}

    „Cut!!“, rief der Regisseur durch das Megafon.
    „Formidable Arbeit! Ich bin stolz auf euch! Von nun an könnt ihr die Story selbst bestimmen!“, rief er ihnen begeistert zu.
    „Wir sehen uns morgen um 10.00 Uhr! Otsukare!“

    Kyoko stieg aus dem Auto und überlegte fieberhaft, was sie als nächstes tun wollte…sollte sie weiterhin so naiv sein? Musste sie Reinos Spielen nachgeben? //Vielleicht…sollten wir uns besprechen…//
    Ren stieg ebenfalls aus und lächelte Kyoko vergnügt entgegen. Kanae tat es ihm gleich.
    „Hey gut gespielt!“, rief sie froh.
    Sie starrte durch die Scheibe des Wagens hinein und erblickte Reino, der immer noch reglos da saß und eine saure Mine auf dem Gesicht hatte.
    Sie öffnete die Wagentür und grinste ihm ebenfalls freundlich zu: „Hey du warst auch gut, hätte ich nicht gedacht!“
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu und Kanae hatte das Gefühl, dass sie nie zuvor so in Reinos Seele schauen konnte…In seinen Augen spiegelte sich Wut, Verzweiflung, Trauer und…war das wirklich das, was sie da sah? Freundschaft? Liebe? Reino besaß solche Gefühle? Kanae schaute ihn interessiert in die Augen, ehe Reino sich knapp bedankte und den Blickkontakt sofort unterbrach.
    Das Mädchen blinzelte kurz mit den Augen und machte Reino danach Platz damit er aussteigen konnte.
    „Übrigens…neulich wollte ich dir nur deine Jacke bringen…aber du hast sie ja auch ohne mich wieder gefunden….“, antwortete er ehe er Kyoko und Ren einen kurzen Blick zuwarf, Ren hatte gerade seine Hand um Kyokos Hüfte gelegt und sie hatte ihren Kopf an seine Schulter gelehnt.
    „Achso war das…tut mir Leid…ich habe da wohl etwas…falsch reagiert….“, entschuldigte sich Kanae und lächelte ihn peinlich berührt an. Reino wandte seinen Blick von dem turtelndem Paar vor ihm ab und grinste Kanae Kotonami an: „Nun deine aufbrausende Art ist interessant…Ich glaube ich weiß wieso du dich gut mit Kyoko verstehst-“, Reino stoppte und starrte auf den Eingang.
    „…Fuwa sollte doch in zwei Wochen wiederkommen…oder?“, fragte er sie stattdessen und sie starrte nachdem sie Reinos Sätze verdaut hatte nickend ebenfalls zum Eingang.
    Kurz darauf erschien Sho Fuwa, gekleidet in Jeans und weißem Hemd mit Muster, sowie weiteren Verzierungen durch eine Kette und diverse Ringe, sowie drei Ohrringen an einem Ohr.
    Er hatte einen sehr triumphierenden Blick aufgesetzt und Reino wusste nur allzu gut warum…
    //Soll ich ihn aufhalten? Obwohl…was kümmert es mich…ER ist nicht mehr mein Freund…wieso sollte ich ihm helfen? Mach nur Sho zerstöre diese Idylle…// Reino warf Kanae einen kurzen Blick zu. //Tut mir Leid für dich, kleines…//
    Er ging direkt auf Fuwa zu und der sprach ihn auch direkt an: „He? Wieso gehst du?“
    „Dieses Drama muss ich mir nicht unbedingt ansehen…“, antwortete der angesprochene und warf einen flüchtigen Blick auf das Papier in Shos rechter Hand.
    Danach verschwand er, hinaus in die Dunkelheit, die inzwischen schon eingetreten war, und schwang sich auf sein Motorrad.

    Kyoko und Ren hatten sich währenddessen schon umgedreht und Yashiro warf dem Sänger ebenfalls einen misstrauischen Blick zu. Kanae hatte sich zu Kyoko und Ren gesellt, nachdem Reino so eilig den Raum verlassen hatte. Die Kulissen um das Auto waren abgebaut und es wurde ebenfalls abtransportiert von den Crewmitgliedern, die alle auch allmählich heimwärts gingen.
    Sho kam mit einem arroganten Lächeln auf den Lippen auf Ren zu, der daraufhin Kyoko fest an sich drückte.
    „Hm…mach nur, demnächst wirst du es nicht mehr können…“
    „Kyoko komm mal mit, ich möchte dir etwas zeigen!“, sagte Fuwa und schaute Kyoko ernst an.
    „Vergiss es!!!“, warf sie ihm sofort wütend an den Kopf zurück.
    „Man…ein mal…ich bin nicht Reino…“, sagte er enttäuscht.
    Kyoko warf Ren einen entschuldigenden Blick zu und stimmte letztlich ein.
    Ren war das weniger geheuer…aber er dachte nicht, dass Fuwa auch nur irgendetwas ausrichten konnte…und ließ Kyoko gehen…
    Ein fataler Fehler wie sich später herausstellte…
    Kanae starrte Kyoko auch mit einem unguten Gefühl in der Magengegend nach und Yashiro fragte Ren ob er das wirklich für so eine gute Idee hielt…

    Kap 16 ende



    Re: Disastrous Love

    josichan - 28.04.2007, 14:28


    Kap 17

    Gegensätzliche Pläne

    Sho führte Kyoko nach draußen zu dem kleinen Teich im Innenhof, dort wo Reino vorher noch gesessen hatte und bat sie sich auf einen Stein zu setzen.
    Sie starrte den Sänger misstrauisch an, tat aber wie ihr geheißen und setzte sich. Sho nahm neben ihr Platz und faltete die Unterlagen auseinander.
    „Was willst du mit dem Papierkram?“, fragte Kyoko ihn verwirrt. //Was um Himmels Willen will er damit bezwecken? Mich zu Tode langweilen?//
    „Wirst du schon noch sehen und jetzt warte mal kurz…“, Sho blätterte in der Akte umher und hielt eine Seite offen.
    „Kennst du einen Typen namens Koon?“, fragte er sie vorsichtig, nicht das alles umsonst war…
    „…Ja…und?“, antwortete sie unsicher…die Geschichte ihres Kindheitsfreundes wollte sie Fuwa sicher nicht erzählen…
    „Er arbeitet bei LME…wusstest du das?“, hakte Sho jetzt doch geschockt nach um sich wirklich sicher zu sein, ob nun alles umsonst gewesen war.
    „…WAS??? DER PRINZ DES ELFENREICHES ARBEITET BEI LME???!!!“, rief ihm das Mädchen völlig entsetzt zu.
    „…JA!!! Und du kennst ihn!!“, sagte Sho freudig, obwohl ihm das mit dem Prinzen spanisch vorkam…aber Kyoko hatte ja ihre Fantasien, das kannte er bereits…obwohl…neugierig war er ja schon…
    „Nur…Prinz des Elfenreiches? Eher größter Lügner der Menschheit…“
    „Eh? Wie meinst du das?? BEZEICHNE IHN NICHT ALS LÜGNER!!! KOON IST DER PRINZ DES ELFENREICHS!!! Glaub es oder nicht!!! Aber bezeichne ihn nicht als Lügner!!!“, fauchte Kyoko Sho wütend an, niemand beleidigte hier ihren Koon ohne Grund.
    „Hmm…du wirst wissen was ich meine, wenn du den Mund hältst und mir zuhörst.“, antwortete Sho seelenruhig und blätterte wieder in der Akte.
    „Woher kennst du diesen Koon eigentlich?“, fragte er neugierig. „Er war nicht gerade bekannt in Kyoto…ich habe ihn nur ein mal gesehen…und da hatte er blutige Hände, ein zerrissenes Hemd und einen irren Blick drauf…Niemand den man gerne über den Weg läuft…und seine Vergangenheit beschreibt das ja ebenfalls…Straßenkind…von Zuhause abgehauen…Waffengebrauch, bekannt für Prügeleien…und Alkoholiker(Sho übertreibt)… Mal ehrlich…wie lernt jemand wie du so jemanden kennen?“
    Kyoko starrte ihn verwirrt an…das konnte nicht ihr Koon sein…da musste es eine Verwechslung geben…niemals…
    „Du verwechselst ihn…Koon ist nicht so…er war immer nett, hatte sich meine Probleme angehört, er war fröhlich…er hat mich immer aufgemuntert, wenn ich durch meine Mutter weinen musste…was du ja nie konntest…“, sprach sie mit teilweise verbittertem Unterton.
    „…Ich verwechsele ihn nicht…//Man…der Typ war wohl schon immer hinter meiner Kyoko her…mist…so wird sie mir das weniger glauben…aber…Moment…//…schau hier!!!“, sagte der Sänger und deutete auf ein kleines Foto von einem blonden Jungen mit schokobraunen Augen.
    „…Das…ist…wirklich Koon…woher hast du diese Mappe? Ich habe außerdem noch nie jemanden gesehen bei LME, der so aussieht!!“, gab Kyoko noch entsetzter als zuvor zu. War Koon so ein schlechter Mensch und sie war die ganze Zeit in Gefahr gewesen? War es wahr was Sho gesagt hat? Und…sie hatte niemanden gesehen, der Koon so ähnlich sah?
    „Schon seltsam, dass du ihn nicht erkennst…da sieht man mal, was so ein bisschen Haare färben bringt.“, spannte Sho sie auf die Folter.
    „Kommt dir denn wirklich niemand in den Sinn?“
    „…Nein…“, sagte Kyoko ehrlich…“Zeig mir noch mal das Foto!!“, befahl sie ihm hektisch und Sho schob ihr die Mappe in die Hände.
    Kyoko betrachtete das Foto, natürlich schlich sich ihr sofort ein Verdacht in den Kopf, den sie aber sofort wieder verwarf…er hatte ihr beteuert, dass er keine Geheimnisse hatte…also konnte er es nicht sein.
    „Wer ist es? LOS SAG ENDLICH!!!“, schrie sie Sho ungeduldig entgegen.
    „Ren Tsuruga…kennst deinen „Schatz“ wohl nicht ganz so gut…“, bemerkte er und ein breites Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.
    Kyoko starrte ihn nur an, ausdruckslos…und öffnete ihren Mund einen Spalt breit um ein leises „Beweise?!“, zu hauchen.
    „Schlag die erste Seite auf.“, befahl Sho ihr dieses mal…
    Das Mädchen tat es und wahrhaftig…es stand da in Druckbuchstaben, fein und säuberlich…Sie blätterte eine Seite weiter…der Vertrag mit LME...Rens Unterschrift…
    In Kyokos Augen bildeten sich Tränen…wie konnte er behaupten er hätte keine Geheimnisse vor ihr?? Wie konnte er ihr einfach verschweigen, dass er Koon war???!!! Und warum hatte er sie damals als genau dieser belogen und gesagt er sei der Prinz des Elfenreiches. Er war es nicht. Es gab keine Märchen. Es gab keine Nymphen, keine Elfen und erst recht…gab es keine Prinzen. Nicht für Kyoko.
    „Darf ich die Mappe behalten?“, fragte sie Sho niedergeschlagen.
    „Eh? Ja…klar, brauch ja nicht Ren Tsurugas Lebensgeschichte mit mir rumschleppen…“, antwortete er verwundert und Kyoko stand auf.
    Sie drehte sich zu Sho um und sagte in einem zuckersüßen Ton: „Sho-chan…“, dann stupste sie ihm leicht gegen die Brust, er verlor das Gleichgewicht und fiel rücklings in den Teich, „…verschwinde lieber von hier, ich bin gerade nicht sehr gut drauf.“
    Kyoko schenkte ihm einen dämonischen Blick und verschwand im Schatten des Hauses.
    Der Sänger starrte ihr außer Fassung nach…nach allem was er versucht hatte…nach allem was er auf sich genommen hatte…es war einfach unfair!!!
    Er nahm einen kleinen Stein vom Rand des Teichs und warf ihn wütend gegen die Steinwand des kleinen Wasserfalls, der in den Teich fiel.
    Dann stieg er pitschnass aus dem Wasser und ging ebenfalls zurück in das Onsen.

    Kyoko war währenddessen mit rasantem Tempo den Flur entlang gehetzt und schob nun mit voller Kraft die Schiebetür auf und stürzte in den großen Raum, indem sich immer noch Ren, Kanae und Yashiro befanden. Rasend vor Wut stürzte sie zu Ren und hielt ihm die Akte direkt vor das Gesicht.
    „DAS NENNST DU ALSO KEINE GEHEIMNISSE JA??? KOON!!!“, fauchte sie ihm entgegen und warf das Papier komplett auf ihn, wobei sich einige Blätter lösten und um ihm verstreut zum Boden segelten.
    „…Das…das ist doch nicht…wie?“, antwortete Ren geistesabwesend, er verstand die Welt nicht mehr…Kyoko ging fröhlich und unbeschwert und kam zurück…wütend und finster…was hatte Sho getan?! Das hier war doch nicht etwa seine Akte? Hatte Rory nicht versprochen gut darauf aufzupassen??
    „Ja…das hat mir Fuwa eben in die Hand gedrückt und ein paar nette Details über dich und deine Vergangenheit stehen da ja auch drin!!! Toll wirklich toll!!! Das nennst du also Liebe ja?! Liebe ohne Vertrauen vielleicht!!!“, schrie sie ihm aufgelöst und mit tränenreichem Gesicht entgegen.
    Ren sah ihr traurig entgegen, nahm aber allen Mut zusammen und nahm sie in die Arme.
    „Kyoko hör’ mir zu, ich…“
    Doch Kyoko stieß sich sofort wieder von ihm und schritt auf Kanae zu. „Komm wir nehmen uns ein Taxi! Ich will weg hier!!!“, donnerte sie und warf Ren kurz einen finsteren Blick zu.
    „Moment mal Kyoko!! Nein…ich bleibe hier…“, sagte Kanae fest entschlossen und hoffte damit Kyoko zum Bleiben zu veranlassen…aber weit gefehlt…Kyoko widmete ihr ebenfalls einen finsteren Blick und verließ mit stampfenden Schritten das Haus.
    Ren lief ihr sofort nach, fasste sie am Handgelenk und zog sie in eine Umarmung von hinten, während er ihre Hände fest hielt, damit sie nicht wieder versuchte sich zu befreien.
    „Kyoko bitte hör’ mir zu…!!!“, sagte Ren verzweifelt und drückte sie so fest er konnte an sich. Er wollte sie nicht verlieren…nicht jetzt…
    „Ich konnte es dir nicht sagen, weil…weil…“, versuchte er zu erklären doch sie befreite sich dennoch mit einem heftigen Ruck und verpasste ihm einen Schlag in die Magengrube.
    „Dein Karateunterricht war hilfreich…“Schatz“!“, sagte sie spöttisch und ging zu dem eben vorgefahrenen Taxi, dass sie gerufen hatte, schlug die Tür auf, stieg ein, schlug die Tür mit einem lauten Knall zu, entschuldigte sich bei dem Fahrer und fuhr los, ohne einen Blick an Ren zu wenden. Dieser hatte versucht den Schmerz runter zu schlucken und rannte noch dem Taxi nach, blieb dann aber doch stehen, als es ihm langsam schwarz vor Augen wurde, er bekam keine Luft mehr.
    Verlangend nach Sauerstoff sank er zu Boden, er nahm keine Geräusche der Umwelt mehr war, sein Herz raste und er schlug mit seinem Kopf hart auf den Asphalt.

    Kanae und Yashiro waren nach einigen Schocksekunden ebenfalls raus gerannt um zu sehen ob alles gut lief und bekamen einen Schock fürs Leben als sie Ren mit geschlossenen Augen auf der Straße liegen sahen. Sie rannten beide auf ihn zu und fühlten erst mal seinen Pulsschlag. Er war da, er pochte…
    Kanae kramte fürchtend ihr Handy hervor und tippte die Nummer des Notdienstes darauf.
    Rens Manager hielt sich verzweifelt den Kopf. Was war passiert?!

    Helles weißes Licht von vier ebenso leuchtenden Wänden ließen jemanden die Augen öffnen.
    „Yashiro? Kotonami-san? Und…sie sind?“, fragte der Schauspieler Ren Tsuruga verblüfft, als er sich aufsetzte und in einem ebenfalls makellos weißem Bett saß.
    „Mein Name ist Dr. Well, sie sind in meinem Krankenhaus. Schön, dass es ihnen wieder gut zu gehen scheint. Sie standen unter Schock und haben außerdem wohl einen heftigen Schlag in den Magen bekommen.“, informierte ihn der Mann im weißen Kittel und lächelte ihm mitleidig zu.
    Ren ließ sich wieder zurück auf das Bett fallen und fasste sich an den Kopf. Dann sah er nach Draußen in die Nacht. Es war Vollmond. Eigentlich war ihm das Märchen entgangen, dass manche Leute sagen der Mond habe ein Gesicht, doch diese Nacht lächelte ihn genau dieses an. Nicht mitleidsvoll wie der Rest der Welt. Sondern munter.
    Ihm schoss ein Bild von Kyoko in den Kopf, das in dem Kyulala Werbespot, ausgelassen und fröhlich. Wunderschön und zart.
    „Wo ist sie…?“, murmelte Ren mit leichter Verzweiflung in der Stimme.
    „Wer?“, fragten Kanae und Yashiro zugleich. Doch sie konnten sich denken, wen der Schauspieler jetzt gerne sehen würde, und nach wem er fragte.
    „Kyoko…“, antwortete er mit letzter Kraft und wandte seinen Blick vom Mond ab.
    „Wir wissen es nicht…“, sagte Kanae, selbst traurig…//Aber…ich rufe sie einfach mal an!!//

    Die Vorhänge waren zugezogen, kein Licht brannte. Der Mülleimer geleert, die Wände leer. Nur das Radio war an um das Schluchzen des schwarzhaarigen Mädchens auf dem Bett zu übertönen.
    //Wieso, wieso vertraut er mir nicht??!! Wieso hat er mir das nie gesagt??? Stimmt es etwa, dass er…so eine Vergangenheit hatte wie Sho sie beschrieben hat? Ich kann es mir nicht vorstellen…vor allem nicht bei „Ren Tsuruga“… Aber wieso hat er mir denn nichts erzählt? Bedeute ich ihm nichts? Wirklich gestanden, dass er mich liebt…das hat er ja nicht fertig gebracht…vielleicht stimmt es ja wirklich nicht…//
    Kyoko lehnte sich zur Seite und starrte mit nassem Gesicht und schwarz umrandeten Augen auf den Nachtschrank neben sich.
    Sie öffnete mit halber Wut und halber Trauer eine der Schubladen und kramte etwas violett-blaues heraus, das all seinen Glanz im Dunkeln verloren hatte.
    „Koon…ich will dich nicht mehr haben…was nützt du mir du einfacher magieloser Stein. In dir stecken nur quälende Erinnerungen. Verschwinde aus meinen Augen!!“, sagte sie erbost und zog sich einen Mantel über. Sie ging an ihren Chef und ihrer Chefin, die ihr besorgte Blicke zuwarfen, vorbei auf die Straße und warf den Stein mit voller Kraft auf den Asphalt. Er zersprang in drei Teile und sie glitzerten im Straßenlicht in allen Farben. Ehe das nächste Auto vorbeifuhr und eines der Teile in den Gulli katapultierte und die anderen beiden liegen ließ.
    Kyoko starrte die beiden übrigen Teile an, der Stein sollte komplett verschwinden. Diesen Gefallen könnte ihr das Schicksal doch mal tun. Das nächste Auto kam und nahm wieder nur ein Teil mit, welches wie sein Vorgänger im Abfluss verschwand.
    Kyoko reichte es. Dem dritten Teil musste genau dieses Schicksal ereilen und Punkt. Was sollte sonst sein. Sie ging zurück und stieg die Treppen hinauf in ihr Zimmer, schleuderte den Mantel gegen den Stuhl und schmiss sich niedergeschlagen auf das Bett. Bei wem sollte sie sich ausheulen. Niemand war da. Kanae wollte sie nicht belasten…sie hatte ja auch keine Lust dazu. Sonst wäre sie sicher mitgefahren…
    Sie musste für sich allein heulen. Niemand konnte ihr die Trauer nehmen, nur ihre Tränen konnten das.
    Es war so, wie zu der Zeit, bevor Koon aufgetaucht war. Sie war allein. Niemand liebte sie, wollte ihren Schwachsinn hören, der sie innerlich vernichtete.
    //Alles deine Schuld Ren…ich hätte so leben können wie zuvor…wenn du nicht gewesen wärst…Ich räche mich dafür, dass du mit meinen Gefühlen gespielt hast, sowie Shotaro…Macht euch beide auf was gefasst. Dieses Mal…räche ich mich mit allen Mitteln…//
    Sie hörte dem Song im Radio zu…sie kannte diese Stimme…
    Kyokos Aura färbte sich pechschwarz, willige Dämonen sammelten sich um sie und vergötterten schon die schönsten Foltermethoden. Doch Kyoko wusste was sie wollte und wie sie sich zu rächen hatte. Rens Gesichtsausdruck bei diesen unauffälligen Momenten war ihr Ziel. Nur dieses mal in all seiner Härte.
    Das war, was sie sehen wollte. Das wovor sie sich früher am meisten gefürchtet hatte. Das war nun ihr Ziel.
    In ihren Gedanken versunken und mit finsterer Miene planend, hörte sie nicht wie ihr Handy klingelte. (So wie imma…eigentlich genauso wie ich…ich hör das auch nie…XD)

    „Sie geht nicht ran…“, antwortete Kanae traurig und hilflos.
    Ren schwieg, seine Stimme versagte gerade, das wusste er.
    Yashiro ordnete gerade Rens Terminkalender neu, erstens um sich abzulenken und zweitens, weil er glaubte, Ren würde nicht wirklich Lust haben zu arbeiten. Und in der Arbeit die Ablenkung zu suchen, das wollte er seinem Schützling ebenfalls nicht erlauben. Er sollte was unternehmen. Und wenn er Hilfe dazu brauchen würde um Kyoko wieder zu gewinnen…
    „Ren, wenn du Hilfe brauchst, wir sind da.“, sagte Yashiro plötzlich geistesabwesend.
    Ren schaute seinen Manager fragend an.
    „Äh…//Oh nein…schon wieder laut gedacht…//…na ja wenn du Kyoko zurück gewinnst…“, antwortete dieser ehrlich.
    Ren drehte sich um. Er hatte es doch versucht…sie hörte ihm nicht zu… Welche Chance hatte er denn? Ihm blieb nichts anderes übrig als zu warten, bis sie ihm vielleicht etwas Gnade schenkt…Aber Moment!!!
    Der Film!! Vielleicht könnte dieser…
    „Kotonami-san, ich habe eine Idee!!“, sagte er mit zurück gewonnener Stimme.
    „Vielleicht habe ich eine Chance durch den Film!!“
    „Ja? In Ordnung ich spiele mit!! Wie lautet der Plan?“, fragte sie ihn neugierig…
    „Also Akira…“

    Kap 17 ende

    Kap 18

    Dämon

    „Wenn das Ende der Welt dann ist, wenn die Liebe verschwindet, dann ist es jetzt!“, hallte der Wortlaut eines Songs durch die Straßen Tokios. Dann verstummte die Stimme des Sängers und ein Schlüssel klimperte leicht. Der Fahrer hatte angehalten und stand nun vor seinem Gefährt auf der Stra0e vor dem Daruma-ya. Es war 7.00 Uhr. Er hatte es Zuhause nicht länger ausgehalten und wollte zur Arbeite fahren.
    Nun machte ihn ein kleiner in Regenbogenfarben blitzender Splitter vor ihm aufmerksam. //Diesen Stein kenne ich doch…// Er nahm ihn auf und fuhr weiter…

    Reino betrat einen völlig leblosen Drehort. Eine Art trauriger Schleier hatte sich auf ihn gelegt. Außer ein paar Crewmitgliedern war noch niemand eingetroffen. Weiße Zettel lagen am Boden verstreut. War das nicht der Punkt wo…er…neulich noch stand?
    Der Sänger trat in schwarzen Klamotten gekleidet und mit heftigen Augenringen auf den Papierhaufen zu.
    Er nahm ein Stück Blatt und erblickte Koon. Er ließ es sofort fallen, drehte sich um und wusste natürlich, was in seinen Einzelteilen am Boden lag.
    „Die Akte…Fuwa hat es wirklich getan…“, murmelte er. Früher wäre ihm nun ein gehässiges Lächeln auf die Lippen gerutscht aber nun…irgendwie missfiel ihm das. Er wusste nicht genau wieso…gestern hatte es ihm noch nichts ausgemacht…oder doch?
    Nun…er war weggegangen…aber doch nur um sich bei dem ganzen nicht zu langweilen…
    Wenn das passiert war, was er geahnt hatte…hatte Ren Kyoko nichts von seinem Geheimnis erzählt.
    Wenn ja, hätte sie ihm verziehen…oder? Nun, Reino wusste nicht wie sehr Kyoko Ren liebte. Vielleicht hatte seine schwere Vergangenheit ausgereicht…Vielleicht nicht…

    „Reino?“, ertönte eine bekannte Stimme hinter dem Sänger und er drehte sich zu Kanae Kotonami um. Sie war wohl allein gekommen.
    „Was ist?“, sagte er und klang genervt und abweisend.
    „Weißt du, was Kyoko-chan haben könnte? Was steht hier auf diesen losen Papieren?“, fragte sie ihn und ignorierte den Ton in der Stimme des Sängers.
    Reino schenkte ihr einen finsteren Blick.
    „Da steht nur der Komplette Lebenslauf von Ren Tsuruga samt altem Foto. Er steht sehr ausführlich drauf…Takarada schien das unperfekte Leben von Mister Perfekt zu interessieren und hatte es wohl darin abgespeichert. Was … Mogami-san hat…weiß ich nicht. Woher auch, bin ihr noch nicht begegnet. Sie benimmt sich also komisch?“, hakte er wiederum nach. Nun, wenn er dieses Gespräch nicht vermeiden konnte, dann sollte es ihm wenigstens ebenfalls etwas bringen.
    „Aha…woher habt ihr den? Nun Kyoko benimmt sich…na ja…sie ist eben wütend.“, gab Kanae zurück, was genau der Anlass war, konnte sie sich ja nun denken. Irgendetwas in Rens Lebenslauf…
    „Ihr? Woher?“, Reino war verblüfft, dass Kanae ihn auf den Klau des Lebenslaufes ansprach. Woher wusste sie, dass er dabei gewesen war?
    „Erstens hast du genau bescheid gewusst über den Plan und zweitens erzählte der Präsident neulich von einem Einbruch in seinem Büro. Sho war damals noch in Amerika. Und du bist der einzige Verbündete, der ebenfalls etwas gegen die Beziehung von Ren zu Kyoko hat.“, antwortete sie ihm. Sie hatte ihn genau durchschaut. Jedes einzelne Wort mitverfolgt…
    Reino seufzte, normalerweise war er nicht so leicht zu hinterführen und zu durchschauen.
    „Der Präsident hatte den Plan in seiner Villa im Tresor, Sho und ich haben ihn gestohlen…“, gab er ertappt zu.
    „ALSO BIST DU SCHULD DARAN???!!!“, schrie Kanae ihn nun wütend an.
    „Ja na und? Ich kann ihn nicht leiden!!! Jetzt lass mich in Ruhe!!!“, antwortete er reserviert und aggressiv und ließ Kanae im Raum stehen.

    „Ahh, frische Luft….“, bemerkte er draußen vor dem Onsen und selten hatte es ihm so gut getan, diese einzuatmen.
    Nun gut, er hatte Schuld daran, dass sie es besaßen…aber nicht an dem was Fuwa mit dem Dokument gemacht hatte. Also, wieso störte ihn der Gedanke so. Wieso hatte er das Gefühl jemanden schwer enttäuscht zu haben…und dann das Gefühl…das ihm eigentlich unbekannt vor kam…
    Verrat an einen wirklich guten Freund.
    Er zog einen Gegenstand aus seiner Tasche und betrachtete ihn.
    //So viel Leid hast du noch durchlitten, ohne mich. Du hast dich verändert. Ich habe mich nicht verändert. Hänge immer noch den Dämonen nach in der Hoffnung sie hassen mich. Hass…Hass ist meine Liebe…und nur du weißt es. Aber dich habe ich nie gehasst…ich konnte es nicht. Ich habe meine Eltern gehasst, weil sie mich hassten. Habe mir eingeredet, dies sei richtig so. Sie hassen mich, weil das ihre Liebe ist. Du hast mich nie gehasst.
    War das was du empfunden hast Freundschaft? Liebe? Haben diese beiden Dinge einen Zusammenhang? Oder sind es nur sinnlose Wörter. Hält Freundschaft ewig…oder nicht…? Muss ich das selbst entscheiden?//
    Reino blickte neben sich zum Eingang des Bades.
    //Und wie nennt man dieses neue Gefühl, was ich empfinde…//
    Der Sänger fasste sich erneut an den Kopf, als er plötzlich etwas spürte. Eine dämonische Aura, stärker als jede andere zuvor. Stärker als Kyokos Aura. Wer? //WAS!!!//
    Er starrte das Geschöpf vor ihm geschockt an. Ein Blick erfüllt von Hass, Schmerz und Rachegelüsten.
    Eine Aura an der Millionen Dämonen laben konnten.
    „M…Mogami?“, fragte er verwirrt. Diese Aura war ihm zwar angenehm, aber sie war so stark…und sie galt nicht ihm…
    „Ja, Reino-chan?“, fragte Kyoko deren Angsteinflößende Aura gedämmt wurde, aber nicht verschwand, als sie Reino antwortete und ihm ein Lächeln schenkte.
    //…REINO-CHAN? Moment mal…//
    „Wie kommst du dazu mich so zu nennen?“, fragte er und versuchte die Ruhe zu bewahren.
    „Darf ich das nicht? Ich liebe dich doch!“, sagte sie zuckersüß und aufgesetzt. Ihre wahren Absichten waren sichtbar…
    „Nein…und nein tust du nicht!!! Außerdem will ich nicht, dass du mich liebst!!!“, schmetterte ihr der Sänger entgegen, er war wütend. Niemand nutzte ihn aus und sicher nicht sein eigentliches „Opfer“.
    Kyokos Aura wurde wieder dämonisch und viele kleine Dämonen sammelten sich um Reinos Körper. Der konterte mit seinen Dämonen, die heute etwas schwächlich wirkten.
    Sie hatten keine Chance gegen Kyokos immensen Hass und Reino umzingelten kleine Biester, die sich im Nu auf ihn stürzten und ihn zwangen nach ihrem Willen zu gehen.
    „Nun wirst du tun müssen, was ich will. Tut mir Leid, du hattest die Wahl. Aber du willst ja nicht. Jetzt bist du mein Opfer. Hilflos und das Mittel zum Zweck.“, lachte Kyoko boshaft.
    „Zu welchem Zweck?“, knurrte Reino.
    „Rache…“, sprach der Dämon es mit Leidenschaft aus.
    „An Tsuruga?“, fragte er kurz angebunden.//Das solltest du nicht tun Kyoko…Zerstöre dein Glück nicht, so wie ich…werde nicht zum Dämon…//
    „Ja...“, sie war geistig versunken, als er den Namen des Schauspielers ausgesprochen hatte.
    //Noch ist nicht alles verloren…//
    „Kyoko ich kenne-“, wollte Reino ansetzen, doch ein Dämon hielt ihm den Mund zu, als ein silbernes Auto vorfuhr und Ren Tsuruga ausstieg.
    „Da ist er…“, murmelte Kyoko und ging auf ihn zu während sich Reinos Beine ebenfalls wie von selbst bewegten.
    „Guten Tag, Tsuruga-san!“, sagte sie mit einem boshaften Grinsen auf den Lippen.
    Ren gefiel das Ganze gar nicht…ihre dämonische Aura war ihm ebenfalls nicht entgangen. Hoffentlich ging sein Plan auf und zwar so schnell wie möglich…
    „Guten Tag…“, antwortete er unsicher und wollte lieber schnell weiter. Kyokos Anblick, dieser Hass…all das bereitete ihm Schmerzen…und wenn er ihre kalte Stimme hörte…es war furchtbar…
    Kyoko stellte sich ihm jedoch in den Weg.
    „Tsuruga-san, wissen sie schon das neuste? Ich habe mich mit Reino verlobt!“, sprach sie unverbindlich in einem heiteren Ton weiter.
    Ren blieb stehen. Er hatte seine Augen weit geöffnet und seine Pupillen hatten sich stark verkleinert. Verlobt?! Mit Reino?
    Ein verzweifeltes Lächeln erschien auf seinen Lippen und er starrte den Sänger neben Kyoko fragend an.
    Dieser wollte erst etwas sagen, hatte aber immer noch den Dämon vorm Mund und konnte daher nur versuchen etwas zu sagen. Dies klang aber eher nach einem wütenden „Mh mh“, als nach einer Verneinung. Noch dazu veranlassten ihn die Dämonen zu nicken.
    Reino wusste nun, wie sich eine Voodoopuppe von Kyoko fühlen musste.
    Ren wich einen Schritt zurück. Warf Kyoko einen wütenden und verletzten Blick zu und schubste Reino zur Seite, als er schnurstracks an ihnen vorbei lief.
    Erstens wusste er, dass Kyoko ihm nicht zuhören würde und zweitens war er sauer wegen ihrer Reaktion.
    Es hatte keinen Sinn und vor allem jetzt hatte er keine Lust es ihr zu erklären…

    Kanae sah wie Ren auf sie zukam, knapp begrüßte und dann sofort in eine Umkleide verschwand.
    Yashiro war heute nicht dabei, also konnte sie nicht fragen, was los sei. Doch als Kyoko dann mit Reino den Raum betrat…wurde es ihr schlagartig bewusst.
    „Kyoko-chan? Hallo!“, begrüßte sie ihre Freundin und ignorierte Reino neben ihr. Vielleicht konnte sie ja Kyoko zur Vernunft bringen, ehe die Rens Plan durchführen mussten. Schließlich nutzten sie den Film dazu ja nur für ihre eigenen Beziehungsprobleme…wäre Kyoko normal könnten sie darüber diskutieren…
    „Hallo!“, sagte sie knapp und ignorierte ihre beste Freundin so danach und ging weiter. Ließ Reino jedoch stehen. Momentan brauchte sie ihn nicht. Ihre Dämonen ließ sie jedoch bei ihm, er sollte bloss den Mund halten…
    „Kotonami-san!!! Mogami pla-“, versuchte dieser Kanae zu erzählen, was draußen vorgefallen war. Doch einer ihre Dämonen hatte ihm schon wieder die Chance genommen.
    „Was plant sie?“, hakte Kanae nach, wieder konnte sie sich denken, was er sagen wollte. Kyoko plant etwas…und ihre Aura hieß nix gutes…und es musste etwas mit Ren zu tun haben.
    „…“, Reino bekam kein Wort mehr heraus.
    „Schon gut…ich kenne dieses Phänomen. Zwar ist es bei mir niemals so stark gewesen, dass ich komplett in der Kontrolle ihrer Aura war, aber ich konnte mich schon öfter nicht bewegen, wenn ich es wollte.“, stellte Kyokos Freundin fest.
    Reino lächelte, seine Gesichtszüge hatten sie wenigstens nicht unter Kontrolle.
    Nach kurzer Zeit kam Ren umgezogen aus seiner Umkleide zurück.
    Er setzte sich niedergeschlagen auf einen Stuhl und schaute auf die Uhr. Die ebenfalls nicht sonderlich muntere Crew war noch dabei das Set aufzubauen. Der Regisseur kam nun auf Ren zu und fragte ihn, was das ganze gestern war. Er hatte alles mitbekommen. Sowie der Rest. Jeden hatte es mitgenommen…Erst Kyokos Wut, dann Rens Zusammenbruch. Sie waren zwar froh, dass alle wieder zum Dreh erschienen waren. (Sho hatte ihnen gestern Angst gemacht, dass Kyoko vielleicht nie wieder mit Ren zusammen arbeiten will und nicht mehr kommen würde) Doch nun fragten sie sich wie die Story weitergehen würde…Mit diesen verzwickten Beziehungschaos konnten sie das ganze Stück zerstören…das wäre eine Katastrophe und der gesamte Film wäre umsonst gewesen.
    Kinchu-san machte sich Sorgen um Ren und als er hörte, was los war und dann noch das Detail mit der Verlobung… Er fasste sich an den Kopf, so konnte das nicht weiter gehen!!!
    Entschlossen ging er zu Reino.
    „Wenn du dich schon verlobst, dann sorge gefälligst dafür, dass es niemand erfährt!!! Klar??!!! Und richte das Kyoko aus!!“, somit wollte er sicher stellen, dass die Presse wenigstens nicht auch noch Ärger machte… Was Rens Problem anging, konnte er natürlich nichts machen. Er konnte seinen Schauspielern nicht verbieten sich nicht zu verlieben oder zu verloben. Das alles war absolut unmöglich… So gerne er es auch getan hätte. Denn stimmen konnte das alles nicht. Gestern war Mogami-san noch in den Armen von Tsuruga-san und nun in denen von Reino?! So ein Flittchen war sie nicht und würde es niemals sein.
    Diese Sache mit der Verlobung hatte mehrere Lücken…
    „Kein Problem, Herr Regisseur!“, antwortete Kyoko für Reino und kam im Kostüm für Yoko zurück.
    Sie ging auf den Sänger zu und lehnte sich an einen seiner Arme. Worauf man Ren aufstehen und den Raum verlassen sah.
    „Schatz du musst dich umziehen!“, flüsterte sie Reino gespielt liebevoll zu.
    Der warf ihr einen bösen Blick zu. //Gerne wenn du mich endlich los lässt!!!//, schimpfte er in Gedanken.
    Kyoko ließ ihn auch gehen und befahl ihren Dämonen den Sänger zu begleiten.

    Kanae endlos verwirrt bestrafte Kyoko als sie zurück kam mit einem verachtenden Blick und folgte Ren nach Draußen.
    „Tsuruga-san?“, fragte sie den Schauspieler der am Ufer des Teiches im Innengarten saß.
    „Hm?“, antwortete der deprimiert.
    „Ich glaube nicht daran, dass sie sich mit Reino verlobt hat. Das ist ein Rachefeldzug!“, erwiderte Kanae.
    „Wieso sollte Reino mitmachen?“, hinterfragte Ren Kanaes Vermutung.
    „Weil er dich nicht leiden kann und was von Kyoko will?“, brachte sie Ren auf den Boden der Tatsachen zurück.
    „Außerdem will er das gar nicht. Ich denke sie zwingt ihn durch ihre Aura.“, verteidigte sie ihn allerdings, ohne es selbst recht zu bemerken.
    „Sie kann einen mit ihrer Aura zwingen etwas zu tun?“, fragte Ren ungläubig.
    „Ja! Ich habe es schon am eigenen Leib erfahren…was meinst du warum ich in der Love Me Section bin. Freiwillig wollte ich da nie rein…“, gab Kanae zu.
    „Nun…wenn ich ehrlich bin…mir sind ihre oder seine Gründe egal!! Ich bin und bleibe wütend.“, gab er mürrisch zurück als er an ihre Worte von vorhin dachte.
    „Man!! REN VERDAMMT LASS DICH DOCH NICHT VON IHREN WORTEN SO RUNTERZIEHEN!!!“, schrie Kanae ihn an. //Typisch Mann!!!//
    „Du hast sie ja nicht gehört…du hast nicht ihren Ausdruck gesehen…“, sagte der Schauspieler verbittert.
    „Nein, habe ich nicht. Aber ich weiß, wenn sie lügt.“, erklärte Kanae ihre Ansicht.
    „Richtig sie lügt mich an. Das macht mich ebenfalls wütend.“, bemerkte Ren.
    „Wer hat denn als erstes gelogen??? Oder habe ich mich da im Krankenhaus verhört? Der Grund wieso sie das macht ist doch genau das!!! Du hast ihr gesagt, dass du keine Geheimnisse vor ihr hast!!! Und dann hast du solch eine Menge!!! Jede Frau wäre da wütend!!! Sie würde vielleicht nicht so eine Aktion starten…aber sie wäre wütend!“, trieb sie Ren in die Enge.
    „Du hast Recht. Aber ich denke mal, dass das allein nicht der Grund dafür ist. Kotonami-san, wenn sie meine Vergangenheit kennt, könnte das auch einfach nur ein Vorwand sein, mir einfach nur noch aus dem Weg gehen zu wollen. Ich bin ein schlechter Mensch. Ich habe viele Verbrechen begangen, bin ein Unruhestifter…ich bin einfach niemand, mit dem ein Mädchen wie sie zusammen sein will…“, antwortete der Schauspieler in halbem Selbstmitleid und halber Wut.
    „…ACH VERGISS ES!!! ES HAT KEINEN SINN!!! Sei doch wütend!!! Und denke doch, dass Kyoko so eine ist!!! Ich kann dir nur sagen, ich weiß, dass sie es nicht ist!!! Sie liebt dich und würde deshalb nicht damit aufhören!!! Sie ist einfach nur enttäuscht!!! Und wenn sie enttäuscht ist, rächt sie sich!!! Sieht man doch an Fuwa!!!“, klagte Kanae genervt und ließ Ren allein.
    Sie steuerte drinnen direkt die Umkleiden an und verschwand in ihre.

    Kyoko setzte sich und wartete auf die beiden um drehen zu können. Ren erschien nicht und so konnte sie von ihren gehässigen dämonischen Modus in ihren normalen wechseln.
    Momentan brauchte sie keine Schutzfunktion.
    Ihre Aura verschwand und ihr boshaftes Gesicht wurde traurig und niedergeschlagen. Sie stützte sich mit dem Kopf gegen den Ellenbogen und dachte einfach nur über ihre verzweifelte Rache nach.
    War es gut so? Nein…sicher nicht. Sie hätte nicht gedacht, dass es trotz all ihrer Wut so schwer sein würde Ren zu verletzen. Sein Ausdruck…ihr eigentliches Ziel…es lagen Welten dazwischen. Doch auch sein momentaner Ausdruck schaffte in ihr eine traurige Atmosphäre.
    Worüber sie sich wunderte war Reinos Ablehnung. Sie hatte gedacht, ihr Angebot würde ihm gefallen. Doch er benahm sich ja schon gestern so merkwürdig. Na ja, dann musste sie ihn eben dazu zwingen mitzuspielen…
    Reino verließ seine Umkleide und Kanae folgte ihm kurz darauf. Kyokos Aura schwenkte wieder um in die gefühllose und abweisende. Der Regisseur dem Kyokos Stimmungswechsel aufgefallen war, rief nun auch Ren herein.
    Er fragte sich was los war. Erst dieses dämonische Verhalten und nun diese Verletzlichkeit. War dieses Mädchen Schizophren? Oder hatte es irgendeine andere merkwürdige Krankheit von der niemand etwas wusste? Oder war es einfach normal in ihrem Leben?
    Nur Kyoko selbst konnte es wissen und die Antwort kennen. Und das tat sie auch. Es war Schutz. Mehr nicht. Einfach eine Schutzfunktion ihrerseits. Sie wollte Ren nicht ihre verletzliche Seite zeigen. Wollte ihn nicht in sie hinein sehen lassen. Nur so konnte sie ihn glaubhaft austricksen und dafür sorgen, dass er sich mies fühlte sie so behandelt zu haben.

    „Gut ehm dann…alle bereit? Ich gehe mal aus dem Bild. Ihr seid wieder Zuhause richtig? Also es ist nach der Autofahrt! Action!“

    Alle vier Schauspieler standen in einer Runde da. Niemand wusste was er tun sollte, ab hier gab es kein Drehbuch mehr. Sie hatten sich nicht besprochen nichts. Jeder wartete auf einen Satz von Jemanden.
    Der Regisseur wollte schon fast beenden, als nun doch Ren die Leitung übernahm.

    {Film}

    „Warum ich euch gebeten habe, alle hier zu erscheinen ist eine Ansage. Ich möchte, dass sie jeder hier mitbekommt. Ich habe mich entschieden…Satoru…“, Akira wandte sich zu seiner Verlobten.
    „Willst du mich nun endlich heiraten?“, fragte er sie und ging in die Knie.

    {Kanaes Gedanken}

    //DAS WAR NICHT DER PLAN!!! VERDAMMT!!! TSURUUUUUUGAAAAAAA!!!!!!!!!!!!...Na gut…wenn du es so haben willst!!! Ich werde dich nicht davon abhalten du verdammter Sturkopf!!!//

    {Film}

    „Ich…oh Akira natürlich will ich!!!“, sie hüpfte freudig in seine Arme und war überglücklich.
    „Tut mir Leid, dass ich dir nicht geglaubt habe, was diese Sache angeht…Jetzt weiß ich, dass du es ernst meinst!!!“, fügte sie hinzu.
    Yoko stand da wie angewurzelt. Völlig verwirrt, niedergeschlagen und traurig. Sie wusste, dass sie sich eigentlich für ihre Freundin freuen müsste…aber…
    Ihr lief eine kleine Träne die Wange herab. Jatoru bemerkte es und ballte die Hände zu Fäusten.
    Ansonsten war er weder gerührt noch glücklich, er hatte seine eigenen Probleme, er wusste, dass es nicht gut war in seine Schwester verliebt zu sein. Er wusste es war ein Fehler. Aber er konnte diese Gefühle nicht abschalten…und solange niemand wusste, dass sie seine Schwester war und ihn niemand verriet, würde er es auch nicht versuchen diese abzustellen.
    Aber sie liebte Akira, nicht ihn. Doch er gab nicht auf, erst recht jetzt nicht. Akira war vergeben, endgültig, und Yoko kam nicht an ihn heran.

    Akira umarmte Satoru und warf Yoko einen leicht gequälten Blick zu. Er hatte sich für seine Verlobte entschieden. Er liebte ja auch nur diese Yoko war zwar interessant, aber nur weil sie vielleicht die Schwester von Jatoru war. Und nach diesem Gespräch mit Satorus altem Pfleger, war er sich da sogar mehr als sicher. Nur Beweise hatte er keine…
    Doch er liebte Satoru und nicht Yoko. Ja er liebte sie…nur sie…nur Satoru…nur sie…es gab Yoko nicht in seinem Herzen…Nein…sie war nicht dort…wieso auch…
    Sein Herz versetzte Akira einen kleinen Stich.

    Satoru schwärmte nur so vor sich hin. Sie schwelgte schon in ihren schönsten Hochzeitsplänen. Sie löste sich aus Akiras Umarmung und ging zu Yoko. Sie interpretierte ihre Träne als Freudentränen und umarmte ihre Freundin, die steif da stand.
    „Yoko hilfst du mir bei den Vorbereitungen?“, fragte sie ihre beste Freundin vergnügt ohne zu bemerken, dass diese die Nähe zu ihr sehr missfiel.
    „Ja klar.“, antwortete Yoko jedoch tapfer und biss sich auf die Lippen.
    „Super und du Jatoru!!! Du wirst Trauzeuge ja???“, richtete sie sich nun an den Mann der immer noch die Fäuste wütend zusammenballte. Yoko sollte wegen Akira keine Tränen vergießen. Dieser Kerl verdiente das nicht!!!
    „Ja.“, antwortete er knapp, als er Satorus Frage realisiert hatte.
    „Toll ich freue mich so!!!“, rief sie in die Runde.
    „Ja…wir uns auch…wird bestimmt ne tolle Hochzeit.“, kam es weniger begeistert vom Rest, doch das fiel der überglücklichen zukünftigen Braut nicht auf.
    Sie tanzte nach oben und meinte, sie wolle zur Feier des Tages ein Bad nehmen.

    Nun standen die drei unter sich. Yoko verließ jedoch sobald sie sich gefasst hatte mit schnellen Schritten den Raum, den sie von nun an „Raum des Teufels“ nennen würde. Jatoru folgte ihr hoffnungsvoll.
    Akira blieb allein zurück. Er lehnte sich zurück an die Wand und fuhr sich durch die Haare.
    Es war nicht gut…er hatte die falsche Entscheidung getroffen. Doch nun würde er es durchziehen. Bis zum bitteren Ende. Und er würde versuchen Yoko zu vergessen. Sie brachte ihm nichts. Nur Kummer. Er hatte seine Welt mit Satoru, da sollte sie nichts zu suchen haben…Außer vielleicht als beste Freundin seiner Frau.

    Yoko war zum Teich gelaufen und hatte ihre Füße in das kalte Wasser getaucht. Sie saß auf einem kalten Stein und betrachtete die Fische im See, die öfter mal zu ihren Füßen schwammen und daran knabberten.
    Sie bemerkte die Gestalt von jemand neben sich, die sich setzte und ihre Hand nahm.
    „Eine so schöne Hand will er nicht nehmen? Er hat dich nicht verdient Yoko! Vergiss ihn!“, sagte ihr Jatoru und küsste ihren Handrücken sanft.
    Yoko zog ihn weg. „Lass mich in Ruhe…“, sagte sie nur. Sie wollte allein sein.
    „Bitte Yoko, lass mich dir helfen ihn zu vergessen!“, er legte eine Hand auf ihr Gesicht und schob es leicht zu sich.

    {Kyokos Gedanken}

    //Wo hat Reino sich diese schmalzige Ader abgeguckt? Und ich soll darauf reagieren? Igitt!!!//

    {Film}

    „Ich will ihn nicht vergessen!!!“, schrie sie ihn an und drehte ihren Kopf gewaltsam weg.
    Jatoru verlor die Geduld, natürlich wollte sie ihn vergessen!!!
    Er drückte sie unsanft zu Boden und schmiss sie vom Stein runter.
    Er lag auf ihr und setzte an sie einfach zu Küssen.
    „Geh runter!!!“, schrie sie ihn an und spürte dann seine Lippen auf ihren.
    Sofort verpasste sie ihm eine Ohrfeige drückte ihn mit aller Kraft von sich und rannte so schnell sie konnte ins Haus. Sie lief zum Bad und wusch sich sofort mehrmals mit Wasser die Lippen.
    Schnell atmend und verzweifelt schaute sie ihr Spiegelbild an. Es war erbärmlich. Dieser Anblick. Ihre Augen hatten jeglichen Glanz verloren. Ihr Gesicht war blass und fahl. Ihre Lippen ließen nicht mal einen Ansatz von einem Lächeln vermuten. Sie ging einige Schritte zurück und stieß an die Wand. Sie konnte nicht mehr ausweichen… Plötzlich lief sie einige Schritte vor und schlug auf den Spiegel ein. Dieser zerbrach und seine scharfen Splitter drangen in die weiche Haut von Yokos(und Kyokos) Hand ein.
    Kyoko kreischte kurz auf vor Schmerz und ließ Wasser über ihre Hand laufen.

    {Drehset}

    //Was!!! Nein Abbruch!!! Moment…sie spielt weiter? Das ist geplant? Was für eine Schauspielerin…nun verstehe ich, wieso Takarada-san dieses freie Stück am Ende haben wollte…//, dachte der Regisseur, doch die Mitglieder schauten ihn verwirrt und eindringlich an. Kinchu-san befahl ihnen jedoch mit einer Handbewegung drauf zu halten. Und sie taten wie ihnen geheißen.

    {Film}

    Yoko stieß die Tür zum Bad auf und rannte direkt in Jatorus Arme. Sie verlor langsam aber sicher ihr Bewusstsein und schwankte nur noch leicht, ehe sie in seinen Armen Ohnmächtig wurde.
    Jatoru wusste nicht recht wie ihm geschah, ehe er ihre blutende Wunde an der Hand bemerkte. Er rief sofort verzweifelt durch das Haus: „ Yoko ist verletzt!!! Schnell kommt her, holt einen Arzt!!! Sie ist ohnmächtig!!!“

    Akira kniete immer noch an der Wand, als er Jatorus verzweifelten Ruf hörte und sofort hochschnellte.
    //Was? Yoko? Ohnmächtig?!!//

    {Rens Gedanken}

    //Kyoko!!! Nein!!! Verdammt!!!! Bricht die Szene ab!!! BRICHT SIE AB!!!!//

    {Film}

    Satoru kramte gerade in ihrer Schmuckschatulle um geeigneten Schmuck für die Hochzeit zu finden, ehe sie geschockt die Augen aufriss und alles stehen und liegen ließ um nach unten zu rennen.

    {Kanaes Gedanken}

    //Kyoko??? Neiiiin!!!!! Was ist passiert???!!!//

    {Film}

    Akira und Satoru waren beide so schnell sie konnten eingetroffen und sahen Yoko blutend und ohnmächtig mit großen Glassplittern in der rechten Hand in Jatorus Armen liegend.
    „Was ist passiert?!“, fragte Satoru total verstört.
    „Ich glaube sie hat den Spiegel im Badezimmer zerschlagen! Schnell ruft einen Arzt!!“, antwortete Jatoru nervös.
    Akira tippte währenddessen schnell die Nummer vom Notarzt auf seinem Handy…

    {Film und Drehset vermischt}

    Kurze Zeit später erschien tatsächlich der Notarzt und war von den Kameras und Tonträgern sichtlich verwirrt, als man ihm erklärte, dass eine Schauspielerin beim Drehen verletzt worden ist, nickte er nur und ging zu Yoko.
    Er zog die großen Splitter heraus und legte ihre Hand in ein Bad aus Jod.
    Akira hatte sich sorgend zu ihr gesellt, nachdem Jatoru sie auf den Boden gelegt hatte und hielt nun ihre andere Hand. Jatoru schenkte ihm einen bösen Blick.
    Der Regisseur hielt noch drauf.
    „Also, wenn sie nicht aufwachen sollte, dann bringe ich sie ins Krankenhaus!“, sagte der Notarzt und warf dann der Kamera einen verächtlichen Blick zu. Ebenso wie Kanae und Ren. Reino jedoch sah den Willen von Kyoko dahinter, dass weitergedreht wurde.
    „In Ordnung ins Krankenhaus mit ihr!“, sagte er nachdem er die Bestätigung der anderen bekommen hatte und wollte gerade beginnen sie auf eine Liege zu legen, als die Patienten plötzlich „Cut!“, rief und sich aufsetzte.
    Alle widmeten ihr einen geschockten Blick, alle außer Reino.
    „Tut mir Leid, das bisschen Schmerz hätte mich nicht in Ohnmacht fallen lassen! Aber Yoko sicherlich.“, meinte sie dazu nur entschuldigend.
    „Aber eher durch den Schmerz in ihrem Herzen!“, Kyoko warf Ren einen kurzen und wütenden Blick zu. Dann formte sich ihre gruslige Aura wieder um sie herum und jagte dem anwesenden Notarzt Angst ein.
    „Heißt das ich bin völlig umsonst hergekommen?“, fragte er sauer.
    „Nein, sie haben doch meine Wunde desinfiziert. Vielen Dank dafür. Ich muss nur nicht ins Krankenhaus.“, sagte sie höflich und entschuldigte sich mit einer Verbeugung.
    „Na dann…“, meinte er immer noch mürrisch und ging mit einer verabschiedenden Geste hinaus.
    Ren atmete erleichtert, genauso wie Kanae. Reino gefiel der plötzliche Drehabbruch jedoch gar nicht.
    Ein paar Dämonen scharrten sich wieder um ihn um ihn zu Kyoko zu ziehen und sie zu umarmen.
    Er zog ein verhasstes Gesicht, was jedoch niemand sehen konnte und drückte Kyoko widerwillig an sich.
    Diese gab ihm einen Kuss auf die Wange und lehnte sich an seinen Kopf. Scheinbar glücklich.
    Ren drehte sich wieder um und Kanae fasste ihm mitfühlend an die Schulter.
    „Kann ich gehen, Kinchu-san?“, fragte der Schauspieler und war kurz davor gleich aus dem Raum zu rennen und an einen Ort zu fahren, an dem niemand ihn so verletzen konnte, wie Kyoko es grade tat.
    Ans Meer konnte er nicht, an Teiche konnte er nicht. Jedes verdächtige Plätschern machte ihn rasend. Jedes Geräusch was Wasser vermuten ließ, zerfraß ihn regelrecht.
    Er musste hier weg. Weg von allem Wasser. In irgendein Loch. Irgendeine verlassene dunkle Gegend war jetzt das richtige…
    „Ja kein Problem, morgen drehen wir im Tokioter Krankenhaus, merk es dir okay? Seid morgen um 11:00 Uhr da. Ich hab eben nachgefragt, wir dürfen dort drehen. Aber erst ab 11.“, antwortete der Regisseur.
    Ren nickte nur kurz uns verließ dann mit gesenktem Kopf den Flur und ging zum Ausgang des Onsen, wo er in sein silbernes Auto stieg und davon fuhr.
    Kanae starrte ihm besorgt nach. Hoffentlich machte er nix dummes…Wenn er vorher schon verzweifelt war, dann war er es jetzt erst recht. Nach dieser eindeutigen Aktion von Kyoko.
    Sie warf ihrer Freundin einen finsteren Blick zu, den diese ohne Zögern erwiderte, dann ging sie ebenfalls davon und murmelte: „Bis morgen um 11.“

    Kyoko stand ebenfalls auf und nahm Reino mit sich. Sie sagte ihm er solle zu sich nach Hause fahren. Sie selbst stieg auf den Rücksitz seines Motorrads. Reino verzog eine mürrische Mine und fuhr los. Jedoch nicht zu sich…

    Kap 18 ende

    Kap 19



    Kirsch- und Körnerjoghurt mit Erdbeeren und Ananas ( yunales hilfeeeex3*merk*)

    Untertitel: Nur Insider wissen, was damit gemeint is XD

    Reino hielt vor einem Apartment, ähnlich, wie das von Ren. Kyoko kannte es.
    //Moment für dieses Apartment hatte Sho früher immer geschwärmt…//, ging es ihr sofort durch den Kopf.
    „Reino…wohnst du etwa…hier?!“, fragte das Mädchen unsicher und betrachtete die hellen Fenster des Hochhauses.
    „Nein ich muss nur noch mal was besprechen…mit Fuwa.“, antwortete der Sänger wahrheitsgemäß.
    „Etwa den nächsten Komplott planen?“, fragte Kyoko schnippisch.
    „…Bleibst du hier, oder willst du mich immer noch überwachen?“, antwortete Reino nur gereizt, stieg vom Motorrad und zog dem Helm aus.
    „Geh nur.“, erwiderte Kyoko mit einem traurigen Gesicht. //Fuwa hat das ganze so geplant…was sollte er ausrichten…//

    Reino ging ohne ein weiteres Wort an die Schauspielerin zu wenden durch die Eingangstür des Hochhauses und stieg die Treppen bis zum zweiten Stock hinauf. Aufzüge fand er bei diesem geringen Abstand unnötig.

    Es klopfte an der Tür, Fuwa lag mit einem Magazin über dem Kopf auf seiner Couch und relaxte.
    //Wer soll das denn jetzt sein?!//, dachte er gereizt stand nach dem dritten Klopfen aber auf und trottete mit müden Schritten zur Tür.
    Als er seinen früheren Ex-Verbündeten da sah, erstarrte er förmlich.
    „Was machst DU denn hier?“, wollte er wissen und zog dabei eine halbwegs grimmige, halbwegs verwunderte Grimasse.
    „Dich fragen, was du angestellt hast du Vollidiot.“, antwortete Reino und schenkte Fuwa sogleich einen finsteren Blick.
    „Angestellt? Was denn?“, fragte der verwundert und regte sich innerlich darüber auf, dass man ihn schon wieder einen Idioten genannt hatte…das schien Alltag zu werden.
    „Was hast du Kyoko gestern über Koon erzählt? Wieso ist sie SO wütend?“, wollte der Sänger im schwarzen Mantel wissen und seine Geduld schien nur noch an einem seidenen Faden zu hängen.
    „Ich hab ihr die Wahrheit erzählt! Mehr nicht! Und wie wütend soll sie denn sein? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mir nur ein Wort geglaubt hat. Sonst hätte sie doch nicht so reagiert…“, antwortete Fuwa nachdenklich und wütend zugleich, als er daran dachte, wie er gestern im Wasser gelandet war.
    „Sie ist so wütend, dass sie vorgibt mit mir verlobt zu sein um Tsuruga damit fertig zu machen!! Das kann sie doch nicht sein, nur weil sie erfahren hat, dass er Koon ist?!“, verlor Reino langsam wirklich die Geduld, er hatte genug davon von irgendwelchen Leuten ausgenutzt zu werden, die vorgaben seine Freunde zu sein, oder gar Geliebte. Wenn sie ihn hassten, sollten sie es sagen, damit er wusste woran er ist. Denn tief in seinem Inneren wusste er genau, dass Hass nicht einfach umgekehrte Liebe ist und somit fast das Gleiche. Leider gab es nur einen Menschen dem er das verdankte…
    „Frag nicht mich! Frag sie selbst!!! Ich hab ihr nur erzählt, dass Koon ein mieser Schläger, ein Alkoholiker, ein Straßenkind, womöglich ein Schwerverbrecher war…also die Wahrh-“
    Ein donnernder Knall ertönte im gesamten Treppenhaus.
    „Wa…?“, flüsterte Sho mit aufgerissenen Augen und fuhr mit dem Zeigefinger langsam über seine rechte Backe, die einen roten Ton angenommen hatte. Er hatte das Gefühl sie würde pulsieren. Extrem verwirrt und geschockt blickte er in die Zornesfunkelnden Augen von Reino, die seltsam eng zusammengekniffen waren.
    „Was für einen Mist, hast du dir aus diesen Unterlagen zusammengedacht?“, sprach der Sänger in einem finsteren dunklen Ton, der von einer schwarzdunklen pulsierenden Aura um ihn harmonisch begleitet wurde.
    „D…das stand alles in den Unterlagen!!!“, sagte Sho Fuwa ängstlich. Nicht mal Kyoko hatte so eine finstere Aura jemals zustande gebracht.
    „NIEMALS!!“, fauchte Reino voller Wut.
    „Es stand da…wirklich…“, sagte Sho zaghaft und ging einen Schritt zurück.
    „NIEMALS so wie du es ausgedrückt hast! Denn SO war Koon niemals!“
    „Als ich ihn kennen gelernt hatte, war er so.“, antwortete er etwas sicherer. Das war immerhin ein echter Beweis den niemand abwenden konnte.
    „Ich weiß, dass er es nicht leicht hatte, wegen seinem Namen und seiner Familie. Es war zu viel schief gelaufen. Er hatte zu viel Vertrauen in die Menschen verloren… Bis er m-… ein kleines Mädchen kennen gelernt hatte.“, sagte Reino und seine wabernde Aura verschwand allmählich, sein Gesicht hatte einen verletzlichen Ausdruck angenommen.
    „Woher kennst du ihn so gut?“, fragte Sho und runzelte seine Stirn dabei, „und wer ist dieses kleine Mädchen? Etwa-“
    „Kyoko. Ganz recht. Du kommst aus Kyoto, sie kommt aus Kyoto… Ich habe keine Zweifel mehr, was das angeht. Sie kennt doch Koon?“, sagte Reino jetzt kühl. Er hatte seine Verletzlichkeit bemerkt und schnell wieder zur Seite gelegt. Er durfte nicht angreifbar sein. Diese Geschichte war abgehakt. Dieser Mensch war nicht mehr so wie früher. Er hatte sich verändert. Womöglich war das auch gut so…
    „Ja…er soll ein Prinz des Elfenreichs sein…“, gab Sho halbwegs ernst zurück, konnte aber ein kleines Grinsen nicht vermeiden.
    „Hm…er hat gerne Geschichten etwas verschlüsselt wiedergegeben, wenn er von seinen Problemen geredet hat. Und wenn Kyoko so eine Märchenverrückte war, war der Weg seine Geschichte zu erzählen sicher der beste. Also schmier dir dieses Grinsen aus dem Gesicht.“, warf er ihm etwas wütend zu, „Naja…egal, jetzt weiß ich was passiert ist…ich hätte vielleicht doch dableiben sollen…Leb wohl, Fuwa.“
    Reino drehte sich mit einem letzten verächtlichen Blick von dem Sänger weg, schlug die Tür zu und verschwand die Treppen runter durch den Ausgang.

    Kyoko lehnte am Motorrad und zitterte leicht. Es war kühl geworden.
    „Mogami…nimm nicht alles was Fuwa sagt so ernst.“, entgegnete Reino ihr sofort und sie warf ihm einen verwirrten Blick zu, der sich langsam jedoch auflöste.
    „Fahr zu dir!!! Mir ist kalt!!!“, fauchte sie nur.
    „Willst du nicht lieber ins Daruma-ya?“, fragte er sie und versuchte dabei zu lächeln. Was nicht einfach war, wenn einem ein teuflischer Blick zugeworfen wurde.
    „Wir fahren zu dir und Punkt!!“, befahl sie mit eiskalter Stimme. Reino seufzte:„In Ordnung.“
    Er stieg auf sein Motorrad, nachdem er sich den Helm wieder aufgesetzt hatte und ließ Kyoko ebenfalls Platz nehmen.
    Nach einer kurzen Fahrt, durch die dunkle Nacht, kamen sie vor Reinos düsterer Villa an.
    Kyoko stieg vom Gefährt und besah das Gebäude skeptisch.
    „Hier…wohnst du also?“, gab sie wenig begeistert von sich.
    „Wenn’s dir nicht passt, kannst du dir gerne ein Taxi rufen.“, erwiderte der Sänger mit einem kleinen Funken Hoffnung in der Stimme.
    „Vergiss es!! Es ist…wenigstens…ähm…schön…ähm…Sonnen geschützt!“, versuchte sie der Villa etwas gutes zuzuschreiben.
    „Danke…“, sagte Reino mürrisch und ging die ersten schwarzen Steinstufen hinauf durch die dunkle Holztür hindurch.
    Der Flur war genauso düster.
    //Moment ist das ein Schwert da? Uahh…die Verzierung ist…ja noch schlimmer als die von Takarada-san!//, ging es Kyoko etwas angeekelt und ängstlich durch den Kopf.
    „Das ist ja wie in einer…Vampirvilla…“, sagte sie entsetzt.
    „Danke.“, antwortete Reino diesmal ernsthaft.
    //Das war…eigentlich kein Kompliment…//, dachte Kyoko und sie hatte das Gefühl, dass es draußen wärmer gewesen war…
    „Frierst du?“, fragte der Sänger das Mädchen, als er sie kurz von der Seite musterte.
    „…Ne andere Frage…hat dieses Haus Licht?“, antwortete sie unsicher.
    „Ja, aber wenn ich es anschalten würde, würdest du schreiend rausrennen.“, entgegnete Reino locker und überlegte kurz ernsthaft, ob er das Licht anschalten sollte.
    „Wieso, hast du Leichen hier drin versteckt? Blutverschmiert?“, fragte sie entsetzt.
    „…Hast du ne Spinnenphobie?“, stellte er ihr eine Gegenfrage.
    „Urgs…“, gab Kyoko von sich und zauberte dem Sänger somit ein Lächeln aufs Gesicht.
    Es machte kurz Klick und der Flur erhellte sich.
    „Vogelspinnen?“, fragte das Mädchen und wich einen Schritt zurück, von einem gläsernen Käfig neben sich, der von mehreren anderen umringt wurde.
    „Ja.“, sagte Reino etwas enttäuscht. Kyoko hätte wenigstens schreien können.
    „Na ja…solange sie im Käfig sind…“, entwich es ihr. Sie hatte es dann aber doch eilig ins Wohnzimmer zu kommen. Der Sänger folgte ihr verstimmt.
    „Oh toll ein Kamin!“, sagte sie begeistert, als sie den steinigen Sims entdeckte.
    „Ja spinnenübersiedelt und total verrußt.“, nahm Reino ihr die Freude und setzte sich auf eine schwarze Ledercouch. Kyoko setzte sich daneben. Es war irgendwie angenehm neben einem uninteressierten Reino zu sitzen. Das nahm ihr jegliche Angst.
    „Sag mal Mogami, warum machst du das alles? Es kann doch nicht daran liegen, dass Ren Koon ist.“, stellte der Sänger endlich die Frage, die ihm schon seit heute Morgen auf der Zunge lag.
    „Geht dich nichts an.“, sagte sie nur und schwieg.
    „Gut…ich geh ins Bett.“, beendete er damit das Gespräch. Wenn sie ihm nichts erzählte, dann halt nicht.
    Der Sänger erhob sich von der Couch und ging in sein Bad. Ein Bad mit rot gestrichenen Wänden, Kerzenleuchtern und schwarzen Möbeln… Eben der Stil den die Romantik verkörperte, antik und beeindruckend düster.
    Kyoko lehnte sich mit dem Kopf zurück auf die Lehne des Möbelstückes.
    //Musste es denn wirklich so weit kommen? Wieso…wieso hatte er nicht einfach gesagt wer er ist…//

    Reino war währenddessen dabei sein Hemd auszuziehen, als etwas klirrend zu Boden fiel.
    //Was? Ah…// Er hob den Gegenstand auf und musterte ihn. „Ich spüre deine Qualen, es ist klar, dass du dich von ihnen lösen musstest…Aber wieso…hast du dich denn gleich selbst verraten müssen?! Was bist du geworden? Ist es richtig…das was ich tue…oder sollte ich die Vergangenheit vergessen…und die Chance nutzen?...“, murmelte Reino wirr vor sich hin, während er das Etwas in der Hand hielt.
    Nachdem er für seine Begriffe fertig war, verließ er das Bad und ging an der Couch vorbei, auf der Kyoko immer noch saß. Er hatte nur eine schwarze Jeans an, so schlief er immer. Er schaute hinüber zu Kyoko die ihn ebenfalls mit einem kurzen Blick würdigte, dann aber auf die dunkelgraue Wand wechselte.
    //Ich könnte…//, dachte er und ging auf Kyoko zu. Er setzte sich links neben ihr auf die Couch und legte seinen rechten Arm um sie. Kyoko drehte ihren Kopf weg, doch Reino ergriff ihn mit seiner Hand und zog ihn zu sich. Er sah ihr direkt in die Augen. Sie waren ausdruckslos, kalt und ohne jegliches Gefühl…
    Aber sie wehrte sich nicht. War sie so kraftlos? Oder so fest entschlossen es Ren heimzuzahlen?
    Der Sänger zog sie näher zu seinen Lippen. Kyoko kniff unwohl in ihrer Haut die Augen zusammen, aber rührte sich sonst nicht. Reino schloss ebenfalls seine Augen. Plötzlich kam ihm ein Bild in den Kopf, ein blonder Junge mit braunen Augen deutete auf ein kleines Mädchen, das gerade einem anderen kleinen blonden Buben fröhlich hinterherlief. Sie hatte schwarze Haare und diese zu zwei niedlichen Zöpfen gebunden. // „Dieses Mädchen…ist es…ich mag sie sehr. Sie wird so oft von ihrer Mutter verletzt… Ich will das nicht, aber ich weiß nicht, was ich tun soll um ihr zu helfen…ich weiß es ja nicht einmal bei mir selbst. Das einzige was ich tun kann, ist dafür zu sorgen, dass sie nicht mehr weint, dass sie wenigstens in der Zeit, in der sie bei mir ist, glücklich sein kann. Und ich kann ihr helfen, dass sie nicht mehr verletzt wird. Niemand soll sie mehr verletzen können. Deshalb schenke ich ihr diesen Stein, wenn ich gehe. Dann soll sie stark werden…und aufhören zu weinen. Sie soll nie mehr weinen…“//

    Reino stieß Kyoko plötzlich von sich. //Ich kann das nicht. Sie bedeutet ihm so viel…Ich kann es nicht. Ich helfe dir…du sollst glücklich werden, sowie er es wollte. Und er ebenfalls. Egal wie sehr sich ein Mensch verändert…tief in ihm muss noch etwas da sein…von dem alten. Er muss noch da sein…//
    „Mogami…am besten du schläfst hier auf der Couch. Wenn du willst kannst du auch in meinem Bett schlafen, wenn du’s da bequemer findest…was ich bezweifle…(reinos bett isn sarg)“
    „Wieso, wo schläfst du?“, fragte Kyoko verwirrt und nicht nur über seine plötzliche Abwehrreaktion…mit Reino war etwas nicht in Ordnung. Normalerweise hätte er diese Situation schon längst ausnutzen müssen…
    „Je nachdem.“, gab er zurück.
    „Ich denke ich bleibe bei der Couch.“, antwortete Kyoko immer noch unsicher…sie konnte Reino überhaupt nicht einschätzen. Er war nicht mehr ein verrückter Stalker…er hatte es nicht mal auf sie abgesehen…
    „Gut, dann gehe ich in mein Bett.“, gab Reino zurück, stand auf und ging in den Flur, der unweigerlich zu seinem Schlafzimmer führen musste.

    Kyoko schnappte sich ein dunkles Kissen und legte es auf die Couchlehne. Dann ging sie ebenfalls in eine liegende Position und lehnte ihren Kopf darauf.
    //Was hat Reino nur…seitdem…ich …diesen Fehler begangen habe…und mit Ren zusammen gekommen bin hat er sich so seltsam benommen…aber ich verstehe den Zusammenhang nicht…ich verstehe es nicht…//, rätselte das schwarzhaarige Mädchen, strich kurz nachdenklich eine Strähne aus ihrem Gesicht…und vermisste die Warme Hand eines anderen…ehe sie die Augen schloss und ins Land der Träume fiel…

    Kap 19 ende



    Re: Disastrous Love

    josichan - 28.04.2007, 14:30


    Kap 20

    Liebe in Verzweiflung

    Kyoko erwachte im schwachen Licht, dass durch ein abgedunkeltes Fenster fiel und rieb sich müde die Augen.
    Sie schaute sich unsicher um, wo war sie denn noch mal? Diese Finsternis…sie schaute in den Flur und sah diverse krabbelnde Viecher in Vitrinen.
    Sie schreie kurz auf und stellte fest, dass sie bei Reino war. Allmählich kamen ihr die Erinnerungen an gestern wieder und starke Schmerzen machten sich in ihr breit. Keine physischen. Seelische Schmerzen und all ihre Bitterkeit kamen zurück.
    Doch sich selbst machte sie dafür nicht verantwortlich, sie gab Ren die Schuld. Er hatte sie so weit getrieben. Obwohl…was hieß denn weit? Im Grunde war sie nur in der Wohnung ihres „Scheinverlobten“ Reino. Niemals würde sie ihn wirklich heiraten wollen. So wie Reino sie sicher auch nicht. Kurz stellte sich Kyoko die Frage, was genau Reino von ihr hielt. Vor wenigen Wochen hätte er sie sicher noch ohne Gnade in seiner Wohnung hier vergewaltigt. Und jetzt? Er hatte sie nicht angerührt, trotz der Chance, die sie ihm bot. Was ging in ihm vor? Und wieso wollte er ihre Beweggründe für diese Tat wissen?
    Wieso war er einfach nicht zufrieden damit? Hatte es überhaupt etwas mit ihr zu tun? Oder mit jemand anderem? Oder hatte Reino einfach seine Lebensweise verändert, ohne dass sie etwas davon mitbekommen hatte? Aber, wenn man sich so umblickte, bekam man eigentlich nicht den Eindruck.
    Kyoko schaute auf ihre Armbanduhr. Heute sollten sie doch im Krankenhaus drehen?
    Sie hatte noch genügend Zeit um rechtzeitig anzukommen.
    Sie schaute sich vorsichtig um und schlich ins Bad.
    Da drin war ihr besonders mulmig. Reinos Bad war gruselig, wie der Rest der Wohnung. Trotzdem schien es einen Hauch Romantik in sich zu haben, was ihr nicht weniger Angst einjagte.
    Genauso die Tatsache, dass sich die Badtür nicht abschließen ließ. Grausam…
    Trotz allem überwand sie sich und stieg unter die Dusche…

    Reino zog den Reißverschluss seines Schlafsackes nach unten, ignorierte die Blumen um ihn herum, machte mit einem starken Hieb die Sargtür auf, richtete seinen Oberkörper nach oben, sah sich müde um, stellte seinen Wecker aus und stieg von dem Podest auf dem der Sarg lag.
    Er ging hinaus in den Flur und wollte gerade ins Bad spazieren, als er das Rauschen von Wasser darin hörte. Er senkte seine Hand von der Türklinke, drehte seinen Kopf von der Badtür weg und bewegte sich ins Wohnzimmer.
    Er ging an der Rückenlehne der Ledercouch vorbei und marschierte durch den nächsten dunklen Gang. Dort fand man eine ebenfalls nicht hell beleuchtete Küche vor.
    Lebte dieser Mann denn komplett im Dunkeln?
    Er setzte Wasser mit einem normalen Wasserkocher auf und kramte tatsächlich so was wie alltägliche Brötchen hervor, die er mit einem grimmigen Gesichtsausdruck in den modernen Ofen schob.
    Dann stellte er Teller bereit, dazu verschiedene Belege für die Brötchen und zwei Tassen. Er kramte etwas Besteck hervor und verteilte es auf beiden Seiten, daraufhin nahm er Teebeutel heraus und fragte sich gerade, ob Kyoko überhaupt Tee mochte. Schließlich kam er zu dem Entschluss, dass es ihr Pech war, wenn sie unbedingt bei ihm Frühstücken musste und nahm irgendeine Teesorte, die er in die Tassen hängte. Er hört ein Klacken im Flur und sah wie Kyoko ins Wohnzimmer ging.
    „Hier, mach weiter!!“, gab er ihr die Anweisung und drückte ihr mürrisch den Wasserkocher entgegen, ehe er selbst im Bad verschwand.
    Das Mädchen schaute ihm verdutzt hinterher und dann betrachtete sie den vertrauten Wasserkocher ausgiebig. Immer noch wesentlich verwundert betrat sie die Küche und sah den gedeckten Tisch. Eifrig kombinierte sie alles im Kopf und goss dann das Wasser in den Tee.
    Sie betrachte den Ofen und sah die Brötchen darin, die langsam braun wurden.
    Ohne weitere Mühen zog sie sie heraus und verteilte sie in dem Korb, der auf der Arbeitsfläche stand. Sie hoffte es sei ein Brotkorb.
    Wenige Minuten später tauchte der Sänger wieder auf und setzte sich an den Tisch, was Kyoko ihm gleich tat.
    Still belegte er ein Brötchen und biss hinein, während er die Zeitung las, die er vorher noch geholt hatte.
    Kyoko starrte ihn kurz an, belegte dann selbst ein Brötchen und aß. Sie hasste eines…Stille, wenn man aß… Es war unangenehm und sie versuchte es dann auch aufzulösen.
    „Haben sie gut geschlafen?“, fragte Kyoko und bemerkte dann selbst, dass sie wieder in ihre Höflichkeit gefallen war. Und das bei Reino…war sie jemals höflich ihm gegenüber gewesen?
    „Klar, ist schließlich mein Haus. Du?“, fragte er und schaute immer noch in die Zeitung.
    „Na ja…schon…“, sagte sie und stellte das ungern fest.
    Wieder herrschte Stille und Reino blätterte weiter in der Zeitung umher.
    „Warum bist DU so anders, seit gestern?“, sagte sie und betonte das „du“ mit Absicht extrem laut.
    „Verstehst DU eh nicht.“, gab er zurück und nun herrschte wirklich komplett Stille. Der Sänger hatte aufgehört zu blättern und die Zeitung beiseite gelegt.
    „…Wie machen wir das im Krankenhaus, soll ich schnell wieder aufwachen?“, fragte sie dann um das Thema zu wechseln.
    „Ist mir egal.“, sagte Reino und biss in sein Brötchen. Angesehen hatte er Kyoko noch nicht ein Mal am Tisch.
    „Gut, dann denke ich mal brechen wir auf.“, meinte sie daraufhin verunsichert und stand auf.
    „Nehm’ dir’n Taxi. Ich habe keine Lust bei deiner Show mitzumachen.“, erwiderte er und schaute sie mit finsteren Augen an.
    Kyoko, die ihren Plan gar nicht berücksichtigt hatte, war erst verdutzt, bis ihr genau dieser wieder einfiel. Ihre Aura veränderte sich schlagartig und sie befahl ihm: „Du kommst mit!“
    „Vergiss es.“, sagte Reino kühl.
    Kyokos Dämonen stürzten sich auf ihn, doch er wandte sie mit nur einem Blick ab.
    „Du bist schwächer geworden und ich stärker. Du schaffst es nicht mich unter deine Kontrolle zu bringen. Im Gegensatz zu dir, habe ich einen Entschluss gefasst. Doch du wirst von Tag zu Tag unsicherer mit deiner Entscheidung.“, erklärte ihr Reino die Situation und grinste dann.
    Das Mädchen wich etwas zurück. Doch der Sänger machte keine Anstalten ihr nun etwas anzutun.
    Daraufhin beruhigte sie sich wieder.
    „Fahr mich doch einfach hin, ich hab kein Geld für ein Taxi mitgenommen.“
    „Dein Pech. Sag mal hat dir der Tee geschmeckt?“
    „Eh? Ja…aber bitte nimm mich mit, sonst halten wir nur den Dreh auf!“
    „Der Film ist mir egal.“
    „Mir aber nicht!“
    „Immer noch dein Pech.“
    „Du brauchst länger um wieder weg zu kommen.“
    „Ich werde da sowieso länger bleiben als du.“
    „Wieso?“
    „Musst du nicht wissen.“
    „Ich rufe Kanae an, hast du ein Telefon?“
    „Ich bezweifle, dass sie dir helfen wird.“
    „Was weißt du schon!“
    „Offensichtlich mehr als du.“
    „Geben sie mir gefälligst ein Telefon!!“
    „Wo ist denn dein Handy?“
    „Zuhause.“
    „Ziemlich unprofessionell.“
    „Wenn man nicht angerufen werden will?!“
    „Schaltet man das Handy aus.“
    „Ich kann mir aber meinen Pin nicht merken!“
    „Wie kannst du dann die ganzen Texte auswendig lernen?“
    „…“
    „Ich sag dir, es bringt nichts. Sie wird dir nicht helfen, lauf zu Fuß.“
    „Das wären zwei Stunden!!“
    „Hab ich wenigstens genug Zeit mit allen zu sprechen, obwohl…ruf sie an.“
    „Wieso auf ein mal?“
    „Weil.“, antwortete Reino zum Schluss und drückte Kyoko ein schnurloses Telefon in die Hand.
    „Hmpf.“, erwiderte sie knapp und tippte eine Nummer.
    „Und deinen Pin kannst du dir echt nicht merken?“, fragte Reino verwundert nach.
    „Ist eben so!“, fauchte Kyoko ihn an und wartete bis Kanae abnahm.
    „Kanae Kotonami, wer spricht da?“
    „Ich bin’s Kyoko.“
    „Mehr oder weniger.“, murmelte Reino dazwischen.
    „Ist etwa Reino bei dir?!“, fragte Kanae daher geschockt.
    „Nein…“
    „Sie bei mir.“, beantwortete der Sänger die Frage.
    „Oh…“, erwiderte die Schauspielerin daher.
    „Kanae kannst du mich vielleicht abholen?“
    „Warum fährst du nicht mit Reino?“
    „Weil er mich nicht fahren will.“
    „Oh…wieso denn das? Seid ihr nicht gerade erst frisch verlobt?“
    „Sind wir nicht.“, sagte Reino prompt.
    „Nicht?!“, fragte Kanae nach. //Wusste ich’s doch!!!//, jubelte sie jedoch in Gedanken.
    „Hol mich bitte einfach hier ab!!!“, schrie Kyoko förmlich in den Hörer.
    „Nur, wenn du mir Rede und Antwort stehst.“
    „…“
    „Und?“
    „Wie spät ist es?“
    „Um Zehn.“
    „Okay…“
    „Gut, ich bin bald da. Wo wohnt Reino eigentlich?“
    „Ist dir mal die dunkelste Villa in ganz Tokio begegnet? Da wohnt er!!!“
    „Ah…ja ich weiß wo die steht, gehen jeden Tag Gerüchte um, dass da drin ein hübscher Vampir wohnt. Vor allem seit dieser Sarg hineingetragen wurde…“
    „Gut, bis dann!!“
    „Tschüß.“

    Das Gespräch war beendet, Kyoko setzte sich auf die Couch und wartete.
    Reino zog währenddessen seinen Ledermantel an und seine Stiefel.
    Dann kramte er alles was er noch brauchte zusammen und steckte einen besonderen Gegenstand ein.
    Es klingelt und er machte die Tür auf.
    „Morgen.“
    „Morgen.“
    „Kanae!!!!!“, rief Kyoko und stürmte zu ihrer Freundin. In den letzten Stunden, war ihr nicht bewusst geworden, wie sehr ihr ihre Freundin gefehlt hatte. Eigentlich wollte sie sogar mit ihr reden. Aber das gestand sie sich nur in tiefsten innerem ihres Herzens und es drang leider nur schwach durch.
    „Gut, also los.“, sagte Kyokos Freundin und drehte sich um, um wieder zu ihrem Taxi zu laufen.
    Kyoko folgte ihr ohne sich von dem Sänger zu verabschieden, was diesen nicht störte, somit hatte er seine Ruhe von ihr.
    Er stieg auf sein Motorrad, als Kyoko ins Taxi stieg und fuhr gemeinsam mit ihnen zum Krankenhaus.
    „Okay, Kyoko, warum das ganze?“
    „Rache an Ren, er hat mich belogen.“
    „Ist es wirklich, das was dich so stört?“
    „Na ja seine Vergangenheit ist auch nicht rosig.“
    „Heißt das du verurteilst ihn Aufgrund dessen, dass er einige Fehler in seiner Vergangenheit begangen hat?“
    „Nein…es ist mir egal, wer er ist, es ist mir egal, was er früher getan hat. Aber es ist mir nicht egal, dass er mich angelogen hat. Mir ist es nicht egal, dass er Geheimnisse mit sich herumschleppt, die mich wirklich etwas angehen. Mir ist es nicht egal, dass er mein Vertrauen in der Hinsicht ausgenutzt hat.“, antwortete sie und ihre Stimme füllte sich mit Wut, Trauer und äußerster Enttäuschung.
    „Das heißt du bist einfach nur enttäuscht?“, fragte Kanae ungläubig.
    „NEIN!! ICH BIN STINKSAUER!!! Er sagt mir, er hat keine Geheimnisse und dann das!!! Ich sage ihm, dass ich ihn liebe und er? Er hat nichts gesagt!! Er hat gar nichts erzählt.“
    „Nichts? Aber ich hab doch gehört, dass du ihn geküsst hast.“
    „Ja…nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich ihn liebe.“
    „Na ja ich hab gehört, so direkt hast du das auch nicht.“
    „Nein aber ich hab seine Gefühle erst ein Mal entschlüsseln müssen und dann habe ich ihm meine Liebe gestanden. Aber daraufhin hat er nichts gesagt, nicht mal etwas bestätigt. Ich glaube er liebt mich gar nicht.“
    „Doch, das tut er, sonst würde ihn nicht das verletzen was du gerade tust.“
    „Er hat sich aber auch nicht entschuldigt!“
    „Hast du ihm eine Chance gelassen?“
    „…Ich will ihm keine Chance lassen!!!“
    „Weißt du, dass er denkt, dass du ihn gerade betrügst?“
    „Ich betrüge ihn nicht, ich bin nicht mehr mit ihm zusammen.“
    „Zwei verschiedene Denkweisen.“
    „Man…ich will doch nur, dass er sich entschuldigt…und dass er mir sagt, dass er mich liebt.“
    „Dann lass ihn ausreden. Aber ich bezweifle inzwischen schon stark, dass er sich entschuldigen will. Wie gesagt, er glaubt du hast etwas mit Reino. Er ist wütend auf dich und verzweifelt.“
    „Ich habe aber nichts mit ihm…aber sagen werde ich ihm das auch nicht!!! Solange er sich nicht entschuldigt!!!“
    „Was wäre, wenn du wirklich etwas mit Reino hättest?“
    „Aus Rache, wäre das nicht schlimm. Dann weiß er, dass da absolut keine Gefühle im Spiel waren.“
    „Das weiß er ja nicht, aber stell dir vor, es wäre nicht aus Rache gewesen, das ist nämlich, was er denkt.“
    „Sein Herz würde zerbrechen…ich glaube er würde mich hassen und mir nie wieder verzeihen können, so wie ich damals Sho nicht wieder verzeihen konnte…“
    „Richtig…denkst du nun, dass er von alleine ankommen würde um sich zu entschuldigen?“
    „Nein…aber wenn er mir das zutraut, kann er auch gleich weg bleiben.“
    „Oh man…es ist hoffnungslos…“
    „Ja…ist es.“
    „Sturköpfe, alle beide…“
    „Bin stolz drauf.“
    „Merk dir, was ich gesagt hab, vielleicht verschwindet dein Sturkopf ja irgendwann mal.“
    „Glaube ich nicht, aber ich werde es mir merken…“
    „Gut.“

    Nach dem Gespräch herrschte Stille, aber dieses Mal war sie nicht unangenehm. Es war eine geklärte Stille. Dieses Gespräch hatte Kyoko im weitesten die Augen über Rens mögliche Gefühle geöffnet…
    Und Kanae verstand beide Seiten, vielleicht sollte sie Ren das ganze beichten. Aber würde er ihr glauben? Gestern hatte er ihr schon nicht geglaubt…

    Pünktlich um 11 Uhr waren sie da. Die Crew war bereit und auch die anderen. Kyoko verschwand in der Maske, in der ihre Schnittwunde an der Hand, die nun eine dicke Kruste war, mit Farbe noch etwas dramatischer hingestellt wurde.
    Die anderen machten sich auch fertig. Ren war nicht pünktlich…

    Der Schauspieler hatte gestern einen Gang in eine sehr abgelegene Bar gemacht und etwas zu viel getrunken. Dann hatte ihn der Wirt aufgenommen. Er war weder ausgerastet noch aggressiv gewesen und das hatte dem Wirt den Anlass dazu gegeben.
    Am nächsten morgen war er dann zu spät aufgewacht und hatte extreme Kopfschmerzen. So schnell wie er konnte war er dann los und hatte sich vorher noch bei dem Wirt bedankt. Doch je mehr er nun im Taxi zum Krankenhaus saß, umso stärker überfiel ihn der Drang einfach wegzurennen und Kyoko nie wieder zu sehen er war verletzt. Er war wütend und wollte ihr nicht zusammen mit ihrem „Schatz“ begegnen.
    Doch seine jahrelang antrainierte Disziplin verbot ihm das und deshalb erschien er einige Minuten zu spät trotzdem in der Aula des Krankenhauses und wurde auch sofort in die Maske geschickt.
    Weil das Krankenhaus sie nicht lange drehen lassen würde, musste alles schnell gehen.
    Sobald die Schauspieler umgezogen waren, mussten sie auf ihre Plätze.
    „Aktion!“

    {Film}

    Die Wände waren weiß, die Decken, die Gitter der Betten und auch der geflieste Boden erstrahlten in reiner Unschuld. Das Bild eines Krankenhauses, das Verletzte aufnahm und hygienisch zu sein schien. Alles war friedlich und ein Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren, sie auf dem Kissen ein einziges Büschel hinterließen, schlief bewegungslos in einem der weißen Betten. Ihre Hand war mit einem Verband umwickelt und ruhte ebenso sanft, wie das Mädchen selbst auf der Bettdecke. Während in diesem Raum alles ruhig war herrschte draußen im Gang allgemeine Aufregung.
    „Oh mein Gott!!! Was ist wenn sie stirbt!!!!“, schrie Satoru durch den Gang und lief aufgebracht hin und her. Akira konnte das nicht mehr länger mit ansehen und zog seine Verlobte in seine Arme und sprach sanft zu ihr: „Sie wird nicht sterben, das war nur eine Handverletzung, nichts ernsthaftes.“
    „Aber wenn sie nun eine Blutvergiftung bekommt!!!“
    „Die Wunde wurde gereinigt und desinfiziert, alle Splitter sind entfernt worden, du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen.“, erwiderte Akira und sein Blick stimmte nicht mit seiner Stimme überein. Er war wütend. Passte das? Doch der Dreh musste weitergehen, die Schauspieler selbst waren nun verantwortlich, kein Regisseur konnte nachfragen, ob er wirklich so gucken sollte.
    Satoru reagierte: „Akira? Wieso bist du so wütend?“
    „Ich kann nicht nachvollziehen, wieso sie den Spiegel zerschlagen hat.“
    „Und darauf bist du wütend?“
    „Nein, ich weiß nicht was sie mit Jatoru gemacht hat.“
    „Das ärgert dich? Ich glaube nicht, dass Jatoru sie geärgert hat. Er war wirklich hilfsbereit und ich glaube er liebt sie. Ich bin mir sicher, dass er ihr nichts getan hat. Wieso auch.“
    „Das ist nicht das was mich ärgert.“
    „Was ärgert dich denn dann?“
    „…Nichts…“
    Akira blockte ab, er wollte nicht mehr darüber reden. Er regte sich über sich selbst auf.
    Er war sich sicher, dass er Schuld hatte, doch wieso genau konnte er sich nicht denken.
    War sie vielleicht ausgerastet weil er Satoru heiraten wollte? Eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen. Das war ja auch der Grund wieso er überhaupt den Heiratsantrag gemacht hatte. Er wollte sich sicher sein. Aber es hatte nichts gewonnen. Im Gegenteil, er war sich seiner Entscheidung pro Sekunde immer unsicherer. Am liebsten wäre er jetzt bei Yoko und nicht bei Satoru…
    Jatoru stand ebenfalls draußen im Gang und beobachtete die beiden. Als Akiras und sein Blick sich begegneten schaute er weg. Im Gegensatz zu ihm wusste er was los war. Yoko liebte Akira und war verzweifelt. Er selbst hatte ihre Verzweiflung ausgenutzt und sie geküsst. Aber sie hatte eh keine Chance mit Akira, deshalb hätte sie doch nachgeben sollen…aber was hatte sie gemacht? Ihm eine Ohrfeige verpasst. War er vielleicht doch Schuld, dass sie den Spiegel zerschlagen hatte?
    Das größte Problem jedoch war, dass sie seine Schwester ist. Das wusste er. Er war in seine eigene Schwester Hals über Kopf verliebt. Aber sie nicht in ihn. Was sollte er tun? Was konnte er tun? Vorerst würde er nichts tun. Er würde schweigen und machen, was ihm möglich war. Vielleicht war Egoismus das einzige was ihn antreiben konnte. Und solange nichts geschah…nicht noch so etwas schlimmes…sollte das so bleiben. Nur so würde er erst mal mit diesen Gedanken leben können. Für sich selbst tat er einfach das richtige…
    „Die Patientin ist ansprechbar.“, erwiderte eine mürrische Krankenschwester, die gerade aus dem Zimmer gekommen war.
    „Na endlich!!! Yoookoooooooooo!!!“, schrie Satoru und rannte mit vollem Tempo ins Zimmer zu ihrer Freundin, die die Augen leicht geöffnet hatte.
    „Man ich hab mir ja solche Sorgen gemacht!!! Wieso hast du den Spiegel nur zerschlagen? Was ist mit dir?“, fragte die braunhaarige und setzte sich auf die Bettkante.
    „Nichts…“, log Yoko und drehte ihren Kopf weg.
    „Nichts?! Und deshalb zerstörst du einfach den Spiegel? Sag mir was du hast!!!“, forderte ihre Freundin.
    „Lass sie Satoru…“, sprach Akira, der ebenfalls ans Bett getreten war und der schwarzhaarigen einen kurzen traurigen Blick schenkte.
    „Warum sollte ich?!“, fauchte das besorgte Mädchen daraufhin und starrte dann ihrer Freundin direkt in die brauen Augen: „Du sagst mir jetzt, wieso du das getan hast!!!“
    „Mir war danach.“, bekam sie als Antwort und die schwarzhaarige brach den Blickkontakt.
    Satoru stand auf und warf Yoko einen verärgerten Blick zu, ehe sie einige Meter nach hinten ging und beleidigt im Raum stehen blieb.
    Jatoru setzte sich dann schnell auf die Stelle, wo die braunhaarige noch zuvor gesessen hatte.
    „Verschwinde!!!“, rief Yoko und schlug mit ihrem gesunden Arm nach ihm.
    „Nein. Yoko, ich liebe dich. Gib mir eine Chance!!!“, bat er daraufhin und wich nicht vom Fleck.
    Die schwarzhaarige schwieg und sah zu Akira, der gedankenverloren aus dem Fenster sah. Yokos Blick wurde traurig und sie betrachtete den Verband an ihrer verletzten Hand.
    „Du willst also eine Chance?“, fragte sie und sah nun wieder zu dem jungen Mann, der auf ihrem Bett saß.
    „Ja, natürlich!!“, antwortete Jatoru prompt.
    „Dann sag Akira, wer deine Schwester ist. Ich glaube, nichts auf der Welt interessiert ihn mehr…“
    „Das…kann ich nicht.“

    Akira hatte inzwischen verwundert zu Yoko geschaut und Satoru ebenfalls. Dann sah sie ihren zukünftigen Mann an und ging auf ihn zu.
    „Warum willst du das wissen?“
    „Will ich doch gar nicht mehr… Mir ist es egal…wirklich…ich weiß nicht wieso sie das will. Yoko? Weißt du wer Jatorus Schwester ist? Weiß Jatoru das denn überhaupt?!“, fragte er sie und sie schenkte ihm einen wütenden Blick.
    „Der Gedanke daran hatte dich Tage und Nächte nicht schlafen lassen und nun sagst du, du willst es nicht mehr wissen?“
    „Ich habe eine Entscheidung getroffen. Akzeptiere sie…bitte…“
    „Entscheidung? Ich habe nicht von deiner Hochzeit gesprochen!“
    „Ich auch nicht.“
    „Gut!!“, fauchte Yoko richtig und drehte ihren Kopf wieder weg, „du kannst es lassen Jatoru, wer auch immer deine Schwester ist. Akira soll es dann eben NIE erfahren.“
    Jatoru starrte Yoko durchdringend an und sagte dann: „Gibst du mir auch so eine Chance?“, Akira hätte er eh niemals etwas davon gesagt. Er könnte auf dumme Ideen kommen…
    Yoko schwieg erneut. Satoru warf ihr einen fragenden Blick zu. Generell hatte sie keine Ahnung mehr, was hier gespielt wurde. Es war alles seltsam geworden. Yoko war anders, Akira war anders und Jatoru hatte irgendwie immer gedrückte Laune. Dabei schien er zu wissen, wer seine Schwester ist…
    Nach einiger Zeit schaute Yoko Jatoru wieder direkt an und sagte: „Ich kann es versuchen. Ist wohl eh das Beste.“
    In der Zeit in der sie bewusstlos war, hatte sie in vielen Träumen einiges durchgemacht. Sie hatte viele Erinnerungen durch ihren Kopf gehen lassen und kannte nun ihre Gefühle. Gegen Jatoru hatte sie zwar nichts, aber etwas schien sie von ihm abzuhalten. Satoru war ihre beste Freundin und blieb es auch. Niemals hätte sie sich eingestanden, dass sie sich in den verlobten ihrer besten Freundin verliebt hatte. Doch in diesen Träumen war es so offensichtlich geworden, dass es einfach so sein musste. Die schwarzhaarige warf Akira noch ein mal einen traurigen Blick zu, kniff dann ihre Augen fest zusammen und versuchte fieberhaft dieses Gefühl in ihr zu verdrängen. Für Akira, für Satoru und auch für Jatoru. Denn diese Situation war so verquer, dass sie, wenn sie ihn vergessen würde und sich neu verliebe, das einzig richtige tun konnte um es simpel zu machen. Hier spürte nur einer Schmerzen, sie. Nicht alle drei…

    „Cut!“, rief Kyoko, die sich inzwischen zur halben Regisseurin ernannt hatte und stieg aus dem weißen Bett.
    „Ich denke wir sind fertig. Die nächste Szene werden die Hochzeitsvorbereitungen sein, einverstanden?“, fragte sie ihre eigentlichen Mitbestimmer, die aber alle nickten.
    Kanae betrachtete Ren…hatte er seinen Plan noch im Kopf?
    „Tsuruga-san, ich möchte sie gerne noch ein Mal sprechen!“, sagte sie und er schaute sie kurz, mit müden Augen und desinteressiert an.
    „Unter 4 Augen! Okay?“, forderte sie und ging vor, ehe sie stehen blieb und den antriebslosen Schauspieler betrachtete.
    Wütend ging sie zurück und zog ihn mit sich um die Ecke.
    „Hey, sag mal hörst du noch?“, fauchte sie da.
    „Kannst du bitte leiser schreien? Wie wär’s wenn gar nicht. Ich bin heute nicht in der Stimmung für eine Unterhaltung.“, erwiderte Ren in einem sehr genervten Ton.
    „Ist nur ne kleine Frage, und wieso leiser? Hast du Kopfschmerzen? Wieso siehst du eigentlich so müde aus?“, fragte sie ihn halb wütend, halb besorgt. Dieser Mann sah heute wirklich nicht so aus, als würde es ihm gut gehen. Dabei tat er das sonst immer. Anfangs dachte sie, er hätte sich so auf den Film eingestellt, aber nun?
    „Ich habe wenig geschlafen und habe deshalb Kopfweh.“, log Ren.
    „Kannst du mir nicht erzählen!! Schauspieler schlafen immer wenig!!! Entweder du hast gar nicht geschlafen oder hast vielleicht einen Kater?“, fragte Kanae scharfsinnig.
    „Ja er heißt Jimmy, heute morgen abgeholt vom Tierheim und deshalb bin ich müde.“, log Ren aber sarkastisch. Ihm war bewusst, dass sie ihm jede Ausrede sowieso nicht abkaufen würde. Und nachfragen, bis sie alles wusste würde sie auch…Diese Freundin passte wirklich zu Kyoko…
    „Wie viele Whiskys?“, fragte sie schnell nach.
    „5…glaube ich.“, antwortete er und starrte an die Wand. Er wusste, dass Alkohol nicht gut war, sondern nur eine vorübergehende Ablenkung, um vor seinen Problemen zu fliehen.
    „Biere?“, fragte die Schauspielerin ihn weiter aus.
    „Keine, nur Whiskys.“, erwiderte Ren, konnte ihr aber trotzdem nicht in die Augen sehen. So wenig waren 5 Whiskys nämlich nicht…
    „Geht ja noch. Aber trink demnächst einfach gar nichts sondern löse das Problem. Nicht wegtrinken, lösen.“, sagte Kanae und wollte nun zu ihrer Frage kommen.
    „Wenn ich wüsste wie, dann gerne. Kyoko will nicht mit mir sprechen und ich auch nicht mit ihr.“, sagte er ein wenig beleidigt und wütend.
    „Wie war das mit deinem Plan? Durch den Film zu retten, was zu retten ist?“
    „Unmöglich, sobald ich Reino sehe.“
    „Wieso?“
    „Weil er mit ihr verlobt ist, alle meine Hoffnungen verschwinden wenn ich daran denke. Wirklich….alle…“, man sah Ren die Verzweiflung an, die ebenfalls in seiner Stimme mitschwankte, wenn er sprach.
    Ihm ging es wirklich schlecht. Er war wütend, verletzt und sah keinen Ausweg mehr. Er wollte ihn auch nicht mehr sehen. Wenn er sie und Reino sah, vergruben sich Bilder tief in seinen Kopf, die nur puren Hass auslösten. Gegen eben diesen und sie.
    „Er ist aber nicht mit ihr verlobt!!“
    „Ist er doch, wenn er es schon selbst zugibt.“
    „Ich habe dir meine Theorie schon ein Mal dazu gesagt.“
    „Blödsinn, diese Kraft besitzt sie nicht.“
    „Das redest du dir nur ein, weil du sie so, wie sie jetzt ist, nicht mehr haben willst. Nicht wahr? Diese dämonische Aura, diese verbitterte Seele.“
    „Ja…“
    „Aber du bist der einzige, der sie noch retten kann!!“
    „Wenn sie mich vergisst, kann sie jeder retten.“
    „Ach!!! Verdammt!!! JETZT HÖR AUF DAMIT!!! HÖRT BEIDE AUF DAMIT IHT DÄMLICHEN STURKÖPFE!!!!!!“, schrie Kanae wutentbrannt und es donnerte durch den ganzen Gang.
    Die Crew versammelte sich um die beiden und fragten nach ob alles in Ordnung sei, doch Kanae war entnervt und ging einfach zwischen sie durch, nach draußen.
    Ren ging ebenfalls ohne ein Wort und setzte sich im Innenhof des Krankenhauses, durch den täglich mehrere Patienten einen Spaziergang machten, auf eine Bank im Schatten eines Baumes.
    Kanae war auf die Wiese, die hier gründlich gepflegt wurde gegangen und hatte sich ins Gras gesetzt.
    Die Sonne schien hier herrlich herüber und nur so wollte sie sich erst ein Mal entspannen. Doch dann kam schon der nächste…

    „Hey, wütend? Oder einfach ausgelaugt?“, fragte Reino und setzte sich neben sie in das Gras.
    „Beides.“, erwiderte sie knapp und ließ die Sonne auf ihr Gesicht scheinen.
    „Ich hab Kyoko gestern gefragt, wieso sie das alles tut. Aber sie wollte mir nicht antworten…weißt du darüber genaueres?“, fragte Reino und hielt mit seinem Mantel, die Sonne extra von seinem Gesicht weg.
    „Wieso interessiert dich das?“
    „Nun, sie benutzt mich, ich finde, das ist Grund genug.“
    „Ja….also, sie…“

    {Parkbank}

    Der Schauspieler saß eine ganze Weile da und starrte in das Grün der Büsche und Bäume um ihn herum, als ihn plötzlich jemand beim Namen nannte. Erstaunt schaute er ihn an und warf ihm dann einen wütenden Blick zu.
    „Was willst du Beagle?!“
    „Stopp mal, ich bin in friedlicher Absicht hergekommen.“
    „Ach, seit wann ist jemand wie du friedlich?“
    „Schon immer, Koon. Und du weißt das am besten.“
    Ren verstummte kurz, setzte dann aber wieder zur Sprache an.
    „Wie kommst du darauf, dass du mich erstens bei meinem wirklichen Namen und zweitens auch noch meinem Vornamen nennen darfst?“
    Reino setzte sich neben den Schauspieler auf die Bank und kramte etwas aus seiner inneren Brusttasche seines Mantels hervor.
    „Ich glaube, das gehört dir.“
    „Ist das…ein Splitter von „Koon“?“
    „Ja. Ein Splitter voll mit schmerzhaften Erinnerungen deinerseits und wenigen von Kyoko.“
    „Hah, hat dir Kyoko das verraten?“
    „Nun, nein, hat sie nicht. Den Splitter habe ich auf dem Asphalt vorm Daruma-ya gefunden. Schätze Autos und Abwasserkanäle haben die übrigen Teile verschleppt.“
    „…Sie muss mich wirklich hassen. Aber sag mir eines. Wieso erzählst du mir das? Und woher weißt du das überhaupt, dass es „Koon“ sein muss?“
    „Habe ich mich eigentlich so verändert?“
    „Wie?“
    „Fällt dir gar nichts auf?“
    „Nein…“
    „Nicht mal die Liebe zu Dämonen und Fantasiegeschichten, erinnert dich an mich?“
    „…“
    „Ich wünschte, ich könnte dich hassen.“
    „…“
    „Erinnerst du dich? Kyoto, New York?“
    „…“
    „Ich bin dir gefolgt, als du 10 warst. Nach New York. Der einzige Freund, den du hattest damals. Kyoko ausgenommen.“
    „Nein…unmöglich…“
    „Ich kenne dich 15 Jahre deines Lebens und du sagst nach 5 läppischen Jahren unmöglich, dass ich es bin?“
    „John?“
    „Bingo.“
    „Ich…glaub es nicht. Soll ich mich jetzt freuen oder nicht?“
    „Hab ich auch gedacht, als ich herausfand wer du bist.“
    „Und?“
    „Keins von beidem war angemessen…aber ich war dir gegenüber wenigstens loyal.“
    „Gut, dann erzähl mir, warum du hier bist. Sicher nicht deshalb…oder?“
    „Nein, nicht unbedingt.“
    „Erst Mal solltest du wissen, dass ich nicht mit Kyoko verlobt bin.“
    „…Okay…tut mir Leid Kanae…“
    „Zweitens, weiß ich den Grund wieso, sie sich so benimmt.“
    „Weil ich „Koon“ bin?“
    „Nein, das stört sie weniger. Es ist eher die Tatsache, dass sie es nicht wusste.“
    „Nun weiß sie es doch…“
    „Ja, aber sie hatte dir vertraut. Und wie ich von Kanae gehört habe, hattest du ihr etwas versprochen. Und zwar, dass du ihr deine Geheimnis anvertraust. Zumindest die wichtigen, die sie etwas angehen.“
    „Meine Vergangenheit ist kein wichtiges Geheimnis, es ist ein erbärmliches.“
    „Mag sein, aber sie kannte Koon ja. Und du hast ihr trotzdem nichts erzählt, obwohl sie so oft, sogar vor dir oder mit dir, von ihm sprach. Nun denkt sie du vertraust ihr nicht und liebst sie genauso wenig. Sie fühlt sich verarscht.“
    „Das soll sie wirklich denken?“
    „Du hast ihr offenbar nie gesagt, dass du sie liebst.“
    „Eh?...Ja…stimmt…“
    „Hm…ich hab eine Idee.“, sagte Reino plötzlich und war froh, dass Ren das ganze gut aufgenommen hatte und durch die Vertrautheit aus der Vergangenheit, ihm auch sofort alles geglaubt hatte. Freundschaft schien nicht zu versiegen. Auch nach 5 Jahren ohne Kontakt nicht. Jedenfalls nicht diese.
    Er gab Ren den Splitter des Steines.
    „Wie wär’s wenn du ihr wirklich sagst, dass du sie liebst. Vielleicht vergibt sie dir dann.“
    Ren schwenkte den Splitter in seiner Hand.
    „Ich glaube kaum, dass sie mir zuhören wird.“
    „Dann benutz den Stein.“
    „Wie soll ich den denn benutzen?“
    „Überleg dir was.“
    „Danke, du bist echt ne tolle Beratung.“
    „Wie immer.“
    „Stimmt.“
    „Habe übrigens trotzdem dazu gelernt.“
    „Ach? Was denn?“
    „Ich weiß jetzt, was du mit Liebe meinst.“
    „Ich hatte nicht Liebe gesagt, sondern Freundschaft!!!“
    „Nun, damals hatte ich dir das noch abgekauft. Aber heute nicht mehr. Inzwischen kenne ich das Gefühl.“
    „Du meinst ich war in Kyoko schon damals?...ich war doch…gerade mal 10.“
    „Aber dein Blick hat dich verraten!“
    „Na toll…ich sollte mir echt mal ne Maske zulegen…“
    „Nein, lieber nicht. Nicht noch ein Mal, bleib so menschlich, wie Kyoko dich wieder gemacht hat.“
    „Menschlich?“
    „Ein Mensch ist nicht perfekt, das ist ein Roboter.“
    „Ja, okay, ich verstehe…“, und plötzlich lachte der Schauspieler. Reino grinste zufrieden. DAS war Koon.
    „Wieder normal?“
    „Denk’ schon.“
    „Fällt dir jetzt ne Möglichkeit ein, deine Liebe genauso zu heilen?“
    „Ja…aber du musst mir helfen…“
    „Ich höre.“, versprach Reino und lauschte Rens Geflüster.
    „Klingt gut, und was machst du danach?“
    „Wirst du schon sehen.“, erwiderte Ren und grinste übers ganze Gesicht.
    „In Ordnung.“
    „Sag mal…wen liebst du denn? Oder ist das schon wieder vorbei?“
    „Nicht Kyoko.“
    „Tolle Antwort.“

    Kyoko saß im Flur des Krankenhauses und betrachtete gerade Kanae, die im Gang etwas umherschwankte.
    „Kanae??? Hast du einen Sonnenstich?“, fragte sie besorgt und stand auf um ihrer Freundin zu Hilfe zu eilen.
    „Nein…es ist…er…ich…er…“

    *flashback*

    „sie…glaubt, dass Ren sie nicht liebt, sondern nur an der Nase herum führt.“
    „Warum sollte er sie nicht lieben?“
    „Weil er es ihr noch nicht gesagt hat.“
    „Lass mich raten, genau das will sie?“
    „Richtig. Aber Ren das klar zu machen ist eine unmögliche Angelegenheit.“
    „Hmm…lass das mal meine Sorge sein.“
    „Was? Wie willst du das anstellen?“
    „Ich hab darüber nachgedacht und denke einfach mit der Wahrheit.“
    „Ich hab’s doch auch schon damit probiert.“
    „Ja, du, aber du bist nicht…na ja auch egal.“
    „…sag mal schadet dir die Sonne?“
    „Nein geht schon!“
    „Liegt es am Visual Kei?“
    „Ja, meine Haut soll blass genug sein um mit Fuwa zu konkurrieren. Obwohl, den habe ich eh schon längst in allen Disziplinen ausgestochen. Ich verstehe nicht, dass Kyoko das nicht hinbekommt. Vielleicht nimmt sie ihre Rache nicht mehr allzu ernst.“
    Kanae lachte, Reino lächelte sie an.
    „Ich denke, ich werde mal Mais suchen gehen.“, sagte Reino und stand auf.
    „Hier? Das findest du hier nicht. Schon mal ein Maisfeld in dem Innenhof eines Krankenhauses gesehen?“
    „Nicht diesen Mais.“, sagte er, verstummte aber, als ihm schwindelig wurde und schwarz vor Augen. Er droht umzukippen und wieder im Gras zu landen, doch dann spürte er eine helfende Hand die ihn stützte.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Kanae.
    „Ja, ich habe Anämie, das ist normal. Ich bin einfach zu schnell aufgestanden.“, beantwortete Reino die Frage der schwarzhaarigen.
    „Gut. Nicht, dass du mir vor meinen Augen zerfließt.“, scherzte sie.
    „Das mit der Sonne und Vampiren halte ich für ein Gerücht. Ist bestimmt entstanden, weil sie tagsüber schlafen um in der Nacht besser jagen zu können.“, scherzte er mit und gewann allmählich wieder die Sicht. Ein Kribbeln durchfuhr ihn aber immer noch. Er hatte es als Begleiterscheinung angesehen, doch jetzt war alles wieder in Ordnung, nur das Kribbeln war noch da.
    Er betrachtete seine Hand, die Kanae hielt um ihn damit aufrecht zu erhalten. Das Kribbeln ging von ihr aus. Dann sah er den Arm der anderen Person entlang und musterte ihre gelbes T-Shirt, wanderte dann zu ihrem Hals hoch und betrachtete ihr Gesicht ausgiebig, die schwarzen Haare die darum umherflatterten und die blauen Augen die ab und zu von ihren Lidern verdeckt wurden.
    Er hatte nun komplett seinen Halt wieder gefunden, aber das Gefühl hörte nicht auf, und es kam seltsamerweise von einem Ort, an dem er glaubte, da sei nichts mehr. Ein lautes Klopfen pochte in seinen Ohren wieder und er blinzelte kurz verdutzt über dieses merkwürdige Gefühl.
    Dann fasste er sich und bemerkte die Sehnsucht die ihn ebenfalls durchfuhr. Er trat einen Schritt an Kanae Kotonami heran und sie schaute ihm von unten entgegen.
    Er sah sie mit einem liebevollen, aber auch ernsten Blick an. Dann fasste er ihr unters Kinn, ehe er es anhob und ihre Lippen aufeinander trafen.
    Nach kurzer Zeit, zog er seinen Kopf wieder weg und starrte sie etwas durcheinander an. Kanae hatte ihre Augen weit geöffnet und war starr vor Schreck.
    Reino ging ein Blitz auf, er wusste, was er für sie empfand. Es war unglaublich, dass er es jemals empfinden würde. Doch er tat es. Und gerade, weil es so unglaublich war, musste es raus. Er musste es ihr sagen, er würde sich nicht von den Sorgen, vielleicht nicht geliebt zu werden umzingeln lassen, wie alle anderen.
    Er war Reino, nein, John und würde das nicht durchmachen. Wenn man ein Leben lang gehasst wurde, kann es doch gar nicht so schlimm sein. Er öffnete seinen Mund und sprach:
    „Kanae, ich liebe dich.“
    Sie starrte ihn nur verwirrt und verunsichert an. Reino ertrug das nicht. Eben war ihm klar geworden, dass sie der einzige Mensch war, bei dem es ihm GERADE Sorgen machte nicht geliebt zu werden.
    Er lächelte knapp, drehte sich um und ging.
    Er hinterließ eine völlig fertige Kanae…

    *flashback ende*

    „er…er hat mich geküsst…er liebt mich…“
    „Wer?“
    „R-Reino…“

    kap 20 ende



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