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Re: Haie sterben aus
infoshark - 15.11.2006, 11:52Haie sterben aus
Haie sterben aus
Skrupellose Jagd auf Haifischflossen in Asien
Der in den Medien als „menschenfressendes Untier“ betitelte Hai steht vor dem Aussterben. Mittlerweile stehen 100 Arten auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Besonders Riesenhaie, Walhaie – ein erlegtes Tier bringt 3330 Euro - und der weiße Hai sind „stark gefährdet“. Eine aktuelle Studie zeigt, dass bei bestimmten Arten ein Rückgang von fast 90 Prozent zu verzeichnen ist.
Die Hauptursache für die Bedrohung der Haifisch-Bestände ist die Jagd auf Haifischflossen. Denn Haiflossensuppe ist, neben Haifleisch, eine beliebte Delikatesse in Ost- und Südostasien. Für die mancher schon einmal 167 Euro und mehr bezahlt. „In Asien werden sie nur deshalb getötet, um ihnen die Flossen abzuschneiden“, sagte Stefan Bräger, der Meeresbiologe vom Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW). Das qualvolle Sterben der Tiere bleibt dabei ungeachtet.
Nachdem die Haie gefangen wurden, werden sie nicht getötet – das halten die Fänger für nicht notwendig -, sondern lediglich mit einem Stich ins Rückenmark gelähmt. Anschließend trennt man ihnen die Flossen mit einer Machete ab, dem sogenannten „finnen“. Daraufhin werden die – in den meisten Fällen - noch lebenden Tiere zurück ins Meer geworfen. Über 95 Prozent des Tieres werden dabei weggeworfen. Haie können ohne Flosse nicht mehr vorwärts schwimmen und sinken hilflos auf den Meeresboden, wo sie dann unbeachtet und lautlos verbluten, erbärmlich ertrinken oder gar von ihren Artgenossen gefressen werden.
Aber nicht nur die Jagd nach Haiflossen dezimiert den Bestand. Ein Sport ist es ganze Köpfe und präparierte Gebisse als Trophäe zu sammeln. Aus der Haut wird Leder für Gürtel, Brieftaschen und Schuhe produziert. Knorpel wird für Allheilmitteln in China, den USA und Europa verwendet. Aus der öligen Substanz die, die Leber enthält, werden Kosmetika und Produkte für die Schmiermittelindustrie hergestellt und aus den Tierkadavern wird Tiermehl gemacht. Auch als Beifang in Schleppnetzen verenden viele Tiere.
Innerhalb der nächsten zehn Jahre werden viele Haiarten einfach verschwunden sein. Deshalb drängen Experten darauf, mehrere Haiarten auf die Liste des Washingtoner Artenschutzabkommens zu setzen. In einigen Ländern ist Haifang schon verboten, unter anderem in Kanada, Südafrika, England, Mauretanien, Mexiko, Malta, Namibia, Oman, Israel, Australien und den USA.
Der Hai, die „blutrünstige Bestie des Meeres“, wird vom Menschen bedroht und nicht anders herum. Zehn Menschen kommen im Jahr bei einer Haiattacke ums Leben und diese Attacken sind äußerst selten, bedenkt man, dass durch Quallen mehr Menschen sterben. Hingegen werden jährlich bis zu 200 Millionen Haie getötet. Das sind 548.000 Tiere am Tag und sechs in jeder Sekunde.
Haie können durch eine sehr späte Geschlechtsreife, lange Schwangerschaften und nur wenigen Nachkommen die Verluste nicht kompensieren. Es bedenkt wohl keiner, dass mit der Ausrottung der Haie auch das ökologische Gleichgewicht der Meere gefährlich verändert wird.
Veröffentlicht: 15. November 2006 (Berliner Umschau)
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