Musterung

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    Re: Musterung

    Nightwolf - 15.11.2006, 01:17

    Musterung
    Die Ärztin der Finsternis

    Als Her XY zur Musterung gerufen wurde, ahnte er noch nicht, dass sie nur seine Würde wollten

    Gleich ganz vorne am Eingang machte ich klar, was ich von dem ganzen Laden hielt. Ich gab bei der Frau, die die meine Daten aufnahm, ungefragt meine Verweigerung ab. Nur ein paar Worte, das ich auf mein Grundrecht blabla nach Artikel bla bla bla, Absatz noch mehr bla meinen Dienst an der Waffe und so weiter. Ich wollte nicht. Und ich hatte die Hoffnung, ich wäre den Menschen in dem Gebäude mit dem unerklärlichen Namen „Kreiswehrersatzamt“ so was von egal, wenn ich sowieso gar nicht mitspielen würde. Ich hatte mich geirrt.

    Zunächst machte ich den Fehler, die Sekretärin zu terrorisieren. Sie musste für jede Fremdsprache, die ich zu beherrschen vorgab, eine Zahlenkombination aus einem Ordner raussuchen und in meine Papiere schreiben. Je seltener die Sprache, umso länger suchte Sie. mir fiel plötzlich auf, das ich neben Englisch und Französisch auch fließend Portugiesisch, libanesisches Arabisch und Innuit sprach. Sie reagierte sehr cool, aber sie wusste auch, dass mir gleich eine Krankenschwester an die Eier fassen würde - und sie wusste, wie diese Schwester aussah. Ihre Rache würde kommen. Ich war schon in der Tür, als sie mir nachrief: “Geben Sie sich mal mühe mit der Begründung Ihrer Verweigerung. Wehrpflichtige mit Fremdsprachenkenntnissen werden gerade wie verrückt gesucht.“

    Im Umkleideraum musste ich mich bis auf die Boxershorts ausziehen. Ein paar meiner Zellengenossen hatten Badelatschen dabei und ich fragte mich, ob sie öfter hier waren. Aber ich hatte wohl nur den Hinweis in der Vorladung übersehen. Ein Rockertyp mit fettigen Haaren erzählte Horrorgeschichten über den Drachen von Krankenschwester, den er auf dem Flur gesehen hatte. Seiner Meinung nach sollten wir alle die Becher mit der Urinprobe „auf Rand“ pissen, um ihr mit den Tablett ein bisschen Ärger zu machen. also stand ich auf dem Klo und versuchte, 200 ml letzte Tropfen aus dem Rohr zu schütteln. Schließlich füllte ich mit Wasser nach (ein Kumpel von mir hat mal Apfelsaft mit Whisky gemischt abgegeben. Sie haben es nie gemerkt). Die Flüssigkeit wölbte ich auf dem Plastikbecher und ich stellte den Cocktail stolz auf das Tablett. „Nicht kleckern, Horrorweib!“, dachte ich und setzte mich wieder draußen auf die Bank. Und grinste. Am Ende kam eine zauberhafte blonde Schwesternschülerin herein, um die probe zu kellnern. Sie weinte fast als sie unser Angebot sah. Ich schämte mich, vergrub mein Gesicht in die fleddrige Ausgabe von „Die Bundeswehr“ oder wie das Magazin hieß, das überall auslag, und verfluchte stumm den Rocker.

    Dann musste ich zum EKG, dem Eier-Kontroll-Griff. Hier wartete der Drache Sie untersuchte mich lustlos, als wolle sie endlich zum wesentlichen kommen und mir die Klöten für das zerquetschen, was ich ihrer Kollegin angetan hatte. Und alle Frauen, denen ich je begegnet war. Dieses Monster hatte zu viel Jungs in seiner Kammer gehabt, um noch an das gute im Menschen zu glauben. Sie begann unverfänglich, indem sie meinen Puls maß und mich wog. Als sie endlich so weit war, zog sie sich einen Gummihandschuh über und befahl: „Machen Sie sich mal untenrum frei!“ Ich folgte. Sie drehte den Kopf zur Seite, um ja nichts sehen zu müssen, griff zu machte ein Gesicht, als müsste sie verwesende Tomaten aus ihrem Kühlschrank bergen. „husten!“, bellte sie. Und da stand ich, meine Eier in der Hand eines Pferdes, und hustete - „öhö, öhö“ - um mein Leben und meine Männlichkeit. in diesem Moment gönnte ich jeder Frau der Welt einen schwitzigen, rotgesichtigen, geifernden Gynäkologen mit kalten Händen, der sie fragt, ob sie mit ihm ausgehen wolle. Ich war fertig. Aber was ich als Höhepunkt betrachtet hatte, war erst der Anfang.

    Ich hatte nicht mit Frau Doktor Hart gerechnet, der leitenden Ärztin. Frau Doktor Hart war eine verbitterte Pygmäe und hatte mehr Oberlippenbart als ich. (Anm.: so was hatte ich in politische Weltkunde) Die Barthaare waren außerdem länger, als die scharf geschorene Kopfbehaarung, was für mich Ausdruck einer inneren Einstellung zu sein schien. Sie zwang mich auf die Liege und kratzte mir mit einem Metallding ein Kreuz auf den Bauch. Frag mich nicht wieso. Dann guckte sie mir in den Arsch. ich bin mir nicht sicher, ob ich noch einmal eine beknacktere Situation erleben werde, als mich nackt vor einer winzigen Halbfrau zu bücken, damit sie in meine Innereien sehen kann. ich glaube nicht. Auch für sie schien ich - wie schon für die Pferdeschwester - das ekligste Wesen aller Zeiten zu sein, denn sie untersuchte mich weitestgehend aus 2 Metern Entfernung von ihrem Bürostuhl aus. trotzdem trug sie dabei Handschuhe. Wahrscheinlich sah sie gar nicht anderes, als dass sie täglich die Macht hatte, jeden jungen Mann des Bezirks demütigende Handlungen an sich selbst vornehmen zu lassen. Nebenbei beschimpfte sie mich weil ich Raucher bin. Dann war ich entlassen und durfte vor die Kommission.

    Aus mir nicht erklärlichen Gründen fand die Kommission nicht, dass sie mich in Ruhe lassen sollte, weil ich sowieso verweigerte. Die drei Typen fanden es vielmehr sinnvoll, mich als Drückeberger zu beschimpfen, der eine degenerierte Anspruchhaltung seinem Staat gegenüber zeigt. Es waren harte 10 Minuten, denn ich hätte ihnen zur zu gern gesagt, dass ich auch Besseres zu tun gehabt hätte, als meine Genitalien in das maul einer Löwin zu halten und mir von den scharfen Blicken der Frau Doktor die Darmzotten zerkratzen zu lassen. Aber ich schwieg und wimmerte nur von meinem Gewisse, das es mir nicht erlauben würde, Menschen zu töten. Und ich war sogar ehrlich. ohne Gewissen hätte ich die drei Sackratten unter dem Bild des Präsidenten vor mir mit Sicherheit einfach erschlagen. Aber so?

    Ich muss bekennen, dass ich mich habe einmachen lassen. Als ich raus kam war ich gedemütigt, klein, schwach und hatte einen Kratzer auf dem Bauch. Sie hatten mich belächelt, mich als Vaterlandsverräter verachtet und mich außerdem rektal untersucht. Seit dem meide ich Amtsärzte, Staatsbedienstete im Allgemeinen und kleine behaarte Frauen mit kurzen Haaren im Besonderen. und ich habe Kastrationsängste, wenn ich einen Gummihandschuh sehe.



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