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Re: Gewalt in der Oberliga
Alte Sachsen WEBMASTER - 12.11.2006, 21:30Gewalt in der Oberliga
www.mdr.de 12.11.2006
NOFV fordert härtere Gangart
Nachdem es am Wochenende erneut zu schweren Ausschreitungen in den Fußballstadien gekommen ist, hat NOFV-Vizepräsident Klaus Reichenbach harte Sanktionen gegen die beteiligten Vereine gefordert. Auch der sächsische Staatskanzleichef Hermann Winkler will künftig die Klubs für ihre gewalttätigen Fans büßen lassen.
Wie soll die Gewalt in den Stadien eingedämmt werden?
Drastische Strafen für Klubs
Im MDR SACHSENSPIEGEL verlangte Reichenbach neben Geldtrafen auch sportliche Bestrafungen: "Dies bedeutet Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit, eventuell Punktabzüge." Zudem forderte er mehr Finanzmittel zur Verbesserung der Fanarbeit. Sachsen habe sich bereit erklärt, die Bezahlung hauptamtlicher Fanbetreuer zu regulieren. Die Gelder sollen von DFB, Kommune und Land bereitgestellt werden.
Staatskanzleichef Winkler will den Vereinen ebenfalls an die Kasse: Er forderte eine Kostenbeteiligung an den mittlerweile riesigen Polizeieinsätzen in der Oberliga. Er wisse zwar, dass die Klubs nicht so reich sind, um den finanziellen Aufwand möglicherweise vollständig zu übernehmen. "Aber so kann es einfach nicht weitergehen", erklärte der CDU-Politiker gegenüber der Leipziger Volkszeitung (Montag-Ausgabe).
FSV-Präsident Seifert trat zurück
Zwickau drohte Spielabbruch
Zuletzt war es im Oberliga-Spiel zwischen dem FSV Zwickau und dem Chemnitzer FC zu heftigen Randalen gekommen. Die Partie musste für 15 Minuten unterbrochen werden, nachdem Knallkörper und Feuerwerksraketen auf dem Spielfeld und in den Fanblocks gelandet waren. Die Polizei griff ein und verhinderte so Schlägereien zwischen den nur durch einen Sicherheitszaun getrennten Anhängergruppen. FSV-Präsident Volker Seifert war nach diesen Szenen zurückgetreten. "Ich kann es nicht fassen, dass man von den eigenen Fans abgeschossen wird. So etwas kann ich nicht mittragen", erklärte Seifert den Tränen nah. "Wir wussten doch alle, dass wir als Verein unter Beobachtung stehen. Es wird harte Strafen geben. Einige Fans haben den eigenen Verein mit Füßen getreten."
Bereits am Freitag war es in Plauen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des FC Sachsen Leipzig und der Polizei gekommen. Laut eines Behördensprechers wurden durch Flaschenwürfe "insgesamt fünf Beamte leicht verletzt". Eine davon zunächst als schwer verletzt eingestufte Polizistin musste letztlich doch nicht stationär behandelt werden. Sieben Personen wurden vorläufig festgenommen, gegen sie sind Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Gewalt in den Stadien - was tun?
Re: Gewalt in der Oberliga
Alte Sachsen WEBMASTER - 15.11.2006, 19:31
www.mdr.de 15.11.06
Fußball / Gewalt
Blatter: WM-Geld in Gewaltprävention stecken
Die zunehmende Gewalt in deutschen Fußballstadien beschäftigt nun auch die FIFA. Präsident Joseph Blatter fordert zur Problemlösung Geld aus der Staatskasse.
Nach Ansicht von Blatter sollen die Steuereinnahmen, die durch den finanziellen Gewinn der Weltmeisterschaft in die Staatskasse geflossen sind, für den Kampf gegen die Gewalt verwendet werden. Bei der WM wurde ein Gewinn von rund 135 Millionen Euro erzielt, wovon etwa 43 Millionen an den Fiskus gingen.
"Braucht dieses Geld dafür, um dieser Situation Herr zu werden", sagte der FIFA-Chef, in der "Sport-Bild". Eine Einmischung des Weltverbandes schloss er aus. "Der Deutsche Fußball-Bund ist stark genug. Ich traue ihm zu, das Problem zu lösen", meinte Blatter. Außerdem sei die FIFA "doch keine Polizei". Blatter plädierte zudem für die Umwandlung von Steh- in Sitzplätze. Auch Überwachungskameras könnten für mehr Sicherheit sorgen.
Polizeigewerkschaft: Vereine müssen zahlen
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) fordert hingegen, dass sich die Bundesligisten an den Kosten für die Polizeieinsätze beteiligen müssten. Gleiches hatte zu Wochenbeginn schon der sächsische Staatskanzlei-Chef Hermann Winkler angeregt. "Es kann nicht sein, dass der Staat kommerzielle, hoch profitable Großveranstaltungen regelmäßig mit kostenlosen Polizei-Dienstleistungen subventioniert", sagte der DPolG-Bundesvorsitzende Wolfgang Speck.
Seifert: Rowdys hart bestrafen
Volker Seifert, Ex-Präsident des Oberligisten FSV Zwickau, wehrt sich dagegen, den Vereinen den Schwarzen Peter zu zuschieben. "Man muss auch sehen, dass zuletzt ja kontinuierlich Fanprojekte wegrationalisiert wurden", kritisierte er in der "Frankfurter Rundschau". Nachdem die Sicherheitsstandards in der 1. und 2. Bundesliga sowie Regionalliga verbessert wurden, seien die Randalierer zu den Oberligisten weitergezogen, glaubt Seifert.
Gegen die gewaltbereiten "Fans" müsse hart durchgegriffen werden. Dabei erinnert er sich an eine Situation im Vorjahr. Beim Spiel des FSV Zwickau gegen Sachsen Leipzig hatte es auch Ärger gegeben. Damals hatte Seifert Stadionverbote angedroht. Heute weiß er, dass er dieses hätte durchsetzen müssen. Seifert trat am Sonntag nach fast dreijährigen Amtszeit zurück, nachdem es beim Spiel gegen Chemnitz zu Ausschreitungen gekommen war.
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