Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem"

    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem

    Das Tier - 07.11.2006, 17:52

    Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem
    Zitat: Eine merkwürdige Allianz aus rechten Siedler-Rabbis, ultraorthodoxen Juden und strenggläubigen Moslems hat sich zusammengetan, um die für Freitag geplante Schwulen-Demo in Jerusalem zu verhindern. Am Montag musste sich gar das Oberste Gericht in Israel mit einer Petition befassen, die Parade zu verbieten. Der Umzug sei eine "eklatante und beleidigende Provokation" der "Heiligen Stadt", hieß es darin. Viel Aussicht auf Erfolg besaß die Klage freilich nicht. Der Rechtsberater der Regierung, Menachim Masus, hat ein Verbot des Umzugs bereits ausgeschlossen.

    "Jerusalem Pride - Love without Borders" (Jerusalems Stolz - Liebe ohne Grenzen) heißt das Motto, unter dem Schwule, Lesben, Transsexuelle und Sympathisanten seit 2002 einmal jährlich mit einem schrill bunten Umzug durch die Straßen ziehen. Zu Beginn war es nur ein Häuflein tapferer Vorkämpfer für homosexuelle Rechte. In Tel Aviv gehört die Toleranz für Andersliebende zum Lebensgefühl. "Beim ersten Mal in Jerusalem aber hatten wir richtig Angst", erinnert sich der 43-jährige Schaul Gannon, einer der Aktivisten. Mit wachsendem Zulauf wuchs noch der Zorn der Haredim, der frommen, schläfengelockten Juden, die - wie auch die Popwelt seit Dana Internationals Zeiten weiß - jede sexuelle Abweichung von der Norm für eine schwere Sünde halten.

    In diesem Jahr erreichte die im Vorfeld mobilisierte Empörung religiöser Eiferer ein nicht da gewesenes Maß - "Zorn ohne Grenzen" sozusagen. Selbst an den Papst in Rom und den Mufti in Jerusalem richteten sich Appelle, die Stadt vor einem Schicksal nach Art von Sodom und Gomorrha zu bewahren. In einigen Gassen des ultraorthodoxen Viertels Mea Schearim wurde bereits nächtelang randaliert, um die Polizei zur Absage der Schwulen-Demo zu nötigen. Junge Haredim zündeten Mülltonnen an, zertrümmerten Verkehrsampeln, streuten Nägel aus und bewarfen anrückende Ordnungshüter mit Steinen. Bisherige Bilanz: ein halbes Dutzend verletzter Polizisten, 60 Festnahmen. Am Wochenende sprang der Funke auch in das religiöse Bnei Brak nahe Tel Aviv über. Aufgebrachte Einwohner versuchten, die angrenzende Fernstraße zu blockieren. Zudem gab es Drohungen, die Jerusalem Pride Parade mit Molotow-Cocktails und Ähnlichem aufzumischen. Ernst zu nehmen sind sie durchaus; bei der gleichen Veranstaltung stach im Vorjahr ein Ultraorthodoxer mit einem Messer auf mehrere Teilnehmer ein.

    Kurzum, Jerusalems Polizeichef Ilan Franko war bereits so weit, den Schwulenmarsch aus Sicherheitsgründen abzublasen. Israels staatlicher Rechtsberater Masus zog aber nicht mit, da "eine Kapitulation gegenüber angedrohter Gewalt eine Gefahr für die Demokratie darstellt". Stattdessen empfahl er, in Kooperation mit den Organisatoren vom Open House Jerusalem ein etwas bescheideneres Format für den Umzug fernab der frommen Bastionen zu finden.

    Die meisten Schwulen-Aktivisten sind einverstanden. "Wir wollen keine Kämpfe mit den Haredim", sagt Schaul Gannon, der selbst aus einer religiösen Familie stammt. "Wir wollen unsere Botschaft von Liebe und Verständnis rüberkriegen." Nicht nur im Party-Mekka Tel Aviv, auch in der Stadt der drei Weltreligionen. Das hier, heißt es im Open House, sei schließlich nicht Teheran.

    meldet die FR-aktuell.de

    Die Schwulenhasser scheint es überall zu geben. Was die wohl Abends machen ? Ziegenfi



    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem

    sv00010 - 07.11.2006, 19:20

    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem
    Das Tier hat folgendes geschrieben:

    Die Schwulenhasser scheint es überall zu geben. Was die wohl Abends machen ? Ziegenfi
    Wenigstens mal ein Grund, dass die ultraorthodoxen Juden und die strenggläubigen Moslems mal etwas anders machen, als sich zu bekämpfen.



    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem

    Das Tier - 08.11.2006, 13:31

    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem
    sv00010 hat folgendes geschrieben: Das Tier hat folgendes geschrieben:

    Die Schwulenhasser scheint es überall zu geben. Was die wohl Abends machen ? Ziegenfi
    Wenigstens mal ein Grund, dass die ultraorthodoxen Juden und die strenggläubigen Moslems mal etwas anders machen, als sich zu bekämpfen.

    applaus1

    Jau ! Wenn es nur gegen andere Minderheiten sind, vertragen sich auch Hardcore- Fundamentalisten.



    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem

    sünnerklaas - 08.11.2006, 17:52

    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem
    sv00010 hat folgendes geschrieben:
    Wenigstens mal ein Grund, dass die ultraorthodoxen Juden und die strenggläubigen Moslems mal etwas anders machen, als sich zu bekämpfen.


    ...je mehr der 'Glaube' nach aussen getragen wird, um so mehr Scheinheiligkeit steckt dahinter. Geht ja immer um ein 'Gottgefälliges' Leben; und im vorliegenden Fall bewahrheitet sich doch das gute alte Sprichwort, nach dem der Lappen, mit denen der eine abgewaschen und der andere abgetrocknet wurde, derselbe ist. Institutionalisierte Religion steht für mich für Mord, Totschlag, Intoleranz - ach, die Liste ließe sich noch um einiges verlängern :twisted:.



    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem

    Anonymous - 09.11.2006, 20:09


    Pharisäertum in Reinform, so hacke ich die Aktivitäten der "Schwulenhasser" ab. Hitler1



    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem

    Critic - 06.12.2006, 03:11


    Das kam seinerzeit auch als Bericht im ZDF-"Auslandsjournal". Der Moderator empfand das sogar als löblich, weil es so ja die Möglichkeit gäbe, daß die verschiedenen Religionen. Ich habe mich da gefragt,
    1. warum man dann mit dem alten Kram weitermacht und gegen die Feinde kämpft, gegen die man schon immer gekämpft hat,
    2. warum man sich überhaupt über eine "out-group" definiert, und
    3. ob das überhaupt positiv sein kann :-(.



    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem

    Dayan - 06.12.2006, 15:43

    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem
    Das Tier hat folgendes geschrieben: Zitat: Eine merkwürdige Allianz aus rechten Siedler-Rabbis, ultraorthodoxen Juden und strenggläubigen Moslems hat sich zusammengetan, um die für Freitag geplante Schwulen-Demo in Jerusalem zu verhindern. Am Montag musste sich gar das Oberste Gericht in Israel mit einer Petition befassen, die Parade zu verbieten. Der Umzug sei eine "eklatante und beleidigende Provokation" der "Heiligen Stadt", hieß es darin. Viel Aussicht auf Erfolg besaß die Klage freilich nicht. Der Rechtsberater der Regierung, Menachim Masus, hat ein Verbot des Umzugs bereits ausgeschlossen.

    "Jerusalem Pride - Love without Borders" (Jerusalems Stolz - Liebe ohne Grenzen) heißt das Motto, unter dem Schwule, Lesben, Transsexuelle und Sympathisanten seit 2002 einmal jährlich mit einem schrill bunten Umzug durch die Straßen ziehen. Zu Beginn war es nur ein Häuflein tapferer Vorkämpfer für homosexuelle Rechte. In Tel Aviv gehört die Toleranz für Andersliebende zum Lebensgefühl. "Beim ersten Mal in Jerusalem aber hatten wir richtig Angst", erinnert sich der 43-jährige Schaul Gannon, einer der Aktivisten. Mit wachsendem Zulauf wuchs noch der Zorn der Haredim, der frommen, schläfengelockten Juden, die - wie auch die Popwelt seit Dana Internationals Zeiten weiß - jede sexuelle Abweichung von der Norm für eine schwere Sünde halten.

    In diesem Jahr erreichte die im Vorfeld mobilisierte Empörung religiöser Eiferer ein nicht da gewesenes Maß - "Zorn ohne Grenzen" sozusagen. Selbst an den Papst in Rom und den Mufti in Jerusalem richteten sich Appelle, die Stadt vor einem Schicksal nach Art von Sodom und Gomorrha zu bewahren. In einigen Gassen des ultraorthodoxen Viertels Mea Schearim wurde bereits nächtelang randaliert, um die Polizei zur Absage der Schwulen-Demo zu nötigen. Junge Haredim zündeten Mülltonnen an, zertrümmerten Verkehrsampeln, streuten Nägel aus und bewarfen anrückende Ordnungshüter mit Steinen. Bisherige Bilanz: ein halbes Dutzend verletzter Polizisten, 60 Festnahmen. Am Wochenende sprang der Funke auch in das religiöse Bnei Brak nahe Tel Aviv über. Aufgebrachte Einwohner versuchten, die angrenzende Fernstraße zu blockieren. Zudem gab es Drohungen, die Jerusalem Pride Parade mit Molotow-Cocktails und Ähnlichem aufzumischen. Ernst zu nehmen sind sie durchaus; bei der gleichen Veranstaltung stach im Vorjahr ein Ultraorthodoxer mit einem Messer auf mehrere Teilnehmer ein.

    Kurzum, Jerusalems Polizeichef Ilan Franko war bereits so weit, den Schwulenmarsch aus Sicherheitsgründen abzublasen. Israels staatlicher Rechtsberater Masus zog aber nicht mit, da "eine Kapitulation gegenüber angedrohter Gewalt eine Gefahr für die Demokratie darstellt". Stattdessen empfahl er, in Kooperation mit den Organisatoren vom Open House Jerusalem ein etwas bescheideneres Format für den Umzug fernab der frommen Bastionen zu finden.

    Die meisten Schwulen-Aktivisten sind einverstanden. "Wir wollen keine Kämpfe mit den Haredim", sagt Schaul Gannon, der selbst aus einer religiösen Familie stammt. "Wir wollen unsere Botschaft von Liebe und Verständnis rüberkriegen." Nicht nur im Party-Mekka Tel Aviv, auch in der Stadt der drei Weltreligionen. Das hier, heißt es im Open House, sei schließlich nicht Teheran.

    meldet die FR-aktuell.de

    Die Schwulenhasser scheint es überall zu geben. Was die wohl Abends machen ? Ziegenfi Alle Bigoten dr Welt sollen sich zum Teufel scheeren.Gott sei Dank,das die Religiösen nichts zu melden haben.



    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem

    Hausdrache - 06.12.2006, 15:54

    Re: Umweg für die Andersliebenden von Jerusalem
    Dayan hat folgendes geschrieben: Alle Bigoten dr Welt sollen sich zum Teufel scheeren.Gott sei Dank,das die Religiösen nichts zu melden haben.

    *unterschreib* :D



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