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Laforet, Carmen - Nada




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Laforet, Carmen - Nada

Beitragvon Voltaire » 29.10.2006, 13:53

Titel: Nada
Autorin: Carmen Laforet
Seitenzahl: 334
Verlag: List
Erschienen: November 2006 (aber jetzt schon erhältlich)
ISBN: 3548606865
Preis: 7.95 EUR


Inhalt:
Als die Studentin Andrea in Barcelona eintrifft, ist sie voller naiver Hoffnungen. Doch in der Großstadt eröffnet sich ihr ein Inferno menschlicher Abgründe. Ihre Familie, eine bizarre Gemeinschaft, in der jeder des anderen Feind ist. Ihre Großmutter ist senil, ihre Tante Angustias ist bigott, ihr Onkel Roman schwankt zwischen Genie und Wahnsinn, ihr anderer Onkel Juan ist brutal und schlägt seine dümmliche Frau Gloria. Nach und nach entdeckt Andrea die Abgründe eines jeden Familienmitglieds.

Die Autorin:
Carmen Laforet wurde 1921 in Barcelona geboren, wuchs auf Gran Canaria auf und kehrte mit 18 Jahren in ihre Geburtsstadt zurück. Nach drei Jahren brach sie ihr Studium ab und lebte seitdem in Madrid. Sie veröffentlichte insgesamt acht Romane und zahlreiche Erzählungen. Nada, ihr größter Erfolg, wurde ein Klassiker der spanischsprachigen Literatur. Mit ihrem Mann bekam Carmen Laforet fünf Kinder. 2004 starb sie im Alter von 82 Jahren.

Meine Meinung:
Carmen Laforet – bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich dieses Buch in den Händen hielt, kannte ich diese Autorin nicht. Hätte ich sie nicht kennen gelernt, dann hätte ich ohne Frage etwas verpasst. Sie zeigt uns eine spanische Gesellschaft, die auch nach dem Bürgerkrieg vor allen Dingen in ihrer eigenen Verlogenheit lebt. Schonungslos zeigt Carmen Laforet auf die Krebsgeschwüre dieser Gesellschaft. Frustriert und ihrer Träume und Hoffnungen beraubt, leben die Menschen einfach so vor sich hin. Angustias, Roman, Juan und auch Gloria versuchen pausenlos ihre Nichte Andrea mit in diesen Sumpf der Dekadenz mit hinab zu ziehen. Die Familie hat sich schon lange aufgelöst, trotzdem wird so getan, als würde sie weiter in ihren alten Bahnen weiterbestehen, ein fataler Irrtum. Die dramatischen Szenen werden ohne Hysterie und Aufgeregtheit geschildert und passen sich perfekt der gesamten Geschichte an. Ein lesenswertes Buch. Für mich steht fest, dass ich unter Garantie auch noch andere Werke dieser Autorin lesen werde.

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Voltaire
 

von Anzeige » 29.10.2006, 13:53

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