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Ambjörnsen, Ingvar - Ausblick auf das Paradies




Ambjörnsen, Ingvar - Ausblick auf das Paradies

Beitragvon marilu » 21.10.2006, 18:28

Band 1 der Elling-Reihe (Originaltitel: Utsikt til paradiset).

Inhalt:

Elling, 32 Jahre alt und Frührentner, sammelt leidenschaftlich Zeitungsfotos von Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland. Mit seiner Mutter lebt er in einer Wohnblocksiedlung – drei Zimmer, Küche, Bad – an der Peripherie von Oslo; während sie sich um »das Praktische« kümmert, ist er für die »familiäre Ideologie« zuständig. Als die Mutter zu Beginn des ersten Romans, "Ausblick auf das Paradies", stirbt, bricht dieses System zusammen, doch dank der Errungenschaften sozialdemokratischer Stadtplanung aus den 1950er Jahren ist Elling nun keinesfalls allein: Vom Ostzimmer aus hat er den Blick auf acht weitere Blocks und die »Fenster, die zu den Menschen führten«. Elling, dem die Menschen aus sicherer Distanz am liebsten sind, kauft sich ein Fernrohr und dokumentiert in einem Journal seine Einblicke in das Leben seiner Nachbarn, von deren Fernsehgewohnheiten bis zum Zustand ihrer Topfpflanzen.

Meine Meinung:

"Ausblick auf das Paradies" ist auf einem ganz anderen Level als "Blutsbrüder". Hier lernt der Leser "Elling" kennen. Ein einsamer, verwirrter Mann, der nach dem Tod seiner Mutter über 206 Seiten völlig den Kontakt zur Realität verliert. Das Buch ist sehr bedrückend und obwohl man Mitleid für Elling empfindet, macht sein Verhalten auch Angst. Er ist das Beispiel für einen Stalker.

Dieses Buch würde ich nur zum Lesen empfehlen, wenn man selbst gefestigt ist. Ich war leider gestern und heute sehr abgelenkt, was meine Bewertung des Buches vielleicht nicht ganz objektiv macht.

"Ausblick auf das Paradies" empfehle ich allen, die schon etwas von Elling kennen oder sich für das Leben eines psychisch verwirrten Menschen und dessen Gedanken und Handlungen interessiert.

:stern: :stern: :stern: :stern:

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