Was ist Toxoplasmose?

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    Re: Was ist Toxoplasmose?

    usch3000 - 11.10.2006, 18:55

    Was ist Toxoplasmose?
    Toxoplasmose (Quelle: ABC der Hundekrankheiten, Dr. Peter Teichmann)

    Die Krankheitsbezeichnung leitet sich aus dem Griechischen von toxon = Bogen ab, weil der Erreger eine bogenförmige Gestalt besitzt. Diese Infektionskrankheit wird durch einzellige Lebewesen (Protozoen) verursacht, die mit den Erregern der Kokzidiose eng verwandt sind. Sie ist weltweit verbreitet.

    Nahezu 300 Säugetier- und 60 Vogelarten können von den Toxoplasmen befallen werden. Auch der Mensch bleibt von ihnen nicht verschont, doch kommt es glücklicherweise nur sehr selten zu ernsten Erkrankungen. Gefährdet sind v.a. werdende Mütter, bei denen eine Infektion mit Toxoplasmen eine Fehlgeburt oder eine Erkrankung des Neugeborenen zur Folge haben kann. Eine Infektionsgefahr von Mensch zu Mensch besteht – mit dieser Ausnahme – ansonsten nicht.

    Für die Krankheitsübertragung wurde bis in die Gegenwart vorwiegend der Hund verantwortlich gemacht, obwohl es an Beweisen für diese Mutmaßung mangelte. Jüngere Untersuchungen erlauben eindeutig den Schluß, dass er weder für Tiere noch für den Menschen als Ansteckungsquelle in Frage kommt. Durch spezielle (serologische) Blutuntersuchungen von Hunden in verschiedenen Großstädten konnte festgestellt werden, dass ein hoher Prozentsatz unserer Vierbeiner irgendwann im Leben mit dem Krankheitserreger Bekanntschaft macht, ohne jedoch daran zu erkranken. Ähnlich wie bei nahezu allen Säugetieren sowie beim Menschen verlaufen beim Hund die meisten Infektionskrankheiten mit Toxoplasmen klinisch „stumm“, d.h. ohne das Auftreten von Krankheitserscheinungen. Mit Ausnahme der Katze fungieren infizierte Tiere in dem sehr komplizierten Vermehrungskreislauf der Toxoplasmen lediglich als Zwischenwirt; sie scheiden den Krankheitserreger nicht aus. In ihren Organen und Geweben, v.a. im Gehirn, Herz, Zwerchfell und Muskulatur, siedeln sich bestimmte Entwicklungsformen an, die man als Zysten bezeichnet und deren Anwesenheit die oben erwähnten serologischen Blutreaktionen auslöst.

    Eine Ansteckung durch sie ist nur möglich, wenn ihr zystenhaltiges Fleisch von anderen, denen sie als Nahrung dienen, verzehrt wird. So können sich beispielsweise Hunde und Katzen unter anderem an Mäusen und Ratten infizieren. Für den Menschen stellen v.a. roh genossenes Schweine- oder Hammelfleisch, kaum jedoch Rindfleisch, Infektionsquellen dar. Entgegen früherer Ansicht spielt der Verzehr von Eiern oder Kuhmilch keine Rolle.

    Licht in die bislang noch nicht völlig geklärten Zusammenhänge der Infektionskette brauchte die erst vor wenigen Jahrzehnten gewonnene Erkenntnis, dass die Katze in dem Lebenszyklus der Toxoplasmen eine zentrale Stellung als Endwirt einnimmt. Man stellt fest, dass von allen Haustieren allein die Katzen in der Lage sind, Dauerformen – sog. Oozysten – mit dem Kot auszuscheiden und somit durch Verunreinigung von Futter oder Lebensmitteln, sowie durch direkten Kontakt (Berührung) Mensch und Tier zu infizieren. Begünstigt wird die Weiterverbreitung durch die Neigung der Katze zum Streunen und ihre Eigenart, ihren Kot zu verscharren.

    Auch bei Katzen verläuft die Infektion meist symptomlos. Die Ausscheidung dieser Dauerformen erfolgt nicht fortwährend, sondern sie ist zeitlich begrenzt. Sie beginnt etwa 25 Tage nach der Ansteckung und dauert maximal ca. 2 ½ Wochen. Das Überstehen der ersten Infektion hinterlässt offenbar eine Immunität, die bewirkt, dass spätere Infektionen nicht mit einer erneuten Oozystenausscheidung einhergehen.

    Nach den bisher vorliegenden Untersuchungsergebnissen, ist die Zahl der Ausscheider unter den Katzen wahrscheinlich gering. Trotzdem darf nicht verkannt werden, dass diese das wichtigste Glied in der Kette darstellen und nur durch sie der Entwicklungskreislauf unterhalten wird.

    Die ausgeschiedenen Oozysten sind erst nach einem Reifungsvorgang von 2 bis 4 Tagen infektionsfähig. Sie sind gegen Nässe, Wärme und Kälte außerordentlich widerstandsfähig und vermögen selbst unter ungünstigen klimatischen Bedingungen noch nach mehr als einem Jahr eine Ansteckung zu vermitteln. Eine Vorbeugung gegen Toxoplasmose ist möglich bei vorwiegend in der Wohnung gehaltenen Katzen durch Verfütterung von gekochtem Fleisch oder Dosenfutter, sowie durch tägliche gründliche Reinigung der Katzentoilette. Weiterhin dient auch die konsequente Bekämpfung von schädlichen Nagern der Prophylaxe.

    Wenn man von den häufig vorkommenden „stummen“ Infektionen absieht, so treten bei einer akuten Toxoplasmose acht Tage, mitunter auch erst einige Wochen nach Aufnahme der Erreger die ersten Krankheitserscheinungen auf. Mit dem Blut- oder Lymphstrom gelangen die Toxoplasmen in verschieden Organe und siedeln sich als Zellschmarotzer in deren Gewebszellen an.

    Das Krankheitsbild ist demgemäß sehr unterschiedlich und richtet sich danach, in welchem Organ die Erreger ihre Schadwirkung vorwiegend entfalten. Augenausfluss, Schnupfen und Husten deuten auf eine Erkrankung der Atemwege und der Lunge hin. Bei einer Entzündung des Magens oder Darms kommt es zu häufigem Erbrechen, Leibschmerzen oder schwer stillbaren Durchfällen, die mitunter blutig sein können. Seltener sind Entzündungen der Leber und der Nieren. Muskelzuckungen, Lähmungen, Krämpfe und andere zentralnervöse Störungen sind der Ausdruck der durch die Krankheitserreger verursachten Gehirn- oder Rückenmarksentzündung. Bei tragenden Hündinnen kann eine Toxoplasmose Fehlgeburten zur Folge haben.

    Die akute Erkrankung geht in der Regel mit Fieber einher. Neben den geschilderten Krankheitsformen treten auch Abweichungen auf, wobei mehrere Organe gleichzeitig betroffen sein können. Die Ausbreitung der Krankheitserreger im Organismus ist nicht zuletzt von den Abwehrstoffen und der Widerstandskraft abhängig, die das erkrankte Tier den Eindringlingen entgegenzusetzen hat.

    Zur Behandlung der akuten Toxoplasmose durch den Tierarzt wird die Anwendung bestimmter Sulfonamidpräparate oft in Kombination mit einem Antibiotikum empfohlen.

    Achtung! Die Grenzen zwischen Neosporose und Toxoplasmose sind fliessend, die Symptome oft sehr ähnlich. s. Bericht Neosporose von Laboklin.

    Dort steht:

    Hilfsmittel zur ersten Unterscheidung sind:

    - 1. eine neuromuskuläre Paralyse kommt bei der Toxoplasmose in der Regel nicht vor

    - 2. die Toxoplasmose ist meistens mit weiteren Erkrankungen verknüpft (wie z.B. Staupe). Neosporose wird dagegen als primär pathogen angesehen.



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