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Re: Black Dahlia
L'ame Immortelle - 10.10.2006, 23:19Black Dahlia
Original Titel: "The Black Dahlia"
Land: USA 2006
Laufzeit ca.: 121 Minuten
Kinostart: 05.10.2006
Regie: Brian De Palma
Drehbuch: Josh Friedman
Schauspieler (Besetzung): Josh Hartnett, Scarlett Johannson, Aaron Eckhart, Hilary Swank, Mia Kirshner
Filmkritik
Lee Blanchard und Dwight Bleichert sind das Aushängeschild der Polizei von Los Angeles. Der erste Fall, den die beiden zusammen bearbeiten sollen, ist der Mordfall eines Starlets namens Betty Short. Die Ermordung der ehrgeizigen jungen Schauspielerin war derartig monströs und blutig, dass die Polizeifotos davon unter Verschluss gehalten werden müssen. Wie immer bei spektakulären Morden, gibt es massenweise falsche Geständnisse, falsche Beschuldigungen, Lügen und falsche Fährten. Lee und Bucky müssen aus diesem Wirrwarr die richtigen Schlüsse ziehen und immer hängt ihnen ihr Chef im Nacken, der Ergebnisse sehen will.
Inhalt
Der Kino-Film "Black Dahlia" beruht auf einem wahren Mordfall, der am 15. Januar 1947 entdeckt wurde. Der zarte Körper der bildhübschen jungen Frau bot einen grauenvollen Anblick: Er war nackt und in der Taille in zwei Teile zertrennt; die inneren Organe waren entfernt, die Leiche völlig ausgeblutet. Ihr Mörder hatte sie niedergeknüppelt, anal vergewaltigt, und ihr den Mund von Ohr zu Ohr zu einem grässlichen Grinsen aufgeschlitzt. Wegen der Abscheulichkeit des Verbrechens, wurden die Bilder vom Fundort unter Verschluss gehalten. Der Fall wurde nie aufgeklärt.
40 Jahre nach dem Mord schrieb Krimi-Autor James Ellroy ein Buch darüber, das er "Black Dahlia" nannte. Es heißt, dass James Ellroy damit seine eigenen Dämonen bannen wollte, die ihn seit der Erdrosslung seiner Mutter im Jahr 1958 nicht mehr schlafen ließen. Regisseur Brian De Palma verfilmte jetzt diesen Stoff. Das Drehbuch dazu schrieb Josh Friedman, der auch das Drehbuch zu "Krieg der Welten" verfasste.
Lee Blanchard (besessener Ermittler: Aaron Eckhart) ist Polizist mit Leib und Seele. Der ehemalige Boxer - im Ring nennt er sich "Mr. Fire" - ist das Aushängeschild des Los Angeles Police Department. Blanchard ist mit der attraktiven, aber durch ein schreckliches Erlebnis traumatisierten Blondine Kay (introvertierte Schönheit: Scarlett Johansson) zusammen, die bei ihm Schutz vor den Erlebnissen ihrer Vergangenheit sucht. Bucky Bleichert (aufrechter Polizist: Josh Hartnett) ist ebenfalls ein ehemaliger Boxer, er sich im Ring "Mr. Ice" nennt. Er ist neu bei der Polizei von Los Angeles und nimmt seinen Beruf sehr genau. Er ist höflich, ruhig und stets gesetzestreu, während Blanchard laut und rüpelhaft ist, gerne einen trinkt, sich ständig mit Aufputschmitteln wie Benzedrin vollstopft, und es mit dem Gesetz nicht allzu genau nimmt. Die beiden unterschiedlichen Polizeibeamten werden zu einem Team zusammengestellt. Natürlich nach einem Boxkampf, den Bucky klugerweise den älteren Lee gewinnen lässt.
Als Bucky Lees Freundin Kay kennenlernt, sind sich die beiden sofort sympathisch, und Kay wirft ein Auge auf den ruhigen Bucky, der so ganz anders als ihr lauter Lee ist. Doch für Bucky ist Kay als Freundin seines Partners natürlich tabu. Bereits der erste Auftrag, den Lee und Bucky gemeinsam übernehmen, die Überwachung eines Verdächtigen, endet in einem Blutbad mit mehreren Toten. Bucky ist von dem, seiner Meinung nach völlig unnötig, brutalen Vorgehen seines Kollegen, etwas überrascht, nimmt es dann aber hin. Da kommt schon der zweite blutrünstige Fall. Auf einem unbebauten Grundstück in der Nähe wird die entsetzlich zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden: Betty Short (bezaubernd und naiv: Mia Kirshner). Für Lee ist dieser Fall das gefundene Fressen. Er ermittelt verbissen Tag und Nacht, schluckt noch mehr Benzedrin, vernachlässigt Kay vollkommen, und führt sich auf wie ein Besessener. Man hat den Eindruck, dass Lee bei diesem Fall all die Versäumnisse wieder gut machen will, die er bei allen anderen Frauen seines Lebens begangen hat. Bucky geht die Sache ruhiger und überlegter an. Er versucht in dem üblen Sumpf des Los Angeles der Nachkriegsjahre, mit all seinen korrupten Politikern, bestechlichen Cops, kaltblütigen Gangstern, zwielichtigen Filmemachern und blutjungen Starlets, die sich verzweifelt einen Platz in der Traumwelt von Hollywood erkämpfen wollen, eine überzeugende Spur zu finden.
Was er findet sind pikante Filmaufnahmen von Betty Short und einer anderen Frau. Die Spur führt ihn in die elegante und korrupte Welt der Reichen und Schönen, zu Madeleine Linscott (umwerfend als männermordender Vamp: Hillary Swank), einer verwöhnten Tochter aus der reichen Oberklasse. Madeleine verdreht Bucky natürlich sofort den Kopf, und der lässt sich von ihr zuerst auch komplett vorführen. Bis er erfährt, dass Madeleine und Betty ein Verhältnis miteinander hatten. Und dabei fällt ihm auch auf, wie sehr sich Madeleine und Betty optisch ähneln. Bucky kommt zum ersten Mal die Idee, dass vielleicht gar nicht Betty gemeint war, dass der Mörder sich nur durch diese Ähnlichkeit hat täuschen lassen. Inzwischen ist Bucky sich auch allmählich im Klaren darüber, dass er Kay mehr mag als die exzentrische Madeleine mit ihrer höchst verdächtigen Mutter. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, und Bucky findet heraus, dass sein Partner Lee eigentlich gar nicht der ist, der er zu sein vorgibt, und dass nicht nur bei dem Mordfall "Schwarze Dahlie" so einiges nicht stimmt.
Fazit: Mit dem Kino-Film "Black Dahlia" ist Brian De Palma ein echter Thriller gelungen. Schon vom Thema her ist der Film natürlich nichts für schwache Nerven und zartbesaitete Seelen. Aber Fans von James Ellroy und Brian De Palma kommen wieder voll auf ihre Kosten.
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