Geschichten

Klatschianische Fremdenlegion
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  • Forum: Klatschianische Fremdenlegion
  • Forenbeschreibung: Die einzige nicht funktionierende Legion der Scheibe!
  • aus dem Unterforum: Lyrik, Prosa, Poesie, etc...
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  • Forum gestartet am: Montag 17.07.2006
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    Re: Geschichten

    gothro - 10.10.2006, 00:57

    Geschichten
    hier is platz für kurzgeschichten... hier is meine erste, und ganz und gar nicht ernst gemeinte, obwohl sie ein klein wenig gesellschaftskritisch is

    Kriegsschreie, Waffenklirren, Schlachtgeräusche.
    „Hauptmann?“. Keine Reaktion. „Hallo, Herr Hauptmann?“ Ein kindliches Jauchzen ist zu hören. „Hauptmann, Sie können die Kassette abstellen.“ Klick, Stille. Der Feldwebel wartet. „Hauptmann?“ „WAS IST MANN?“ „Argh…“ „WAS HAMSE DENN?“ „Wo zur Hölle nehmen sie immer das Megaphon her?“ „STILLGESTANDEN!“ „Ich habe mich nicht bewegt…“ „LOSLOS! ZACKZACK! IN REIH UND GLIED!“ Verwirrte Stille. „Wie soll ich das denn alleine machen“ „NICH FRAGEN SONDERN MACHEN!“ „Ah, okay.“ Schrittgeräusche, irres Gekicher. „Kann ich jetzt…“ „NICH FRAGEN!“ „Jaja, schon klar, aber…“ „KEINE WIDERREDE!“ „Verdammte Scheiße, legen Sie endlich dieses vermaledeite Megaphon weg!“ „SIE WAGEN ES, BEFEHLE ZU ERTEILEN?“ „Wenn Sie es nicht tun, ramme ich Ihnen dieses Ding in den Hals“ „SO ISTS GUT! RÜCKRAT ZEIGEN!“ Der Kassettenspieler geht wieder an. Kriegsschreie, Waffenklirren, Schlachtgeräusche. „DER FEIND GREIFT AN! ALLE MANN…“ Von draußen ruft eine Stimme: „Und was ist mit den Frauen?“ „ALLE MANN UND FRAUEN AN DIE WAFFEN!“ „Also manche Frauen sind Waffen genug… Könnte man als Schlachtschiff benutzen…“ „RUHE DA DRAUSSEN!“ „Hauptmann…“ „FEIND ENTDECKEN, FEIND VERNICHTEN!“ „Hauptmann…“ „STERBT ODER SIEGT!“ Der Feldwebel haut auf den Tisch. „Verdammt, Hauptmann! “ Durch das Geräusch aufgeschreckt: „DER FEIND GREIFT AN! IN DECKUNG MÄNNER!“ Von draußen: „Die Frauen können das wohl nicht“ „UND FRAUEN AUCH!“ „Oh Gott, die sollen bei UNS in den Gräben sein? Geht das gut?“ „SCHNAUZE DA DRAUSSEN! FELDWEBEL?“ „Argh…“ „WAS LOS MANN!“ „Sie schaffen es, durch das Megaphon zu spucken!“ „JAAAAAAHRELANGE ÜBUNG MANN!“ „Bewundernswert. Aber können Sie bitte…“ Auf der Kassette ertönt eine Explosion. „VERWUNDETE INS LAZARETT! KRANKE AUCH!“ „Der einzige, der hier krank ist, hat ein Megaphon…“ „Und derjenige, der neben ihm steht. Sowas hält ein irdisches Trommelfell nicht aus…“ „Na schön na schön, dann holt den Hauptmann und den Feldwebel und bringt sie ins Lazarett“ „Damit die Verwundeten noch mehr leiden?“ „Na gut, bringt sie aus dem Krisengebiet und schafft sie in das hiesige Krankenhaus.“ „Und die dortigen Verwundeten?“ „FEUER ERWIDERN! IN DECKUNG! SCHARFSCHÜTZEN AUF DIE WEIDE!“ „Was für eine Weide?“ „Wir haben Scharfschützen?“ „Kann den jetzt endlich mal jemand entsorgen?“ „Bringt den Hauptmann ins Munitionslager und drückt ihm ein Streichholz in die Hand“ Schritte, ein erstickter Schrei durch ein Megaphon. „Boah, der hat sich das Ding an den Mund getackert!“ „Reißt es ihm ab.“ Ein Geräusch, ein Schrei. „Endlich… So, weg mit ihm!“ Eine Tür fällt zu und wird abgeschlossen. „Ich gebe ihm 20 Minuten. Lasst uns verschwinden!“ „Was ist mit dem Feldwebel?“ „Der dürfte sich schon umgebracht haben.“ „Gut, dann weg hier! Und lasst das Megaphon hier!“ Schnelle Schritte, eine Explosion.
    Stille.
    „Wir waren nie in einem Krisengebiet, oder?“
    Stille.
    „Verdammt! “



    Re: Geschichten

    Noxia - 10.10.2006, 16:48


    *g* Sehr ermunternd. Personifizierst du dich selbst mit dem Hauptmann, Gothileinichen?



    Re: Geschichten

    gothro - 10.10.2006, 18:20


    ICH DOCH NICH, NEIN! :D



    Re: Geschichten

    Noxia - 10.10.2006, 19:41


    Hm, merkwürdig... ich musste da gleich an dich denken...
    *schweigt von nun an lieber* :P



    Re: Geschichten

    gothro - 10.10.2006, 20:03


    sprich die scheiße im himmel ruhig schön :D
    kannst ruhig weiterreden, will damit gesagt sein^^



    Re: Geschichten

    Noxia - 10.10.2006, 22:00


    AI ich habe die Erlaubnis zu reden!!!
    Also... na ja. Jetzt fällt mir gerade nix ein. Später. (Gut, dass man hier nicht spammen kann.)



    Re: Geschichten

    Jalen - 10.10.2006, 22:43


    ich find die geschichte toll.Erinnert mich ein bisschen an "Im Westen nichts Neues" wenn Himmelsstoß immer "Sprung auf!Marsch,Marsch" bei der Ausbildung brüllt und gleich darauf "Volle Deckung!".Diejenigen,die das Buch gelesen oder den Film gesehen haben,werden sich vielleicht erinnern



    Re: Geschichten

    gothro - 10.10.2006, 23:48


    @jalen: vielen dank! dabei kenne ich das noch nicht einmal. ein bisschen einfluss hat der hauptmann von köpenick, das muss ich zugeben



    Re: Geschichten

    Noxia - 10.10.2006, 23:58


    *will nur kurz anmerken, dass das Ganze hier eigentlich in einen Prosathread gehört*
    Ganz toll in deiner Geschichte finde ich ja, dass wir Frauen endlich mal berücksichtigt werden!!! Das fehlt sonst immer!!!
    Als ich in Berlin war, stand ich mal in einem Antiquariat direkt vor diesem Buch, "Im Westen nichts Neues". Ich war auch kurz davor, es zu kaufen, aber dann hat der gute alte Schiller doch wieder gewonnen. Ist es denn gut? (und damit meine ich nicht Weltliteratur oder "ein Buch, das man 'gelesen haben muss'", sondern ob es interessant und lesenswert ist.)
    Ich könnte euch auch meine Geschichten zeigen, aber die sind nicht lustig, darum lasse ich es lieber^^



    Re: Geschichten

    gothro - 11.10.2006, 00:42


    das mit der prosa is mir auch noch eingefallen, war jetzt aber zu faul als admin zu agieren und das umzuschreiben^^



    Re: Geschichten

    Noxia - 11.10.2006, 01:30


    Ja, als Forenadmin hat man es schwer - wenn wir schon dabei sind, hast du eigentlich die ehemaligen Mitglieder aus dem Forum verbannt? Und was ist mit der Einstellung, dass nur Gildenmitglieder Einträge posten und überhaupt lesen dürfen?



    Re: Geschichten

    Jalen - 11.10.2006, 01:37


    bei mir gehörte das Buch in der Schule zur Pflichtlektüre,hab ich selbst aber sehr gerne gelesen und wollte ich auch schon früher lesen,da ich zuvor schon den Film kannte.Hab mir dann eher zufällig gleich einen Dreierband von Remarque ausgeliehen und da waren noch "Der Weg zurück",Weiterführung zu "Im Westen nichts Neues" und "Der Funke Leben",Geschichte über KZ-Häflinge im besagten Lager, dabei. Da mir das erste Buch gefallen hat,hab ich gleich die anderen auch gelesen.
    Allgemein ist zu sagen,dass es sich eher leicht lesen lässt,kein Romantikroman ist,dass lässt Remarque so ziehmlich verschwinden und das es ein Roman der "Lost Generation" ist. Anderer Autor ist Ernest Hemingway,wobei der natürlich auf seine eigene Art schreibt,ist ja klar.
    Von meiner Seite würde ich es auf jeden Fall empfehlen und dann den Zweiten Roman dazu empfehlen.Und den dritten natürlich auch,wobei der nichts mit den andren zuvor zu tun hat.



    Re: Geschichten

    Noxia - 11.10.2006, 13:44


    Vielen Dank für den ausführlichen Tip, ich werde mal sehen, ob ich es in dieser winzigen deutschsprachigen Bücherei hier oben finde, ansonsten muss ich halt noch etwas warten.
    Und ja, der Titel wurde super geändert... :D



    Re: Geschichten

    gothro - 06.01.2007, 00:05


    grade eben entstanden, weiß nich, wieso...

    Drei Opfer, ein Glücklicher

    Schnee. Hügel. Wellen am Strand.
    Wieder einmal empfand er diesen Stolz, hier leben zu dürfen. Die flachen Ebenen waren ihm zu langweilig. Wild jagte über die schneeverhangenen Hügel, durch irgendetwas aufgeschreckt. Er rammte seinen Speer in den Schnee, setzte sich auf einen Stein und ließ den Blick wie Gedanken schweifen. Ein Vogel stieg auf, flog schreiend davon.
    Auf einmal hörte er ein Knacken hinter sich, woraufhin er sich umdrehte und er erblickte den Tod. Ein Pfeil richtete sich auf ihn, zu spät entsann er sich daran, sein Schild mitzunehmen.
    Der Pfeil raste von der Sehne, ein Schild hätte ihm nichts gebracht. Er durchschlug mühelos die Lederschichten und drang durch das Kettenhemd. Ein Seufzen schleicht aus seinem Mund, er kippt nach vorn. Ein Knirschen, der Schütze ging. Mit letzter Kraft drehte er sich
    und blickte schwer atmend in den Himmel, der sich langsam lichtete. Blut folgte dem Seufzen, er lächelte ein letztes Mal. Nun konnte er einkehren in die hehren Hallen.

    Ein Seufzen, ein Krampfen, so endet ein Leben.

    Mit schnellen Schritten näherte er sich dem dunklen Fleck im Schnee. Er wusste, dass etwas nicht stimmte, schon den ganzen Tag. Er wollte ihn abhalten, allein zu gehen, doch er blieb stur. Immer näher kam er, stürzte, stand auf und rannte weiter. Nun erkannte er ihn.
    Er ahnte es, doch es bestätigt zu bekommen, war schrecklicher.
    Mit einem Schrei, der dem Himmel galt, ließ er sich auf die Knie fallen, ballte die Hände zu Fäusten. Er nahm seinen Kopf in den Schoß, streichelte seine Wange, eine Träne rann über die seine. Ein kaltes Lächeln umspielt die blauen Lippen. Kalt, doch glücklich.

    „Nie gabst du mir die Hand, nie nahmst du Abschied.“

    Sie zitterte am ganzen Leib, als sie es erfuhr. „Einfach so…“ „Es tut mir leid.“
    Ihr Gesicht verzerrte sich zu einer Maske des Zorns. „Du stehst da, in deiner lächerlichen Rüstung, und du hast nicht mehr zu sagen als ‚Es tut mir leid.’?!“
    Verwirrung machte sich in ihm breit. Was sollte er denn sonst sagen? Er konnte es selbst nicht fassen. „Es… es tut mir schrecklich leid, aber ich konnte nichts unternehmen.“
    Die Trauer erfasste sie nun mit all ihrer Wucht, zitternd setzte sie sich auf das Bett. „Er hatte einen schnellen Tod. Jetzt kann er den Göttern Gesellschaft leisten.“ Erst leise, dann immer lauter weinte sie. Leise drehte er sich um, verließ das Steinhaus, unfähig, ihr beizustehen.
    In der dunklen Heimlichkeit weinte sie, beklagte etwas, das es nicht mehr gab. Unverstehend, verwirrt, wütend, traurig, verlassen, einsam, Schicksal.

    Einfach so. Warum?

    „Und du bist dir sicher?“ „Ja.“ Ein Nicken, zwei Männer der Schlacht. „Gut. Danke, dass du es sagtest.“ Wieder ein Nicken. „Er… er liegt an der Eiche“ Er geht.
    Nun umfasste das Meer die Insel, er hielt es nicht aus. Krampfend ergab er sich, erhob keinen Widerstand.

    Nicken, Unverständnis.

    Ein Schiff lag auf dem Meere. Der Vater trug ihn, stolze Tränen aus seinen Augen.
    Sein Gewicht ist so leicht in seinen Armen.
    Er scheint zu schlafen, doch das gebrochene Licht lässt keine Zweifel.
    Der Tag, den Ahnen zu folgen. Der Ruf der Götter, für dich und mich.
    Das Gewicht ist so schwer, zu schwer. Kein Mann sollte sein Kind zum Uferende führen.

    Schwere Bürde

    Weinend steht die Mutter am Wege des Sohnes, dem letzten. Hatte sie es verstanden, so wollte sie nicht verstehen. Sie will es nicht verstehen können.

    Stütze

    Der Blutsbruder, weinend, steht am Pfad, dem fortführendem. Ging er dorthin, wo er nicht folgen kann.

    Seufzen



    Re: Geschichten

    Jalen - 07.01.2007, 01:01


    War ganz gut zu lesen.Auf Anhieb fällt mir diesmal keine Assoziation ein,deshalb muss es noch besser sein;ich lese also etwas,das nur von dir ist :D

    jetzt nur zwei kleine sachen:
    1. Der Pfeil am Anfang:Trägt man nicht ein Kettenhemd immer als oberste Schicht einer Rüstung und darunter Leder,Stoff etc: ?

    2. "Der Blutsbruder, weinend, steht am Pfad, dem fortführendem."
    Da würde ich lieber "...des Fortführenden" schreiben oder "...des Fortzuführenden"
    ("Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod") :P



    Re: Geschichten

    gothro - 07.01.2007, 01:52


    zu 1.: nun, ja, wwareigentlich so, aber wenn man bedenkt, dass er wohl irgendwas draußen machen will, so stört ein erstens blitzendes und zweitens klingendes kettenhemd. ich wär zumindest so clever gewesen, das zu verstecken^^

    zu 2.: ich meinte ja auch eigentlich den fortführenden weg...^^
    aber ich habs jetzt trotzdem geändert... klingt irgendwie besser...



    Re: Geschichten

    Jalen - 07.01.2007, 18:34


    nochmal zu 2. jetzt macht es natürlich auch Sinn (für mich)
    Dann hab ich einfach mal nichts gesagt,so garnichts eben :roll:



    Re: Geschichten

    gothro - 06.06.2007, 16:17


    aha, es MACHT sinn und du zitierst "der dativ ist dem genitiv sein tod"? :D



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