Die Islamkonferenz

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Die Islamkonferenz"

    Re: Die Islamkonferenz

    Hausdrache - 04.10.2006, 13:45

    Die Islamkonferenz
    Die Islamkonferenz

    -> http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,439197,00.html
    -> http://www.welt.de/data/2006/05/26/892583.html

    Nun soll er also endlich kommen, der stets geforderte "Dialog" zwischen Islam und westlicher Gesellschaft. hmmm 2 bis 3 Jahre soll er dauern. Was wird dort als Ergebnis erwartet? Eine Veränderung oder Verbesserung oder lediglich eine Aufnahme des "Ist-Zustandes"? Sind Herr Schäuble und Konsorten tatsächlich so naiv zu glauben, das sich eine solch archaische und anachronistische Religion, die das Gegenteil unserer westlichen Gesellschaftsnormen wiederspiegelt, sich in 2-3 Jahren ändert, anpasst oder nachgibt? pillepalle

    Welche Möglichkeiten hat denn das demokratische Europa überhaupt, sich mit dem Islam auseinanderzusetzen? Kann und soll man sich denn überhaupt mit etwas auseinandersetzen, das auf der Grundlage (Koran) beruht unveränderbar zu sein? Wird der Islam dazu beitragen, das die durch die Aufklärung zurückgedrängten christlichen Religionen wieder Morgenluft wittern? Wäre es nicht klug, wenn die Bundesrepublik und andere Länder endlich zu laizistischen Staaten werden, so wie Frankreich und die Türkei? Keine 20 Milliarden Steuergelder mehr im Jahr für die beiden großen Kirchen, keine Sonderregelungen mehr. Strikte Trennung von Kirche und Staat. Religion wird ausschließlich zu einer Privatangelegenheit erklärt!

    Gruß
    Hausdrache



    Re: Die Islamkonferenz

    klassiker - 04.10.2006, 15:58

    Kann dem nicht zustimmen
    Zitat: Sind Herr Schäuble und Konsorten tatsächlich so naiv zu glauben, das sich eine solch archaische und anachronistische Religion, die das Gegenteil unserer westlichen Gesellschaftsnormen wiederspiegelt, sich in 2-3 Jahren ändert, anpasst oder nachgibt?

    Sie sprechen von der Religion des Islam und damit von ca. 1Mrd Menschen. Glauben Sie ernsthaft, dass all diese Menschen archaisch und anachronistisch sind, weil diese dem Islam angehören, haben Sie mal den Koran gelesen? Denken Sie da auch an den palästinensischen Vater der die Organe seines Sohnes einem jüdischen Mädchen vermacht hat?

    Ich möchte ein kleines, hoffentlich nicht repräsentatives Beispiel aus einem nicht islamischen Land zitieren, wie ich erlebt habe, dass in Einkaufsstraßen (in Deutschland) mit Nobelboutiquen "Millionärs"-Kinder (Christen) deren Ideale scheinbar rein physischer und materialistischer Natur sind, an Bettlern vorbeischlendern und diese gar noch mit Verachtung strafen. Für mich doppelt brisant hinsichtlich der Lernfähigkeit resultierend aus einer unsäglichen Vergangenheit - ist aber eine andere Baustelle.
    Zurück zum Thema : Finden Sie z.B. diesen Part unserer westlichen Welt kulturell gelungen?

    Für mich ist das Problem des 21 Jahrhunderts der Hang zur Trivialität mit all Ihren möglichen verheerenden Folgen. Ist leider ein Dauerproblem in der Menschheitsgeschichte.
    Sind es aber nicht immer wieder Israel und seine Nachbarn die an erster Front stehen, wenn "einfache" Wahrheiten und Verhaltensweisen zur Disposition respektive Anwendung stehen?
    Es gibt nur einen Ansatz, differenzieren und versuchen dort anzusetzen wo Dinge wachsen können - das wird leider seine Zeit brauchen. Pauschalisierungen führen in meinen Augen nur zu weiterer Manifestation des Status Quo.



    Re: Die Islamkonferenz

    Hausdrache - 04.10.2006, 16:40

    Re: Kann dem nicht zustimmen
    klassiker hat folgendes geschrieben:
    Sie sprechen von der Religion des Islam und damit von ca. 1Mrd Menschen. Glauben Sie ernsthaft, dass all diese Menschen archaisch und anachronistisch sind, weil diese dem Islam angehören,
    Nein Klassiker, ich spreche nicht von einer Milliarde Muslime, sondern von denen in Europa lebenden bzw. denen in D lebenden (3 Millionen) und den damit verbunden Problemen. Thema dieses Stranges ist: Die Islamkonferenz, der vielbeschworene "Dialog" und was sie "uns" bringen kann, bzw. mein Vorschlag endlich ein laizistischer Staat zu werden. ;)

    Zitat: haben Sie mal den Koran gelesen?
    Ja, das habe ich. Ebenso ein Märchenbuch wie die Bibel, voller Wiedersprüche und Gruselgeshichten.

    Zitat: Denken Sie da auch an den palästinensischen Vater der die Organe seines Sohnes einem jüdischen Mädchen vermacht hat?
    Das ist eine wunderbare Einzeltat, aber leider tut sie dem eigentlichen Problem mit dem Islam und seinen Auswüchsen keinen Abbruch.

    Zitat: Ich möchte ein kleines, hoffentlich nicht repräsentatives Beispiel aus einem nicht islamischen Land zitieren, wie ich erlebt habe, dass in Einkaufsstraßen (in Deutschland) mit Nobelboutiquen "Millionärs"-Kinder (Christen) deren Ideale scheinbar rein physischer und materialistischer Natur sind, an Bettlern vorbeischlendern und diese gar noch mit Verachtung strafen. Für mich doppelt brisant hinsichtlich der Lernfähigkeit resultierend aus einer unsäglichen Vergangenheit - ist aber eine andere Baustelle.

    Zurück zum Thema : Finden Sie z.B. diesen Part unserer westlichen Welt kulturell gelungen?
    Nein. Aber wenn Sie sich über Dekadenz aufregen wollen, dann werfen Sie mal höflich einen Blick auf die Korruption und Dekadenz in islamischen Ländern und Regierungen. Vorallem die arabischen Staaten stehen da ganz Oben. An die Skandale um Arafat muss ich auch nicht erinnern, oder?! Und: Wieviele Millionärskinder gibt es denn in D?

    Sehen Sie, NIEMAND muss dekadent oder oberflächlich leben. Mit dem Lebensmuster des Islam für Otto-Normalverbraucher sieht es da leider anders aus. Man hat nicht die freie Wahl. DIE haben Sie aber in unserer westlichen Welt. herz

    Zitat: Für mich ist das Problem des 21 Jahrhunderts der Hang zur Trivialität mit all Ihren möglichen verheerenden Folgen. Ist leider ein Dauerproblem in der Menschheitsgeschichte.
    Eben. Dann müsste man zuerst das "Menschsein" ändern.

    Zitat: Sind es aber nicht immer wieder Israel und seine Nachbarn die an erster Front stehen, wenn "einfache" Wahrheiten und Verhaltensweisen zur Disposition respektive Anwendung stehen?
    hmmm... Nein, in den Medien mag der Nahe Osten an vorderster Front für "einfache Wahrheiten" stehen und fokussiert werden. Als gäbe es keine größeren und wichtigeren Probleme. Da sterben täglich tausende von Menschen in Südamerika und vor allem in Afrika, aber das juckt keinen. Aber ISRAEL, das wird für jede heisse Luft die es ablässt zum Bösewichtel der Welt gemacht. Obendrein auch sehr einseitig betrachtet. Erstaunlich nicht wahr?! Es gab in den fast 60 Jahren seit Gründung des Staates Israel, in diesem Konflikt gerade mal mehrere Tausend Opfer... Aber wenn man sich den Rummel um Israel ansieht, könnte man gerade meinen es sei immer noch der "Nabel der Welt"; wie zu Zeiten der Kreuzzüge.

    Zitat: Es gibt nur einen Ansatz, differenzieren und versuchen dort anzusetzen wo Dinge wachsen können - das wird leider seine Zeit brauchen. Pauschalisierungen führen in meinen Augen nur zu weiterer Manifestation des Status Quo.
    Sie meinen ich denke nicht differenziert, weil ich im Islam DIE große Gefahr des 21.Jahrhunderts sehe? Denken Sie an die Terroristen und Extremisten. An die Koranschulen und Mili Görus. Sind Sie denn bereit, weil Ihnen ja hier alles so schröcklich dekadent erscheint, auf die Vorzüge der westlichen Lebensweise zu verzichten? Ich mag diese Welt. Hier kann ich frei leben. Hier darf ich sogar öffentlich Religionen ablehnen und als Atheistin leben. Ich werde nicht als Frau unterdrückt oder in einen Kartoffelsack gesteckt, ich darf mir meinen Lebensweg selbst wählen und meine Meinung frei äußern. Ich muss auch nicht um mein Leben fürchten (noch nicht), weil ich diese Freiheiten liebe und sie nicht aufgeben will. "Unsere" Welt mag nicht perfekt sein, das ist richtig, aber sie ist mir allemal lieber als die andere. :D

    Klassiker, es nutzt nichts die Augen davor zu verschließen das der Islam eine völlig andere Lebensweise vorschreibt. Er ist nicht nur eine Religion, er ist eine Ideologie. Selbst die hier angeblich Integrierten sind darin tief verhaftet. Ich habe es selbst erlebt. Bei einer jungen Frau, Medizinstudentin, keine Kopftuchträgerin, die nach Außen hin als 100% integriert gilt. Pustekuchen. Die Beziehung (vor allem eine voreheliche) zu einem Christen ist ihr untersagt.

    Übrigens: Herzlich willkommen! :D

    Gruß
    Hausdrache



    Re: Die Islamkonferenz

    klassiker - 04.10.2006, 17:30

    Ja... aber....
    Hallo, erstmal vielen Dank für Ihre Antwort, ich sehe Sie sind nicht trivialisiert, weshalb ich sehr gerne mit Ihnen die Diskussion führen möchte.
    Zitat: Ja, das habe ich. Ebenso ein Märchenbuch wie die Bibel, voller Wiedersprüche und Gruselgeshichten.

    Das, sehe ich doch deutlich anders, es stecken sowohl im Koran als auch in der Bibel so viele Weisheiten drin, wenn denn diese nur praktische Anwendung finden würden, beispielsweise die 10 Gebote oder die Sure wo steht, dass jeder Moslem verpflichtet ist Armen zu helfen u.v.m.

    Zun laizistischen Staat:
    Was wollen Sie denn in Gottes Namen dann für Werte als Grundkodex haben.
    Mediale Kurzlebigkeit oder Gleichnisse von Winnern und Loosern? Oder wollen Sie die Menschen sich selbst überlassen mit all Ihren Sorgen und Ängsten damit sie sich irgendein Weltbild (vielleicht ein einfaches) in Kreisen zusammenschustern können?
    Stimme Ihnen allerdings dahingehend zu, dass der Staat sich aus der Religion gerade da wo es sehr viele Religionen gibt, heraushalten sollte. Das ist Aufgabe der Gelehrten der Religionen

    Zu den Auswüchsen:
    Für mich stehen hinter jeder Interpretation von Religion auch Menschen mit all ihren Fehlern

    Auswüchse geschehen nicht durch den Koran oder die Bibel sondern es sind Menschen die diese aus unterschiedlichsten Gründen tun - oftmals ist die Intention auch gar keine religiöse, auch wenn man sich mit diesem Deckmantel umgibt (Vergl. Mr. Bush und das 5te Gebot - Du sollst nicht töten)
    Was die Dekadenz (unermeßlicher Reichtum und Elend) in manch arabischen Staaten betrifft, da gebe ich Ihnen recht, das müssen aber die Bevölkerungen dieser Länder regeln und das sollte man denen auch überlassen, man sollte den Menschen Hilfe gewähren die Leidtragende von Dekadenz sind.

    Zu der Front:
    Stimmt ebenfalls, wenn ich rein quantitativ an die Sache gehe, was bei menschlichem Leid schon wieder unmenschlich ist, stehen Israel und seine Nachbarländer tatsächlich nicht an erster Stelle - aber dennoch an einer Front einer Auseinandersetzung.
    Das sind genauso Menschen wie Sie die Ihren Frieden haben wollen und lieber schönen Dingen nachgehen würden, als Angst und Hass zu haben.

    Hass findet immer dann statt, wo Menschen sich benachteiligt usw. fühlen.

    Der wird nicht in die Wiege gelegt sondern ergibt sich aus verschiedensten Faktoren. Am schlimmsten ist es, wenn Hass kanalisiert wird, da gibt es schreckliche Beispiele die bis heute nicht richtig bewältigt sind (3tes Reich)- zumindest in meinen Augen, es wurde der Kanal analysiert aber nicht die Ursache die zu dieser Kanalisierung geführt hat. An dieser Stelle ist anzusetzen, überall dort, wo Konflikte sind.

    Wissen Sie, ich bin Idealist, ich glaube die meisten Menschen sind von Natur aus friedfertig und wollen glücklich sein, Konflikte usw. bringen Menschen in Richtungen die dann zu gewalttätigen Konflikten führen und sich wie eine Spirale der Kränkungen bis hin zu einem traumatischen Schock artikulieren. Danach geht irgendwann der ganze "Müll" wieder von vorne los. Das hat aber nichts mit Religionen zu tun sondern mit Verhaltensweisen und Konfliktlösungen / bewältigung.

    Nach meiner Theorie die zugegebenermaßen viele belächeln, führen Bomben auf islamische Länder genau zu dem was man eigentlich nicht haben will, nämlich weiteren Hass und damit verbunden weiteren Reaktionen usw. Damit dreht sich wieder eine Spirale wie sie sich immer in der Menschheitsgeschichte gedreht hat - sagen Sie mir, wann kommen wir da endlich raus?

    In meinen Augen sind wir im Westen dabei, eben diesen Boden der Erkenntnis zu verlieren indem wir wieder mit Gut und Böse und Winner und Looser arbeiten - die Herausforderung des 21 Jahrhunderts ist die Menschlichkeit und der Glaube an das Gute.



    Re: Die Islamkonferenz

    klassiker - 04.10.2006, 23:15

    Präzisierung...
    Bin eben noch mal meinen Thread durchgegangen und muss gewisse Dinge präzisieren, da diese sonst missverständlich sein könnten.

    Zum laizistischen Staat:
    Der Staat kann sich meiner Einschätzung nach nur zurückziehen, wenn Grundwerte (z.B. Grundgesetz) nach wie vor vermittelt werden. Konstruktive menschliche Umgangsformen (dazu würde auch Konflikttraining, Emotionstraining, Erlernung von Respekt und Anerkennung von Anderem, keine Ausgrenzungen usw. gehören) sind für mich ein Muss.

    Zur Kanalisierung im 3ten Reich:
    Dieser Punkt, tut mir leid ist beim zweiten Durchlesen gefährlich unscharf formuliert und hinterlässt zuviel Interpretationsspielraum.

    Daher anders formuliert:

    Meiner Einschätzung nach gab es vor (und vielleicht auch partiell danach) dem unsäglichen 3ten Reich eine gesellschaftliche Psychodynamik (Traumata aus vorgangegangenen Kriegen, Umgangsformen auch in Familien, Werte, Respekt vor Menschen usw.) die in der Gesellschaft selbst zu suchen ist und nicht bei den unschuldigen Opfern dieses widerwärtigen Regimes und seinen leider sehr vielen Unterstützern.
    Die Opfer wurden meiner Meinung nach erst durch Externalisierung missbraucht (1te Stufe) indem man sie zu Tätern hochstilisierte (das Böse auf sie projizierte), dann folgte der 2te Schritt, der Angriff und die daraus folgende Unmenschlichkeit und beispiellose Perversion. Die Kanalisierung der in meinen Augen beim einfachen Durchschnittsbürger vorhandenen negativen Emotionen erfolgte durch eine von Psychopathen durchsetzte Administration.

    Aber ohne Fundament hätte es diese Administration nicht gegeben, daher finde ich es besonders wichtig auf die Menschen egal welcher Kultur und Religion zuzugehen und in Dialog zu treten. Die Islamkonferenz ist daher in meinen Augen richtig, sollte aber auf ganz anderen Ebenen sprich nebenan stattfinden.



    Re: Die Islamkonferenz

    Hausdrache - 05.10.2006, 00:26

    Re: Ja... aber....
    Zitat: Hallo, erstmal vielen Dank für Ihre Antwort, ich sehe Sie sind nicht trivialisiert, weshalb ich sehr gerne mit Ihnen die Diskussion führen möchte.

    Dito. Bisher habe ich Sie auch als sehr guten Gesprächspartner kennengelernt. Man muss und kann ja nicht immer einer Meinung sein. ;)

    Zitat: Ja, das habe ich. Ebenso ein Märchenbuch wie die Bibel, voller Wiedersprüche und Gruselgeshichten. Zitat:

    Das, sehe ich doch deutlich anders, es stecken sowohl im Koran als auch in der Bibel so viele Weisheiten drin, wenn denn diese nur praktische Anwendung finden würden, beispielsweise die 10 Gebote oder die Sure wo steht, dass jeder Moslem verpflichtet ist Armen zu helfen u.v.m.
    hmmm... als Atheistin tue ich mich mit diesen "Büchern" und ihrem Inhalt mehr als schwer. Nur mit den Büchern. Der "Kreuztod", wo ein Vater seinen Sohn grausam abschlachten lässt für die Sünden anderer, die dann doch nicht gesühnt werden (also völlig umsonst), denn die Sünde besteht nach wie vor in der Welt. Und das nur als Beispiel. Wenn ich mir dann noch ansehe was diese Bücher und ihr Gedankengut für ein Unheil auf der Welt angerichtet haben, dann ist bei mir ganz der Ofen aus.

    Und die 10 Gebote, nun ja, die sind ja nicht wirklich prickelnd, wenn wir genauer hinschauen. Zumindest nicht für jemanden der in der humanistischen Tradition lebt, so wie ich. Aber das dürfte wohl eher ein Thema für das Religionsforum sein.

    Zitat: Zun laizistischen Staat:
    Was wollen Sie denn in Gottes Namen dann für Werte als Grundkodex haben.
    Mediale Kurzlebigkeit oder Gleichnisse von Winnern und Loosern? Oder wollen Sie die Menschen sich selbst überlassen mit all Ihren Sorgen und Ängsten damit sie sich irgendein Weltbild (vielleicht ein einfaches) in Kreisen zusammenschustern können?
    Stimme Ihnen allerdings dahingehend zu, dass der Staat sich aus der Religion gerade da wo es sehr viele Religionen gibt, heraushalten sollte. Das ist Aufgabe der Gelehrten der Religionen.

    Aufgabe der Religionen ist "die geistige" Welt, die Seele der Menschen. NICHT das reale Leben, der Staat oder die Regierung.

    Ein laizistischer Staat ist ein Staat, der streng zwischen Kirche (Institution) und Staat trennt. Religion ist Privatangelegenheit. Kirchen haben keine Sonderrechte zu haben, vom Staat gesponsert zu werden und schon gar nicht ein Mitbestimmungsrecht in der Politik.

    Als Grundbasis im einem laizistischen Staat gilt selbstverständlich die Demokratie, das GG (die Verfassung) und die Menschenrechte. Diese sind wesentlich umfassender und "humaner" als es die 10 Gebote sind, die sich auf den "Glauben" stützen. Vorallem lassen sie niemanden Außen vor, wie es die Religionen praktizieren. Der Glaube und das Heil, wird bei denen immer nur ihren jeweiligen Anhänger zuteil. Der Rest brennt im Fegefeuer oder im Ofen. Nun ja... flieh

    Zitat: Zu den Auswüchsen:
    Für mich stehen hinter jeder Interpretation von Religion auch Menschen mit all ihren Fehlern.
    Natürlich. Das gilt ja ebenso für Atheisten wie ich eine bin.

    Zitat: Auswüchse geschehen nicht durch den Koran oder die Bibel sondern es sind Menschen die diese aus unterschiedlichsten Gründen tun - oftmals ist die Intention auch gar keine religiöse, auch wenn man sich mit diesem Deckmantel umgibt (Vergl. Mr. Bush und das 5te Gebot - Du sollst nicht töten)

    Doch, so wie früher die Bibel und der christliche Glaube dazu verwendet wurde, (eben auf Grund dessen was dort geschrieben steht und weil man sich im Besitzt der EINZIGEN Wahrheit wähnte), so ist es heute mit dem Koran und den Muslimen. Die christlichen Religionen haben sich reformiert und halbwegs angepasst. Für den Koran gilt dies nicht. Für einen gläubigen Muslim DARF dies NICHT gelten. Das heutige Christentum ist ein relativ "zahnloses und zahmes". Die meisten Christen sind heute "Kuschelchristen". Für den Islam gilt das mitnichten.

    Und zum Spruch: "Du sollst nicht töten", das gilt nur für "Gleichgesinnte". Wer fehlt, der darf, ja der muss sogar laut Bibel mit Feuer und Schwert zur Hölle geschickt werden. Von daher macht es der christliche Mr.Bush absolut konform mit seinem Glauben. Er ist eben kein „Kuschelchrist“…

    Was spricht gegen einen laizistischen Staat? Niemand nimmt den Gläubigen ihre Religion, sondern man nimmt den Religionen die Macht am "Weltlichen". Und das ist gut so! :D

    Zitat: Was die Dekadenz (unermeßlicher Reichtum und Elend) in manch arabischen Staaten betrifft, da gebe ich Ihnen recht, das müssen aber die Bevölkerungen dieser Länder regeln und das sollte man denen auch überlassen, man sollte den Menschen Hilfe gewähren die Leidtragende von Dekadenz sind.

    Das ist richtig. Das können und müssen die Bürger in den jeweiligen Länder regeln. Im Moment können wir das sehr schön an den Kämpfen der Hamas gegen die Fatah beobachten. Ich bin gespannt, was das Ergebnis sein wird und was dies für Israel für Konsequenzen hat.

    Zitat: Zu der Front:
    Stimmt ebenfalls, wenn ich rein quantitativ an die Sache gehe, was bei menschlichem Leid schon wieder unmenschlich ist, stehen Israel und seine Nachbarländer tatsächlich nicht an erster Stelle - aber dennoch an einer Front einer Auseinandersetzung.
    Das sind genauso Menschen wie Sie die Ihren Frieden haben wollen und lieber schönen Dingen nachgehen würden, als Angst und Hass zu haben.
    Leider wollen nicht alle ihren Frieden haben. Das ist das Problem.

    Zitat: Hass findet immer dann statt, wo Menschen sich benachteiligt usw. fühlen.
    Nein, leider ist dem Mitnichten so. Hass findet nicht immer nur dort statt, wo Menschen benachteiligt sind. Allerdings wird die Masse der Benachteiligten gerne instrumentalisiert. Das ist richtig. Es wird sogar extra "arm" gehalten. Alleine die Milliarden die nur die EU an die Palästinenser gezahlt hat, hätten diesem Volk helfen können. Aber nein, die haben davon nix gesehen, denn mit einem armen Volk kann man natürlich besser agieren. Einem Volk dem man einreden kann, das nur die Israelis an ihrem Unglück und Rückstand schuldig sein sollen... pillepalle

    Und schauen Sie sich mal die "Führer" dieses Hasses an: Weder Gadafi, noch Arafat oder Bin Laden. Keiner von denen gehörte einer benachteiligten oder unterdrückten Schicht an. Im Gegenteil. Die haben vor Geld nur so "gestunken".

    Zitat: Der wird nicht in die Wiege gelegt sondern ergibt sich aus verschiedensten Faktoren. Am schlimmsten ist es, wenn Hass kanalisiert wird, da gibt es schreckliche Beispiele die bis heute nicht richtig bewältigt sind (3tes Reich)- zumindest in meinen Augen, es wurde der Kanal analysiert aber nicht die Ursache die zu dieser Kanalisierung geführt hat. An dieser Stelle ist anzusetzen, überall dort, wo Konflikte sind.

    Bei manchen wird es tatsächlich mit in "die Wiege" gelegt. Der Hass wird schon mit der Muttermilch eingesaugt, noch ehe die Kinder laufen, geschweige denn selbst denken können. Von den Familienangehörigen und der sozialen Umgebung wird das Kind geprägt. Haben Sie schon mal die Kinderpropaganda Sendungen im palästinensischen Fernsehen gesehen? Wussten Sie, das in keinem palästinensischen Schulbuch der Staat Israel verzeichnet ist? Denken sie an die fast noch Kinder sind und mit einem Bombengürtel losgeschickt werden. Oh doch, es gibt Hass der bereits in die Wiege gelegt wird.

    Zitat: Wissen Sie, ich bin Idealist, ich glaube die meisten Menschen sind von Natur aus friedfertig und wollen glücklich sein, Konflikte usw. bringen Menschen in Richtungen die dann zu gewalttätigen Konflikten führen und sich wie eine Spirale der Kränkungen bis hin zu einem traumatischen Schock artikulieren. Danach geht irgendwann der ganze "Müll" wieder von vorne los. Das hat aber nichts mit Religionen zu tun sondern mit Verhaltensweisen und Konfliktlösungen / bewältigung.
    Das ist schön. Eigentlich bin ich auch Idealist, aber ich bin im Laufe meines Lebens zu pragmatisch geworden, um die Tatsachen zu ignorieren. Das Menschen "von Natur aus friedfertig sind" ist ein tödlicher Irrtum und ein hübsche Illusion. Genau das Gegenteil ist der Fall. Der Mensch ist alles, aber mit Sicherheit nicht das Idealbild das wir so gerne hätten.

    Das es eine "Spirale der Gewalt" gibt ist richtig, das sie zwangsläufig ist, ist ein Irrtum. Es leben sehr viele Mensch eher frei als unfrei auf dieser Welt. Trotzdem rennen sie nicht durch die Gegend und sprengen alles in die Luft was ihnen in den Weg kommt.

    Es gibt einen sehr guten Spruch, hart, aber treffend:
    Nicht jeder Muslim ist ein Terrorist, aber fast jeder Terrorist ist ein Muslim.

    Schauen Sie sich in der Welt um. Nicht nur im Nahen Osten, in Pakistan/Indien, in Indonesien, in Afrika, im reichen Arabien, etc. Überall sind es durchgeknallte muslimische Terroristen.

    Zitat: Nach meiner Theorie die zugegebenermaßen viele belächeln, führen Bomben auf islamische Länder genau zu dem was man eigentlich nicht haben will, nämlich weiteren Hass und damit verbunden weiteren Reaktionen usw. Damit dreht sich wieder eine Spirale wie sie sich immer in der Menschheitsgeschichte gedreht hat - sagen Sie mir, wann kommen wir da endlich raus?

    Sie übersehen dabei leider den historischen Werdegang:
    Israel wurde bereits in der Nacht seiner Gründung mit der Vernichtung gedroht und 5 arabischen Staaten erklärtem dem jungen Staat den Krieg. Israel hat ihn gewonnen. So wie alle bisherigen Kriege seit dem. Israel hat nicht angegriffen, es wurde angegriffen und hat sich verteidigt. Sein gutes Recht, wie ich meine. Das gleiche gilt für die Terrorattentate. Darf ein Land sich nicht davor schützen? Muss es zusehen, wie ständig Verrückte über die Grenze kommen, die wahllos und absichtlich Zivilisten töten und verstümmeln wollen? Nein, das muss Israel in meinen Augen mitnichten.

    Ein Staat Palästina könnte ebenso wie der Staat Israel seit bereits fast 60 Jahren existieren. Aber die Araber haben dies strikt abgelehnt und Israel seine Vernichtung angedroht. Das sie dies nicht umsetzen konnten ist allein dem Umstand zu verdanken, das Israel sich mit Erfolg gewehrt hat.

    Wie wollen oder können Sie mit einem Partner verhandeln, der bisher auf keinerlei Angebote eingegangen ist? Israel hat Zugeständnisse gemacht, Land zurückgegeben das es in Kriegen gewonnen hat und was ist passiert, hat der Terror ein Ende gefunden? Nein, das hat er leider nicht.

    Zitat: In meinen Augen sind wir im Westen dabei, eben diesen Boden der Erkenntnis zu verlieren indem wir wieder mit Gut und Böse und Winner und Looser arbeiten - die Herausforderung des 21 Jahrhunderts ist die Menschlichkeit und der Glaube an das Gute.

    Nein, die Menschenrechte sind von der Aufklärung, gegen den unerbittlichen Wiederstand der Kirchen durchgesetzt worden. Die kath. Kirche hat erst vor ca. 50 Jahren die Menschenrechte anerkannt. ;)
    Den Kampf gegen "Gut und Böse", den wird die Menschheit solange kämpfen wie sie besteht. Und zwar JEDER für sich.

    Gruß
    Hausdrache



    Re: Die Islamkonferenz

    Seelchen - 05.10.2006, 12:57

    Re: Die Islamkonferenz
    Hausdrache hat folgendes geschrieben:
    Nun soll er also endlich kommen, der stets geforderte "Dialog" zwischen Islam und westlicher Gesellschaft. hmmm 2 bis 3 Jahre soll er dauern.

    Es ist ein fataler Irrtum, zu glauben, innerhalb der nächsten 2 bis 3 Jahre alle Konfliktpunkte, die eine westliche Gesellschaft mit dem Islam hat, zu lösen. Das liegt meiner Meinung nach auch ganz einfach daran, dass gerade ausserhalb Deutschlands und Europas, nämlich in vielen muslimischen Ländern, dieses Potenzial an Hass gegenüber dem Westen geschürt wird und immer wieder in die westlichen Gesellschaften durch Einwanderung oder schlicht auch durch die dortigen Medien, die hier empfangen werden können, transportiert wird.

    Zitat:
    Meiner Meinung nach kann dies, wenn überhaupt, nur in einem ständigen Dialog möglich sein. Ständig, heisst hier, auf unabsehbare Zeit

    Genauso ist es. Auf unabsehbare Zeit...bis sich irgendwann auch in den muslimischen Ländern humanistisches Gedankengut, wenigstens ansatzweise. durchgesetzt hat.

    Zitat:
    Was wird dort als Ergebnis erwartet? Eine Veränderung oder Verbesserung oder lediglich eine Aufnahme des "Ist-Zustandes"? Sind Herr Schäuble und Konsorten tatsächlich so naiv zu glauben, das sich eine solch archaische und anachronistische Religion, die das Gegenteil unserer westlichen Gesellschaftsnormen wiederspiegelt, sich in 2-3 Jahren ändert, anpasst oder nachgibt? pillepalle

    Zumindest kein weiteres Geben, Nachgeben an die andere Seite. Je mehr wir dies tun, umso mehr werden unsere Freiheiten ausgehebelt, sogar ohne Gesetze.

    Ich erinnere an den Karikaturenstreit und die daraus resultierende Selbstzensur vieler Zeitungen und anderer Medien, bis hin zum aktuellen Absetzen einer Mozartoper.

    Selbstzensur und vorauseilender Gehorsam führen letztendlich dann dazu, dass die Meinungsfreiheit ausgehebelt wird, "tot" ist und kein einziges Gesetz musste geändert werden.

    Zitat:
    Welche Möglichkeiten hat denn das demokratische Europa überhaupt, sich mit dem Islam auseinanderzusetzen? Kann und soll man sich denn überhaupt mit etwas auseinandersetzen, das auf der Grundlage (Koran) beruht unveränderbar zu sein?

    Ja, Europa MUSS sich mit dem Islam auseinandersetzen, weil der Islam in Europa durch viele muslimische Einwanderer angekommen ist. Und diese Auseinandersetzung muss die Europäer sensibilisieren, sich der eigenen Kultur bewusst zu sein, stolz auf das geleistete zu sein und es gegebenenfalls mit Zehen und Klauen auch zu verteidigen. Und sich dagegen zu stellen, wenn einzelne Europäer meinen, eine Kirche in eine Moschee umwandeln zu müssen (Vorschlag von Günter Grass hmmm ), um so den Muslimen zu zeigen, wie gerne WIR uns assimilieren lassen. hmmm

    Zitat:
    Wird der Islam dazu beitragen, das die durch die Aufklärung zurückgedrängten christlichen Religionen wieder Morgenluft wittern?

    Ja, das wird der Islam, wenn ihm seine Grenzen nicht aufgezeigt werden. Schliesslich sind seine Anhänger sehr erfolgreich, wenn es darum geht, ihre Interessen, die gegen die Interessen der Mehrheitsgesellschaft stehen, durchzusetzen. Dieses Vorgehen könnten sich manche christlichen Fundamentalisten durchaus als Vorbild nehmen.

    Zitat:
    Wäre es nicht klug, wenn die Bundesrepublik und andere Länder endlich zu laizistischen Staaten werden, so wie Frankreich und die Türkei? Keine 20 Milliarden Steuergelder mehr im Jahr für die beiden großen Kirchen, keine Sonderregelungen mehr. Strikte Trennung von Kirche und Staat. Religion wird ausschließlich zu einer Privatangelegenheit erklärt!

    Gruß
    Hausdrache

    DAS hätte schon bei Gründung der BRD gemacht werden müssen. ;) Es kann nicht sein, dass die christlichen Kirchen neben der Kirchensteuer auch noch jedes Krankenhaus, dass sie in ihrem Namen führen, vorwiegend vom Steuerzahler zusätzlich alimentiert bekommen...



    Re: Die Islamkonferenz

    Seelchen - 05.10.2006, 13:04

    Editierung....
    Zumindest kein weiteres Geben, Nachgeben an die andere Seite. Je mehr wir dies tun, umso mehr werden unsere Freiheiten ausgehebelt, ohne jegliche Gesetzesänderung.

    Ich vermisse eine Editierfunktion.... headwall

    Könnte man die bei Gelegenheit nicht freischalten? beug :oops:



    Re: Die Islamkonferenz

    Hausdrache - 05.10.2006, 13:51

    Re: Editierung....
    Jadzia hat folgendes geschrieben: Ich vermisse eine Editierfunktion.... headwall
    Könnte man die bei Gelegenheit nicht freischalten? beug :oops:

    Gut, versuchen wir's! Aber benehmt euch "anständig". :mrgreen:

    Gruß
    Hausdrache



    Re: Die Islamkonferenz

    Seelchen - 05.10.2006, 14:18

    Re: Editierung....
    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Jadzia hat folgendes geschrieben: Ich vermisse eine Editierfunktion.... headwall
    Könnte man die bei Gelegenheit nicht freischalten? beug :oops:

    Gut, versuchen wir's! Aber benehmt euch "anständig". :mrgreen:

    Gruß
    Hausdrache

    Danke. ;)



    Re: Die Islamkonferenz

    Eibe - 05.10.2006, 18:12

    Re: Die Islamkonferenz
    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Die Islamkonferenz

    -> http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,439197,00.html
    -> http://www.welt.de/data/2006/05/26/892583.html

    Nun soll er also endlich kommen, der stets geforderte "Dialog" zwischen Islam und westlicher Gesellschaft. hmmm 2 bis 3 Jahre soll er dauern. Was wird dort als Ergebnis erwartet? Eine Veränderung oder Verbesserung oder lediglich eine Aufnahme des "Ist-Zustandes"? Sind Herr Schäuble und Konsorten tatsächlich so naiv zu glauben, das sich eine solch archaische und anachronistische Religion, die das Gegenteil unserer westlichen Gesellschaftsnormen wiederspiegelt, sich in 2-3 Jahren ändert, anpasst oder nachgibt? pillepalle

    Welche Möglichkeiten hat denn das demokratische Europa überhaupt, sich mit dem Islam auseinanderzusetzen? Kann und soll man sich denn überhaupt mit etwas auseinandersetzen, das auf der Grundlage (Koran) beruht unveränderbar zu sein? Wird der Islam dazu beitragen, das die durch die Aufklärung zurückgedrängten christlichen Religionen wieder Morgenluft wittern? Wäre es nicht klug, wenn die Bundesrepublik und andere Länder endlich zu laizistischen Staaten werden, so wie Frankreich und die Türkei? Keine 20 Milliarden Steuergelder mehr im Jahr für die beiden großen Kirchen, keine Sonderregelungen mehr. Strikte Trennung von Kirche und Staat. Religion wird ausschließlich zu einer Privatangelegenheit erklärt!

    Gruß
    Hausdrache


    Die politisch Verantwortlichen in D haben viel zulange das Thema vor sich her geschoben und es den Immigranten, sowie Muslimen wie Stammtischen überlassen. Zudem war in D der Fokus mehr auf Multikulti gerichtet, statt auf Religion (an sich logisch und vernünftig … aber Muslime sind halt …. ***************)
    Der terroristische Islam hat sich diesbezüglich in den Mittelpunkt gebombt. Durch hysterische Hetzdemos a la Karikaturen und „Juden der Holocaust wartet auf euch“.
    Zudem sind die Muslime offensichtlich geistig nicht befähigt, das Thema eigenständig abzuhandeln. Außer Gewimmer bei „Christiansen“ oder „Presseclub“, Israel und Tradition als Vorwand, kam von muslimischer Seite ja nichts. So muss halt der Deutsche Staat die Muslime wie kleine Kinder an der Hand führen.

    Was aus der Konferenz am Ende raus kommt … ist schwer zu sagen. In erster Linie wird wohl die Uneinigkeit innerhalb der Muslime stärker zum Vorschein kommen. Es werden sich vielleicht Gemäßigte von Uneinsichtigen herauskristallisieren.

    Es wird vielleicht eine Entscheidungsfindung stattfinden … Grundgesetz und Menschenrecht – Ja oder Nein …. und dann – Willkommen oder Tschüss!!
    Die, die die Rechte der Frauen, der Meinungsfreiheit etc. akzeptieren und die, die auf ihren Mittelalterfaschismus beharren.
    Wenn die Muslime das untereinander selbst nicht klären können, müssen es eben andere für sie tun.

    Wenn die Konferenz dazu dient … wäre schon mal viel geholfen.



    Deinen zweiten Punkt stimme ich uneingeschränkt zu. Und sehe ich ebenso. Die Kirchen versuchen auf dieser Welle zu reiten … Blasphemieparagrafen sollen verschärft werden. Der Lutheranerpapst Huber faselt von Rücksicht auf religiöse Gefühle (Idomeneo) und dass Freiheit und Menschenrecht vom Christentum kommt (würde diesen Mann ja gerne mal einer kirchlichen Hochnotpeinlichen Befragung unterziehen).
    Die CDU arbeitet den fundamentalistischen Christensekten a la Kreationisten in die Hände etc.

    Einen laizistischen Staat sehe ich weit und breit nicht auf uns zukommen. Die herrschenden Politkasten sind doch durch und durch diesen Kirchen unterworfen. Weder CDU noch SPD denken auch nur entfernst daran, etwas zu ändern.

    Sieht im Prinzip eigentlich erschreckend aus … Jugend und Studenten sind ein Totalausfall. Die Medien sind übelste Verblödungsmaschinen …
    Da müssen wohl wir „Alten“ unseren bequemen Sessel doch noch einmal zum Kampf für Rechte und Freiheiten verlassen.

    Ob`s sich allerdings lohnt, ist eine noch zu erörternde Frage … ich reiße mir den Arsch nicht für parfümierte Tierquäler auf.



    Re: Die Islamkonferenz

    klassiker - 05.10.2006, 21:16

    Was halten Sie davon....
    Habe vor kurzem das hier gefunden:

    http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Iran/weltkrieg.html

    O-Ton:

    »Kann irgendein Krieg gewonnen werden, wenn eine von zwei kämpfenden Seiten sich auf diese Weise selbst Grenzen setzt?« Und weiter: »Hätte der Zweite Weltkrieg von Großbritannien und den USA gewonnen werden können, wenn diese zwei Länder nicht bereit gewesen wären, Dresden mit Brandbomben zu belegen und Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abzuwerfen?«
    .....
    Sie protestierten gegen die Weigerung ihres Oberbefehlshabers, im Falle eines Krieges mit dem Iran den Einsatz von Nuklearwaffen auszuschließen, und drohten mit ihrer Demission. Weltkrieg und Chaos Wenn Teheran, wie es Podhoretz phantasiert, in ein zweites Hiroshima oder auch nur ein zweites Dresden verwandelt würde, schlügen die Angegriffenen zurück....


    Was denken Sie darüber?



    Re: Die Islamkonferenz

    Eibe - 05.10.2006, 22:13

    Re: Was halten Sie davon....
    klassiker hat folgendes geschrieben: Habe vor kurzem das hier gefunden:

    http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Iran/weltkrieg.html

    O-Ton:

    »Kann irgendein Krieg gewonnen werden, wenn eine von zwei kämpfenden Seiten sich auf diese Weise selbst Grenzen setzt?« Und weiter: »Hätte der Zweite Weltkrieg von Großbritannien und den USA gewonnen werden können, wenn diese zwei Länder nicht bereit gewesen wären, Dresden mit Brandbomben zu belegen und Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abzuwerfen?«
    .....
    Sie protestierten gegen die Weigerung ihres Oberbefehlshabers, im Falle eines Krieges mit dem Iran den Einsatz von Nuklearwaffen auszuschließen, und drohten mit ihrer Demission. Weltkrieg und Chaos Wenn Teheran, wie es Podhoretz phantasiert, in ein zweites Hiroshima oder auch nur ein zweites Dresden verwandelt würde, schlügen die Angegriffenen zurück....


    Was denken Sie darüber?

    Wenn ich gefragt sein sollte – Nichts!

    Jürgen Elsässer ist nicht gerade jemand, dem ich irgendwas abnehme. (11/9 waren die USA selber … z. B. einer seiner Geistesblitze).

    Außerdem versteh ich die Fragestellung nicht … was soll ich von was halten?

    Israel kann diesen verbrecherischen Terrorregime in Teheran A-Waffen sowenig gestatten, wie die USA einst der SU, bzw. Kuba A-Waffen auf Kuba gestatten konnte.

    Wenn die Mullahs deswegen unbedingt ihr Teheran kaputt machen wollen, was hat das mit Israel zutun?

    Teheran sagt - Israel muss weg.
    Teheran will A-Waffen besitzen.

    Und jetzt?
    Warten bis die Stiefel die Treppe rauftrampeln … und ab ins KZ??

    Die Juden werden sich nicht mehr zur Schlachtbank führen lassen. Wenn das Verbrecherpack in Teheran es riskieren will – bitteschön.


    Wenn ich nicht gefragt bin …. einfach ignorieren.



    Re: Die Islamkonferenz

    klassiker - 05.10.2006, 23:35

    Das ist es was ich meine...
    Zitat: Wenn die Mullahs deswegen unbedingt ihr Teheran kaputt machen wollen, was hat das mit Israel zutun?

    In meinen Augen sehr viel, da Israel an vorderster Front steht und mittelfristig sich dadurch eher schaden als helfen könnte. Spielen Sie einfach mal eine Simulation durch. Was wäre wenn, was wäre wenn Pakistan mittelfristig aufgrund der Schubes durch einen Angriff auf die Zivilbevölkerung des Iran an Hass kippen würde, was passiert mittelfristig in den arabischen Staaten wenn sich die Bevölkerungen mit Iran solidarisieren und und und..

    Zitat: Teheran sagt - Israel muss weg.
    Teheran will A-Waffen besitzen.

    Das meinte ich mit Differenzierungen, das sagt nicht Teheran, das sagte lt. Medien Präsident Ahmadinedschad wobei für mich Taten statt Worte zählen. Teheran hat 12 Mio Einwohner, glauben Sie das diese Bewohner das alle sagen?
    Teheran will A-Waffen besitzen - nehme das auch an aus verschiedensten Gründen, bei denen ein Gefühl der Bedrohung in moderaten Bevölkerungsschichten nicht zu unterschätzen ist.

    Zitat: Und jetzt?
    Warten bis die Stiefel die Treppe rauftrampeln … und ab ins KZ??

    1. Würde die Weltgemeinschaft niemals tolerieren und
    2. Israel hätte im Zweifelsfalle Atomwaffen um sich zu verteidigen.

    Zitat: Die Juden werden sich nicht mehr zur Schlachtbank führen lassen. Wenn das Verbrecherpack in Teheran es riskieren will – bitteschön.

    Schlachtbank?

    Lesen Sie bitte mal das:
    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1748

    Ich weise immer darauf hin, dass dringendst differenziert werden sollte und Täter in Gruppierungen innerhalb von Gesellschaften zu suchen und zu bekämpfen sind. Daher bitte ich um Differenzierung. Cowboy Methoden a la Mr. Bush lösen keine zukünftigen Konflikte sondern schaffen diese erst. Die Welt ist gottseidank komplexer als Gut und Böse sie artikuliert sich in unterschiedlichsten Facetten. Ein Faktum sind Taten und deren Ursache - das und nur das ist für mich relevant.

    Eines habe ich auch im Leben gelernt, es gibt manchmal Menschen die einen anlachen die sich gar als Freunde ausgeben und auf ihre Gelegenheit warten. Die sind oft gefährlicher als die die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und damit unter Beobachtung stehen.



    Re: Die Islamkonferenz

    Hausdrache - 05.10.2006, 23:38


    @ Jadzia und Klassiker:
    Ich habe euch nicht vergessen und antworte euch morgen ausführlich. Hab' schon Streichhölzer in die Augen geklemmt, damit sie nicht zufallen.

    @Eibe:
    Danke für Deinen Beitrag. Ich mag Deine Direktheit. Haut mich jedes Mal von neuem vom Stuhl. :mrgreen:

    Gruß
    Hausdrache



    Re: Die Islamkonferenz

    Hausdrache - 06.10.2006, 13:06

    Re: Die Islamkonferenz
    Jadzia hat folgendes geschrieben: Hausdrache hat folgendes geschrieben:
    Nun soll er also endlich kommen, der stets geforderte "Dialog" zwischen Islam und westlicher Gesellschaft. hmmm 2 bis 3 Jahre soll er dauern.
    Es ist ein fataler Irrtum, zu glauben, innerhalb der nächsten 2 bis 3 Jahre alle Konfliktpunkte, die eine westliche Gesellschaft mit dem Islam hat, zu lösen. Das liegt meiner Meinung nach auch ganz einfach daran, dass gerade ausserhalb Deutschlands und Europas, nämlich in vielen muslimischen Ländern, dieses Potenzial an Hass gegenüber dem Westen geschürt wird und immer wieder in die westlichen Gesellschaften durch Einwanderung oder schlicht auch durch die dortigen Medien, die hier empfangen werden können, transportiert wird.
    Eben, das sehe ich genauso. Vorallem helfen alle vielbeschworen Dialoge nix, wenn es nicht in den Köpfen und Herzen der Menschen ankommt.

    Zitat: Zitat: Meiner Meinung nach kann dies, wenn überhaupt, nur in einem ständigen Dialog möglich sein. Ständig, heisst hier, auf unabsehbare Zeit

    Genauso ist es. Auf unabsehbare Zeit...bis sich irgendwann auch in den muslimischen Ländern humanistisches Gedankengut, wenigstens ansatzweise. durchgesetzt hat.
    Eben IRGENDWANN. Und was geschieht bis dahin mit Europa? Wenn ich mir ansehe, was da wieder in Prag los war, bekomme ich das kalte Grausen.

    Zitat: Zitat: Was wird dort als Ergebnis erwartet? Eine Veränderung oder Verbesserung oder lediglich eine Aufnahme des "Ist-Zustandes"? Sind Herr Schäuble und Konsorten tatsächlich so naiv zu glauben, das sich eine solch archaische und anachronistische Religion, die das Gegenteil unserer westlichen Gesellschaftsnormen wiederspiegelt, sich in 2-3 Jahren ändert, anpasst oder nachgibt? pillepalle
    Zumindest kein weiteres Geben, Nachgeben an die andere Seite. Je mehr wir dies tun, umso mehr werden unsere Freiheiten ausgehebelt, sogar ohne Gesetze.
    Gut, kein weiteres Nachgeben, kein vorauseilender Gehorsam wie zb bei "Idomeneo". Aber das allein kann keine Lösung sein. Das reicht nicht. Wenn wir nicht aufpassen, brennt uns hier bald der Arsch ab... shock

    Zitat: Zitat: Welche Möglichkeiten hat denn das demokratische Europa überhaupt, sich mit dem Islam auseinanderzusetzen? Kann und soll man sich denn überhaupt mit etwas auseinandersetzen, das auf der Grundlage (Koran) beruht unveränderbar zu sein?

    Ja, Europa MUSS sich mit dem Islam auseinandersetzen, weil der Islam in Europa durch viele muslimische Einwanderer angekommen ist. Und diese Auseinandersetzung muss die Europäer sensibilisieren, sich der eigenen Kultur bewusst zu sein, stolz auf das geleistete zu sein und es gegebenenfalls mit Zehen und Klauen auch zu verteidigen. Und sich dagegen zu stellen, wenn einzelne Europäer meinen, eine Kirche in eine Moschee umwandeln zu müssen (Vorschlag von Günter Grass hmmm ), um so den Muslimen zu zeigen, wie gerne WIR uns assimilieren lassen. hmmm
    Richtig, DIESE Form der Auseinandersetzung muss der Weg sein. Nur leider haben wir da zwei ganz dicke Probleme:
    Zum einen unsere „ich verstehe jeden nur nicht mich selbst“ Fraktion. Die für jede Kultur, nur nicht für die eigenen Werte etwas übrig haben. Unsere "Grünfaschos", wie ich sie nenne.

    Zum anderen das Geringschätzen und die Gleichgültigkeit der eigenen Werte und Errungenschaften. Hör Dich doch nur um, was die Leute über die Demokratie jammern und herziehen. Die Freiheiten die in Europa hart und blutig erkämpft wurden, die werden mit Füssen getreten. Natürlich ist nicht alles perfekt, wo ist das schon, aber haben die Menschen denn wirklich keinen Blick dafür? Kapieren die nicht, was sie für ein Schweineglück haben, HIER zu leben? Sind die wirklich so bekloppt und mit Selbsthass bis an die Halskrause vollgestopft?!

    Zitat: Zitat: Wird der Islam dazu beitragen, das die durch die Aufklärung zurückgedrängten christlichen Religionen wieder Morgenluft wittern?

    Ja, das wird der Islam, wenn ihm seine Grenzen nicht aufgezeigt werden. Schliesslich sind seine Anhänger sehr erfolgreich, wenn es darum geht, ihre Interessen, die gegen die Interessen der Mehrheitsgesellschaft stehen, durchzusetzen. Dieses Vorgehen könnten sich manche christlichen Fundamentalisten durchaus als Vorbild nehmen.

    Richtig und das tun sie teilweise schon. Es wird gemeinsam Seite an Seite gekämpft, denn der schlimmste "Feind", das sind die Aufgeklärten. Die müssen erst mal wech, dann können sich Beide darum streiten wer das Sagen hat.

    Und: Wenn wir den Muslimen "Sonderrechte" zugestehen, können sie von den Christen genauso eingefordert werden. Na Gute Nacht!

    Zitat: Zitat: Wäre es nicht klug, wenn die Bundesrepublik und andere Länder endlich zu laizistischen Staaten werden, so wie Frankreich und die Türkei? Keine 20 Milliarden Steuergelder mehr im Jahr für die beiden großen Kirchen, keine Sonderregelungen mehr. Strikte Trennung von Kirche und Staat. Religion wird ausschließlich zu einer Privatangelegenheit erklärt!

    DAS hätte schon bei Gründung der BRD gemacht werden müssen. ;) Es kann nicht sein, dass die christlichen Kirchen neben der Kirchensteuer auch noch jedes Krankenhaus, dass sie in ihrem Namen führen, vorwiegend vom Steuerzahler zusätzlich alimentiert bekommen...

    Kein Grund es nicht zu ändern, Jadzia. Wir müssen ALLEN Religionen den Zahn ziehen. Um den Islam einzudämmen, müssen wir wegen dem Gleichheitsprinzip, allen Religionsgemeinschaften die Sonderrechte wegnehmen. Das war ja der Bock den die dusselige van der Leyen geschossen hat, ansonsten wäre das Kopftuchverbot vielleicht durchgesetzt worden. Aber die Frau kann ja nicht bis 3 zählen... pillepalle

    Gruß
    Hausdrache

    (edit: Name korrigiert) *grummel*



    Re: Die Islamkonferenz

    Seelchen - 06.10.2006, 14:29

    Re: Die Islamkonferenz
    Hausdrache hat folgendes geschrieben:
    Eben IRGENDWANN. Und was geschieht bis dahin mit Europa? Wenn ich mir ansehe, was da wieder in Prag los war, bekomme ich das kalte Grausen.

    Wenn die Europäer nicht aufpassen und nicht die Initiative ergreifen, wird bald kein Dialog mehr benötigt.

    Dann sind die Europäer über kurz oder lang, diejenigen, die assimiliert werden...und zwar in den Islam.

    Jedes weitere Zugeständnis, sei es Befreiung der Mädchen vom Sportunterricht, das Gestatten, dass schon kleine Mädchen sich verhüllen müssen, ist ein weiterer Schritt, wenn auch kleiner Schritt, hin zur Scharia.

    Das sollte am Anfang eines Dialoges stehen, bis hier hin und nicht weiter, alles andere wäre vergeblich und Zeitverschwendung, weil am Ende des Dialoges dann die Vereinnahmung Europas durch den Islam steht.

    Zitat:
    Gut, kein weiteres Nachgeben, kein vorauseilender Gehorsam wie zb bei "Idomeneo". Aber das allein kann keine Lösung sein. Das reicht nicht. Wenn wir nicht aufpassen, brennt uns hier bald der Arsch ab... shock

    Nein...selbstverständlich reicht das nicht. Das kann nur ein Anfang sein.

    Zitat:
    Richtig, DIESE Form der Auseinandersetzung muss der Weg sein. Nur leider haben wir da zwei ganz dicke Probleme:
    Zum einen unsere „ich verstehe jeden nur nicht mich selbst“ Fraktion. Die für jede Kultur, nur nicht für die eigenen Werte etwas übrig haben. Unsere "Grünfaschos", wie ich sie nenne.

    Ja, die Grünen waren und sind das grösste Problem in dieser Frage. Wobei ich mich immer wieder frage, wie man nur so dumm, so unerträglich dumm sein kann, als Schwuler wie Beck oder als Frau, wie diese unerträgliche Claudia Roth, einem wachsenden Islamismus in Deutschland nur mit mehr Moscheen und noch mehr Toleranz dieser Intoleranz gegenüber, antworten kann.

    DAS ist mir unbegreiflich....und werde es wohl nie verstehen.

    Zitat:
    Zum anderen das Geringschätzen und die Gleichgültigkeit der eigenen Werte und Errungenschaften. Hör Dich doch nur um, was die Leute über die Demokratie jammern und herziehen. Die Freiheiten die in Europa hart und blutig erkämpft wurden, die werden mit Füssen getreten. Natürlich ist nicht alles perfekt, wo ist das schon, aber haben die Menschen denn wirklich keinen Blick dafür? Kapieren die nicht, was sie für ein Schweineglück haben, HIER zu leben? Sind die wirklich so bekloppt und mit Selbsthass bis an die Halskrause vollgestopft?!

    Naja, die Menschen sind ganz selbstverständlich mit diesen Werten aufgewachsen....und wenn man nicht weiss, wie schwer es sein kann, etwas zu erkämpfen, achtet man es auch nicht.

    Zitat:
    Richtig und das tun sie teilweise schon. Es wird gemeinsam Seite an Seite gekämpft, denn der schlimmste "Feind", das sind die Aufgeklärten. Die müssen erst mal wech, dann können sich Beide darum streiten wer das Sagen hat.

    Und: Wenn wir den Muslimen "Sonderrechte" zugestehen, können sie von den Christen genauso eingefordert werden. Na Gute Nacht!

    Genau so ist...ich höre da mittlerweile auch schon ziemlich misstrauisch hin, wenn ein Huber ein Statement abgibt.

    Zitat:
    Kein Grund es nicht zu ändern, Jadzia. Wir müssen ALLEN Religionen den Zahn ziehen. Um den Islam einzudämmen, müssen wir wegen dem Gleichheitsprinzip, allen Religionsgemeinschaften die Sonderrechte wegnehmen. Das war ja der Bock den die dusselige van der Leyen geschossen hat, ansonsten wäre das Kopftuchverbot vielleicht durchgesetzt worden. Aber die Frau kann ja nicht bis 3 zählen... pillepalle

    Gruß
    Hausdrache

    (edit: Name korrigiert) *grummel*

    Selbstverständlich ist das kein Grund....aber ich kann es mir nicht vorstellen, dass so etwas, wie ein Aufheben des Konkordatesund der Kirchenverträge, möglich ist...jedenfalls nicht ohne das ein Grossteil der Bürger auf die Barrikaden geht.

    Vor 60 Jahren wäre es noch leichter gewesen.... ;)



    Re: Die Islamkonferenz

    Hausdrache - 06.10.2006, 14:58


    Wir sind uns ja voll und ganz einig, Jadzia. Die Frage ist halt: Was können wir als Rechtsstaat tun, ohne gegen unsere Grundsätze zu verstoßen? gruebel

    Gruß
    Hausdrache



    Re: Die Islamkonferenz

    Hausdrache - 06.10.2006, 19:19


    Hallo Klassiker, ich habe für meine Antwort an Sie einen neuen Strang aufgemacht.-> http://www.iphpbb.com/board/ftopic-57497851nx60323-54.html "Wie heute Kriege geführt werden".

    Gruß
    Hausdrache



    Re: Die Islamkonferenz

    Eibe - 06.10.2006, 20:17

    Re: Das ist es was ich meine...
    [quote="klassiker"].[quote]

    Zitat: In meinen Augen sehr viel, da Israel an vorderster Front steht und mittelfristig sich dadurch eher schaden als helfen könnte. Spielen Sie einfach mal eine Simulation durch. Was wäre wenn, was wäre wenn Pakistan mittelfristig aufgrund der Schubes durch einen Angriff auf die Zivilbevölkerung des Iran an Hass kippen würde, was passiert mittelfristig in den arabischen Staaten wenn sich die Bevölkerungen mit Iran solidarisieren und und und..
    Das ist halt die Frage!
    In meinen Augen, war der Libanonfeldzug (Angriff auf die Zivilbevölkerung) schon so eine Art Testlauf … wie weit kann Israel gehen!
    Wann setzt die Solidarisierung, der Flächenbrand ein!
    Und? Nichts!! Herr Assad kroch aus seinem Erdloch und siegte erst siegreich, als Israel seine Kampfhandlungen einstellte. Saudi-Arabien? Nichts! Jordanien? Nichts!
    Ich denke, dass Teheran ziemlich alleine da steht. Hinzu kommt, dass die Muslime untereinander ja keineswegs einig sind. Iraner sind Perser und größtenteils Schiitisch, Jordanier sind Araber und Sunnitisch etc. … das ist alles nicht mehr 1960 oder so. Die Scheichtümer, Ägypten und Jordanien haben kein Bock mehr auf irgendeinen Stress etc. Gestern Abend kam auf Arte eine Doku über Iran und Künstler, der intellektuelle Bevölkerungsteil und der wohlhabende Teil – sind das Mullahregime überdrüssig.
    Also eine große Solidarisierung sehe ich da nicht … und der zerstörte Libanon, ist mit Sicherheit, bei den Einen oder Anderen ganz klar als Botschaft angekommen. Die Frage für den Bäckermeister in Teheran, Damaskus oder XXYY lautet! Sind mir die Palis oder das Atomprogramm der Mullahs, eine zerstörte Heimatstadt wert?

    Das mit Pakistan sieht problematisch aus, aber auch da denke ich, dass der kürzliche Schulterschluss Indien/USA ein klares Zeichen für Pakistan ist. Sollte da eine islamische Revolution anstehen … sind mit Sicherheit diverse Finger, an diversen Knöpfen in Indien, USA und Israel recht zittrig!
    Und auch hier wieder - Angriff auf die Zivilbevölkerung im Libanon hat`s gegeben … warum sollte es bei einen Angriff auf die Zivilbevölkerung im Iran anders laufen?

    Zitat: Das meinte ich mit Differenzierungen, das sagt nicht Teheran, das sagte lt. Medien Präsident Ahmadinedschad wobei für mich Taten statt Worte zählen. Teheran hat 12 Mio Einwohner, glauben Sie das diese Bewohner das alle sagen?
    Teheran will A-Waffen besitzen - nehme das auch an aus verschiedensten Gründen, bei denen ein Gefühl der Bedrohung in moderaten Bevölkerungsschichten nicht zu unterschätzen ist.
    Gleiche Meinung. Die wohlhabenden, intellektuellen Perser sind ihr Mullahregime längst überdrüssig. Von anderen islamischen Diktaturen gibt es ähnliche Berichte … die wollen längst in die Moderne.
    Darin steckt allerdings wiederum die Gefahr, dass das Mullahregime und ihr Ahmadinedschad … deswegen absichtlich auf Konfrontation setzen. Das ist allerdings wiederum Sache der Iraner und nicht Sache der Israelis.
    Israel kann dem Mullahregime keine A-Waffen gestatten, entweder checkt das der Bäckermeister in Teheran und macht Druck auf Ahmadinedschad … oder Israel macht es für ihn. Siehe Libanon, auch da ließ der drusische Bäckermeister die schiitische Hisbollah ungestört Israel terrorisieren … bist dann Israel die polizeilichen Aufgaben des Libanon übernehmen musste. Auch hier kann man Israel nicht verantwortlich machen.

    Zitat: 1. Würde die Weltgemeinschaft niemals tolerieren und
    2. Israel hätte im Zweifelsfalle Atomwaffen um sich zu verteidigen.
    Exakt! Auf Deutschland und die USA ist auf jedem Fall verlass.
    Wenn der Iran A-Waffen hat, hat es nichts mehr mit verteidigen zu tun, so wie im gegenwärtigen Status Quo … sondern eher mit – du machst meine Lichter aus, ich mache deine Lichter aus.
    Oder anders!
    Wenn die Unterstützung für Israel nicht aufhört – schmeißen wir A-Raketen gen Europa.
    Denn!
    Ob das Mullahregime rational Denkt und Handelt bezweifele ich.

    Zitat: Schlachtbank?

    Lesen Sie bitte mal das:
    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1748
    Der Link geht bei mir nicht …

    Zitat: Ich weise immer darauf hin, dass dringendst differenziert werden sollte und Täter in Gruppierungen innerhalb von Gesellschaften zu suchen und zu bekämpfen sind. Daher bitte ich um Differenzierung. Cowboy Methoden a la Mr. Bush lösen keine zukünftigen Konflikte sondern schaffen diese erst. Die Welt ist gottseidank komplexer als Gut und Böse sie artikuliert sich in unterschiedlichsten Facetten. Ein Faktum sind Taten und deren Ursache - das und nur das ist für mich relevant.

    Eines habe ich auch im Leben gelernt, es gibt manchmal Menschen die einen anlachen die sich gar als Freunde ausgeben und auf ihre Gelegenheit warten. Die sind oft gefährlicher als die die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und damit unter Beobachtung stehen.
    Kein Widerspruch.
    Teheran ist natürlich nur das Synonym – für Regierung … und steht nicht für alle 12 Millionen Menschen.

    Ich weise aber auch darauf hin, dass Dresden `45 nicht auf die Kappe der Alliierten geht, sondern auf die der Deutschen, die es vorzogen totgebombt zu werden, anstatt sich der Naziregierung zu entledigen … und dabei totgeschossen zu werden.
    Und so kann Israel, keine Rücksicht auf den Bäckermeister und seiner Familie in Teheran nehmen – wenn es bei ihnen ums nackte Überleben geht.
    Erinnere an Ahmadinedschad seine Reden, Interviews und Briefe!
    Ahmadinedschad will die Juden ins Meer werfen, deportieren etc.
    Es ist Sache der Iraner, Muslime … sich zu Positionieren, nicht Sache Israels noch mehr zu differenzieren, wie sie es ohnehin schon tun.



    Re: Die Islamkonferenz

    klassiker - 08.10.2006, 19:29

    Vielen Dank für die Antwort..
    Zum Link:

    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1748

    Er handelt von den Teheraner Juden.

    Ich habe den Text kopiert:

    Nationale Loyalität“ – aber gegen jede Leugnung des Holocaust.
    Iranische Juden beziehen Position
    Von Ali Safaei-Rad

    Unser Autor hat kürzlich aus aktuellem Anlaß die jüdische Gemeinde in Teheran besucht und dort mit deren Vorsitzenden ein Gespräch über die Situation der Juden im Iran und ihre Haltung zu aktuell umstrittenen Äußerungen von Staatspräsident Ahmadinedschad geführt. Die Redaktion.
    „Wenn in diesen Tagen behauptet wird, der Holocaust ist eine Legende, so habe ich überhaupt keine Zweifel an der Realität des Holocaust. Er ist eine historische Wahrheit, ein Verbrechen, das das Gesicht der Menschheit gezeichnet hat.“

    Was Harun Yasharaie, der Vorsitzende des Teheran Jewish Committee, hier feststellt, mag wie eine Selbstverständlichkeit klingen. Doch der Präsident der jüdischen Gemeinden im Iran muß mit solch grundsätzlichen Klarstellungen öffentlich gegen Relativierungen des Holocaust ankämpfen, die nicht irgendein Demagoge, sondern sein Staatspräsident Ahmadinedschad als Mittel populistischer Stimmungsmache im Atomstreit mit dem Westen einsetzt, aber auch als Ablenkung von innenpolitischen Problemen - der schwierigen Wirtschaftslage etwa und der Mißachtung von Menschenrechten.

    Populistischer Appell an antijüdische Affekte

    Die einschlägigen Reden Ahmadinedschads haben auch in Deutschland für besondere Aufregung gesorgt. So drohte die neu gewählte Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, dem iranischen Staatschef mit Strafanzeige wegen Volksverhetzung, wenn er zur WM nach Deutschland kommen sollte. Die Juden im Iran selber haben Ahmadinedschads Äußerungen zum Holocaust und zur Existenz Israels etwas gelassener, aber auch sehr kritisch aufgenommen.

    Denn die mindestens latente Anreizung antijüdischer Affekte von seiten des Staatsoberhauptes könnte die knapp 30 Jahre nach der islamischen Revolution wieder normalisierte Lage der Juden im Iran durchaus erneut gefährden.

    Jüdische Heimat Iran

    Dabei gibt es in kaum einem anderen Land der Erde eine längere jüdische Tradition als im Iran, wie Harun Yasharaie zu berichten weiß. Der engagierte jüdische Gemeindepräsident, ein über den Iran hinaus bekannter Filmemacher und Literaturwissenschaftler, ist ein exzellenter Kenner nicht nur der persischen Dichtung, sondern der jüdischen Geschichte und Gegenwart im Iran.

    „Die jüdische Gemeinde Irans ist eine der ältesten jüdischen Gemeinden der Welt. Seit dem Niedergang des zweiten jüdischen Tempels vor mehr als 2700 Jahren leben Juden im Iran. In der Existenz der Juden hier gab es immer ein Auf und Ab. Aber die jüdische Gemeinde gehörte stets zur iranischen Kultur und Gesellschaft. Die jüdische Religion ist hier eine einheimische Religion geworden. Die Sprache der iranischen Juden war immer Persisch. Im Ganzen sind die iranischen Juden ein unzertrennlicher Bestandteil der iranischen Bevölkerung. Natürlich kann man zahlenmäßig von einer Minderheit sprechen. Aber in Bezug auf die gesellschaftlichen und kulturellen Aspekte gehören auch alle anderen religiösen Minderheiten zur iranischen Kultur, Geschichte und Bevölkerung.“

    Der Iran beherbergt die größte jüdische Gemeinde innerhalb der islamischen Welt. Hier fühlt sich, wie ihr Präsident betont, die Mehrheit der Juden erstaunlicherweise nicht in der Diaspora. Sie verstehen sich vielmehr als fester Bestandteil der iranischen Gesellschaft.

    Zwischen Gefährdung und Normalisierung

    Zur Zeit leben ca. dreißigtausend Juden im Iran. Mit etwa fünfzehntausend Mitgliedern hat Teheran die größte jüdische Gemeinde des Landes. Der Rest der jüdischen Minderheit verteilt sich über andere städtische Zentren wie Isfahan, Shiraz und Hamedan.

    Die iranischen Juden gehören in der Regel zu den wohlhabenden und gebildeten Schichten. Vor der Revolution 1979 waren es allerdings noch fast einhunderttausend. Der vom Westen gestützte Schah Reza Pahlewi pflegte sehr gute diplomatische, wirtschaftliche und militärische Beziehungen zu den USA - aber eben auch zu Israel. So unterstützte neben der CIA auch der israelische Mossad den Schah beim Aufbau seines für die brutale Verfolgung von Oppositionellen berüchtigten Geheimdienstes SAVAK.

    Nach Chomeinis islamischer Revolution wurde die Zusammenarbeit des Shah-Regimes mit Israel den iranischen Juden ebenso pauschal vorgeworfen wie die guten Geschäfte, die einige von ihnen in der Ära des Schahs gemacht hätten. Fabriken, Immobilien und Kapitalanlagen wurden beschlagnahmt. Zehntausende iranische Juden verließen damals das Land aus Angst. Inzwischen hat sich aber das Leben der Juden im Iran den Zuständen entsprechend normalisiert. Sie wollen vor allem eines sein: Iraner.

    „Nationale Loyalität“ – aber …

    So verwundert es nicht, daß Yasharaie, wie übrigens auch die Mehrheit der kritischen Intellektuellen und der Opposition im Lande, in bestimmten zentralen Punkten des „nationalen Interesses“ durchaus die Position der Regierung unterstützt, wenn auch jenseits der demagogischen Rhetorik Ahmadinedschads. Das gilt zum Beispiel für den Atomstreit mit den USA, der weit über die Anhängerschaft des Staatspräsidenten hinaus Stolz und Empfindlichkeiten vieler Iraner berührt. Daran lässt auch Harun Yasharaie keinerlei Zweifel. Und zugleich zeigt seine Aussage, dass es im Iran quer durch die politischen Milieus noch keinerlei „kritisches Bewusstsein“ im Hinblick auf die Nutzung der Kernenergie gibt:

    „Ich denke als iranischer Staatsbürger, kein Mensch darf heute sagen, dass der Iran auf die zivile Nutzung der Atomenergie verzichten muss. Der Iran muss die Kerntechnologie kennen lernen. Die iranische Bevölkerung hat das Recht, die Kernenergie zu nutzen. Das Misstrauen, das der Westen gegen uns hat, ist grundlos. Das Recht des Iran auf Nutzung der Kernenergie ist unabdingbar.“

    Der Anspruch, Modernisierungsprozesse aus eigener Kraft zu bewältigen, verbindet sich hier mit der Zurückweisung kolonialistisch empfundener westlicher Arroganz. Somit behindert gerade die von den Iranern als atomare Monopolanmaßung wahrgenommene Haltung der USA und der Internationalen Atomenergiebehörde die Entwicklung einer kritischen Reflexion über Verantwortbarkeit und Gefahren der Atomkraft.

    „Wir lassen uns nicht instrumentalisieren“

    Diese nicht erzwungene, sondern empfundene „nationale Loyalität“ aber hindert den jüdischen Gemeindevorsteher nicht an der klaren Stellungnahme gegen jede Infragestellung des Holocaust, wie Präsident Ahmadinedschad sie in populistisch gezielten Äußerungen durchklingen lässt. Ihr tritt Harun Yasharaie in allen denkbaren Varianten entgegen:

    „Die Realität des Holocaust zu bestreiten, das bedeutet die Negation aller historisch belegten Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Dessen was vor unseren Augen auf dem Balkan geschehen ist, was im Kosovo passiert ist, und was heute in Dharfur passiert. Das sind organisierte Völkermorde. Auch das was im Irak passiert ist: Wenn wir den Holocaust verneinen, dann können wir das Verbrechen Saddams an den Kurden in Halabdscha vergessen. Wenn wir den Holocaust vergessen wollen, dann wollen wir auch das Verbrechen Scharons in Sabra und Schatila vergessen. - Ich denke, der Holocaust ist ein schwarzes Kapitel in der Geschichte der Menscheit.“
    Ein jüdisches Gemeindemitglied, das nicht genannt werden wollte, brachte die Befindlichkeit der iranischen Juden noch deutlicher auf den Punkt:
    „Wir lassen uns weder von den Zionisten instrumentalisieren, noch sind wir bereit, uns als Dekorationsstück benutzen zu lassen, mit dem die Islamische Republik Iran in Fragen der Menschenrechte für sich Werbung macht.“

    Ali Safaei-Rad ist gebürtiger Iraner und lebt seit über 30 Jahren in Köln. Als Journalist hat er sich insbesondere durch Fernsehbeiträge über iranische und afghanische Themen, unter anderem für „Monitor“, „Cosmo-TV“, ARD-Morgenmagazin und „Weltspiegel“ weithin einen Namen als sachkundiger und differenziert kritischer Analytiker der regionalen Entwicklungen, ihrer kulturellen und sozialen Hintergründe und ihrer weltweiten Auswirkungen gemacht.



    Sie sagen:

    Zitat: Exakt! Auf Deutschland und die USA ist auf jedem Fall verlass.

    Das glauben Sie wirklich? :?:



    Re: Die Islamkonferenz

    Kondor - 09.10.2006, 10:06

    Re: Die Islamkonferenz
    Hausdrache hat folgendes geschrieben:

    Richtig, DIESE Form der Auseinandersetzung muss der Weg sein. Nur leider haben wir da zwei ganz dicke Probleme:
    Zum einen unsere „ich verstehe jeden nur nicht mich selbst“ Fraktion. Die für jede Kultur, nur nicht für die eigenen Werte etwas übrig haben. Unsere "Grünfaschos", wie ich sie nenne.

    Zum anderen das Geringschätzen und die Gleichgültigkeit der eigenen Werte und Errungenschaften. Hör Dich doch nur um, was die Leute über die Demokratie jammern und herziehen. Die Freiheiten die in Europa hart und blutig erkämpft wurden, die werden mit Füssen getreten. Natürlich ist nicht alles perfekt, wo ist das schon, aber haben die Menschen denn wirklich keinen Blick dafür? Kapieren die nicht, was sie für ein Schweineglück haben, HIER zu leben? Sind die wirklich so bekloppt und mit Selbsthass bis an die Halskrause vollgestopft?!

    (...)

    Und: Wenn wir den Muslimen "Sonderrechte" zugestehen, können sie von den Christen genauso eingefordert werden. Na Gute Nacht!

    (...)
    Gruß
    Hausdrache

    (edit: Name korrigiert) *grummel*

    Hallo ;) Ich möchte mich auch mal kurz hier einschalten.

    Du hast völlig Recht, Sonderrechte oder einen Kuschelkurs kann es für Muslime echt hier nicht geben, und doch...leider gibt es ihn schon.
    Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich höre, dass bestimmte Personen (Politiker wie auch Geistliche) anfangen, den Muslimen unsere Meinungsfreiheit näher zu erläutern, anstatt eher zu betonen, dass jeder
    hierzulande von seiner Meinungsfreiheit Gebrauch machen kann, auch wenn es manchmal irgendwo unter der Gürtellinie sein mag.
    Kein einziger sagt ihnen, dass sie sich auch mal ein dickes Fell zulegen müssten.....und wenn doch, dann weißt Du ja, was kommt :die große
    Empörung.

    Ich kann auch nur mit den Kopf schütteln, wenn ich höre, wie oft über die
    Demokratie gejammert wird, anstatt diese wirklich wert zu schätzen.
    Manchmal ist diese Demokratie aber nicht wirklich eine, zum Beispiel dann nicht, wenn Politiker Entscheidungen fällen (wie ein Einsatz im Libanon) und einfach die Meinung des Volkes ignorieren.

    Das Weltbild der Muslime lässt solche Freiheiten, wie wir sie kennen einfach nicht zu und deswegen ist es auch für sie "gefährlich".
    Aber es führt kein Weg daran vorbei, sie müssen verstehen, dass hier
    eine Verfassung unser Zusammenleben regelt und nicht der Koran.

    Ich bin froh, sehr froh darüber, in einem Land zu leben, wo ich (fast alles) sagen kann, was ich denke und das tun Muslime ja auch......und zwar dann, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen durch unsere Gesetze......allerdings höre ich von ihnen kaum, wie sie es denn finden, wenn Terroristen sich selbst und andere Unschuldige in die Luft jagen. :evil: ;)

    Und solch eine Einseitigkeit ist traurig, aber im Grunde auch etwas typisches für monotheistische Religionen : "Alles, was nicht zu meinem Glauben gehört ist böse"....und auch solch einer Basis kann man sich schlecht einigen.

    Was ich an der Islamkonferrenz ziemlich misslungen finde, ist, dass es
    (so interpretiere ich es zumindest) wohl offensichtlich um einen Dialog zwischen Christen und Muslimen geht........und was ist mit jenen Europäern, die weder Christen noch Muslime sind?
    Aber vielleicht ändert sich das auch noch, es ist ja auch erst der Anfang.

    Grüße, Kondor



    Re: Die Islamkonferenz

    Hausdrache - 09.10.2006, 13:26

    Re: Die Islamkonferenz
    Kondor hat folgendes geschrieben:
    Hallo ;) Ich möchte mich auch mal kurz hier einschalten.
    Gerne Kondor. :D
    Zitat: Du hast völlig Recht, Sonderrechte oder einen Kuschelkurs kann es für Muslime echt hier nicht geben, und doch...leider gibt es ihn schon.
    Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich höre, dass bestimmte Personen (Politiker wie auch Geistliche) anfangen, den Muslimen unsere Meinungsfreiheit näher zu erläutern, anstatt eher zu betonen, dass jeder
    hierzulande von seiner Meinungsfreiheit Gebrauch machen kann, auch wenn es manchmal irgendwo unter der Gürtellinie sein mag.
    Kein einziger sagt ihnen, dass sie sich auch mal ein dickes Fell zulegen müssten.....und wenn doch, dann weißt Du ja, was kommt :die große
    Empörung.
    Eben. Und genau da sehe ich das Hauptproblem.
    Der "Kuschelkurs" ist wirklich unerträglich. Vorallem wenn man bedenkt, das dies nicht wenige Menschen nur noch mehr gegen jeden Ausländer aufbringen wird. Manchmal glaube ich fast, das dies beabsichtigt ist. Kann doch nicht sein, dass die "hohen Herrschaften" nicht sehen, was wir sehen. gruebel
    Zitat: Das Weltbild der Muslime lässt solche Freiheiten, wie wir sie kennen einfach nicht zu und deswegen ist es auch für sie "gefährlich".
    Aber es führt kein Weg daran vorbei, sie müssen verstehen, dass hier
    eine Verfassung unser Zusammenleben regelt und nicht der Koran.
    So ist es. Und solange wir hier einen verständnisvollen Kuschelkurs fahren, statt klipp und klar zu sagen: In diesem Punkt gibt es keine Kompromisse, bei uns steht die Religion nicht Oben an, sie hat nichts im Staate zu sagen und sie hat auch nicht alle Freiheit, solange wird das auch bei vielen nicht im Kopf ankommen.
    Zitat: Ich bin froh, sehr froh darüber, in einem Land zu leben, wo ich (fast alles) sagen kann, was ich denke und das tun Muslime ja auch......und zwar dann, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen durch unsere Gesetze......allerdings höre ich von ihnen kaum, wie sie es denn finden, wenn Terroristen sich selbst und andere Unschuldige in die Luft jagen. :evil: ;)
    Das ist auch ein wesentlicher Punkt: Die Kritik, die Gegenwehr der Muslime gegen die Extremisten in ihren eigenen Reihen. Da vermisse ich einiges. Und wer es doch wagt den Mund aufzumachen, wie eine Aysan Hirsli, der wird nicht nur aus den "eigenen Reihen" beschossen, sondern auch noch von unseren ach so verständnisvollen "Menschenfreunden". Manchmal frag' ich mich wirklich, ob wir hier in einem Irrenhaus leben.

    Zitat: Und solch eine Einseitigkeit ist traurig, aber im Grunde auch etwas typisches für monotheistische Religionen : "Alles, was nicht zu meinem Glauben gehört ist böse"....und auch solch einer Basis kann man sich schlecht einigen.
    So ist es. Einige Christen sind da ja auch nicht besser. Und wehe, die glauben sich durch die Muslime auch wieder alte Rechte erkämpfen zu können. shock

    Zitat: Was ich an der Islamkonferrenz ziemlich misslungen finde, ist, dass es (so interpretiere ich es zumindest) wohl offensichtlich um einen Dialog zwischen Christen und Muslimen geht........und was ist mit jenen Europäern, die weder Christen noch Muslime sind?
    Tja, die "Ungläubigen und Andersgläubigen" haben wie immer schlechte Karten. Deshalb beharre ich ja auch so sehr auf einen laizistischen Staat. Ich sehe darin den wichtigsten Ansatzpunkt uns diesen Gefahren zu stellen. Aber solange wir Politiker wie die unsägliche Frau van der Leyen haben die für ihre Privatmeinung kämpfen, was sonst ist Religion, sieht es düster aus.

    Zitat: Aber vielleicht ändert sich das auch noch, es ist ja auch erst der Anfang.
    Ich hoffe es, Kondor. Allein mir fehlt der "Glaube". :?

    Gruß
    Hausdrache



    Re: Die Islamkonferenz

    Hausdrache - 09.10.2006, 13:28

    Re: Vielen Dank für die Antwort..
    Vielen Dank für den sehr interessanten Text aus dem Link, Klassiker. :D

    Gruß
    Hausdrache



    Re: Die Islamkonferenz

    Eibe - 10.10.2006, 15:42

    Re: Vielen Dank für die Antwort..
    klassiker hat folgendes geschrieben:

    Sie sagen:

    Zitat: Exakt! Auf Deutschland und die USA ist auf jedem Fall verlass.

    Das glauben Sie wirklich? :?:

    Selbstverständlich glaube ich das!

    Für die Bundesrepublik ist zu sagen, wie unsere Kanzlerin schon sagte … wir haben eine besondere Verantwortung.
    Zudem ist Israel eine Demokratie, ein Rechtsstaat, ein zu unterstützender Staat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Deutschland die Stimmung diesbezüglich kippt.

    In den Innenpolitischen Verhältnissen der USA stecke ich nicht drin. Aber auch da sehe ich nicht, dass die Stimmung, die Unterstützung seitens der politisch Verantwortlichen kippt.

    Gegenfrage, du zweifelst das an?



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