Krümels-Bücherwelt ...

... ein Literaturforum der anderen Art

Christopher, Nicolas - Eine Reise zu den Sternen




Christopher, Nicolas - Eine Reise zu den Sternen

Beitragvon Krümel » 04.10.2006, 11:21

Eine Reise zu den Sternen von Nicolas Christopher

Kurzbeschreibung von Amazon:
»Ich ahnte nicht, daß es fünfzehn Jahre dauern sollte, bis ich Alma wiedersah.« Loren ist zehn Jahre alt, als er gemeinsam mit seiner Adoptivtante ein altes Planetarium in New York besucht und sich am Ende der Vorstellung an der Hand einer fremden Frau wiederfindet, die ihn mit sanfter Gewalt in eine wartende Limousine stößt.
Man bringt ihn nach Las Vegas, und er wächst unter dem Namen Enzo in unendlichem Reichtum auf, während Alma ruhelos durch die ganze Welt reist. Langsam durchschaut der Junge die Zusammenhänge um seine Herkunft, und auch Alma findet schließlich als Mala ihr Glück – was nicht zuletzt Enzos Leben erneut entscheidend verändert.

Was war es nun, dieses Lesen der 660 Seiten? War es ein Kampf, Begeisterung oder Verwunderung? Es war eine Mischung aus allen drei Komponenten!
Die ersten 100 Seiten habe ich mit einem Kopfschütteln gelesen. Auf der einen Seite kann Christopher sehr schön erzählen, er hat eine wunderbare Sprache, die sich angenehm und flüssig liest. Die Handlung steckt eigentlich durchgehend in einem sehr realen Rahmen, sicherlich gibt es Zufälle, konstruierte Stränge, damit die Handlung zusammenläuft. Und dann wirft er, eigentlich total aus dem Zusammenhang entlehnt, mit Absurditäten um sich. Im ersten Teil weiß der Leser wirklich nicht in welche Richtung der Autor gehen möchte, handelt es sich um ein rein fiktives Werk, geht es mehr ins Fantasy, was sollen die stark esoterischen Phänomene unter dem Dach der Haupthandlung? (Wie die Figuren auf diese Dinge reagieren, ohne Emotionen oder irgendeine Art der Verwunderung, das macht diese esoterischen Einwürfe total unglaubwürdig.)
Wenn man dann weiter liest wird man von Ideen, Verzettelungen und vielseitigen Beschreibungen überhäuft. Aber durch die Erzählbegabung von Christopher kann man als Leser diesen zweiten Teil durchaus mit Begeisterung lesen.
Bei mir stellte sich ein Kampf ein als der Autor mir dann noch Vampire vor die Füße warf. Ab da habe ich das Lesen als Qual empfunden.

Fazit: Das ist das erste Buch, welches ich wirklich um mindestens 100, wenn nicht sogar um 200 Seiten gekürzt haben möchte. Es ist eine Schande, dass diese tolle Romanidee, durch diese totale Verzettelung, ja so kitschig und unreal wirkt. Die Sprache des Autors hat mich überzeugt, er kann erzählen, nur er sollte den roten Faden nicht aus den Augen verlieren.


:stern: :stern: :stern:

Bild
BildLiebe Grüße,
Krümel



:lesen3: Klaus Mann - Mephisto
Gedankenwelten
Benutzeravatar
Krümel
Chefkrümel
Chefkrümel
 
Beiträge: 13522
Registriert: 18.04.2006, 23:00
Wohnort: Ostfriesland

von Anzeige » 04.10.2006, 11:21

Anzeige
 

Beitragvon Karthause » 04.10.2006, 11:48

Ich habe immer wieder mal einen Blick in eure Leserunde geworfen. Mit einer 3-Sterne-Bewertung hätte ich nicht gerechnet. Da muss der Nachgeschmack ja doch recht gut sein.
Viele Grüße
Karthause

Mein Blog

Fliegen kannst du nur gegen den Wind.
Benutzeravatar
Karthause
SuB-Betreuerin
SuB-Betreuerin
 
Beiträge: 7199
Registriert: 19.04.2006, 19:07
Wohnort: Niederrhein

Beitragvon Krümel » 04.10.2006, 12:23

@ Karthause

Die Sprache von Christopher hätte sogar 4 Sterne verdient, die Handlung nur zwei, so habe ich mich zu drei entschlossen :wink:
BildLiebe Grüße,
Krümel



:lesen3: Klaus Mann - Mephisto
Gedankenwelten
Benutzeravatar
Krümel
Chefkrümel
Chefkrümel
 
Beiträge: 13522
Registriert: 18.04.2006, 23:00
Wohnort: Ostfriesland

Beitragvon Pippilotta » 04.10.2006, 12:29

Ich habe auch Eure Leserunde verfolgt und dachte mir dann, dass ich nichts versäumt habe.
Das Buch schlummert dann wohl noch eine Weile auf dem SUB (denn ich habe noch viele - verdächtige - 4-Sterne und 5-Sterne Bücher lagernd!)
Herzliche Grüße
Pippilotta


T.C. Boyle - Wenn das Schlachten vorbei ist

Life is what happens to you while you are busy making other plans (Henry Miller)
Benutzeravatar
Pippilotta
Superkrümel
Superkrümel
 
Beiträge: 4894
Registriert: 19.04.2006, 16:52
Wohnort: ... im Himmel ...

Beitragvon schnecke » 30.03.2007, 15:04

Außer den Amazonrezensionen sind das die ersten Meinungen, die ich zu diesem Buch lese, und sie weichen ziemlich weit von meiner ab. :wink:
Mir hats nämlich wirklich gut gefallen, vor allem so Kleinigkeiten, wie desert, die Wüste vom lateinischen desertare abgeleitet wird und ähnliches.

Die Liebesgeschichte war eventuell am Ende zu dick aufgetragen, aber insgesamt fand ich die Mischung sehr ansprechend.
schnecke
 



Ähnliche Beiträge


Zurück zu Belletristik/Unterhaltungsliteratur/Erzählung

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron