Einsamer Jäger

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    Re: Einsamer Jäger

    lostunicorn - 18.09.2006, 21:32

    Einsamer Jäger
    Er war ein einsamer Jäger. Zu jung um ein eigenes Rudel zu führen, zu stark und eigensinnig um von einem anderen Rüden in seinen Reihen akzeptiert zu werden.
    Der Wolf lag im Schutz eines großen Felsbrockens. Obwohl er schlief bewegten sich seine Ohren unablässig, selbst im Schlaf lauschte er aufmerksam auf bedrohliche Geräusche.
    Als die ersten Sonnenstrahlen seine Umgebung erhellten, wachte das Tier auf.
    Er streckte seine Vorderpfoten aus, dann erhob er sich, schnüffelnd und lauschend.
    Der Wolf bot einen imposanten Anblick. Ein großes Tier, seine Muskeln ließen seine Kraft deutlich sehen, sein graues Fell war glatt und leuchtend und die Sonnenstrahlen darauf ließen es in den verschiedensten Grautönen schimmern.
    Sein Kopf war anmutig erhoben und seine dunklen Augen spiegelten eine sanfte jugendliche Lebensfreude, Mut und Entschlossenheit aber auch die Weisheit einer sehr alten Rasse wieder.
    An einem nahegelegenen Wasserlauf stillte er seinen Durst, dann führte ihn sein Weg weiter in den Wald hinein.
    Trotz seiner Größe und seines Gewichtes waren seine Schritte lautlos, seine riesigen Pfoten verursachten kein Geräusch auf dem Waldboden.
    Eine Weile schlich er einfach durch die Gegend, scheinbar ziellos, doch plötzlich blieb er stehen, seine Muskeln spannten sich während er sich duckte und lauschte.
    Immer noch geduckt schlich er weiter, die Augen weit nach vorn gerichtet, auf einen Punkt, der wohl selbst ihm noch verborgen war. Scheinbar nur gelenkt von seinem scharfen Gehör fand er zielsicher seinen Weg und bald hatte er die letzten Bäume erreicht.
    Vor ihm erstreckte sich eine weite, grüne Lichtung, auf der friedlich eine kleine Herde Rehe graste.
    Er duckte sich so weit, dass sein bauch fast den Boden berührte, sein ganzer Körper stand unter solch starker Spannung, dass ihn sogar ein leichtes Zittern durchfuhr.
    Einige Sekunden lang beobachtete er die Rehe, seine Augen waren zu Schlitzen verengt, doch statt der Sanftheit sah man darin nun den jahrhundertealten, tödlichen Jägerinstinkt und kalte Gier.
    Plötzlich katapultierte er sich mit seinen starken Hinterläufen nach vorn, mit weitausholenden Sprüngen setzte er auf die Rehe zu.
    Die Tiere stoben entsetzt auseinander. Ihre Augen waren in Todesangst weit aufgerissen.
    Der Wolf beachtete die flucht der ausgewachsenen Tiere nicht, zielgerichtet jagte er auf ein junges Kitz zu, das hinter den anderen zurückgeblieben war.
    Mit einem Sprung schnitt er dem Tier den Weg ab. Es geriet ins Stolpern, versuchte in die andere Richtung zu flüchten.
    Mit nur zwei Sprüngen war der Wolf wieder bei ihm, seine messerscharfen Zähne blitzten, als er nach dem Hinterlauf des Kitzes schnappte.
    In Panik sprang das Tier zur Seite, doch diesmal bohrten sich die Fänge des Wolfes tief in sein Fleisch und es fiel zu Boden.
    Der Todeskampf schien nur einen Wimpernschlag zu dauern, dann lag die Beute leblos am Boden und der Jäger stillte seinen Hunger.
    Als er wieder aufsah, war seine ganze Schnauze blutverschmiert, die Zähne schimmerten rot. Er bot einen furchteinflößenden Anblick, ein Jäger, der sich am Fleisch und am Blut des Opfers labte.
    Seine Augen jedoch, die eben noch dunkel und gefährlich gewesen waren, hatten nun ihre sanften Züge des frühen morgens wiedererlangt. Blickte man ihm in die Augen, konnte man fast vergessen, welch schrecklichen Anblick er bot und was für ein Schauspiel sich gerade erst ereignet hatte.
    Und für ihn war es auch bereits wieder vergessen, er hatte nichts weiter getan, als seinen Hunger zu stillen, war nur einem uralten Instinkt gefolgt, um selbst überleben zu können.



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