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BeitragVerfasst: 13.09.2006, 21:31 
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Platincent
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Adminy-Edit: Das Zitat von Grobschmied wurde in einer versteckten Rubrik geschrieben. Da es ein Beitrag ist der auch andere Interessieren könnte habe ich es geteilt und hierher verschoben.


Grobschmied hat geschrieben:
Hallo Stefan... Grüß dich.. Sag mal nem Ahnungslosen. Wie lange lernt eigentlich ein Goldschmied.. und dann: gehts über Geselle bis zum Meister? Genau wie bei uns Grobschmieden? Oder wie läuft das ?



Hallo Stefan,

Herzlich Willkommen hier im Forum. Ich bin mir sehr sicher, das es einige Antworten auf offene Fragen gibt. Bestimmt hast Du auch die eine oder andere Anregung zu dem Thema Schmuck, Herstellung und Gestalltung.

@Großschmied:

Auch wenn die Frage an Stefan ging, würde ich Sie gerne beantworten.
Die Ausbildung zum Goldschmiedegesellen dauert 3,5 Jahre. Meist beginnt sie im August und endet 3,5 Jahre später im Januar. Meist werden die Prüfungen im Dezember bis Januar abgelegt.
Danach musst Du ca. 3 Jahre Geselle sein, bis du dich an einer Meisterschule anmelden kannst. Die Meisterschule kann man in verschiedenen Formen besuchen. Zum einen:

Die Abendschule, bei welcher Du zu einem regelmäßigen Unterricht, nach der Arbeiten unterrichttet wirst, dies kann zwischen 2-5 Jahre dauern und hat eine sehr hohe durchfallquote

Die schulisch Ausbildung, gepaart mit dem staatlich geprüften Gestalter, welche meist in Fortbildungszentren oder Berufschulen ausgeübt wird. Ganztags mit vielen Gestaltungselementen. Dauert ca. 2 Jahre. Dafür bekommt man aber den Meistertitel und einen staatlich anerkannten Gestalterabschluss.

Ganztagschule 10 Monate wie zB. HBZ-Münster
10 Monate volle Kanne. Täglich 9 Stunden Theorie + abendliches Selbststudium. Aufgeteilt in 4 Teile. (Ausbilderschein, Rechnungswesen & Buchführung, Fachtheorie, Anfertigung des Meisterstückes) Dies Form ist mit Abstand die ansträngenste und auch die teuerste Meisterprüfung. (Man spricht wohl gerne sehr abfällig über diese "Meisterschmieden", da das Wissen sehr kompakt vermittelt wird, jedoch fehlt mir bis heute der Beweis, das andere Schulen, "bessere" Meister hervorbringen)

Grüße
goOse


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Verfasst: 13.09.2006, 21:31 


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BeitragVerfasst: 14.09.2006, 05:32 
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Silberfeilung
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Aha.. danke für die schnelle antwort. Ist also eigentlich eine ganz normale Handwerkerlaufbahn.. Nur mit dem Unterschied: Daß derSchlossermeister.. Mechanik aus der 10 monatsschule als Industriemeister hervorgeht. Und aus der Abendschule.. nach min 3 jahren, als Handwerksmeister. Ich persönlich würde diesen höher bewerten. Ganz abgesehen davon, daß zur täglichen Arbeit noch die Ausbildung dazukommt. Hab schon etliche gesehen, die das nur mit schmerzen oder gar nicht weggesteckt haben. Wenn ich bei den Goldschmieden lese... Ausbilderschein und Buchführung, dann scheint dieser Punkt grad umgekehrt zu sein.


Zuletzt geändert von Grobschmied am 14.09.2006, 13:34, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 14.09.2006, 12:53 
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Platincent
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Ja, wie gesagt, ich habe den Meister in 10 Monaten gemacht. Der Grund lag einfach in der Zeit. Lieber 10 Monate kein Einkommen wie 2 Jahre. Ich habe schon einige male von anderen Meistern gehört, wie sie abfällig über diese Form der Schule gesprochen haben. Meist war es ihnen dann sehr peinlich, wenn ich sie auflaufen ließ. Es ist wohl richtig, dass man in den 10 Monaten förmlich auf die Meisterprüfung trainiert wird, jedoch wird auch ein wirklich großes Detailwissen verlang, für welches man sonst 2 Jahre Zeit hat, es zu erlernen.

Mitterweile gibt es auch Pläne, das Berufschulen in ihren Fachabteilungen, Meisterkurse anbieten wollen. Wegen dem Lehrlingsmangels, versucht man irgendwie die Werkstätten voll zu bekommen. Jedoch haben viele Betriebsinhaber größere Bedenken dagegen. Die Vorurteile/Erfahrungen hierzu werden meist so beschrieben: "In den Fachschulen wird die Kunst in den Vordergund geschoben. Form und Qualität sind das oberste Ziel. Dabei enstehen wunderschöne Stücke, vollendet in Form und Qualität, welche allerdings absolut unverkaufbar sind, da keiner das Fünffache des normalen Preises ausgeben möchte - nur weil die Schüler es gewohn sich, das Zeit keine Rolle spielt." Ob es nun wirklich so ist, das Meisterschüler aus dem Fachschulen wirklich so langsam und unwirtschaftlich Arbeiten, muss sich noch zeigen. Das ist zunächst auch nur ein Vorurteil, so wie bei den 10 Monats-Meistern.

Aber noch eine persönliche Meinung zu den Industriemeistern:
Ich empfinde immer Meisterschulen, welche von bestimmten Industriezweigen betrieben werden, immer als sehr einseitig. Die Meister werden meist als Ersatz oder Ergänzung heran "gezüchtet", für einen speziellen Bereich. Der Meister, welcher allgemein gemacht wird, ist meiner Meinung nach wesentlich besser bestückt für die Zukunft.

Dürfen Industriemeister eigentlich auch Büro.-\Einzelshandelskaufleute ausbilden?

Grüße
goOse


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BeitragVerfasst: 14.09.2006, 13:43 
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Silberfeilung
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Ja eben!! Bin ganz deiner Meinung, was die Ind... meister angeht!! Aber wie kommst du jetzt auf die Kaufleute. Dachte wir reden von Handwerkern? Der Industriemeister darf gar nicht ausbilden. Ist aufgrund seiner eigenen Meisterausbildung auch gar nicht in der lage dazu. Dieses Problem hat man in der Industrie so gelöst, daß ihm ein ausbilder zur seite steht. Der wieder wurde von der IHK zum Ausbilder... äh.. ausgebildet :lach:


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BeitragVerfasst: 14.09.2006, 14:26 
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*lach* echt? sozusagen, ein "Meister an der Leine".

Ich kam auf die Kaufleute, weil ich zB. die Berechtigung habe, neben Goldschmieden und Fachverkäufern/inen auch Bürokaufleute oder ganz nomale Einzelhandelskaufleute auszubilden. Diese Berechtigung wurde bei dem Ausbilderschein "nebenbei" erworben. Und ich wollte nur wissen, ob es bei den Indstriemeistern auch so ist :)

Es klang ein wenig so, als hättest du damit erfahrung :)

Grüße
goOse


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BeitragVerfasst: 14.09.2006, 15:16 
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Silberfeilung
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Ne dem ist nicht so!!Das hast du sicher schon an meiner Verwirrung bemerkt.Der darf überhaupt nicht ausbilden,weil er als industriemeister nicht automatisch auch ein ausbilderschein kriegt-- -geschweige denn Kaufmännisch oder Handel.Den müsste er dann schon extra machen.Wie gesagt:in der Praxis sieht das dann so aus,daß die auszubildenten Betriebe(Industrie)Ein extra Ausbilder haben.Dieser hatt den Ausbilderschein,und wird dafür bezahlt...sich mit den Azubies rumzuärgern.Der Meister hatt dazu gar kein Zeit,muß sich ja um den laufenden Betrieb kümmern.Wurde ja genau dazu,und nur dazu im Schnellverfahren zu Meister gemacht An der leine ist er sowieso,da er wiederum nach der Ingenieurspfeife tanzt..Gruß..Armin.


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