Die Legende der 4 Amulette

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    Re: Die Legende der 4 Amulette

    Nemaklu - 30.09.2006, 09:36

    Die Legende der 4 Amulette
    Hier das ist eine Geschichte, an der ich schon längere Zeit schreibe.


    „Ich glaube, wir sollten uns auf den Weg nach hause machen, Markus. Es sieht nach Regen aus“ sagte Levi, der stirnrunzelnd gen Westen sah. „Schon? Aber wir haben doch noch nicht alle Kräuter gefunden“ „Du solltest dich auf meinen Rat verlassen“ sagte der alte Mann bestimmt. „Außerdem hat das auch noch Zeit bis Morgen“ Markus senkte ein bisschen demütig den Blick, sodass ihm das halblange strohblonde Haar in die Stirn fiel. Er war vor kurzem 16 geworden und freute sich dennoch immer wie ein kleines Kind darauf mit seinem Ziehvater Levi Sendal auf die Suche nach Heilkräutern zu gehen. Sein Ziehvater war Lehrer in Geschichte und der Heilkunst in Banor, der Hauptstadt des Banischen Reiches, das von Nator, einem weisen, obwohl jungen Mann, regiert wurde. Markus blickte seinen Ziehvater an. Levi hatte kurzes schwarzes Haar, das an den Schläfen begann sich grau zu färben, einen Vorgang für den sich der sonst so selbstsichere Mann schämte. Er hatte ein neugierig schauendes, wettergegerbtes Gesicht, das von einer Hakennase geprägt war. „ja, ich weiß, aber es hat gerade so viel Spaß gemacht“ Markus’ haselnussbraunen Augen leuchteten hell. Levi blickte gespielt entrüstet „Mein Junge, es soll keinen Spaß machen, sondern Menschen heilen. Zwei Dinge die sich nicht immer vertragen, das solltest du wissen. Los lass uns gehen!“ Sie nahmen Ihre ledernen Rucksäcke voller Heilkräuter, die sie im laufe eines lauen Herbsttages gesammelt hatten. Sie befanden sich in den Sumpfgebieten südlich von Banor, Ihrer Heimatstadt. Der Himmel war dunkelgrau und es sah mittlerweile stark nach Regen aus. Wenn es anfangen würde zu regnen, drohte die Gefahr in den Sümpfen steckenzubleiben, ein Schicksal, das den Legenden nach, schon vielen wiederfahren war. Markus roch den scharfen Geruch, des hier immer nassen Grases, welches er niedertrat und blickte nach Westen, dem Meer entgegen, das schon immer seine Phantasie beflügelt hatte indem er sich vorstellte, als tapferer Seefahrer so manches Abenteuer zu bestehen. Das kam wohl daher, dass Parlono, ein Freund Levis und Kapitän der Katharina, ein beeindruckender Zweimaster, oft von wilden Stürmen erzählte, wenn er in der Stadt war, was wirklich nicht häufig vorkam. „Ah, schau Markus. Dort sind die ersten Häuser zu sehen“ meldete sich Levi und deutete nach vorne. Markus richtete seinen Blick in diese Richtung, und sah nun auch die ersten lehmfarbenen Häuser, an denen sie schon sooft vorbeigegangen waren. „Was wirst du heute Abend noch so tun?“ fragte Markus fast beiläufig. „Warum fragst du?“ „Nun ja... wenn ich mich recht erinnere sollte doch heute Parlono im Hafen einlaufen, oder täusche ich mich?“ „Nein du täuschst dich nicht, aber bevor wir ihn vielleicht aufsuchen werden, muss ich noch ein paar Dinge erledigen.“ Ein paar Dinge erledigen! Wie oft hatte Markus diese Floskel nun schon gehört? Einmal hatte Markus versucht Levi durch die Gassen Banors zu folgen, weil er unbedingt wissen wollte, was ‚ein paar Dinge erledigen’ eigentlich hieß. Irgendwann hatte er ihn damals aus der Sicht verloren und ein paar Gassen weiter stand Levi plötzlich hinter ihm und fragte mit strengem, gar nicht belustigtem Blick, was er den hier suche. Das war wahrscheinlich das erstemal gewesen, dass Levi Sendal richtig sauer auf Markus gewesen ist. Er hatte ihn angebrüllt, dass es Dinge - die Dinge- gab, die ihn nichts angehen würden und das er es nie, nie wieder versuchen sollte ihm ohne Aufforderung zu folgen. Markus lief jetzt noch ein Schauer über den Rücken, wenn er daran dachte.
    (demnächst geht es weiter ;) )



    Re: Die Legende der 4 Amulette

    Nemaklu - 30.09.2006, 10:38


    Mittlerweile hatten sie die Ausläufer der Stadt erreicht. Die ärmeren Viertel der reichen Handelsstadt bauten sich vor ihnen auf. Von nahem sahen die Lehmhäuser schäbiger und zerfallener aus. Hier und da sah man ein paar Kinder über den schmutzigen Weg trollen und ab und zu Hausfrauen, die verzweifelt versuchten ihre Häuser schöner, als die der andere wirken zu lassen. Als sie vor den Stadttoren standen, die extra zwischen die armen und die reichen Teile der Stadt gebaut wurden waren, um anzudeuten, das man mit diesem abtrünige Volk nichts zu tun habe, rief einer der Wachen zu ihnen hinunter „Hallo Levi, du alter Kräutergreis, ihr seid aber früh dran heute“ „Ja, ich weiß, wir haben heute spezieller gesucht als sonst... könntest du uns bitte einlassen?“ erwiderte er mit übertriebenem unterwürfigem Blick, was der Wachmann mit einem Lachen quittierte. „Natürlich, für dich doch immer, auch wenn wir das Tor erst vor ein paar Minuten geschlossen haben“ trug er ebenfalls mit übertrieben strengem Tonfall auf. „Momentchen, ich komme runter...“ Levi und Markus standen ein paar Sekunden vor dem gewaltigen Eichentor, das schon so viele Menschen ein- und ausgelassen hatte. Als Markus das Knarpsen auf der anderen Seite hörte, ein untrügliches Zeichen für die Wartenden, schreckte er aus seinen Gedanken hoch. Er fand es einfach lächerlich, wie ein, eigentlich vernünftiges. Gespräch zwischen zwei Erwachsenen in einem ironischen Schlagabtausch enden konnte. Nehmen die denn gar nichts mehr ernst?, dachte Markus bei sich und schüttelte leicht den Kopf. Das Gesicht Meror’s, der abendlichen Torwache, mit dem sich Levi eben unterhalten hatte, lugte aus dem kleinem Tor, in dem vielfach größerem heraus und lächelte schelmisch: Viele Bewohner Banors nannten dieses kleine Tor scherzhaft ‚das persönliche Hintertürchen der Stadt’. „Kommt rein ihr Kräutersammler, sonst muss ich das Tor wieder schließen.“ „Keine Hektik, Meror. Hetz doch nicht immer die alten Menschen nur weil du noch so jung bist.“ Ja, jung war er und ein Schrank von einem Soldaten! Trotz seiner jungen Jahre, um die 30, wie Markus ihn schätzte, hatte er schon einige Narben aus Spaßkämpfen erhalten, die ihn für immer zeichnen würden. Früher hatte Markus die Soldaten immer bewundert, hauptsächlich wegen ihrer Kleidung, die so gar nicht nach einer Rüstung aussah. Meror trug ein grünes Gewand unter dem sich im verborgenen eine starke Metallrüstung befand und Sandalen, die aus gutem Kuhleder bestanden. Auf dem blank poliertem Helm prangte das Wappen Banors: Ein Schiff neben einer prächtigen Krone. Das Schiff, ein Dreimaster; stand für die große Entache, die vor Jahrzehnten das Meer befahren hatte. Die Königliche Krone stand für die, die in den momentanen Zeiten Nator auf seinem Haupt trug. Levi verabschiedete sich höflich von der Wache und schritt dann, dicht gefolgt von Markus, durch Gassen des Südviertels, in dem sich um diese Zeit schon so manches Gesindel, das trotz Mauern ins innere gelangt war, herumtrieb. Am Wegesrand saß ein Bettler in seinem Lumpen und hatte vor sich einen schmutzigen Hut gestellt.. Markus wurde vom Mitleid gepackt „Levi, was meinst du? Soll ich dem armen Mann ein paar Groschen in den Hut legen?“ Levi schaut diesen amüsiert an „Nein“ „Aber er ist so erschöpft, das er fast in diese ärmlichen Haltung einschläft!“ begehrte Markus auf „Oh, ich kenne diesen Bettler...“ „Was? Und du willst ihm kein Geld geben?“ „Dürfte ich bitte aussprechen“ fragte Levi mit demselben amüsiertem Blick „Natürlich...entschuldige bitte“ „Schau dir den ‚Bettler’ bitte einmal genau an“ forderte Levi Markus auf „Ja, aber...“ „nichts aber“ unterbrach Levi ihn „Er ist glatt rasiert!“ sagte Levi „Welcher Bettler kann sich das leisten? Und außerdem: Siehst du, das ein Stück Seidengewand unter den Lumpen hervorragt? Das ist kein Bettler, das ist ein reicher Geschäftsmann, den ich schon öfters auf dem Marktplatz gesehen habe, er verdient hier ein bisschen Geld damit seine Frau nicht merkt, das er Unmengen an Geld versäuft: Ha! Hast du gesehen, wie er zusammengezuckt ist?“ stellte Levi triumphierend fest „lass uns weitergehen!“ „Aber woher weißt du das alles?“ wollte Markus zu recht wissen „frag nicht, es ist einfach so“ kam die knappe Antwort. Levi ging ein paar Schritte voraus, damit Markus nicht sehen konnte, wie er anfangen musste zu schmunzeln. Das er mit eben diesen ‚Bettler’ und ein paar andere Leuten im „Roten Eber“ schon so manches Glas zuviel gehoben hatte, behielt er für sich. Die gemütlich Kneipe war so etwas, wie sein persönlicher Informationsort, der so einige Zungen löste und ihn, Levi; auf dem laufenden hielt.



    Re: Die Legende der 4 Amulette

    Iphigenie - 30.09.2006, 13:56


    Sehr gut gefällt mir!Du schreibst echt gut*großen kuss geb*



    Re: Die Legende der 4 Amulette

    TheBiter - 07.10.2006, 20:16


    Net schlecht. Ich steh auch auf so Fantasygeschichten. Könntest glatt Autor werden.



    Re: Die Legende der 4 Amulette

    Nemaklu - 07.11.2006, 12:51


    Durch die schwach beleuchteten Gassen sah Markus das Schild der Wirtschaft, in der sie wohnten. Denn für ein eigenes Haus, hatte Levi entschieden, würde es sich nicht lohnen, da er oft, wenn auch zuletzt seltener aufgrund seines fortschreitenden Alters, auf Reisen war. Aus den Fenstern des ‚Fröhlichen Pilzes’ drang Licht und auch einiges an Stimmengewirr nach außen. Deutlich hörte Markus die Stimme von Fari, ähnlich einer Glucke, die über sein Nest wachte, heraus. „Fari! Ich bin es, Levi. Mach auf!“ brüllte Levi fast und klopfte zweimal vehement gegen die abgenutzt scheinende Tür, des sich eigentlich noch ganz gut im Schuss befindlichen Fachwerkhauses. Das Gespräch, das Fari im inneren zu führen schien, endete abrupt und Schritte näherten sich der Tür. Diese schlug kurz danach unter ungesunden Knarpsen nach innen auf und das vom Schnaps gerötete Gesicht Fari’s erschien im Türrahmen. Fari war ende 40 und hatte ständig diesen roten Hautton, zudem kam die Knollennase, einer Kartoffel ähnlich, die seine Züge auf eine seltsam Art krönte. Um seine breite Hüfte befand sich eine seiner nie sauber werdenden, weißen Schürzen, die über seiner braunen Hose und teils über seinem grasgrünem Hemd hing. Fari hatte die Kneipe in sehr jungen Jahren von seinem Vater, der sich aufgrund zu großen Alkoholeinflusses ‚zur Ruhe’ gesetzt hatte, geerbt. Levi und Markus selbst waren erst vor zwei Jahren in seine Wirtschaft gekommen, um sich dort dauerhaft einzunisten, da sie aus ihrer früheren Bleibe weichen mussten, weil der Besitzer wegen bestätigten Schmuggels festgenommen, und seine Kneipe geschlossen wurde. „Levi, Markus! Ihr seid aber früh dran heute...“ „Ja, ja“ schnitt Levi ihm das Wort ab „Es sieht verdammt nach Regen aus und ich habe keine Lust mir eine Grippe zu holen“ Levi wirkte irgendwie gereizt „Na, Fari, hast du schon wieder zu tief ins Glas geschaut?“ forderte Markus ihn schnippisch heraus. Levi schaute ihn entsetzt an „Markus!“ „Huh, ich denke Markus hat das nicht so gemeint, gelle?“ Fari blickte Markus grinsend an. Da Levi sichtlich nicht in der Stimmung dazu war Späße zu machen, lenkte er das Gespräch wieder in eine sachliche Richtung „Könnten wir nun bitte reinkommen?“ „Oh, sicher!“ Als Fari sich umdrehte, um den Weg freizumachen, zwinkerte Levi plötzlich Markus belustigt zu, denn Levi wusste genau, dass Markus recht gehabt hatte. Er schafft es immer wieder mich reinzulegen, dachte Markus verblüfft.
    Levi und Markus traten ein und sofort schlug ihnen ein warmer Schwall Luft entgegen, wie sie es nicht anders gewohnt waren. Das erste, was man sah, wenn man die Wirtschaft , die im Erdgeschoss gelegen war, war die immer gut gefüllte Bar ca. 7 Schritt vom Eingang entfernt.
    Nach links ging der Raum nur so tief, dass der wärmespendende Kamin hineinpasste, dahinter sah man die steinerne Treppe, die durch den holzgetäfelten Aufgang in die Zimmer der Gäste führte. Die Wände im Erdgeschoss selbst bestanden aus hellgrauem Stein, die im Feuerschein eine behagliche Gemütlichkeit vermittelten. Nach rechts streckte sich der Raum für die zahlreichen Tische mit jeweils vier, auf Wunsch der Gäste mehr oder weniger, Stühlen. Im Moment hielt Fari seine ‚Ruhestunde’, wie jeden Tag um diese Zeit. Diese Pause ermöglichte es ihm täglich, die Vorräte aus dem Keller zu holen, ohne Angst vor Diebstählen in seiner Abwesenheit zu haben und, um den ‚Fröhlichen Pilz’ auf den abendlichen Ansturm vorzubereiten. Nur ausgesuchte Gäste und Bewohner der oberen Zimmer, zu denen Levi und Markus gehörten, durften während dieser Zeit Faris Wirtschaft betreten. Die beiden standen mittlerweile mitten im Raum und Markus schaute sich interessiert um. Er sah, wie so oft, den alten Kauz, der eine schwarze Kutte trug, immer den Blick gesenkt hielt und einen stets gefüllten Bierkrug vor sich hatte. Trank er überhaupt je daraus? Markus hatte ihn noch nie trinken sehen. Der Mann war ihm nicht geheuer. Markus fragte sich, wie so einer zu Faris besten Kunden gehören konnte, bis er seinen Blick von ihm losriss und die anderen beobachtete. Teilweise kannte er sie sogar namentlich, da die meisten von ihnen gut tranken und abends in eine richtige Redelaune verfielen und jedem, alles erzählten. Man musste sich nur dafür interessieren. Levi schenkte dem Fremden nur einen kurzen Blick und wandte sich schnell wieder zu Fari „könntest du uns zwei Gläser Wasser auf unser Zimmer bringen?“ „Hm...ich werde es versuchen. Immerhin ist ‚Ruhestunde’ nachher zuende „ entgegnete der dicke Wirt schon vorsorglich, entschuldigend guckend. „Versuch doch bitte daran zu denken, ja?“ „Ja, ja! „Ok, wenn du es nicht mehr schaffst, wünsche ich dir schon einmal einen erfolgreichen Abend und eine gute Nacht“ Levi warf Fari noch einen eindringlichen Blick zu „Gute Nacht ihr zwei!“ „Gute Nacht, Fari!“ erwiderte Markus.
    Levi und Markus schritten die gut beleuchtete Treppe hinauf. Markus hatte noch die eben gesammelten Heilkräuter in seinem dunkelbraunen, ledernen Rucksack auf dem Rücken. Die zweite Tür auf der rechten Seite führte in ihr Zimmer, die Levi mit dem entsprechendem Schlüssel öffnete. Markus besaß noch keinen Schüssel, was nicht etwa an mangelndem Vertrauen, oder etwa Verantwortungsgefühl lag, sondern viel eher daran, dass Levi keinem Schlüsselmacher außer seinem Bruder; der weit weg in Negra wohnte, vertraute. Er hatte schlicht Angst davor, dass weitere Duplikate angefertigt werden könnten. Nun, da Levi die Kerzen angezündet hatte, die strategisch gut im Raum hangen beziehungsweise standen, konnte der Prozess, des Sortierens beginnen...
    Viele, viele Kilometer entfernt empfing Mengtan seinen Vertrauten Sare. Sare war eine Lore, ein Waldlore, um genau zu sein. Waldloren waren gute Jäger und lebten mit und von dem, was die Wälder ihnen gaben. Als Sare den Raum betrat umschloss ihn plötzlich eine Kälte, die an den steinernen, grauen Wänden des Saals zu kleben schien. An dem Mauerwerk hingen Fackeln, etwa alle 2 Meter, die zwar den Raum erhellten, ihm aber keinerlei Wärme gaben. Zudem gab es in dem Raum nur 2 große Fenster, die nach Norden hin ausgerichtet waren. Vor diesen Fenstern stand ein großer, kühler Thron, auf dem, völlig in schwarz gekledet, Mengtan, Fürst seines, sich im Süden befindlichen Reiches, saß. „Meister!“, Sare verbeugte sich unterwürfig tief und spürte die frostigen Blicke Mengtans sich in seinen grünen Kopf bohren. „Was gibt es, Sare?“, fragte eine tonlose, schneidende Stimme, die Mengtan gehörte. Sare hob seinen Blick, starrte in die Richtung aus der die Stimme kam und versuchte ein Gesicht unter der schwarzen Kapuze ausfindig zu machen. „Sprich! Hast du eines der Amulette gefunden?“ Kälte durchlief Sare und er spürte wie das Amulett des Waldes das von Rechtswegen seinem Volk gehörte auf seiner Brust unter dem braunem Gewand, heiß aufglühen. Er hatte sich schon Gedanken darüber gemacht, was er seinem meister sagen sollte, denn ohne erfolg konnte er sich nicht zeigen, denn Mengtan hatte ihn vor 2 Monaten auf die suche nach dem Amulett des Feuers geschickt, das er in der wüste des Todes vermutete, in der Hoffnung die dort herrschenden Temperaturen könnten ein Hinweis auf Feuer sein. Doch dort hatte Sare nichts gefunden außer Sand, und sein Amulett, das er einst von seinem Vater überreicht bekommen hatte wollte er Mengtan nicht offenbaren. “Es tut mir schrecklich leid, Meister! Aber ich bin auf meiner Reise durch die weite Wüste auf keines der 4 Amulette gestoßen. Es tut mir leid!“ wiederholte sich Sare unnötigerweise „Mir tut es auch leid“ fuhr Mengtan ihn an ... mit gespielter Enttäuschung fuhr er fort „Ich hielt dich immer für einen treuen Diener Sare...“ Sare wurde erneut von einem Schauer erfasst der seinen Blick verschwimmen ließ. Er konnte doch nicht... „Oh doch, ich kann, mein lieber Sare“ Mengtan richtete sich zu seiner vollen Größe auf und holte unter seinem Umhang einen knorrigen Stab heraus in den ein rot pulsierender Stein gefasst war „aber, aber...“ Sare verschlug es die Sprache „Für wie blöd hältst du mich, Sare?“ Er spuckte den Namen förmlich aus „Denkst du etwa man könnte ohne besondere Fähigkeiten ein so großes Land, wie das meine ist, regieren? Ich weiß sehr wohl von deinem kleine Geheimnis um deinen hals... du bist für mich ein offenes Buch Sare“ jedes Mal wenn Mengtan seinen Namen aussprach, zuckte Sare zusammen. Verzweifelt erhob er die Stimme „Meister, ich wollte“ „Nichts wolltest du!“ schnitt Mengtan ihm das Wort ab. „es sieht so aus, als müsstest du bestraft werden...“ sagte er gefühllos. Sare geriet in Panik. Ich muss hier raus... irgendwie! „Das denke ich nicht“ Sare nahm die Stimme kaum noch wahr, in einer kurzschlüssigen Entscheidung drehte Sare sich in sekundenschnelle um die eigene Achse und lief aus dem schmucklosen Saal, der braune umhang wehend. „Du läufst in deinen Tod, du niederträchtige Ratte“ Doch Sare stürmte schon die Treppen hinunter. Die Saalwache, bestehend aus zwei Untoten, ohne Gefühle und ohne herz, hatten ihn nur ausdruckslos nachgestarrt. Mittlerweile war Sare in den Korridor unter dem Thronsaal gelangt, als plötzlich, während Sare versuchte unauffällig wirkend an zwei weiteren, patrollierenden, Untoten vorbeizuschleichen, man sagte Untote könnten Angst riechen, ertönte dieselbe tonlose Stimme, der er vor ein paar Sekunden noch versucht hatte Wiederworte zu geben „An alle Wachen in meinem Palast:“ Sares hand glitt zu dem Knauf seines Schwertes, nur noch zwei Meter von den Untoten entfernt. Wenigstens an den beiden noch vorbei! Flehte Sare innerlich. „eine Waldlore streift durch diese Gemäuer“ Sares griff um das Schwert wurde fester „wenn ihr ihn seht, bringt ihn um!“ das war das Stichwort! Sare zog sein Schwert und wäre fast an einer Fackeln in dem engen, spärlich beleuchteten Korridor hängen geblieben. Die in grau gekleideten Untoten blickten ihn ungläubig an als ihre Hände zu ihren Schwertern schnellten. Der, der direkt vor Sare stand, sollte es nie schaffen, denn Sare schlug ihm mit einem geschickten Schwinger den rechten Arm ab. Dies war wohl die einzige Möglichkeit einen unsterblichen wenigstens unfähig zu machen. Während der Untote versuchte mit der linken hand nach seinem Schwert zu greifen, streckte Sare ihn nieder, indem er ihm den Kopf abschlug. Der zweite hatte sein Schwert mittlerweile längst gezogen und stürmte mit einem markerschütterndem Schrei auf ihn zu. Sare parierte und holte zum Gegenschlag aus, sodass der Untote gegen die Fackel hinter sich stieß und brennend zu Boden ging. Schweißperlen standen auf Sares Stirn. Er wusste, dass er im 2.stock sein musste und genauso gut wusste er, dass seine einzige Chance zu entkommen, darin bestand, irgendwie in die Küche im Erdgeschoss zu kommen, da er am großen Tor zu viele Wachen vermutete. Er eilte in den nächsten Korridor. Ein glück, keine wachen! Nach einem kurzen Spurt sah er auch schon die Treppe in den 1.stock, außerdem hörte er Stimmengewirr von unten zu ihm hinauf dringen. „Schnell, Männer! Der Meister sagt, dass Sare sich gegen ihn gewandt hat und nun auf der Flucht ist!“ Verdammt, das sind keine Untoten, schoss es Sare durch den Kopf. Er selbst wusste ja, dass Mengatn auch normale Menschen in seinen Diensten hatte, da diese den Vorteil mit sich brachten, noch selbst denken und handeln zu können, eine Eigenschaft die durchaus nützlich sein kann. Als Sare sich der Treppe näherte, stellte er entsetzt fest, dass das Tor verschlossen war, gleichzeitig hörte er die stimmen die Treppe hochkommen. Er drängte sich an die kalte, abweisende Steinmauer direkt neben dem Tor. Die nächste Fackel war weit genug entfernt, sodass bis dorthin, wo er stand, kein Licht vordrang. Ein Zucken ging durch Sares Körper als er das Klicken des Schlosses vernahm. „Los jetzt, er muss hier in der Ebene sein.“ Er sah wie der Hauptmann, in grauer Rüstung und schwarzem Helm, ein Zeichen für seinen Rang, seine Soldaten durch das Tor winkte. Sares Blick fiel auf den Schlüssel in der Hand des Hauptmannes. Wenn er als letzter seiner Truppe losging... Mittlerweile war auch der letzte durch das Tor gelaufen und schon einige Meter entfernt. Als der Hauptmann sich daran zu schaffen machen das Tor wieder zu schließen zückte Sare seinen Dolch unter seinem Gewand hervor, schlich aus seiner Deckung, riss des Kopf des Mannes nach hinten und schnitt ihm mit einer schnellen Handbewegung die Kehle durch. Ein leises Gurgeln war alles, was man hören konnte. Darauf bedacht keine unnötigen Geräusche zu verursachen, fing Sare den stürzenden Mann und ließ ihn langsam nach unten gleiten. Sare erschrak. Es war Fariktor, einer der Hauptmänner, die ihn, trotz der Tatsache das er ein Waldlore war, immer gut behandelt hatte. Vor lauter Schreck ließ er ihn fallen, was die Rüstung ein unschönes Scheppern entlockte. Verdammt! Sare überwand die Starre und nahm sich den Schlüsselbund aus den noch warmen Händen des Hauptmannes, denn hinter sich hörte er aufgeregte Stimmen die sich ihm deutlich näherten.. Er schlüpfte auf den Treppenabsatz auf der anderen Seite und verschloss das Tor. Gerade als er sich umdrehte sah er noch im Augenwinkel die ersten Fackeln den Korridor erreichen, den er eben verlassen hatte. Schnell hastete er die Treppe hinunter. In diesem Stockwerk erwarteten ihn keine Probleme, er stand wieder in einem halbdunklen Gang und sah, direkt neben der Treppe, die er gerade heruntergekommen war, ein weiteres Tor, das aber nur angelehnt war. Dahinter befand sich eine weitere Treppe, in das von Sare ersehnte Erdgeschoss. Er wischte den blutigen Dolch an seinem Gewand ab, versteckte ihn wieder in demselben und hastete ein weiteres mal hinunter. Dort waren die Gänge hell erleuchtet und Schilder wiesen in alle Richtungen. Nach kurzem umschauen, sah Sare das Schild auf dem in großen Lettern ‚Küche’ stand. Es zeigte nach rechts und sofort schlug er diesen Weg ein. Die Gänge waren wie leergefegt, Sare vermutete, dass sich alle Soldaten sich auf der Suche nach ihm in den oberen Etagen befanden. Nachdem er an einigen Türen vorbeigehastet war, sah er eine hellbraune Tür mit der Aufschrift ‚Küche – Zutritt nur für Personal’ Sare ignorierte den letzten Teil und riss die Tür auf, aus der ihm sofort der Duft von unzähligen Lebensmitteln entgegenschlug. Sare roch das Schweinefleisch gekocht wurde und betrat den unglaublich lauten Raum.



    Re: Die Legende der 4 Amulette

    Nemaklu - 07.11.2006, 12:55


    MUHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA... *hust, hust* haha...ha^^ :D



    Re: Die Legende der 4 Amulette

    Iphigenie - 07.11.2006, 20:37


    Ich find sie einfach zu geil!
    Du bist einfach genial schatz
    *dich eng umschlungen küsse*



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