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Die Sonne der Engel und Dämonen
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 Betreff des Beitrags: Hugins Kampf
BeitragVerfasst: 10.09.2006, 07:19 
Dieser Text ist von Riki, Hugin und wommy- ich nenne euch jetzt einfach bei euren alten namen- geschrieben worden und von mir nicht in unsere Geschichte übernommen worden, weil er nicht vollendet wurde.
Ich finde ihn lesenswert, vielleicht habt ihr einmal zeit, um ihn weiterzuschreiben.


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Verfasst: 10.09.2006, 07:19 


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BeitragVerfasst: 10.09.2006, 07:20 
Hugins Kampf


Ryuko: Dunkelheit... überall Dunkelheit.
//Wo bin ich? Wo zum Teufel bin ich?//
Sie versuchte sich zu bewegen, doch gab es nichts um Ryuko herum, worauf sie sich bewegen konnte. Sie fühlte nichts, gar nichts. Sie zwickte sich selbst in den Arm doch vernahm keinen Schmerz. Dann erinnerte sie sich an die Klippe.
//Ich bin tot. ich bin tot.//
Sie verstand nichts mehr, war vollkommen verwirrt.
//Sie sind Schuld... ja, warum haben sie mich nicht vor dem Todessprung bewahrt. Sie sind an allem Schuld... sie!//
Die Dunkelheit fras sich mehr und mehr in ihr Herz.
Es war nicht ihre Stimme, die ihr sagte, die anderen seien Schuld. Es war seine Stimme, seine.
Und dann verschwand ihr altes ich. Von nun an war ihr Name nicht mehr Ryuko. Von nun an würde ihr Name Todesengel lauten...
"Sie sind Schuld, sie haben mich sterben lassen..."
Dieser Gedanken fraß den letzten Rest des freundlichen Mädchens, das einmal Ryuko war auf, löschte ihn aus.
Ein dunkler Tunnel öffnete sich plötzlich vor ihr, an diesem Ende war ein Licht. Sie flog gerade zu auf das Licht zu und verließ den dunklen Wirbel.
Sie sah vor sich die Welt, in der sie gestorben war. Die dunkle Welt, in der Mithras gehaust hatte.
Sie sog das erste Mal seit einer Woche wieder die stickige Luft dieser dunklen Welt ein. Hier fühlte sie sich wohl.
Denn nun war sie kein Mensch mehr... von nun an war sie einer der gefürchteten Todesengel.
Sie hatte sich vollkommen verändert:
Schwarze Flügel ragten aus ihrem Rücken, das Smaragdgrün ihrer Augen war zu aggressivem Rot geworden, lange, spitze Fingernägel die eher an Klauen erinnerten zierten ihre bleichen, toten Hände, ein Stachelhalsband war um ihren Hals gebunden.
Sie fühlte nicht den Wind der an ihr vorbeizog, sie spürte nichts, gar nichts.
Sie war tot, doch war dies ein ungeahnter Vorteil... denn nun war sie die Herrin über Leben und Tod. Und tot würde bald ihre ganze Familie sein...
Mit eleganten Schritten trat Ryuko an die Klippe vor, auf der sie stand.
Sie sah hinab und erblickte Gerwynn, Sophie und ein anderes Mädchen, das sie nicht kannte an der Felsspalte, in die sie hinab gestürzt war.
Sie lächelte kalt, als sie sah, dass Hugin nicht bei ihnen war.
"Gut, dann muss ich mich wenigstens nicht mit denen rumschlagen, deren Tod mir nicht von Bedeutung ist. Ich werde ihn suchen, finden... und töten. Den Menschen, der mir zu Lebzeiten alle Hoffnung genommen hat. Alle Hoffnung darauf, dass meine Liebe zu ihm erwidert werden würde!"
Mit einem lauten, kreischenden Schrei, breitete sie die mächtigen nachtschwarzen Flügel aus und hob ab.
Sie würde ihn finden... und töten.

Dunkelheit, nichts als Dunkelheit um gab die Gestalt. Er sah sie nur schemenhaft. Sie schwebte in der Luft und war fast nackt, nur ein Fetzen umhüllte sie. Wer war sie? Plötzlich wandte sie sich ihm zu, ihr Gesicht war aber zum Boden gewandt, sodass er sie immer noch nicht erkennen konnte. Sie glitt auf ihn zu, immer schneller werdend breitete sie ihre Arme aus und mit einem Mal hob sie ihren Kopf. Er schrie auf. Es war Ryuko. Ihr Gesicht war hasserfüllt, sie brüllte ihm etwas entgegen, doch er verstand sie nicht. Er war wie taub. Nun raste sie auf ihn zu, er wollte die Arme hochreißen, schaffte es aber nicht. Es war wie als ob ihn jemand festhalten würde. Immer heftiger schlug er um sich, doch seine Arme bewegten sich nicht.
Plötzlich fühlte er einen Schlag im Gesicht und hörte eine Stimme: "Wach auf, das ist nichts weiter als ein Traum, wach auf."
Stöhnend öffnete Hugin die Augen und hob den Kopf. Langsam musterte er seine Umgebung und den Mann der neben ihm auf einem Lehnstuhl saß. Er selbst lag auf einem kleinen Bett, dessen Laken und Bezug blütenweiß waren. Es stand in einem geräumigen Raum, der allem Anschein nach unter der Erde lag. "Wo bin ich? Wer bist du?"
"Mein Name ist Cherub und du bist hier in meinem Bescheidenen Heim." erwiderte der Mann lächelnd. Er war ziemlich groß. Hugin schätzte ihn auf etwa 50 Jahre, doch später sollte sich herrausstellen, daß er damit völlig falsch lag.
"Hier, iss dass. Danach werd ich dir deine Fragen beantworten, du hast bestimmt einige.".
Cherub reichte ihm eine dampfende Schale, die mit heißer Suppe gefüllt war. Hugin begann hastig mit einem Löffel die Suppe zu verschlingen, doch die Strafe folgte sofort. Er verbrannte sich die Zunge. Hustend wartete er einen Moment bevor er weiter aß. Einige Minuten später hatte er aufgegessen und die Schale zurück an den Mann gereicht.
"Also, was willst du wissen?" fragte Cherub.
"Was ist passiert? Warum bin ich hier? Was war das für ein Traum vorhin?"
"Was passiert ist kann ich dir nicht sagen, du lagst vor 5 Tagen draußen am Waldrand. Ich hab dich hierher gebracht, nachdem du dich nicht geregt hast. Ich dachte erst du wärst tot, doch du hast noch geatmet. Seit dem du hier bist hast du im Schlaf geredet, dich hin und her gedreht und auch geschrieen", erwiderte sein Retter. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Ich werde dir jetzt etwas erzählen. Ich möchte daß du mir gut zuhörst und keine Fragen stellst. Ich war vor langer Zeit ein Todesengel. Todesengel sind seltsame Gestalten, sie haben weder körperliches noch seelisches Empfinden, kein Blut und können auch nicht sterben. Wie alt schätzt du mich? 40? 50? ich bin viel älter, ich bin 234 Jahre alt. 184 Jahre bin ich als Todesengel umhergezogen."
Er schwieg einen Moment, dann fuhr er fort: "Das in deinem Traum muss jemand sein, der dich liebt und sich deshalb umgebracht hat!""Ryu", entfuhr es Hugin.
"Heißt sie so? Behalte ihren Namen unbedingt im Gedächtnis, denn du wirst sie aus ihrem Dasein erlösen. Ich werde dich begleiten und dir zur Seite stehen. Doch im entscheidenden Augenblick musst du es alleine schaffen. Und nun komm, wir
habe einiges vorzubereiten."
Ryuko: So, ich denke es wird Zeit sie spüren zu lassen, dass ich lebe...
Sie sandte darauf hin durch Telepathie eine Nachricht an Gerwynn... mit Hilfe dunkler Schwingungen...
Ryuko landete geschmeidig auf einem Felsplato.
//Mir fällt da gerade etwas ein...//
Sie holte aus einem Beutel an ihrem Gürtel eine kleine Flasche heraus.
//Das Wasser des Lebens!//
Sie wusste erst nicht was sie nun noch damit anstellen sollte, doch dann kam ihr ein Gedanke:
//Shadi!//
Sie nahm das Wasser wieder zurück in die Tasche.
Mit einem Finger zeichnete sie ein Pentagramm auf den erdigen Boden.
Dann nahm sie die Flasche wieder zur Hand, trat in den Kreis und sprach mit erhobener Stimme:
"Ich rufe hiermit die Geister der Natur an! Unterstellt mir eure Macht und lasst die heiligen Götter wieder von den Toten zurückkehren!"
Mit einem Mal begann das Pentagramm bläulich zu leuchten Der Glanz wurde immer heftiger als sich auf einmal Umrisse von Bestienartigen Wesen auf dem Boden abzeichneten.
Ryuko stieg schnell aus dem Kreis, denn schon wenige Sekunden später erhoben sich mehrere Drachen aus dem Kreis. Alle stoben sie in die vier Himmelsrichtungen davon, als sich ein Portal am Himmel öffnete, welches das Schloss zeigte.
Die Drachen flogen darauf zu und als sie alle darin waren verschwand es wieder.
//Ihr seit alle frei... bis auf einer von euch.// dachte sie und trat an den Kreis heran. Nun erhob sich eine nach schwarze Drachin daraus, ihre Augen leuchteten f
euerrot.
"Willkommen zurück, Shadowna!" meinte Ryuko als die Drachin einen trumphierenden Schrei ausstieß.
Shadowna sollte nicht das einzige Wesen bleiben, dass sich aus den Schatten erhob.
Das Portal aus dem die mächtige Drachin sich erhoben hatte war noch nicht geschlossen.
Zuerst verstand Ryuko nicht, warum dem so war, doch bald sollte sie begreifen.
Nach einiger Zeit hörte sie plötzlich ein lautes Knurren aus dem Kreis herraus.
Angriffsbereit wich sie zurück.
//Was zum...?//
Doch da sprang auch schon ein Wesen aus dem leuchtenden Kreis heraus, der sofort danach erlösch und blieb vor Ryuko stehen.
Das Mädchen erschrak gewaltig, als sie erkannte was da vor ihr stand. Das Wesen war ein sogenannter "Einköpfiger Höllenhund", ein Zerberus, der anstatt drei Köpfen nur einen hatte. Doch dies war wahrhaftig nicht die erste Begegnung die Ryuko mit einem solche hatte. Im Gegenteil, dieser Höllenhund hier war ihr sogar äußerst vertraut.
"Ray... Rayearth?" fragte sie verwirrt.
Der Hund gab nur ein zustimmendes Knurren von sich.
Die Erinnerungen schossen in Ryuko empor, zu dem Tag zurück an dem sie diesem Wesen das aller erste mal begegnet war...
Es war ein wunderschöner Tag gewesen und Ryuko war mit ihrem damaligen Höllenhund Welpen hinaus in den Wald gewandert. Sie erkundete gerne die Wälder rund um die Burg Drachenstein. Damals war sie genau 7 Jahre alt gewesen.
"Was für ein wunderschöner Tag heute ist, nicht wahr Rayearth?" fragte sie den Welpen der bellend an ihrer Seite hin und her sprang.
Sie lächelte während sie dem kleinen Hund zu sah.
Sie setzten sich in den Schatten eines Baumes und betrachteten die vorbei ziehenden Wolken.
Ryuko merkte jedoch, dass die Müdigkeit immer immer mehr auf ihre Augenlieder drückte bis sie endlich einschlief.

Einige Stunden später erwachte Ryuko von dem lauten Gebell des Welpen.
"Ray, was ist los?!" hatte sie gerufen, als sie bemerkte, dass der Wind laut durch die Bäume pfiff.
"Oh nein, ein Sturm! Rayearth, los, wir müssen so schnell wie möglich nach Hause!"
Da es bereits dämmerte war es jedoch äußerst schwer geworden den Weg nach Hause zu finden und so kam es wie es kommen musste: Ryuko und Rayearth verliefen sich in dem großen Wald.
Nun rannten beide nur noch, wollten nur noch eines: zurück zum warmen, gemütlichen Schloss.
Sie rannten als sei ein Drachen hinter ihnen her doch dann passierte es:
Als beide gerade an einer Schlucht entlang rannten schlug ein Blitz in einen Baum neben ihnen ein. Vor schreck fiel Ryuko hin und konnte sich nur mit sehr viel Glück an einer Baumwurzel festhalten, doch Rayearth fand keinen Halt. Wehrlos stürzte der kleine Welpe über die Klippe und in die Schlucht hinab.
"Nein, Rayearth!!!" schrie Ryuko, doch es war zu spät. Nach einigen Sekunden war das verzweifelte Jaulen des Höllenhundes nicht mehr zu hören.
Tränen rannen Ryuko über die Wangen, sie konnte nicht fassen was eben geschehen war.
Dann hörte sie das Rauschen von Flügeln und nur wenige Sekunden später landete ihr Vater auf seinem Drachen neben ihr, hob sie auf die Flugechse und flog mit ihr zurück zum Schloss.
Wenige Wochen nach diesem Ereignis hatte Ryuko dann Shadowna zugewiesen bekommen und sie seit dem immer beduddelt wo sie nur konnte, dies war auch der Grund für ihre Sorge als sie von der Seeschlange verletzt worden war.
Diese Sache machte es für Ryuko unbegreiflich, warum Rayearth nun vor ihr stand. Doch es war ihr egal. Glücklich umarmte sie den Zerberus der leise vor sich hin knurrte. Rayearth brummte behaglich als seine Ehemalige Besitzerin ihn umarmte.
"So trifft man sich wieder Ryuko."
"Ja, endlich habe ich dich wieder Ray." erwiderte sie dem Höllenhund.
"Seit meinem Tod damals warte ich auf diesen Tag. Ich habe es voraus gesehen, ich sah, dass du der Todesengel werden würdest.
Nun denn ich sah ebefalls, dass dich großer Kummer betrübt. Wegen diesem jungen Mann nehme ich mal stark an. Wer dir etwas zur Leide tut bekommt es mit mir zu tun!"
Rayearth stieß ein lautes Knurren aus.
Ryuko nickte ihm nur zustimmend zu.
Cherub hatte die Sachen die sie benötigten in Satteltaschen gepackt. Proviant, Decken und Kleidung führten sie mit sich. Es war auch ein Bündel dabei von dem Hugin nicht wusste was es enthielt, aber Cherub wollte es ihm nicht sagen. Ebenso hatte Hugin seinen Dolch und seinen Bogen wiedererhalten, zu seiner Überraschung waren sie auf Hochglanz poliert und sahen wie neu aus.
Es war der dritte Tag ihrer Reise. Die beiden hatten ihr Lager an einer kleinen Quelle aufgeschlagen, die munter vor sich hin plätscherte. Schweigend saßen sie nebeneinander an einen Felsbrocken gelehnt und lauschten den Geräuschen um sie herum.
Plötzlich stand Cherub auf und verschwand in Richtung der Pferde, wo sie ihre Taschen aufbewahrten.. Ein paar Minuten später tauchte er wieder auf und rief Hugin zu: "Fang!"
Ruckartig fuhr dieser hoch und griff instinktiv nach dem Gegenstand der ihm entgegenkam. Es war ein Schwert.
Überrascht schaute Hugin zu Cherub und sah ihn fragend an.
"Ich möchte dass du lernst, dich mit dem Schwert zu verteidigen. Mit Bogen und Dolch allein bist du zwar schon gut geschützt, aber es gibt Gegner denen bist du ohne Schwert hilflos ausgeliefert. Los zeig mir was du kannst!"
Mit diesen Worten griff er Hugin an. Dieser parierte den ersten Schlag und versuchte sich in eine günstigere Stellung zu bringen. Doch schon nach ein paar Hieben Cherubs wurde ihm das Schwert aus der hand geschleudert und Cherub setzte ihm sein Schwert an die Kehle.
"An deiner Technik müssen wir noch feilen", stellte Cherub trocken fest und lies sein Schwert sinken.
Grummeln bückte Hugin sich nach seiner Waffe und nahm wieder die Kampfhaltung ein, doch Cherub winkte ab.
"Lass uns für heute aufhören. Ich bin müde und du sicherlich auch. Von nun an werden wir jeden Abend eine Stunde lang üben."
In den nächsten Tagen machte Hugin schnell Fortschritte und auch sein Körperbau veränderte sich, er wurde muskolöser. Doch je mehr Tage verstrivhen, desto mehr wusste er das es bald soweit war. Bald würde er Ryu wiederseh. Aber er wusste immer noch nicht wie er sie erlösen konnte.
Hugin:
Zwei Wochen später erreichten sie ihr Ziel. Vor einigen Tagen hatten sie schon den Rand des Moores erreich, in dessen Mitte sie sich nun befanden. Bei ihrer Ankunft hatte sich Hugin erstaunt umgesehn. Es war wie eine Insel, diese maß knapp 500 Schritte im Durchmesser und war von einem dichten Waldgürtel umgeben. Im Zentrum stand ein riesiger Obelisk.
Hugin schlenderte am Waldrand entlang, er wollte die Umgebung ein wenig erkunden. Außerdem hatte er nichts zu tun. Während er sich in Richtung des Obelisken wandte schweiften seine Gedanken ab.
'Wo mag Ryu wohl jetzt sein. Was werde ich tun müssen wenn ich auf sie treffe? Und vor allem warum ist sie das was sie jetzt ist?'
Plötzlich sah er ein Bild vor sich. Es war Ryu. Sie sprach mit jemanden, der kleiner war als sie. Wer oder was es war konnte Hugin nicht erkennen.
Doch er hatte vorerst keine Gelegenheit darüber nachzudenken, denn Cherub rief ihn zum Essen
Ryuko spürte etwas, wie eine Art Windstoß, nur intensiver, denn es war nur in ihrem Geist.
"Rayearth, Shadowna, wir müssen los." meinte sie wie apathisch.
"Warum, was ist los?" fragte die Drachin nach.
"Er ist nicht mehr allzu weit weg... bald werden wir aufeinander treffen... sehr bald..."
Shadowna sah ihre Herrin nur gebannt an.
"Du meinst Hugin?"
"Natürlich meine ich Hugin, wen denn sonst du Intelligenzbestie?" fuhr sie aufeinmal herum und schnauzte die Flugechse wütend an.
Dieser erwiderte darauf hin mit einem lauten Brüllen.
"Ich kann nichts für deine Launen, verstanden?"
Ryuko zuckte zusammen. Doch nicht lange: Dann wandte sie ihre glutroten Augen der Drachin entschlossen zu.
Sie hob ihre Hand, deren Fläche rot leuchtete, genau wie das Amulett um ihren Hals.
Cherub wollte schon sein Schwert packen um nach Hugin zu suchen da dieser noch nicht zum Essen erschienen ist, obwohl er ihn schon vor einiger Zeit gerufen hat, doch in diesem Moment kommt Hugin aus der Dunkelheit des Moores angeschlendert.
„Schön das du auch endlich auftauchst, dann können wir ja endlich essen, ich hab ziemlichen Hunger“, begrüßte Cherub Hugin.
Cherub verschlang sein Essen sehr schnell und machte einen nervösen Eindruck als wollte er etwas loswerden, aber wüsste nicht wie er anfangen soll. Aber schließlich begann er doch, wenn auch etwas zäh:„ Du hast mich schon oft gefragt wie ich zum Todesengel wurde und immer habe ich die auf später verwiesen, aber jetzt wo wir so kurz vorm Ziel unserer Reise stehen, halte ich es für angebracht, dass du es erfährst.
Also alles begann vor 213 Jahren, damals war ich 21 und stand kurz vor meiner Krönung. Ja ich war König dieses Reiches, allerdings nur ein knappes Jahrzehnt, danach, als ich gestorben bin, übernahm ein anders Adelsgeschlecht den Thron. Was mit ihnen geschah kann ich dir nicht sagen, aber vielleicht weist du ja mehr als ich. Aber jetzt zurück zu meiner Geschichte. Es war Tradition, dass jeder Prinz verheiratet sein musste, bevor er König werden konnte, doch die Frau die ich heiraten wollte war unteren Standes und mein Vater hat diese Liebe verboten. Deshalb suchte er die Braut aus, es war ein bezauberndes Mädchen aus dem hohen Norden mit einflussreichen Vorfahren. Mit der Zeit lernte ich sie zu lieben, jedoch reichte es nicht für Kinder. Denn schon nach 3 Jahren verstarb sie. Ich war am Boden zerstört. Aber ich raffte mich wieder auf, „ mit 25 Jahren kann das Leben doch noch nicht vorbei sein“, sagte ich zu mir. Ich regierte sieben Jahre weiter ohne das sich etwas änderte, doch wie das Schicksal es wollte traf ich sieben Jahre nach dem grausamen Tod meiner Frau, eine neue wunderschöne Frau namens Alyna in die ich mich verliebte, obwohl sie gerade erst 17 Jahre alt war. Aber es sollte mal wieder alles anders kommen, als ich es vermutete, denn wie ein weiser Mann mir mal sagte:„ Das Leben ist eines der härtesten!“
Und das traf es in diesem Fall ziemlich genau. Denn mein Vater hatte ganz andere Pläne geschmiedet, er wollte mich mit der Prinzessin eines Nachbarlandes verheiraten um so das Reich zu vergrößern. Das alles wäre eventuell noch ertragbar gewesen, aber nicht was ich dann feststellen musste. Die Frau die ich heiraten sollte war zum einen mit 37, fünf Jahre älter als ich, und zum zweiten hatte sie mit 20 eine Tochter bekommen. Was fällt dir dabei auf? Ach was soll dir schon auffallen, darauf kannst du nicht kommen. Nun ja wenn sie mit 20 eine Tochter bekommen hat und jetzt 37 ist, dann ist folglich die Tochter 17. Dein Blick sagt mir das du es verstanden hast. Ja, ihre Tochter war die Frau die ich liebte, meine Stieftochter. Der Schmerz dieser Erkenntnis, dass ich wieder eine Frau die ich liebte, verloren hatte, traf mich so hart und unvorbereitet das ich mir in der Nacht meines 33 Geburtstags das Leben nahm.
Daraufhin musste ich, wie du weist, 184 Jahre als Todesengel verbringen. Doch war damit mein Leiden noch lange nicht beendet. Zwischen mir und Alyna wurde ein Bann geschmiedet, der bewirkte, dass sie solange ewiges Leben erhält, bis ich von ihr, meiner letzten Liebe, befreit werde. Sie alterte zwar, jedoch um vieles langsamer als es normal gewesen wäre. Das hatte zur Folge, dass sie von den Menschen für eine Hexe gehalten wurde. Sie war eine Geächtete, wurde verfolgt und aus ihrer Heimat vertrieben. Sie verbrachte ihr Leben damit Studien darüber anzustellen was mit mir geschah und wie sie mich finden konnte. Nach sehr sehr langer Zeit fand sie endlich die Lösung, zu der komme ich aber später.
Sie hatte es also nach 184 Jahren tatsächlich geschafft mich aus meinem Dasein als Todesengel zu befreien. Jedoch musste sie einen hohen Preis dafür bezahlen, denn in den 184 Jahren bin ich zwar nicht gealtert, sie aber schon und mit meiner Befreiung wurde der Bann gelöst der ihr ewiges Leben gab. Sie starb in meinen Armen und ich verlor zum dritten mal die Frau die ich liebte. Genau in diesem Moment stellte ich fest was meine unüberlegte Verzweiflungstat damals bewirkt hatte, mein Leiden wurde keineswegs weniger, im Gegenteil es wurde noch schlimmer. Ich begrub Alyna an Ort und Stelle und begab mich auf die Reise in den entferntesten Winkel der mir bekannt war, dort wo ich dich fand. Das ist jetzt 17 Jahre her. Also ich dort ankam, brauchte ich drei ganze Jahre um mein Haus tief unter der Erde auszuheben. Danach sammelte ich viele verschieden Informationen, zum Beispiel über Todesengel. Aber auch über Kräuter um Tränke herstellen zu können, ebenso betreibe ich auch intensive Kampfstudien, vor allem im Tierreich und übe mich selbst im Schwertkampf und Bogenschießen und dieses Wissen habe ich versucht an dich weiter zu geben und ich werde es auch weiterhin versuchen.
"Ich würde mir gut überlegen mit wem ich mich anlege Shadowna!" rief Ryuko noch, dann ließ sie eine Energiekugel aus ihrer Handfläche stoßen, die direkt auf Shadowna zuraste. Der glühendrote Feuerball traf die Drachin am Halsansatz.
Sie stieß ein lautes, gequältes Brüllen aus und ihr knickten die Beine weg.
Einige Sekunden lang sie nur so da und schnaufte, dann trat Ryuko neben sie.
"Ich denke du hast mich nun verstanden nicht wahr?"
Shadowna blickte hinauf in die Augen ihrer Herrin. Doch auch sie hatte sich verändert, auch in ihr waren die Aggressionen gewachsen. Und deswegen wirbelte sie auf einmal herum und schnappte mit ihren riesigen Fangzähnen nach dem Todesengel.
Doch Riko war schnell genug und konnte ausweichen, indem sie sich vom Boden abstieß und in die Luft stieg.
"Was fällt dir ein?!"
"Ich hatte mich einst verpflichtet dir zur Seite zu stehen! Und das tue ich nun, du bist vom allen guten Geistern verlassen Ryuko! Wage es nie mehr mich anzugreifen oder ich werde nicht nur nach dir schnappen, das nächste Mal beise ich zu!" brüllte ihr die Flugechse entgegen.
Ryuko betrachtete die Entschlossenheit der Drachin fasziniert.
//Bis nach dem Kampf kann ich ihr das noch durchgehen lassen... danach ist sie so wie so nutzlos für mich...//
Nach einiger Zeit meinte sie:
"Gut, lassen wir das. Es bringt so wie so nichts wenn wir uns streiten. Das sollte zwischen Reiter und Drachin nicht sein."
Sie machte eine Pause bevor sie dann fortfuhr.
"Nun gut, wir werden uns Hugin schnappen. Koste es was es wolle!"
Dann sandte sie ihre Gedanken aus, so stark wie noch niemals zuvor seit sie ein Todesengel war.
Ihre Gedanken glitten über die Ebenen dahin, bis sie das fanden was sie suchten.
Ryuko vergewisserte sich, dass Gerwynn und der Rest ihrer ehemaligen Familie mit anderen Dingen beschäftigt waren.
//Gut, und mein lieber Cousin?//
Da trafen ihre Gedanken auf Hugin. Doch er war nicht allein. Ihn begleitete jemand, und Ryuko spürte ganz eindeutig, dass dieser jemand ebenfalls einmal die Dunkelheit zu spüren bekommen hatte.
//Wer zum Teufel ist das?! In ihm spüre ich die starken Narben der Finsternis, wer ist es?!//
Da merkte sie, dass Rayearth neben ihr wütend zu knurren begann.
Rayearth knurrte immer lauter, er war mehr als wütend.
"Das ist er, das ist der der als erster die Dunkelheit spürte."
"Was meinst du Ray?" fragte Ryuko nach.
"Es ist so... als ich damals die Klippe hinab stürzte, viel ich durch deine Trauer in ein Weltentor."
"Was?!"
"Schau. Du warst vollkommen verzweifelt als ich sterbe und deine Kräfte waren schon immer sehr stark, darum trugst du auch den Drachenstern. Dein Vater bedachte zwar, dass er dir helfen würde deine Kräfte zu kontrollieren, dich er dachte nicht daran, dass das Amulett selbst auch magische Kräfte besaß. Erinnere dich, es ist nicht das erste Mal, du kamst in die Welt der Finsternis, zusammen mit deinem Bruder Blacky, alleine durch die Kraft des Amulettes.
Und in diesem Moment, als ich fiel, da wurde durch deine Trauer das Portal zwischen unserer Welt und dem Totenreich aufgerissen. Darum starb ich auch nicht im eigentlichen Sinn. Viel mehr... begann ich ein neues Leben. Ein Leben als ein Wesen, das nicht sterben konnte. Ich wanderte durch die andere Welt, bis ich schließlich auf diesem Mann traf der bei Hugin ist: Sein Name ist Cherub und er war ebenfalls einmal ein Todesengel. Doch durch die Liebe zu seiner Frau konnte er irgendwie erlöst werden. Du musst dich in Acht nehmen Ryuko, jetzt willst du Hugin noch töten, vielleicht verlierst du diesem Willen, wenn du ihm gegenüber trittst."
Immer noch knurrend sah Rayearth dasselbe, was auch Ryuko in Gedanken verfolgte, die Unterhaltung zwischen Hugin und Cherub.
Erstaunt blickte sie die Höllenhündin an.
"Das heißt also Hugin hat sich unterstützung von einem ehemaligen Todesengel geholt. Wie erbärmlich."
Sie grinste böse.
"Nun ja, er kann eine ganze Armee von alten Todesengeln holen, ich halte die Kraft des Drachensternes in den Händen. Sie können es unmöglich mit mir aufnehmen.
Shadowna, Rayearth, los folgt mir im Abstand von einer Meile... wir greifen an." meinte sie nur kurz bevor sie die mächtigen, schwarzen Flügel ausbreitete und in den Himmel stieß.
Sie rauschte über das Land. Bald, sehr bald würde sie auf Hugin treffen... und ihn und Cherub töten.
Hugin hatte schweigend zugehört und schwieg auch noch einige Zeit nachdem Cherub geendet hatte. Er musste es erst verarbeiten.
Hugin betrachte Cherub der sich am Feuer zu schaffen machte, damit dieses nicht ausging. Danach wanderte sein Blick über die Ebene und hinauf in den Himmel.
"as ist das?" rief er.
Der Himmel begann, sich vom Norden her zu verdunkeln und ein leichter Wind kam auf.
Cherubs einziger Kommentar war: „Lasst die Spiele beginnen!“ Sofort wurde Hugin klar was das zu bedeuten hatte, Sie war auf dem weg hierher, das Mädchen das er so sehr liebte und das er auf jeden Fall befreien musste, aber wie? Cherub hatte es ihm immer noch nicht gesagt, jetzt wurde es so langsam Zeit. Die Dunkelheit die das reine Böse ausstrahlt kam immer näher, aber keiner von den beiden rührte sich, es war auch windstill und totenstill, als würde es kein Leben mehr in dieser Welt geben. Doch weder Cherub noch Hugin bemerkten das, sie starrten viel zu gespannt auf die Gefahr die sie langsam einhüllte.
Trotzdem Hugin völlig aufgeregt war, war seine Stimme ganz ruhig, als er fragte: "Wie kann ich sie befreien?"

Cherub sah erst zum Horizont, wo man jetzt schon den winzigen Umriss des Todengels erkannte und dann zu Hugin der immer noch nach Norden starrte. Schließlich antwortete er zögernd: „Ich hab viel gelesen und geforscht, aber das einzige was ich erfahren konnte, war, dass die Befreiung jedes Mal anders abläuft und stark variieren kann. Doch wird in fast allen Schriften, welche nicht sehr zahlreich sind, immer folgender Satz erwähnt: 'Wolle nur einerlei, aber das von Herzen!' Mehr kann ich dir nicht sagen, nimm dir den Satz zu Herzen und denke immer daran was du willst.“
Dann schwiegen sie wieder.
Mit schnellen Flügelschlägen näherte sich Ryuko ihren Feinden. Abrupt blieb sie in der Luft stehen.
Sie schwebte über ihnen, Unheil verkündend und sah auf sie hinab, sagt nichts, sah ihnen nur in die Augen.
Rayearth blieb unter ihr am Boden schlitternd stehen und Shadowna bremste neben ihr in der Luft ab.
Sie knurrte wütend.
Wut und Enttäuschung machten sich in Ryuko breit, während sie auf Hugin hinab blickte.
Endlich würde sie ihre Rache bekommen, endlich würde sie ihm alles zurück zahlen können.
Er hatte sich immer nur für diese Akemi interessiert, niemals hatte er sie nur annähernd beachtet, außer es ging um das Drachenfliegen und, dass er wieder heil herunter kam.
Sie brauchte einige Sekunden bis sie die ersten Worte heraus brachte.
"So sieht man sich wieder, was, Cousin?"
"Ryu..." setzte Hugin an, doch Cherub hielt ihm eine Hand vor den Mund.
Ohne Erklärung trat er nach vorne und sprach:
"Du begreifst nicht, zu was du geworden bist, oder? Du bist ein Wesen der Finsternis und des Verderbens, etwas, das niemand sein will. Ich weiß wovon ich spreche, ich wurde ebenfalls ein Todesengel, nachdem ich den Menschen verlor, den ich mehr als alles andere liebte. Doch siehst du denn nicht, dass sich seine Gefühle für dich geändert haben, dass er eingesehen hat, dass er falsch war, was er tat?"
"Halt den Mund." fuhr ihm Ryuko dazwischen.
"Du, du verstehst nichts, gar nichts. Meine dwegen kann er mich nun lieben so viel er will, das einzige was ich will ist Rache, und sonst nichts. Er wird am eigenen lieb erfahren wie es ist, dem, den man liebt egal zu sein."
Wütend blickte sie diesen törichten, alten Mann und den, der jetzt auf einmal, da sie ihn töten wollte, ihn sie verliebt sein sollte, an.
Sie streckte einen Arm aus und sagte:
"Shadowna, Rayearth. Los, schnappt sie euch!"
Die beiden Männer konnten gar nicht so schnell schauen, so schnell waren die beiden Bestien schon nach vorne geprescht und begannen sich auf die beiden zu stürtzen.
Shadowna griff Hugin an, es hatte ihr von Anfang an gestuncken, was er auch ihrer Reiterin gemacht hatte, was er zugelassen hatte, und Rayearth konnte es so wie so nicht leiden, wenn Leute sich in Dinge einmischten die sie nichts angingen und das war bei Cherub der Fall.
Hugin zog noch rechtzeitig sein Schwert und sprang dann zur Seite, sodass Shadowna zuerst mit dem Kiefer auf den Boden donnerte und sich dabei die untere Kieferseite leicht aufriss. Wütend sprang sie wieder auf und hielt im Staub ausschau nach ihrem Gegner.
Rayearth lief im Kreis um Cherub herum, während er ihn fixierte.
"Dein Fleisch wird mir schmecken, Menschenwesen."
"Das kann man von deinem nicht behaupten du altes, verottetes Scheusaal." gab Cherub ruhig zurück, doch in genau diesem Moment sprang der Höllenhund nach vorne und biss in die Klinge, die ihm der alte Mann entgegenhielt.
"Es mag nichts mit mir zu tun haben, aber ich lasse nicht zu, dass noch ein Mensch dem Fluch des Todesengels verfällt!"
"Dann werde ich dich töten!"
Rayearth ließ das Schwert los, sprang nach hinten und setzte erneut zum Angriff an.
Shadowna hatte Hugin wieder entdeckt und ließ nun einen Feuerball auf ihn zusausen, der sein Ziel jedoch verfehlte. Hugin war durch das Training unglaublich schnell geworden.
Ryuko beobachtete alles aus der Luft, seelenruhig in sich hineingrinsend.


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