Die islamische Ehe

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    Re: Die islamische Ehe

    nasrallah - 10.09.2006, 01:56

    Die islamische Ehe




    Der Heilige Prophet Muhammad, Frieden und Segnungen Allahs seinen auf ihm, sagte: „Wer nicht heiratet, ist nicht von mir.“ (Ibn Majah)

    Allah verbietet im Heiligen Qur-ân ausdrücklich das Mönchstum; Zölibat und Single-Dasein sind dem Islam fremd. Indes werden Ehen im Islam nicht durch Zufall oder Augenschein geschlossen, sondern die Eltern halten gemeinsam mit ihren heiratsfähigen Kindern nach geeigneten Partnern Ausschau. Braut und Bräutigam müssen aus freiem Willen ihre Zustimmung zu einer Ehe geben. (Hadith Musnad Imam Angam) Zwangsheirat ist ausdrücklich verboten. Intime Kontakte sind vor und natürlich auch außerhalb der Ehe verboten. Meint man, ein geeignetes Paar gefunden zu haben, werden Treffen zwischen den Familien arrangiert, und es beginnt eine Phase des intensiven Gebets (dem Isthikhara-Gebet in den Worten des Heiligen Propheten saw), durch das die Partner und ihre Verwandten, oftmals auch spirituell hochstehende Freunde, ein Zeichen von Allah erflehen, ob eine mögliche Ehe glücklich werden wird. Der Heilige Prophet hatte gesagt, dass wegen der Schönheit, der Abstammung, des Geldes oder der Frömmigkeit geheiratet wird, Muslime aber sollten den Partner wegen dessen Frömmigkeit wählen. (Hadith Muslim) Sind die Partner nach einer gewissen Zeit (mindestens 14 Tage) mit dem, was ihnen vom Himmel zuteil wurde (mag es ein Traum sein oder auch nur innere Sicherheit) zufrieden, steht der Heirat nichts mehr im Wege. Die Trauung (Nikah) wird in der Moschee vollzogen (in Deutschland geht ihr die standesamtliche Heirat voraus), anschließend (oder auch erst nach einiger Zeit) wird die Eheschließung durch die Rukstana (Heimholung der Braut) vollzogen. Ihr folgt das öffentliche Fest der Walima. Der Ehemann ist verpflichtet, seiner Frau eine Morgengabe (Mahr) in Höhe von etwa sechs Monatseinkommen zu ihrer eigenen, freien Verfügung zu geben. Er hat im Islam zudem die Pflicht, seine Familie zu ernähren und zu versorgen. Arbeitet seine Frau (was sie nur mit der Zustimmung ihres Mannes tun sollte), steht ihr das verdiente Geld zu, ohne dass sie verpflichtet wäre, davon etwas abzugeben.

    Die Ehefrau hat die Pflicht, das gemeinsame Haus zu einer Stätte des Friedens zu machen (30:22), ihrem Ehemann in allem, was nicht dem Islam widerspricht, zu gehorchen, seine Geheimnisse zu wahren, auch in Krisensituationen seine Schwächen nicht nach außen zu tragen (4:35) und die Kinder nach besten Kräften zum Guten zu erziehen.

    Allah sagt im Heiligen Qur-ân, dass er zwischen die Eheleute Zärtlichkeit gesetzt hat. (30:22) Es heißt ausdrücklich, dass die Frau dem Manne ein Gewand ist und der Mann der Frau ein Gewand ist. (2:188) Das bedeutet, dass, wie es ein Gewand tut, man einander Schutz vor Kälte und Hitze geben und aneinander Schönheit, Freude und Frieden finden soll. Allah ermahnt im Heiligen Qur-ân die Männer, dass jemand, dem an seiner Frau etwas nicht gefällt, nach denken soll, denn vielleicht hat Allah gerade in das, was nicht seine Zuneigung sieht, viel Gutes gelegt. (4:20)

    Der Ehemann ist nicht nur verpflichtet, für das Wohl seiner Frau zu sorgen, er hat laut dem Heiligen Qur-ân auch nicht das Recht, sie roh oder unfreundlich zu behandeln. (30:22) Wie Allah einmal dem Verheißenen Messias und Mahdi des Islam, Hazrat Mirza Ghulam Ahmad, Frieden sei auf ihm, offenbarte, ist sie nicht seine Dienerin, sondern seine Gefährtin. (Tazkirah) Er hat somit kein Recht darauf, sich bedienen zu lassen und der Vorzug seiner Männlichkeit, der sich in einer bestimmten körperlichen Stärke manifestiert, gibt ihm nicht das Recht zu machohaftem oder paschahaftem Verhalten.

    Gerade die Ehe dient dazu durch Selbstüberwindung zu reifen, was bedeutet, dass im Durchsetzen egoistischer Interessen und dem Ausbeuten des anderen niemals ein Ziel gesehen werden darf. Die Ehe soll erfüllt sein vom Bestreben, dem Partner zu helfen und die Liebe zu ihm ständig wachsen zu lassen. Das bedingt, dass man vor der Schönheit anderer die Augen verschließen soll und nicht durch Flirts o. ä. dem Ehebruch auch nur nahen darf, wie der Heilige Qur-ân fordert. (17:33)

    Anstatt sich bedienen zu lassen, soll man sich bemühen, dem anderen zu dienen und eine hohe Stufe der Selbstlosigkeit zu erlangen. Der Heilige Qur-ân gibt uns dazu das Gebet:

    „O Allah, gewähre uns an unseren Ehepartnern und Kindern Augentrost und mache sie und uns zu einem Vorbild für die Rechtschaffenen.“ (25:75) Konflikte sollen in Ruhe und Geduld, durch Gebet und Gespräch ausgetragen werden. Der Heilige Prophet saw hat besonders die Männer aufgefordert, sehr oft Allah um Vergebung zu bitten und gesagt, dass mit jedem solchen Gebet Allah ihren Frauen eine Segnung gewährt, was die innige Verbundenheit zwischen den Eheleuten beschreibt.

    Wird dennoch in Erwägung gezogen, sich scheiden zu lassen (was Frau und Mann zusteht und nicht durch das dreimalige Aussprechen einer Formel geschehen kann, wie der Heilige Prophet saw klarstellte), sollen Bemühungen angestrengt werden, mit Hilfe von Verwandten und Freunden eine Wiedervereinigung zu erzielen. Scheitert das, setzt das im Heiligen Qur-ân beschriebene neunmonatige Scheidungsverfahren ein, falls der Mann die Trennung wünscht. (2:228ff.) Dem Scheidungsbegehren einer Frau kann indes sofort von einem Richter zugestimmt werden. Mann und Frau sollen sich aber bewusst sein, dass, wie der Prophet sagte, von allen erlaubten Dingen die Scheidung das ist, was in den Augen Allahs am hassenswertesten ist. (Abu Dawud) Die Ehe soll daher nicht als auf das Erdenleben beschränkt angesehen werden, denn sie ist auch für die Ewigkeit, das Leben nach dem Tode, bestimmt. Unter Umständen, etwa, wenn durch Krieg viele Frauen Witwen geworden und ihnen und den Waisenkindern eine Familie fehlt, ist es dem Mann erlaubt, mehrere (bis zu vier gleichzeitig) Frauen zu heiraten, aber nur, wenn er in der Lage ist, zwischen ihnen vollkommene Gerechtigkeit walten zu lassen. (4:4) Die Ehe einer Frau mit mehreren Männern wäre jedoch eine extreme Belastung, wenn die Frau fortwährend von denselben Mann schwanger würde. Vor allem dient die Ehe der moralischen und spirituellen Vervollkommnung.



    Re: Die islamische Ehe

    nasrallah - 10.09.2006, 01:58


    Das Isthikhara-Gebet:

    O Allah, ich ersuche Gutes von Dir aus Deinem Wissen, und ersuche um Kraft bei Dir aus Deiner Kraft, und ich bitte Dich wegen Deiner grenzenlosen Gnade. Denn Du hast Kraft, und ich habe keine Kraft, und Du hast Wissen, und ich habe kein Wissen, und Dein Wissen umfasst das Unsichtbare. O Allah, wenn es in Deinem Wissen ist, dass diese Sache gut für mich ist, dann gewähre sie mir, und mache die Angelegenheit leicht für mich, und segne sie für mich. Ist es aber in Deinem Wissen, dass sie schlecht für mich ist, dann veranlasse sie, sich von mir hinwegzubewegen, und veranlasse mich, mich von ihr hinwegzubewegen, und ermögliche es mir, Gutes zu erlangen, was immer es sein mag, und stelle mich dann damit zufrieden.


    Arabisch in Lautschrift:

    Allahumma inni astachiroka be-ilmeka wa astak deroka bekudd-rateka wa ass alloka minfaslekal asiim. Fa innaka takdero wa laa akdero wa taalamo wa laa alamo wa anta allamull rojjub. Allahumma inkunta taalamo ann hasall amra chärullii fiidinii wa ma aschii wa aa kebade ammrii. Fakdirholii wajjassirrho lii dhumma baarikk lii fii he. A inn-kunnta talamo anna hasal amra. Schar rulli fii dii nii wa ma aaschii wa aakebate amrii fassriffho an nii wassrriffnii anho wakdirr lejjall chära hädho kanaa dhumma arrdhenenii behii.



    Re: Die islamische Ehe

    Yazan - 10.09.2006, 02:14


    Salam

    Danke dir du hast dir wirklich Mühe gegeben maschallah und das mit der arabischen Aussprache finde ich sehr sehr gut....Danke nochmal !



    Re: Die islamische Ehe

    nasrallah - 10.09.2006, 02:22


    ja vielen dank ich habe es sehr gerne getan den so eine schöne seite braucht auch nur schöne geschichten und texte.Und das habe ich vom Herzen getan :oops: :oops: :oops:



    Re: Die islamische Ehe

    ana ma3ak ya libnan - 26.09.2006, 01:59


    asalam u aleikum
    wallah ,das hast du voll gut gemacht!!
    so viel zu schreiben dauert sicher lange ,großes lob!!



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