Babsi: Die Alten

Schloss Schwarzenberg
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    Re: Babsi: Die Alten

    Babsi - 09.09.2006, 21:25

    Babsi: Die Alten
    Hey ihr Jungspunde,

    ich war 1971 bis 73 in Schwarzenberg. Damals war es noch ein reines Mädcheninternat und wir hatte nur die Jungs vom Schülerheim zur Verfügung :lol: ! Das gab's schon manchmal "Zickenterror", wie man das heute so perfekt beschreibt. Es gab auch noch ein Gymnasium im Schloss mit 3-5 Schülern pro Klasse. Klar, dass sich das nicht mehr gelohnt hat. Ich finde leider kaum jemanden aus meiner Zeit. Vielleicht sind alle schon zu alt zum Surfen und chatten :wink: Auf der Schwarzenberger Seite habe ich unter Jahrgang bis 1973 ein paar Bilder eingestellt. Also, sollte sich jemand aus dieser Zeit hier verirren - mal anschauen und melden!!!!

    Ciao bis bald mal wieder
    Babsi (Nostheide, geb. Götz aus der Nähe von Bamberg)

    Anfügung für Babsi: http://www.die-schwarzenberger.com/JG73/JG73.htm

    Simone



    Re: Babsi: Die Alten

    Simoenerl - 09.09.2006, 21:26


    Hi Babsi!

    Schön, daß Du Dich auch zu Wort meldest :D
    Vielleicht finden sich aus Deiner Zeit noch Leute bei www.stayfriends.de - schon mal geguckt?



    Re: Babsi: Die Alten

    Babsi - 09.09.2006, 21:33


    Hallo Simoenerl

    ja klar, das war vor ca. 2 Jahren meine erste Suchaktion. Ich bin dort auch eingetragen. Immerhin hatte sich einer aus dem Schülerheim gemeldet, der sich an mich erinnerte und wir haben immer mal wieder Kontakt seitdem (aber es immer noch nicht geschafft, uns zu treffen. Schon komisch, wie man, wenn man älter wird, plötzlich wieder so oft an die Jugendzeit denkt ...

    Babsi



    Re: Babsi: Die Alten

    Simoenerl - 09.09.2006, 22:01


    Ich hatte meine Jugend bis vor kurzem so gut wie verdrängt: Bis die Schramms anriefen :lol:
    Danach gings los - Gästebuch des Vereins, diese Website von Björn ... und jetzt treffen wir uns alle hier.

    Ich denke, wir müssen nur noch ein bißchen abwarten und Tee trinken - jeder Mensch googelt heutzutage und das Forum hier erscheint unter dem Stichwort "Schwarzenberg". Irgendwann findet auch ein blindes Huhn ein Korn :lol:

    Du hast geschrieben, zu Deiner Zeit gabs noch die Gymnasialklasse - das find ich interessant, weil meine Mutter zu ihren Schwarzenberger Zeiten das auch noch hatte. Allerdings nicht mit 3 - 5 Schülern, aber dafür muß die Adelsrate relativ hoch gewesen sein. Weißt Du noch mehr darüber?

    Und überhaupt bin ich neugierig, was zu Deiner Zeit so abgegangen ist :wink:

    :n97:



    Re: Babsi: Die Alten

    Lothar - 10.09.2006, 00:31

    Re: die Alten
    Babsi hat folgendes geschrieben: Hey ihr Jungspunde,

    ich war 1971 bis 73 in Schwarzenberg. Damals war es noch ein reines Mädcheninternat und wir hatte nur die Jungs vom Schülerheim zur Verfügung :lol: ! Das gab's schon manchmal "Zickenterror", wie man das heute so perfekt beschreibt.
    *seufz*
    wäre ich nur 10 Jahre früher dort gewesen



    Re: Babsi: Die Alten

    Simoenerl - 10.09.2006, 00:39


    :lol: :lol:



    Re: Babsi: Die Alten

    friedrich - 11.09.2006, 10:05


    Wo war den da ein Schülerheim?
    Babsi, erzähl doch mal alte Geschichten, z.B. wie ein Tag so ablief, was ihr am Ausgang gemacht habt, habt ihr auch gesoffen, gabs das SeeReinSchmeißRitual und und und... Mich würd interessieren was sich so gehalten hat.



    Re: Babsi: Die Alten

    Babsi - 11.09.2006, 13:42


    Hi ihr,

    also dann will ich mal erzählen was mir so einfällt. Sorry, wenn's ein bißchen durcheinander geht.

    SeereinschmeißRitual gab's bei uns noch nicht. Lag aber vielleicht daran, dass der See viel kleiner war - ich habe ihn nur als Tümpel in Erinnerung -und wir uns dort selten aufhielten. Klar haben wir auch gesoffen - Erdbeersekt und Asbach Cola.
    Den Sportplatz gab es damals noch nicht, der wurde gerade erst angelegt.
    Ich war im Gymn. in der 7. Klasse und wir waren zu viert. Mein Freundin in der 6. Klasse hatte nur eine Mitschülerin.
    In der 8. Klasse war ich dann in der Realschule. Da waren auch Externe wie z.B. aus dem Schülerheim (unten in Scheinfeld) zugelassen und die Klassen waren größer (ca. 15). In meiner Klasse war der Fürst von Castell zu Rüdenhausen, jawoll!

    Im Internat waren die meisten recht betucht und ein paar Adelsnamen gab's schon auch. Mit denen hatten wir in den Häusern 5+6 aber weniger zu tun. Da kann ich mich auch kaum erinnern. Es war schon so, dass Frau Thiemann, die damalige Internatsleiterin, die "braven" (reichen) Mädchen immer bei sich in Haus 1 hatte. Je höher die Zahl (Haus 1, Haus 2 etc), desto "unbraver" die Mädchen :lol: - Naja, ich war in Haus 6... ! Vielleicht war's aber auch gar nicht so, aber damals kam es uns so vor.
    Wir aus den hinteren Häusern hatten auch manchmal nachts Treffen im Steinbruch mit den Schülerheimern. Das war immer sehr spannend.
    Mal sehen, ob ich unseren Tagesablauf noch hinbekomme.

    Frühstück oben, dann ca. 20 vor 8 Andacht in der Aula. Der Musiklehrer (Herr Stein) hat etwas auf dem Flügel gespielt und dann gab's eine 10minütige Predigt - war super zum Hausaufgabenabschreiben :D

    Post holen (immer eine fürs Haus) um ca. 13 Uhr, dann Mittagessen im Schloss (vor dem Essen 2 Min. Silentium). Ausgangszeit von 14-15 Uhr (runter den Kniebrecher ins "Arschl", kleines Bier trinken, war billiger als Cola, wieder rauf, das hielt fit) 16 Uhr Lernzeit im Schloss. Abendessen 18 Uhr und dann nochmal Freizeit im Bungalowgelände.

    Hab jetzt Redaktionskonferenz. Mehr später...

    Liebe Grüße
    Babse



    Re: Babsi: Die Alten

    Simoenerl - 11.09.2006, 17:01


    Babsi hat folgendes geschrieben: Je höher die Zahl (Haus 1, Haus 2 etc), desto "unbraver" die Mädchen :lol: - Naja, ich war in Haus 6... !

    :lol:

    Ich will unbedingt MEHR hören :lol:



    Re: Babsi: Die Alten

    Babsi - 12.09.2006, 15:47


    Weiter geht's - mal sehen, ob mir noch was einfällt.

    Wir haben mal ein Lied gedichtet, einen Teil weiß ich noch:

    .... um halb acht morgens Andacht lesen,
    das ist es was den Geist aufweicht
    klar dass es für die Schul nicht reicht ...

    ... der Steil der spielt Musik und dann
    dann fängt auch schon die Predigt an
    ganze 10 Minuten lang
    mir wird schon himmelangstund bang ..

    Sind leider nur noch Fragmente vorhanden.
    Wenn kein Heimfahrtswochenende war, sind wir nach Neustadt ins Schwimmbad gefahren.

    Pizzeria in Scheinfeld? Fehlanzeige. Es gab ein Eiscafe (aber woanders als heute und überhaupt war Scheinfeld viel kleiner. Ich habe es kaum wieder erkannt. Dann noch besagtes "Arschl". Das war an der Hauptstraße links (Zum Schwanen?) und dann haben wir noch Billard gespielt in einer Wirtschaft, den Namen weiß ich nicht mehr (Hauptstraße runter und dann an der Kreuzung wo heute das Eiscafe ist, rechts, auf der rechten Seite. Gibt's das noch?

    Wenn wir in der Schule beim Rauchen erwischt wurden, mussten wir die Kippen auflesen, das war nervig. Den Kippen nach, hat damals jeder geraucht :roll: Wir hatten einen aus dem Schülerheim in der Klasse, der hat im Englischunterricht gequalmt (bei Herrn Blümel), ohne jegliche Konsequenz!!! Die Zigaretten gingen sogar durch die Reihen durch.
    16jährige durften übrigens sogar im Internat im Zimmer rauchen. Ist das heute auch noch so?

    Witzig ist, dass es den Uebelhör immer noch gibt. Er fuhr uns immer zum Bahnhof und holte uns dort auch Sonntag abend ab. Wahrscheinlich gibt es ihn deshalb immer noch, oder?

    Eine sehr beliebte Strafe im Internat war natürlich Ausgangssperre - total nervig. Vor allem wenn man sah, dass sich die anderen alle unten bei den Baumstämmen - ach ja, die gibt's ja nicht mehr (unterhalb der Bungalows, wo die Linkskurve ist ) trafen und der momentane "Schwarm" sich eine andere angelte oder - meistens - umgekehrt. Cliquenwirtschaft gibt es wohl in jeder Schule und Internat. Manchmal war das schon schlimm, vor allem wenn man mal nicht dazu gehörte.

    Ich muss mal mein Tagebuch suchen. Vielleicht steht da noch was drin.

    Bis bald wieder
    Babsi



    Re: Babsi: Die Alten

    Simoenerl - 12.09.2006, 18:12


    Meinst Du mit Billard vielleicht die Ammons?
    Kann natürlich sein, daß die zu Deiner Zeit noch keine Kneipe hatten. Zu meiner Zeit haben die Eltern die Sache gerade an ihre Söhne weitergegeben (1985/86). Erst gabs nur das Café mit Ausgang zum Stadtpark, danach wurde angebaut - ich hab nur den Namen vergessen!



    Re: Babsi: Die Alten

    friedrich - 12.09.2006, 19:42


    Das Ammon hatte ne Verbindung zum Dix - da gabs Billiard und Darts und bier.



    Re: Babsi: Die Alten

    Simoenerl - 12.09.2006, 23:04


    Babsi hat folgendes geschrieben: und überhaupt war Scheinfeld viel kleiner. Ich habe es kaum wieder erkannt.

    Ich hab vor ca. 17 Jahren das Schloß kaum noch gefunden!

    Babsi hat folgendes geschrieben: Dann noch besagtes "Arschl".

    Wo nur immer diese Namen herkommen ... Ihr das ARSCHL, wir die BUMBL :mrgreen:



    Re: Babsi: Die Alten

    Babsi - 13.09.2006, 07:54


    Sag mal Simoenerl, wann war denn deine Mutter im Internat? Und wie hieß sie mit Mädchennamen und in welchem Bungalow war sie? Könnt ich sie kennen?



    Re: Babsi: Die Alten

    Simoenerl - 13.09.2006, 10:15


    Babsi hat folgendes geschrieben: Sag mal Simoenerl, wann war denn deine Mutter im Internat? Und wie hieß sie mit Mädchennamen und in welchem Bungalow war sie? Könnt ich sie kennen?

    Meine Mutter ist 1948 geboren und hat noch im Schloß gewohnt. Das war ganz sicher vor Deiner Zeit :lol: Sie hieß Breitschwert mit Geburtsnamen und mit ihr waren damals unteranderem Leute aus der Von-Sayn-Wittgenstein-Familie.
    Zu ihrer Zeit gab es aber auch ein Schülerheim (mit Jungs) und da war wiederum einer unserer Bekannten drin, der Wolfgang Zahn heißt. Wolfgang ist allerdings auch schon über 50, also wirst Du ihn vermutlich nicht kennen.

    Leider ist mir noch niemand aus Deiner Zeit über den Weg gelaufen. Ich hab mich allerdings, wie hier schon erwähnt, auch bei stayfriends.de angemeldet und es sind mittlerweile einige da gemeldet, die so zwischen ´73 und ´80 in der Liste stehen. Allerdings ist mir aufgefallen, daß man das nicht auf Anhieb sieht! Ich bin eher durch Zufall darauf gestossen, nachdem ich mehrere Optionen wild durcheinander angeklickt habe!



    Re: Babsi: Die Alten

    Babsi - 13.09.2006, 10:18


    ja, das war definitiv vor meiner Zeit (ich bin Jahrgang 57). Ich schau noch mal bei Stayfriends, vielleicht hab ich auch was übersehen. Danke für den Tipp! Ansonsten werde mich in Geduld üben (was nicht unbedingt meine Stärke ist :?



    Re: Babsi: Die Alten

    Simoenerl - 13.09.2006, 10:20


    Meine auch nicht, deswegen sag ich´s Dir ja :lol:
    Ich kann gerne auch noch mal gucken und einfach mal blind drauflos schreiben und versuchen, dort jemanden zu erreichen. Wie schon gesagt, es ist ein Problem, manche zu erreichen, wenn sie diese doofe Gold-Mitgliedschaft nicht haben und ich seh irgendwie nicht ein, für ein paar E-Mail-Adressen 18 Euro zu zahlen.



    Re: Babsi: Die Alten

    mikhael - 27.11.2006, 21:23


    Hallo Babsi!
    Hallo Simonerl!
    Ihr schreibt da so vom Schüleheim und der ganz alten Zeit…
    Zunächst ganz kurz über mich: mein Name ist zwar Michael Zettner, allerdings war ich unter meinem Spitznamen „Psycho“ besser bekannt. Ich bin 1970 nach Scheinfeld gekommen. Zunächst ins ‚Schülerheim’. Dort war ich in Zimmer 2 – zusammen mit Toni Holzheimer, der leider – wie Ihr der Gedenkseite entnehmen könnt letztes Jahr verstorben ist. Mit einigen Unterbrechungen, in denen ich in andere Heime und sogar kurz zu meinem Vater kam, war ich bis zum Ende des Schülerheims im Jahr 1975 dort und wechselte dann nach Schwarzenberg. Dort ins Haus 5, Zimmer 8.
    Das Schülerheim war 1970 kein Ort über den man irgendwelche romantische Gedanken haben könnten. Es war wirklich grausam. Wir wurden recht viel und regelmäßig von den Erziehern, die sich dort ‚Präfekten’ nannten geschlagen, (ordentlich auch mit Rohrstecken...) die hygienischen Verhältnisse waren sehr bescheiden und das Essen war weder genug noch halbwegs genießbar. Wir hatten jeden Tag einen Sparziergang mit dem Präfekten. In Dreierreihe aufstellen und dann in Dreierreihe los...
    Duschen war alle 14 Tage. In Gruppen aufstellen und dann drei Gruppen gleichzeitig im Duschraum. Der Präfekt gab dann an, welche Gruppe sich dann unter die Brause stellt, welche zurücktritt um sich abzuseifen, etc. Diese ‚Beschreibung’ gibt so ein bisschen einen Eindruck von der Atmosphäre – dort und damals.
    Ausgang gab’s nicht. Alles war recht eng und die Gewalt unter den Schülern war auch recht groß. Die kleineren – dazu gehörte auch ich – wir wurden auch oft gegängelt, manche zum Klauen geschickt und oft auch um unser spärliches Taschengeld gebracht.
    Untergebracht waren wir in den Baracken des ehemaligen „Reichsarbeitsdienstes“ aus der Nazizeit. Allerdings hatten die ganz offensichtlich etwas mehr dort zurückgelassen, als nur die Gebäudestruktur.
    Es wurde dann alles so ganz langsam erst besser.
    Von 1971 bis 1974 war ich allerdings in zahlreichen anderen Heimen, Städten, Ländern...
    Das Essen wurde in dieser Zwischenzeit ausreichend und auch genießbar und irgendwann gab es dann auch keine Prügel mehr.
    Am Ende war es reichlich chaotisch – im sehr positiven Sinn, so kurz vor dem Ende 1974 und 1975. Da waren dann schon etliche der Schüler die vorher – in den letzten Jahren – im Schülerheim waren weggegangen. Der letzte Rest kam dann nach Schwarzenberg ins Haus 5. Im Jahr vorher sind bereits einige – aber nicht so viele von den Schülern des Schülerheims ins Internat gewechselt (Gampus Schadt...) Da sind also noch einige da, die aus dieser zeit Kenntnisse haben.

    1974 gab es dann auch Fußballspiele – Schülerheim gegen Internat. Bei der Gelegenheit konnte man dann vorsichtig Kontakt aufnehmen mit den „Internatlern“.

    Von der ganz alten Zeit sind bis zum Schluss nur Norman Klaunzer – dann auch Haus 5 und ich am Ende übrig geblieben. Toni Holzheimer hatte Scheinfeld das Jahr zuvor verlassen und Jochen Schneider lebte in einer angemieteten Bude in Scheinfeld. Wir drei waren bereits 1970 im Schülerheim. Norman und ich hatten dann auch im gleichen Jahr – 1980 - Abitur in Scheinfeld gemacht.
    Alle anderen kamen etliche Jahre später, bzw. haben Scheinfeld schon viele Jahre vorher verlassen.

    Bis 1981 gab es auch das „Ammon“ nicht. Da war ein Wohnhaus, in dem der Andreas Steinmann (siehe verstorbene Mitschüler) seine Bude unter dem Dach hatte, nachdem er das Internat verlassen hatte.
    Das Ammon wurde von den zwei Brüdern Ammon eröffnet und geleitet. Der ältere der beiden – Günther Ammon hatte so bis ca. 1976 Nachhilfeunterricht im Internat gegeben. Allerdings hatte es Beschwerden von den Mädchen über sein Verhalten gegeben, so wurde sein Engagement dann nicht fortgeführt.
    Das „Aaaschl“ war das Restaurant in der Hauptstrasse, das Gebäude – rotes relativ kleines Ziegelgebäude gibt es nicht mehr. Der Innhaber hieß „Friedrich Aschel“ oder so. Die Kneipe war nicht die Schwane, die war drei Häuser weiter, sondern zum Löwen. Das Billard stand im Storch gegenüber.

    Der Überhör ist der Sohn. Der Vater ist verstorben im Sommer 1979. Daran kann ich mich sehr gut erinnern, weil ich zur Zeit als es passiert gerade mit seinem Sohn beim Motorradfahren in Frankreich war. Damals gab es noch keine Handys. Muss ein rechter Schreck gewesen sein für ihn.

    Für mich selber war das Internat in Schwarzenberg ein Paradies. Ich habe im Waisenheim in Stuttgart meine Heimkarriere begonnen und Schwarzenberg beendet. Für mich war es ein stetiger Aufstieg und eine ständige Verbesserung bis eben zu Schwarzenberg. Ich habe dort meine Heimfahrtswochenenden und auch meine Ferien verbracht und war dort auch noch ständig nachdem ich schon nicht mehr im Internat war sondern meine eigene Bude in Scheinfeld hatte. Auch umgekehrt waren damals viele Internatlerinnen und auch Internatler auch bei mir während der Freizeit- zum Tee trinken...
    Es sind sehr schöne Erinnerungen an eine wunderschöne Landschaft und eine liebevolle und romantische Zeit, die ich wirklich nicht missen möchte. Mir ist natürlich bewusst, dass es sehr viele es anders gesehen haben und viele auch gelitten haben. Dafür habe ich auch Verständnis. Es ist alles vermutlich auch eine Frage, wie man es persönlich sieht, wo man vorher war, bzw. was vorher war und auch wie die eigene Persönlichkeit ist – so etwa wie das Glas Wein, dass man halbleer oder halbvoll sehen kann...
    Es gibt aus der Zeit viele lustige Geschichten, sicherlich auch viele traurige Geschichten. Ganz klar war damals auch das erfolgreiche Bemühen der Erzieher uns das Leben so angenehm wie möglich zu machen unter den damaligen Gegebenheiten und Umständen. Das war schon ganz deutlich. Besonders Fräulein Bade – spätere Frau Schramm-Bade und auch Herr Schramm haben dies sehr effektiv umgesetzt und es vielen ermöglicht in der Situation im Internat trotzdem fröhlich und glücklich zu sein.
    Das war schon ein krasser Kontrast zu den meisten anderen Heimen, Schülerheimen und Internaten, in denen ich in meiner Jugend und Kindheit war.

    Da gibt es bestimmt noch mehr zu schreiben... über die „alte Zeit“... :D



    Re: Babsi: Die Alten

    Lothar - 27.11.2006, 21:52


    Das nenn' ich mal eine ordentliche Vorstellung. Willkommen bei uns!



    Re: Babsi: Die Alten

    Simoenerl - 28.11.2006, 02:11


    mikhael hat folgendes geschrieben: Das Schülerheim war 1970 kein Ort über den man irgendwelche romantische Gedanken haben könnten. Es war wirklich grausam. Wir wurden recht viel und regelmäßig von den Erziehern, die sich dort ‚Präfekten’ nannten geschlagen, (ordentlich auch mit Rohrstecken...) die hygienischen Verhältnisse waren sehr bescheiden und das Essen war weder genug noch halbwegs genießbar. ...

    Für mich selber war das Internat in Schwarzenberg ein Paradies. Ich habe im Waisenheim in Stuttgart meine Heimkarriere begonnen und Schwarzenberg beendet. Für mich war es ein stetiger Aufstieg und eine ständige Verbesserung bis eben zu Schwarzenberg. Ich habe dort meine Heimfahrtswochenenden und auch meine Ferien verbracht und war dort auch noch ständig nachdem ich schon nicht mehr im Internat war sondern meine eigene Bude in Scheinfeld hatte. ...

    Besonders Fräulein Bade – spätere Frau Schramm-Bade und auch Herr Schramm haben dies sehr effektiv umgesetzt und es vielen ermöglicht in der Situation im Internat trotzdem fröhlich und glücklich zu sein.
    Das war schon ein krasser Kontrast zu den meisten anderen Heimen, Schülerheimen und Internaten, in denen ich in meiner Jugend und Kindheit war.

    Lieber Mikhael - fühl Dich herzlich willkommen und DANKE für Deinen Bericht!
    Es ist ziemlich herb, sowas zu lesen - wenn ich mir vorstelle, was Du in Deiner Kindheit alles mitgemacht hast, beneide ich Dich nicht. Dagegen war ich auf Rosen gebettet. Meine Mutter hat mir oft krasse Geschichten aus dem Schwarzenberger Schloß erzählt (als Baronin von Löffelholz noch Regiment führte), aber Deine Erzählungen übertreffen alles.

    Schön, daß Du jetzt hier bist :)

    Liebe Grüße vom Simönerl



    Re: Babsi: Die Alten

    Babsi - 28.11.2006, 10:46


    Hallo Michael,

    wow, das sind alles Dinge, dich ich definitiv nicht wusste! Wir hatten ja zu meiner Zeit (1971-1974) relativ viel Kontakt zu den Schülerheimern, die ja im Schloss mit uns auf der Realschule waren. Außerdem traf man sich im Aaschl (ich dachte immer es heißt "Arschl"), und bei den Baumstämmen und nachts im Steinbruch. Es gab hier viele "Beziehungen" zwischen Schülerheimern und Internatlerinnen. Kennst du noch Udo Weigand (aus Würzburg),er war z.B. mit meiner ersten Zimmernachbarin befreundet. Oder Matthias Mergell - das war mein "Schwarm" damals :lol: , ebenso wie "Molch". Den richtigen Namen weiß ich gar nicht mehr (er hat mir schlaflose Nächte bereitet :x ...
    Aber wie du ja schon schreibst, ab 1971 wurde es besser und von den vorherigen Zeiten haben wir wohl nicht viel mitbekommen. Wahrscheinlich habt ihr auch nicht gerade viel davon berichtet.

    Ich sehe die Zeit im Nachhinein auch als durchweg positiv. Eine meiner damaligen Erzieherinnen (Frau Kölln - Colonia genannt), die ich vor ein paar Jahren traf, sagte spontan zu mir: "Du hast es damals auch nicht leicht gehabt!". Ich war einigermaßen überrascht, es war mir nicht bewußt, dass ich damals Probleme hatte. Anscheinend habe ich das gut verdrängt und nur noch das Positive im Gedächtnis behalten - der Optimismus der Erinnerung! Würden wir uns denn hier treffen, wenn wir keine guten Erinnerungen hätten? Allerdings habe ich - auch vor ein paar Jahren - mal einige Ehemalige angeschrieben, von denen ich Adressen erhielt und da kam überhaupt keine Resonanz, nichts, niente, nothing. Es gibt also wohl auch welche, die die Zeit in Scheinfeld vergessen möchten.

    Liebe Grüße
    Babsi



    Re: Babsi: Die Alten

    friedrich - 28.11.2006, 15:19


    Wow, das ist ja riesih interessant. Könnte Stundenlang solche Storys lesen, weil ist ja auch ein Teil unseres Lebens. War früher ab und zu verdonnert worden im Schloss das Archiv zu ordnen und aufzuräumen und habe etliche Akten aus den 60/70 geschmökert. Danke für die Einfürung, jetzt dürfen detalierte Berichte folgen :wink:



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